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zen werden, das sich auch mit diesem Gegenstande theilweise fen v. Winchilsea und Eldon und endlich auch di⸗ Lords “ Aus Hampshire schreibt man: „Es hat sich ergeben, Fabrik⸗Arbeitern stattfinden, die in Haufen von 3 — 500 eschaͤftigen muͤsse und welches, wenn es das Haus etwa King und Suffteld befinden. ö.“ 89 1218 aä daß der sogenannte Poͤbel, der im Lande sengt und drennt Mann die Straßen durchziehen und die Laft mit dem Geschrei: wünsche, auch noch ausgedehntere Vollmachten erhalten kanne⸗ uaund Maschinen zerstoͤrt, nicht allein aus Tageloͤhnern besteht; „„Gebt uns Brod und unsern Koͤnig Wilhelm wieder!“
„Die Maaßregel“, fuhr der Minister fort, „auch den Lokal London, 30. Nov. Ihre Majestaͤten hielten am Sonn⸗ namentlich unter den Maschinen⸗Zerstoͤrern sah man Hand⸗ erfuͤllen.“
Behoͤrden eine groͤßere Gewalt beizulegen, ist mir bisher noch tag im Palast von St. James Mitrags⸗Tafel, welcher der 8 eas 5. Kaufleute, von denen 61 mehrere bereits 19 der General Howen und Oberst de la Sarraz, Beide fruͤher nicht als nothwendig erschienen, da das Gesetz, wie es der⸗ Herzog von Susser und der Prinz Leopold nebst mehreren 8 That ertappt und verhaftet wurden; diese beraubten verschie⸗ in Mons zu Gefangenen gemacht und nach Bruͤssel ver setzt, malen besteht, dem wahrhaft thaͤtigen Beamten, der das rich⸗ ausgezeichneten Personen beiwohnten. Abends fand eine dene Personen gewaltsamer Weise ihrer Baarschaften und sind von der provisorischen Regierung auf freien Fuß gestellt tige Verfahren zu treffen weiß, auch genuͤgende Mittel an] mustikalische Unterhaltung statt, bei welcher Herr Chappell pluͤnderten auf den großen Landstraßen. Von Seiten der worden and befinden sich jetzt hier im Haag.
die Hand giebt, um Unruhen zu unterdruͤcken. Daher hege das vom ihm erfundene Instrument Aeolophon hoͤren ließ; duͤrgerlichen Autoritaͤten und der Polizei geschieht zwar alles Der Oberst de Stuers ist zum General⸗Major und zum ich auch nicht die Absicht, den Magistraten eine groͤßere Ge- Ihre Majestaͤten schienen damit sehr zufrieden zu seyn. Meͤgliche, um diesem Unwesen ein Ende zu machen; ohne mi⸗ Ober⸗Befehlshaber der Armee im Niederlaͤndischen Indien walt zu verleihen. Mein vorzuͤglichstes Bestreben geht Der Koͤnig und die Koͤnigin machen, seit ihrer Ruͤckkehr litairischen Beistand wird man jedoch schwerlich zum Ziel ge⸗ ernannt worden. Der General⸗Lieutenant v. Ghigny, die dahin, niemals von den Vorschriften des bestehenden Gesetzes aus Brighton, haͤufig ohne Begleitung Spaziergaͤnge im— langen.“ General⸗Majors v. Bylandt, v. Roisin und v. Oldeneel, und abzuweichen, wenn nicht die Nothwendigkeit es dringend er⸗ Green⸗Park, was die Bewohner Londons an die Zeiten er Aus der Grafschaft Kent hat man seit mehreren Tagen die Majore Mathon und Serraris sind mit Beibehaltung heischt; sollte jedoch eine solche Nothwendigkeit ungluͤcklicher innert, wo man George III. mit seiner Gemahlin in den nichts von neueren Brandstiftungen und anderen Excessen 88 88 Dritteln ihrer Besoldung bis auf Weiteres außer
Aktivitaͤt gesetzt worden.
