1830 / 326 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 24 Nov 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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Aichtnebel, welcher dem Aether den schen 1 en Luft verleiht und den Melanderhjelm'schen Säͤtz bestaͤtigt,

Jahres 1829 enthaltenden Werkes liefern. sich, in einem Anhange, die von dem Hrn. Verfasser dort an der Quelle gesammelten genauen und zuverlaͤssigen Nachrich⸗

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meten verkleinere, wodurch sich Encke’s obige Annahme bestaͤtigte und die Realitaͤt des Aethers durch ein drittes Merkmal beurkun⸗ det wurde. Zu diesen Merkmalen kommen auf der andern Seite noch die gentalen Forschungen eines Olbers uͤber die gestoͤrte Durchsichtigkeit des Himmelsraumes und die fruͤhern Beobaͤchtun⸗ Herrschels uͤber den durch den ganzen Himmel ergossenen

chemischen Analogismus mit

daß alle Weltkoͤrper⸗Atmosphaͤren nur Aether seyen, der sich durch die Wirkung der Schwerkraft um sie herum verdichtete. Aber aus dem Hoffmann'schen Experimente mit der gedrehten Kugel

ergieht sich, daß der Aether an den Erdpolen sich in stetem Er⸗

in unsere Atmosphaͤre befindet, und daß diese dafuͤr am Aehuator eben so viel wieder verliert, und daß sich daher unsere Atmosphaͤre fortwaͤhrend erneuert; aus welchem umstande Gruit⸗ huisen, wenn uns schon offenbar der Aether die meiste Zeit den reinsten gefuͤndesten Stoff zufuͤhrt, doch in sehr seltenen Faͤllen alle auf der ganzen Erde zugleich vorkommenden pestartigen Krank⸗ heiten, welche die Aerzte dem Einflusse der Gestirne zuzuschreiben ezwungen waren, lieber dem uns vxFasha. liegenden Aether zu⸗ schreiben moͤchte, der in allen Theilen des Himmelsraumes eine

8 züin gleiche chemische Constitution unmoͤglich haben kann. Durch

iese Forschungs⸗Resultate wissen wir also, daß der Aether den Weltköͤrpern widerstehe, daß er nicht ahsolnt durchsichtig sey, daß er die chemische Natur der Atmosphaͤre aller Weltkoͤrper habe, und daß diese aus sheseans bestehe und durch ihre Bewegung um die Aren sich aus ihm fortwaͤhrend erneuere.“

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Literarische Nachrichten. Mit Bezug auf den im Nr. 282 der Staats⸗Zeitung

. unthaltenen Aufsatz des Herrn Professor Lichtenstaͤdt szu St.

Petersdurg, uͤber die Cholera morbus, theilen wir nachste⸗ hende interessante Anzeige mit: Die Asiatische Cholera in Rußland in den Jahren 1829 und 1830. Nach Russischen amtlichen Quellen bear⸗ beitet von J. R. Lichtenstaͤdt, Dr. und Professor. Unter obigem Titel erscheint in einigen Wochen in der unterzeichneten Buchhandlung, von einer Karte uͤber den Ver⸗ lauf der Cholera im Orenburgschen Gouvernement begleitet, die erste ausfuͤhrliche Deutsche Schrift uͤber diese Krankheit, wie sie sich in den beiden letzten Jahren im Russischen Reiche gezeigt hat, von dem als Schriftsteller ruͤhmlichst bekannten jetzt wieder in St. Petersburg lebenden Verfbsser. Dieselbe wird, nach einer Einleitung des Hrn. Prof. Lichtenstaͤdt uͤber die Natur dieser das westliche Europa bedrohenden Krankheit, eine ge⸗

draäͤngte Bearbeitung des amtlichen zu Anfang dieses Jahres in

St. Petersburg vom Medizinal⸗Rathe herausgegebenen zwei und vierzig Berichte und Aktenstuͤcke uͤber die Cholera des An diese werden

ten uͤber die diesjaͤhrige so viel weiter westwaͤrts und bis noͤrdlich von Moskau vorgedrungene Epidemie schließen. Die

Wichtigkeit dieser so nuͤtzlichen als zeitgemaͤßen Schrift, deren

Lesung und Erwaͤgung den Regierungen, Medizinal⸗Behoͤrden

und Aerzten den sichersten Leitfaden fuͤr die etwa im naͤchsten

Sommer, zu West⸗Europa's Schutze, zu ergreifenden Sicher⸗

heits⸗Maaßregeln an die 21 eben wird, bedarf keiner wei⸗

teren Empfehlung von unserer Seite. EE11““

Berlin, im November 1830. 8 8 Haude⸗ und Spenersche

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8- K 8 9 g 1 ch 8 S ch a 9u p f e e. . 8g Dienstag, 23. Nov. und Darius, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Fr. von

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Gedruckt bei A. W. Hayn. -

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in 2 Akten.

