8 mman die bereits gemachten Anstrengungen, um den außerre⸗ ppraͤsentativen Ursprung des Kabinets zu verwischen, fortsetzt. Was die Stimmung der Kammer betrifft, so ist sie wohlwol⸗
Abend ist ein Adjutant des General Mina, Pancorbo, hier
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dert Tagen war und unter die Zahl der im Jahre 1815 Ver⸗ bannten gehoͤrt, zum Nachfolger erhalten. In den Departements⸗Wahl⸗Kollegien sind ferner ser⸗
nhn 9 a! Cambon (statt des Hrn. v. Voising) Hr. Alex. v. Cambo .v. 8); I St Fülemain, statt des Grafen von Saint⸗ Vannes, (Fabrik⸗Inhaber) Georges und des Barons von Hr. Léridant, Margadel.
Der Messager des Chambres fͤllt uͤber die Rede des Hrn. Laffitte in der vorgestrigen Sitzung der Deputirten⸗ Kammer folgendes Urtheil: „Die kurze Anrede des Praͤsi⸗ denten des Minister⸗Raths an die Kammer ist das Werk eines geistvollen Mannes. Herr Laffitte hat die hohe Ach⸗ tung, die er sich in der Kammer erworben, benutzen wollen, um diese fuͤr ein ohne ihren Einfluß gebildetes Ministerium, das aber gleichwohl genoͤthigt ist, mit ihr zu leben, guͤnstig zu stimmen. Dies ist ihrm vollkommen gelungen, denn sein Name ist im Sinne der Ordnung und der Freiheit populair, und da ein jedes seiner Worte die Tendenz hatte, die Farbe der aͤußersten Linken, welche das Kabinet hat, zu daͤmpfen und der Hoffnung Eingang zu verschaffen, daß die Ideen der Ordnung darin mit denen der Freiheit vereinigt werden wuͤrden, so konnte dieses achtungswerthe Zutrauen eines gu⸗
s nur Anklang finden. Die ersten Worte des
n daher den Eindruck hervorgebracht, den es
durch die Wahl des edlen Marschall Maison und des jungen Grafen v. Montalivet zu machen beabsichtigte. Es ist be⸗ kannt, daß diese beiden Mitglieder des Kabinets sich um das Minister⸗Amt nicht beworben haben, daß sie gewissermaßen keiner Partei angehoͤren, wenn es nicht die einer aufrichtigen und reinen Ergebenheit gegen ihr Vaterland ist. Wir glau⸗ ben daher, der Praͤsident des Minister⸗Raths werde mit Huͤlfe dieser beiden Namen und des seinigen versuchen, sich einen parlamentarischen Stuͤtzpunkt und die Elemente einer Miajoritaͤt zu bilden. Das ganze Problem liegt darin, daß
lend fuͤr jeden, der die Fragen in dem doppelten Sinne der Drdnung und der Freiheit loͤsen will, und wird es bleiben.“
Im Moniteur liest man Folgendes: „Der die 11te Militair⸗Division kommandirende General hat sich bei dem Vice⸗Koͤnige von Navarra uͤber die Verletzung des diesseiti⸗ gen Gebiets durch die Spanischen Truppen bei der Verfol⸗ gung der Constitutionnellen beschwert und ihm erklaͤrt, daß die Franzoͤsischen Truppen Befehl haͤtten, falls ein solches Ereigniß sich wiederholen sollte, Gewalt mit Gewalt zu ver⸗ treiben.“ .
