1830 / 322 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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16“ Empoͤr mandant antworten, daß er sich lieber unter den Truͤmmern der Stadt begraben lassen wolle. Die gegenseitige Kanonade begann deswegen aufs neue; waͤhrend aber die Truppen auf den Waäͤllen beschaͤftigt waren, empoͤrten sich die Einwohner, bemaͤchtigten sich der im Rathhause befindlichen Waffen, ran⸗ gen nach der Seite der Waͤlle, wo die Belgier am zahlreich⸗ sten waren, entwaffneten die innerhalb derselben. besindlichen Eruppen und forcirten das Maas⸗ und Rueremonden⸗Thor, zu welchem die Belgier sofort eindrangen. Der Komman⸗ dant suchte nun zwar sobald als moͤglich die ihm noch uͤbrig ggebliebenen Truppen, etwa 200 an der Zahl, zu sammeln und mit denselben das entgegengesetzte Thor zu erreichen; aber verfolgt und eingeschlossen von den Buͤrgern und den Belgiern zugleich, blieb ihm nichts Anderes uͤbrig, als sich zu ergeben. Uebrigens ist bei dieser ganzen Einnahme und dem dadurch veranlaßten Treffen nicht viel Blut gefloͤs⸗ sen; denn nur 4 Buͤrger sind verwundet und 2 Belgische ferde getoͤdtet worden. Das in der Festung befind⸗ liche Material aller Art soll hoͤchst bedeutend seyn. Am naͤmlichen Tage fielen den Belgiern bei Bruckhuysen auf der Maas ein Transport Pulver von 800 Tonnen und in Geistern, ebenfalls an der Maas, eine den Hollaͤndern gehoͤ⸗ rige und durch 50 Freiwillige eskortirte Ladung Weizen in die Haͤnde. Der Belgische General Duine ließ eine Besaz⸗ zung von 800 Mann regulairer Truppen in Venloo zuruͤck und wandte sich mit dem unter seinem Befehl stehenden Frei⸗ Corps sogleich nach Mastricht. Der vom General Daine ernannte Kommandant in Venloo ist der vormals in Hol⸗ laͤndischen Diensten gestandene Capitain Brialmont.“

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Der Messager des Chambres enthoͤlt ein Schrei⸗

ben aus den Niederlanden, in welchem es heißt: „Der Zweck unserer Revolution ist nun nicht mehr zweifelhaft, und was die Verstaͤndigen lange vorhergesagt, das wird immer mehr und mehr zur Gewißheit. Die Klerisei erntet die Fruͤchte ihrer langen Intriguen, und die Liberalen fangen endlich an, jedoch ohne es aͤndern zu koͤnnen, einzusehen, daß sie hin⸗ tergangen worden. In der großen Bewegung, deren Leiter sie waren, nehmen sie jetzt nur die zweite, vielleicht gar die dritte Linie ein, und sollten sie sich einmal von dem maͤchtigen Verbuͤndeten trennen, mit welchem sie die Revolution begon⸗ nen haben, so duͤrften sie wohl ganz und gar von ihm ver⸗ draͤngt werden. Unsere Priester, Dechanten und Praͤbenda⸗ rien, unsere Pfarrer und Vikare, bisher so demuͤthig, schrei⸗ ten jetzt mit stolzem Haupt einher und geben sich zum Theil nicht einmal mehr die Muͤhe, ihre Hoffnungen zu verbergen. Zeigen sich auch noch die Kluͤgeren unter ihnen gemaͤßigt und schweigsam, so sprechen doch nur allzulaut die Lanoleute fuͤr sie, die nicht eben so, wie ihre Gewissens⸗Lenker, ein Inter⸗ esse haben, vorsichtig zu seyn, und daher laut erklaͤren, fuͤr wen sie a beiten, und daß sie alle politischen Zwecke der jetzt regierenden Parrei den Interessen der Religion und der Ppriester unterordnen wollten. Der Paͤpstliche Nuntius, der sich große Muͤhe giebt, so zu erscheinen, als waͤre er diesem Treiben ganz fremd, kann doch die Freude uͤber den Ausgang der Ereignisse nicht unterdruͤcken und beeilte sich auch, sobald sie erst eine bestimmte Farbe angenommen hatten, vom Haag abzureisen, um sich nach Bruͤssel zu begeben. Sein Hotel ist kaum mehr groß genug, um alle die Priester aufzuneh⸗ men, die dort aus der Stadt und vom Lande herzustroͤmen. Ein großer Theil dieser Priester ist so eben zum National⸗ Konagreß berufen worden, der die Wahl des Staats⸗Oberhauptes treffen soll. Die Priester werden also thaͤtigen Antheil an dieser Wahl nehmen und besitzen auch die Mittel, um sie durchzusetzen; denn es ist jetzt erwiesen, daß mehr a's 10,000 Gewehre oder Piken, deren Anfertigung oder Ankauf zur Bewaffnung der inläͤndischen und fremden Volkshaufen im Monat Septem⸗ ber angeordnet worden war, um damit, ehe der Angriff der Hollaͤnder geschah, die bewaffneten Buͤrger und, als dieser geschehen war, das Heer anzugreifen, seitdem gaͤnzlich ver⸗ schwunden sind, ohne daß Jemand Aufschluß daruͤber geben kann, was aus den Waffen eigentlich geworden ist. dan darf nicht zweiseln, daß sie entweder den Bauern in die Haͤnde gefallen, die auf den Antrieb ihrer Pfarrer zur Ver⸗ theisigung von Bruͤssel herbeigestroͤmt waren und seitdem in ihre Doͤrfer zuruͤckgekehrt sind, oder daß sie sich im Besitz ..“ republikanischen Faction befinden, die in Bruͤssel zur Ver⸗ fuͤgung de Potters steht, und deren Centralpunkt der Klub im Theater des Parks ist. Dieser Klub wartet nur auf das

