Hollaͤndischen Truppen verlassen die Citadelle; den Haͤnden unserer Bruͤder, der Belgischen Soldaten.
Hoheit der Kurfuͤrst
Koͤnigs Ludwig Philipp Majestaͤt nach Paris zuruͤckgereist.
der ist die Ruhe an einigen Orten der tuarische Auftritte gestoͤrt worden, wobei jedoch der gute Geist
“ suchten Auflauf gleich h fuͤhrer ergriffen und nach Kassel abgefuͤhrt.
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““ 1111A1AXAXAX“X“ laß zu geben; diese sind nun aufgefordert worden, ihre Kla⸗ gen bei einer dazu ernannten Behoͤrde einzureichen.
Das hiesige Corps der Spruͤtzen⸗Leute ist den militairi⸗ chen Gesetzen unterworfen worden.
Der provisorlsche Post⸗Direktor Bronne hat veraͤnderte Einrichtungen in Bezug auf den Postenlauf getroffen, und soll die Briefpost nach Deutschland von jetzt ab üͤber Loͤwen, Tirlemont, St. Trond, Luͤttich und Verviers gehen.
Luͤttich, 6. Okt. Die hiesige Zeitung macht die zwischen dem Hollaͤndischen Kommandanten der Citadelle und
dem Kommandanten der Stadtgarde geschlossene Uebereinkunft
bekannt, jedoch noch ohne Datum und Unterschriften. Die Haupt⸗Artikel sind: 1) Die auf der Citabelle in Garnison be⸗ findlichen Hollaͤnder verlassen diese Festung mit Waffen und Gepaͤcke, um sich nach Mastricht zu begeben. verpflichtet sich auf sein Ehrenwort dafuͤr, daß kein Exceß veruͤbt werden soll. 2) Das Fort wird dem Kommando des Hru. Major Lolivier, von der 11. Infanterie⸗Division, uͤber⸗ geben, der sich vor dem Vertheidigungs⸗Conseil verpflichter, das Fort im Namen des Koͤnigs der Niederlande und fuͤr denselben waͤhrend der zehn Tage, wo diese Uebereinkunft ver⸗ bindlich ist, zu bewahren und zu befehligen. 3) Die Hollaͤn⸗ der lassen auf der Citadelle das Material und den Kriegs⸗ Vorrath, nur drei Feldstuͤcke mit ihrem Zubehoͤr ausgenom⸗ men, welche sie mitzunehmen berechtigt sind. 4) Alle Belgier bleiben auf der Citadelle und erhalten Lebensmittel gegen Zah⸗ lung. Diejenigen unter ihnen, welche sich durch ihre Ehre verpflichtet glauben, nach Mastricht zu folgen, koͤnnen dies thun. 5) Waͤhrend der Dauer der Uebereinkunft kann die CEitadelle keine Truppen⸗Verstaͤrkung erhalten. (Die Artikel 6, 7 und 8 betreffen den Transport des Gepaͤckes, der Wei⸗ ber und Kinder und die Behandlung der Kranken.) 9) Die auf der Karthaus zu Gefangenen gemachten Soldaten sollen sofort auf die Citadelle zuruͤckgeschickt werden, in Tausch ge⸗ gen die auf dieser befindlichen Kriegsgefangenen, wie auch die Pferde. 10) Notable Personen der Stadt Luͤttich werden die Truppen und deren Gepaͤck bis uͤber die Graͤnze der letzten Vorposten der Stadtgarde hinaus als Eskorte begleiten.
Gestern hat der Hollaͤndische Theil der Besatzung unsere Citadelle verlassen. hie war kaum geraͤumt worden, als eine zahllose Menschenmasse dorthin stroͤmte.
Der Kommandant der Stadt⸗Garde, Graf Berlaymont, erließ heut einen Aufruf an die Buͤrger, worin er sagt: „Die diese bleibt in Die Ehre unserer Sache erfordert, daß die mit der Citadelle ein⸗ gegangenen Bedingungen gewissenhaft beachtet werden. Ich darf auf die edlen Gesinnungen der Luͤtticher Buͤrger rechnen.“
Man zaͤhlt hier jetzt 5000 bewaffnete Einwohner; aus Verviers sind 1000 Mann Milizen heute hier eingetroffen.
