1830 / 354 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

n und sie entwaffnet haͤtten. unter welchen 1 General, unter dem nichtigen Vor⸗ ollen, weil Belgischen

aͤnder hergefallen waͤre dieser Gefangenen,

aus Bruͤssel, h des Volks entziehen zu w e Geruͤcht der Ermordung eines olland verbreitet hatte, nach Ath transpor⸗ inen Thurm eingesperrt, Gefaͤngniß dient.

als schlechte Suppe laubt man ihnen ni Das wenige baare ist ihnen genommen worden ch Ath zu bestreiten. Ein Major sein Ehrenwort als Gefangener in ging, ist seitdem auch i weil man erfuhr, daß Verteeg gesprochen hatte. keine Betten, sondern doch nicht genug fuͤr In Tournay (Doornick) werden andelt. 400 Gefangene aus Mons, n, mit der Erlaubniß, aber durch Bruͤssel ka⸗ sie, und sie wur— wo sie noch im— So ist es

aͤttern liest omité hat dem zufriedenstel⸗

wenigen Holl 31 Offiziere wurden vor kurzem wande, sie der man das falsch Gefangenen in H tirt und dort in e meine Verbrecher zum keine andere Nahrung, grobes Brod; auch er die freie Luft zu gehen. noch in Bruͤssel besaßen, davon die Transportkosten na v. Drießen, der schon fruͤher auf Ath geblieben war und frei herum diesen Thurm ein mit einem dort ge Es sind in diesem nur Strohsaͤcke und schlecht Zahl der Gefangenen. 54 Offiziere nicht besser b die in Avrey saßen, wur nach Holland zuruͤckzuke men, fiel der Poͤbel uͤber den dort aufs neue ins mer sind und wie Verbrecher auch in Alost, wo 500 dieser Bruͤssel, 15. Dez. man: „Der Praͤsid Kongresse angezeigt, lende Antwort hinsi der freien aben wir uͤbe ondoner Konferenz hat, so versi seyn werde, daß die in diesem Sinne Niederlande des zu oͤffnen, Seiten der VBelgier fuͤgt, daß die fuͤn eingeladen haben, geben, indem sie si des Waffenstillstandes veran daß in diesen Waffen e mit einbegriffen wer ch so bestimmt lautet, ruhigend und zufrieden die fuͤnf Maͤchte noͤthig wie, ob auch die Wasser von unseren Kauffahrtei⸗ Bruͤssel, 16. Dez. resses ist mit 128 gegen ß Belgien naͤchst Senat haben soll. kurz vor de sind, so muͤ auf diese Si Hr. van de er sich nach London In Ruremonde nison, unter dem Befehle aͤhlt man 400 ist bis zu einer gewissen En in Venloo sind ge 60 Kanonen von ver Vor der Uebergabe der Stadt alle Kanonen vernagelt. Auch Menge P err Goblet, Krie Armee vor Mastricht a Das republikanische Blatt „Emancipa ses in seinen Beri mehr „Monsieur“ gen Blatter verspotte en Revolution vom

Schwei:. 14. Dez.

der nur fuͤr ge⸗ Man giebt ihnen ein Glas cht, zuweilen in Geld, das sie

gesperrt worden, fangenen Obersten feuchten Gefaͤngnisse e Decken,

den frei gelasse en, als sie sie her, mißhandelte Gefaͤngniß geworfen, behandelt werden. Gefangenen sitzen. hiesigen Bl es diplomatischen C uͤnf Maͤchte eine Aufhebung der Blokade und heilt haben. vort erfahren: n uns, erklaͤrt, daß

daß die f chtlich der Schelde⸗Schifffahrt ert r den Inhalt dieser Antn chert mar Aufhebung der Blokade, verstanden worden, und halb sich weigert, Feindseligkeiten wird hinzuge⸗ te den Koͤnig der Niederlande rt auf der Schelde frei zu strenge Wahrnehmung Es heißt so⸗

