naen: 1) Die willkuͤ
— wegen
ddes Koͤnigs der
22. Nov. Vorgestern wurden hier bei die Zeichen einer sehr beunruhigenden Der Gouverneur, Graf v. Ro⸗ Maaßregeln ergriffen, um einem Mehrere Hundert erhiel⸗
Antwerpen, 22
der arbeitenden Klasse Gaͤhrung wahrgenommen. biano, hat jedoch sogleich Ausbruche derselben vorzubeugen. —
ten naͤmlich Bezahlung (wahrscheinlich fuͤr fruͤher verrichtete Arbeiten, doch wird dies nicht gesagt), und Andere sollen de⸗ ren noch heute erhalten. Der Graf v. Robiano hat sich uͤbrigens mit den angesehensten dieser Arbeiter selbst, so wie mit der Polizei, uͤber fernere Maaßregeln verstaͤndigt, und Alles ist zur Ordnung zuruͤckgekehrt. Die uͤbertriebenen Be⸗ sorgnisse, die man hier bereits vor einem Aufstande gehegt hat, haben sich als ganz unbegruͤndet ausgewiesen.
Bisher hat, wie man vernimmt, das Hollaͤndische Ge⸗ schwader noch keinen Befehl, unsere Kauffahrteischiffe von Vließingen durchzulaffen. Inzwischen haben doch die bisher in unserem Bassin gelegenen Hollaͤndischen Fahrzeuge, bela— dene sowohl als unbeladene, einer von der provisorischen Re⸗ — eingegangenen Autorisation zufolge, Erlaubniß zum Absegeln erhalten und werden uns morgen wahrscheinlich verlassen. In Vließingen wird bereirs ein Transito⸗Zoll auf diejenigen Waaren erhoben, die auf Schiffen aus Antwerpen kommen und nach dem Auslande bestimmt sind.
Die Fregatte „Eurydice“ hat die Rhede vor unsrer Stadt, wahrscheinlich des unguͤnstigen Windes halber, noch nicht verlassen. Ein Lichter⸗Fahrzeug hat Kranke aus der Citadelle aufgenommen und ist abgesegelt. Zwei Kanonier⸗ boote sind neuerdings hier angekommen, so daß wir deren wieder fuͤnf vor unserer Stadt liegen sehen.
Es wuͤthet hier (wie det) eine ansteckende Krankheit, die der große Haufe anfangs fuͤr die Cholera gehalten hat, jedoch eine Art von Gangrena ist, welche, wenn auch nicht immer den Tod, doch sehr oft hoͤchst schmerzhafte Operationen zur Folge hat. Es leiden besonders die Belgischen Truppen, und hauptsaͤchlich die auf dem Lande kampirenden, an diesem Uebel.
Bruͤssel, 22. Nov. Der Kongreß hat heute die Frage, hinsichtlich der kuͤnftigen Regierungsform von Belgien, zu Gunsten der Monarchie entschieden. Es stimmten fuͤr die Monarchie 174 und fuͤr die Republik 13 Mitglieder, unter welchen Letzteren sich 3 Deputirte aus Verviers befunden ha— ben. Das Amendement des Hrn. v. Robaulx, die Entschei⸗ dung des Kongresses dem Volke zur Bestuaͤtigung vorzulegen, wurde von einer großen Majoritaͤt verworfen.
Der Gerichtshof in Mons hat in seinem uͤber den Don Juan van Halen und seine Adjutanten abgegebenen Urtheil erkannt, daß kein Indicium vorhanden sey, aus welchem her⸗ vorgehe, daß dieselben die in Mons und der Umgegend statt⸗ gehabten Unruhen und Pluͤnderungen auf irgend eine Weise provocirt oder beguͤnstigt haͤtten.
Es heißt, daß die Herren Rogier und Joly, Mitglieder der provisorischen Regierung, nach Venloo abgereist seyen.
Es werden hier starke Beschwerden uͤber die taͤglich sich mehrende Einquartierungs⸗Last gefuͤhrt; die Legion der Fran⸗ zoͤsischen Volksfreunde ist zwar nach Frankreich zuruͤckberufen worden, findet es jedoch vorlaͤufig noch bequemer, hier zu blei: ben und sich von den Einwohnern ernaͤhren zu lassen.
