in solche Unruhe zu versetzen. Die Fonds seyen um 3 pCt. gefallen, und dies sey ein Verlust fuͤr die Fonds⸗Inhaber, den nur die Minister, welche durchaus im Amte bleiben wollten, zu verantworten haͤtten. — Graf Grey tadelte ebenfalls, nachdem er vorher gegen die Bemerkung des Marquis von Londonderry, daß er (Graf G.) die Franzoͤsische Revolution gelobt, sich gerechtfertigt hatte, die Maaßregel der Minister und das dadurch veranlaßte Schreiben des Sir Robert Peel an die Minister. „Wir sind,“ sagte er, „in diesem Augen⸗ blicke von unendlichen Gefahren im eigenen Lande bedroht; glauben die Minister etwa, daß sie diese vermindern oder die Mittel, ihnen zu widerstehen, vermehren, wenn sie dergestalt auftreten? Wir sind jetzt in schwierige, wo nicht zweifelhafte, Unterhandlungen im Auslande verwickelt. Glaubt das Haus wohl, daß das Gelingen derselben beguͤnstigt wird, wenn die Minister dem Koͤnigreiche und dem uͤbrigen Europa ein Bild von dem Zustand der Dinge hier zu Lande vorhalten, wie dasjenige, das sich Jeder selbst entwerfen muß, wenn er wahr⸗ nimmt, daß man dem Monarchen den Rath ertheilt, die Zu⸗ sage seiner Erscheinung unter loyalen Unterthanen nicht zu erfuͤllen?“ — Der Lord gab nun seine Meinung dahin zu erkennen, daß die Persoͤnlichkeit des Monarchen selbst frei von jeder Gefaͤhrdung sey, da sein Bild in dem Herzen aller Unterthanen lebe. Aus dem Briefe des Lord⸗Mayors gehe nur hervor, daß fuͤr den Herzog v. Wellington eine Gefahr zu fuͤrchten gewesen sey. Dies sey zwar ebenfalls zu bedau— ren, und er selbst, wiewohl der parlamentarische Gegner des Herzogs, wuͤrde gewiß, wo es darauf ankaͤme, ihn vor jedem unwuͤrdigen persoͤnlichen Angriff vertheidigen. Allein selbst diese Gefahr sey ihm noch nicht so recht einleuchtend, und scheine ihm vielmehr, daß sich der Lord⸗Mayor durch allzugroße Furchtsamkeit zu seiner Warnung habe bewegen lassen. Der Herzog v. Wellington berichtigte dies, indem er bemerkte, daß nicht bloß vom Lord⸗Mayor, sondern auch noch von an⸗ derer Seite Warnungen eingegangen waͤren, und daß man un⸗ ter Anderm auch einen Angriff auf die Polizei beabsichtigt haͤtte, so daß die Civil⸗Behoͤrde bereits militairische Huͤlfe ver⸗ langt habe; haͤtte sich auch der Koͤnig ohne Polizei nach der City verfuͤgen koͤnnen, so wuͤrde es doch noͤthig gewesen seyn, die Straßen 14 bis 16 Stunden lang fahrbar zu erhalten, wobei natuͤrlich die Polizei haͤtte beschaͤftigt bleiben muͤssen. Wuͤrde es nun wohl schicklich gewesen seyn, Se. Majestaͤt zum Zeugen einer Schlaͤgerei des Volkes mit der Polizei und dem Militair zu machen? Dies sey jedoch noch nicht Alles; er besitze auch noch ein Billet, woraus hervorgehe, daß man fremde Fahnen und Farben habe ausstellen und dem Koͤnige waͤhrend der Prozession eine Bittschrift uͤbergeben wol⸗ sen. Viel werde zwar von der Unruhe gesprochen, welche der Schritt der Minister verbreitet habe; diese sey jedoch noch gar nichts im Vergleiche mit dem Ungluͤck, welches entstehen koͤnnte, wenn der Koͤnig sich unter den ob⸗ waltenden Umstaͤnden nach der City verfuͤgt haͤtte. — Schließ⸗ lich bemerkte der Marquis v. Bute, daß der Herzog v. Wellington sich nicht darum zu graͤmen brauche, wenn man ihm jetzt seinen Mangel an Popularitaͤt vorhalte. Denn die Popularitaͤt selbst sey etwas sehr Schwankendes, und eben so gut, wie er sie noch vor einigen Monaten im hoͤchsten Grade
