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aufhalten koͤnnen; es giebt aber in der Welt nichts Irrige⸗ res; wenn ein Prinzip — gut oder schlecht, gilt gleichviel — einmal im Gange ist, so steht es nicht eher still, als bis es seinen ganzen Kreislauf vollendet hat. Als Ihr nun das Prinzip der Volks⸗Souverainetaͤt ganz absolut aufstelltet, da waret Ihr treuherzig genug zu glauben, daß es Euch gelin⸗ en wuͤrde, demselben einen Zielpunkt zu geben. Seltsame orderung! Ihr, meine Herren Berathschlagenden, abt den Thron fuͤr erledigt erklaͤrt und eine Erklaͤrung Eurer Rechte nach den Grundsaͤtzen der Volksherrschaft abgegeben. Dies war ganz gut; jetzt kommen aber die Herren Combattanten, wie sie Hr. Dupin (in der Sitzung vom 30. August) nannte, und erklaͤren, daß sie noch keinesweges zufrieden waͤren, daß die Revolution noch nicht vollstaͤndig genug gewesen sey. Giebt man ihnen nun, was sie verlan⸗ gen — und man wird es ihnen geben — so werden bald an⸗ dere Commentatoren des obigen Prinzips mit neuen Forde⸗ rungen hervortreten, dergestalt, daß die Revolution, ohne daß es irgend dazu eines verkappten Geistlichen oder Gen⸗ darmen bedarf, ihre Fruͤchte tragen wird, die uns denn der Himmel so wenig bitter als moͤglich machen moͤge. Aus die⸗ sem Allen ziehen wir aber den Schluß, daß die jetzige Kam⸗ mer, so nothwendig sie sich auch halten mag, nur ein kur⸗ zes Daseyn haben wird, denn die Demokratie will nichts mehr von ihr wissen, und das Wort Demokratie hat heutiges Tages eine hohe Bedeutung.“
Dem Moniteur zufolge uͤbersteigt die diesjaͤhrige Ein⸗ nahme der Stadt Paris bis zum 30. August die des vorigen Jahres waͤhrend desselben Zeitraumes, ungeachtet der Revo⸗ lution, um 239,995 Fr. Sie betrug naͤmlich am 30. August d. J. 16,821,881 Fr., am 30. Aug. 1829 dagegen nur 16,581,886 Fr.
Diese auffallende Erscheinung erklaͤrt sich der Moniteur da⸗ durch, daß die Erhebung der Thorgefaͤlle an den Barribren waͤhrend der drei Julitage beinahe gar nicht unterbrochen gewesen sey, und daß namentlich die Weinhaͤndler, welche die Verwirrung des ersten Augenblicks haͤtten benutzen koͤnnen, aris mit unverzolltem Weine zu uͤberschwemmen, im Gegentheil die Erhebung der Thorgefaͤlle selbst aufrecht er⸗ halten haͤtten.
Dem National zufolge wird der Prozeß der vier Ex⸗ minister vor der Pairs⸗Kammer im Oktober beginnen.
Die Gazette de France meldet nach einem Schrei⸗ ben aus Madrid vom 23. August, daß dort die groͤßte Ruhe herrsche; die Spanische Regierung habe beschlossen, den Koͤnig der Franzosen unverzuͤglich anzuerkennen, und die an
en Graͤnzen befindlichen Truppen nach dem Innern zuruͤck
berufen. Die Generale San Miguel und Torrijos sind von hier
naach der Spanischen Graͤnze abgereist.
8 Die Buͤsten des General Foy und Manuels werden erst dann nach dem Pantheon gebracht werden, wenn ein
pesonderes Gesetz die Formen dieser Feierlichkeit bestimmt ha⸗
ben wird.