8 Zeichen, um sich zu zeigen und zu handeln, und Alles scheint darauf hinzudeuten, daß in dem Augenblicke, da ein Koͤnig, Herzog oder Praͤsisent ernannt wird, auch sogleich eine Ex⸗ plosion erfolgen werde, bei der die staͤrkere Partei den

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an reellen Nehmern war offenbar Mangel.

Sieg

tt uͤber eine solche Bedingung, ließ der Festungs⸗Kom⸗ davon tragen wird. In ihrem jetzigen Zustande koͤnnen ohne⸗

dies die Sachen nicht lange mehr bleiben; der Winter kommt heran, das Brod wird taͤglich theurer, Handwerker und an⸗ dere Arbeiter sind unbeschaͤftigt, und auch die bewaffneten einheimischen sowohl als auslaͤndischen Banden duͤrften, so⸗ bald sie keinen auswaͤrtigen Feind mehr zu bekaͤmpfen haben, nach Bruͤssel zuruͤckkehren. Bereits ist der Wald von Soignies ganz verwuͤstet; noch ein Monat, und es ist vielleicht kein Baum mehr dort zu finden. Einige Privat⸗Besitzungen in der Provinz haben bereits ein aͤhnliches Schicksal erlitten. Was soll erst nach Aufloͤsung der verschiedenen Armee⸗Corps daraus werden? Zum Ungluͤck ist auch die neue Buͤrgergarde noch nicht organisirt, und wiewohl uns auch von dieser Seite kein großes Heil erwachsen kann, so sind doch alle unsere Hoffnungen auf den National⸗Kongreß gerichtet.“

Schweden und Norwege

Stockholm, 5. Nov. Se. Maj. haben den Kaiser von Brastlien zum Seraphinen⸗Ritter und den Kronprinzen D. Peter v. Alcantara zum Commandeur und Großkreuz des Schwerdt⸗Ordens ernannt.

