1830 / 316 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bombardement Antwerpens sprechen und dabei außer Acht lassen, daß sie selbst dies Unheil uͤber die Stadt gebracht ha⸗ ben, sie erkennen jetzt nichtsdestoweniger Hollands Kraft an. In Vließingen liegen etwa 30 nach Antwerpen bestimmte Handelsschiffe. Bruͤssel, 8. Nov. schen Regierung vom gestrigen Datum wird der ehemaligen Belgischen Armee befohlen,

In einem Beschlusse der provisori⸗ allen Militairs bis zum Ablauf

ihrer Dienstzeit in die National⸗Armee einzutreten, widrigen⸗

falls sie als Kriegsgefangene betrachtet werden sollen.

Der Belge widerspricht dem Geruͤchte, daß am Tage der Eroͤffnung des National⸗Kongresses Unruhen in Bruͤssel ausbrechen wuͤrden. Zugleich beklagt er sich uͤber die Lang⸗ samkeit der wider Don Juan van Halen eingeleiteten Un⸗ tersuchung. Es ist dem Letztern jetzt gestattet worden, in sei⸗ nem Gefaͤngnisse Besuche anzunehmen.

Der Courrier des Pays⸗Bas enthaͤlt uͤber den anar⸗ chischen Zustand und die Parteiungen in Belgien Betrach⸗ tungen, an deren Schluß er mit Hinsicht auf die Thron⸗Rede des Koͤnigs von England sagt: „Unter diesen Umstaͤnden blei⸗ ben fuͤr Belgien nur folgende Alternativen uͤbrig: 1) Entweder es wird unter dem Prinzen von Oranien einen unab⸗ hängigen Staat bilden und seine Unabhaͤngigkeir unter den politischen, militairischen und kommerziellen Schutz der uͤbri⸗ gen Maͤchte stellen. 2) Oder es weist den Prinzen von Ora⸗ nien ab, und dann wird, wenn die Worte des Koͤnigs von England keine leeren Drohungen sind, ein Krieg ausbrechen, dessen Haupt⸗Schauplatz Belgien seyn und als Entschaͤdigung dem Sieger heimfallen wird. 3) Oder wir liegen in schmerz⸗ lichen inneren Kaͤmpfen zwischen den Demagogen, Katholiken, Anhaͤngern Frankreichs, Orangisten und aufrichtigen Libera⸗ len. Dann werden aber nicht zu beseitigende Verlegenheiten, unheilbare Krisen und Aufstaͤnde eintreten, die sich nicht wer⸗ den daͤmpfen lassen, weil es der Wille des souveraͤnen Vol⸗ kes so ist, und zuletzt werden wir durch Buͤrgerkrieg, Anar⸗ chie und allgemeinen Krieg in fremde Haͤnde fallen.“

Den neuesten Nachrichten aus Antwerpen zufolge fan⸗ gen die dasigen Einwohner an, sich uͤber ihre Lage etwas zu beruhigen. Mehrere Familien, welche aus der Stadt ge⸗

fluͤchtet waren, sind dahin zuruͤckgekehrt. Die Kauflaͤden

wurden wieder geoͤffnet, und der Verkehr begann aufs neue; auch an der Boͤrse hatten die Geschaͤfte wiederum begonnen. Briefen aus Loͤwen zufolge ist zwar die Ruhe in dieser Stadt wiederhergestellt, allein noch immer keine Untersu⸗ chung gegen die Moͤrder des ungluͤcklichen Major Gaiilard eingeleitet. Der General Daine befindet sich jetzt in Hasselt, wo er das zweite Regiment organisirt. In der Provinz Namur ist die freie Einfuhr des Ge⸗ treides aus Frankreich provisorisch verfuͤgt worden.

In Privat⸗Briefen aus Bruͤssel vom 6. November heißt es: „Alles ist zwar in dem Augenblicke bei uns ruhig; nichtsdestoweniger aber ist unsere Lage fuͤrchterlich und die Zukunft keinesweges glaͤnzend. Die Fremden, die sich unter uns befinden, wiegeln das Volk auf und suchen die Erbitte⸗ rung desselben bis aufs aͤußerste zu steigern. Man befuͤrch⸗ tet, daß selbst dem National⸗Kongresse nicht die gehoͤrige Freiheit der Berathung gestattet seyn duͤrfte. In dem hie⸗ sigen politischen Klub ist die Exaltation aufs hoͤchste gestiegen. Gestern wurde darin der Beschluß gefaßt, sich in corpore zu dem Central⸗Comité der provisorischen Regierung zu be⸗ gien⸗ um darauf zu dringen, daß dem Kongresse eine repu⸗

likanische Constitution zur Berathung uͤbergeben werde, da man mit dem Constitutions⸗Entwurfe, der seit einigen Tagen in Umlauf gesetzt war, nicht im mindesten zufrieden ist.“”“

