1830 / 356 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 24 Dec 1830 18:00:01 GMT) scan diff

nmnen koͤnnen.

.“

ninen Artikel, worin es heißt: „Unaufhoͤrlich spricht man von nserer glorreichen Revolution und denkt gar nicht daran, daß die guten oder schlimmen Folgen einer Revolution fuͤr die Menschheit unendlich wichtiger sind, als der damit ver⸗ bundene Glanz und Ruhm. Man betruͤgt die Menschen leicht, indem man ihnen fuͤr Ruhm ausgiebt, was gar nicht ruͤhmlich ist; aber man kann sie niemals uͤber ihren materiellen Zustand taͤuschen, sey diesfer gut oder schlecht. Dem Ungluͤcke widersteht kein scheinbares System, und alle Regierungs⸗Theorieen besch raͤn⸗ ken sich einfach auf die Frage: sind wir im Wohlstande? oder sind wir schlimm daran? Geht es uns wohl, so wird die Revolution sich ohne allen Zweifel befestigen; geht es uns uͤbel, so wird sie nur eine rasch voruͤbergehende Dauer haben; denn die Mei⸗ nung, von welcher sie beguͤnstigt wurde, wird sich gegen sie wenden. Wie abweichend auch die Meinungen uͤber unser fruͤheres Gouvernement seyn moͤgen, alle kommen doch darin uͤberein, daß wir unter demselben in stets zunehmendem Wohl⸗ stande lebten. Ueberfluß und Luxus verbreiteten sich bis auf die Volksklassen. Kaum dauert unsere Revolution 4 Monate, und schon erblicken wir uͤberall Elend, Jammer, Mangel, Un⸗ troͤstlichkeit; wenn die Noth so noch eiutge Zeit fortdauert, wird Niemand mehr wissen, wovon er leben soll. Eine hoͤchst nach⸗ theilige Furcht bemaͤchtigt sich aller Gemuͤther. Ueberall sagt man:

wir muͤssen unser Geid sparen, denn wir wissen nicht, was

aus uns werden soll! Hoͤrte man dies von alten Royalisten, von ehemaligen Angestellten, so koͤnnte das nicht in Verwun⸗ derung setzen; aber die Beamten der neuen Ordnung sagen das Naͤmliche. Ueberall suchen sie die gepraͤgten Muͤnzen sich zu sichern und verborgen zu halten; und es ist unmoͤglich, daß Handel und Industrie wieder Aufschwung gewinnen koͤnn⸗ ten, bevor wir uͤber unser Schicksal gewiß sind. Welche ir⸗ rige Berechnung zeigt sich dem Verstande! unsere Revolution

vernichtet Handel und Gewerbfleiß die Mittelklasse, welche

durch dieselbe alle bereits erlangten Vortheile zu sichern waͤhnte, g. nur unvorhergesehenes Unheil davon geerntet. Welche Lehre fuͤr die Menschheit!“

Gent, 16. Dez. Das Journal des Flandres mei⸗ det: „Die Wahl⸗Operationen zur Erneuerung unseres Mu⸗ nicipal⸗Rathes haben gestern ein sehr betruͤbendes und fuͤr die Zeit, in der wir leben, ganz befremdliches Schauspiel zur Folge gehabt. Die Waͤhler waren durch Karten, die man hnen ins Haus geschickt hatte, zur Erscheinung in den See⸗ ionen aufgefordert worden. Eine große Anzahl von Geist⸗ lichen hatte es sich zur Pflicht gemacht, dieser Aufforderung

Folge zu leisten und sich zur bezeichneten Stunde auf ihren Hosten zu begeben. Wie groß war jedoch ihr Erstaunen, als sie, beim Rathhause angekommen, durch Bajonette sich zu⸗ ruͤckgewiesen sahen. Vergebens beriefen sie sich auf ihr Recht

