1830 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 09 Sep 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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damals im Kriege mit Spanien; sie hielten es daher fuͤr das 1

raͤthlichste, sich vorerst nach der damals noch Spanischen e1,1 18 1826829 . Provinz Louisiana und von da nach Havana zu begeben, vbo veebö1111ö1ö1ö1ö1ö6-6X“*— ö Fze 868 H sie auf einem Spanischen Kriegsschiffe sich einzuschiffen hoff⸗ eenerag oisbnncts eapeit 48 111307 S)nrttnc 681119192 5 8 8 ,b ““ 2.

ten. Im Febr. 1798 kamen sie nach New⸗Orleans, wo sie, . 2 Is nvh. 2

nachdem sie lange vergebens auf eine andere Gelegenheit ge⸗ 1 l U ; 1 1 l 2ut⸗ S 1 71 1 f 8 1₰ 3 8 1 f U , g G.—gt 9 . Lrthsis⸗ aüt. na . aSH (,znrhe. 2 1 8

wartet hatten, sich auf ein Amerikanisches Fahrzeug begaben. b ü, b 4 Dies wurde jedoch von einer Englischen Fregatte genommen, n. 9823 28 vh Hunnm.e 8. 9 deren Capitain, nachdem ihm Ludwig Philipp seinen Na⸗ abe Cq1q1141A149A94XA4X“ men genannt, ihn nebst seinen beiden Bruͤdern nach Havana s erarhin nuitaer s dunerh vde setahhmh, et aegg, e ., rdta ,1 Pr l. nt2 bringen ließ, wo sie im Monat Maͤrz anlangten. Sie woll⸗

ten sich dort eine Zeit lang festsetzen, und Ludwig Philipp

e 2 8 e . 1 0 50 56n 8 gedachte hier auf anstaͤndige Weise von den Fruͤchten seiner No 2 hnbn Arbeit zu leben; doch die Spanische Regierung litt es nicht.

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Von Aranjuez kam der Befehl, daß der Gouverneur sie nach NI“ 1 1 New⸗HOrleans senden moͤge, und zwar ohne ihnen irgend ein (ish H 9), n1929., 9 hbnt Ing. Chnt 2. , 1 .1S4 195 88 8 8 1

Subsistenz⸗Mittel an die Hand zu geben. Von dieser Grau⸗ 8,¾ . begruͤnden. Aus diesem ersten Rechte folgen aber auch noch andere samkeit empoͤrt, weigerten sie sich foͤrmlich, ihren Aufenthalt 99 A.m tli ch 8 N 2 ch ch ten. Die Kammer muß der neuen Regierung zu ihrer Subsistenz die 8 Krentt hbe69 835.—

in einer Spanischen Kolonie zu nehmen, und wandten ihre Steuern bewilligen; sie muß ferner dem Lande ein Wahl⸗System gingen sie nach den Britischen Bahama⸗Inseln und von da 1 Der bei dem Ober⸗Landesgericht zu Breslau angestellte

Biographische Notizen. 1 „Ludwig Philipps Lage hatte sich seit seinem ersten Auf⸗ enthalte in Hamburg noch nicht veraͤndert. Mit Geld⸗ mmitteln wenig versehen, blieb es ihm ferner versagt, in das voon ihm geliebte Frankreich zuruͤckzukehren. Man hatte ihm mehrere Male Dienste in feindlichen Heeren angeboten, die er jedoch, so wie Alles, was dem Interesse seines Vaterlan⸗ des entgegen war, standhaft von sich ablehnte. Im Monat August 1796, als er sich eben im Holsteinischen aufhielt, em⸗ pfing er durch den Gesandten der Franzoͤsischen Republik bei den Hanse⸗Staͤdten ein Schreiben seiner Mutter, der Her⸗ zogin von Orleans. Sie bat ihren Sohn, Europa zu ver⸗ assen und nach Amerika zu Jehen. „„Moͤchte doch““, schrieb sie ihm, „„die Aussicht, dadurch die Leiden Deiner armen Mutter zu vermindern, die Lage der Deinigen ertraͤg⸗ licher zu machen und dazu beizutragen, daß die Ruhe Deines Vaterlandes gesichert werde, Deine Großmuth befeuern.““ „Ludwig Philipp antwortete darauf seiner Mutter: „„In dem Augenblicke, da meine theure Mutter diesen Brief erhalten wird, sind ihre Befehle bereits vollzogen, und ich bin nach

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Berlin, Donnerstag den gten September

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Blicke nach England. Mit einem Spanischen Parlamentair asaag Pn geben, das dem jetzigen Zustande der Gesellschaft entspricht. Zu ach g d panise P b allen diesen Handlungen leitet die Kammer ihr Recht aus 8 .

