1830 / 279 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Magnaten und Edelleute erschien, die dem Koͤnige vorritt;

hierauf die Reichswuͤrdentraͤger mit den Insignien, der Erz⸗ V herzog Palatin, der Herold, der zu kroͤnende Fuͤrst. Und mit der Erscheinung eines Koͤnigs war die Herrlichkeit des

Zuges noch nicht geendet! Vier Herolde, ein neuer Hofstaat steigerten die gesammte Aufmerksamkeit, und endlich nahten Ihre Majestaͤten im Imperial⸗Gallawagen, von acht Schim⸗ meln gezogen. Es war ein wahrhaft Kaiserlicher Anblick! Und mit welchen Empfindungen sah der Ungar diesen Zug! Die Aeltesten hatten acht und dreißig Jahre Freud und Leid in Liebe und Eintracht mit ihrem Herrn getheilt, die Juͤngern waren alle unter einer Herrschaft herangewachsen, waren gewohnt, einen Herrn Vater zu nennen, und erhiel⸗ ten eben durch diese Feierlichkeit die Versicherung, daß in ei⸗ ner, Gott gebe sehr fernen, Zeit sie den Vater nicht verlie⸗ ren, sondern nur wechseln wuͤrden. Die Kroͤnung ging nach der vorgeschriebenen Weise vor sich. Als der Augenblick genaht war, wo dem zu kroͤnenden Fuͤrsten die heilige Krone durch den Palatin und den Primas aufgesetzt werden und Er deshalb von seinem Platze zum Altar gefuͤhrt werden sollte, trat Er vor den Thron des Kaisers, kuͤßte Ihm die Hand und erhielt des Vaters Segen. Nach der Kroͤnung ver— fuͤgten sich Ihre Majestaͤten nach dem Primatial Pallast zu⸗ rwuͤck; der juͤngere Koͤnig aber, im ganzen Koͤnigl. Ornat, die Krone auf dem Haupte, mit dem Mantel des heiligen Ste⸗ phan, Reichsapfel und Scepter in der Hand, in die Fran⸗ ziskaner Kirche. Er war zu Fuß und der ganze Zug eben so, nur der Ungarische Kammer⸗Praͤsident war zu Pferde und warf Geld aus. Die Straßen, durch die der Koͤnig waͤn⸗ delte, waren mit gruͤnem, rothem und weißem Tuch bedeckt, welches dem Volke Preis gegeben wurde. In der Franzis⸗ kaner Kirche hatte der herkoͤmmliche Ritterschlag statt. Der Koͤnig auf dem Throne, mit dem Schwerdte des heiligen Stephan umguͤrtet, ließ abwechselnd vom Judex Curiae und dem Reichs⸗Kanzler jene Edelleute und Magnaten vorrusen, die Er zu Equites Auratos zu ernennen geruhen wollte. Wie sie sich einzeln dem Throne naͤherten und vor demselben nieder⸗ knieten, beruͤhrte der Koͤnig die Schultern des Knieenden drei⸗ mal mit dem Schwerdt. Nach diesem Akte begab sich der ganze Zug zu Pferde nach dem Barmherzigen⸗Platze zum Inaugural⸗Eid des Koͤnigs. Ein Regiment Kuͤrassiere war auf dem Platze aufgestellt, es deckte zwei Seiten des Platzes, die dritte (der Platz bildet ein Dreieck) war hinter einem lichten Spalier von Grenadieren mit Tausenden von Zuschauern ge⸗ fuͤllt. Es ist kaum moͤglich, daß die Phantasie etwas erfinde, was den Moment uͤberbietet, als der Zug aus dem Michael⸗ Thor hinaus, die schraͤg dem Plalz zulaufende Straße hinab sich bewegte, die Banner der zehn Ungarischen Provinzen hoch flatternd in den Luͤften, die halb⸗Asiatische Pracht der Magyaren, die Bischoͤfe alle in Pontifikal⸗Gewaͤndern, der Koͤnig selbst im ehrfurchtgebietenden Kroͤnungs⸗Ornat; einen Strom von Gold und Diamanten uͤbersah das Auge mit einem Blicke, und Tausende von jauchzenden Zuschauern rollten neben und vor dem Zuge nach. Die Massen hielten, und der Koͤnig bestieg die eigens hierzu errichtete Tribune. Ein Bischof trug Ihm das Kreuz vor, der Primas ging Ihm zur Seite, der Palatin, der Oberst⸗Stallmeister mit dem ent⸗ bloͤßten Schwerdt und die uͤbrigen hierzu bestimmten Reichs⸗ wuͤrdentroaͤger folgten Ihm. Der Koͤnig trat auf eine mit Goldstoff uͤberdeckte Erhoͤhung, erhob die Hand zum Schwur und sprach die Eidesformel, die Ihm der Primas vorlas. Der Palatin rief das erste Vivat, und das ganze Volk fiel jubelnd mit ein. Die Bischoͤfe begaben sich nach Hause, der Koͤnig aber mit dem übrigen Zug zum Koͤnigsberg an der Donau. Der Koͤnig allein sprengte hinauf und fuͤhrte vier Kreuzhiebe gegen Morgen und Abend, gegen Mittag und Mitternacht, ritt wieder herab und mit dem ganzen Zuge zuruͤck ins Primatial⸗Gebaͤude, von wo derselbe in der Fruͤhe ausgegangen war. Kurze Zeit nur verweilte der Koͤnig in Seinen Gemaͤchern; waͤhrend dessen hatten sich die Herren Staͤnde im Saal versammelt, wo der Koͤnig oͤffentlich speisen

