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In dem Budvoet waren fuͤr die gewoͤhnlichen Ausga⸗
geben. 972,839,879 Fr.
ben dieses Jahres Kredite bis zu der Hoͤhe von bewilligt, jedoch schon unter der vorigen Regierung fuͤr unzulaͤnglich befunden und
mit einer Summe von . . . . 4,786,133 Fr.
uͤberschritten worden, so daß die gewoͤhnli⸗ I1n
chen Ausgaben fuͤr 1830 sich auf 977,626,012 Fr. belaufen wuͤrden. Hierzu kommen aber die
b11ö1ö1ö14*X*“”“]; 5,000,000 Fr. fuͤr verschiedene oͤffentliche Bauten und die böbigen Zuschuͤsse fuͤr die Ministerien der Marine, des Krieges, der auswaͤrtigen An⸗
gelegenheiten und des Innern im Ge⸗
sammtbetrage von . . . 67,490,100 Fr.
Das Ausgabe⸗Budget fuͤr 1830 betruͤge hier⸗ eewanwemmannwem weneeen
114A4“ 1,050,116,112 Fr⸗ Rechnet man hiervon die auf. .979,787,135 Fr. veranschlagte Einnahme ab, so ergiebt sich — aTs ein Defizit von . . . . 70,328,977 Fr.
das durch die in Algier gemachte Beute groͤßtentheils gedeckt
wird. — Sie ersehen hieraus, m. H., daß das Ergebniß des Etatsjahres 1830 keinesweges beunruhigend ist, und daß nach einer kostspieligen Expedition der Schatz mit kaum 20 Mill. belastet wird. — Beute nur etwa 50 Millionen betragen.) Unsere finanzielle Lage ist daher befriedigend und wird es taͤglich mehr wer⸗ den. Die Steuern gehen ein; eine einzige Stadt (Bor⸗ deaux) hat das Beispiel der Witdersetzlichkeit gegeben, die aber dem von Ihnen zu erlassenden Gesetze weichen wird. Ruhe und Ordnung befestigen sich allmaͤlig, ungeachtet der eiteln Bemuͤhungen derer, die sie stoͤren moͤchten. In dem⸗ selben Maaße wird sich auch der Kredit wieder einfinden. Jede innere Bewegung zieht dadurch, daß sie die Kapitalien vom Geldmarkte entfernt und die Operationen des Schatzes schwieriger und kostspieliger macht, dem Staats⸗Vermoͤgen einen Nachtheil zu, der sich taͤglich durch Ziffern beweisen ließe. Zur Verbesserung der finanziellen Lage eines Landes bedarf es vor Allem der Ordnung. Die Regierung rechnet in dieser Beziehung auf den gesunden Sinn der Menge. Sollte sie sich hierin taͤuschen, so wuͤrde sie sich auf das Ge⸗ setz und auf die bewaffnete Nation stuͤtzen. Aber der gesunde Sinn wird hinreichen, und die Ordnung wird uͤber den Irr⸗ thum der Einen, wie uͤber den boͤsen Willen der Andern, den Sieg davon tragen.“ Pearis, 20. Sept. Der Koͤnig fuͤhrte vorgestern Abend den Vorsitz in einem Minister⸗Rathe. Gestern arbeiteten Se. Majestaͤt mit den Ministern der Justiz und des Krieges.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom vorgestrigen Da— tum werden 40,000 Rekruten von der Klasse von 1829 zum 1. Dezember in den aktiven Dienst bei der Land⸗Armee und der Marine berufen.
Herr Joubert ist zum Direktor der Pariser Thorgefaͤlle statt des Grafen Florimond d'Audiffret und der Letztere zum Direktor der eingeschriebenen Schuld statt des Herrn Be⸗ noist ernannt worden.