Weise einmal eintreten, so koͤnnen Ew. Herrlichkeiten ver⸗ Koͤnigl. Parks spazieren gehen sah. 6 8 andst d ar sichert seyn, daß ich nicht saͤumen werde, von der Legislatur 8 e sc 8 vernommen. Man schreibt solches hauptsaͤchlich den von d diejenige groͤßere Vollmacht zu verlangen, welche die Dring⸗ lichkeit des Falles erheischen moͤchte.“ — Auch der Lord⸗ Kanzler war der Meinung, daß das bestehende Gesetz aus⸗ reichend waͤre, die herrschenden Unruhen zu unterdruͤcken, udem da er diese nur als voruͤbergehend und temporair an⸗ ehe. Geschaͤhe nur Alles, um das bestehende Gesetz gehoͤrig in Anwendung zu bringen, so sey auch nicht zu bezweifeln, daß man auf diese Weise Ausschweifungen ein Ende machen wuͤrde, die eben so sehr dem Volke, das sich solche zu Schul⸗ den kommen ließe, zur Schande gereichen, als dem Zwecke, welchen es angeblich dabei im Auge habe, hinderlich waͤren; denn ausgemacht sey, daß, je mehr der oͤffentliche Friede ge⸗ stoͤrt werde, um so mehr auch das Elend derjenigen zuneh⸗ men muͤsse, die darunter litten, wenn der Gang der oͤffent⸗ lichen Angelegenheiten gestoͤrt wuͤrde. Schließlich machte Lord Brougham auch noch bemerklich, daß es gut seyn wuͤrde, die Lord⸗Lieutenants der Grafschaften mit kraͤftigen und vermoͤgenden Mannern zu umgeben, die schon durch ihr Besitzthum ein Interesse haͤtten, sich den Unruhen und Aus⸗ schweifungen wirksam zu widersetzen. Lord Eldon meinte, der Lord⸗Kanzler habe, als solcher, die Macht in Haͤnden, um zu Friedensrichtern in den Grafschaften solche Maͤnner zu ernennen, die ihrem Amte auf die wirksamste Weise nach⸗ ukommen im Stande waͤren, und koͤnnte er dadurch die Feh⸗ r, die etwa ein Lord⸗Lieutenant beginge, am zweckmaͤßigsten wieder gut machen. Sehr gern bemerke er, daß die Regie⸗ rung im Begriff sey, nach den Distrikten, wo die Ruhe ge⸗ stoͤrt worden, besondere Kommissionen abzusenden. Aber auch diejenigen Distrikte, wo die Ruhe noch nicht gestoͤrt worden, sollte man vor den uͤbeln Folgen strafbarer Versuche warnen
lassen, denn sehr viele Leute kennten das Verbrecherische
der Umtriebe gar nicht, zu denen sie sich verleiten lie⸗ ßen. — Der Lord⸗Kanzler zeigte bei dieser Ge⸗ sjegenheit an, daß es seine Absicht sey, am naͤchsten Don— nerstage um Erlaubniß nachzusuchen, eine Bill, wegen besserer Verwaltung der Gerichtsbarkeit in England und Wales, und zwar vermittelst lokaler Gerichtshoͤfe, einbringen zu duͤrfen. — Viscount Melbourne (Minister des Innern) pflichtete den Ansichten des Lord⸗Kanzlers bei, und auch der Herzog von Wellington erklaͤrte, daß er keinen Grund saͤhe, das bestehende Gesetz hinsichtlich der Unterdruͤckung von Unruhen veraͤndern Pzu muͤssen. „Die Ausschweifungen“, sagte er, „die im Lande bisher stattgefunden, sind von zweierlei Art; die erste besteht in offenbaren Tumulten, welche unbezweifelt durch das bestehende Gesetz am ersten unterdruͤckt werden koͤnnen; die zweite besteht jedoch in der Vernichtung des Privat⸗Eigenthums durch Brandstiftungen, deren Urhebern auf die Spur zu kommen die Regierung bisher noch nicht im Stande war. Einige edle Lords sind der Meinung, es seyen Auslaͤnder, die diese Feuer anlegen; dies zu glauben, ist jedoch, so viel ich weiß, kein bestimmter Grund vorhanden. rgend eine Verschwoͤrung scheint mir vielmehr diesen Ver⸗ drechen zum Grunde zu liegen; ob sich jedoch unter den Ver⸗ schworenen nicht auch Auslaͤnder befinden moͤgen, das laͤßt sich freilich nicht entscheiden.