sollte. Ihre Majestaͤten und der juͤngere Koͤnig erschienen bald. An der Tafel Ihrer Maäjestaͤten und des juͤngern Koͤ⸗ nigs nahmen, dem Herkommen zufolge, der Erzherzog Palati⸗ nus, der Primas und der Apostolische Nuͤntius Platz. Der Primas sprach das Tischgebet. Der Koͤnig legte die Krone ab, die auf einen Nebentisch gestellt wurde, die beiden Kron⸗ huͤter standen neben der Krone. Der alten Sitte gemaͤß

In einem von der Allgemeinen Zeitung mitgetheil⸗

b 1“ .““ wurde waͤhrend des Mahles dem Koͤnig durch den Oberst⸗

Kuͤchenmeister ein Stuͤck des fuͤr das Volk gebratenen Ochsen dargebracht. Nach aufgehobener Tafel zogen sich die Maje⸗ staͤren in Ihre Gemaͤcher uruͤck, und die Feierlichkeit war zu Ende. Sie hatte von 7 Uhr fruͤh bis 2 Uhr Nachmittags gedauert. Vor dem Michaelerthor stroͤmte von zwei Ge⸗ ruͤsten Wein fuͤr das Volk, ein gebratener Ochs wurde, dem alten Gebrauch gemaͤß, dem Volke preisgegeben, Abends war Freitheater und die Stadt festlich erleuchtet.“

(Eine Mittheilung der Repraͤsentation der Ungarischen Staͤnde uͤber den, die Kroͤnung betreffenden ersten Punkt der Koͤniglichen Propositionen und die darauf erfolgte Resolution

Sr. K. K. Majestaͤt, muͤssen wir, wegen Mangels an Raum,

uns noch vorbehalten.) 1

ten Schreiben aus Madrid vom 16. September heißt es:

„Noch immer schwankt die Regierung uͤber den Entschluß, den sie unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden ergreifen soll; Conseil folgt auf Konseil, ohne daß etwas Definitives be⸗ schlossen wuͤrde. den fuͤr Verleihung einer Charte ausgesprochen haben. Der General⸗Intendant von Andalusien, Arjona, sandte einen Be⸗

Herr Burgos soll sich neuerdings entschie⸗

richt ein, wie dringend es sey, rasche Maaßregeln zu ergrei⸗ fen, um ungluͤcklichen Ereignissen vorzubeugen. Alle Linien⸗ Truppen sind in Bewegung, und die, Waffen⸗Uebung der royalistischen Freiwilligen wird aufs eifrigste betrieben. Die Haupt⸗-Leitung hierbei soll Moͤnchen anvertraut seyn, welche die apostolische Junta in alle Provinzen schickt. Der Klerus laͤßt alle weltlichen und geistlichen Springfedern spielen. Der General⸗Intendant von Havana, so wie der dortige Geyperal⸗ Capitain Vives, haben wiederholt ihre Entlassung eingereicht; sie stehen zwischen zwei Feuern; die Bewohner der Insel hassen sie, weil sie ihnen zu große Abgaben auflegen, und die Regierung sucht immer mehr und mehr von dort herauszu⸗

pressen.“ 8 ——22

venehsesn d˙.