Folgendes

die Schelde frei dem Principe nach, der Koͤnig der Schelde besorge. f. Maͤch die Schifffah ch selbst fuͤr die twortlich erklaͤren. stillstand die Sicherheit Antwort so ist sie in der That hoͤchst be⸗ Wir wissen jedoch nicht, ob aͤtig einschreiten wuͤr Holland

stellend. enfalls th Zoͤlle wegfallen sollen, die Schiffen erheben kann.“ In der gestrigen Sitzun 62 Stimmen beschlossen worden, mmer auch einen schen Blaͤtter erst in Berlin eingegangen ittheilung in Bezug

g des Kon⸗

Deputirten⸗Ka (Da die Niederl chlusse dieser Zeitung ssen wir uns eine tzung noch vorbe Weyer ist heu begeben befinden sich ungefaͤhr 3000 des General Mellinet. Der ganze Kanal von Herzogen⸗ tfernung mit Belgiern besetzt. ann von unsern Truppen; vertheidigen die Stadt. ollaͤnder beinahe ist zu Venloo eine sehr große

naͤhere M halten.) te nach Paris abgereist, von wo

Mann Gar⸗ In Bree

gen 2000 M. schiedenem Kaliber hatten die H

s⸗Kommissar, ist von hier nach der gegangen. der Partei tion“ nennt die chten uͤber die Sitzun , sondern „C n diese vera Jahre 1789.

de Potters huldigende glieder des Kongres⸗ gen desselben nicht Die meisten uͤbri⸗ ltete Nachahmung der Fran⸗

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itoyen.

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Waadt hat stehenden Tagsatzung auf ist eine Kommission nieder⸗

Schaffhausen, Der Staatsrath roßen Rath wegen der 4. d. einberufen. esetzt worden, um dieser Behoͤrde esserten Wahlgesetz zu machen.

rselben

Zugleich Vorschlaͤge zu einem ver⸗ ebermorgen soll der Be⸗ ; und ohne al⸗

hoͤrt und unter WEqma

cht werden

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len Zweifel wird sich Alles dazu vereinen, die begonnene Aen⸗ derung der Verfassung zum Ziel zu bringen. Es scheint aber, daß man die Sache nicht bloß den Behoͤrden uͤberlassen will. Am 9. d. Abends war im Casino zu Lausanne eine Versamm⸗ lung von Buͤrgern verschiedener Gegenden des Kantons, um uͤber die Verfassung zu berathen. Der Schluß fiel dahin, eine Aenderung sey von Dringlichkeit. Es wurde eine Kom⸗ missson von sieben Mitgliedern niedergesetzt, an deren Spitze der General Laharpe steht; darauf wurde eine Petition an den großen Rath gedruckt.

Aus dem Aargau schreibt man: „Nichts ist auffallen⸗ der, als wie gegenwaͤrtig ein Theil der oͤffentlichen Blaͤtter

sich bestrebt, das Volk zur Widersetzlichkeit gegen die Regie⸗

rungen aufzureizen; andere aber, wenn das Werk gelungen

ist, sichs angelegen seyn lassen, demselben uͤber seine „ord⸗ nungsmaͤßigen“” Schritte Weihrauch zu streuen. So muͤssen

natuͤrlich alle Bande geloͤst werden, muß Jeder, der mit Flinte, Sense oder Mistgabel einem Trupp sich anschließt, um von der Obrigkeit zu ertrotzen, was Einige haben wollen, sich fuͤr einen Wilhelm Tell halten, und gilt nach unsern obskuren Begriffen nicht mehr Gesetz und Ordnung, sondern das Recht des Staͤrkern, oder der von der Menge unterstuͤtzte Wille der Demagogen. Dahin scheint es im Aargau gekommen zu seyn. Der große Rath hatte die Einleitungen zu der Verfassungs⸗ Aenderung getroffen und letztere zugesichert; der Aufschub schien einigen Volksfuͤhrern zu lang, namentlich dem schon oft er⸗ waͤhnten Fischer. Dieser erließ an die waffenfaͤhige Mann⸗ schaft mehrerer Bezirke einen foͤrmlichen Aufruf, sich Sonn⸗-⸗ tags, vollstaͤndig bewaffnet, zu Wohlen einzufinden, um Be⸗

rathung zu pflegen uͤber Freiheit und Recht.“

Der große Rath des Kantons Aargau war am 10ten d.