besessen und seitdem verloren habe, koͤnne er sie auch binnen
kurzem vielleicht wieder gewinnen. “
— Im Unterhause 1 Lord Althorp veranlaßte Debatte, bei der Sir Rob. Peel in gleicher Weise, wie der Herzog von Wellington im Oberhaufe, den Schritt der Minister, die dem Koͤ⸗ nig vom Besuche der City abriethen, zu erklaͤren suchte. An der Debatte nahmen vornehmlich die Herren Broug⸗ ham, Hobhouse und Sir J. Graham, so wie die Al⸗ dermen Waithman und Thompson Theil, welche Letz⸗ teren beide sich daruͤber beschwerten, daß der Lord⸗Mayor sein warnendes Schreiben an den Herzog v. Wellington ohne Zurathziehung des Gemeinde⸗Rathes erlassen habe, und die Versicherung hinzufuͤgten, daß die Gefahr keinesweges so groß gewesen sey. — Hr. Hobhouse aͤußerte, als auf die Ver⸗ waltungs⸗Ausgaben der Regierung die Rede kam, daß er fest entschlossen sey, dem Ministerium nicht Einen Schill. zu vo⸗ tiren, wenn irgend etwas auf die Einmischung in Angelegen⸗ heiten fremder Laͤnder verwandt werden sollte. Bei dieser Gelegenheit frage er den Minister, ob es richtig sey, was in den Zeitungen staͤnde, daß naͤmlich im auswaͤrti en Amte Konferenzen zwischen Oesterreichischen, Preußischen, Russischen Franzoͤsischen und Englischen Bevollmaͤchtigten stattgefunden⸗ wozu auch der Niederlaͤndische eingeladen worden, der jedoch wegen Unpaͤßlichkeit nicht erschienen sey? Haͤt⸗ ten diese Konferenzen stattgefunden, so wuͤnschte er
98
h“ 8
zu wissen, ob die Minister sich auch der Beistimmung der de facto in Belgien bestehenden provisorischen Regierung ver⸗
daß die provisorische Regierung, die jetzt ganz Belgien, mit
fand eine ganz aͤhnliche von
zu erwaͤhlende Regierungsform vorzuschreiben. Er empfehle deshalb dem sehr ehrenwerthen e bei den v be. teien selber Erkundigungen daruͤber einzuziehen und sich in diesem Punkte nicht allzusehr auf die Darstellung des Fran⸗ zoͤsischen Botschafters zu verlassen. „Ich kann“, fuhr er fort,
waͤrtigen Vorschrift hinsichtlich der Wahl ihrer Regierung unter⸗
jenen in London stattfindenden Konferenzen, zu denen kein Belgischer Gesandter eingeladen wurde, weit davon entfernt, die Aufregung in Belgien zu beseitigen, nur die entgegenge⸗ setzte Wirkung haben werde. Morgen wird sich der Natio⸗ nal⸗Kongreß zum ersten Male in Bruͤssel versammeln; hier soll die Verfassung und Regierungsform des Landes entschie⸗ den werden. Warum wartete nun nicht die Regierung einige Zeit, bis die Entscheidung dieses Kongresses bekannt war? Die Belgier werden es sich nicht gefallen lassen, daß man es ihnen verbiete, sich zu einer Republik zu konstituiren, oder ihnen befehle, diesen oder jenen Fuͤrsten zu erwaͤhlen. — Sir Rob. Peel antwortete: „Ich bin erstaunt daruͤber, daß das ehrenwerthe Mitglied es fuͤr so gewiß annimmt,