Das Journal du Commeree aͤußert uͤber die vor⸗ gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kammer: „Die der Kammer vorgelegten 3 Gesetz⸗Entwuͤrfe werden, unsrer Meinung nach, einen guͤnstigeren Eindruck machen, als Hrn. Guizots Bericht uͤber die Lage Frankreichs. Thatsachen haben mehr Bered⸗ samkeit, als wohlklingende Phrasen. In der Rede des Mi⸗ nisters des Innern war es leicht, eine Luͤcke zu bemerken; er hatte naͤmlich nichts uͤber die diesjaͤhrige Ernte gesagt; und wenn wir diesen Umstand mit Stillschweigen uͤbergingen, so geschah es, weil man besser thut, uͤber gewisse Dinge ganz zu schweigen, wenn man fuͤr das zu bezeichnende Uebel nicht zugleich auch ein Heilmittel anwenden kann. Der Gesetzes⸗ Vorschlag des Ministers in dieser Beziehung wird allgemeinen Beifall sinden. Schon laͤngst hatten wir auf die Maͤngel unsrer Korn⸗Gesetze aufmerksam ge⸗ macht. Man muß dem Minister zu diesem ersten Schritte zum Guten Gluͤck wuͤnschen; die Konsumenten werden ihm Dank dafuͤr wissen. — Von den beiden vom Baron Louis vorgelegten Gesetz⸗Entwuͤrfen sanctionirt der zweite nur bereits gemachte Ausgaben; doch erfaͤhrt man mit Vergnuͤgen, daß die Ausgaben fuͤr die Expedition nach Algier nicht so bedeutend sind, als man solches anfangs fuͤrchtete. Klar und deutlich huldigt der Minister einem Rechte, das die vorige Verwaltung den Kammern streitig machen wollte. Wir haͤtten einige Worte uͤber die Absichten der Regierung in Betreff Algiers gewuͤnscht: eine Diskussion uͤber diese Frage kann nur dazu dienen, dieselbe naͤher aufzuklaͤren. Was den andern Finanz⸗Gesetz⸗Entwurf betrifft, so haben wir
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Fonds bewirkt hat.
(Hiernach wuͤrde also die in Algier gemachte
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heiten stets fuͤr gefaͤhrlich gehalten. Der Minister raͤumt dies ein, glaubt aber daß außerordentliche Umstaͤnde eine solche Dazwischenkunft rechtfertigten. Im Allgemeinen muͤs⸗ sen wir es als eine Thatsache hervorheben, daß die jetzige Kenntniß von den Absichten der Regierung ein Steigen der Die Auseinandersetzung der Beweggruͤnde zu jenen Gesetz⸗Entwuͤrfen scheint uns ausfuͤhrlich bekannt gemacht werden zu muͤssen, und wir haben derselben daher eine besondere Beilage gewidmet, die unsere Leser mit dem heutigen Blatte erhalten.“
Bekanntlich hat Herr Bavoux in der Deputirten⸗Kam⸗ mer den Vorschlag gemacht, die bisher von den politischen Tagesblaͤttern zu leistende Caution von 69000 Fr. Renten (jetzt beinahe 150,000 Fr. Kapital) auf den Aten Theil her⸗ abzusetzen, auch die unlaͤngst eingefuͤhrte Porto⸗Erhoͤhung von 5 Centimen fuͤr jedes Blatt wieder aufzuheben. Beide Antraͤge findet der Globe ungenuͤgend; die Cautionssumme, meint derselbe, duͤrfe hinfuͤhro nicht mehr betragen, als die hoͤchste Geldbuße, wozu ein Zeitungsschreiber kondemnirt wer⸗ den koͤnne (also 6000 Fr.), und was das Postporto anbe⸗ treffe, so muͤsse dasselbe bedeutend ermaͤßigt werden, damit die Auflage nicht zu einem foͤrmlichen Verbote werde.