Die Einwohner von Hasselt haben sich fuͤr die Belgi⸗
sche Sache erklaͤrt; auch jene vov St. Trond, welche Letz⸗
b 1“ Kaassel, 9. Oktober. Die Kasselsche Zeitung mel⸗ det unterm 6ten d. Am 3ten d. M. haben Se. Koͤnigl. im Schlosse Wilhelmshoͤhe dem Koͤnigl. Franzoͤsischen außerordentlichen Abgeordneten, Herrn Grafen René de Bouillé, eine Audienz ertheilt, in welcher derselbe das Notificationsschreiben Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Fran⸗ zosen von Dero Thronbesteigung Sr. Koͤnigl. Hoheit zu uͤber⸗ reichen und sodann die Ehre hatte, alldort zur Kurfuͤrstlichen Tafel gezogen zu werden. Gestern ist der Herr Graf mit dem Gluͤckwuͤnschungsschreiben Sr. Koͤnigl. Hoheit an des
teren zugleich die Marechaussee verhaftet haben. dr EEeIEEEe
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Das genannte Blatt enthaͤlt auch Folgendes: „Lei⸗ Provinz durch tumul⸗
der rechtlichen Buͤrger uͤberall der Ordunng Beistand und Kraft verschafft hat; mehrere der Unruhestifter sind zur Haft gebracht und zur Untersuchung hierher abgeliefert worden. Zu Wolfhagen hat die Buͤrgerschaft bei dem am 4ten ver⸗ kraͤftig eingeschritten und den Naͤdels⸗ Zu Felsberg hat⸗ ten die Bemuͤhungen der Behoͤrden und rechtlichen Einwoh⸗ ner nicht gleich den gewuͤnschten Erfolg und konnten nicht hindern, daß mehrere schwere Excesse begangen wurden. In⸗ deß siegten doch bald die Freunde der Ordnung, und 6 der
Unruhestifter wurden verhaftet und nach Kassel abgefuͤhrt; am
Abtheilung der Aten Schwadron des vom 1sten Alles schon
Provinz
Aten Abends ruͤckte eine Husaren⸗Regiments und eine Compagnie Linien⸗Infanterie⸗Regiment dort ein, fand aber zur Ordnung zuruͤckgekehrt. — Nachrichten aus der
Der General
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inwohner einige raublustige Unruhestifter tuͤchtig abgepruͤgelt; zu Steinau haben die Buͤrger sogar auf die Anstifter ge⸗ schossen. Dort und zu Sterbfritz sind 15 Tumultuanten ver⸗ haftet. Wenn die Bewegung unserer Zeit auch die Neigun⸗ gen nach Anarchie und Zuͤgellosigkeit, welche freilich uͤberall durch die unausgesetzte Wachsamkeit der Huͤter des Landfrie⸗ dens niedergehalten werden muͤssen, zu einigen augenblicklichen Verirrungen entzuͤgelt hat, so werden Vergehen und Frevel,
Hanau zufolge, haben zu Udenhain, Amt Waͤchtersbach, die
denen zu allen Zeiten Schmach und Strafe gefolgt ist, der
gebuͤhrenden Ahndung jetzt um so weniger entgehen; die rechtschaffenen Buͤrger aber, deren Ordnungs⸗ und Rechtssinn sich wacker und thaͤtig erprobt hat, werden eben so gewiß in der neu befestigten Herrschaft der Gesetze das staͤrkste Unter⸗
Rom, B. Sept. Das heutige Diario der Graf Anatole Montesquiou Tages zuvor Sr. Heiligkeit in einer Privat⸗Audienz ein Schreiben Ludwig Philipps uͤber⸗ reicht habe, worin dieser dem Papste seine Thronbesteigung anzeige. Der Graf, welcher von Sr. Heiligkeit mit ganz be⸗ sonderer Huld aufgenommen worden sey, werde noch heut mit der Antwort des Papstes die Ruͤckreise A r Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt Folgendes:
„Konstantinopel, 10. Sept. Von den innern An⸗ gelegenheiten des Reichs ist wenig zu melden, denn seit der Unterdruͤckung des Aufstandes in Albanien herrscht fast uͤber⸗ all Ruhe. Aber in Griechenland, wo der Sturz des Bour⸗ bonischen Regentenhauses einen tiefen Eindruck gemacht hat, und wo sich allen Gemuͤthern die Besorgniß auforingt, daß üͤber die mehr als je verwickelten Verhaͤltnisse der Europaͤi⸗ schen Staaten dieses Land ganz sich selbst und seiner eignen Entwickelung uͤberlassen werden moͤchte, droht der Ausbruch einer neuen Katastrophe, die der bestehenden Regierung furcht⸗ bar werden und abermals Ungluͤck aller Art nach sich ziehen kann. In Morea erhebt sich eine Partei, welche die Pro⸗
klamirung der Republik und die Entfernung des Grafen Ca⸗
podistrias verlangt; Letzteres aus dem Grunde, weil der Graf
das mwonarchische Prinzip offen vertheidigt und Institutionen
verwirft, von denen er nur Unheil bei einem Volke erwar⸗
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wie erwuͤnscht allen getreuen Unte
ten zu koͤnnen glaubt, das bei einem sehr heftigen, leiden⸗
schaftlichen und wandelbaren Charakter noch auf einer sehr
niedrigen Stufe der Civilisation steht. Bei den angesehen⸗ sten und einflußreichsten Personen der gebildetern Klasse ge⸗ nießt der Praͤsident das groͤßte Vertrauen, sie theilen seine durch die vielfachen Erfahrungen seiner langen politischen Laufbahn gereiften Ansichten. Indessen soll es auf verschie⸗ denen Punkten in Morea zu Thaͤtlichkeiten gekommen seyn und die Parteien die groͤßte Erbitterung gegen einander zei⸗ gen. Ein allgemeiner Kampf scheint unvermeidlich, und Grie⸗ chenland kann leicht die Beute der schrecklichsten Anarchie oder der Tuͤrken werden, wenn die vermittelnden Maͤchte nicht schnell und wirksam einschreiten, um das Ansehen der von ihnen anerkannten Griechischen Regierung aufrecht zu erhalten. Ob seit den in Frankreich eingetretenen Ereignissen noch gemeinschaftliche Beschluͤsse und Einwirkungen zu erwar⸗ ten seyen, koͤnnen wir hier nicht beurtheilen; da uͤbrigens der Englische Botschafter Sir Robert Gordon mit Hrn. v. Ribeaupierre haͤufige Konferenzen hat, denen der Franzoͤsische Botschafter nicht beiwohnt, so schließt man daraus, daß ent⸗ weder Hr. v. Guilleminot Willens ist, sich von den Geschaͤf⸗ ten zuruͤckzuziehen, oder daß die Verhaͤltnisse zwischen Frank⸗ reich und den andern Maͤchten minder freundschaftlich als fruͤher sind. Was aber unter diesen Umstaͤnden aus Grie⸗ chenland werden und wozu die Gleichguͤltigkeit, womit die Griechischen Angelegenheiten jetzt betrieben werden, fuͤhren soll, ist schwer zu beantworten. Tahir Pascha, der mit einer besondern Mission, deren Ausgang bekannt ist, nach Algier geschickt war, ist vor einigen Tagen hier angekommen und zur Audienz beim Großherrn zugelassen worden. Er wird ge⸗ genwaͤrtig wieder bei der Marine angestellt.“ “
Berlin, 12. Okt. Die Nachrichten, die aus den ver⸗ schiedenen Staͤdten und Ortschaften der Monarchie eingehen, welche von Ihren Koͤnigl. Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Albrecht auf Hoͤchstderen Reise nach Berlin be⸗ ruͤhrt worden sind, liefern aufs neue den erfreulichen Beweis, rthanen Sr. Majestaͤt eine
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vollen Liebe und Ergebenheit gegen das
pfand einer ruhigen und sichern Zukunft erlangen.“
meldet, daß
nach Paris an— F
jede Gelegenheit ist, die innigen Gesinnungen der ehrfurchts⸗ . erhabene Koͤnigshaus an den Tag zu legen. In Krefeld, wo Ihre Koͤniglichen Hoheiten am 4ten d. um 1 Uhr Mittags eintrafen, hatte sich aus den Soͤhnen der angesehensten Familien eine Ehrenwache
zu Pferde gebildet, die Haͤuser waren festlich geschmuͤckt, und