Mittwoch, 24. Nov. Im Opernhause: Adolph und Klara, Singspiel in 1 Aufzug; Musik von d'Alayrac. Hier⸗ auf, zum erstenmale wiederholt: Ottavio Pinelli, großes pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen, von Paul Sa⸗ mengo; Musik von Robert Grafen von Gallenberg. Fuͤr die hiesige Koͤnigliche Buͤhne in den Taͤnzen und Arran⸗ gements eingerichtet und in Scene gesetzt von Dlles. Therese und Fanny Elsler. (Dlle. Therese Elsler wird hierin die Partie der Giuletta, und Dlle. Fanny Elsler die Partie der

Amalie ausfuͤhren) 1““

8 8 8 G Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Dienstag, 23. Nov. Die heimliche Ehe, komische Oper Vor Anfang, im Zwischenakt und zum Schluß der Oper werden nachfolgende Taͤnze von der Familie Kobler ausgefuͤhrt: 1) Pas de deux à la Matelot. 2) Ein Unga⸗ risches Pas de irois. 3) Pas de trois Grotesque. 1“; e Mittwoch, 24. Nov. Zum erstenmale: Der Brief an sich selbst, komische Oper in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kastellan Bock im von C. Meisl; Musik vom Kapellmeister Fr. Glaͤser. Hier⸗ Koͤnigl. Prinzessinnen⸗Palais zu Berlin den Rothen Adler⸗ auf, zum erstenmale wiederholt: Der Faßbinder, komische Orden vierter Klasse zu verleihen gerulnlnltt. Pantomime in 1 Akt, ausgefuͤhrt von der Familie Kobler. 8. 11“ 88 8 Das 20ste Stuͤck der Gesetzsammlung, welches heute aus⸗ 1 gegeben wird, enthaͤlt: unter 4 Nr. 1271. den Tarif, nach welchem das Damm⸗ und Bruͤcken⸗Geld, das Baum⸗ und Pfahl⸗Geld, das MBruͤcken-⸗Aufzugs⸗ und das Bollwerks⸗Geld in SDOemmin zu erheben ist; vom 13ten v. M., und 72. die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 10ten d. M., die Ertheilung der Dispensationen von der 8 Pe unbewegli⸗ 1 8 isee ener ter der Pflege⸗Befohlenen betreffend. EA , Berlin, 24. November 1830. Ie 1 St.-Schuld-Sch. 91 90 ½ [Ostpr. Pfandbrf. Debits⸗Comroir. Pr. Engl. Anl. 18 -— 98 Pomm. Pfandbrf. u g 8 Pr. Engl Anl. 22 96 v⅔ 96 JIKur- u. Neum. do.

8 Pr. Ensl. Obl. 30 86 ½ 85 Schlesische do. Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zei⸗ Kurm. Db. m. 1.C 89 ½⅔ 89 ¼ Rkst. C. d. K.-u. N.

tung, in der Bekanntmachung der Lotterie⸗Gewinne, bei der Neum Int- Sch. d. 89⁄ [2.-Sch. d K.-u. N. Posttion der Gewinne von 500 Rthlr., ist zu setzen: „60,917 Berl. Stadr-Ob. 93 92

Königebg. do. 91

Elbinger do. 93 ½2· [Holl. vollw. Duk. Danz. do. in Th. 34 ¾ Neue dito Westpr. Pidb. 92 ½ 91 [Friedrichsd'or. Grosshlz. Pos. do. 94 ½ 93 ¾ IDisconto..

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Zeitungs⸗N. zsggrantrei 6. e

AöAuswärtige Börsen.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 15.

war.

sihgs Frankfurt a. M., 18. November.

gproc. MetaJlig. 913. 91 ½. 4proc. 824½. 82 29. 25proc. 48.

Nov. entwickelte Herr Dumont de St. Priest seine Pro⸗ position wegen Herabsetzung der Gehalte der Offizianten

Im Schauspielhause; Alexander

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iproc. 20 8. Brief. Bank-Actien 1264. 1261. Part.-Obsig. 1171 1171. Leose zu 100 Fl. 166. Brief. Poln. Loose 53. 52 ¼.