—
man hege von Seiten der Konferenz die Absicht, den Belgiern
milie sie ihren Monarchen erwaͤhlen sollen. Der erste Schritt,
wie des Landes Beifall erhalten wird, besteht darin, daß man
beiden Seiten eine Einstellung der Feindseligkeiten zu Stande
zu bringen. (Hoͤrt, hoͤrt!) Was den Fuͤrsten Talleyrand be⸗ 1 trifft, so weiß ich in der That nicht, welche Motive das ehren: werthe Mitglied bewogen haben koͤnnen, die Regierung ge⸗ 8
gen ihn zu warnen.“
London, 9. Nov. Am 5ten d. M. fand im auswaͤr⸗ 84 tigen Amte eine Konferenz der Botschafter und Gesandten der großen Europaͤischen Maͤchte statt, welcher der Herzog 846 von Wellington und der Graf von Aberdeen beiwohnten; sie dauerte nur eine halbe Stunde. 9
Gestern versammelte sich der Geheime⸗Rath zweimal, naͤmlich um 4 Uhr Nachmittags und halb 11 Uhr Abends:; “ beide Sitzungen waͤhrten ungefaͤhr 2 Stunden. 8
In Folge der ersten Konferenz der Minister der fuͤnkf großen Maͤchte haben solche einen Englischen und einen Fran⸗-⸗ zoͤsischen Commissair nach Belgien gesandt, um Einhalten der Feindseligkeiten zu bewirken, als ersten Schritt zur Ausglei⸗ chung der dortigen Angelegenheiten. Der zum Koͤnigl. Ge⸗ sandten in Frankfurt ernannte Hr. Cartwright und Hr. Bres⸗ son, fruͤher Franzoͤsischer diplomatischer Agent in Columbien, jetzt erster Secretair des Fuͤrsten v. Talleyrand, sind die bei- den Englischen und Franzoͤsischen Kommissarien, denen die .1 obgedachte Mission zu Theil geworden. “
Gestern Mittag kamen von Woolwich zwei Abtheilungen Artillerie und 2 Compagnieen Sappeurs und Mineurs im Tower an, um dort die Abtheilungen der Garden zu ersetzen, die anderweitig gebraucht werden sollen. Das Bassin des Tower's ist mit Wasser gefuͤllt und eine Anzahl Arbeiter an- gestellt worden, um Thore an den Durchgaͤngen zu errichten, 1 die zum Werft des Tower's fuͤhren. Gestern wurden Be⸗ 6 fehle ertheilt, Niemanden durch den Tower gehen zu lassen; ankommende Reisende muͤssen von den Tower⸗Treppen laͤngs dem Werft bis zum eisernen Gitterthore gehen. Alle in London Dienste thuenden Garden hatten gestern Befehl erhala ten, sich in ihren verschiedenen Barracken die ganze Nacht hindurch unter den Waffen zu halten; den im Tower stehen⸗ f
28
88
den Truppen war derselbe Befehl ertheilt worden. Von
.
her berufen, um sich in der Naͤhe einzuquartiren. Die Bank war in der vorigen Nacht mit doppelten Wachen versehen.
Im Ministerium des Innern herrschte gestern Abend große Thaͤtigkeit. Um 11 Uhr noch kam der Herzog von S in Folge einer Depesche von Sir Robert Peel
ahin.
Nachstehendes ist das (in den Parlaments⸗Verhandlun⸗ gen erwaͤhnte) Schreiben des neuen Lord⸗Mayors an den Herzog von Wellington:
„Mylord Herzog! In Folge meiner ““” 88
Brigthon, Windsor und Hampton⸗Court hat man Truppen hier.
*
Stellung als Lord⸗
sichert haͤtten; denn er glaube, und zwar nicht ohne Grund, .