eine Ehrenpforte prangte mit den Farben Preußens und Ora⸗ niens. Die Erlauchten Reisenden geruheten, im Hause des Freiherrn Friedrich von der Leyen abzusteigen, und wurden dort von des Prinzen Friedrich von Preußen Koͤnigl. Hoh., welche schon fruͤher eingetroffen waren, und von Ihren Ex⸗ cellenzen, dem Staats⸗Minister und Ober⸗Praͤsidenten Frei⸗ herrn von Ingersleben und dem kommandirenden General Freiherrn von Muͤffling, wie auch von saͤmmtlichen hiesigen Behoͤrden und der Geistlichkeit, empfangen. — Der groͤßte Enthusiasmus waltete bei allen Einwohnern; sie erin⸗ nerten sich, daß sie die Gruͤndung der Stadt dem Schutze des Hauses Oranien und deren Aufbluͤhen der weisen Regieruug der Koͤnige Preußens verdanken. Das Fest erhielt noch einen besondern Reiz durch den Geburtstag des Prinzen Albrecht, Hoͤchstwelcher erlaubte, daß die hiesige Lie⸗ dertafel waͤhrend des Diner ein auf die Geburtsfeier und die Vermaͤhlung Sr. Koͤnigl. Hoheit gedichtetes und komponirtes Lied vortragen durfte. Ihre Koͤniglichen Hoheiten nahmen diese, so wie alle uͤbrigen Huldigungen der Liebe, wohlwollend auf und zeigten sich haͤufig der zahllos versammelten Menge, welche bei dem Anblick des Erlauchten Ehepaares jedesmal in den lautesten Jubel ausbrach Gegen5 Uhr verließen die Hoͤchsten Herr⸗ schaften, von den innigsten Segenswuͤnschen begleitet, die Stadt. Am 7ten d. M. um halb 9 Uhr Abends trafen Ihre Koͤnigl. Hoheiten, nachdem Sie Vormittags 10 Uhr von Soest abge⸗ reist waren, unter dem Jubel der zahlreich versammelten Einwohner in Minden ein und stiegen im Kommandanten⸗ hause ab. Die ganze Stadt war erleuchtet, Blumen⸗Ge⸗ winde und Festons zierten die Haͤuser der Straßen, welche J. J. K. K. H.H. zu passiren hatten. Der kommandirende General des siebenten Armee⸗Corps, General⸗Lieutenant ven Muͤffling Excellenz, war 6 Stunden fruͤher, von Soest kom⸗ mend, in Minden eingetroffen und empfing, an der Spitze der im Kommandantenhause versammelten Staabs⸗Offiziere und der ersten Personen des Civilstandes, J. J. K. K. H. H. am Wagen, Hoͤchstsie nach ihren Appartements begleitend, worauf Praͤsentation erfolgte. Ihre Koͤnigl. Hoheiten geru⸗ heten, sich jedem Auwesenden vorstellen zu lassen und sich mit Jedem sehr herablassend zu unterhalten; nach beendeter Praͤsentation wurde zur Abendtafel geschrit⸗ ten, zu welcher außer dem kommandirenden General und dem dasigen Kommandanten, so wie auch dem Commandeur des da⸗ selbst garnisonirenden 15ten Infanterie⸗Regiments, ingleichen dem Regierungs⸗Praͤsidenten, noch einige Civil⸗Personen und Geistliche, nebst dem Buͤrgermeister, die hohe Ehre hatten, zu— gezogen zu werden. — Am folgenden Morgen setzten Ihre K. K. Hoheiten die Reise uͤber Hildesheim und Halberstadt weiter fort. Von Halberstadt aus, wo Ihre K. K. H. H. (wie gestern gemeldet worden) am 9ten Abends eingetroffen waren und uͤbernachtet hatten, langten Hoͤchstdieselben vorgestern Nachmittags 4 Uhr, unter dem Donner der Kanonen, in Magdeburg an. Am breiten Wege, unfern des Sudenbur⸗ gerthors war eine in grandiosem Style ausgefuͤhrte Ehren⸗ pforte errichtet, durch welche das Fuͤrstliche Paar in die Stadt einzog. Die beiden Korinthischen kannelirten Saͤulen dersel⸗ ben waren mit Blumen⸗ und Laub⸗Festons geziert, und auf den Kapitaͤlern flatterten Fahnen mit den Wappen Preußens und der Niederlande und den vereinigten Buchstaben A und M. Folgende Inschriften waren in den Feldern des Fußgestelles der Saͤulen angebracht, nach der Thorseite hin, links:
„Willkommen, willkommen mit Jubel begruͤßt!“⁷ rechts: 18
„In Magdeburgs Veste, voll fester Treue!“ Nach der Stadtseite zu, links:
„Gott mit Euch auf der fernen Bahn!“
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„Bis in des Vaters segnende Arme!“
An der Ehrenpforte erwarteten die staͤdtischen Behoͤrden und
die Geistlichkeit die Prinzessin, Hoͤchstwelche von dem Ober⸗ Buͤrgermeister Francke mit einer Anrede, Namens der Stadt, begruͤßt wurde. Mit sichtbarer Ruͤhrung und Wohlgefallen nahm die Fuͤrstin diese Rede auf, und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz geruhete, einige Worte auf das huldreichste dar⸗ auf zu erwiedern. Unter dem ununterbrochenen Jubelrufe der zu Tausenden versammelten Menge setzte das hohe Fuͤr⸗ E den Weg nach der fuͤr Hoͤchstdieselben bestimmten
ohnung am Domplatze fort, woselbst etwa funfzig Toͤchter
Magdeburgs die Prinzessin erwarteten und Hoͤchstderselben
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ein Gedicht uͤberreichten. Die Tochter des Herrn Ober⸗Buͤr⸗ germeisters hielt dabei eine in kindlich ehrfurchtsvollem Sinne verfaßte Anrede an Hoͤchstdieselbe. Ihre Koͤnigl. Hoh. nahm dieselbe hoͤchst gnaͤdig auf und geruhete einige huldvolle Worte an die Sprecherin und deren Begleiterinnen zu richten. Nach⸗ dem auch die hohen Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden von Ihren Koͤnigl. Hoheiten empfangen waren, begab das Fuͤrstliche Paar sich zur Tafel, zu welcher eben gedachte Behoͤrden, so wie auch der Ober⸗Buͤrgermeister der Stadt, einige Mit⸗ glieder der staͤdtischen Verwaltung und die Vorsteher der da⸗ sigen Kaufmannschaft eingeladen waren. Alle Fenster der am breiten Wege belegenen Haͤuser waren mit Zuschauern besetzt und mit Guirlanden behangen. Der große Domplatz bildete nur eine wogende Masse von Menschen. Abends war die Stadt auf das festlichste erleuchtet. — Ueber die beiden letzten Monats⸗Versammlungen des Gewerbe⸗Vereins ist Nachstehendes mitzutheilen: In der Ver⸗ sammlung vom 6. Sept. kamen folgende Gegenstaͤnde zum Vor⸗ trage: Ein Bericht der Abtheilung fuͤr die Manufakturen uͤber die Mittheilungen des Papier⸗Fabrikanten Herrn Koͤner, Papier in der Buͤtrte zu leimen und das Chlor aus dem damit gebleich⸗ ten Papierstoffe zu entfernen; uͤber das Verfahren des Pa⸗ pier⸗Fabrikanten Franke, die Papiermasse von allen Knoten nd Unreinigkeiten zu befreien; uͤber das Instrument des Herrn Lehners zur Bestimmung der Verschiedenheit der Ruͤck⸗ blaͤtter; desgleichen uͤber die von Hrn. Hoffmann vorgeschla⸗ genen Stubenofen; ein Gutachten der gedachten Abtheilung und der Abtheilung fuͤr Chemie und Physik uͤber die Schrif⸗ ten des Herrn Foͤrster; der Gewerbsbetrieb der Branntwein⸗ brennerei und Bierbrauerei, mit besonderer Ruͤcksicht auf die Steuer⸗Gesetzgebung in den Koͤnigl. Preußischen Staaten; eine Mittheilung des Herrn Ministers des Innern Excellenz uͤber die im Jahre 1829 zur diesseitigen Rhederei gehoͤrigen und neuerbauten Seeschiffe; ein Bericht des Herrn Weber öͤber die neue Seidenhaspelungs⸗Methode des Herrn Quewa nebst Proben; ein Bericht des Herrn Nobiling uͤber die von dem Herrn Faͤrber Jergen vorgeschlagene Indigkuͤpe; eine Mittheilung des Herrn Schulze uͤber die Anwendung des Seifensieder⸗Kalks beim Bauen; eine Mittheilung des Hrn.