Die Tribune des Départements meldete gestern, daß am 2lsten, als am Jahrestage der Hinrichtung der vier Sergeanten von La Rochelle (Bories, Raoul, Pommier und Goubin) im Jahre 1822, auf dem Grve⸗Platze eine Leichen⸗ feier stattfinden werde; drei Gesellschaften, fuͤgte jenes Blatt hinzu, „die Besellschaft der Volksfreunde“, „die Gesellschaft: hilf dir, so wird der Himmel dir helfen“ und „die Gesell⸗ schaft der drei Tage“, haͤtten sich bereits zur Theilnahme ge⸗ meldet. Zugleich wurden alle Einwohner der Hauptstadt auf⸗ gefordert, sich der Feierlichkeit anzuschließen und sich, zum Zeichen dessen, mit einem schwarzen Flore um den Arm zu versehen. Eine vorbereitende Versammlung fand bereits vor⸗ gestern statt. In Bezug auf dieselbe aͤußert heute das Jour⸗ nal des Débats: „Wir hatten es gleich vermuthet, daß die Haͤupter der auf den Greve⸗Platz zusammen berufenen Volks⸗Versammlung sich mit andern Dingen, als mit from⸗ men Werken, beschaͤftigen, daß sie weniger die Todten ehren, als auf die Lebenden einzuwirken suchen wuͤrde. In der Versammlung am 18ten Abends war auch in der That nur von rein politischen Gegenstaͤnden die Rede. Man berieth sich uͤber einen Anschlag, der mit dem Andenken jener vier Maͤr⸗ tyrer nicht das mindeste zu schaffen hatte. Wird das Unter⸗ nehmen wirklich gewagt, so wollen wir uns solches nicht leid seyn lassen. Die Anstifter desselben rechnen auf ihre Macht, man laͤßt sie aber nicht aus den Augen.“ In einer Nach⸗ schrift vom 19ten Abends 11 Uhr fuͤgt jenes Blatt hinzu: „Es heißt, daß die gestern gefaßten Beschluͤsse heute wieder aufgegeben worden sind. Man ist auf den urspruͤnglichen Gegenstand der verabredeten Versammlung, naͤmlich auf eine Leichenfeier an der Ruhestaͤtte selbst, zuruͤckgekommen.“
Der Constitutionnel sagt: „Nach einer vom Chef des Generalstabes der Afrikanischen Armee eingereichten Liste belaͤuft sich der Verlust derselben an Getoͤdteten nur auf 248; 1856 wurden verwundet, so daß die Zahl saͤmmtlicher vom Feinde durch Schuß oder Hieb Verwundeten 2104 betraͤgt. Die Anzahl der dem Feinde waͤhrend des Feldzuges abgenom⸗ menen und in den Batterieen und Forts von Algier gefunde⸗ nen Kanonen belaͤuft sich auf 1542; darunter befinden sich 677 bronzene Kanonen und Haubitzen und 38 Moͤrser; die uͤbrigen 827 Kanonen sind von Eisen. Der Bestand der in den Kuͤstenbatterieen vom Fort Babazun bis zum Vorgebirge Matifoux befindlichen Geschuͤtze war zu der Zeit, wo der General Lahitte obige Angaben einsandte, noch nicht aufge⸗ nommen.“
Briefe aus Algier vom 9. September melden: „Nach Oran und Bona werden Garnisonen abgehen, um diese Plaͤtze gegen die Angriffe der Araber zu vertheidigen und die von unserer Seite dort eingesetzten Behoͤrden aufrecht zu erhal⸗ ten. General Clausel wird seinen Wohnsitz in dem schoͤnen Pallaste nehmen, den Hussein⸗Dey hat erbauen lassen; in der Kassaubah will er nicht wohnen, weil dieser hochgelegene Punkt vom Mittelpunkte der Stadt zu weit entfernt ist. Zwei Regimenter bilden die Besatzung dieser Citadelle. Der Ober⸗Befehlshaber hat eine Proclamation in Arabischer Sprache anschlagen und vertheilen lassen, worin er die Ara⸗ ber, die fortfahren wuͤrden, zu pluͤndern und Franzosen meu⸗ chelmoͤrderisch umzubringen, mit den haͤrtesten Strafen be⸗ droht. Fuͤr jeden ermordeten Franzosen sollen 20 Beduinen⸗ koͤpfe, und wenn er ein Offizier war, 25 Beduinen fal⸗ len. Uebrigens wuͤrden diejenigen, die sich gut auffuͤhr⸗ ten, Huͤlfe und Unterstuͤtzung in ihm finden. Die Bau⸗