und die Karte, die sie erhalten hatten; man antwortete ih⸗

nen ganz trocken, daß ihnen der Eintritt untersagt waͤre. Zwar sind gegen das Ende der Wahlen einige Priester zuge⸗ kassen worden, um ihre-Stimmzettel abzugeben, fast keiner von ihnen hat jedoch der Bildung des Bureaus, von welcher zum großen Theile der Erfolg der Wahlen abhaͤngt, beiwoh⸗ Unter der vorigen Regierung ist nie ein Ver⸗ fahren aͤhnlicher Art irgendwo beobachtet worden; niemals wurde daran gedacht, auf die Wahlen durch eine so direkte Verletzung der Wahlrechte einen Einfluß zu uͤben; niemals ist die Gewalt der Waffen angewandt worden, um die Buͤr⸗ ger zu verhindern, sich nach ihren Versammlungs⸗Orten be⸗ geben zu duͤrfen. Wir hoffen, daß die Behoͤrden, welche Zeugen einer eben so willkuͤhrlichen ols unerhoͤrten Handlung waren, ihre Pflicht thun, die Schuldigen denunziren und gegen die Ungesetzlichkeit der Wahlen, die nicht frei genug waren, protestiren werden.“ 1

Das Journal de Gand berichtet dagegen: „Die gute Sache, die Sache der Ordnung und Freiheit, hat bei den gestrigen Wahlen den Sieg davon getragen. Wir haben zwar nie an diesem endlichen Siege gezweifelt; es war je⸗ doch zu befuͤrchten, daß viele gute Buͤrger, durch fruͤhere Wahl⸗Intriguen ermuͤdet und unwillig daruͤber, durch solche Umtriebe das Resultat ihrer Anstrengungen vernichtet zu se⸗ sich entmuthigt dem Kampfe entziehen wuͤrden, und daß

onach der Ueberdruß eben so schaͤdlich einwirken konnte, wie

der Schrecken; doch, dem Himmel sey Dank, unsere Besorg⸗ niß war unnuͤtz. Keiner von ihnen hat gefehlt, Alle haben das Beduͤrfniß empfunden, daß, bei unserm gegenwaͤrtigen Mangel an haͤuslichem Gluͤcke und politischer Ruhe, der in⸗ nere Friede der Stadt mindestens erhalten werden muͤsse. Eine ganze Klasse gewisser Leute hat bei den Wahlen eine waͤhrhaft traurige Rolle gespielt. Wir wollen inzwischen 9 v⸗ und . 9en nicht billigen, mit dem man sie erall empfing. Die Leetion war etwas hart und unschi ZSq“

1 86

1114“ 8 8 dies darf jedoch kein Grund seyn, gegeben wurde, sie nicht sollten benutzen koͤnnen.“

Viele Belgische Matrosen und auch einige von Franzoͤ⸗ sischer Abkunft, welche von den vor Vließingen unter den Befehlen des Vice⸗Admiral Gobius befindlichen Fahrzeugen entlassen worden sind, kommen seit einigen Tagen durch un⸗ sere Stadt und begeben sich nach ihrer Heimath.

Bruͤssel, 18. Dez. Unter den in der gestrigen Kon⸗ greß⸗Sitzung zur Sprache gekommenen Bittschriften bemerkte man die eines Herrn Diepenbeek, der darauf antraͤgt, daß der Kongreß alle Belgier reklamire, die nach den Hollaͤndi⸗ schen Kolonieen gesandt worden sind, so wie die angeblich von 14,108 Einwohnern des Großherzogthums Luxemburg unter⸗ zeichnete Schrift, in der dieselben erklaͤren, daß sie mit Bel⸗ gien vereinigt bleiben wollen. An der Tages⸗Ordnung war die Fortsetzung der Diskussion uͤber die Erwaͤhlungsweise des Senats. Der Vorschlag des Herrn Jottrand, daß die Mitglieder der ersten Kammer aus allen Provinzen nach dem Verhaͤltnisse ihrer Bevoͤlkerung von den gewoͤhnli⸗ chen Wahl⸗Kollegien der zweiten Kammer ebenfalls erwaͤhlt werden sollen, wurde nach langer Diksussion von 136 gegen 40 Stimmen angenommen. Naͤchstdem wurde von 99 gegen 74 Stimmen beschlossen, daß der Senat eben so aufloͤsbar seyn soll, wie die zweite Kammer; jedoch wird die Dauer eines Senatoren⸗Mandats noch einmal so lang seyn, als die der Deputirten⸗Mandate. Als dritte Bestimmung wurde angenommen, daß die Zahl der Senatoren halb so viel als die der Mitglieder der zweiten Kammer betragen soll. Das Alter, dus ein Senator erreicht haben muß, wird auf 40 Jahre festgestellt; die Steuer⸗Quote, die er zu zahlen hat, giebt je⸗ doch zu vielen Eroͤrterungen Anlaß. Herr C. von Brouckere will sie auf 1000 Franken zaͤhrlich festgestellt wissen, waͤhrend der Vorschlag der Central⸗Section 1000 Gulden verlangt. Der Antrag des Herrn von Brouckere wurde ver⸗ worfen und die Fortsetzung der Debatte vertagt. Auch in dieser Sitzung wurde vom Praͤsidenten Klage daruͤber ge⸗ fuͤhrt, daß eine graͤnzenlose Verwirung herrsche, und daß die Mitglieder oft selbst nicht wuͤßten, was sie eigentlich wollten.