Den hiesigen Blaͤttern zufolge, sind Befehle, um die Einschleppung der Cholera zu verhindern, an den General⸗ Zoll, und den General⸗Post⸗Direktor eriassen und drei Aerzte nach Dalaron, Furusund und Grißlehamn zur Beobachtung der 1gs ankommenden Schiffe in dieser Beziehung gesandt worden. 2

Man hatte immer geglaubt, daß die Krone Karls IX. sich nicht im Lande befinde; um so uͤberraschender ist es, daß man sie dieser Tage in seinem Grabe in der Domkirche zu Strengnaͤs vorgefunden hat. Sie ist von massivem Golde und wiegt an 1000 Dukaten, mit Edelsteinen besetzt, deren Werth man dort noch nicht hat bestimmen koͤnnen. Das Dom⸗Kapitel hat angefragt, ob sie hierher gesandt werden oder dort bleiben solle.

Deutschland.

Frankfurt a. M., 14. Nov. In letzter Woche fan⸗ 8

den mehrere Schwankungen im Staatspapierhandel statt. An den ersten Boͤrsentagen gewann es das Ansehen, als wuͤrden alle Gattungen Fonds einen mecklichen Ruͤckfall erleiden. Es zeigte sich starke Verkauflust, besonders in Oesterreichischen Effekten, und Daher gingen auch b5proc. Metall. um vb⅔ pCt., 4proc. um ¾ pCt., Bank⸗Actiten um 14 Fl., Partial um Ct. und Polnische Loose um 2 Thaler zuruͤck. Die Ursache dieses Sinkens fand man in den von Lon⸗ don und Paris gekommenen Nachrichten; die Fonds waren ge⸗ wichen, und die Aussichten schienen beunruhigend; auch herrschte an beiden Hauptorten etwas Geldmangel. Diese Umstäaͤnde wuͤr⸗ den auch ohne Zweifel auf den Stand der Papiere auf hiesigem Platz nachtheiliger eingewirkt haben, waͤre nicht der große Geld⸗ Ueberfluß gewesen, der durch neuerdings eingetroffene Baarsen⸗ dungen noch unterhalten ward. Auch fehlte es in Metall. und Bank⸗Actien etwas an effektiven Stuͤcken, indem große Partieen derselben nach Wien abgeschickt worden sind. In der Mitte der Woche aͤnderte sich plotzlich die Konjunktur; die Course zo⸗ gen an und hielten sich steigend, obschon die Franzoͤsische Rente üund die Englischen Stocks niedriger einliefen. Die Umsaͤtze wur⸗ den lebhafter, und es zeigte sich einiges Begehr, wobei denn die 5proc. Metall. wieder von 90 auf 91 vꝑ⅞, die 4proc. von 80 ¾ auf

82 ½, die Bank⸗Actien von 1232 auf 1249, Partial von 116 auf

116 ⅝, und Polnische Loose von 31ÿ⅞i auf 52 Thaler in die Hoͤhe gingen. Veranlaßt wurde diese Bewegung durch die neuerlichen Erklaͤrungen friedlicher Gesinnungen im Parlament wie in der Deputirten⸗Kammer, so wie durch das verbreitete Geruͤcht von einem unter Vermittlung der Maͤchte zwischen Holland und Bel⸗ gien abgeschlossenen Waffenstillstand. Auch trug dazu der feste Stand der Notirungen zu Wien und Berlin bei. In den Oesterr. 100 Fl.⸗Loosen, 4 und 4⁄proc. Bethm. Oblig., 2 ⁄proc. Stadt⸗ Banko, und Daͤnischen Zproc. Oblig. war es ganz still. Es zeig⸗ ten sich dazu wenige Abgeber, aber noch wenigere Nehmer. Ba⸗ dische und Darmstaͤdtische Lotterie⸗Effekten blieben in klei⸗ nen Particen zu etwas gestiegenen Preisen begehrt. In 5pro⸗ centigen Neapolitanischen nnd Spanischen Effekten war etwas Nachfrage; auch hoben sich erstere um 1 pCt, letztere um 1 ½ pCt. im Cours. Polnische Loose behaupteten sich merklich fest; man zahlte pr. compt. denselben Cours wie pr. ult.; die compt. Stuͤcke machten sich etwas selten. In Hollaͤnd. Fonds war es sehr flau; man fand mehr Abgeber als Nehmer; am Schluß der Woche standen 2 zproc. Integ. 40, Kanzen 16 ¾, Restanten 3. In Ge⸗