Ausnahme der Citadelle von Antwerpen und Mastricht, be⸗ sitze, keiner auswaͤrtigen Macht es gestatten wuͤrde, ihr die
„dem Hause bestimmt versichern, daß sich die Belgier keiner auss
werfen werden, und habe ich die Gewißheit, daß die Nachricht von
vorzuschreiben, welche Regierungsform oder aus welcher Fa⸗ .“
den die Konferenz gethan und der sicherlich auch des Hauses 5.
sich bemuͤht hat, jedoch nicht in Form einer Vorschrift, von
Mayor, wozu ich erwaͤhlt worden, erhalte ich zahllose, theils muͤndliche, theils schriftliche, Mittheilungen in Bezug auf den gten d., und daher nehme ich mir die Freiheit, an Eure Gnaden zu schreiben. Obwohl die Gesinnungen aller acht⸗ baren Buͤrger von London entschieden loyal sind, so kann es doch nicht unbekannt bleiben, daß sowohl hier als im Lande eine Masse von verzweifelten und zuͤgellosen Menschen ist, welche nach der Gelegenheit trachten, Tumult und Verwir⸗ rung zu erregen. Waͤhrend nun alle Achtbaren in der City mit einander wetteifern, bei dem sich darbietenden Anlaß ihre Loyalitaͤt an den Tag zu legen, beabsichtigen anbererseits, wie ich erfahre, einige jener verworfenen Menschen, diese Gele⸗ Pabhes zu benutzen, um einen Angriff auf Eurer Gnaden erson zu machen.“
h.n.s cüe das Schreiben des Sir Robert Peel an den Lord⸗Mayor von London, datirt Whitehall den 7. Nov. „Mylord! Ich habe vom Koͤnige den Befehl erhalten, Ih⸗ nen anzuzeigen, daß Sr. Majestaͤt vertraute Diener es fuͤr ihre Pflicht gehalten haben, Hoͤchstdenselben anzurathen, den der Stadt London am naͤchsten Dienstage zugedachten Besuch aufzuschieben. Nach kuͤrzlich eingegangenen Berichten ist Grund vorhanden, zu befuͤrchten, daß, ungeachtet der Treue und Anhaͤnglichkeit der Buͤrger von London gegen Se. Ma⸗ jestaͤt, eine Gelegenheit, bei der sich nothwendigerweise eine große Masse von Menschen versammeln muͤssen, dazu benutzt werden duͤrfte, in der Nacht Tumult und Unordnung zu er⸗ regen und dadurch Eigenthum und Leben der Unterthanen Sr. Majestaͤt zu gefaͤhrden. Es wuͤrde auf Ihre Majestaͤten einen tiefen und dauernden Eindruck machen, wenn aus Ih⸗ rem der Stadt London zugedachten Besuche irgend ein Un⸗ gluͤck entspringen sollte, und deshalb haben Ihre Majestaͤten beschlossen, sich fuͤr jetzt die Genugthuung zu versagen, welche dieser Besuch Hoͤchstdenselben gewaͤhrt haben wuͤrde. Ich habe die Ehre u. s. “
In Folge des obigen Schreibens des Ministers Peel wurde gestern ein Gemeinde⸗Rath gehalten. Zur Erlaͤute⸗ rung seines Verfahrens sagte der Lord⸗Mayor, daß ihm aus mehreren Theiten der Stadt Schreiben zugekommen seyen, in deren einigen man erklaͤrt habe, daß Se. Majestaͤt bei Ihrem Besuche der City mit den feurigsten Ausdruͤcken der Loyalitaͤt empfangen werden wuͤrden, ganz anders aber werde der Empfang des Herzogs von Wellington seyn. Andere
Kittheilungen haͤtten dahin gelautet, daß eine Rotte ver⸗ zweifelter und verworfener Menschen den Herzog anfallen wolle. Aus solchem Grunde habe er an den Herzog geschrie⸗ ben, nachdem er vorher eine Unterredung mit Sir R. Peel gehabt, wobei dieser geaͤäußert habe: „Was follen wir hin⸗ sichtich des Herzogs von Wellington thun?“ — Nach⸗ dem - 1 Rob. Peerl verlesen worden - Svö“ es sey allerdings der Buͤrgerschaft Pflicht ge⸗ wesen, der Regierung ihre Meinung uͤber die Sache zu sagen, der Lord⸗ Mayor werde jedoch selbst bereuen, daß er nicht erst die Aldermen oder deren Ausschuß zu Ra—⸗ the gezogen. Er habe nur den Herzog veranlassen wollen, mit Vorsicht (guarded) durch jene Theile der Hauptstadt zu kommen, wo die neue Polizei so unbeliebt sey (Einiger Un⸗ wille). — Auf Fragen, die Herr Stevens an die Versamm⸗ lung richtete, bezeugte sich solche mit lauten Ausrufungen dem Herzoge sehr zugethan und unwillig uͤber den Gedanken, ihm zu rathen, daß er vom Mahle wegbliebe; nur Herr Galloway war andrer Meinung, so wie Herr Leader und Herr Pearson, der erklaͤrte, daß er selbst dem Herzoge ab⸗ mahnend in dieser Weise wegen dessen Aeußerungen im Par⸗ lamente geschrieben habe. Es ward sodann ein Beschluß ge⸗ faßt, Sr. Majestaͤt die unverminderte Loyalitaͤt der Buͤrger Londons darzulegen und das Verfahren des Lord⸗Mayors 5 tadeln. — Wann nunmehr das große Gastmahl der Stadt
ondon gehalten werden wird, ist noch unbestimmt.