Die in Gent erscheinende Flamaͤndische Zeitung will er⸗ fahren haben, daß die Franzoͤsische Regierung auf das Nach⸗ suchen einiger Handlungshaͤuser die abgabenfreie Durchfuhr von Leinsamen, der in Belgien uͤber Duͤnkirchen oder andere Franzoͤsische Haͤfen eingefuͤhrt werde, gestattet habe, und zwar in Ruͤcksicht darauf, daß die Belgischen Haͤfen durch die Hol⸗ laͤndische Blokade geschlossen seyen. “ ..“
— Der Westphaͤlische Merkur enthaͤlt folgende Mit⸗ theilung, mit dem Bemerken, daß ihm solche aus zuverlaͤssiger Quelle zugekommen:
„Die Konferenz der fuͤnf großen Maͤchte
in London hat
auf die Erklaͤrung der Belgischen provisorischen Regierung
am 10. November die Herren Cartwright und Bresson aber⸗ mals nach Bruͤssel hesacd⸗ um besagter Regierung zu eroͤff⸗ lkuͤhrliche Belgische Auslegung der vorgeschla⸗ genen Demarcations⸗Linie zwischen den kriegfuͤhrenden Trup⸗ pen koͤnne keinesweges angenommen werden. Sr. Majestaͤt dem Koͤnige der Niederlande sey die alte Graͤnze des sonsti⸗ gen souverainen Staates der vereinigten Niederlande, so wie sie bis zum 30. Mai 1814 bestanden, einzuraͤumen. 2) Waͤh⸗ rend der Dauer des Waffenstillstandes und der Negociatio⸗
“ nen der kuͤnftigen politischen Bestimmung verbleibe solche Li⸗
nie als Trennung der kriegfuͤhrenden Truppen; es sey jedoch Verbindung der einzeln liegenden Punkte eine Ueber⸗ einkunft zu treffen, bei welcher die Wuͤnsche Sr. Majestaͤt
Niederlande besonders zur Grundlage 12nn
der Courrier des Pays⸗Bas mel⸗
sollen. Belgische und Hollaͤndische Kommissarien, mit etwa⸗ niger Zuziehung eines Hffiziers der alliirten Maͤchte, koͤnnen hierzu beauftragt werden. 3) Die Ausnahme des Großher⸗ zogthums Luxemburg, welches nichts mit Belgien gemein hat, soll ausdruͤcklich ausgesprochen werden. 4) Die Raͤumung der Citadelle von Antwerpen soll erst dann erfolgen, wenn die Waffenstillstands⸗Linie mit beiderseitiger Zustimmung re⸗ gulirt seyn wird. 5) Die Dauer des Waffenstillstandes lasse sich nicht vorschreiben, da sich von selbst verstehe, daß der⸗ selbe nicht anders, als mit Bewilligung der großen Maͤchte,“ aufhoͤren koͤnne, und derjenige Theil, welcher sich erlaubte,ł ihn abzubrechen, feindlich gegen diese Maͤchte ver⸗ fahren werde. 6) Die Herren Cartwright und Bresson sind beauftragt, wegen der Kriegsgefangenen in Bruͤssel die noͤthigen Schritte zu thun.“ 1““ 8
Luͤttich, 23. Nov. Wir vernehmen, daß gestern Abend 3 — 4000 Mann Hollaͤndische Truppen in Maästricht einge⸗ ruͤckt sind. Ein Augenzeuge versichert, daß der Einmarsch von 9 bis 11 Uhr des Nachts gedauert hat, und daß viele Kavallerie sich unter den Ankoͤmmlingen befunden habe. Noch ehe diese Verstaͤrkung in Mastricht angekommen war, hatte die Besatzung in kleinen Streifcorps Ausfaͤlle bis nach Visé gemacht. Die Leute fuͤgten jedoch Niemanden ein “ zu, sondern bezahlten Alles, was sie noͤthig hatten. Ein De: taschement soll unter Anderm zum Grafen von Geloes nach Eysden gekommen seyn und daselbst ein Fruͤhstuͤck eingenom- men haben. — Es heißt hier auch, daß ein Hollaͤndisches Armee⸗Corps, 6000 Mann stark, aus Herzogenbusch ausge-⸗ ruͤckt sey und in Eindhofen, Heechet, Peer, Bree und Weert Posto gefaßt habe, um, wie es scheint, die Verbindung zwi⸗ schen Mastricht und Herzogenbusch in Gang zu erhalten. 8 8
