ö“] stize „Hagen und die Don
“
nauweiber” gelungen: das Bild bringt ts von dem Eigenthuͤmlichen wieder, das in dieser Sceue des Nibelungenliedes anspricht. Herr Bouterweck naͤmlich begnuͤgte sich mit dem Moment, wo Hagen den Meerweibern die Kleider nimmt; da doch wenige Zeilen weiter der viel belohnendere Ge⸗ genstand anzutressen war, wie die Meerweiber Hagen und allen Purgunden den sichern Tod weissagen, er aber mit streitlustiger Entschlossenheit und dem großartigsten Uebermuth sein Schicksal aufnimmt. Eine Gruppe von Meergottern hat derselbe Maler
mit Geschmack und Sinn fuͤr schoͤne Formen auf einem Delphin
reiten lassen, nur ist wiederum der Pinsel zu zaghaft und glatt.
Noch mehr in diesen Fehler bei mancher guten Eigenschaft sehen
wir einen andern Schuͤler Kolbes verfallen, Herrn Eibel, wel⸗
cher ein Italiaͤnisches junges Paar vor einer Huͤtte an einem
See abbildete. Alle genannten Gemaͤlde sind wenig uͤber 1 Fuß
Gr.
— ——
Gartenbau⸗Verein.
In der neunzigsten und einundneunzigsten Versammlung des
Vercins zur Befoͤrderung des Gartenbaues in den Koͤnigl. Preu⸗ ßischen Staaten resp. am 10. Okt. und 7. Nov. c. kamen folgende Gegenstaͤnde in Erwaͤhnung und resp. zum Vortrage: Die in dem
neuesten Hefte der Pransactions of the Horticultaral Society of
2
“
London (iten Bandes 4tes Heft) enthaltene Geschichte und Be⸗ schreibung der Spezies der Camellia und Phea und der aus China eingefuͤhrten Varietaͤten der Camellia Japonica; die Empfehlung des Anbaues einer unter dem Namen Riesenkohl bekannten Braun⸗ kohlart, die 7 bis 8 Fuß hoch wird und, nach glaubhaften Angg⸗ ben, allen anderen Hackfruͤchten als Viehfutter, insbesondere fuͤr Schafe, vorzuziehen, auch wenig schwicrig zu bauen und von un⸗
gemein reichhaltigem Ertrage seyn soll; Nachricht uͤber einen in
Leimen, nahe bei Wießloch (Baden), bisher gestandenen, waͤh⸗ rend des vorigen strengen Winters aber erfrorenen, großen Weinstock, von der dort unter dem Namen Gaͤnsefuͤßler bekannten Muska⸗ teller Sorte; es wird von ihm angefuͤhrt, daß er 130 Jahr alt gewesen, 16 Fuß Hoͤhe und 2 Fuß 8 Zoll Umfang im Stamm gehabt, ohne innen hohl zu seyn, mit seinen Ranken einen Raum von 90 Fuß Laͤnge bekleidet und in einem der neunziger Jahre eine Ernte von 3 Ohm Wein gegeben hatte; (ckr Bronner, Verbesse⸗
rung des Weinbaues. Heidelb. 1830.) Esleitete dies aufdie Bemerkung,
daß auch nahe bei Harlem sich ein aͤhnlicher großer Weinstock befindet, dessen Alter auf 140 bis 170 Jahr angegeben wird. Ferner: Nachricht von einer aus Asten nach Frankreich eingebrachten neuen Art Leindot⸗ ter, die 3 mehr und eben so gutes Brenndoͤl geben soll, als die gewoͤhnliche Art. (ck. Dinglers polytechnisches Journal, Bd. 35, Heft 6.) Anwendung einer Abkochung der Blaͤtter des gemeinen Flieders (Sambucus nigra) zum Begießen der Baͤume und Ge⸗
raͤuche in der Bluͤthenzeit, als erprobtes Mittel gegen Raupen
und Gewuͤrme; Mittheilung der von dem Herrn Landrath von
Rcichenbach zu Freienwalde unter dem Titel „Neuste Obstkoͤrbe“ herausgegebenen Nachrichten uͤber seine dortigen Obstpflanzun⸗
gen, wonach derselbe die unentgeltliche Vertheilung von Pfropf⸗