“ — Der Herzog war nicht der Mei⸗ nung des Lord Eldon, daß die Regierung sich in die Wirk⸗ samkeit der Lord⸗Lieutenants einmischen und ihnen die zu Ma⸗ gistrats⸗Stellen passenden Personen empfehlen muͤsse. Sie eyen selbst bei der Sicherung des Privat⸗Eigenthums zu sehr interessirt, als daß sie nicht die zweckmaͤßigsten Maaßregeln nehmen sollten. — Marquis von Salisbury machte den Antrag auf die Ernennung eines besonderen Ausschusses, der die Verwaltung der Armen⸗Gesetze untersuchen soll. Graf Grey erklaͤrte, daß er wider dießen Antrag nichts einzuwen⸗ den habe; er wurde sonach auch vom ganzen Hause geneh⸗ migt, und der Marquis ernannte die Mitglieder des Aus⸗ schusses, unter denen sich die Zerzoge v. Wellington und
Nichmond, die Marquis v. Bute und Camden, die G E11 11 N “ ’ LL1“ msn I Fe a⸗
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halten, in welchen um Hoͤchstihre Verwendung bei Sr. Maj.
nahe 4200 Damen unterzeichnet.
Im Hof⸗Journal liest man: „Es ist ein Irrthum, wenn man glaubt, daß im Fall des Ablebens der Herzogin von Kent, bevor sie zur Regentschaft gelangt, der Herzog
weise, wenn die Prinzessin Victoria den Englischen Thron besteigt, der Herzog von Cumberland Koͤnig von Hannover unter dem Namen Ernst J. und hat dann folglich keinen persoͤnlichen Antheil mehr an Englischen Staats⸗Angele⸗ genheiten.“ „
Gestern Nachmittag war Kabinets⸗Rath im auswaͤrti⸗ gen Amte.
Heute Vormittag hatten die Gesandten von Preußen und Rußland, so wie auch Lord Holland, Unterredungen mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten.
Der Herzog von Wellington ist von Sr. Majestaͤt zum Lord⸗Lieutenant der Grafschaft Southampton ernannt worden.
Dem Hof⸗Journal zufolge wird Sir Robert Peel binnen kurzem unter dem Titel eines Barons von Tamworth in’s Oberhaus berufen werden.
8 Am Sonnabend hatte der Herzog von Wellington, nach seiner Zuruͤckkunft aus Hampshire, eine Unterredung mit dem Koͤnig.
Zeit in den vertrautesten Privat⸗Verhaͤltnissen. hurst zum General⸗Gouverneur von Indien bestimmt sey,
genannt, mit dem Bemerken daß derselbe sich erst im naͤch⸗ sten Fruͤhjat,r nach Indien begeben werde. 8 8
Unter den juͤngern Zweigen der Aristokratie, die in Folge der letzten Ministerial⸗Veraäͤnderung in's politische Leben ein⸗
Nugent einen großen Theil seiner Zeit der Kultur der schoͤ nen Wissenschaften. — 3 sche⸗ Vor einigen Tagen erließ das Kriegsamt Befehle an die
Fußgarde, alle beurlaubten Offiziere und anderen Militairs un⸗ verzuͤglich einzuberufen, was auch bereits geschehen ist.
getroffen werden, die Wohnung des Marquis von Anglesea
Marquis in ungefaͤhr 3 Wochen. Der Graf von Rosse hat seine Stelle als General⸗Post⸗ meister von Irland niedergelegt.
Heute erfolgte statutenmaͤßig die Wahl eines neuen Praͤ⸗ sidenten der Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften, an die . des Herrn David Gilbert. Der Herzog und Dr.