helm (Sohn Sr. Majestaͤt) traf auf der Ruͤckreise nach hie⸗ siger Resibenz (wo Hoͤchstderselbe, wie im amtlichen Theile der heutigen Zeitung gemeldet worden, bereits gluͤcklich an⸗ gelangt ist) vorgestern Mirtags, begleitet von dem Herrn General von Uttenhoven, in Halberstadt ein. Von dem Freu⸗ denrufe der zahlreich versammelten Einwohner empfangen, stieg Se. Koͤnigl. Hoh. im landraͤthlichen Amtsgebaͤude ab, wo Hoͤchstderselbe das Mittagsmahl einzunehmen geruhete. Die Haͤuser waren auf die Nachricht von der bevorstehenden Aakunft des verehrten Koͤnigs⸗Sohnes mit Blumenkraͤnzen und Guirlanden von Eichenlaub, so wie auch mit Fahnen, von den Einwohnern festlich geschmuͤckt worden, welche wett⸗ eifernd diese Gelegenheit benutzten, ihre ehrfurchtsvolle Liebe gegen das Koͤnigshaus an den Tag zu legen, und bei der nach der Tafel erfolgten Abfahrt des Prinzen durch erneuerten

Leberuf ihre Gefuͤhle aussprachen.

1 Koͤnigliche Schauspiele. Doonnerstag, 7. Okt. Im Schauspielhause, zum ersten⸗ male wiederholt: Philipp, Drama, in 1 Aufzug, nach dem Franzoͤsischen des Seribe. Hierauf: Die Schleichhaͤndler, Possenspiel in 4 Abtheil., von E. Raupach.

8 Koͤnigstaͤdtisches Theater. Donnerstag, 7. Oktober. Wirthshaus zu Terracina, komische Oper in 3 Akten.

Auswärtige Börsen. Hamburg. 4 Oktober. 8 Oesterr. 4proc. Metalliq. 82 Partial-Obligat. 11 Bank-

Actien 1040, per Dez. 1050. Engl. Russ. Anleibhe 90 ½. Silber-

Rubel 89. Dän. 59. Poln. pr. 31. Okt. 103.

8 London, 1. Oktober. Zproc. Cons. 86 ½. 3 ¼½proc. 96 ⁄. 1 port. 58. Preuss. (1818) ex Div. 95. dito (1822) 97. Russ

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Oesterr. 5proc. Metall. 96. 4proc. 89 ⅛. Partial-Obligat. Loose zu 100 Fl. 172. 1V1I

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Neueste Boͤrsen⸗Nachrichten. 64 Fr. 55 C. 5proc. Neap. Falc. 65 Fr. 50 C.

Gedruckt bei A. B. Hauupyng. —“ EEb’e e .

Paris, 30. Sept. 5proc. Rente fin cour. 94 Fr. 80 C. 3 pr

5proc. Span. Rente perp. 39 ½. G8

Frankfurt a. M., 3. Okt. Oesterr. 4proc. Metall. ttie EEEWI“ E Se das John. Mitredacteur Cottel!

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82 ⅔. Bank⸗Actien 1300. B. Poln. Loose 51. G.

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wegen Ausreichung neuer Zins⸗Coupons Series

8 IlI. zu Kurmaͤrkschen staͤndischen Obligationen 8 Bei der am 1. Nov. d. J. wieder Iitretegden Zahlung halbjaͤhrlicher Zinsen von Kurmaͤrkschen staͤndischen Obligatio⸗ nen auf den dazu gehoͤrigen letzten Coupon (Series II. Nr 8) werden zugleich die neuen Zins⸗Coupons Series III. Nr. sn welche die Zinsen vom 1. Nov. 1830 bis letzten Okt. 1834 umfassen, ausgereicht. b 8 Es geschieht dies bei der Kontrole der Staats⸗ Taubenstraße Nr

Berlin, 6. Okt. Se. Köͤnigl. Hoheit der Prinz Wil⸗

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Brasilian. 66. Dän. 64.