Der Courrier frangais sagt: „Man spricht von einer Unterredung des Spanischen Botschafters, Grafen Ofa⸗ lia, mit einem unserer Minister, worin sich der Erstere daruͤber beschwert habe, daß die Franzoͤsische Regierung die Anwer⸗ bung und Organisirung eines Corps Franzoͤsischer Freiwilligen in Paris dulde, um die Spanischen Ausgewanderten in ih⸗ rem Unternehmen zu ünterstuͤtzen. Herr v. Ofalia scheint durch die erhaltenen Erklaͤrungen wenig zufriedengestellt zu seyn und hat eine Audienz beim Koͤnige nachgesucht.“
Aus Bayonne vom 31. Okt. wird gemeldet: „Gestern
angekommen; er bringt keine guͤnstigen Nachrichten von die⸗ sem General, der bis an die Thore von Tolosa gekommen war, aber bei dem ihm abgeneigten Geiste der Einwohner nicht eindringen konnte. Bis heute weiß man noch nicht, was aus ihm geworden ist; man ist fuͤr seine Person sehr besorgt, da sein Gefolge, wie man versichert, unr noch aus zwoͤlf Mann bestand. Jaureguy, bekannter unter dem Na⸗ men el Pastor, ist heute, nicht ohne Muͤhe und Noth, mit 70 Mann, den Ueberbleibseln seines Haufens, in Cambo an⸗ ekommen.“ — Dem Globe zufolge ist Mina in einem vier tunden von Bayonne entfernten Franzoͤsischen Dorfe ein⸗ getroffen. nr. Die Instructions⸗Kommission des Pairs⸗Hofes wird in dem Prozesse der Er⸗ Minister ihren ersten Bericht wahr⸗ scheinlich im Laufe der naͤchsten Woche abstatten. Beim Praͤ⸗ sidenten des Hofes hat sich ein junger Advokat als Manda⸗ tar einer großen Anzahl von Buͤrgern gemeldet, welche auf
Schaden⸗Ersatz fuͤr die in den drei Inli⸗Tagen in Folge der
Verordnungen vom 25. Juli erlittenen Verluste klagen.
Die Offiziere der ehemaligen Koͤnigl. Garde werden in den oͤffentlichen Blaͤttern benachrichtigt, daß die General⸗ Lieutenants Colbert und Ledru des Essarts ihnen die benoͤ⸗ thigten Scheine zur Auszahlung des Urlaub⸗Gehalts zustel⸗ len wuͤrden, sobald sie schriftlich erklaͤren, daß sie den neuen
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Auf den Antrag des General Lamarque hat der Kriegs⸗
Minister den Praͤfekten des Departements der Maine und
Loire und den dort kommandirenden General Delaage ermaͤch⸗ tigt, die Rekruten von der Klasse von 1824, die entweder verheirathet oder unentbehrliche Stuͤtzen ihrer Familien sind, in ihren Wohnsitzen zu lassen.
General Brayer hat an den Kriegs⸗Minister einen Be⸗
richt uͤber den gegenwaͤrtigen Zustand der dem Andenken der Generale Kleber und Desaix in Straßburg errichteten Mo⸗ numente abgestattet. gut erhalten, das Kleber's dagegen in schlechtem Zustande und von geschmacklosem Stile. eroͤffnete Subscription zur Errichtung eines neuen Denkmals hat keine hinreichenden Fonds eingetragen. 1 meint aber, daß eine von der Regierung selbst veranlaßte Subscription den vollkommensten Erfolg haben werde, und schlaͤgt vor, daß der Staat einige Algiersche Kanonen zu die⸗ sem Monumente hergebe.
Das Denkmal des Letzteren ist noch Eine fruͤher von Privatleuten
General Brayer
Das Journal du Hävre bemerkt, daß die National⸗
Garde des Departements der Niederen Seine gegenwaͤrtig nicht so zahlreich als im mals 15,550, Havre 5180, Dieppe 2590 und das ganze De⸗ partement 55,780 Mann bewaffneter National⸗Garden ge⸗ habt, obgleich in jener Zeit die Staͤdte bei weitem nicht so bevoͤlkert gewesen seyen, als jetzt; dagegen uͤbersteige die jetzige Anzahl der National⸗Garden der Dorf⸗Gemeinden vielleicht die von 1792.
Jahre 1792 sey. Rouen habe da⸗
Der vorige Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat
mittelst Beschlusses vom 30. Okt. Herrn Guigniault zum Di⸗
rektor der Normalschule mit dem Range und Gehalte eines
General⸗Studien⸗Inspektors ernannt.