Luͤttich, 7. Nov. In Betreff derjenigen Stellen der Thron⸗ Rede des Koͤnigs von England, welche sich auf die Nieder⸗ lande beziehen, aͤußert der Courrier de la Meu se: „Alles, was in dieser Rede in Bezug auf die Niederlande gesagt wird, ist klar und bestimmt; indeß glauben wir nicht, daß man diese Sprache woͤrtlich nehmen muͤsse. Daß die Eng⸗ lische Regierung entschlossen ist, das gegenwaͤrtige politische System von Europa aufrecht zu erhalten, daruͤber kann man sich nicht wundern; daß dieser Entschluß aber so weit gehen sollte, jede Veraͤnderung in den großen Traktaten, von denen sie spricht, auszuschließen, das ist weder wahrsch einlich noch selbst moͤglich. Wir wuͤrden z. B. es kaum begreifen koͤnnen, daß die fremden Maͤchte daran denken sollten, uns von neuem mit den Hollaͤndern zu verbinden; ganz Europa muß gegen⸗ waͤrtig davon uͤberzeugt seyn, daß zwischen Beigien und Hol⸗ land keine Verschmelzung moͤglich ist; wenn die Sitten, die Religion, der National⸗Charakter, die gegenseitigen Interes⸗ sen sich dem nicht widersetzten, so wuͤrden es die letzten Er⸗ eignisse thun. Was werden daher die Maͤchte wollen? Wir

werden uͤber diese Frage keine Muthmaßungen wagen; allein wir sind fortwaͤhrend uͤberzeugt, daß es nur von der Belgi⸗ schen Nation abhangen wird, die eben errungene Unabhaͤn⸗ gigkeit zu erhalten. Nur ist Weisheit und Ordnung erfor⸗ derlich; man muß nicht uͤber den Zweck hinaus gehen wollen. Sich einbilden, daß die fremden Maͤchte sich nicht darum

bekuͤmmern werden, auf welche Weise wir uns konstituiren,

ob wir eine regelmaͤßige Regierung haben, oder die moderne

Demokratie mit den davon unzertrennlichen Unordnungen, das

hieße wahrscheinlich zu viel sich einbilden. Das wenigstens scheint ganz gewiß, daß sie nicht gleichguͤltig werden zusehen koͤnnen, daß eine Nation von 4 Millionen Seelen den Graͤueln der Volksausschweifung preisgegeben sey. Wir sagen daher der provisorischen Regierung und dem Kongresse, welcher in eini⸗ gen Tagen zusammenkommen wird: Man beeile sich, das scheußliche Ungeheuer der Anarchie, da wo sie sich in ihren mit Blut befleckten Lumpen zeigt, zur Hoͤlle zuruͤckzusenden; man reinige den Boden Belgiens, wenn man dort frei leben will; moͤgen die oͤffentlichen Blaͤtter ihre Kolumnen nicht mehr mit scheußlichen Details zu besudeln haben, mit De⸗ tails, die zu berichten wir uns enthielten. Allerlei Freiheiten auf dem Papiere dekretiren, das ist nichts; es ist eine Macht erforderlich, welche uns den Gebrauch derselben sichert. Es wird eine solche Macht geben, wenn man will; allein man muß es kraͤftig wollen und so handeln. Die Masse der

Nation hat einen tiefen Abscheu vor Unordnung und Anar-⸗ chie; man benutze dies und stuͤtze sich kuͤhn auf sie. Allein es giebt ein Mittel, der provisorischen Regierung diese Auf⸗ gabe zu erleichtern, naͤmlich sich allenthalben dessen zu enthal:

ten, was die Leidenschaften aufregen kann, und das thut lei⸗ der nicht Jedermann. Es giebt Leute, welche kalt sagen, daß man, um zur Freiheit zu gelangen, sich darein ergeben muͤsse, eine lange Reihe von Drangsalen zu durchgehen; daß der Baum der Freiheit mit Blut getraäͤnkt werden muͤsse!.. Blaͤtter, von denen mehrere fruͤher unsere Achtung besaßen, setzen uns taͤglich durch die Heftigkeit ihrer Sprache

staunen und Betruͤbniß.