Die von saͤmmtlichen hiesigen Blaͤttern gegebene Nach⸗ richt von dem Tode des provisorischen Gouverneurs der
ECuierielen, Oberst⸗Lieutenants Bernard, hat sich nicht be⸗
8 KRKrlaub abwesend war, so ist er mit seiner Forderung abge⸗
staͤtigt. Hr. Cottu ist aus London hierher zuruͤckgekehrt und hat bereits bei dem Kassirer des hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofes
sein Gehalt als Rath fuͤr den Monat August in Anspruch
genommen. Da er aber diesen ganzen Monat uͤber ohne wiesen worden. Der Preis des 4pfuͤndigen Brodtes ist fuͤr die erste Haͤlfte des Septembers auf 16 Sous festgestellt worden.
(Großbritanien und Irland.
London, 3. September. Der Herzog von Cambridge ist vorgestern nach Brighton abgereist, um daselbst Ihren Miajestaͤten einen Besuch abzustatten. Von der bevorstehenden Parlaments⸗Session sagt die imes: „Man erwartet, daß sie bis zur dritten Woche des Dezember dauern wird. Viele und wichtige Gegenstaͤnde sollen gleich Anfangs zur Berathung kommen, namentlich ie Regentschafts⸗Frage und die Civil⸗Liste. Sind wir recht unterrichtet, so wird das Parlament, oder besser das Land, Ursache haben, mit der Weise, wie diese beiden Gegenstaͤnde behandelt werden sollen, zufrieden zu seyn.“ Der Courier aͤußert: „Bei dem gerechten und gemaͤ⸗ Figten Charakter der Niederlaͤndischen Regierung haͤtten die Niederlaͤnder gewiß in kurzer Zeit alle ihre Wuͤnsche er⸗
fuäͤllt gesehen, ohne zu feindseligen Unternehmungen ihre Zu⸗
flucht zu nehmen. Nicht durch Niederbrennung von Haͤu⸗ rin und Zerstoͤrung von Maschinen sind solche Zwecke zu
neuesten Ereignisse in Frankreich habe sich die Lage der Suͤd⸗
den fuͤr die naͤchsten 7 Jahre voraus kapitalisiren, welche
erreichen. Der Vorwurf, der den Bruͤsseler Buͤrgern ge⸗ macht wird, daß sie sich mit den Truppen und mit dem Volke zu gleicher Zeit im Oppositions⸗Zustande befunden ha⸗ ben, verliert insofern sein Gewicht, als es nur auf diese Weise moͤglich war, auf der einen Seite die Aufopferung von Menschenleben unter einer irre geleiteten unruhigen Volks⸗ klasse zu hintertreiben und auf der andern die gutgeslnnten Einwohner gegen die Gewaltthaͤtigkeit des Poͤbels zu scützen.“
Gestern hielten die Inhaber der Peruanischen Obligatio⸗ nen in Kings Head Tavern, in der Poultry, eine Versamm⸗ lung, um uͤber die besten Mittel, von der Peruanischen Re⸗ gierung Bezahlung der restirenden Dividenden zu erhalten, zu berathschlagen; Der Sekretaͤr unterrichtete die Versamm⸗ lung, daß die urspruͤnglich von der Peruanischen Regierung anerkannte Schuld 1,777,500 Pfd. und die vom 15. Oktober 1825 restirenden Dividenden 535,250 Pfd. betruͤgen, so daß sich nun die Totalsumme des schuldigen Geldes auf 2,312,750 Pfd. beliefe. Seit 5 Jahren habe die Peruanische Regierung mit den Inhabern durchaus in keiner Communication gestanden. Jetzt aber sey Peru in einer besseren Lage, und die Schulden seyen auf die angelegten Bergwerke angewiesen. Durch die