Gesetze der Nothwendigkeit her; hieraus geht aber klar hervor,

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Amerika abgereist; das erste Fahrzeug, das nach diesem Welt⸗ 'thelle die Segel lichtet, soll mich aufnehmen.. .. Und was

nach Halifax, wo sie der Herzog von Kent, ein Sohn Justiz⸗Kommissarius von Linstow ist zugleich zum Nota⸗

Georgs III., aufnahm, jedoch ebenfalls nicht glaubte, ihnen zur

rius im Departement dieses Gerichts ernannt worden.

daß dieses Recht mit der Nothwendigkeit auch wieder schwinden

muß. Um andere Rechte als diejenigen auszuuͤben, welche die

Nothwendigkeit uns verliehen hatte, muͤssen wir selbige also sonst worauf begruͤnden koͤnnen. Will man mir vielleicht antworten, daß die Befugniß der Kammer auf den letzten Wahlen beruhe? Wie lautete denn aber unser Mandat? sollten wir nicht gemein⸗ schaftlich mit der Pairs⸗Kammer und der Verwaltung Karls X. wirken, und ist jene nicht jetzt verstuͤmmelt, diese nicht vernichtet? Unser Mandat, m. H., wurde uns als Theilnehmern einer Re⸗ gierung gegeben, die nicht mehr besteht; dasselbe ist also mit der Regierung, an die wir gesandt wurden, erloschen, und wenn die Revolution des Juli uns als eine nothwendige Macht ge⸗ schaffen hat, so hat sie uns als gesetzliche Macht vernichtet, wie sie alle uͤbrigen Theile der Regierung Karls X., die zusammen nur⸗ ein Ganzes ausmachten, vernichtet hat. Wie kann nun der Theil fort⸗ bestehen, wenn das Ganze zusammengestuͤrzt ist? Lassen Sie uns die Inconsequenzen beleuchten, wohin die entgegengesetzte Ansicht uns fuͤhren muͤßte. Wir wollen nicht blos erkläͤren, daß das doppelte Abstimmen bei der Deputirten⸗Wahl hinfüuͤhro wegfallen solle, wir haben auch das Wahlfaͤhigkeits⸗Alter auf 25 und das Waͤhlbarkeits⸗Alter auf 30 Jahre herabgesetzt; das heißt: wir wollen,

Reise nach England die Bewilligung ertheilen zu duͤrfen. Von 2*

allen diesen Widrigkeiten wurden sie jedoch nicht entmuthigt; Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische

sie schifften sich auf einem kleinen Fahrzeuge nach New⸗York General⸗Feldmarschall, Graf von Diebitsch⸗Sabal⸗ ein, von wo sie dann mit einem Englischen Paketboote nach kanski, von St. Petersburg.

Falmouth gingen. Im Februar 1800 befanden sie sich in Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Vice⸗Kanzler und

London.“ (Forsetzung folgt.) 8 Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Graf von Nessel⸗

rode, aus den Boͤhmischen Baͤdern.

““ Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Kommandant von Schweidnitz, Laroche von Starckenfels, aus den Rheingegenden.

8 Die Kaiserl. Russischen Feldjaͤger Kondratjeff und Siegismund, als Couriere von St. Petersburg. Abgereist: Der General⸗Major und Inspecteur der zweiten Arbeits⸗Inspection, von Clausewitz I., nach 1I1X“ ¶Breslau.

Den 7. September 1830 8 NDer Fuͤrst Elias Dolgoruky, nach St. Petersburg.