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Regierung in Handels⸗Angelegen⸗
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ten an den Festungswerken, Kasernen, so wie die fuͤr Verschoͤnerung und Erweiterung der Stadt, werden jetzt neues Leben gewinnen. Bisher waren 2000 Araber da⸗ bei beschaͤftigt, die taͤglich anderthalb Franken der Mann er⸗ hielten, obgleich sie kaum die Arbeit von 4— 500 Franzosen verrichteten. Franzoͤsische Arbeiter als Aufseher vertheilen. Die Festungs⸗ werke des Kaiserschlosses sind beinahe gaͤnzlich wiederhergestellt; es wird eine Besatzung von 7—800 Mann feassen koͤnnen. Einige Haͤuser der Stadt werden zu Kasernen eingerichtet.“ Dem Aviso de la Mediterranse zufolge, sind zu VCoulon mehrere Kisten mit Gegenstaͤnden aus Algier, welche
aangeblich fuͤr die Mitglieder der Koͤnigl. Familie Karls X. be⸗ stimmt gewesen, in Gegenwart eines Finanz⸗Inspektors im
Arsenal eroͤffnet worden; sie enthielten Chinesisches Porzellan,
Krystall und Glas und einige kleine Gegenstaͤnde von edlem
Metall, aber von geringem innern Werth, und fast alle sehr
bbeschaͤdigt. Keiner der untersuchten Gegenstaͤnde hat einen
hohen Werth. weder die Angabe hinsichtlich der urspruͤnglichen Bestimmung
jener Kisten unrichtig seyn oder eine Vertauschung des In⸗ halts statt gefunden haben muͤsse.
Der Vice⸗Admiral von Rigny ist am 16ten d. von Malta,
8 . er seine Quarantaine abgehalten, in Toulon angekommen.
Bekanntlich war Tages zuvor Admiral Duperré ebendaselbst 8 1 K. 1 Hause; und ihre Gesinnung gegen die Regierung gruͤndet
aus Algier angekommen. Beide werden wahrscheinlich in
kurzem sich hierher begeben.
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nen Kuͤnste will, dem Vernehmen nach, Hrn. Raoul⸗Rochette
tair waͤhlen.
Der Baron Le Gros ist beauftragt worden, fuͤr das
Pantheon ein großes Gemaͤlde uͤber die hiesigen Ereignisse des 28. Juli anzufertigen.
Der heutige Moniteur theilt die Adresse der Stabt
Nottingham an die Pariser Buͤrgerschaft nebst der Antwort des Praͤfekten des Seine⸗Departements auf dieselbe mit. Die Ueberbringer dieser Adresse waren die Herren Taylor, Riichard Young Booket und Benjamin Godhead. Der General⸗Lieutenant und Pair von Frankreich, Mar⸗ quis von Ecquevilly ist gestern im 83sten Lebensjahre mit Tode abgegangen. . Deerr Praͤfekt des Seine⸗Departements hat fuͤr Reclama⸗ tionen in Wahlsachen eine konsultative Kommission ernannt, die aus den Herren Delacroix⸗Frainville, Lassis, Taillandier, Boinvilliers, Karl Lucas und Chazelou besteht.
Der Portugiesische Staatsrath und General Quevedo Pizarro, der die fuͤr Donna Maria II. kaͤmpfende Portugie— sische Armee im Jahre 1828 auf ihrem Ruͤckzuge nach der
Spanischen Graͤnze befehligte, ist hier angekommen; außer ihm befinden sich auch die Portugiesischen Generale Saldanha und Cabreira hier.