Amerikanischen Staaten sehr gebessert, da bekanntlich die neue Regierung dieselben unverzuͤglich anerkennen wolle. Er brachte darauf folgende Beschluͤsse in Antrag. Man solle der Peruanischen Regierung vorschlagen, sie moͤge die vom Oktober 1825 bis 1831 ruͤckstaͤndigen Zinsen kapitalisiren (d. h. 36 Procent) und eben so 2 Procent von den Dividen⸗ beides zusammen 50 Procent geben und die zu zahlender Zinsen fuͤr die naͤchsten 7 Jahre auf 4 Procent reduciren wuͤrde; sie solle ferner neue Obligationen von 150 Pfd. ausfertigen lassen, um sie gegen die jetzt kursirenden von 100 Pfd. um⸗ zutauschen; auch solle sie erlauben, die Zinscoupons bei den Merxikanischen Zoͤllen als Eingangszoll von Schiffen angeben zu duͤrfen. — Die Beschluͤsse wurden angenommen und ein Kommittee zu ihrer Ausfuͤhrung ernannt. 114151““ Aus dem Haag, 3. Sept. Man meldet aus Breda, daß sich Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich der Nie⸗ derlande gestern noch in Vilvorden befunden habe, bo mehrere Bataillone Infanterie, 12 Kanonen von der reiten⸗ den und 8 von der Fuß⸗Artillerie, so wie ein Dragoner⸗Re⸗ giment, aufgestellt waren. 1 Gestern Abend ist eine Deputation aus Namuͤr, an deren Spitze sich der Baron von Stassart befindet, hier angelangt. “ Das Kriegs⸗Departement hat die noͤthigen Maaßregeln angeordnet, um die sich einfindenden Beurlaubten der Natio⸗ nal⸗Miliz, gehoͤrig gekleidet und bewaffnet, auf die möͤglichst rascheste Weise ihren Regimentern nachzusenden. 8 Der Gouverneur von Suͤd⸗Holland hat heute eine Be⸗ kanntmachung erlassen, in der es heißt: „So viele Geruͤchte und uͤbertriebene Nachrichten auch in Umlauf seyen, so habe er doch die gegruͤndetsten Hoffnungen, daß die gegenwäͤrtig im Suͤden des Reiches enxeva. Ee Bewegungen durch die auf gutes Recht sich gruͤndenden Bemuͤhungen der Prinzen, gesegnet durch den Gott unserer Vaͤter, zu einem fuͤr 888
vund Vaterland erwuͤnschten Ziele fuͤhren werden, und dasßs
die Verehrung und Liebe der Unterthanen gegen den Koͤnig und sein Haus sich in dem vollstaͤndigsten Vertrauen auf den im Jahre 1813 zum Souverain berufenen Fuͤrsten kund ge-⸗ ben werde, mit welchem Vertrauen jedoch jedes voreilige Han-⸗: deln, und ginge es auch aus dem preiswuͤrdigsten Eifer her⸗ vor, unvereinbar sey.“ Der Herzog von Ragusa ist am 1sten d. M. aus Lon⸗ don in Amsterdam angekommen. 8 Bruͤssel, 4. September. Folgendes sind die Worte, welche, wie die Gazette des Pays⸗Bas meldet, der Prinz von Oranien, bei seinem Einzuge in die hiesige Resi- denz, an die Mitglieder des Magistrats gerichtet hat: „Ich bin erfreut, Sie zu sehen und mich unter Ihnen allen zu befinden. Haben Sie etwa geglaubt, daß ich gekommen sey, Ihre Stadt zu belagern? Nein, meine Herren, ich bin als Friedenshersteller gekommen. Sie vwoissen, daß ich Oberst: Lieutenant der Kommunal⸗Garde war. Nun wohlan, ich ernenne mich jetzt zum Oberst⸗Lieutenant der Buͤrger⸗Garde. Die Truppen, meine Herren, sind nur da, um sich mit dem Feinde, nicht aber um sich mit den treuen Unterthanen des Koͤnigs zu schlagen. Der Koͤnig liebt seine Unterthanen; er will das Blut der Belgier nicht fließen sehen. Sie haben
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Reecht zu gewaͤhren
signatur entstand eine Diskussion.