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(s. Nr. 321 der Staats⸗Zeitung). Er stuͤtzte diesen Antrag vornehmlich auf die Nothwendigkeit, die Staats⸗Ausgaben moͤglichst zu vermindern und sie mit der Einnahme, die im Laufe dieses Jahres gegen fruͤhere Jahre unfehlbar einen Ausfall erleiden wuͤrde, in Einklang zu bringen; zugleich er⸗

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8 Hamburg, 20. November.

Oesterr. 4Aproc. Metall. 81 ½,. Bank-Actien 1060. Engl. Russ. Anl. 94. Russ. Anl. Hamb. CGert. 92. Dàn. 60. Poln. pr. 30. Nov. 109. Engl. Neap. 68. 1A4A“

1816 zur Bestreitung der damals durch die Occupations⸗Ar⸗ mee verursachten Kosten Gehalts⸗Abzuͤge verfuͤgt worden woͤ⸗ ren, die man im Jahre 1819 auf die Haͤlfte herabgesetzt und im folgenden Jahre gaͤnzlich wieder abgeschafft habe. Kaͤme es sonach auf eine bloß temporaire Ersparniß an, so wuürde er sich darauf beschraͤnken, die Wiedereinfuͤhrung des obigen Gesetzes zu verlangen; so aber glaube er, daß die Ersparniß permanent seyn muͤsse, weshalb er darauf antrage, die Ge⸗ halte von 2400 Fr. bis zu 20,000 Fr. resp. um 286, ½, , ½, ½ und ;, diejenigen uͤber 20,000 Fr. hinaus aber um †½⅔ her⸗ abzusetzen. Kaum hatte der Redner seinen Vortrag beendigt, als mehrere Deputirte auf einmal das Wort verlang⸗ ten. Zuvor ließ sich indeß der Minister des oͤf⸗ fentlichen Unterrichts in folgender Weise verneh⸗ men: „Das Ministerium ist von der Nothwendigkeit, Ersparnisse zu machen, durchdrungen; ich besteige daher auch nicht diese Rednerbuͤhne, um mich der Proposition des Hrn. 9 11A1A14X“ Dumont de St. Priest zu widersetzen, sondern bloß um die harh vn iung, ti Fibvnndu Eaens mtämwt. Kammer zu ersuchen, daß sie selbige an die kuͤnftige Kom⸗ Fe gei1me i ir8; 51 MB vi1. Er Hger e mission fuͤr das Budget verweise. Sie werden alsdann die aͤaAoeberzeugung erlangen, meine Herren, daß ein jeder der Mi⸗ inn K chithwat. e nister sich bemuͤht hat, in dem ihm anvertrauten Departement .“*“ die groͤßtmoͤglichste Sparsamkeit einzufuͤhren; Sie werden dann FSMnrter-dene tes e. guch die gemachten Ersparnisse selbst naͤher kennen lernen. Finden Sie dieselben hinreichend, so werden Sie das Bud⸗

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ia IFNe 6 Parin, 15. Neveamkben 1“ 5proec Rente fin cour. 95. 50. 3proc. dito 64.89. roe. Neapol. 68.40. 5proc. Span. Perp-. 52. v1I“ 39 1111““ eebee ü Ixevbe.. eeasse. 4 Fof. etall. 89 ¼, 4rgc. 80. ose. za 100 Fl. 165. es, h, Iuhn ab ch na

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innerte er daran, daß bereits durch ein Gesetz vom 28. April