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Berlin, den 7ten Oktober.

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Bekanntmachung.

lich a die Beamten der Kasse oder Kontrole nicht im 1 nde sind, sich uͤber ihre Amts⸗Verrichtungen 86 8. V Ppublikum in Briefwechsel einzulassen oder gar mit Ueber⸗ sendung der neuen Zins⸗Coupons zu befassen, so haben sie die Anweisung erhalten, alle dergleichen Antraͤge abzulehnen und die ihnen dabei zukommenden Papiere zuruͤckzusenden elches gleichmaͤßig verfuͤgt werden muß, wenn dergleichen esuche an die unterzeichnete Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗

Schulden selbst gerichtet werden sollten.

fuͤgen.

Die Re ierungs⸗Haupt⸗Kassen uͤbersenden dann die ih⸗ nen auf diese Art zugekommenen Obligationen an die Kon⸗ trole der Staats⸗Papiere, welche auf denselben die Zins⸗Cou⸗ pons abstempelt und diese mit den Obligationen selbst zur

unentgeldlichen Extradition an die Eigenthuͤmer der einsen⸗

denden Kasse zuruͤckschickt. 81

Berlin, den 1. Oktober 1830. 16 Haupt⸗Verwaltung der Staats Schulden.

(Gez.) Rother. v. Schuͤtze. Beelitz. Deetz. v. Roch Fmn.

Dcexutirte der Provinz Kurmark.

(Gez.) v. Bredow. Thiede. 12091 8888, .

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ekommen: Se. Excellenz der Ober⸗Land⸗Mun erzogthum Schlesien, Graf Henkel von Don⸗

Abgereist: Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Kabinets⸗Cou⸗

rier Ginot, nach St. Petersburg.

No 279. Berlin, Freitag den Sten Oktober

Se. Maäjestaͤt der Koͤnig haben heute dem von Allerhoͤchst⸗ ro Hoflager abberufenen Koͤnigl. Großbritanischen Gesand⸗ 3 ook Taylor eine Abschieds⸗Audienz und dem zu dessen 1 Nachfolger ernannten, Chad, eine Antritts⸗Audienz zu erthei⸗ len geruhet.

ies be 8 Papiere 1 Nr. 30 hierselbst, vom 1. Nov. 1830 18 taͤg⸗ 8 lich des Vormittags, Sonn⸗ und Festtage und die drei letz⸗ ten Tage des Monats ausgenommen, in den gewoͤhnlichen Beschättsscunden, gegen Heehcgaeg der Original⸗Obligatio⸗ nen, indem darauf die neuen Zins⸗Coupons abgestempel den muͤssen. Wer Coupons von mehreren Obligationen zu empf 1b a; * en Oblis⸗ mpfangen hat, spezifizirt dieselben nach Littera, Nummer, Berrag 8*

Munzsorte und bedient sich dabei eines Formulars, welches

die Kontrole der Staats⸗Papiere schon jetzt und unentgeld⸗

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St. Petersburg, 27. Sept. Se. Erlaucht der Vice⸗ Kanzler Graf von Nesselrode ist am 23sten d. in —— sidenz wieder eingetroffen.

Der General⸗Adjutant Graf Toll ist aus den Militair Kolonieen des Nowgorodschen Gouvernements und der Wirk⸗ liche Geheime Rath Speranski aus Mietau hier angekommen.

Der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, Baron Bourgoing, ist aus Nofvgarod ehihr angelangt.

uf Vorstellung des Ministers des Innern haben Se. Majestaͤt der Kaiser Allerhoͤchst beahlen, Se 8 gen der im Kaukasischen Gebiete und in den Gouver⸗ uements Astrachan, Saratow, Orenburg und in einem Theil des Gebietes der Donischen Kosaken ausgebrochenen epidemischen Krankheit die Hebung der ausgeschriebenen te ve waereans 8 den . wo diese verheerende rrankheit herrscht, bis zur gaͤnzlichen Verti vers⸗ aufgeschoben werden soll. Metccha. Net,. th⸗

Die St. Petersburgische Zeitung giebt einen Aus⸗ zug aus dem unterm 28. August (9. September) an Se Katserl. Majestaͤt erstatteten Bericht des Ministers des Innern uͤber die Maaßregeln zur Hemmung der Cholera.