eI . Seet 3 8 IqZDer Kaniglich Franzoͤsische Oberst, Fuͤrst von der

waͤre ich nicht Alles im Stande zu thun nach dem Schrei— ben, das ich so eben erhalten habe? Ich glaube nun nicht mehr, daß alles Gluͤck unwiederbringlich fuͤr mich verloren sey, da ich ja doch im Stande bin, die Leiden einer von mir so geliebten Mutter, deren ungluͤckliche Lage mir seit lange schon das Herz zerreißt, zu mildern. Es ist mir wie ein Traum, wenn ich daran denke, daß ich in kurzer Zeit meine Bruͤder umarmen und mit ihnen wieder vereinigt seyn werde; Koͤnigliche Schauspiele. ist es doch dahin gekommen, daß ich selbst das, wovon mir Mittwoch, 8. September. Im Schauspielhause: Koͤnig das Gegentheil sonst unmoͤglich schien, jetzt kaum zu glauben Richard III., Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare. vermag. Inzwischen will ich mich doch uͤber mein Geschick .“ nicht beklagen, denn nur zu oft empfand ich, um wie viel 8 Konigstaͤdtisches Theater. schrecklicher es noch haͤtte seyn koͤnnen; ja, ich will es nicht Mittwoch, 8. September. Die weiße Dame, komische einmal fuͤr traurig halten, wenn ich erst meine Bruͤder wie⸗ Oper in 3 Akten. dergefunden und vernommen habe, daß unsere theure Mutter —— M sich so wohl fuͤhlt, als sie es, den Umstaͤnden nach, 4*“ r I 1mn e 1 wenn ich noch einmal meinem Vaterlande dadurch habe die⸗

nen koͤnnen, daß ich zu seiner Ruhe und folglich auch zu seinem Gluͤcke etwas beitrug. Es giebt kein Opfer, das ich demsel⸗ ben nicht gern gebracht haͤtte, und so lange ich lehe, wird es auch kein Opfer geben, das ich nicht bereit seyn werde, ihm zu bringen.““ „Der Prinz schiffte sich wirklich am 24. September 1796 ein und kam am 21. Oktober in Philadelphia an. Seine beiden Bruͤder machten keine so leichte Ueberfahrt; sie reisten im November 1796 von Marseille ab und kamen erst i Monat Februar 1797 in Amerika an. Ludwig Philipp em⸗ pfing sie mit herzlicher Freude und lud sie ein, mit ihm nach dem Innern der Vereinigten Staaten zu kommen. Von Baudouin, dem treuen Diener, begleitet, der dem aͤltesten Bru⸗ der nach der Schweiz gefolgt war, setzten sie sich zu Pferde und reisten zunaͤchst nach Baltimore, von da nach dem Staate Virginien, und kamen nach Mount⸗Vernon, wo sie der beruͤhmte Washington, der sie hatte einladen lassen, auf das schmeichelhafteste empfing. Das Land der Vereinigten Staaten hatte viel Reizendes fuͤr die jungen Fremdlinge, sie wollten es daher sorgfaͤltig studiren und ließen sich weder durch Muͤhseligkeiten und Entbehrungen, noch durch Gefahren, von ihrem Reiseplane zuruͤckhalten. Sie durchstreiften wilde und fast unbewohnte Gegenden, ungeheure Waͤlder und endlose Haiden. Sie waren aber nach Philadelphia zuruͤckgekehrt, als dos gelbe Fieber diese Stadt zu verheeren anfing. Wegen Man⸗ gels an Gelde mußten die drei Bruͤder an dem eben genann⸗ ten Orte bleiben und sich so allen Gefahren jener fuͤrchter⸗ lichen Krankheit aussetzen. Erst einige Monate nachher, da hre Mutter im Stande gewesen war, von ihrem bedeuten⸗ den Vermoͤgen etwas zu realisiren, erhielten sie die Mittel, ihren gefaͤhrlichen Aufenthaltsort zu verlassen. Sie begaben sich nach mehrfaͤltigen Streifzuͤgen nach Boston, wo sie die Nachricht von der Deportation ihrer Mutter erhielten. Als sie spaͤter in Erfahrung brachten, sie befaͤnde sich in Spanien, faßten sie den Entschluß, sie, ungeachtet es ihnen wieder an Geldmitteln fehlte, dort aufzusuchen. England befand sich

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

2f. Hrzef.] Geld.] Z2f. mms 8 St.-Schuld-Sch.] 4 ] 95 ½¼ 95 [Ostpr. Ptandbrf. 4 100 Per. Engl. Anl. 18 99³3 Pomm. Pfandbrf. 105 Pr. Engl. Anl. 22 99 Kur- u. Neum. do. 106 Pr. Engl. Obl. 30 90 Schlesische do. 107 Kurm. Ob. m. l. C. 95 Rkst. C. d K.-u. N. 70 Neum. Int Sch. d. 95 Z.-Sch. d. K.- u N. 91 Berl. Stadt-Ob. 96 7 I1W1“ Königsbg. do. 96 . Sis Iöu“—“ albinger do. 98 ½1 Ioll. vollw. Duk. Danz. do. in Th. 36 Neue dito 0 Westpr. Pfdb. 96 ½ Friedrichscor-. 185 Grosfshz. Pos. do. 100 Disconto.. .. WW6 ääääãääãäãäããääqääääAãäãõõẽ&ẽõẽAẽẽ&&&q&&&ZqZqZqqZZqqZAZqZqZZäZAäAäZäää11121.“]“ 11X C1E““ Wechsel-Cours. 88 28 Brief. Geld.-.

