1830 / 355 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 23 Dec 1830 18:00:01 GMT) scan diff

en Kon⸗ regte die eines Derselbe suchte

Bruͤsse Unter den in der gestrig greß⸗Sitzung vorgekommenen Bittschriften er Hrn. van de Morteele das meiste Aufsehen.

daß in dem Falle, daß der Kongreß eine aristo⸗ aus Mitgliedern esetzte, also theokratische Kammer ie Diskussion uͤber die Errichtung im Laufe derselben nahm sammlung die 1b . „Ich schaͤtze ine zufriedenstellende Ant⸗ mittheilen zu koͤnnen. eugung erlangen, daß wir, den ist, keine 24 Stun⸗ dem Resultat bekannt zu machen. 17. Nov. noch nicht mit⸗ daß es noch keinen defini⸗ Die jetzt empfangene Antwort raͤumt und es steht zu glauben, daß der Das Proto⸗

en Regierung erlangte Mennais, an welchem Adolph Bartels, der bekannte weil er, als Mit⸗ die Kosten des Prozesses, der jetzt ragen helfen muß; es werden en veranstaltet, um diese Ko⸗ ß solcher Art ist in der That sen viele ihrer Belgischen Merkwuͤrdig genug haben

das erst unter der gegenwaͤrtigen Franzoͤsisch Maägrtyrthum des liberalen Jesuiten von la auch ein beruͤhmter Belgier, Exils⸗Genosse de Potters, Redacteur des „Avenir“, sem Blatte gemacht wird, t Luͤttich und in Gent Kollekt sten zu decken, und ein Ereigni allein hinreichend, um den Franzo wendig zu machen. sen oder mindestens ihre an kein Gesetz de der Konsequenz sich bindenden Journale die, gleich uns Hollaͤndern, einer beschüͤtzenden, verfassungsmaͤ⸗ als mit allen Orthodoxen, elgier, neben der weltlichen az und gar verdor⸗

ich politische Prin⸗

darum nach, kratische Kammer dekretirte, noch eine dritte, der Geistlichkeit zusammeng gebildet werden moͤchte. D eines Senats wurde fortgesetzt; Hr. van de Weyer das Wort, um der Ver gestern versprochene Mittheilung zu machen.

mich gluͤcklich“, sagte er, „Ihnen e wort von Seiten der fuͤnf Maͤchte Sie werden daraus die Ueber bald irgend ein streitiger P den warten, um Sie mit Wenn Ihnen das Protokoll vom getheilt worden, so la tiven Schluß hatte.

viele Schwierigkeiten fort, Waffenstillstand bald koll vom 17. Nov. soll Ihnen gewechselt wurden, ein Differenzpunkt Aufhebung der war ins Werk nur auf die

Stroͤme einschloß. diese Auslegung sich erhoben; Maͤchte waren derselben Meinung mit auf unsere Beschwerde las ein Schreiben des Lord die das Comité benachrichtigen, Maͤchte am 10. Dezember eine Konferen Majestaͤt dem Koͤnige der Nieder indernisse empfangen haͤt⸗ Schelde⸗Schifffahrt noch im Wege daß Se. Majestaͤt Anstand jabe, die durch Verfuͤgung vom 20. Oktober vor⸗ weil die indseligkeiten von S den moͤchten; die Be⸗ ne solche Ueber⸗ und waͤre

Theil nimmt,

Frreunde ab die Franzo standes und woohl mit allen Gemaͤßigten, frriiedlichen, den rnhigen Buͤrger

ßigen Regierung zugethan sind,

die, gleich der Mehrzahl der B

Regicrung auch eine geistliche lieben, gat mit der in Frankre icht⸗Einmischung in die Angelegenheiten wohnheiten, wie die des from⸗ behandelt wer⸗ in den ersten

unkt entschie

g es daran,

Die Frivolitaͤt, cipien, wie das der N ffremder Lander, und heilige Ge men Vertrauens in den geistlichen Oberhirten, deen, muß den Franzosen, deren g Tagen ihrer letzten R wurde, einen dieser Bewundere mmaen nun dazu so traurige Ver des buͤrgerlichen Wohlstandes, gien nach sich zog, so darf der ruhige Auslaͤnder u n, der, unter dem Schutze elner solchen Bewegungen ganz eines jetzt in