Das Memorial des Pyrenées meldet: „Am 6ten
d. M. haben die bewaffneten Spanier des Thales Salazar aufs neue das Franzoͤsische Gebiet der Berge des Laͤndchens Cize im Bezirke von St. Jean⸗Pied⸗de⸗Port verletzt und von unseren Weide⸗Plaͤtzen 400 Stuͤck Ochsen und Kuͤhe fortge⸗ fuͤhrt. Auf die Klage der Hirten haben die Behoͤrden von St. Jean⸗Pied⸗de⸗Port den in Bayonne kommandiren⸗ den Generalj um 1300 Gewehre und 20,000 Patronen gebeten.“ 1
Der Belgische Landesverwiesene v. Potter ist nach Lille vpon hier abgereist. 1
8 Großbritanien und Irland. gwondon, 21. Sept. Ihre Majestaͤten befinden sich im⸗ mer noch in Brighton, wo Sie des besten Wohlseyns sich erfreuen. Der Preußische Gesandte und seine Gemahlin hat⸗ ten, nebst dem Lord Strangford und dem Lord⸗Kanzler und dessen Gemahlin, am vorigen Sonnabend die Ehre, zur Koͤ⸗ niglichen Tafel gezogen zu werden. . Die in Brighton erscheinenden Zeitungen melden, es sey ein Irrthum, wenn die hiesigen berichtet haben, daß Se. Durchlaucht der Herzog von Braunschweig bereits eine Un⸗ terredung mit Sr. Majestaͤt dem Koͤnige gehabt habe. Karl X. und die Herzogin v. Berry nebst Gefolge rei⸗ sitten am vorigen Freitage durch Macclesfield; sie kamen von Chatsworth und Buxton und fuhren, nachdem die Pferde ge⸗ wechselt waren, nach Knutsford (in Cheshire, 24 Engl. Mei⸗ len von Liverpool). . Derr Niederlaͤndische Gesandte hatte vorigen Sounabend
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tigen Amt. 1
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General Clausel wird unter die traͤgen Araber
Das genannte Blatt aͤußert deshalb, daß ent⸗
Die Abtheilung des Franzoͤsischen Instituts fuͤr die schoͤ⸗
statt des Hrn. Quatremdre zu ihrem immerwaͤhrenden Secre⸗
eeinne Konferenz mit dem Grafen von Aberdeen im auswaͤr⸗
Am Sonnabend kam 8sn Theil des Gefolges des Fuͤrsten Talleyrand von Paris hier an. 8 Der Manchester⸗Guardian bemerkt in Beziehung
auf das dem Premier⸗Minister dort gegebene Diner: „Gewisse Journalisten pflegen uns zu erzaͤhlen, daß des Herzog von Wellington's Verwaltung im Lande verhaßt sey, und daß dies Gefuͤhl, wo sich nur die oͤffentliche Stimme hoͤren ließe, sich gewiß als das bei weitem vorwaltende zeigen wuͤrde. Nun wohl, die Gesellschaft in Manchester bestand aus 700 bis 800 Personen, aus den mittleren Staͤnden der Gesell⸗ schaft, die fuͤr ihre Person weder die Gunst der Minister zu wuͤnschen, noch ihren Zorn zu fuͤrchten haben, sondern im besten Sinne des Wortes unabhaͤngig sind, und wie nahmen sie den Toast „auf das Wohlseyn der Minister Sr. Majestaͤt’ auf? Mit dem groͤßten Beifall; und als der Herzog von Wellington, zum Schluß seinee Danksagungsrede, erklaͤrte, er und seine Kolle⸗ gen wuͤnschten das Vertrauen Sr. Maj. nur so lange zu behalten, als sie das Vertrauen und die gute Meinung sol⸗ cher Gesellschaften besaͤßen, stand die ganze Gesellschaft auf und brach in einen so enthusiastischen Freudenruf aus, wie wir selten einen gehoͤrt haben. Doch ist aus diesem Um⸗ stande nicht zu schließen, daß die Einwohner von Manchester mit der ganzen Bildung der Regierung zufrieden sind. Ihre gute Meinung beruht hauptsaͤchlich auf Sir Robert Peel in dem einen und dem Herzog von Wellington in dem andern