Die vom Minister des Innern niedergesetzte dramatische Kommission hat sich nach wiederholten Berathungen fuͤr un⸗ beschraͤnkte Freiheit der Theater ausgesprochen.
Es ist seiner Zeit gemeldet worden, daß am 7ten d., als am Jahrestage der Schlacht bei Jemmappes, neue Muͤnzen mit dem Bildnisse des Koͤnigs in Cirkulation gesetzt werden sollen. Diese Muͤnzen werden mit einem intermistischen Stempel gepraͤgt. Fuͤr die Anfertigung des definitiven Stem⸗ pels soll eine Mitbewerbung eroͤffnet werden, an welcher alle
Franzoͤsischen Kuͤnstler Theil nehmen koͤnnen. Der das Occupations⸗Corps in Morea kommandirende
General Schneider soll Befehl zur Ruͤckkehr nach Frankreich erhalten haben, um eine wichtige Stellung beim Kriegs⸗Mi⸗
nisterium zu uͤbernehmen, Der National meldet aus Syra vom 23. September:
„Mehrere Inseln des Archipel, die, dem letzten Londoner Protokoll zufolge, unter Tuͤrkische Herrschaft kommen sollten, wie z. B. Kandien, Samos, Patmos u. a. m., haben sich dieser Bestimmung nicht unterwerfen wollen, obgleich alle Griechischen Behoͤrden auf Befehl ihrer Regierung sich ent⸗ fernt hatten. Auf einigen dieser Inseln wurden neben der Griechischen Flagge die von Jerusalem und die der drei ver⸗ buͤndeten Maͤchte aufgepflanzt. Dem zufolge scheint es, daß hohe Personen den Bewohnern dieser Inseln gerathen, jene Vorschlaͤge nicht anzunehmen; die Großmuth Frankreichs wird dieselben nicht ihrer Verzweiflung uͤberlassen.“ Mehrere hiesige Blaͤtter melden nach Briefen aus Nau⸗ plia, die Griechische Regierung habe den Flotten der drei
Der Preis des Apfuͤndigen Brodtes ist fuͤr die erste Haͤlfte dieses Monats auf 16 ½ Sous festgestellt.
ESFrohbritanien und Irland.
Parlaments „Verhandlungen. Sitzung vom 3. Nov. Sir Rob. Peel brachte zunaͤchst
naͤmlich eine angemessenere Zeitbestimmung fuͤr die Sitzungen
des Hauses, zur Sprache. Es wurde in Vorschlag gebracht,
daß die Ausschüuͤsse des Hauses sich in der Folge schon um
Sitzungen halten sollten; um 3 Uhr wuͤrde sodann schon der Sprecher seinen Praͤsidial⸗Platz im Unterhause einnehmen, rivat⸗Angelegenheiten und Privat⸗Bittschriften sollten bis 3 Uhr zur Sprache kommen, von dieser Zeit ab jedoch un⸗ widerruflich die Verhandlungen oͤffentlicher Angelegenheiten
Glocke läuten und saͤmmtliche Mitglieder mit Einschluß des Sprechers sich auf eine Stunde sollten entfernen duͤrfen, um zu Mttag zu essen. Es sey ihm, sagte er, schon sehr oft der Fall vorgekommen, daß er mit Einschluß der Zeit, die er in den Ausschuͤssen verhracht, 16 Stunden hinter einander habe fasten muͤssen. Dieser, so wie ein anderer Vorschlag,
“ geleistet haben. EEEEA111
daß man auch Mittwoch und Sonnabend zu Geschaͤftstagen
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großen Maͤchte das Fort Karabusa (auf Kandien) uͤbergeben.