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Amsterdam . 50 L. Iwor So 250 Fl. 2 M. 8. Hamburg. . 300 Mk. [kurz 149 ¼ ö . 300 Mk. 2 Mt. s148 ¾ EEE1““ 3 Mt. 66 21 Paris 30 2 hr (68 Wien in 20 Xr. .. 50 Fl. I“ Augsburg.. ““ 150 F. NIt. ( Br 00 Thl. 2 Mt. 98 ½½ Leipzig-.. Thl. 8 Tage. 101 Frankfurt a. 1“ 1m B Mt. 101½ 101 Petersburg BN... . 3 Woch. 29 58 [ 29 ¾ Warschan Kurz 100

Berichtigung. In einigen Exemplaren der Beilage zum vorgestr. Bl. dieser Zeit. S. 1893, Sp. 2, Z. 36 st. „traf“’““

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l. „trat“; desgleichen in einigen Exemplaren der Beilage zum gestr. Bl. S. 1901, Sp. 1, Z. 4 l. „und aus“ st. „aus’“.

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Hierbei Nr. 64 des Allgemeinen Anzeigers.

Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten.

Paris, 1. Sept. 5proc. Rente per compt. 102 Fr. 80 C. ö5proc. sin cour. 103 Fr. 4proc. dito 93 Fr. 3proc. per compt. 73 Fr. 40 C. Zproc. sin cour. 73 Fr. 75 C. 5proc. Neap. Falc. per compt. 71 Fr. 5proc. fin cour. 71 Fr.

10 C. 5proc. Span. Rente perp. 45. 5proc. Cortes⸗Bons 20.

G Oesterr. 5proc. Metall. 94 ⅛. 94¼.

ien 1437. 1434. Part.⸗Obl. 122 ½. Loose zu 100 Fl. 169. B. Poln. Loose 55 ½. 55 ¼. rnans ERIMAAAMNeeaeerene

Frankfurt a. M., 4. Sept. Bank⸗Act 8

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Aproc. 88 ½. 87 ⅞. 2 proc. 53. 1 proc. 22. B.

Redacteur John.

Mos kwa, nach Stockholm.

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Nachrichten. Anssiand.ß

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I“ tg Frankreich. zharen Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 31. Au⸗

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gust, welche kaum eine halbe Stunde dauerte und bei der nur etwa 40 Pairs zugegen waren, legte der Finanz⸗Minister den von

der Deputirten⸗Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Ent⸗ wurf wegen der Einregistrirungs⸗Gebuͤhr fuͤr die Kontrakte uͤber Darlehen auf Waaren, Staats⸗Papiere und Aetien von Handels⸗Gesellschaften vor. Nachdem der Praͤsident den Em⸗ pfang dieses Gesetz⸗Entwurfs bescheinigt hatte, wurde noch eine aus 3 Mitgliedern bestehende Kommission zur Pruͤfung des Antrages des Herrn v. Lavauguyon, seinem verstorbenen Vater in der Pairs⸗Wuͤrde zu folgen, durch das Loos ge⸗

waͤhlt, worauf die Sitzung aufgehoben wurde.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 30. August. (Nachtrag.) Ueber den Gesetz⸗Entwurf wegen Wiederbesetzung der im Schooße der Kammer erledigten Stellen aͤußerte der Advokat Herr Mauguin (dessen Rede wir uns gestern aus Mangel an Raum vorbehalten mußten) sich folgendermaßen:

„Meine Herren! Das Ministerium schlaͤgt Ihnen eine Maaf⸗ regel vor, die auf die Ergaͤnzung der Kammer abzweckt; das Mi⸗ nisterium kuͤndigt also selbst die Absicht an, diese Kammer beizu⸗ behalten. Waͤre nun eine solche Beibehaltung wohl gesetzlich? Dies ist die wichtige Frage, woruͤber wir zu entscheiden haben. Die Einen glauben, die Kammer allein koͤnne die Ordnung der Dinge, die sie geschaffen, aufrecht erhalten. Die Anderen dage⸗ gen sind der Meinung, eine neue Kammer koͤnne allein in einem neuen Mandate die Kraft, deren sie bebarf, schoͤpfen und sie der Regierung mittheilen. Maͤchtige Gruͤnde sprechen fuͤr beide An⸗ sichten, und die Wahl ist schwer. Um so Cehe hdgc. erscheint es, die Frage jvöxl zu ecroͤrtern. Ist die Beibehaltung der Kammer gesetzlich? Was die Kammer gethan, das war sie ohne Zweifel berechtigt zu thun. Als einzig bestehende Macht, inmit⸗ ten der allgemeinen Verwirrung, wäar sie durch ihre Stellung beauftragt, das Beste des Landes wahrzunehmen. Der Thron war in Folge eines Meineides erledigt. Die Kammer hatte das Recht, ja, es war ihre Pflicht, eine neue Ordnung der Dinge zu