Verviers, 23. Nov. Hier geht das Geruͤcht, daß Venloo von den Hollaͤndern wieder genommen worden sey. Das ist in jedem Falle gewiß, daß es dem Herzog Bernard von Sachsen⸗Weimar gelungen ist, der Festung Mastricht eine bedeutende Verstaͤrkung zuzufuͤhren. “
Die in Vaels eingeruͤckten 150 Mann Belgier haben die⸗ 8 sen Ort heute fruͤh wieder verlassen, nachdem sie die dortigen öoͤf⸗ 1
fentlichen Kassen in Beschlag genommen hatten. In der ver⸗
flossenen Nacht hielten
hi sie die von Mastricht kommende Brief post an und noͤthigten b
— den Postillon, ihnen die verschiedenen Brief⸗Pakete auszuliefern, die sie ihm jedoch, mit Ausnahme des nach Holland bestimmten, unverletzt wieder zustellten. Aus dem letztern haben sie sechs vom General Dibbetz an das Kriegs⸗ Ministerium im Haag gerichtete Depeschen heraus genommen und daruͤber eine Empfangs⸗Bescheinigung ertheilt. ms Henry⸗Chapelle ist heute von 300 Mann Belgischen Truppen besetzt worden. E“
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Kovenhagen, 20. Nov. Der Großbritanische Konsul in Helsingoͤr, S. M. Mac Gregor, ist in dieser Eigenschaft fuͤr das ganze Koͤnigreich anerkannt.
Von einem 6lijaͤhrigen lebenslaͤnglich Verurtheilten in dem hiesigen Zuchthause ist das ihm gehoͤrige Erbe von 1900 Rthlr. in Obligationen und an 800 Rthlr. Silber in Con⸗ tanten zu den Zwecken der Koͤnigl. Kanzelei uͤbertragen wor⸗ den, daß dieses Kapital zur Versorgung der entlassenen Straͤf⸗ linge, besonders im jugendlichen Alter, und zur Verhuͤtung ihres strafbaren Ruͤckfalls, verwendet werden solle.
Vom Bischofe auf Island ist der Bericht uͤber Copu⸗ lationen, Geburten und Todesfaͤlle auf dieser Insel im Jahre 1829 eingegangen. Demnach waren 429 Paar getraut, 2268 (1164 maͤnnlichen Geschlechts und 1104 weiblichen Geschlechts) geboren und 1445 (744 maͤnnlichen und 701 weiblichen Ge⸗ schlechts) gestorben; ohnedies waren 97 Todtgeberne (56 maͤnnlichen und 41 weiblichen Geschlechts). Von den Gebor⸗ nen waren 351 uneheliche, naͤmlich 184 Knaben und 167 Maͤdchen. Die unehelichen Geburten verhielten sich demnach zu den ehelichen wie 1:5 ¾x, 1828 war dieses Verhaͤltniß 1:5 †, die Todtgebornen zu den Lebendiggebornen 1:23 ¼, 1828 war dieses Verhaͤltniß wie 1:32. Der Ueberschuß an Gebornen war 1829: 823, im Jahr 1828 waren nur 280 mehr geboren als gestorben. Ebenfalls hat der Bischof von Seeland einen aͤhnlichen Bericht fuͤrs Jahr 1829, die Faroͤischen Inseln be⸗ treffend, eingesandt. Getraut waren 24 Paar, gedoren 177 (97 mäaͤnnlichen und 80 weiblichen Geschlechts), gestorben 68 639 maͤnnlichen und 29 weiblichen Geschlechts); ohnedies wa⸗ ren 6 Todtgeborne, alle maͤnnlichen Geschlechts. Von den Gebornen waren nur 8 unehelich, also verhalten die uneheli⸗ chen Geburten sich zu den ehelichen wie 1:20 und die Todt⸗ ebornen zu den Lebendiggebornen wie 1:28 ¾. Ueber⸗ chus ber Webornon war 1009. .
“
Schleswig, 21. Nov. Die Gemahlin Sr. Durchl.