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get bewilligen; wo nicht, so haben Sie das Recht, Ihre Meinung daruͤber in aller Freiheit und Unabhaͤngigkeit abzu⸗ geben.“ Hr. Dumeylet widersetzte sich hierauf dem An⸗ trage des Hrn. von Saint⸗Priest und hielt die von demsel⸗ ben vorgeschlagene Skale fuͤr die Abzuͤge fuͤr unzulaͤssig, in⸗ dem mancher Beamte, der im Verhaͤltnisse zu dem von ihm bekleideten Posten keinesweges zu hoch besoldet sey, dadurch hart betroffen werden wuͤrde; bei den Sinekuren und den uͤberfluͤssigen Aemtern muͤsse man Ersparnisse zu machen su⸗ chen. Er verlange daher, daß man den obigen Antrag bis zu den Berathungen uͤber das Budget aussetze. Herr von La Vauguyon erklaͤrte sich fuͤr und der Graf Duchatel wi⸗ der diesen Antrag. Herr Thil war der Meinung, daß man nicht sowohl die kleinern als die groͤßern Gehalte, z. B. die der Minister, General⸗Direktoren, Praͤfekten, Marschaͤlle, Generale, Kardinaͤle, Erzbischoͤfe, Bischoͤfe, Gerichts⸗Praͤsi⸗ denten, General⸗Prokuratoren, u. s. w. einem Abzuge unter⸗ werfen muͤsse. Da Herr Thil selbst General⸗Prokurator beim Koͤnigl. Gerichtshofe in Rouen ist, so erregte diese Proposition einiges Gelaͤchter und veranlaßte zu der Bemerkung, daß der⸗ selbe sich wenigstens selbst nicht schone. „Die naͤchste Folge einer solchen Herabsetzung“, fuͤgte der Redner hinzu, „wird seyn, daß jene Beamten sich nicht mehr mit solchem Glanze, wie bisher, umgeben, daß sie ein stilleres Leben fuͤhren und der Arbeit mehr Muße widmen, als solches bis jetzt der Fall Nicht die Ostentation, nicht schoͤne Equipagen ma⸗ chen den Staatsbeamten empfehlenswerth und verleihen ihm die erforderliche Wuͤrde. Die wahre Wuͤrde geht mit der Einfachheit, der Ordnung und der Liebe zu den uns obliegenden Pflichten Hand in Hand. Ich nehme daher keinen Anstand, den Vorschlag unsers ehrenwerthen Kollegen, insoweit derselbe die Gehalte uͤber 6000 Fr. betrifft, zu un⸗ terstuͤtzen.“ Der Marquis v. Escayrac unterzog sich einer Untersuchung aller der Uebelstaͤnde, die seiner Meinung nach der Antrag des Hrn. v. St. Priest nach sich ziehen wuͤrde. Er habe immer geglaubt, aͤußerte er unter Anderm auch, daß das einem Beamten bewilligte oftmals nur geringe Gehalt der Lohn fuͤr seine Arbeit, sein Wissen und seine besondern Faͤhigkeiten sey, und daß zu allen Zeiten der Staat allein uͤber die ihm geleisteten Dienste kompetenter Richter sey; hiernach scheine es ihm aber eine große Ungerechtigkeit, wenn die Kammer sich in die Sache mischen und so manchem ver⸗ dienten Offizianten sein Einkommen willkuͤhrlich verkuͤrzen wolle. Hr. Petou sprach sich in dem Sinne des Hrn. Thil aus und unterstuͤtzte den Antrag des Hrn. v. St. Priest; ebenso Hr. v. Tracy; worauf die Versammlung beschloß, die⸗ sen Antrag an die kuͤnftige Kommission fuͤr das Budget zu ver⸗ weisen. Jetzt bestieg der Finanzminister die Rednerbuͤhne und legte der Kammer einen aus 31 Art. bestehenden neuen Gesetz⸗Entwurf uͤber die Mobiliar⸗, die Thuͤr⸗ und Fenster⸗ und die Patent⸗Steuer vor. „Diese direkten Steuern“, äußerte er im Wesentlichen, „sind, obgleich sie fester degruͤn⸗ det sind und minder angefochten werden, als die indirekten, nichtsdestoweniger wichtiger Modificationen faͤhig. Es handelt sich darum, aus einer Repartitions⸗Steuer, was die Per⸗ sonal⸗ und Mobiliar⸗, so wie die Thuͤr⸗ und Fenster⸗Steuer, jetzt sind, eine Quotitaͤts⸗Steuer zu machen. Diese Ma⸗ terie ist trocken und verwickelt; ich ersuche Sie, m. H., mir Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Sie alle wissen, daß der Zweck der direkten Steuern nicht bloß dahin geht, das aus Laͤndereien und Grundstuͤcken bestehende unbewegliche Vermoͤ⸗ gen zu besteuern, sondern zugleich auch das in Kapitalien, Einkuͤnften und dem Ertrage irgend eines Erwerbes beste⸗ hende bewegliche Vermoͤgen in Anspruch zu nehmen. Das erstere wird durch die Grundsteuer sicher und unfehlbar be⸗ troffen. Weit schwieriger ist es dagegen, das bewegliche Ver⸗ moͤgen zu erreichen. Man bedient sich dazu verschiede⸗ ner Mittel und besteuert entweder die Personen, oder

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