reisern von 213 Birnen, 131 Aepfeln, 54 Kirschen und 33 Pflau⸗ men der vorzuͤglichsten noch wenig bekannten und neuen Sorten den Freunden der Obstbaumzucht offerirt; Hinweisung auf den von Herrn Trattinnick in Wien in seinem Werke „Neue Arten Pelargonien Deutschen Ursprungs, Wien 1830 gemachten Ver⸗
such, den Bestand aller bisher bekannten Pelargonien zu verzeich⸗
8 X
nen und in ein System zu bringen; Anwendung des Saucram⸗ pfers gegen das Harz der Baͤume, durch Einreibung der wunden Stellen nach geschehener Ausschneidung des Harzes; Mittheilung von dem guten Erfolge der Anwendung des Ringelschnittes an den Hauptstaͤmmen unter der Krone, 0. t an den Aesten) bei alten bis dahin unfruchtbaren Obst⸗ und Forstbaͤu⸗ men zur Erlangung von Fruͤchten und Saamen; An⸗ deutungen zur zweckmaͤßigen Aufbewahrung der Georginen⸗ Knollen; Bemerkungen uͤber die Erziehung guten Levkoyen⸗ Saamens und uͤber die Anzucht der Winter⸗Levkoyen; im⸗
gleichen uͤber die Abwendung und Vertilgung schaͤdlicher Thiere in den Gaͤrten; Nachricht von den guten Resultaten der ver⸗
suchsweisen Anzucht verschiedener aus England uͤberkommener
orzuͤglicher Gemuͤsearten und einiger von eben daher bezogener ausgezeichneter Kartoffel⸗Sorten; Mittheilung von den Vorzuͤ⸗ gen der Anzucht des Weinstockes aus dem Saamen, gegen die sonst uͤbliche Vermehrungs⸗Methode, unter Vorzeigung eines sol⸗
chen, von dem hiesigen Handelsgaͤrtner Herrn Fuhrmann aus dem Saamen gezogenen Weinstockes vom rothen Malvasier, der sich
gegen einen andern, von dem Mutterstocke gezogenen gleichfalls zur Stelle gebrachten Stock derselben Art, durch fruͤhere Reife und Groͤße der Trauben vortheilhaft auszeichnete; Nachricht
von der mit dem berühmten Institut horticole de Fromont des
8
Herrn Soulange Bodin zu Ris bei Paris verbundenen Unter⸗
richts⸗Anstalt zur Bildungd tuͤchtiger Gaͤrtner, die mit den Ein⸗ richtungen der hiesigen Gaͤrtner⸗Lehr⸗Anstalt im Wesentlichen
übereind immtz Anleitumg zur angemessenen Aufbewahrung des fn erhzns 8 8
—n—ℳꝛçꝛqꝛ Nℳqℳꝛℳꝛ:
. 2 ** 89
A. W.
von Ph. Taglioni.
DSponnabend, 13. Nov.
8
e1I.“ “ h
Obstes, Behufs dessen laͤngerer Konservation; Beobachtungen uͤber den zweiten Trich der Baͤume; Beschreibung nebhst Abbil⸗ dung einer neuen Brastlischen Orchidee; Bemerkungen uͤber die
Anwendung der Traubenkerne zur Oel⸗Bereitung; Angabe einer
Vorrichtung zur Abwendung der Wickelraupen⸗Schmetterlinge von den Obstbäaͤumen, bestehend in der Umwindung des Stam⸗ mes mit Streifen vom sogenannten Schuhmacher⸗Span, in Form eines Kaͤstchens, das mit Lehm verschmiert und dann mit Was⸗ ser gefuͤllt wird, nach Anleitung des hiesigen Buͤrgers Herrn Gentz (Zimmerstraße Nr. 78); Nachricht von dem im Monat Mai d. J. neu gebildeten Garten⸗Vereine in Braunschweig. Vorgezeigt wurde noch eine aus guter Quelle beigebrachte in der aͤußern Form ausgezeichnete Kartoffel aus Algier, die hier mit Sorgfalt vermehrt werden wird, um demnaͤchst uͤber ihren Werth entscheiden zu koͤnnen; auch war unter Anderm eine fuͤr die jetzige Jahreszeit fruͤh bluͤhende Camellia Japonica alba Fl pleno von ausgezeichneter Schoͤnheit durch den Handelsgaͤrtner Herrn Limprecht zur Stelle gebracht. H —.
. Koönigliche Schauspiele.