8 des Prinzen Friedrich von Schleswig⸗Holstein⸗Augustenburg,
geruhet,
Staͤnde uͤber die Stellung von 48,000 Rekruten: 1
tes der Koͤnigl. Propositionen haben wir aus
geb. Graͤfin von Danneskiold Samsoe, ist zur Freude des Fuͤrstlichen Hauses von einem Prinzen entbunden worden.
Deutschland.
Hannover, 23. Nov. Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben dem Koͤnigl. Großbritanischen General Sir James Stuart Baronet, so wie dem Grafen von Glasgow, das Großkreuz, und dem Koͤnigl. Großbritanischen General⸗Ma⸗ jor Sir Alex. Bryce, bisher Ritter, das Commandeur⸗Kreuz des Koͤnigl. Guelphen⸗Ordens zu verleihen.
Gotha, 25. Nov. Gestern Abend sind Se. Durchlauacht der Herzog Karl von Braunschweig⸗Wolfenbuͤttel, unter dem Inkognito eines Grafen von Wahlberg, mit Gefolge hier angekommen und im Gasthofe zum Mohren abgetreten.
Karlsruhe, 22. Nov. JJ. KK. H H. die Prinzes⸗ sinnen Amalie und Caͤcilie von Schweden sind diesen Mor⸗ gen von hier nach Wien abgereist.
Hanau, 22. Nov. Die hiesige Zeitung meldet: „Gestern gegen Mittag ereignete sich ein betruͤbender Vor⸗ fall. Ein Militair⸗Kommando, welches beauftragt war, einige am Vorabend bei den unruhigen Auftritten eingefangene In⸗ dividuen nach Fulda abzufuͤhren, gab auf diejenigen, welche diese Arrestanten am Nuͤrnberger Thor befreien wollten, Feuer, wobei einige von denen, die das Kommando gedraͤngt hatten, verwundet wurden, die Arrestanten aber Gelegenheit fanden, zu entweichen. Ueber die weitern Umstaͤnde laͤßt sich uͤbrigens bis jetzt nichts Bestimmtes sagen. — Von den Ver⸗ wundeten, worunter auch Unschuldige sich befinden koͤnnen, sind bereits zwei gestorben, auch sind einige Soldaten durch Steinwuͤrfe blessirt worden. Das Militair blieb sofort ruhig auf seinem Waffenplatze, das Buͤrger⸗Corps stellte allenthal⸗ ben die Ruhe her, und auf diese Weise erlitt sie keine neue Stoͤrung. u
11“ .X“ Eö“ Oesterer ich. 8
Wien, 23. Nov. Folgendes ist der unterm 15ten d. Majestaͤt dem Kaiser erstattere Vortrag der Ungarischen
Bei Verhandlung des dritten Punk⸗
„Ew. Majestaͤt! dem Inhalte
desselben, so wie aus jenem des Koͤnigl. Reskriptes vom 8.
Absicht, den Frieden zu befestigen, rer Vertheidigungsmittel gerichtet
8 8 1
tracht dessen, Sterbefaͤlle, Dienst⸗Untauglichkeit
8
8
8
8
82 —
nes so gerechten
—
gen. Majestaͤt.