Ersterer ward gewaͤhlt.
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Ihre Majestaͤt die Koͤnigin hat im Laufe der vorigen Woche verschiedene von Damen unterzeichnete Adressen er⸗
u 7 sttrengen Bestrafung einiger Brandstifter. La leute in jenen Gegenden hatten gar nicht geglaubt, durch ihre Zusammenrottung so straffaͤllig zu werden.
fuͤr die voͤllige Abschaffung des Sklavenhandels angesucht wird. Eine dieser Adressen, aus Bristol, enthielt beinahe 6000 Unterschriften und an deren Spitze den Namen einer Madam Hannah More, die seit beinahe einem halben Jahr⸗ hundert ihrer Kenntnisse und Froͤmmigkeit wegen ruͤhmlichst bekannt ist. Eine andere Adresse, aus Derby, ist von bei⸗
von Cumberland, als aͤltestes Glied der Koͤnigl. Familie, Vormund der Koͤnigl. Minderjaͤhrigen werden muͤsse. Da 58 in Hannover das Salische Gesetz gilt, so wird nothwendiger⸗
habe, als es seit einiger Zeit der baͤude eines Indigo⸗Pflanzers standen alle unter Wasser, und
die Ernte konnte nicht eingebracht werden; letztere, glaubte man, werde dieses Jahr um den vierten Theil geringer seyn,
als gewoͤhnlich. CCEEEI 6“ 4.
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Der Herzog von Wellington hatte vor einigen Tagen eine heinahe 5stuͤndige Geschaͤfts⸗Konferenz mit dem Grafen Grey. Beide ausgezeichnete Individuen standen seit langer
Dem (von uns mitgetheilten) Geruͤcht, daß Lord Lynd⸗
wird jetzt widersprochen, und an seiner Stelle Lord Durham
gefuͤhrt wurden, befinden sich Lord Howick, Sohn des Gra- fen Grey, und Lord Morpeth, Sohn des Grafen von Car⸗ lisle und Neffe des Herzogs von Devonshire. Der Letztere ist der literarischen Welt seit langer Zeit auf das vortheilhafa teste bekannt und widmete mit seinen Freunden Lord John Russell, Herrn Agar Ellis, Herrn George Lamb und Lord
kommandirenden Offiziere des 1sten, 2ten und 3ten Regiments 8 b
Aus Dublin meldet man, daß dort bereits Anstalten 8
zu seinem Empfange in Stand zu setzen; Lord W. Paget war zu diesem Behuf dort angekommen. Man erwartet den
Regierung ergriffenen energischen Maaßregeln zu, den aus⸗
esetzten Belohnungen fuͤr die Entdeckung von Brandstiftern
ud Ruhestoͤrern ꝛc. und der stattgehabten Ergreifung und Viele der Land⸗
Der Minister des Innern hat unterm 25. d. an saͤmmt⸗
liche Lord⸗Lieutenants, desgl. auch an die Magistratspersonen der Grafschaften, Cirkulare erlassen, worin dieselben, mit Hinsicht auf die in verschiedenen Theilen des Landes schon vorgefallenen und noch dermalen vorfallenden Gewaltthaͤtig⸗ keiten und Stoͤrungen der oͤffentlichen Ruhe, aufgeforder werden, durch alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel angele⸗ gentlichst dahin zu streben, daß der Tumult gedämpft und Ruhe und Ordnung wiederhergestellt werde.
In der Grafschaft Huntingdon sind in verflossener
Woche 47 Maschinen⸗Zerstoͤrer aufgegriffen worden und sehen jetzt ihrer Bestrafung entgegen.