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eeinen guten Koͤnig, der Sie liebt. Rufen Sie mit mir, meine Herren: „Es lebe der Koͤnig!“ G 8 Folgende Proclamation ist gestern erschienen: „Einwoh⸗ naer von Bruͤssel! Der Bericht Eurer Deputirten verleiht CEuch die Gewißheit, daß Eure Bitten und Wuͤnsche dem 8 Monarchen bekannt sind; sie wurden dem Prinzen v. Ora⸗ nien dargelegt, und Ihr habt nun die gegruͤndete Hoffnung, daß sie bei Sr. Majestaͤt Annahme finden werden. Bei die⸗ sem Zustande der Dinge und voller Vertrauen in die Koͤnigl. Woöorte, so wie auf den Beistand, den Se. Koͤnigl. Hoheit CEuch versprochen hat, werdet Ihr die Resultate mit Ruhe 8 abwarten. Die Aufrechthaltung von Ruhe und Ordnung er⸗ heischt inzwischen die Fortsetzung des Dienstes, dem die wackere Buͤrgergarde sich unterzogen hat. Zu diesem Zwecke ist es 5 wuͤnschenswerth, daß die Buͤrgergarde foͤrmlich geordnet werde und einen Charakter der Stetigkeit annehme. Der ist, in Gemeinschaft Geschaͤfte beauftragt
Kommandant, Baron v. Hasgbrer⸗ mmit seinem Generalstabe, mit diesem . 8 ziehen, daß die Truppen nicht in die Stadt einruͤcken wer⸗
den. Die Kommission, welche nicht sowohl Resolutionen zu fassen, als diejenigen Maaßregeln vorzuschlagen beauftragt ist, die dem Lande nuͤtzlich seyn koͤnnen, wird es sich zur hei⸗ ligen Pflicht machen, auch fernerhin Sr. Koͤnigl. Hoheit al⸗ Hand zu geben, was Ruhe und Vertrauen
Der Praͤsident der Kommission Herzog von Ursel. 8 8 P. J. Stevens, Secretair. SGebsehen und genehmigt. 1 Wilhelm, Prinz von Oranien. Nachstehendes ist, der Gazette des Pays⸗Bas zu⸗
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les das an die zuruͤckfuͤhren kann.
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8G 8 folge, der in der obigen Proklamation erwaͤhnte, von den
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Se. Majestaͤt nach dem Haag abgesandt gewesenen
8 vhoßeine Herren! Montag um 1 Uhr im Haag ange⸗ lgaangt, baten wir bei Sr. Majestaͤt um eine Audienz. Es verging keine halbe Stunde, so erhielten wir eine guͤnstige Anntwort. Dienstag Mittag begaben wir uns nach dem Pa⸗ nmais; Se. Majestaͤt nahmen uns wohlwollend auf, fragten naaach unserer Vollmacht und wiesen den Titel, kraft dessen . — wir uns vorstellten, nicht ab. Nachdem Se. Majestaͤt sich uunsere schriftliche Eingabe hatten vorlesen lassen, sagten H oͤchstdieselben uns, daß es Sie freue, durch Einberufung der General⸗Staaten auf den 13. Sept. unseren Wuͤnschen zu⸗
voorgekommen zu seyn, indem dieselbe das sicherste und gesetz⸗
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maͤßigste Mittel sey, die Wuͤnsche aller Theile des Koͤnigreichs Alu erfahren und zu befriedigen, den Beeintraͤchtigten ihr b und die dazu dienlichen Mittel zu be⸗ stimmen. Nach einigen allgemeinen Betrachtungen begannen E wir erst die Auseinandersetzung, dann die genauere Eroͤrte⸗ rrung der verschiedenen Punkte, die wir, nach dem in Ihrer be Versammlung vom 28sten erhaltenen ausdruͤcklichen Auftrage bbei Sr. Majestaͤt zur Sprache zu bringen hatten. Ueber die FSCheorie der Verantwortlichkeit der Minister und die Contra⸗ Se. Majestaͤt sag⸗