Sonnabend, 13. Nov. Im Schauspielhause: Der Bar⸗ bier von Sevilla, komische Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini. (Herr Rosner, vom Theater zu Amsterdam: Graf Almaviva, als Gastrolle.)
Sonntag, 14. Nov. Berlin, Posse mit Gesang in 1 Akt, von C. v. Holtei. Hierauf: Die neue Amazone, Feen⸗Ballet in 3 Abtheilungen, (Dlle. Fanny Elsler wird hierin die der Arsene ausfuͤhren und Dlle. Therese Elsler tanzen
Im Schauspielhause: Phaͤdra, Trauerspiel in 5 Abthei⸗ langen, von Racine, uͤbersetzt von Schiller. (Mad. Crelinger:
Phaͤdra) Hierauf: Die Frau, oder: Die Anstellung, Lust⸗
spiel in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen. 8 Koͤnigstaädtisches Theater.
lipp, Drama in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen des Secribe, bearbeitet von Friedrich Genée. Hierauf, zum erstenmale: Kuͤnstler⸗-Liebe, oder: Die moderne Galathee, Lustspiel in 1 Akt, von F. W. Seidel. Zum Beschluß, zum erstenmale: Die gluͤckliche Wilde, Grotesk⸗Pantomime in 1 Akt, darge⸗ stellt von der Familie Kolbe. Sontag, 14. Nov. Fiorella, oder: Das g St. Lorenzo, Oper in 3 Akten; Musik von Auber. Vorher: Ouverture aus der Oper „die Braut“”“, von Auber. Hierauf wird der Instrumentenmacher Herr Reichenstein aus Gna⸗ denfels auf dem von ihm erfundenen Instrumente Neu⸗Tschiang folgende Piecen vortragen: 1) Adagio, arrangirt von L. Weiß; 2) Choral aus dem Tod Jesu; 3) Phantasie, componirt von L. Weiß. 11“ 2 “ 8 2 888 4
BerliRern BH6611412— 8 Den 12. November 1830.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.) Zf. Brief.] Geld. E Brief.] Geld. de Faafacfeng 4 ½ 86 ⅜ †Ostpr. Pfandbrt.] 4 94¼
*
Pr. Engl. Anl. 18. 95 [bomm. Pfandbrf. 4 102 Pr. Engl Anl. 22 [Kur- u. Neum. do. 4 102 Pr. Engl. Obl. 30 Schlesische do. 4 —
Rkst. C. d. K.- u. J. — 61 Z.-Sch. d K.- u. N. — 62
Holl. volhv Duk.
Neue dito Friedrichsd'or. Disconto . . . .
Kurm. Ob. m. l. C Neum Int Sch. d. Berl. Stadt-Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfdb. Grofshz. Pos. do.
XE;SeAeennen x⸗ —
Auswärti;g
Hamburg, 10. November. 1u“
Oesterr. 4proc. Metall. 80. Bank-Actien 1005. Engl. Russ.
Anl. 89 ½. Russ. Anl. Hamb. Cert. 89 ¼. Dän. 57. Poln. pr. 30.
Nov. 103. Preuss. Engl. 4proc. 79 ½. “ cteur John. Mit ott
neba
Im Opernhause: Die Wiener in
Zum erstenmale wiederholt: Phi⸗
e
EW
E“
I“
ler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
avsten, esrhraIh atas, Fema.
—
Hvnchs 1 C 6 m h zis a 5. * A
IgG. Frw Ftnk IrohsInNR Fehth n. “ 99
in 92 88 4 12 3 8 188 “ 88 Ghee 8 I1I“ CE111“
111A“ b E1I11“ 1 8 18 . 8 ] un TT
v1.“
— 1S nam
mtliche Nachrichten. 1““ E11“““ Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Rittmeister und Ad⸗ jutanten der vierten Division, Karl Gustav Eduard
“
Kraut, den Adelstand zu ertheilen geruhet. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Leibarzt der Kron⸗
prinzessin Koͤnigl.