Gewissensbissen zerrissen fuͤhlen wird. laubt gegenwaͤrtig nicht zu urtheilen; allein es wird auch an die Vernunft die

Schweden und Norwegen.

bautes Linienschiff und eine Fregatte ins Wasser gelassen werden duͤrften, so wie man vernehme, daß alsdann der Kiel zu zwei

Fregatten und einem Schooner gelegt werden solle. 8 Eine durch gence⸗Fahrt zwischen hier und Upsala erweitert. Daͤnemark.

Kopenhagen, 6. Nov. Mehrere unserer angesehenen und menschenfreundlichen Mitbuͤrger haben einen Plan zu einem Verein eingereicht, der sich die Grundlegung einer An⸗ stalt zur sittlichen Verbesserung der entlassenen Straͤflinge, besonders vom jugendlichen Alter, zum Zweck setzen sollte.

Unser fuͤr alles rein Menschliche so warm fuͤhlende und fuͤr jede Verbesserung so rastios thaͤtige Monarch hat nicht nur

diesen Plan zu genehmigen, sondern auch zu dessen Ausfuͤh⸗

rung zu ermuntern geruht.

tigen Kon en n ausfuͤhrlich mitgetheilt. 8 Der j

und hierher gesandte Runenstein ist von unserm Ser

scher, Prof. Rask,

Die Asiatische Compagnie macht heute vorlaͤusig bekannt, daß die Versteigerung des letzthin mit dem Compagnie⸗Schiffe Friedrich VI. angekommenen Indigo, Baumwolle, 32 u. s. w. Mitte dieses Monats stattsinden werde. F

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Madrid, 26. Okt. Kaum hatte die Pe coa von der bevorstehenden Invasion der Revolutionnaire Notiz

8

8

erhalten, so befahl sie, daß 8 Bataillone Tercios unter ihrem 8

Obersten, dem Grafen von Villafranca, unter die Waffen treten und sich auf den Punkten, welche die Militair⸗Behoͤr⸗ den bezeichnen wuͤrden, aufstellen sollten. Außerdem befahl die Deputation, welche sich

einen Privatmann hier bestehende Dili⸗ Gefle

Der Plan selbst ist in der heu⸗

gelesen worden; es ist eine unerhebliche Grabschrift eines Frauenzimmers. 8

ovinz Guipuz⸗

8 8

Es wird, man sey dessen versichert,

eine Zeit kommen, wo mehr als ein ehrlicher Mann sein Innerstes von bitterer Reue und vielleicht von grausamen Die Leidenschaft er⸗ 6

8

Reihe wieder kommen.“ 8

Stockholm, 29. Okt. Der Koͤnigl. Gesandte v. Ihre ist nebst Hrn. Roͤoͤk von Konstantinopel hier angekommen. Aus Karlskrona wird gemeldet, daß dort bald ein neuge:⸗

ngsthin auf der Westkuͤste Groͤnlands gefundene

Seüxas e 8

1.

in permanenter Sitzung versam⸗

melt befindet, daß alle maͤnnlichen Einwohner im Fall eines Ein⸗ falles in die Provinz zu den Waffen greifen sollten. Die

8 8 S

Provinz Alava sandte die 8 Aus schuß⸗Compagnieen unter D. Valentin Verastegui der Provinz Guipuzeoa zu Huͤlfe, sobald man von den Besorgnissen der letztern unterrichtet war. Die Deputation des Koͤnigreichs Navarra hat unterm 14ten d. M. einen energischen Aufruf an die Navarresen, die von Biscaya einen aͤhnlichen an die Basken erlassen.

Die Gaxceta meldet heute: „Es sind uns einige Nach⸗ richten uͤber die militairischen Operationen der Rebellen zu⸗ ekommen. Am lböten naͤherten sie sich Vera, sich laͤngs der Franzoͤsischen Graͤnzlinie hinziehend, und erschienen um Mit⸗ tag vor dem befestigten Hause, das ungefaͤhr 200 Graͤnz⸗ Karabiniers besetzt hielten. Sie wollten parlamentiren, allein der Kommandant ließ sie gar nicht nahe kommen, sondern gab Feuer. Da auf den ersten Schuß auf den nahen Hoͤhen sogleich die royalistischen Freiwilligen, die aus den benachbar⸗ ten Doͤrfern zusammenliefen, erschienen, so ergriffen die Re⸗ bellen die Flucht. Sie verloren 3 Todte und 2 Gefangene. Es waren Auslaͤnder, die, wenn sie nach Hause kommen, auf die Spanische Hospitalitaͤt nicht sehr gut zu sprechen seyn duͤrften. Wir muͤssen noch beifuͤgen, daß Urdache und Zugar⸗ ramurdi von den Einwohnern verlassen waren und die Re⸗ bellen ihre Lebensmittel aus Frankreich zu bekommen schienen.“