und daß Allerhoͤchstdieselben nichts
daß Ew. Majestaͤt, durch außerordent⸗ Allerhoͤchstihre Sorgen, in der auf die Begruͤndung siche⸗ haben und auch in Be— weil die Ungarischen Kriegsschaaren durch und Entlassung bedeutend geschwaͤcht worden sind, ein Subsidium an Rekruten verlan⸗ Mit Unterwuͤrfigkeit verehren wir diese Vorsicht Ew. Sie ist uns ein neuer Beweis dessen, daß die Herzen Ew. Majestaͤt tief inwohne, heißer wuͤnschen, als nach dessen Befestigung dem Drange Ihres Herzens in Befoͤrde⸗
g des allgemeinen Wohls ununterbrochen folgen und die Wohlfahrt Allerhoͤchstdero getreuer Unterthanen unter dem Schutze Ihrer gerechten Regierung immer vermehren zu öͤnnen. Diese Sorge fuͤr die Beobachtung der Gesetze, ei⸗ als guͤtigen Fuͤrsten wuͤrdig, regt uns nur um so gluͤhender auf, die Beispiele unserer Altvordern nach⸗ zuahmen. Ew. Majestaͤt sind mit angeborner Huld unseren gesetzlichen Wuͤnschen zuvorgekommen, indem Allerhoͤchstdiesel⸗ ben uns sowohl uͤber die obschwebenden außerordentlichen Um⸗
Oktober l. J., ersehen, liche Umstaͤnde aufgefordert,
Liebe zum Frieden dem
staͤnde, als auch uͤber den gegenwaͤrtigen Stand der Ungarischen
8
8 8
sengt sind, Heer dergestalt verstaͤrken, daß es
widerstehen faͤhig waͤre, bieten
Heeresmacht verstaͤndigen zu lassen geruhten. Im Sinne der Ge⸗
setze von der Nothwendigkeit der Rekrutenstellung uͤberzeugt und durchdrungen vom Streben, unsere Ergebenheit und unse⸗ ren Eifer in Unterstuͤtzung der Allerhoͤchsten Absicht darzu⸗ thun, bieten wir Ew. Majestaͤt ein Rekruten⸗Subsidium an; die Zahl und Stellungsweise ist in dem hier beigefuͤgten Gesetz⸗Entwurf ausgesprochen. Obschon wir vollkommen uͤber⸗ 1 daß die in Betracht der vorwaltenden außerordent⸗ ichen Umstaͤnde angebotenen 28,000 Rekruten das Ungarische v feindlichen Einfaͤllen auf dem Ungarischen Kriegsruhme wuͤrdige Art kraͤftig zu d wir uͤberdies Ew. Majestaͤt, fuͤr den Fall eines feindlichen Angriffes der Erbstaaten Ew.
eine
Majestaͤt und einer hieraus entstehenden groͤßeren Gefahr, einstweilen, bis auf dem gesetzlichen Wege des Reichstages
Entwurf naͤher beruͤhrt sind.
roͤßere Vertheidigungsmittel aufgeboten werden, 20,000 Re⸗ ruten an, unter den Bedingungen, die im gedachten Gesetz⸗ 1 Geruhen Ew. Majestaͤt huld⸗ reichst, dieses unser Anerbieten anzunehmen und dem Geset⸗
bend, scheuen wir, ungerecht
Entwurfe die Koͤnigliche Sanction zu ertheilen. Dem Erlauch⸗ ten Erzhaus unerschuͤtterlich treu, unsern besten Vater innig liebend, werden wir uns von un⸗ sern Vorfahren, deren Ergebenheit zur Zeit, stät Großmutter herrschte, keiner Zeit uͤbertreffen lassen.
und um Gefahr vom Vaterlande abzuwenden,
Falle und Sinne des Gesetzes jeden Augenblick bereit, unsere
So gesinnt, mit dem besten Liebe und Treue verbun⸗-
aͤußersten Kraͤfte aufzubieten. Fuͤrsten durch unloͤsbare Bande der den, im kraͤftigen Vertrauen auf die wir vertreten, blicken wir aus dem die seit acht Jahrhunderten die gesammte mit ruhigem Gemuͤthe den Gefahren der Kriege und nungen unerschrocken entgegen.“
Staͤrke der Nation, die Hafen der Constitution,
Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt Folger⸗ 8
des: „Mehrere Pariser Journale, namentlich der Courrier frangais, und hoͤchst unangenehmen Auftritten gespro⸗
en, schen Maͤchte zu Paris in diesen Erzaͤhlungen kein unverkennbar am Tage, daß hierbei die Botschafter von Oester⸗
stattgefunden haben sollen. Obgleich
das theure Vaterland und
als Ew. Maje⸗ die Monarchie erhalten hat, zu Denn obgleich den Frieben lie-— angegriffen, die Waffen nicht;
sind wir im
9 Nation begluͤckt, Mei⸗
— 88
.