Hoheit, Dr. von Stosch, den Rothen
Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht. — Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Feldwebel Abra⸗
G ham bei der Kadetten⸗Anstalt zu Potsdam den Rothen Ad⸗
Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Breslau ist der Pfarrer Biminger zu Graͤditz,
Schweidnitzer Kreises, zum Pfarrer an der Stadt⸗Pfarrkirche
8
1
8
4
8
tigt; die erledigte evangelische Pfarrstelle in Eichstedt und Baumgarten, Didͤces Stendal, ist dem Kandidaten des Pre⸗
Ludwig Schliephacke,
zu St. Adalbert in Breslau ernannt; zu Liegnitz ist der Kandidat des Predigtamts, Deh⸗ mel, als Pastor zu Diehsa, Rothenburgschen Kreises, bestaͤ⸗ tigt worden;
zu Magdeburg
ist der Kandidat des Predigt⸗Amts,
V. Kollaborator Franz Wilhelm Vorbrodt, an die Stelle des emeritirten Predigers Scheller zum evangelischen Pfarrer
in Welsleben, Dioͤces Groß⸗Ottersleben, ernannt und bestaͤ⸗
digt⸗Amts, Karl Friedrich Nachtigall, verliehen; zu
8 8 erledigten evangelischen Ober⸗Predigerstelle an der St.
Moritz⸗Kirche in Halberstadt der bisherige zweite Prediger an ,ber Kirche, Johann Karl August Rese, ernannt
und der Kandidat des K i 1 zum evangelischen Prediger in
Meßdorf und Biesenthal, Dioͤces Osterburg, berufen und be⸗
8 8 8 —
stäͤtigt worden.
9
. An
1
86 Angekommen: Der Koͤnigl. Sardinische außerordent⸗
liche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe,
J
na h. . . 8. “ Se a1 N 1. 8 1 Zeitungs⸗Nachrichten. I“ 1.““ Ges nse⸗ tsga hi ü
Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 5.
November stattete Herr J. Lefèbvre den Kommissions⸗
G nen bewilligten Kredite
der Willkuͤhr ein weites Feld geoͤffnet. Behauptung fuͤhrte er den Umstand an, daß Minister danach das Recht habe, den Effektiv⸗Bestand der
Bericht uͤber den definitiven Rechnungs ⸗Abschluß des Etats⸗ Jahrs 1828 ab. In seinem dreistündigen Vortrage, der einige⸗ male durch Berichte uͤber die letzten Wahlen unterbrochen wurde,
ellte er sehr ausfuͤhrliche Betrachtungen uͤber die zahlreichen
ehler und Unvollkommenheiten des gesammten Rechnungs⸗ wesens an. Vorzuͤglich zaͤhlte er hierunter die gesetzliche Be⸗ stimmung, wonach die Verantwortlichkeit der Minister nur dann in Anspruch genommen werden darf, wenn sie die ih⸗ in ihrem Gesammt⸗Betrage uͤber⸗ schreiten, waͤhrend es einer bloßen Bestaͤtigung des Koͤnigs bedarf, um einen einzelnen Titel auf den andern zu uͤber⸗ tragen; durch diese Bestimmung, meinte der Redner, werde Zum Beweise dieser z. B. der Kriegs⸗
Armee nach Gutduͤnken zu vermindern und dagegen die Gen⸗
darmerie, so wie andere privilegirte Corps, zu vermehren. Um diesem und aͤhnlichen Mißbraͤuchen fuͤr die Folge vorzu⸗ deugen, brachte der Berichterstatter ein
8 v
Predigt⸗Amts, Karl Friedrich.
en Zusatz⸗Artikel des
Berlin, Sonntag den 14ten November.