Dasselbe Blatt spricht von dem ersten Bulletin der Revolutionnäire, das ihm mitgetheilt worden, und weist nach, wie diese das alte Handwerk der Luͤge treiben, um die Leute zu dupiren. Uebrigens, meint sie, haͤtte dies Bulletin wahr⸗ scheinlich keinen andern Zweck, als auf den Boͤrsen zu Paris und London einen Augenblick auf die Fonds zu wirken, da die Luͤgenhaftigkeit desselben bald offenkundig werden wuͤrde.

nstitut fuͤr archaͤbologische Korrespondenz in Rom.

1. Am 21. April d. J., als am Gruͤndungstage der Stadt

Rom, hielt das seit dem Jahre 1829 unter Protection Sr. Ko⸗ nigl. Hoheit des Kronprinzen von Preußen in Rom gegruͤndete Institut fuͤr archaͤologische Korrespondenz seine zweite Jahres⸗Sitzung. Die bei dieser Gelegenheit von dem Kbnigl. Minister⸗Residenten Geheimen Legations⸗Rath Bunsen und dem in Preußischen Diensten zu Rom lebenden Professor Ger⸗ hard, als Secretairen des Instituts, den anwesenden Mitgliedern vorgelegten Berichte, Listen und Statuten sind nach der den auswaͤrtigen Mitgliedern zustehenden Pruͤfung erst gegenwaͤrtig im Druck erschienen und veranlassen uns zugleich mit den in Rom und Paris regelmaͤßig erscheinenden Druckschriften jenes wissenschaftlichen Vereins zu den nachstehenden Mittheilungen, als Fortsetzung fruͤherer in eben diesen Blaͤttern gegebenen Nach⸗ richten uͤber Plan und Fortschritte desselben. 1u Trotz aller der Hindernisse, welche einerseits der schwierige Verkehr der einzelnen Staaten Italiens unter sich und mit dem Norden, andererseits die Kosten⸗Deckung von Drucksachen bedeu⸗ tenden Umfangs aus den Mitteln der Unternehmer, der Gruͤn⸗ dung einer durch ganz Europa verbreiteten archaͤologischen Kor⸗ respondenz bei den mehrjaͤhrigen fruͤheren Versuchen entgegen⸗ gesetzt hatte, erscheint dieses Unternehmen nach Ablauf des ersten Fahres seiner definitiven Existenz mit ungleich groͤßeren Leistun⸗ gen und Hoffnungen, als die besten Erwartungen der Unterneh⸗ mer bei seinem ersten Beginn ihm zu verbuͤrgen gewagt haͤtten. Auserlesene Denkmaͤler der dringendsten Betrachtung und der neuesten Entdeckung, Abhandlungen, Berichte und Vergleichun⸗ gen, welche die Forschung der alten Denkmaͤler, faselnder Halb⸗ wisserei entzogen, mit neuer Kenntniß archaͤologischer Thatsachen bereichern; monatliche Mittheilungen uüber diejenigen Entdeckun⸗ en und Streitfragen, die auf klassischem Boden jeder Tag ge⸗ waͤhrt, sind in Rom und Paris auf eine durchgreifende, fruͤheren einzelnen Leistungen derselben Art weit uͤberlegene Weise gleich⸗ eitig und in wechselseitiger Erganzung durch das archaͤologische Institut ans Licht getreten. Nichtsdestoweniger sind diese bedeu⸗ tenden Leistungen vielleicht noch nicht die erheblichste Frucht der neuen Anstalt; der durch ganz Italien begruͤndete wissenschaftliche Verkehr, die Wechselwirkung Italiaͤnischer Anschguung und nor⸗ discher Forschung, die Existenz endlich eines nordischen Gelehrten⸗ Vereins in Rom, geben uͤber jetzt bestimmbare Graͤnzen hinaus zu kuͤnftigen Mittheilungen, Forschungen und Anstalten Anlaß: von denen umfassende Unternehmungen fuͤr die antike Gemmen⸗ kunde und die Bewerkstelligung einer dem Beduͤrfnisse fremder angemessenen Bibliothek das naͤchste Ergebniß eyn werden. ehe 1 —Die durchaus eigenthuͤmliche Anlage dieser Anstalt scheidet sich eben so scharf von den lehighich zum Behuf irgend einer lite⸗ rarischen Bekanntmachung gebildeten Ge ehrten⸗Vereinen ab, als von den fuͤr Kleich spezielle Zwecke bestehenden archaͤologtschen Akademieen. Weitaussehender als jene, ist das Institut fuͤr ar⸗