schaͤften auf sixe Lieferung war es durchaus still. Unsere Haupt⸗

Spekulanten verhalten sich ruhig und scheinen ein weiteres Ruͤck⸗ gehen der Course zu erwarten. Der Zinsfuß hbei Prolongationen und Depots hat sich wieder billig, naͤmlich auf 5 à 4 pCt., ge⸗ stellt. Fuͤr gute Diskontobriefe ist zu 3 ½ pCt. Geld am Platz zu finden. Von fremden Wechseln waren letzte Woche die auf Ber⸗ lin, Augsburg, Paris und Hamburg k. S. gesucht, und zeigten sich die Vorraͤthe darin nicht bedeutend. In den uͤbrigen Devi⸗

sen war es still; solche waren eher offerirt als gesucht. FWins

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Schaffhausen, 12. Nov. Die Berathungen uͤber die im Kanton St. Gallen vorzunehmenden Modifsicationen der Verfassung haben am 8ten d. in dem deshalb außerordentlich zusammenberusenen großen Rathe begonnen. Mit 74 gegen 61 Stimmen wurde nach dem Antrag des kleinen Rathes erkannt, einer Kommission von 19 Mitgliedern, bestehend aus 2 Großraͤthen aus jedem Bezirk und 3 Mitgliedern des Fieinen Raths, die Durchsicht und Pruͤfung der Verfassung von 1814 zu uͤbertragen. Sodann soll die Kommission uͤber die Art, wie die von dem großen Nathe sanctionirte Ver⸗ fassungsaͤnderung dem Volke mitgetheilt werden moͤge, einen Vorschlag machen, der Entwurf jelbst aber gedruckt und 14 Tage vor Einberufung des Kanton⸗Rathes an die Mitglie⸗ der desselben vertheilt werden. Spanien.

Der Messager des Chambres meldet in einem Pri⸗ vat⸗Schreiben aus Madrid vom 1. Nov.: „Der Koͤnig hat folgende Ernennungen vorgenommen: Zu Kammerjunkern Sr. Majestaͤt sind ernannt der Herzog v Alba, der Graf v. Fernandina, der Herzog v. Montellano, der Fuͤrst Pio, der Graf v. St. Roman, der General Puerto⸗Rio, Isidro Montenegro, der Marquis v. Pino Hermoso und Joaqguim Moscoso; zu Ehrendamen der Koͤnigin, die Herzogin v. Aba, die Marquisinnen v. Malpica, v. Monasterio und v. Basse⸗

cour. Das Großkreuz des Ordens Karl's III. haben die Heerren Acosta und Paez de la Cadena erhalten. Unter den bei Vera gefangen genommenen Insurgenten befinden sich zwei Zoͤglinge der Pariser polytechnischen Schule, die in

hibhren Verhoͤren ausgesagt haben, sie haͤtten sich mit Mina's

Partei nur darum vereinigt, weil ihnen versichert worden

sey, daß, sobald die Const.tutionnellen sich an den Graͤnzen eigen wuͤrden, die Bevoͤlkerung und selbst die Koͤnigl. Trup⸗