Kiüiinacher
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einen bereits in der vorigen Session besprochenen Gegenstand,
beginnen. Hr. Hume schlug vor, daß um 5 Uhr eine Tisch⸗
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machen moͤge, fand indessen keinen Beifall. — Nachdem man zur Tagesordnung zuruͤckgekehrt war und mehrere Mitglieder sich uͤber die in der Thron⸗Rede beruͤhrten Gegenstaͤnde, so wie uͤber Parlaments⸗Reform, ausgesprochen hatten, nahm Sir Rob. Peel wieder das Wort und aͤußerte, daß er hin⸗ sichtlich der Frage einer Parlaments⸗Reform uͤberhaupt noch keine entschiedene Stellung bisher angenommen habe. Er sey ihr zwar immer entgegen gewesen, doch habe er sich, so oft der Gegenstand bisher zur Sprache gekommen, immer still⸗ schweigend verhalten. Da man jedoch geneigt seyn moͤchte, eine Stelle in der Rede seines sehr ehrenwerthen Freundes (Sir G. Murray, der kurz zuvor gesprochen hatte) so aus⸗ zulegen, als sey die Regierung einer Reform nicht abgeneigt, so muͤsse er, wiewohl er der daruͤber zu erwartenden Dis⸗ kussion nicht schon im voraus in den Weg treten wolle, doch erklaͤren, daß fuͤr ihn die Frage einer Reform ungemein viele nicht leicht zu loͤsende Schwierigkeiten habe; er sehe auch gar nicht ein, wie das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied (Herr Brougham), der einen diesfaͤlligen Antrag angekuͤndigt habe, den Gegenstand eigentlich auffassen und wo er ihn be⸗ schraͤnken wolle. Ein anderes Mitglied (Herr Denmar) habe gesagt, daß keine Reform ihm genuͤgen wuͤrde, durch die nicht aller Einfluß von Pairs bei der Wahl von Mitgliedern des Unterhauses beseitigt werde. Die⸗ ses Argument scheine gegen jede aristokratische Regierung uͤberhaupt gerichtet zu seyn; so weit jedoch zu gehen, dazu sey er gar nicht vorbereitet, und scheine ihm auch, daß, wenn die Regierung selbst geneigt seyn moͤchte, eine gemaͤßigte Re⸗ form zu bewilligen, die Forderungen und Erwartungen der Reformer dadurch schwerlich befriedigt werden duͤrften. „Was die Einmischung in Belgien betrifft“, fuhr der Minister fort, „so wundert es mich, daß, nach dem, was bereits daruͤber ge⸗ sagt worden, die Thron⸗Rede noch immer zu so verschieden⸗ artigen Auslegungen Anlaß giebt. Von dreien Wegen haben wir einen zu erwaͤhlen: entweder wir lehnen jedes Interesse an den Belgischen Angelegenheiten ab, wie das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Middleser (Hr. Hume) es gern haben moͤchte, und gestatten es, daß Franzoͤsische Soldaten jede beliebige Invasion veranstalten und sowohl von Antwerpen, als von allen anderen Festungen, ungestoͤrten Besitz nehmen, oder wir zwingen durch bewaffnete Einmischung die Provinzen zur Un⸗ terwerfung gegen ihren Koͤnig — welche beiden Wege wir je⸗ doch nicht zu den unsrigen gemacht haben — oder endlich wir suchen jetzt, da der Buͤrgerkrieg in einem Theile von Europa wuͤthet und von dort aus auch die benachbarten Staaten leicht entzuͤnden kann, als Vermittler aufzutreten, und zwar lediglich mit dem Zwecke, die Ruhe wiederherzustellen, nicht aber die Unterjochung der Niederlande zu bewirken — und dies ist die Art von Einmi⸗ schung, zu der die Britische Regierung ihre Zuflucht genom⸗ men hat. Die Thron⸗Rede enthaͤlt nicht ein einziges Wort, aus dem zu schließen waͤre, daß man die Belgischen Provin⸗ zen der Krone, von der sie sich abgerissen, wieder hinzufuͤgen