Es ist unter den angesehensten Buͤrgern Londons und Westminsters im Werke, sich zu einer zahlreichen Leibgarde fuͤr IJJ. MM., wenn sie dereinst nach Guildhall kommen werden, zu bilden. b
Vorgestern beehrten Ihre Majestaͤten das Koͤnigstheater mit Ihrer Gegenwart, um den dramatischen Vorstellungen der Zoͤglinge der Koͤnigl. musikalischen Akademie beizuwohnen. Der Koͤnig erschien in einem einfachen blauen Rock, mit dem Stern des Hosenband⸗Ordens. Zur Rechten Sr. Majestaͤt saß der Fuͤrst von Carolath und der Koͤnigin zur Linken der
war, sagte der Alderman
das Schreiben des Lord⸗Mayors an Sir
Herzog von Sussex. Ihre Majestaͤten wurden mit lautem und anhaltendem Freudenrufe empfangen. Vor und nach den Vorstellungen sang man, wie gewoͤhnlich, das „God save ihe King'. Als Ihre Majestaͤten wegfuhren, hatten sich ei⸗ nige 100 Menschen versammelt, die nach der Abfahrt der Koͤnigl. Wagen ruhig aus einander gingen. 1
Wie es heißt, wird sich Miß Fitzelarence mit Sr. Maj. Einwilligung mit dem Vicomte Falkland vermaͤhlen.
Gestern Abend, fand eine Versammlung der Radikal⸗ Reform⸗Gesellschaft unter Vorsitz des Herrn Hunt statt, wobei mehr als 2000 Personen zugegen waren; von den Gallerieen des Lokals wehten dreifarbige Fahnen. Der an⸗ gebliche Gegenstand der Verhandlungen war die Throͤnrede, indessen sprach Herr Hunt viel uͤber die letzten unerwarteten Ereignisse und sagte in dieser Beziehung unter Anderem, daß Se. Majestaͤt heute mit der groͤßten Sicherheit durch die Stadt haͤtte ziehen koͤnnen, alles Widerwillens des Publi⸗ kums gegen die Minister ungeachtet. Ueber den Herzog von
Wellington aͤußerte er, daß ihm ein Geruͤcht von dessen Re⸗ signation zu Ohren gekommen waͤre, von dem er hoffe, daß
es wahr sey. Diese Aeußerung wurde von der Versammlung zit laͤrmenden Beifallsbezeugungen aufgenommen.