auf die Vorstellung mehrerer Volksfreunde neuerdings einbe⸗

rufen worden. Um seine Berathung nicht zu stoͤren, ist die

gesammte Militairmacht aus den freien Aemtern wieder von— Aarau abgezogen und hat ihr Hauptquartier in Lenzburg aufe geschlagen. Es herrschte uͤbrigens, Nachrichten aus Aarau zufolge, daselbst waͤhrend des Daseyns der viertausend Mann Mili⸗

zen strenge Disciplin, und keinerlei Unfug war vorgefallen. Man begehrte von dem großen Rathe vor Allem die Aufhe⸗

bung der Bestimmung, daß die Arbeiten des konstituirenden

Rathes der Modification, ja sogar der Veraͤnderung des gro⸗ ßen Rathes unterliegen sollen. Ferner wuͤnscht man Beschleu⸗ nigung der neuen Verfassung und Abkuͤrzung der dreimonat⸗ lichen Frist. Beidem ist bereits entsprochen, dem einen durch

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einen Beschluß des großen Rathes vom 10ten, worin bestimtmmg ist, daß die neue Verfassung dem kleinen Rath und durh denselben ohne Anstand und unveraͤndert den Kreis⸗Versamm⸗ lungen zur Genehmigung vorgelegt werden solle; dem ande⸗ rer durch eine Kundmachung des kleinen Raths von gleichem Datum, der zufolge die Kreis⸗Versammlungen zur Wahl des Verfassungs⸗Raths auf den 16ten d. einberufen sind. Der Staats⸗Rath von Freiburg hat am 4ten d. M. an den Censor des Courrier Fribourgeois folgende Weisung erlassen: „Da Wir die Herausgabe des Courrier Fribourgeois nicht zu erschweren gedenken, aber auch nicht wollen, daß die Regierung, indem sie die Tensur uͤber dies Blatt ausuͤben saͤßt, die geringste Responsabilitaͤt uͤbernehme, beauftragen Wir Sie, dem Herausgeber dieser Zeitung bekannt zu ma⸗ chen, daß Wir die Ausuͤbung der Censur in Beziehung auf ihn aufgehoben haben, und daß, wenn er fortfahren will,

sein Blatt herauszugeben, er in seiner naͤchsten Nummer an⸗

kuͤnden solle, daß er nicht mehr der Censur unterworfen ist, auch soll er den Namen des verantwortlichen Redacteurs in

jeder Nummer anzeigen.“ 8 e 8 eg

Rom, 9. Dez. Am 4ten d. hielten die Kardinaͤle im Vatikan die erste ordentliche Congregation, begaben sich so⸗ dann nach der Siytinischen Kapelle, wo der Leichnam Pius VIII. in Paͤpstlichem Ornat ausgestellt war, und folgten bei der Transportirung desselben nach der Peterskirche, wo er in der Kapelle der heiligen Sakramente so nahe an das Gitter gestellt wurde, daß das Volk die Fuͤße desselben kuͤssen konnte. Am 5ten fruͤh begannen in denselben Kirche die 9taͤ⸗

igen Exequien. Am Abende des naͤmlichen Tages wurde der

arg mit der Leiche Leo's XII. aus der Nische beim Chore des Kapitels, wo sie, der Sitte gemaͤß, beigesetzt worden war, herausgenommen und seiner eigenen Anordnung gemaͤß in der Gruft unter dem Altare Leo's des Großen beigesetzt. Am 6ten fand die zweite der neuntaͤgigen Messen statt, und am Abende wurde die sterbliche Huͤlle Pius VIII. mit den uͤbli⸗ chen Ceremonien in dieselbe Nische gestellt, aus welcher am vorigen Abende der Sarg Leos XI enommen wor⸗ 11A44“X“

war.