pen zu ihren Gunsten aufstehen wuͤrden.“ Konstantinopel, 26. Okt. Nedgib⸗Efendi, gent des Vice⸗Koͤnigs von Aegypten, ist in diesen Tagen zum Surre⸗Emini ernannt worden, das heizt zum Begleiter der Pilgrimme und zum Ueberbringer der Gescheuke, die der Sul⸗ tan jaͤhrlich nach Mekka sendet. Ametsi⸗Efenzi, der dem Reis⸗Efendi untergebene Redacteur aller Berichte an den Sultan, hat die Weisung erhalten, sich zum Groß Wesir nach Rumelien zu begeben, und wird in seinem Posten durch Ra⸗ sschid⸗Bey, der den Pertew⸗Efendi nach Aegypten begleitet hatte, einstweilen ersetzt werden. Die Russische Fregatte „Fuͤrstin Lowitsch“, die sich hier zur Verfuͤgung des Herrn von Ribeaupierre befindet und die im Begriff war, sich dem im Mittellaͤndischen Meere stationirten Geschwader anzuschlie⸗ ßen, ist durch einen ungluͤcklichen Vorfall zuruͤckgehalten wor⸗ den. Eine als Kutter ausgeruͤstete Schaluppe derselben, die Bujukdere gegenuͤber mandͤvrirte, schlug am 18ten d. M. um; 1 Offlzier und 5 Matrosen, unter denen ein Unteroffi⸗ zier, ertranken; der zweite Capitain der Fregatte und 4 Ma⸗ trosen, die sich gleichfalls auf dieser Schaluppe befanden, wur⸗ den durch ein zu ihrer Huͤlfe herbeigeeiltes Boot eines Griechischen Fahrzeuges gerettet. Hr. v. Ribeaupierre hat jedem der auf dem Boot gewesenen Griechischen Matrosen eine Uhr zustellen lassen. Am 22sten ist Pertew⸗Efendi von seiner Gesandt⸗ schaftsreise nach Aegypten wieder hier eingetroffen. Am 23sten starb, 6 Jahre alt, die Prinzessin Fatime, eine Toch⸗ ter des Sultans. Um den uͤbertriebenen Forderungen der Maurer, Zimmerleute u. s. w. ein Ziel zu setzen, hat die Re⸗ gierung durch Fermans an den Griechischen und Armenischen Patriarchen, so wie an den Groß⸗Rabbiner, den Tagelohn der verschiedenen Arbeiter festgesetzt. Die Pforte hat so eben im Hafen von Konstantinopel einen Platz angewiesen, auf welchem diejenigen Fahrzeuge Quarantaine halten sollen, die 29 Orten am Schwarzen Meere herkommen, wo die Cholera errscht. Smyrna, 17. Okt. Im hiesigen Courrier heißt es: „Briefe aus Europa, die aus hoher Quelle kommen, melden, daß man sich aufs neue mit den Angelegenheiten Griechen⸗ lands beschaͤftige. Die Kabinette von Frankreich und Eng⸗ land scheinen entschlossen zu seyn, dem provisorischen Zustande, zu dem dieses Land seit sehr langer Zeit verurtheilt ist, und der nothwendigerweise alles Bestimmte und Dauernde in die⸗ sem neuen Staate verhindern mußte, ein Ende zu machen. Die Ereignisse in Frankreich mußten natuͤrlich die ganze Auf⸗ merksamkeit Europa's auf sich ziehen; jetzt aber, wo diese Ereignisse einen regelmaͤßigen und entschiedenen Gang genom⸗ men haben, wo der Thron eben so schnell und wunderbar wieder aufgerichtet ward, als man ihn umgestuͤrzt hatte, ist es gerecht, ist es nuͤtzlich, wieder an Griechenland zu denken und seine Existenz wie seine Freiheit zu begruͤnden. Jeden⸗

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von 40 Schuͤlern ins Leben getreten.

falls aber muͤssen die Griechen diese Bewegung unterstuͤtzen, sie muͤssen die Kabinette durch Adressen ersuchen, sie in die Reihe der Nationen aufzunehmen.“

Dem hiesigen Courrier zufolne soll die Nachricht, daß der Vice⸗Koͤnig von Aegypten die Regierung von Kreta er⸗ halten, bei den vornehmeren Einwohnern von Kanea eine 889 Freude erregt haben, daß sie ihre Haͤuser freiwillig er⸗ euchteten.

Die Aegyptische Kriegsmacht besteht dermalen aus sechs Fregatten von 60, vier Korvetten von 24, sechs Briggs von 22 Kanonen, und zehn kleineren Schiffen; auf den Werften lie⸗ gen 4 Schiffe von 100 Kanonen. Neulich kam in Alexandrien ein Franzoͤsisches Handelsschiff aus Algier mit 120 Individuen, Maͤnnern, Weibern und Kindern, an. Die Maͤnner gehoͤrten zur Tuͤrkischen vom Franzoͤsischen General fortgeschickten Miliz. Der Vice⸗Koͤnig fordert diese Fluͤchtlinge auf, Dienste unter den regulairen Truppen zu nehmen; wer sich weigert, muß das Land in der kuͤrzesten Frist verlassen.