angenommen seyn werde. sodann mit allen Noten, die Sie erinnern sich, daß daruͤber stattgefunden hat, wie weit die zu verstehen sey. gesetzt worden, jedoch unvollstaͤndig, Haͤfen sich beschraͤnkte und nicht auch die Das diplomatische Comité hat gegen die Gesandten der fuͤnf ihm und ertheilten folgende Antwort: „Der Redner ver⸗ Ponsonby und des

roße Maͤßigung vorgelegt werden. jen Seiten so sehr bewundert r nach dem andern entziehen. Kom⸗ letzungen des Familien⸗Gluͤcks und

wie sie die Revoluti

evolution von vie Blokade Die Aufhebung indem sie on in Bel⸗ mso mehr sich gluͤcklich preise aufgeklaͤr⸗ ten und freisinnigen Regierung, fern geblieben ist. BPruͤssel sich aufha Billd von dem jetzig 8 so bluͤhenden Hauptstadt geben: schaͤft, das mich hierher gefuͤhrt, Schulden) wird den koͤnnen. mir von vielen Seiten entgegen. Verbindung stehenden

Folgendes Schreiben ltenden Deutschen wird ein anschauliches en Zustande dieser noch vor einem halben „Das traurige Ge⸗ g ausstehender ald ausgefuͤhrt wer⸗

Herrn Bres⸗ daß die Bevollmaͤchtig⸗ ten der fuͤnf halten und von Sr. eine Erklaͤrung in Bezug ten, welche der freien

ehe daraus hervor,

(Einkassirun nicht so leicht und b uter Wille, mich zu befriedigen, kommt Wenige der mit un⸗ Kaufleute halten in ich fuͤrchte, sie sind es den— in den Provinzen und en Wechsel, die, da sie geschrieben waren, den einen doppelten Verlust and der solideren Haͤuser un⸗ Blick, so manches vom Gram deutlich von der Sorge uͤber Das baare ener im Umlauf, und kulant kann leicht die gang⸗ Ct. unter ihrem gewoͤhnlichen st sieht einer Stadt aͤhnlich, und von ihren wohl⸗ Saͤmmtliche vornehme Zahl man auf 800 Nagazine nicht zu geden⸗ Die glaͤnzenden Equipagen, nd ganz verschwunden; selbst hen, da man die wenigen, Kriegsdienst in Beschlag bekannten Helden der Revolution Kongresses sieht man bei⸗ dagegen herbei⸗ die sich fuͤr frei⸗ Freiheit Seiten wird man von laͤstigt, ja sogar bedroht, und will vor allen die Geldboͤrse nicht s sich versieht, verloren

auf die

seyen; es enommen iebenen Vorsichts⸗Maaßregeln zuruͤckzunehmen, esorgniß obgewaltet habe, ten der Belgier wieder begonnen wer vollmaͤchtigten haͤtten jedoch geglaubt, daß ei tretung des Waffenstillstan daher Se. Magestaͤt der worden, die angeordneten moͤglich zuruͤckzunehmen und die staͤndig zu machen; es sey ni Zweck vollkomm die Bevollmaͤchtigten außerdem gethan werden wuͤrden, vor feindseliger Beh Kriegsschiffe zu b betreffende Frage seyn wuͤrde.“ ruͤhnaende Bemerkung welches das Comité, und meinte schließlich, nur wenig k sches Gebiet zu thun, Landes⸗Industrie liege, und daß erst, wißheit desselben erlangt habe, vie nichts Kriegerisches ge Krieg verlangten.

uͤber die Frage zweier Kammern vernehmen man den Schluß der Debatte, und die Abstimmung ergab das (gestern mitgetheilte) Resultat von 128 gegen 62 Stimmen fuͤr die Bildung eines Sen Bruͤssel, 17. Dez.