wolle. Der erste hier bezeichnete Weg wuͤrde ganz von dem abweichen, den England sich bisher zur Richtschnur gemacht hat, und der zweite wuͤrde zur Verwuͤstung des Landes fuͤh⸗ ren. † — Der Minister fuͤhrte hier zwei Thron⸗Reden des Jahres 1787 an, aus denen hervorging, daß bei den damali⸗ gen Unruhen in Holland Großbritanien eine seiner jetzigen ahnliche Politik befolgt habe, und daß in diesem Jahre nicht zum erstenmale in einer Britischen Thron⸗Rede von Einmi⸗ schung in auswaͤrtige Angelegenheiten gesprochen werde. „Die Frage“, fuhr er fort, „hinsichtlich Belgiens ist auf folgende Weise festzustellen : Auf dem Wiener Kongresse wurde Belgien der Souveraͤnetaͤt des Koͤnigs von Holland uͤbergeben, und zwar mit gewissen Bedingungen oder Grundgesetzen, deren Verletzung von Seiten des Koͤnigs die Belgier allein befugen konnte, sich an die verbuͤndeten Maͤchte, die Theilnehmer des Kongresses waren, wegen Abhuͤlfe zu wenden; hierdurch wird fuͤr das Parlament die Frage auf die einfache Thatsache beschraͤnkt: hat der Koͤnig von Holland die Grundgesetze verletzt, auf welchen seine Souveraͤnetaͤt uͤber Belgien beruhte? (Hoͤrt) Ich behaupte, daß der König von Holland dies nicht gethan hat, daß er im Gegentheile die groͤßte Bereitwilligkeit bewie⸗ sen hat, die Beschwerden seiner Belgischen Unterthanen der gehoͤrigen verfassungsmaͤßigen Autoritaͤt, um solchen Beschwer⸗ den abzuhelfen, den Generalstaaten naͤmlich, vorzulegen. Es ist gesagt worden, der Marsch des Prinzen Friedrich gegen Bruͤssel sey eine Verletzung der Belgischen Freiheiten gewesen. Was ist jedoch das Wahre an dieser Sache? 348 glaube auf das bestimmteste, daß der Marsch des Prinzen Friedrich keine vorher verabredete militairische Bewegung gewesen, und daß man sie unternommen habe, ohne die bestimmte Absicht, Gewalt zu gebrauchen. Bruͤssel war kurz vorher der Schau⸗
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die Beseitigung eines unbeliebten Ministers Hh Municipal⸗Abgabe war. Um die ede eh tion in ihren Ausschweifungen zuruͤckzuhalten, organisirten sich die Einwohner in eine Buͤrgergarde, die unstreitig auch ihren Zweck erreicht haben wuͤrde, wenn nicht so viele Aus⸗ laͤnder und unbeschaͤftigte Arme in der Naͤhe gewesen waͤren, die sogleich in die Stadt hineinstroͤmten und endlich die In⸗ surgenten in den Stand setzten, die Buͤrgergarde unthaͤtig zu machen. Prinz Friedrich hatte keine andere Absicht, als diese Garde wieder in den Stand zu setzen und das Eigenthum zu beschuͤtzen, und war erstaunt, als er den Widerstand antraf den man seinem Einruͤcken entgegensetzte. Wer darf es daher wagen, den Prinzen irgend eines Verrathes gegen die Bel⸗ gier anzuklagen?“ — Hr. Brougham erwiederte, daß der sehr ehrenwerthe Herr, wiewohl er sich seit gestern Raths außer dem Hause erholt habe, doch nicht im Stande gewesen waͤre, seine (Hrn. Br's) gestrigen Argumente zu widerlegen Denn nicht sowohl gegen Einmischung uͤberhaupt habe er (Hr. Br.) sich erklaäͤrt, als vielmehr hauptsaͤchlich dagegen daß man es, waͤhrend man eine Ausgleichung der Parteien zu Stande bringen wolle, doch vorweg mit einer der⸗ selben verderbe, indem man sie aufruͤhrerisch und die andere Partei gerecht nenne. Die Minister haͤtten den Koͤnig von England gleichsam zum Partei⸗Mann gegen die Belgier gemacht, und doch wolle man noch behaupten, daß die