von Treskow uͤber Kornhaͤuser und ihren Bau; der Herr
Premier⸗Lieutenant Burg theilte dem Verein den 1sten Theil eines von ihm verfaßten Werkes mit: „Das architektonische Zeichnen“ betitelt, welches die Constructions⸗Lehre (éométrie deseriptive) enthaͤlt, nebst 11 Kupfern; Herr Uhlhorn Be⸗ merkungen uͤber seinen Pyrometer; der Herr Graf Henkel von Donnersmark theilte dem Vereine den 1sten und 2ten Bericht des polytechnischen Vereins fuͤr Sachsen mit, eben
so die oͤkonomische Gesellschaft jenes Koͤnigreichs die 22ste und 238ste Lieferung ihrer Verhandlungen; 4 1 indische Compagnie ihren Vortrag vom 13. Juli; der Deutsch⸗
die ehemalige West⸗
Mexikanische Bergwerks⸗Verein sein Rundschreiben vom 7.
Juli; der Agent Herr Philippsborn seine Cours⸗Tabellen
pro Juli und August; von dem Fabrikanten Herrn Ernst Jung aus Juͤmgenthal bei Kirchen sind Proben von Baum⸗ wollengarn aus seiner verbesserten Spinnerei eingegangen und vorgelegt von Nr. 440 bis 80; eben so von Herrn de Lassault die von ihm erbetenen kuͤnstlichen Wetzsteine und bes⸗ seren Streichrieme aus Zettingen. Vorgezeigt wurde von dem Vorsitzenden eine Garnitur⸗Pistole, welche das Mitglied des Vereins, der Direktor der Königl. Gewehr⸗Fabrik zu Saaren, Herr Trenette, ihm uͤbermacht hatte, um sie zur diesjaͤhrigen Kunst⸗Ausstellung zu befoͤrdern. Dieses dort nebst allem Zubehoͤr gefertigte, urspruͤnglich zu einem Geschenk fuͤr den Tuͤrkischen Kaiser bestimmte Paar Pistolen hat einen Werth von 1000 Rthlr., und zeichnet sich durch den Reich⸗ thum der Verzierungen sowohl, als durch Geschmack und Ausfuͤhrung aus. orgezeigt wurde ferner eine von dem Herrn Mechanikus Baumann gefertigte Haken⸗Maschine (fuͤr Kratzen.
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— In der Versammlung des gedachten Vereins vom 4
11. d. kamen zum Vortrag; die Rechnungslegung fuͤr's verflos⸗ “
sene Quartal uͤber die Gelder des Vereins, so wie uͤber die v. Seydlitzsche uͤber die Wiederbesetzung dreier erledigter Stipendien dieser Stiftung;
lungen uͤber die von Hrn. Pelzer in Muͤhlheim am Rhein
Stiftung; — ein Bericht des Vorsitzenden 6
— Berichte der verschiedenen betreffenden Abthei⸗
gegerbten Leder; — uͤber die Mittheilung des Gewerbe⸗Vereins
in Elbing, einen von dem Bierbrauer nen Fuͤll⸗Krahn und einen Walzenzug des Hrn. Muͤhlenbau⸗ meisters Maoge betreffend; — uͤber die Vorschlaͤge des Hrn. Bau⸗Conducteurs v. Hartmann zu einer Walzenschleuse, zur Verbesserung der Schaufelwerke; — uͤber die Vorschlaͤge des
Hrn. Uhlhorm, den Umtrieb einer Welle nach einer und der obgleich die Kraft in verschiede⸗ — uͤber die Feuerspritze des
selben Richtung zu bewirken, nen Richtungen einwirken kann;
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Zimmermann erfunde-