Vorgestern kamen die von Senigallia, und Bussi, Am 14. d. wir

In Bezug auf findliche, aus dem N lehnte Schreiben aus der neuesten

„Von der Itali kuͤrzlich mitgetheilte ten Verschwoͤrung Spaͤtere Briefe aus keiner Sylbe jener Geruͤ menste Ruhe in jener war indessen um mein und von mehreren Seiten a meldet wurde, auch das Gepraͤge des weges an sich tru

d das Konklav

von der I

e, 10. Dez. Mailand entdeck⸗ gluͤcklicherweise nicht bestaͤtigt. Mailand bis zum 5. Dez. 3 chte und versichern, daß die vollkom⸗ Der Irrthum ls die Nachricht allge⸗ ls bekannte Thatsache ge⸗ Unglaublichen keines⸗

Nachricht hat sich erwaͤhnen mit

Hauptstadt h

o verzeihlicher, mit dem Lande vorzubeugen.

Der Courrier de Smyrne enthaͤlt fol

Es ist uns uͤbrige b zug aus einem Privatschreiben aus Athen vom 20. Oktober:

ns erw zu finden.“ 16“

et aus Alexandrien sche Konsul Herr Mimaut gab mdenkwuͤrdigen Ereignisse Franzosen ein glaͤnzendes Kanonenschuͤssen, welche ranzoͤsischen Schiffe beantwor⸗ Philipps I. getrunken wurde; Konsuls war das Musikchor des Arabischen Regimentes aufgestellt, sselben dahin gesendet worden war. Naibs, Gouver⸗ lecken und Doͤrfer

ourrier om 14. Okt.: „Der Franzoͤsi neulich auf Veranlassung der letztet in Frankreich den hier anwesenden l, bei welchem unt Rhede liegenden F teten, auf das Wohl Lud im Hofe der Wohnung des hier in Garnison lieger das von dem Obersten de Das (gestern neure, Musselims, auf der rechten Sei schreiben des Groß⸗W befindlichen Grie rerische Unterthanen gegen ihren Herrn u Pforte, auflehnten, Gesetzes von Seiten Aufruͤhrer erlassen, um alle diej ihrem Verrath und wuͤrden. Die Tuͤrkische Ar bekaͤmpfte und schlug sie, so harrten, und ihre Kinder s Gefangenen gemacht und immer erhaben und mitleidsvoll Gnade und Schutz flehten, ter Beherrscher, aus reinem E um welche sie flehen, gewaͤhren, ihre Ruhe si Wohnungen wieder einraͤ daß es unter den Sklaven, einige gegeben hat, die sich empfangen, und das Gluͤ gelassen zu werden; daß der christlichen Religion gebl Verlangen aussprechen, in i diese letzteren durch ihre be am Ende ihren Erwaͤgung ferner, daß dermalen, r. Kaiserl. Majestaͤt,

8 8 de Smyrne meld

Mittagsmah die auf der

erwaͤhnte) an die Richter, Ayas u. s. w. aller Staͤdte, F te Natoliens in Klein⸗Asien ergangene Rund⸗ ssung der in der Sklaverei „Zu der Zeit, als aufruͤh⸗ einen Aufstand proklamirten, indem si nd Wohlthaͤter, das Oberhaupt der hohen wurde nach den Vorschriften des heiligen des Mufti eine Sentenz gegen die enigen zu bestrafen, die bei Aufstande beharren mee die ihnen entgegen marschirte, lange sie in ihrer Rebellion be⸗ Familien wurden zu in die Sklaverei gefuͤhrt. gegen diejenigen, die um wiewohl sehr erzuͤrn⸗ rbarmen, ihnen die Verzeihung, chern und ihnen ihre in Erwaͤgung,

esirs wegen Freila chen lautet, wie folgt:

ihrem verwegenen hl als ihre will unser,

umen. Zu dem Ende und die spaͤter verkauft und gekauft wurden, geneigt zeigten, das Licht Mahomets zu ck hatten, zum wahren Glauben zu⸗ es wiederum andere giebt, die bei ieben sind und fortwaͤhrend das r Vaterland zuruͤckzukehren; daß aͤndigen Versuche, zu entfliehen, keinem Nutzen mehr sind; in wo unter dem schuͤtzenden die weder Betrug noch Ge⸗ U, Friede und Ordnung herrschen, die besagten die schon seit langer Zeit in diesem Zustande sind nach dem Vaterlande hingerichtetem nur durch Gewalt in wenn sie ihre Frei⸗ daß Reich n;, von de⸗ ihre Dank⸗