Niach den zuletzt eingegangenen ofsiziellen Berichten uͤber die Wirkung der Cholera koͤnnen wir (sagt die St. Peters⸗ burgische Zeitung) unsern Lesern folgende zuverlässige Notizen mittheilen: „In Saratow hat sich die Sterblichkeit

Um auswaͤrtigen Besitzern Kurmaͤrkischer staͤndise Obligationen indessen das Geschaͤft der Eae hefas e Zins⸗Coupons moͤglichst zu erleichtern, wird genehmigt, daß diese ihre Obligationen an die ihnen zunaͤchst gelegenen Re⸗ gierungs⸗Haupt⸗Kassen einsenden koͤnnen.

Wer dazu geneigt ist, muß es aber ungesaͤumt und spaͤ⸗ testens bis Ende Dezember d. J. thun, auch, falls er im Be⸗ sitz von mehr als einer Obligation ist, diesen zwei in oben beschriebener Art eingerichtete Verzeichnisse derselben bei⸗

bedeutend verringert; am 18. (30.) August starben gege 200, am 31. August (12. Sept.) dagegen nur 23. I * ritzyn hat die Krankheit ganz nachgelassen. In Chwalynsk ist uͤberhaupt nur Ein Mann an der Cholera gestorben. Im

Saratowschen Gouvernement herrscht sie noch im Flecken Du⸗

bowka, in den Staͤdten Kamyschin und Wolsk und in eini⸗ gen Doͤrfern; uͤberall aber ist sie in Folge der Maaßregein der Regierung in sichtbarem Abnehmen. Im Gouverne⸗ ment Simbirsk ist diese Epidemie in der Stadt Samara ausgebrochen; dort starben am 27. August (8. Sept.) bis zum 1. (13.) Sept. 47 Einwohner, 61 waren noch krank. In Pensa starben waͤhrend 16 Tagen (vom 17. (29.) August bis zum 2. (14.) Sept.) uͤberhaupt 120. An andern Orten der Gouvernements Simbirsk und Pensa hat sich die Krankheit nicht gezeigt. Auf die am 28. August (9. Sept.) in Nishnei⸗Nowgorod unter den mit Barken angekommenen Bootsknechten (Burlaken) bemerkte Sterblichkeit (es sind ih⸗ rer uͤberhaupt 17 gestorben) hat die Gouvernements⸗Regie⸗ rung sogleich die nothwendigen Vorkehrungen getroffen und die verschiedenen Klassen der Einwohner, fuͤr den Fall, daß die Epidemie ausbrechen sollte, mit gehoͤrigen Instructionen versehen. Jene Sterblichkeit fand nach dem Schlusse der Messe statt, als die Kaufleute und uͤbrigen Fremden schon . und mithin der 1 der Ansteckung nicht mehr

etzt waren. In Tiflis ni 6 3 dhag 7 8 flis die Cholera zu⸗

on Seiten der Polizei werden die Bewohner der . haͤuser, die zum Stadtgebiete gehoͤren, Fe mit Phe⸗ ten und anderm Feuergewehr zu schießen und dadurch ihre Nachbarn zu erschrecken, bei Vermeidung der im Allerhoͤchst namentlichen Ukase vom 20. Dez. 1745 angedrohten Strafe, wo es heißt: „Von nun an soll Niemand, mit Ausnahme der auswaͤrtigen Gesandten und andern Minister, in seinen Haͤusern schießen, weder nach Vögeln noch zum bloßen Ver⸗ gnuͤgen, widrigenfalls von den Hesttzern und Hauswirthen selbst fuͤr jeden Schuß ein Strafgeld von 1000 Rubeln einzu⸗ treiden ist; Leute, dafern sie ohne Vorwissen ihrer Herrn

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