Seelaische Korrespondenz, seinem Plane nach, theils beschraͤnk⸗

theils bemittelter, als diese; denn indem das Institut der untruͤglichen Sicherheit akademischer Demonstrationen, dem Prunk regelmaͤßiger Vorlesungen und dem Range einer geschlossenen Gelehrten⸗Innung entsagt hat, ist ihm andererseits der ununter⸗ brochene Züfluß entscheidender Thatsachen, die Leichtigkeit wissen⸗ schaftlichen Wechsel⸗Verkehrs und diejenige Geltung, welche eine

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tern b-begn denen

1 G 1“ v“ 1““ Verbindung von befaͤhigten Personen neuen und ausgezeichneten Grade zu Theil stitut fordert von seinen Mitgliedern lediglich Mittheilungen

aller Art gewaͤhrt, in einem eworden. Das In⸗

faktischen Inhalts, und wo Erlaͤuterungen gegeben werden, soll

es durch die sprechende Zusammenstellung von Thatsachen und Denkmaͤlern geschehen; die Pruͤfung und Benutzung die⸗ ser Thatsachen wird keinem anwesenden Gelehrtenkreis, wohl aber denjenigen nahen und fernen Forschern und Beobach⸗ 1 nen der jedesmalige Gegenstand am ver⸗ wandtesten ist; endlich ist dem auserlesenen Kreis dieser nicht blos aus Gelehrten, sondern auch aus Kunst⸗ und Alterthums freunden aller Art zusammengesetzten Mitarbeirter ohne akademi⸗ sche Foͤrmlichkeiten, obwohl mit allgemeinen akademischen Bezeich⸗ nungen, eine in sich selbst gegruͤndete und eben deswegen vorzuͤg⸗ lich achtbare Geltung zu Theil geworden.

Das Institut wird von einem Praͤfidenten (Herzog von Bla⸗ cas), einem General⸗Seeretair (Hrn. Bunsen, Preuß. Miltister⸗ Resident in ve zwei Direciions⸗Secretairen unbestimmren Aufenthalts (Prof. Gerhard in Rom, Hrn. Panofka in Pa⸗

ris), einem in Rom ansaͤssigen Archivar (Hrn. Kistner, Hann⸗ b

verschem Geschaͤftstraͤger), den Sections⸗ Secretairen der fuüͤr Italien, Deutschland, Frankreich und England festgesetzten Haupt-Abtheilungen (Herzog von Luynes in Paris, Prof. Welcker in Bonn, Millingen in London; fuͤr Ita⸗ lien einstweilen Gerhard in Rom) und

dirigirt.

derlich; daß er fuͤr Pruͤfung und Bekanntmachung nicht nach⸗ theilig werde, dafuͤr gilt die jedem bekannt zu machenden Denk⸗ mal oder Aufsatz nothwendige Beistimmung eines der dirigiren⸗ den Mitglieder. Fuͤr die Redaction sorgen die Secretaire der Direction; berathschlagt, so vierzig Tagen fuͤr beifaͤllig gelten. N 1 1 lichen und Ehren⸗Mitglieder setzt Einstimmung saͤmmtlicher wirk⸗ lichen Mitglieder der Direction voraus.