Minister eine vernuͤnftige Politik befolgten. Ein 2 2. fuhr er fort, „uͤber die Anerkennung Dom Iegans. rg⸗ habe nichts dagegen, denn sie ist dem Prinzipe der Nicht⸗Ein⸗ mischung gemaͤß, allein die Zeit der Anerkennung scheint mir nicht gut gewaͤhlt. Es sieht aus, als wollten die Minister damit sagen: „„Ei was, wir haben Ludwig Philipp aner⸗ kannt, nun koͤnnen wir auch Dom Miguel anerkennen, Einer ist so gut wie der Andere.““ (Zeichen der Mißbilligung von den ministeriellen Baͤnken.) Schließlich bemerkte Hr. Broug⸗ ham, daß er keinesweges glaube, in England, wo man die letzte Franzoͤsische Revolution allgemein gebilligt habe, werde deshalb etwas Aehnliches gewuͤnscht. Wenn man hier Reform wolle, so wolle man sie nur auf gesetzlichem Wege erlangen, und falls Koͤnig und Parlament sie, was er nicht hoffe, ver⸗ weigern sollten, so habe man sich doch nicht zu beklagen, daß hier etwa ein aͤhnliches Unrecht, wie in Frankreich von der Regierung Karls X., veruͤbt worden sey. — Sir Rob. Peel sagte, zur Widerlegung dessen, was der Redner in Bezu auf die Anerkennung Dom Miguels erwaͤhnt hatte, daß diese Anerkennung bereits in der Thron⸗Rede vom 4. Febr. 1830, also zu einer Zeit als wahrscheinlich bezeichnet worden sey, in der von den Ereignissen in Frankreich noch gar nicht die Rede seyn konnte. — Nachdem die Adresse angenommen worden war, vertagte sich das Haus um 2 ¼ Uhr.
London, den 6. Nov. Vorgestern hielt de W8 sein zweites Lever im Palast von g.. . 966 bei ühs Gelegenheit Se. Majestaͤt auf dem Thron sitzend eine De⸗ putation des Oberhauses empfingen, welche dessen Adresse auf die Thronrede uͤberbrachte. Nachdem der Lord⸗Kanzler dieselbe een hatte, dankte der Koͤnig in den wohlwollend⸗ sten Ausdruͤcken. Mit gleicher Feierlichkeit empfingen Se. Majestaͤt gestern eine Deputation des Unterhauses, die gleich⸗ falls die Adresse auf die Thronrede uͤberbrachte.
8 Gestern fand bei Sr. Se. im Palaste von St. James ein großes Mittagsmahl statt, dem unter Andern auch die fremden Botschafter und Gesandten beiwohnten.
platz einer uͤnentschiedenen Bewegung gewesen, deren Zweck
† Imn . I“ 2.
Ihre Majestaͤt die Koͤnigin speisten an demselben Tage bei dem Herzoge und der Herzogin von Gloucester zu n nge.
In der gestrigen Sitzung des Unterhauses ußerte Sir Robert Peel unter Anderm, daß die Minister nicht die Ab⸗ sicht haͤtten, auf einen Ausschuß zur Untersuchung der Lan⸗ Pncs aecaahen⸗ desäte Fdec alle möglichen Erleichte⸗
e olkes sobald a ich i in
wüche s s moͤglich in Antrag bringen
Ueber das neue Ministerium in Frankreich aͤußert si der C ourier folgendermaßen: „Unserer Vegeiche hes 85 det es keinen Zweifel, daß das neue Franzoͤsische Kabinet li⸗ beral ist, in dem Sinne naͤmlich, wie dieser Ausdruck ge⸗ woͤhnlich gebraucht wird, jedoch halten wir es nicht fuͤr re⸗ volutionnair. Ein Morgenblatt, welches die fruͤher von uns geaͤußerte Meinung wiederholt, daß Herr Laffitte wegen des großen Vermoͤgens, das er in Frankreich besitzt, geneigt zu erhaltenden Prinzipien seyn duͤrfte, bemerkt dabei, daß seine Unerfahrenbeit zu fuͤrchten seyn duͤrfte und er aus Unkenntniß oder Duͤnkel eben so viel Uebel stiften koͤnne, als wenn er unlantere Absichten haͤtte. Wir wissen nicht, was ein Pre⸗ mier⸗Minister in Frankreich nothwendigerweise gelernt haben muß, inndessen halten wir dafuͤr, daß hinsichtlich polftischer
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