ten, daß das Grundgesetz unsere Theorieen nicht sanc⸗ tionirt habe, daß sie gerecht und sogar nuͤtzlich seyn “] Fanten, daß sie aber nur durch eine Veraͤnderung des Grund⸗ gesetzes im Einverstaͤndniß mit den in doppelter Anzahl ein⸗ a General⸗Staaten ins Werk gesetzt werden koͤnn⸗ ten; daß, da am 13. Sept. die Sitzung eroͤffnet wuͤrde, darin entweder auf Hoͤchstihr Verlangen oder auf Einladung der zweiten Kammer eine Proposition hieruͤber, wie uͤber die 1 andern von uns aufgesetzten und fuͤr das Land nuͤtzlich oder vorrtheilhaft gehaltenen Punkte, eingebracht werden koͤnnte. Auf das Verlangen der Entlassung einiger Minister, und poorzuͤglich des Herrn van Maanen, sagten Se. Majestaͤt kein Weort zu ihren Gunsten. Hoͤchstdieselben zeigten weder Un⸗
willen, noch widersprachen Sie den Klagen, die wir gegen
dieselben ausfuͤhrlich aufzaͤhlten. Seine Majestaͤt bemerkten, daß das Grundgesetz Ihnen freie Wahl der Minister lasse; daß Sie uͤbrigens keinen Entschluß fassen koͤnnten, so lange Sie (dazu gezwungen schienen. Se. Majestaͤt ließen aber
uns, wie die Luͤtticher Abgeordneten, deutlich merken, daß Sie unsere Bitte in Ueberlegung ziehen wuͤrden.
8 ist in der That der von dem Prinzen
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nach ihrer Ruͤckkunft erstattete
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*8 2 . 8 8 1 1 b 85 hü ii 8 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats⸗Zeitung N 25
von Oranien ernannten organischen Kommission vorgelegt wor⸗ den; wir haben die gluͤckliche Ueberzeugung, daß sie vor deemr Ende des Tages einen unsere Wuͤnsche befriedigenden Ente. schluß gefaßt haben wird.) — In Betreff des Ober⸗Gerichts⸗ hofes sagten Se. Majestaͤt, daß nur nach reiflicher Ueberle: gung der Ort seiner Errichtung gewaͤhlt worden sey; daß Sie
sich uüͤbrigens mit dieser Reclamation beschaͤftigen und auf ein Mit: 1 1
tel sinnen werden, alle Interessen zu vereinigen. Auf unseerre Forderungen in Betreff der ungleichen Vertheilung der Aem⸗ ter, der großen oͤffentlichen Anstalten und Verwaͤltungs⸗Be⸗
hoͤrden schienen Se. Majestaͤt betruͤbt; und ohne die Wahr⸗
heit der Thatsachen zu bestreiten, sagten Sie, daß es schwer
sey, die Verwaltung zu vertheilen, daß es noch schwerer sey,
Alle zufrieden zu stellen, daß Sie sich uͤbrigens mit diesem Gegenstande beschaͤftigen wuͤrden, sobald die Ordnung wieder hergestellt waͤre. Vor Allem aber sey es angemessen, daß die Prinzen Hoͤchstihre Soͤhne an der Spitze Ihrer Truppen nach Bruͤssel zuruͤckkehrten, damit auch der anscheinende Zwang
mwoorden, und koͤnnt Ihr hieraus schon den gewissen Schluß verschwinde, der allen anderen Staͤdten des Koͤnigreichs ein
gefaͤhrliches Beispiel gaͤbe. Nach langen Betrachtungen uͤber die Unbequemlichkeiten und selbst wahrscheinlichen uͤbeln Folgen eines mit Gewalt erzwungenen Einzuges der Truppen und die Vortheile eines Vertrages und einer Proclamation Behufs dieses Einzugs,