In Bezug auf die vor einigen Tagen, namentlich am 2ten dieses Monats hier stattgehabten tumultuarischen Auf⸗ tritte der Courier sagt: „Das Betrasen der untern Klas⸗ sen der Bewohner Londons gegen die neue Polizei ist so wuͤthend geworden, daß man in der That zu sehr strengen Maaßregein schreiten muß, um dem Poͤbel zu beweisen, daß man die Gesetze nicht ungestraft uͤbertreten und das Leben einer werthvollen Menschenklasse in Gefahr setzen duͤrfe, bloß weil einige wenige politische Brandstifter und eine Bande unzufriedener Kirchspielsbewohner es fuͤr gut finden, Druck— schriften zu verbreiten, um den Poͤbel zur Ermordung fried⸗ licher und verfassungsmaͤßig bestehender Konstabeln aufzurei⸗ zen. Einem Morgenblatte zufolge, ist ein Polizei⸗Beamter ermordet worden, und mehrere andere haben bedeutende Wun⸗
den erhalten. Ueber die Verfassungsmaͤßigkeit der neuen Po⸗ lizei wollen wir nichts erwaͤhnen, weil wir glauben,
daß der achtbare Theil des Publikums uͤber diesen Punkt nicht den mindesten Zweifel hegt. Wir fragen nur, was die neue Po⸗ lizei gethan hat, um solche Feindseligkeiten zu veranlassen, wie gegen sie stattgefunden haben, und warum sie nicht auf⸗-
richtiger von denen unterstuͤtzt wird, deren Einfluß und Bei⸗
spiel vielleicht den gegen sie stattgehabten Gewaltthaͤtigkeiten vorgebeugt haben wuͤrden? Vielleicht lieferte noch kein Land das Beispiel eines so gemaͤßigten und guten Betragens einer großen und in Eile erwaͤhlten Masse von Beamten, als die neue Polizei. Obgleich sie fuͤr stungen nicht uͤbermaͤßig bezahlt, von denen, deren Eigenthum sie beschuͤtzt, mit Gleichguͤltigkeit betrachtet, von den untern
Volksklassen geschmaͤht wird, finden wir sie dennoch immer
geduldig und ihre Pflichten schnell und unverdrossen ausuͤbend. Und doch sind es diese Maͤnner, welche die Hauptstadt beschuͤtzen sollen, deren Sicherheit und Leben taͤglich von einer fast nur aus Taschendieben und liederlichem Gesindel bestehenden Poͤbel⸗ masse bedroht werden. Man hat gesagt, die neue Polizei sey kostbarer als die fruͤhere und haͤtte daher nicht errichtet werden sollen. Das ist offenbar falsch und von den kleinen Kirchspiels⸗Despoten erfunden, die ihren fruͤheren Einfluß ver⸗ loren haben. Zugegeben aber auch, daß sie mehr kostete, ist das etwa cin Grund, die Polizei⸗Konstabeln schlecht zu be⸗ handeln? Es mag ein Grund seyn, auf gesetzlichem Wege eine Abaͤnderung zu bewirken, aber Mord und Gewaltthaͤtig⸗ keiten eines entarteten Poͤbels koͤnnen dadurch nicht gerecht⸗ fertigt werden. Hoffentlich wird man die geheimen Anstifter dieser Gewaltthaͤtigkeiten bald kennen lernen. Daß es gott⸗ lose Menschen und Verraͤther sind, daran wird kein vernuͤnf⸗ tiger Mensch zweifeln. Wir kennen einige, und unter diesen einen sehr thaͤtigen Hauptanfuͤhrer, der in der letzten Zeit sich haͤufig im Publikum sehen ließ und sein Geld verschwende⸗ risch austheilte, um zu diesem Werke ber Zerstoͤrung aufzu⸗ muntern; einen falschen Philanthropisten, einen blinden En⸗ thusiasten, einen beinahe unsinnigen Philosophen, der sich ein⸗ bildet, das Band der Gesellschaft sey aufgeloͤst und er der einzige Mann, der es wieder zusammenknuͤpfen koͤnne. Wir ersuchen ihn dringend, einzuhalten. Bis jetzt ist nur Schande sein Lohn, es koͤnnte aber seinen Untergang zur Folge haben, wenn er seine wilden Grundsaͤtze noch laͤnger in Bewegung setzen wollte. Wir gehoͤren nicht zu denen, die jede Maaßregel der Regie
ihre schweren Dienstlei-