Nachdem in der vorgestrigen Nacht die provisorische Regierung dem Londoner Protokoll vom 17. November bei⸗ getreten var, wurden sogleich zwei Couriere von Lord Pon⸗ sonby und Herrn Bresson nach London und nach dem Haag abgesandt.

Die Abreise des Herrn van de Weyer ist gen Nacht erfolgt.

Dem Courrier de la Meuse züufolge haben die pro⸗ testantischen Einwohner von Mastricht, die sich auf 3000 belaufen und in dieser Stadt 3 Kirchen besitzen, den Koͤnig der Niederlande in einer Adresse gebeten, den Besitz von Mastricht unter keinen Umstaͤnden aufzugeben. Ein ander⸗ res Luͤtticher Blatt aͤußert jedoch die Muthmaßung, daß der Coüurrier durch diese Nachricht nur Mißtrauen gegen die protestantischen Einwohner von Belgien erwecken wolle.

Der Erzbischof von Mecheln, Fuͤrst von Mean, hat an die Mitglieder des Kongresses ein Schreiben oder eine Art von Bittschrift vertheilen lassen, worin er die voͤllige Unab⸗ haͤngigkeit des Katholicismus, vollstaͤndige Freiheit des Unter⸗ richts und eine angemessene Besoldung der Geistlichkeit ver⸗

““ 111“ Sfir rhn on

9 g Spanien.

Madrid, 24. Nov. Der Plan, in dem jetzigen Augenblicke, wo Se. Katholische Majestaͤt auf das vollstaͤn⸗ digste uͤber zwei Factionen den glaͤnzendsten Triumph davon⸗ etragen haben, eine Amnestie zu ertheilen, ist schon seit ein paar Wochen 2— Reife gediehen, dieselbe auch bereits, wie man aus glaubwuͤrdigen Quellen vernimmt, von Sr. Katholischen Majestaͤt unterzeichnet worden. In einem von dem Ge⸗ neral Llauder erlassenen Tagesbefehle wird dem Truppen⸗ Corps, welches sich gegen Mina geschlagen hat, bekannt ge⸗ macht, daß der Orden de San Fernando der ersten Klasse (hier wird die unterste Klasse so genannt) allen hoͤheren und subalternen Offizieren, Sergeanten, Unteroffizieren und Sol⸗ daten, welche zu diesem Corps gehoͤren und an den Gefechten vom 27. Oktober Theil genommen, von Sr. Katholischen Majestaͤt verliehen worden ist; zugleich sind die sich in dem naͤmlichen Fall befindenden Koͤnigl. Freiwilligen, Milizen und bewaffneten Individuen aus dem Buͤrger⸗ und Bauernstande der naͤmlichen Gnaden⸗Bezeugung theilhaftig erklaͤrt worden. Die Witwen und Waisen der gebliebenen Krieger von allen Graden und Klassen erhalten Pensionen. Mina, welcher sich noch in Cambo befindet und sich der dasigen Mineral⸗ Bäder bedient, soll, nach glaubwuͤrdigen Berichten, an der

in der heuti⸗

ö1

lich; 8 2

untern Haͤlfte seines Koͤrpers ganz zn

eyn. ÜAmmmalhmefma g.