Sitzung des Kongresses daruͤber, gestrigen nicht sowohl Herrn Bresson woͤrtlich, Herr van de Weyer abgegeben, (dessen Abreise na

Hause in sich fuͤr zahlungsunfaͤhig, alle Die zahlreichen Fallissements die vielen mit Protest zuruͤckgekommen meistens auf ungestempeltem Papier

Ausstellern, zum Besten des Fi zuzogen, haben auch den Wohlst tergraben, und so mancher truͤbe verstoͤrte Gesicht spricht nur zu das kuͤnftige Schicksal einer verarmten klingende Geld wird mit jedem T ein mit Kapital versehener S harsten Waaren zu 60 bis 80 p Werth ankaufen. die von der Pest heimgesucht worden habenden Bewohnern verlassen wurde.

Hotels und viele stattliche Haͤuser, deren schaͤtzt, sind unbewohnt, der viele ken, die ebenfalls leer stehen.

die sonst die Straßen belebten, si Reitpferde werden nicht mehr gese die sich noch hier be genommen hat. und den Mitgliedern des National⸗ nahe keine anstaͤndig gekleideten Leute mehr, ttel gekleidete Fremde, fuͤr die Von allen

daß die Fe

des nicht zu besorgen sey, Koͤnig der Niederlande eingeladen Vorsichts⸗Maaßregeln so bald als Aufhebung der Blokade voll⸗ cht zu bezweifeln, daß diese Ein⸗ en erreichen werde; auch zeigten an, daß die noͤthigen Schritte Belgischen Kauffahrtei⸗Schiffe andlung von Seiten der hren, und daß die die Belgische Flagge der Gegenstand einer kuͤnftigen Konferenz Hr. van de Weyer fuͤgte nun noch einige en in Bezug auf das Verfahren hinzu, Praͤsident er ist, beobachtet habe, daß es dem Belgischen Krieger⸗Muthe einige Schritte mehr auf Holländi⸗ daß der Frieden jedoch im Interesse der seitdem man einige Ge⸗ le Leute, die vorher gar mit großem Geschrei den ner ließen sich heute noch ; endlich verlangte

Familie.

age selt ladung ihren

Bruͤssel selb Hollaͤndischen

2 ““

osten wuͤrde,

fanden, fuͤr den

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*

Außer den

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igt haͤtten, gelaufene in blaue Ki chtzehn Red willige Kaͤmpfer ben, im Ueberfluß.

Bettlern verfolgt, be man Einem ein Almosen reichen, so hat man Dingen die Vorsicht zu beobachten, zu lassen, weil diese sonst, ehe man e schen Huͤlfsmittel zur Unterstuͤtzung der . hmenden Armen sind bereits erschoͤpft. Bis jetzt wurden woͤchentlich 20,000 Gulde Arbeitsfaͤhigen zu beschaͤftigen. staͤdtische Behoͤrde jedoch der Arbeiter, und zwar zunaͤchst diejenigen, werk gelernt hatten, von denen also eher zu daß sie sich selbst wuͤrden ernaͤhren koͤnnen, zu hat aber die Folge gehabt, daß in der Nacht vom G Ruhe gestoͤrt worden, die zwar einstwei⸗ len durch das feste Benehmen des Obersten Borremans und durch Geld⸗Austheilungen wiederhergestellt wurde, doch ist zu befuͤrchten, daß, da dieser erzwungene zu neuen Unruhen schon in sich traͤgt, das Ungew vermehrter Heftigkeit wieder ausbrechen moͤchte.“

Man beschwerte sich in der heu⸗ daß im Protokoll der Ponsonby und

die Note von Lord sondern nur das Referat, wie es aufgenommen worden ch Paris noch nicht erfolgt Note enthalte einige Wort⸗Ausdruͤcke, die er daß man

ist. Die staͤdti mer mehr zune n ausgegeben, um die Zeit war die großen Theil die ein Hand⸗ schließen war, entlassen. Dies 9ten auf

Der Letztere, ist) meinte, die nicht hab

Seit einiger genoͤthigt, e gutheißen koͤnnen; er bedauerte dabei, Vertrauen in seine Rechtlichkeit hege, um zu glau⸗ daß das Aktenstuͤck, dessen er erwaͤhnt, nicht faßt sey, von Robauly fragte, ob man es so zu halten gedenke, daß ma

b ganz so ge⸗ wie der Bericht, den er davon abgestattet. etwa in der Folge immer

den 10ten Dez. die die Noten

n dem Kongresse te stets nur in der Form von Berichten vor⸗ Weyer erwiederte, es wuͤrde Ministerium zwingen Daner der Unter⸗