Herren von

Schatten S walt dulden will, Sklaven, und, mit fortwaͤhrend Blicke ihrem Glauben treu blieben, Sklaverei gehalten wurden; daß ferner, heit erhielten und in ihr Vaterland zuruͤckkehrten, an Bevoͤlkerung gewinnen muͤsse und ihre Herre nen ihnen die Freiheit ward, barkeit erwerben wuͤrden; in dafuͤr Sorge tragen, hoͤrig bekannt zu m wachen, das heißt, nicht zur mahomed heit setzen lassen.

die Sklaven mit ihren

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sich Anspruͤche auf in Folge dessen also werdet Ihr die gegenwaͤrtige Verordnung ge⸗ achen; Ihr werdet fuͤr deren Vollziehung alle Sklaven, Maͤnner und Frauen, die anischen Religion uͤbergetreten sind, in Frei⸗ Um diesen Zweck zu erreichen, werdet Ihr Herren vor Euch erscheinen lassen und letzteren vorstellen, daß es ihnen wenig Ehre bringe, sie auf alle Achtung verzichten, wenn weigern, ihrem Glauben zu entsagen, mit Gewalt zu ihren Diensten zwingen wollten. Bemerkt wohl, daß dieser Hoͤchste Befehl sich nicht auf die Sklaven erstreckt, welche dem J mismus beitraten; sorget im Gegentheil ganz besonders dafuͤr, . er der letzteren entfliehen koͤnne, und lasset diejenigen, die eine solche Absicht blicken lassen, den Gesetzen gemaͤß be⸗ strafen. Was jedoch diejenigen anlangt, die Christen blieben,

und daß sie Sklaven, die sich

daß kein

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2759 Iö“

Kardinaͤle Testaferrata, Bischof Erzbischof von Benevent, hier an. e im Quirinal beginnen. das, in Nr. 346 der Staats⸗Zeitung be⸗ uͤrnberger Korrespondenten ent⸗ taliaͤnischen Graͤnze geben wir Nummer dieses Blattes Folgendes: aͤnischen Graͤnz von einer in

so werdet Ihr selbige in Freiheit setzen, und sie mit dem zu ihrer Ruͤckkehr in ihr Vaterland erforderlichen Geldmitteln versehen lassen, zugleich aber auch mir eine Liste derer ein⸗ reichen, welche die Wohlthat der gegenwaͤrtigen Verordnung benutzten.“ .

In Konstantinopel hatte man am 11. November bereits angefangen, Vorsichts⸗Maaßregeln gegen die Cholera zu tref⸗ fen. In der Naͤhe der sogenannten Hafen⸗Kanzlei war eine vorlaͤufige Gesundheits⸗Anstalt errichtet worden. Ein von Trebisonde angekommenes Oesterreichisches Schiff, auf wel⸗ chem waͤhrend der Reise einige Personen gestorben waren, hatte man genoͤthigt, mitten im Kanal vor Anker zu gehen