daß diejenigen, denen sie

11“¹“ 8 *. 8

22

—2

2

8E

1

11

Ee. Pizeen

3 8 11AAA“*“”“ n 2

W1“ 88 1u.““

L111A1A4*“ Joaquin de Anduaga,

Koͤnigl. Spanischer Gesandter in den Niederlanden, ist von seinem Posten abberufen und ihm zu seinem Aufenthalt eine kleine Stadt im noͤrdlichen Spanien angewiesen worden. Der Herzog von Almazan (Vicomte de St. Priest) hat sich vor einigen Tagen in Gegenwart des Koͤnigs und der Koͤnigin von Spanien als Grande bedeckt. Es scheint, daß er naͤchstens Madrid verlassen und sein Hotel dem neuen Franzoͤsischen Botschafter, Comte d. Arcourt, uͤberlassen werde. In dem Polizei⸗Departement hat in dessen Organisation eine Veraͤnderung stattgefunden. Die Alcaldes de Real Casa y Corte sind ihrer, ihnen seit der Absetzung des Herrn Recacho auferlegten, Amts⸗Verrichtungen in der

igenschaft als Polizei⸗Commissairs entbunden worden, und hat man neuerdings fuͤnf Polizei⸗Commissairs ernannt und jedem derselben zwei Stadt⸗Quartiere untergeordnet. Die Feierlichkeiten und oͤffentlichen Feste, welche die Munici⸗ palitaͤt von Madrid zu Ehren des ersten Kirchganges Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin vorbereitet hatte, sind durch die einge⸗ troffene Nachricht des Todesfalls Sr. Majestaͤt des Koͤnigs beider Sicilien in deren Beginnen unterbrochen worden. Am 20sten wohnte der Hof im Theater de la Cruz der Vorstel— lung eines allegorischen Stuͤckes bei, worauf das beliebte Schauspiel el desden con el desden von Moreto (Donna Diana) folgte und die Vorstellung mit einem Ballet, worin alle nur moͤglichen Spanischen National⸗Taͤnze, Musik von Mer⸗ cadante, schloß. Am Abend vorher war ein prachtvolles Feuer⸗ werk auf dem großen Platze, del Oriente genannt, abge⸗ brannt worden, und war, so wie am 20sten, die ganze Stadt erleuchtet, worunter sich mehrere Haͤuser, Palaͤste und Ho⸗ teis durch brillante Transparents, welche die Fagaden jener Haͤuser von oben bis unten bedeckten, auf eine magische Weise auszeichneten. Viele Haͤuser glichen einem Flammenmeere. Die Zwischenraͤume des Balkons des großen Gebaͤudes der Koͤnigl. Buchdruckerei durch alle Etagen hindurch waren mit großen Medaillons, die Buͤsten von Cervantes, Garcilaso, Avila, Granada, Fejoo, Saavedra, Huerta, Lopez de Vega, Calderon, Tirgo de Molina und vieler anderer Spanischen Gelehrten aus allen Jahrhunderten enthaltend (in Haut⸗Re⸗ lief), verziert. Der Palast des Commissairs de la Cruzada war mit reichen Transparents ausgeschmuückt und neben dem⸗ selben in einem rechten Winkel eine 66 Fuß lange Gallerie, 26 Fuß hoch, auf 18 Gothischen Saͤulen ruhend, erbaut wor⸗ den, worin sich zwei Musik⸗Choͤre befanden, welche ununter⸗ brochen spielten. Der Zufall wollte, daß der das Sakrament zu einem Kranken tragende Pfarrer des Kirchspiels seinen Weg an dem Hause des Commissairs der Cruzada, Herrn Varela, vorbeinehmen mußte. Im Augenblick schwieg die rauschende Musik, welche die versammelte Menschenmasse von tausend und mehr Personen durch Rossini's Semiramis gefesselt hielt, und ließ den Marsch, welcher bei aͤhnlichen Ge⸗ segenheiten geblasen wird, ertoͤnen, und nur erst, nachdem die Prozession weit entfernt war, begann der Jubel von neuem, und die Musik⸗Choͤre ließen wiederum weltliche Lieder ertoͤnen. Aus den Fonds, welche seiner Verwaltung anver⸗ traut sind, hat der erwaͤhnte Commissair Varela 130 beduͤrf⸗ tigen Familien 26,000 Realen und in ganz Spanien mehre⸗ ren Kloͤstern, Hospitaͤlern, verarmten Familien auf dem Lande, milden Stiftungen ꝛc. 90,000 Piaster als Almosen gesandt. Es sind bei dieser Gelegenheit viele Orden von allen Klas⸗ sen, Kammerherrn⸗Wuͤrden, Titel ꝛc. verliehen worden. In der Armee und in der Flotte haben viele Avancements statt⸗ gefunden. Wegen des eingetretenen Todesfalls des Koͤnigs von Neapel Majestaͤt siud alle Festlichkeiten, die noch statt finden sollten, unterblieben. Hierzu gehoͤren ein großes glaͤn⸗ zendes Stiergefecht, ein Ball auf dem Stadthause nebst Sou⸗ per. Letzteres war inklusive der Erfrischungen und der ver⸗ schiedenen Weinarten zu 1,500,000 Realen in Entreprise ge⸗ geben worden. Die ganze Fete hat dem Ayuntamiento (Kaͤm⸗ merei) mit Inbegriff der Construction des Ballsaals 7,500,000 Realen gekostet. Der Koͤnig soll uͤber diese großen Ausgaben sehr unwillig gewesen seyn und dem neuen Corregidor Bar⸗ rafon sein großes Mißfallen bezeigt haben. Da der Ball und das Souper nicht stattfinden konnten, so sind alle Eß⸗ waaren verkauft worden. Fuͤr die Braten, welche 65,000 Realen (4700 Rthlr.) gekostet hatten, sind nur 7000 Realen (500 Rthlr.) gelöͤst worden. Der vor kurzem verstorbene ehemalige Botschafter am Turiner Hofe und Titular⸗Staats⸗ rath, Don Antonio de Ugarte y Larrazabal, soll ein Vermoͤ⸗ gen von 25 Millionen Realen (1,800,000 Rthlr., nach Anderen jedoch nur halb so viel hinterlassen haben.