haben in den letzverflossenen Tagen von ernsthaften 8 welche zwischen den Botschaftern zweier großen Europaͤi⸗
Name genannt war, so lag doch
reich und Rußland gemeint seyen. — Wir wuͤrden uͤber diese
neue Ausgeburt des Luͤgengeistes keine 8 wenn nicht in einem andern Pariser Blatte (dem Messager des Chambres vom 13ten d. dieser Fabel erschienen waͤre, dem Gemuͤthe des duͤrfte, ob nicht etwas Wahres an der Sache Wir sind daher ermaͤchtigt, die oben erwaäͤhnten Erzaͤh⸗ lungen fuͤr durchaus grundlos zu erklaͤren. Die innigen Freundschafts⸗Verhaͤltnisse, die zwischen den Hoͤfen
Repraͤsentanten, welches auch, wie wir aufs bestimmteste ver⸗ sichern koͤnnen, keinen Augenblick gestoͤrt worden ist.“ Die mit der Auswechselung der Ratificationen des Frie⸗ dens⸗Vertrags zwischen dem Kaiserlichen Hofe und dem von Marokko beauftragten diesseitigen Abgeordneten, — der Kor⸗ vetten⸗Capitain Bandiera und der Legationsrath v. Pfluͤgl, — welche am 27. August auf der Rhede von Tanger angelangt waren, haben nach erfolgter Ankunft der Geleits⸗Mannschaft am 2. Oktober ihre Reise von da nach Mequinez, wo sich dermalen das Marokkanische Hoflager befindet, fortgesetzt. Ein Schreiben aus Alkassar⸗Kebir enthaͤlt hieruͤber unter Anderm Folgendes: 1 „Am 2. Oktober um die Mittagszeit brach die Gesandt⸗ schaft Sr. Majestaͤt von Tanger auf. Sie wurde vor den Thoren von dem Gouverneur mit seinem Gefolge erwartet. Nach den uͤblichen Begruͤßungen setzte der Zug sich in Bewe⸗ gung. Den Anfang machte eine Abtheilung Reiterei der Bedeckung. An selbige reihten sich sechs seidene Faͤhnlein von verschiedenen Farben mit vergoldeten Knoͤpfen an der Stange, welche das Abzeichen eines Pascha, der einer Pro⸗ vinz vorsteht, bilden. Hierauf kam der Pascha selbst mit sei⸗ nen Leuten, dann folgten 250 Mann von der Bedeckungs⸗ Reiterei, zwei Mann hoch in Schlacht⸗Ordnung sich bewe⸗ gend, die militairische Musikbande der Gesandtschaft an der Spitze einer Abtheilung K. K. Marine⸗Infanterie, endlich die Oesterreichischen Abgeordneten, umgeben von allen zu Tanger befindlichen fremden Konsuln und Vice⸗Konsuln in Gala⸗Uniform zu Pferde, welche, eine halbe Meile weit, Ersteren die Ehre ihres Geleits angedeihen zu lassen die Ge⸗ faͤlligkeit hatten, und von den K. K. Gesandschafts⸗Kavalie⸗ ren. Den Schluß machten eine zweite Abtheilung K. K. Ma⸗ rine⸗Soldaten, nebst der Dienerschaft, und 50 Mann von der Bedeckungs⸗Kavallerie. — Gegen 4 Uhr wurde zu Hin⸗ daly gelagert. Unterweges waren der Gesandtschaft 180 Mann zu Pferde und 800 zu Fuß entgegengekommen, um ihr die im Lande gewoͤhnlichen Ehrenbezeugungen zu erweisen. Sie bestehen darin, daß Abtheilungen von 5 bis 6 Köüpfen im strengsten Laufe ansprengen, ihre Gewehre ganz nahe ab⸗ feuern und dann wieder eben so schnell in derselben Rich⸗ tung zuruͤckreiten, um neuen solchen Abtheilungen Platz zu machen. Das Fußvolk begruͤßte inzwischen mit einem bestaͤn⸗ digen Lauffeuer und verschiedenen Kunst⸗Uebungen mit ihren Gewehren. Am 3. Oktober gegen 8 Uhr Morgens wurde nach Garbia aufgebrochen, wo man um 2 Uhr Nachmit⸗ tags die Zelte aufschlug. Die Ehrenbezeugungen hatten diesen, wie die folgenden Tage, abermals in obiger Art statt. — Am Aten Mittags betrat die Gesandtschaft die Provinz Larrasch. Hier erwartete selbige bei dem Dorse
I6G6pf“ 8 4 1 .
Silbe verloren haben,
M.) eine Art von Widerlegung die aber so gestellt ist, daß in Lesers noch immer einiger Zweifel bleiben
gewesen.
von Oester reich und Rußland obwalten, sind die beste Buͤrgschaft 1““ freundschaftlichen Einvernehmens zwischen ihren beiderseitigen