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daß eine Kammer, um der Ausdruck des National⸗Wunsches zu

seyn, kuͤnftig ohne doppeltes Votum und von Waͤhlern, die nur 25 Jahre alt zu seyn brauchen, zusammengestellt werde, so wie,

daß sie aus Deputirten, die nur 39 Jahre alt zu seyn brauchen, bestehe. Ohne diese Regel waͤre, unserer Ansicht nach, die Na⸗

tional⸗Repraͤsentation unvollstaͤndig. Was schlaͤgt man uns nun 1 vor? Man verlangt, daß wir dieses von uns verkuͤndigte Sy⸗

stem selbst Luͤgen strafen, daß wir das bisherige System zum Theil noch fortbestehen lassen sollen. Einigen Departements wuͤrde hiernach das neue System zu Gute kommen, anderen nicht, so daß die Kammer aus ganz verschiedenartigen Elementen beste⸗ hen wuͤrde. Und wenn wir selbst uns auch eine solche Verschie⸗

denheit gefallen lassen wollten, wer giebt uns ein Recht dazu, sie 8.

in Frankreich einzufuͤhren. Wie, wenn sich nun in den Depar⸗ tements, die des neuen Systems nicht theilhaftig werden, einige

Stimmen erhoͤben, sich beklagten und fragten: „„Warum haben

denn wir noch Deputirte nach dem doppelten Vötum? Warum will man uns denn des Rechtes berauben, Deputirte von 30 Jahren, gewaͤhlt von Waͤhlern von 25, zu haben? Warum ha⸗ ben wir denn nicht dieselben Repraͤsentanten, deren sich andere luͤcklichere Departements erfreuen?““ Wie, wenn nun iene

Departements die Steuern verweigerten? (Lebhafte Unterbre.

chung.) Wie, wenn es boͤslichen Einßzuͤsterungtn gelaͤnge, auf den Grund jener Ungleichheit der Rechte, den Saamen der Zwic⸗ tracht auszustreuen und Unruhen anzufachen?. ... Wer unter uns, m. H., darf sich ruͤhmen, daß er wahrhaft die Gedanken und Ansichten seines Departements ausdruͤckt?“ (Von mehreren Seiten: Wir, wir Alle, koͤnnen dies!) „Um Vergebung, m. H.“ fuhr Hr. Mauguin ruhig fort, „erlauben Sie, ich mich selbst zum Beispiele anfuͤhre. Von einem Bezirks⸗Wahl⸗Kollegium (Beaune, im Dept. der Goldkuͤste) zum Deputirten ernannt, rechne ich es mir zur Ehre, von den Buͤrgern jenes Bezirks, die 40 Jahre und daruͤber alt sind, die meisten Stimmen erhalten zu haben. Ich wurde gewaͤblt, und man sagte mir, ich sey der Mann, der den Wuͤnschen der Einwohner am wuͤrdigsten ent⸗ spreche. Wer steht mir aber dafuͤr, daß meine Kommittenten auch jetzt noch, wo sie unter den Kandidaten von 30 Jahren waͤhlen duͤrfen, auf mich ihre Augen werfen wuͤrden? Wer steht mir dafuͤr, daß ihnen nicht jetzt irgend ein Bewohner der Pro⸗ vinz selbst besser anstehen wuͤrde, als ich? Warum soll ich denn, da ich die Waͤhler von 30 Jahren fuͤr mich gehabt, auch die von 25 Jahren fuͤr mich haben? Eine neue Waͤhl allein kann mir diese Ueberzeugung verschaffen.“ Bei diesen Worten wurde der Redner von seinem Kollegen, dem Advokaten Hrn Berryer, mit den Worten unterbrochen: So nehmen Sie Ihren Abschied! „Was meine Dimission betrifft“, erwiederte Hr. Mauguin, „so weiß ich selbst am besten, was ich su thun habe; ich bedarf Nie⸗ mandes guten Rath, nicht einmal, wenn man einen neuen Eid von mir verlangt;“ ein Seitenhieb auf Hrn. Berryer, der 1“

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