1“

1.

Der Ocsterreichsische Beobachtzer enthaͤlt Nachste hendes: 1 89 . 110,28 haͤlt chste⸗

gen belebt, ihre kuͤuftigen Verhaͤltnisse und die freie Aus⸗

zu jener

„Konstantinopel, 25. Nov. Am 13. Nov. uͤber⸗

reichte der Koͤnigl. Großbritanische Botschafter, Hr. Robert 3

Gordon, dem Sultan in Terapia, in einer Privat⸗Audienz,

seine neuen seit dem Regierungs⸗Antritte Koͤnig Wilhelms

IV. erhaltenen Beglaubigungs⸗

chreiben. Am 23sten er⸗

hielt der Koͤnigl. Franzoͤsische Botschafter, General Graf Guilleminot, durch den als Courier aus Paris eingetroffenen ersten Botschafts⸗Secretair, Herrn von Varennes, seine Be⸗ staͤtigung in dem bisher von ihm bekleideten Posten und die

Notifications⸗Schreiben der Thronbesteigung des Koͤnigs Lud⸗

wig Philipp fuͤr den Sultan. Am 3ü1sten v. M. stattete der 2

Kaiserl. Russische Gesandte, Hr. von Ribeaupierre, dem Tuͤr⸗

kischen Ministerium seine Abschieds⸗Besuche ab und stellte den 8

Legations⸗Rath, Baron von Ruͤckmann, als Geschaͤftstraͤger, bis zur Ankunft seines Nachfolgers im Gesandtschaftsposten, Hrn. von Butenieff, vor.

Herr von Ribeaupierre hat am

gten d. M. an Bord der Russischen Fregatte „Fuͤrstin Lo⸗ 8

wicz“” die Reise nach Neapel angetreten.

In Besetzung

der Statthalterschaften und einiger Staats⸗Aemter sind fol- gende Veraͤnderungen eingetreten: das Paschalik von Erzerum ist dem ehemaligen Gouverneur von Karamanien, Eßaad Pa⸗ scha, das Paschalik von Karamanien, mit den Sandschaken 8 von Akschehir und Akserai, dem vormaligen Kommandanten der Schloͤsser an der Meerenge der Dardanellen, Elhadsch Ali Pascha, und das Kommando dieser festen Schloͤsser, nebst

dem Sandschak von Biga, dem vormaligen Statthalter von

Erzerum, Salih Pascha, verliehen worden. Der als zwei⸗ 12 Halil⸗Pascha nach Petersburg gesandte Suleiman Redschib