und eine Wache an Bord zu nehmen, um jeder Verbindung

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genden

„Die Tuͤrken beschaͤftigen sich damit, ihre Besitzthuͤmer in Attika zu verkaufen, und die Preise, zu denen sie selbige ver⸗ aͤußern, bieten fuͤr die Zukunft Aussichten auf ansehnlichen Gewinn dar. Man wundert sich, daß Europaͤische Kapitali⸗ sten ihre Gelder nicht hier zum Ankauf von Grundstuͤcken aulegen; es waͤre das Beste, was sie thun koͤnnten. Die Tuͤr⸗ kischen Verkaͤufer scheinen geneigt, die auf ihren Grundstuͤcken lastenden Schulden zu tilgen. Die Festung von Athen ist noch in Haͤnden der Muselmaͤnner und wird es wahrscheinlich auch noch waͤhrend des Winters bleiben. Die Kanonen und Kugeln wer⸗ den taͤglich an Vord einer Tuͤrkischen Kriegs⸗Brigg gebracht. Der Patrona⸗Bei (Schiffs⸗Befehlshaber), der sich hier befindet und schon fruͤher einen aͤhnlichen Auftrag in Negroponte vollzog, hat die Festung durch mitgebrachte regulaire Truppen besetzen lassen. Mehrere Albanesische Compagnieen sind entlassen wor⸗ den; es bleiben nur wenige Truppen uͤbrig, die nur ihre Ra⸗ tionen, aber keinen Sold erhalten. Athen zeigt nichts als Ruinen; in der ganzen Stadt ist keine Fensterscheibe mehr ganz; gluͤcklich sind diejenigen, denen noch schlechte Fensterla⸗ den geblieben sind, um sich gegen die allmaͤlig sich einstellende Kaͤlte zu schuͤtzen und sich zugleich etwas Tageslicht zu ver⸗ schaffen. Die einzigen Nahrungsmittel bestehen in Fleisch

von Boͤcken, das man nicht einmal immer haben kann, und

in wenigen Fischen; diese aber, so wie Brod und Wein, sind

außerordentlich theuer. Von dem, was in den Angelegenhei⸗

ten des Landes vorgeht, weiß man hier nichts; gewiß aber

ist es, daß die muselmaͤnnischen Bewohner sich in Folge der

Befehle ihres Herrschers in die Auswanderung gefuͤgt haben.“ 8—

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Berlin, 21. Dez. Das Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten hat dem stäͤdti⸗ schen Gymnasium zu Muͤhlhausen einen vollständigen phy⸗ sikalisch mathematischen Apparat im Werthe von 343 Rthlr. zum Geschenk gemacht. c

In der gewoͤhnlichen Monats⸗Sitzung der Akademie gemeinnuͤtziger Wissenschaften zu Erfurt, am 17. Novem⸗ ber, las, von deren Direktorium aufgefordert, Herr Bans⸗

mann einen Aufsatz vor, in welchem auseinandergesetzt war,

worin das Uebel des Stotterns oder Stammeins, seinen verschiedenen Arten und Modificationen nach, seinen Grund und wo es hauptsaͤchlich seinen Sitz habe; wie es meist ent⸗ stehe, und wie ein mit diesem Uebel Behafteter leicht und gruͤndlich hergestellt werden koͤnne. Der Verfasser unter⸗

schied hierbei 1) die Stimm⸗Stammler, 2) die Lippen⸗Stamme⸗

ler, 3) die Zungen⸗Stammler und 4) die Gaumen⸗Stamm⸗

ler. Die Ersteren versaͤhen es hauptsaͤchlich in dem Ge⸗

brauche der Mittel, den Ton zu bilden; die Uebrigen in der Anwendung der, zur Aussprache noͤthigen, partiellen Ver⸗ schluͤsse durch die Lippen und des Gaumens durch die

Zunge. Niemals sey durch chirurgische . hel⸗ fen; sondern, da die Ursache der Krankheit meist Schreck sey, und das stete Bewußtseyn des Mißfallens auch theilweise ein psychisches Leiden herbeifuͤhre, so sey bei dem Heilverfah⸗

ren zuvoͤrderst darauf zu achten, daß man dem Patienten Vertrauen einfloͤße und ihm dabei zugleich zu dem richtigen

Gebrauche der Lunge mittelst des Zwerchfelles verhelfe. Herr Bansmann, der vom Koͤnigl. Ministerium der Unterrichts⸗ Angelegenheiten angewiesen ist, seine Heilmethode in den Se⸗ minarien der Monarchie zu lehren, hat diesen Zweck auch hier verfolgt und, in kurzer Zeit, 13 Stammelnde, 8 aus Erfurt selbst, die Andern aus dem Großherzogthum Weimar, von ihrem Uebel gaͤnzlich befreit. Unter diesen Kuren

die eines schon bejahrten Handwerkers besonders bemerkense⸗ werth, da derselbe in seinen Kinder⸗Jahren, nachdem ihn ei-

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