waͤhrend theilweiser Besetzung der Stadtposten durch die
Buͤrger⸗Garde, luden Se. Majestaͤt uns ein, den Minister
des Innern zu besuchen und uns nach unserer Ruͤck⸗ kehr nach Bruͤssel den Prinzen vorzustellen. Zum Schluß druͤckten Se. Majestaͤt den Wunsch aus, daß Alles sich auf das schnellste beruhigen moͤchte; Sie sagten uns mit lebhaf⸗ ter Bewegung und wiederholten es mehrmals, welchen Ab⸗: scheu Sie vor Blutvergießen haͤtten. — Nach zweistuͤndiger Audienz verließen wir Se. Majestaͤt und begaben uns zum Minister des Innern, der, da er sich zum Koͤnige begeben mußte, uns um 8 Uhr Abends zu einer Konferenz einlud. Hier entspannen sich dieselben Diskussionen uͤber die verschie⸗ denen Sr. Majestaͤt von uns vorgelegten Punkte; Alles ge-
schah mit einer Freiheit und Offenheit, die uns die besten
offnungen gegeben haben. Herr von la Coste zeigte 5 daß er ein Belgisches Herz hat und von den besten 2 h Absichten beseelt ist. Auf die Einladung mehrerer 3 stern Abend versammelten Mitglieder des Generalstabs der Buͤrger⸗Garde und im Einklange mit dem von Sr. Ma⸗
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jestaͤt ausgesprochenen Verlangen begaben sich die Herren
Joseph von Hooghvorst und Gendebien zum Prinzen von Oranien.
nach dem
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Haag, und die Lage der Dinge in Bruͤssel mit,
versicherte sie, er hoffe von dem Zusammentritt der Kom⸗ mission (der heute Morgen statt gefunden hat) die befrie⸗ digendsten Resultate, die zugleich am geeignetsten waͤren, sein Verlangen und seinen unerschuͤtterlichen Entschluß, die Wuͤn⸗ sche des Landes zu befriedigen, darzuthun. Er beauftragte sie, Ihnen zu sagen, daß er als Vermittler zwischen Sr. Majestaͤt und den Bewohnern des Suͤdens sich hinstellte, und daß er unfere Forderungen unterstuͤtzen wuͤrde, um ihnen den vollkommensten Erfolg zu sichern. Wir haben diesen Morgen bestimmt erfahren, daß die im Pallaste des Prinzen vereinigte Kommission sich eifrig mit dem ihr veseeer. Frgen anbe beschaͤftigt, und daß im Laufe des Tages Ihnen uͤber mehrere Punkte Ihrer Reclamationen die befriedi⸗ gendsten Beschluͤsse werden mitgetheilt werden. “X“ Berruͤssel, den 2. Sept. 1830. 11.“ . Unterz.: Joseph v. Hooghvorst, Alexander endebien, der Graf Felix v. Me⸗ rode, Baron Friedr. v. Secus, Sohn, 4 Palmaert, Vater.
Ddie hiesigen Blaͤtter enthalten auch den Bericht der ven Seiten der Stadt Luͤttich an den Koͤnig abgesandt gewese: nen Deputation. Die Sr. Majestaͤt von ihnen uͤberreichte Petition enthielt hauptsaͤchlich den Wunsch, die General⸗ staaten zusammenzuberufen und den Justiz⸗Minister van Maanen zu entlassen. Se. Majestaͤt haben sich daruͤber ge⸗ gen die gedachten die Deputirten von Bruͤssel, geaͤußert.
Aus Luxembourg wird berichtet, daß im ganzen Groß⸗ herzogthume die groͤßte Ruhe und Ordnung herrsche. „Waͤh⸗ rend unsere Nachbarn“, sagt das dortige Journal, „sich
Sie theilten ihm den Erfolg ihrer Sendung die sie ihm, so wie sie ist, ohne Ruͤckhalt schilderten. kr
Deputirten in äͤhnlicher Weise, wie gegen