Im City⸗Artikel des Globe liest man: „Die heute Vor⸗
mittag aus Paris eingelaufenen kriegerischen Nachrichten, die Zusammenziehung von — Graͤnze von Rußland, die in Paris erlassenen Befehle, wo⸗ nach alle Offiziere sich zu ihren Regimentern begeben sollen, keinen Einfluß auf den Englischen Geldmarkt. Con⸗
200,000 Mann an der westlichen
ols auf Rechnung, zu 82 ⅜ eroͤffnet, stiegen auf 82 ½. 3, und
sind jetzt Chalb 2) wieder auf dem urspruͤnglichen Stande.“ Man spricht in der City von dem Fallissement eines gro⸗ ßen nach Ostindien handelnden Kaufmannshauses, dessen Schulden ungefaͤhr 100,000 Pfd. betragen en.. Aus Calcutta schreibt man vom 9ten Juli, daß es seit dem Jahre 1822 in dortiger Gegend nicht so heftig geregnet
Fall gewesen ist; die Ge⸗
“ 8 ““ Aus dem Haag, 2 Dez. Die Abreise J. M. der Koͤ⸗ nigin und J. K. H. der Prinzessin Friedrich soll am 7ten
d. M. stattfinden.
In der Staats⸗Courant liest man: „Die uͤber die
Bewegungen der Insurgenten eingegangenen Berichte lauten
dahin, daß sie an den Graͤnzen der Provinzen Nord⸗Brabant und Antwerpen fortwaͤhrend Verstaͤrkungen erhalten. Mon⸗ tag den 29. November Mittags sind 600 Mann in das Dorf Baarle⸗Hertog (Antwerpen) und in das gegenuͤberlie⸗ gende Baarle⸗Nassau (Nord⸗Brabant) eingeruͤckt, und werden
außerdem noch 400 Mann erwartet. Die Brabanter Fahne
weht dort vom Thurm; auch sollen die Insurgenten die Kaͤ⸗ serne der Marechaussée erbrochen und in Besitz genommen haben. Ihre Absichten scheinen keinesweges friedlich zu seyn, indem sie die Einstellung der Feindseligkeiten nur auf 10 Tage verbindlich ansehen, waͤhrend allgemein die Rede unter ihnen
zing, daß sie jeden Augenblick Befehl erwarteten, um nach Breda aufzubrechen.
In Antwerpen sollen die sogenannten
Freiwilligen mit dem Volke in ein Handgemenge gerathen seyn, wobei an 20 Menschen getoͤdtet und viele verwundet
worden sind. *) Es ist moͤglich, daß man die Freiwilligen,
um sie von der Stadt zu entfernen, nach der Graͤnze ge⸗ sandt hat, und daß dies zu den vorher erwaͤhnten Bewegun⸗ gen die Veranlassung gab. Inzwischen sind unsererseits die noͤthigen Maaßregeln der Vorsorge und Wachsamkeit genom⸗
men worden.“ „Briefe aus Gent,“ meldet ein hiesiges Blatt,
„stimmen darin uͤberein, daß dort fortwaͤhrend Aufläaͤufe von
amm
8 von Susser Herschel wurden fuͤr dieselbe in Vorschlag gebracht;
ö“ 8 8 * 5 8 5
4ℳ
*) Belgische Blaͤtter haben eines solchen Ereignisses in Antwerpen bisher nicht erwaͤhnt.
General Destombes befindet sich dermalen auf einer In⸗ spections⸗Reise durch die Inseln der Provinz Seeland.
Breda, 2. Dez. Vorgestern waren 16 Insurgenten in dem diesseitigen von unsern Truppen nicht besetzten Dorfe Chaam erschienen. Sie ließen sich vom Schulzen einige Er⸗ frischungen und die Bescheinigung geben, daß sie da gewesen, und kehrten alsdann zuruͤck. Am selbigen Tage noch hat man eine Bewegung auf allen ihren Vorposten wahrgenommen und sogar auch einige Schuͤsse gehoͤrt, von denen sich spaͤter ergab, daß es Freudenschuͤsse daruͤber gewesen, daß der Waffen⸗ stillstand aufhoͤre, uͤber welchen Umstand jedoch unseren Truppen nichts bekannt war. Nachdem man indessen Alles vorbereitet
hatte, um den Feind gehoͤrig zu empfangen, hoͤrten wir, daß
die Insurgenten vom General Nypels den Befehl bekommen haͤtten, sich nach den vorgeschriebenen Graͤnzen zuruͤckzuziehen. Die Bewegung auf ihren Vorposten ist dadurch verursacht worden, daß die bisher dort befindlichen undisciplinirten Trup⸗ pen durch regulaͤrere Soldaten abgeloͤst worden sind, was auf die Furcht zu deuten scheint, daß jene den Waffenstill⸗ stand willkuͤhrlich uͤbertreten moͤchten.