Inhalts in Vorschlag, daß hinfuͤhro niemals Summen, die in einem Kapitel erspart worden, zu Mehr⸗Ausgaben eines andern sollten verwendet werden duͤrfen. 8 Lefebvre bemuͤhte sich bei dieser Gelegenheit, die Nothwendigkeit darzuthun, die Finanz⸗Verwaltung streng zu kontrolliren; er ging demnaͤchst die Ausgaben jedes einzelnen Ministeriums im Jahre 1828 durch und bezeichnete diejenigen Posten, worauf seiner Meinung nach kuͤnftig Ersparnisse zu machen seyn moͤchten. Demnaͤchst sprach er den Wunsch aus, daß die Patent⸗Gebuͤhren⸗Kasse, worauf bisher Pensionen als beson⸗ dere Gunst⸗Bezeigungen angewiesen worden, aufgehoben wer⸗ den moͤchte, — ein Wunsch, dem der Koͤnig bereits dadurch zuvorgekommen ist, daß er (wie gestern erwaͤhnt) auf den Antrag des Großsiegelbewahrers jenen Verwaltungszweig zum Justiz⸗Ministerium geschlagen hat. Auch in Betreff der Ma⸗ rine⸗Invaliden⸗Kasse und der Verwaltung derselben machte der Berichterstatter einige Verbesserungs⸗Vorschlaͤge. Bei dem Budͤget des Finanz⸗Ministeriuus aͤußerte er den Wunsch, daß man von den bisherigen General⸗Direktionen nur dieje⸗ nigen, die unumgaͤnglich nothwendig waͤren, beibehalte, die üͤbrigen aber mit ihren resp. Departements vereinige. Am Schlusse seiner Rede sprach Hr. Leféèbvre sich folgendermaßen aus! „Mehrere Jahre hindurch hat man in Folge der Herab⸗ setzung des Zinsfußes der Staatsschuld auf bedeutende Er⸗ sparnisse rechnen koͤnnen; die Erschuͤtterung des Kredits entfernt diese Hoffnungen, indessen vernichtet sie dieselben nicht; vielmehr wuͤrde es gar bald gelingen, sie nen zu beleben, wenn die Regierung, gestuͤtzt auf die ihr zustehende gesetzliche Macht, sich entschlossen zeigen wollte, uͤber die puͤnktlichste Vollziehung der Gesetze zu wachen. Die Gesetzgebung mag, insoweit sie fehlerhaft ist, verbessert werden, Niemand aber muß es ungestraft wagen duͤrfen, die bestehenden Gesetze zu verletzen; dies ist die erste Bedingung der oͤffentlichen Sicherheit und der Aufrechthaltung des Staats⸗Kredits. Frankreich verlangt nach Ruhe. Nach⸗ dem es sich auf kurze Zeit genoͤthigt gesehen, die gesetzliche Ordnung zu uͤbertreten, ist es sofort durch das Gefuͤhl seines eigenen Vortheils in die Graͤnzen derselben zuruͤckgekehrt. Taͤglich zollt es dem Fuͤrsten, den es sich gewaͤhlt, den unge⸗ theiltesten Beifall; nie gab es noch eine Regierung, die so viele Elemente der Kraft in sich vereinigt haͤtte, als die jetzige. Acht und funfzig Departements haben eben erst mit der voll⸗ kommensten Ruhe und Ordnung ihre Devputirten gewaͤhlt, und zwar groͤßtentheils mit einer solchen Stimmenmehrheit, daß die Meinungsverschiedenheiten gaͤnzlich verschwunden zu seyn scheinen. Was vermoͤgen gegen eine solche Ueberein⸗ stimmung eines ganzen Landes einzelne Zwistigkeiten, und wel⸗ cher gute Buͤrger wuͤrde nicht, wo es dergleichen giebt, seine eigne Meinung dem Vaterlande gern zum Opfer bringen. Lassen Sie uns daher, m. H., Vertrauen in die Zukunft und in die gluͤcklichen Tage fassen, die uns eine enge Verbindung der Freiheit mit der oͤffentlichen Ruhe und Ordnung verspricht. In der Hoffnung, daß man hinfuͤhro die Staats⸗Fonds im⸗ mer nur mit gewissenhafter Ruͤcksicht auf die Muͤhe und Arbeit, deren Ertrag sie sind, verwenden wird, schlaͤgt Ihre Kommission Ihnen die Annahme des Rechnungs⸗Abschlusses von 1828, so wie der nachstehenden 6 Zusatz⸗Artikel vor, die, wenn Sie selbige genehmigen sollten, der 11te bis 16te werden wuͤrden: Art. 11. Das Ausgabe⸗Budget jedes Mi⸗ nisteriums soll hinfuͤhro in besondere Kapitel getheilt werden, wovon ein jedes immer nur einen speziellen Verwaltungs⸗ zweig enthalten darf. Art. 12. Die einem jeden dieser Ka⸗ pitel gesetzlich angewiesenen Summen koͤnnen nicht auf an⸗ dere Kapitel uͤbertragen werden. Jede diesem zuwiderlau⸗ fende Bestimmung ist aufgehoben. Art. 13. Die Kommis⸗ sion zur Besiegelung der Patente wird abgeschafft, und die der Patent⸗Gebuͤhren⸗Kasse bewilligte Rente von 20,690 Fr. zum Be⸗ sten des Schatzes eingezogen, der uͤbrige Kassenbestand aber in den
Staatsschatz geschuͤttet. Art. 14. Die bisher von der ge-
u““ v“
11.“
e“—
4
—y ——