sich auf die allgemeine Tendenz ihrer Haupt⸗Maaßregeln;
auf ihre große Ausdehnung der religioͤsen Freiheit; auf die
Toleranz in der inneren und auf den vorsichtigen und klu⸗
gen Charakter ihrer auswaͤrtigen Politik; auf ihre Aufrecht⸗ erhaltung und, wie man vermuthet, Neigung zu groͤßerer Anwendung eines liberalen Handelssystems, so wie auf ihre
laut ausgesprochne Absicht, in allen Zweigen des Staatsdien⸗
stes die strengste Sparsamkeit einzufuͤhren und zu allen ange—
messenen Verbesserungen mitzuwirken.“
„Wir vernehmen (heißt es im Hof⸗Journale), daß der Herzog von Wellington von dem traurigen Tode des Hrn. Huskisson so angegriffen worden ist, daß Sir Robert Peel bemerkte, er habe den Herzog noch nie so wenig zu Ge⸗ schaͤften aufgelegt gesehen; und ein Mann, der seit vielen Jahren mit dem Herzog bekannt ist, versicherte einem reichen Kaufmann in Läverpool, daß kein haͤuslicher Unfall Sr. Gna-.— den Gemuͤth so heftig angegriffen haͤtte. Man behauptet in den hoͤhern Cirkeln allgemein, daß, wenn Hr. Huskisson am Leben geblieben waͤre, man bald Mittel gefunden haben wuͤrde, seine Ruckkehr ins Ministerium zu sichern. In Folge seines Todes nennt man schon mehrere Namen als wahrscheinliche Kandidaten fuͤr Liverpool. Ein wenige Stunden nach Hrn. Huskissons Tode von dort her geschriebener Brief meldet, daß mehrere der angesehensten Cinwohner Liverpools Sir R. Peel ersuchen wollen, sich selbst anzubieten.“
Die irdischen Ueberreste des Hrn. Huskisson kamen Sonn⸗ abends in Liverpool an und wurden nach dem Stadthause ebracht; sie sollen zur Schau ausgestellt werden, worauf ein oͤffentliches Begraͤbniß stattfinden wird. Der naͤchste Freitag ist fuͤr dieses traurige Geschaͤft bestimmt. Der Leichnam soll in einer Gruft mitten in dem neuen Kirchhofe beigesetzt wer⸗ den, und man beabsichtigt, ein Denkmal daruͤber zu errichten, dessen Kosten durch oͤffentliche Subscription bestritten werden sollen. “ Die Morning⸗Chroniele enthaͤlt Folgendes: „Man vernimmt, daß kuͤrzlich den Lords Palmerston und Melbourn
und den Herren Charles Wynne und Ch. Grant Antraͤge
gemacht worden waren; sie weigerten sich aber, ohne Herrn
Huskisson an der Verwaltung Theil zu nehmen.“ “
„Man erschoͤpft sich“, sagt der Leeds Merkury, „in Vermuthungen, wie die Stelle eines Repraͤsentanten von Li⸗ verpool besetzt werden wird. Wir haben noch nichts Bestimmtes daruͤber gehoͤrt, doch ist es gewiß, daß auf eine vor einiger Zeit an Sir Rob. Peel gemachte Anfrage, ob er etwas da⸗ gegen haͤtte, im Falle einer zukuͤnftigen Vakanz sich zum Kan⸗ didaten fuͤr diesen Ort ernennen zu lassen? der edle Baronet antwortete: Er werde es als eine große Ehre betrachten, einen Platz von solcher Wichtigkeit fuͤr den Handel im Parlament zu vertreten.“
Bis heute um 2 Uhr war durchaus noch kein offizieller Be⸗ richt uͤber die Wahl des Todtenbeschauers fuͤr Middlesex ge⸗ geben; doch sagt man, daß Herr Wakley an der Spitze der Listen steht. 1“
Der Courier aͤußert: „Wir haben Zeitungen aus Kalkutta bis zum 6. April empfangen. Einige der oberen Provinzen scheinen Anstalten getroffen zu haben, um gegen die Abschaffung des Suttees (der Verbrennung der Witwen “ 8s 1“ “ ö“ e“
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