fremder Maͤch legen werde. Herr van de etwas Unerhoͤrtes seyn, wenn man das

wollte, diplomatische Noten waͤhrend der

Zustand den Keim

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handlungen vorzulegen; in diesem Falle wuͤrde es besser seyn, denganzen Kongreß in ein diplomatisches Comité zu verwandeln. Herr v. Robaulx behauptete, der Kongreß habe in jedem Falle das Recht, solche Mittheilungen vom diplomatischen Comité zu verlangen. Hr. van de Weyer erklaͤrte bei die⸗ ser Gelegenheit, daß die provisorische Regierung in der ver⸗ gangenen Nacht dem Protokoll vom 17. November beigetre⸗ ten sey; der Waffenstillstand waͤre demnach zu Stande ge⸗ kommen, und erwarte man nur noch ein letztes amtliches Ak⸗ tenstuͤck, um den Kongreß davon foͤrmlich in Kenntniß zu setzen. Zwei Gesetz⸗Entwuͤrfe uͤber die kuͤnftige Organisa⸗ tion der Buͤrgergarde wurden von Hrn. C. v. Brouckere und von Hrn. C. Rogier auf das Bureau niedergelegt. Man schritt darauf zur Diskussion uͤber die Ernennungsweise des Senats, wobei eine solche Verwirrung herrschte, daß der Praͤsident mehrmals erklaͤrte, er wisse nicht, was die Ver⸗ sammlung eigentlich wolle. Nach langem Hin⸗ und Her⸗ streiten schritt man endlich zur Diskussion uͤber den ersten Artikel des von der Central⸗Section vorgelegten Entwurfes, wonach die Senatoren vom Staats⸗Oberhaupte aus allen Provinzen nach dem Verhaͤltnisse ihrer Bevoͤlkerung erwaͤhlt werden sollen; es wurden hierzu sechs verschiedene Amende⸗ ments in Vorschlag gebracht, deren Eroͤrterung man in einer Abend⸗Sitzung fortsette. Am Schlusse dieser Sitzung wurde endlich jener Artikel sammt allen Amendements, wodurch die Wahl der Senatoren beschraͤnkt werden sollte, von 97 gegen 76 Stimmen verworfen. In der naͤchsten Sitzung will man nun daruͤber diskutiren, ob die Senatoren von den Provinzialstaͤnden oder von den gewoͤhnlichen Waͤhlern er⸗ waͤhlt werden sollen.

In dem Berichte, den Herr Coghen im Kongresse uͤber das Finanzwesen abgestattet hat, heißt es: „Die Domainen, welche nach dem Gesetze vom 27. Dezember 1822 in den drei Gerichtsbarkeiten von Bruͤssel, Gent und Luͤttich verkauft worden, haben eine Summe von 42,530,000 Gulden einge⸗ tragen, wovon 18,808,000 Gulden empfangen worden, es bleiben also noch 23,244,000 Gulden einzunehmen. Die un— verkauft gebliebenen Waldungen werden ungefaͤhr zu 6 Mil⸗ lionen angeschlagen. Der Status der Domainen⸗Ertraͤge fuͤr den Dienst, welcher den 1. Juli 1830 begonnen hat und den letzten Juni 1831 zu Ende geht, liefert eine Gesammt⸗ summe von beinahe 5,252,000 Gulden. Diese Ertraͤge geben einen Beweis von den Huͤlfsquellen, welche die Domainen im Nothfall gewaͤhren wuͤrden. Es ist nicht unnuͤtz, zu bemerken, daß das Syndikat, welches die Domainen⸗Rechte ausuͤbte, in Folge von Verträaͤgen mit den Concessionairs, Ei⸗ genthuͤmer des Kanals von Mastricht bis Herzogenbusch, von Pommerseul bis Antoine und des von Terneuzen geworden war; daß es nach aͤhnlichen Vertraͤgen die Einkuͤnfte des Kanals von Bruͤssel bis Charleroi ziehen sollte, bis zur Tilgung eines Vorschusses von 4 Millionen, den es uͤber⸗ nommen hatte; daͤß es unter seiner Herrschaft und Ver⸗ waltung die Kohlenwerke von Kirchrath haͤtte, welche von der ehemaligen Abtei Herzogenrath herstammen und gegen⸗ waͤrtig durch die Menge und die Guͤte der Kohlen, die man daraus zieht, eine der wichtigsten Anstalten des Landes sind; endlich daß es, gemaͤß einem Gesellschafts⸗Kon⸗ trakt vom 13ten Juni 1815, mit Herrn John Cockerill gemeinschaftlich die prachtvoll großartige Anlage zu Se⸗ raing bei Luͤttich besaß, welche drei verschiedene Geschaͤfte umfaßt: naͤmlich die Foͤrderung von Steinkohlen, die Eisen⸗ fabrik und die Verfertigung von Maschinen. Diese wichtigste unter den industriellen Anstalten unseres Landes war in Folge der Zeit⸗Ereignisse mit nahe bevorstehender Aufloͤsung bedroht. Der National⸗Kongreß wird deshalb mit besonderer Theil⸗ nahme erfahren, daß die Regierung Maaßregeln getroffen hat, damit die Arbeiten, welche eine so große Anzahl von Werkleuten beschaͤftigen, mindestens fuͤr einen Zeitraum von sechs Monaten noch fortgesetzt werden.“