ter außerordentlicher Bevollmaͤchtigter im vorigen Jahre mit

und Aufseher der Bombardiere, der Pertew⸗Efendi und vormalige Eßeid Emin⸗ Efendi Pertew⸗Efendi selbst

gießerei des bekannten dar des Lagers, bechane⸗Nasiri,

.ver. mit Sitz Efenbi zum Mufettisch oder Untersuchungs⸗Commissair der 8 frommen Stiftungen ernannt worden. durch seine Gelehrsamkeit und Talente bekannte Kadri Bei, Sohn des beruͤhmten Groß⸗Wesirs, Melet Pascha, mittelst

men und zum Range eines Kadiaskers erhoben worden. Am 12. nier im Ottomanischen Reiche ernannte Don Antonio Nu⸗

hane⸗ hier eingetroffen. Die sehnlichst erwartete Ankunft die⸗

es Praͤlaten hat seine Glaubensgenossen mit neuen Hoffnun-

9

uͤbung ihres Gottesdienstes, unter Mitwirkung des von der Pforte zum Nasir der Angelegenheiten der katholischen Ar⸗ menier ernannten Edhem⸗Efendi, ehestens auf dauerhafte Weise festgesetzt zu sehen.

Efendi, der schon in fruͤhester

Großherrlichen Handschreibens wieder in Gnade aufgenom⸗

v. ist der zum Erzbischof der katholischen Arme⸗ 88 1

ridschan uͤber Wien, wohin er sich von Rom aus begeben 5.

1

8

en

*

Einige Notizen uͤber Edhem-⸗

Jugend durch das Vertrauen

des Sultans mit wichtigen Aufträͤgen beehrt wurde, duͤrf⸗ 88

ten hier an ihrer Stelle seyn. als Sultan Mahmud zur Regierung gelangte, zum Chod⸗ schagan des Großherrlichen Divans ernannt. Wiewohl er

er dennoch kurze Zeit darauf schickt, wo er diese Stelle einige Jahre hindurch zu großer Zufriedenheit der hohen Pforte bekleidete.

Zeit kaum das zwanzigste Jahr erreicht hatte, wurde als Muhaßil nach Aidin ge⸗

Um Gelegenheit 3

Endlich ist auch der b

8

1232

88

Edhem⸗Efendi wurde gleich,

zu haben, seine Kenntnisse hinsichtlich der neuen 2† 82

zu erweitern, wurde er mit mehr oder minder wichtigen Auf⸗ traͤgen in verschiedene Provinzen der tischen Tuͤrkei abgeschickt und erhielt, selben ehrenvoll entledigt hatte, Stelle eines ersten Secretairs

Bombardier⸗Departement, wo ihm,

im Kumbarachane

Europaͤischen und Asia-⸗ nachdem er sich dere; zu Konstantinopel 1n” oder wie spaͤter auch im

Efendi ist zum Topchana⸗Nasiri oder Intendanten der Stuͤck.

Bruder n

III

zum Staats⸗ und Stimme im Conseil und Remsi⸗

Tuͤfenkchane (Gewehr⸗Fabrik) die Leitung des Kanzlei⸗ und K

Rechnungs⸗Wesens uͤbertragen war. der Redlichkeit und Geschaͤfts⸗Erfahrung, die er stets an den Tag gelegt hatte, wurde er, als die Stelle eines Ober⸗

Intendanten der Tabak⸗Mauth erledigt worden war, von Sr.

Hoheit selbst zu diesem Amte erwaͤhlt; wodurch aber der Groß⸗

herr am meisten seine Zufriedenheit und sein Vertrauen in Edhem⸗Efendi's weises und gemaͤßigtes sicher dessen Ernennung zum Vorsteher oder tholischen Armenier in Folge der Emancipation d der Autoritaͤt des schismatisch⸗Armenischen Patriarchen. 8 dieser wichtigen Stellung wußte er den Anforderungen eines treuen gedruͤckten Theils der zu leisten und erwarb Zufriedenheit des Großherrn

sondern auch auf

Tuͤrkischen sich Anspruͤche nicht nur auf die und seines Ministeriums,

8 .“

8

Unterthanen Genuͤge 8

9

die Erkenntlichkeit so vieler katholischer

Benehmen bewies, ist Nastri der ka⸗ derselben von

Staatsdieners und Protektors eines bisher

In Anerkennung