Berichte aus Nauplia vom 9ten d. M. melden, daß die befestigte kleine Insel Karabusa, die zu Kandien gehoͤrr und seit 1827 von Griechischen Truppen besetzt ist, unverzuͤg⸗ lich von Truppen⸗-⸗Abtheilungen der drei Maͤchte und so lange besetzt werden wird, bis man sie der Pforte uͤbergiebt. Man erwartet, daß diese Maaßregel außerordentlich zur Beruhi⸗ gung der Insel Kandien beitragen werde.

Die hiesige Franzoͤsische Kolonie hat durch den vorgestern erfolgten Tod des Franzoͤsischen Konsuls, Herrn Adrian Dupré, einen empfindlichen Verlust erlitten; der Verstorbene hatte seit 16 Monaten dem Franzoͤsischen General⸗Konsulate vorgestanden and sich die allgemeine Hochachtung erworben.

In einem Privatschreiben vom 29. Sept. aus Salonichi wird gemeldet, der dortige Paͤscha habe vor kurzem im Laufe von drei Tagen 13 groͤptentheils unschuldige Griechen hin⸗ richten lassen, der Franzoͤsische und der Russische Konsul sa—⸗ hen sich durch diese Grausamkeit veranlaßt, dem Pascha ernst⸗ liche Vorstellungen zu machen, in deren Folge er sich wieder

etwas gemaäͤßigter gezeigt haben soll.

Inland.

Berlin, 19. Nov. Nach Allerhoͤchster Bestimmung wird, wie der Westphaͤlische Merkur meldet, der dritte Westphaͤlische Provinzial⸗Landtag am 12. Dezember eroͤffnet werden. Zu Allerhoͤchstihrem Kommissarius fuͤr denselben ha⸗ ben Se. Majestaͤt den Koͤnigl. Ober⸗Praͤsidenten, Wirklichen Geheimen Rath von Vincke, zum Landtags⸗Marschall den Hrn. Staats⸗Minister Frhrn. v. Stein, und zu dessen Stellver⸗

treter den Hrn. Frhrn. v. Landsberg⸗Vehlen ernannt, mit

der Maaßgabe, daß, wenn dem Erstgenannten der Zustand seiner Gesundheit nicht gestatten sollte, die mit dem Amte des Landrags⸗Marschalls verbundenen Geschaͤfte zu uͤberneh⸗ men, ihm uͤberlassen bleiben soll, sie dem ernannten Stell⸗ vertreter zu uͤbertragen.

Nach dem Beispiele anderer Provinzialstaͤdte ist auch zu Dorsten nun eine Sonntagsschule fuͤr Handwerker am 24. Okt. mit der fuͤr den dasigen Ort bedeutenden Anzahl

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Taschenbuch von Koͤnigsberg, enthaltend eine historisch topographisch⸗statistische Beschreibung der Stadt, und ihrer Umgebungen. Mit sechs Kupfern, dem Stadtwappen und einem Grundrisse von Koͤnigsberg. In der Universitätsbuch⸗ handlung 1829 12. XX und 395 S.

Die Herausgabe dieses schon im Jahre 1828 ausgear⸗ beiteten Taschenbuchs ward zufaͤllig verspaͤtet: eine Nachschrift zur Vorrede vom 1sten Oktober 1829 ist K. Faber unter⸗ zeichnet: wir haben also dem geachteten Geheimen Archivar am zu Koͤnigsberg dieses Werk zu ver⸗ danken. 8 Am Schlusse des Jahres 1828 enthielten nach den poli⸗ zeilichen Zaͤhlungen, und mit Inbegriff des Militaͤrs uͤber⸗ haupt Einwohner: 88 Verlin, mit dem Weichbilde von 13,107 Einw. 236,830 IIcI *"* e“ 88 Koͤln, mit Deuz von 3,440 Einw ....

Danzig, mit den Vorstaͤdtenrn . Magdeburg, mit Neustadt von 5,802 E. 1] und Sudenburg von 1,165

Elberfeld mit 29,255 und Barmen ö.“

Achen, ohne Burtscheid

Stettin, ohne Damm .