Graf Robiano v. Borsbeek hat einen langen Artikel uͤber den „Senat’“ in oͤffentliche Blaͤtter einruͤcken lassen, worin er den Vorschlag macht, daß alle Belgischen Adligen, welche ihren Adel in maͤnnlicher Linie durch vier bis fuͤnf Genera⸗ tionen nachweisen koͤnnten und aus Grund⸗Eigenthum eine jaͤhrliche Einnahme von 15,000 Fr. haͤtten, von Rechtswegen Mittglieder der Pairs⸗Kammer seyn sollen.

Es heißt, daß saͤmmtliche auslaͤndische Professoren an

der Universitaͤt Loͤwen ihren Abschied erhalten haben.

Die provisorische Regierung hat eine Kommission fuͤr Gewerbfleiß, Handel und Ackerbau ernannt, deren Mitglieder die Herren Le Hon, H. Vilain XIV., Nagelmackers, Teich⸗ mann, Morel, van Aken und van Hove sind.

Kassel, 16. Dez.

Rede nebst Hoͤchstdessen

*

Deutschlandt. Die hiesige Zeitung giebt in einer besonderen Beilage zum gestrigen Blatte weitere Nachrichten von dem Gange der Landtags⸗Verhandlung. In der Plenar⸗ Sitzung vom 20sten v. M. eroͤffnete der Herr Erbmarschall den Staͤnden, daß, nach einem Schreiben Kurfuͤrstl. Land⸗ tags⸗Kommission, Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst aus Al⸗ lerhoͤchsteigener Bewegung Kommissarien zu ernennen ge⸗ ruhet habe, um mit einem staͤndischen Ausschusse uͤber die Feststellung des Staatsvermoͤgens, so wie uͤber die Anwei⸗ sung des Hofbedarfs auf gewisse Domanial⸗Einkuͤnfte, zu verhandeln. Es wurde hierauf zur Wahl eines staͤndischen Ausschusses zu dem bezeichneten Geschaͤfte geschritten, dem⸗ naͤchst aber auch die Wahl einer Deputation beschlossen, um Sr. K. Hoh. den Dank des Vaterlandes fuͤr Hoͤchstdessen huldvolles Entgegenkommen in der gedachten Hinsicht darzulegen. In der Plenar⸗Sitzung vom 22. Nov. zeigte der Herr Trbmarschall den Staͤnden an, daß Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst der gedachten Deputation die erbetene Audienz zu bewilligen geruht, und theilte zugleich die von ihm bei dieser Gelegenheit an Se. Koͤnigl Hoheit den Kurfuͤrsten gehaltene huldreicher Antwort mit. Nach⸗ dem der mit der Begutachtung der in der landesherrlichen Proposition vom 7. Okt. d. J. enthaltenen Grundbestimmun⸗ gen zu einer Verfassungs⸗Urkunde beauftragte Ausschuß der Staͤnde⸗Versammlung angezeigt hatte, daß er seine Arbeiten vollendet habe, wurde in den Plenar⸗Sitzungen vom 25sten und 27sten Nov. l. J. der Beschluß gefaßt, daß uͤber die vor⸗ bemerkren Arbeiten des bezeichneten Ausschusses in Plenar⸗ Sitzungen berathen und abgestimmt, auch die Kurfuͤrstl. Land⸗ tags⸗Kommission eingeladen werden solle, diesen Berathungen beizuwohnen. In Folge der hierauf an Kurfuͤrstl. Landtags⸗ Kommission ergangenen Einladung eroͤffnete Se. Excellenz der Kurfuͤrstl. Herr Prinzipal⸗Kommissar die Plenarsitzung vom 29. Nov. 1830 mit einem Vortrage, in