Die mobile Kolonne des General⸗Majors Herzog von Sachsen⸗Weimar ist heute aus Eindhoven in Tilburg ange⸗ kommen, um da bis auf Weiteres zu kantoniren. Diese Be⸗ wegung war nothwendig, damit die Truppen des Herzogs mit der uͤbrigen mobilen Armee in naͤhere Verbindung kom⸗ men und sich auf diese Weise gegensestig unterstuͤtzen koͤnnen.
Antwerpen, 2. Dez. Der Vice⸗Admiral Gobius in Vließingen hat heute dem hiesigen Militair⸗Gouverneur, Waron Vandersmissen, angezeigt, daß er von seiner Regierung die Befehle zur Beobachtung des Waffenstillstandes erhalten habe und denselben Befehlen zufolge mit den nach Antwer⸗ pen bestimmten Kauffahrteischiffen verfahren werde. Wie diese Befehle lauten, und welches die Bedingungen der Ab⸗ gaben sind, die den Schiffen auferlegt werden duͤrften, ist bisher noch nicht bekannt geworden.
Bruͤssel, 3. Dez. In der gestrigen öoͤffentlichen Sitzung wurden mehrere Vorschloͤge in Bezug auf den kuͤnftigen Be⸗ herrscher von Belgien in Anregung gebracht. Ein Vorschlag betraf den Infanten Herzog von Lucca, ein anderer den Erzherzog Ferdinand von Oesterreich, Enkel der Kaiserin Maria Theresia, und ein dritter endlich den Herzog von Reich⸗ stadt, mit der Bedingung, daß er sich mit einer Tochter des Koͤnigs Ludwig Philipp vermaͤhle. Saͤmmtliche von verschie⸗ denen Bittstellern gemachten Vorschlaͤge hatten jedoch fuͤr heute keine weitere Folge. Auf die beim Kongreß eingereichte Be⸗ schwerde des Handels⸗Comités von Antwerpen, daß, ungeach⸗ tet der Ankuͤndigung wegen geschehener Aufhebung der Blo⸗ kade, das Hollaͤndische Geschwader die nach Antwerpen be⸗ stimmten Kauffahrtei⸗Schiffe noch nicht durchgelassen, trug der Baron Osy darauf an, daß die provisorische Regierung dem Kongreß eine Mittheilung des Londoner Ko nferenz⸗Protokolls vom 17. Nov., so wie der Note der Herren Cartwright und Bresson uͤber die Einstellung der Feindseligkeiten, und endlich auch derjenigen Maaßregeln mache, die sie genommen habe, damit die Belgische Flagge von den auswaͤrtigen Maͤchten, beson⸗ ders aber von Holland, anerkannt werde. Ferner solle die provisorische Regierung befragt werden, ob waͤhrend der Ein⸗ stellung der Feindseligkeiten die Schelde⸗Schifffahrt der Art frei seyn soll, daß die nach Antwerpen bestimmten Schiffe in Vließingen keinen Transito⸗Zoll bezahlen, und endlich moͤge die provisorische Regierung dem Kongresse eine Uebersicht der Belgischen Finanzen mittheilen. Herr van de Weyer be⸗ esh daß die Schiffahrt auf der Schelde sowohl de jure als de facto frei sey und es daher kluͤger gewesen waͤre, keine Diskussion in dieser Hinsicht zu erheben, da man in der Diplomatie, eben so wie in der Politik, dasjenige, was nicht in Frage ist, nicht erst in Frage stellen muͤsse. Das Protokoll vom 17ten November kͤnne er nicht vorlegen, denn die auswaͤrtigen Maͤchte duͤrften sich leicht veranlaßt