Da nun außer diesen verpflichteten Dirigenten noch eine be⸗ deutende Anzahl von Ehren⸗Mitgliedern der Direction außer Italien (die Herren Boͤckh, Hirt, Muͤller, Rauch, Baron d. Stackelberg in Deutschland: Champollion d. 8, Le⸗ tronne, Quatremdère de Quiney in Frankreich; von Englaͤn⸗ dern Sir William Gell; in Rußland v. Koͤhler) den Fort⸗ gang des Instituts in den verschiedenen Gegenden ihrer naͤchsten Wirksamkeit wesentlich gefoͤrdert haben, so ist es begreiflich, erschwerten Thaͤtigkeit sich eines so allgemeinen Beifalls erfrenen kann, als die jetzt erschienene

als 86 literarische und pecuniair (durch Ankauf eines

niß nur anerkannt ausgezeichnete Kenner und Befoͤrderer des ar⸗

cchaͤologischen Studiums nachweist, sehr wenige, die man in dem⸗

selben gleichfalls erwarten sollte, zur Zeit noch vermissen laͤßt

in allen Streitfragen wird mit Stimmen⸗Mehrheit daß ausbleibende Antworten nach Ablauf von Nur die Wahl der ordent⸗

o ist - wie dieses Institut nach anderthalb Jahren seiner im Anfange äͤußerst

Liste seiner Theilnehmer bezeungt. Es belief sich dieselbe im verwichenen August auf nicht weniger 1 Exemplars) beisteuernde ordentliche und Ehren⸗Mitglieder, deren Verzeich⸗

einigen anderen ordentlichen Mitgliedern (Fea und Thorwaldsen in Rom) Der zerstreute Wohnort dieser dirigirenden Mitglieder ist der Sammlung des gelehrten Materials jeder Art hoͤchst foͤr⸗

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Die Zahl der nur literarisch fuͤr jede dem Institut wichtige Lokal⸗ G

notiz verpflichteten korrespondirenden Mitglieder belief sich

Gegenden klassischer Erinnerung und wichtiger Sammlungenkundi⸗ ge Bericht⸗Erstatter zu besitzen, groͤßtentheils fuͤr Italien vielleicht mit Vollstaͤndigkeit abgeholfen ist. Die an denen das Institut Korrespondenten hat, sind folgende. Im Kir⸗ chenstaat: Rom, Bologna, Canino, Civitavecchia, Corneto, Or⸗ vieto, Perugia, Todi, Viterbo; in Negpel und Sieilien: Neapel, Aquila, Bari, Caserta, Foggia, Monteleone, Potenza, Brkap.

zuolo, Palermo, Syrauks; in Toseana: Florenz, Arezzo, Chiusi,

Cortona, Livorno, Orbetello, Volterra; in Ober⸗Italien: Parma, Triest, Venedig, Verona; jenseits der Kuͤsten Italiens: in Athen, Konstantinopel, Korfu, Malta, Sardinien, Smyrna und Zante. Diese Korrespondenten sind theils aus gepruͤften Beobachtern an-⸗ theils aus den angesehensten Maͤnnern ihrer

tiker Gegenstaͤnde, Gegend gewaͤhlt, durch deren Vermittelung, wenn nicht durch ihre eigene Wahrnehmung, sichere Lokal⸗Notizen allemal erwartet werden können; in mehreren Provinzen des Koͤnigreichs Neapel sind es die hoͤheren Beamten der Intendanturen, und von diesen werden die einzelnen Distrikts⸗Behoͤrden zur pfli tns igen Be⸗ richt Erstattung uͤber jede neue Entdeckung ihres ereichs aufge⸗

fordert. 1 Das Institut zaͤhlt außerdem 125 Subfkribenten auf die Jahrgaͤnge seiner Werke. Da die Zahl der im Jahre 182) ver⸗ theilten Exemyplare allerdings mit Inbegriff der gegen Zeichnun⸗ gen und Manuskripte den Mitgliedern ohne baare Jahlung uͤber⸗ lassenen sich auf 282 belief; dg die Fonds dieser bedeutenden An⸗ zahl von Abnehmern den nach den ersten Kosten⸗Ueberschlag er⸗ forderten Absatz fast um das Doppelte uͤberstie b gewonnenen Mittel sofort der inneren Guͤte und der qu⸗ ßern Eleganz der Werke des Instituts zu stattekamen, der Subskriptfonspreis derselben von zwei Karolin aber nichts⸗ destoweniger derselbe geblieben ist, so steht auch dieser Klasse von Theilnehmern zum Besten des Instituͤts ein grd erer Zu⸗ wachs zu verhoffen; dies um so mehr, als der groͤßte Theil der vertheilten Eremplare Italien und die daselbst lebenden Fremden betraf, das Ausland aber, zum Theil auf Anlaß der unvermeidlich langsamen Spedition, erst spaͤter und spaͤrlicher auf das wichtige ö“ 1 8

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quf 59; sie ist dermaßen angelegt, daß dem dringendsten Beduͤrfniß, in allen

und die daduxch

Italienischen Orte, an 16“