welchem die An⸗ sichten der Kurfuͤrstl. Landtags⸗Kommission uͤber die Art und Weise der gemeinschaftlichen Diskussion uͤber die vorlie⸗ genden Arbeiten des mit der Begutachtung der landesherrli⸗ chen Proposition vom 7. Okt. d. J. beauftragten Ausschusses entwickelt wurden. In diesen und den solgenden Plenarsiz⸗ zungen bis zum 11ten d. M. sind folgende Abschnitte der Arbeiten des bezeichneten Ausschusses zur Berathung und Ab⸗ stimmung der Staͤndeversammlung gebracht worden: 1) Von dem Staatsgebiete, der Regierungsform, Regierungsfolge und Regentschaft. 2) Von dem Regenten und den Gliedern des regierenden Hauses. 3) Von den allgemeinen Rechten und Pflichten der Unterthanen. 4) Von den Gemeinden. 5) Von den Standesherrschaften und den ritterschaftlichen Koͤrperschaften. 6) Von den Staatsdienern. 7) Von den obersten Staatsbehoͤrden. 8) Von der Rechtspflege. 9) Von den Kirchen, den Unterrichts⸗Anstalten und milden Stif⸗ tungen. Um die Diskussion uͤber die wichtigen Gegenstaͤnde der Arbeiten des Verfassungs⸗Ausschusses zu erleichtern, ist zur vorbereitenden Vermittelung der verschiedenen Ansichten über diese Arbeiten in der Sitzung vom 3. Dez. ein Aus⸗

schuß erwaͤhlt worden. Hamburg, 19. Dez. Durch das seit gestern Nach⸗ mittag ploͤtzlich eingetretene Frostwetter hat sich das junge Eis, besonders aber erst heute Morgen, in der Elbe so sehr ehaͤuft, daß die Schiffahrt aus und nach der See wahr⸗

cheinlich bereits morgen gehemmt seyn duͤrfte.

Bern, 11. Dez. In dem (vorgestern erwaͤhnten) Kreis⸗ schreiben, wodurch der Vorort in Beruͤcksichtigung der derma ligen außerordentlichen Lage des Vaterlandes, eine Tagsatzung auf den 23. Dez. zusammenberufen hat, heißt es:

„Heilige Pflichten gegen das gesammte Vaterland, wel⸗

chen wir als Vorort alle besondern Ruͤcksichten auf den

sigen Stand unterordnen sollen, fordern uns auf, nahe am Ziel unserer voroͤrtlichen Geschaͤftsfuͤhrung eine außerordentt. liche Tagsatzung zusammenzuberufen. Die Nothwendigkeit dieses Entschlusses ergiebt sich vorerst aus der gegenwaͤrtigen innern Lage der Schweiz. In verschiedenen Theilen dersel⸗ ben sind Unruhen ausgebrochen; die seit 1814 bestehenden vom Bund gewaͤhrleisteten Verfassungen werden in ihren we⸗ sentlichen Grundlagen veraͤndert, und selbst da, wo diese Um⸗ wandlungen von der rechtmaͤßigen obersten Landes⸗Behoͤrde ausgegangen sind, geschah es nicht uͤberall ohne Einfluß einer drohenden außergesetzlichen Gewalt. In so bedenklichen Wahr⸗ nehmungen kann man den ernsten Charakter einer uͤber dem Vaterland obwaltenden gefaͤhrlichen Krisis unmoͤglich verken⸗ nen. Mehrere Kantone befinden sich in dieser Lage. Und doch waren, die letzten sechszehn Jahre hindurch, die Be⸗

““

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