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Hinsicht im vorigen Jahre beschaͤftigter gewesen, a's im Jahre 1829. Da die Ernten in Gallizien schlecht ausgefal⸗ sen waren, so wurde mehr Getreide von allen Gattungen ausgefuͤhrt. Die Ausfuhr Russischer Wolle uͤberstieg die von 1829 um 20,000 Pud, wogegen nur fuͤhrt wurden; im Jahre 1829 betrug die Einfuhr auslaͤndi⸗ scher Wolle 7000 Pud. Dagegen fuͤhrte man mehr Fabri⸗ kate aus Wolle, Baumwolle, Seide und Flachs ein; Seide aber und verarbeitete Metalle weniger. Odessa, 1. Maͤrz. Im hiesigen Courrier heißt es: „Neu⸗Rußland wird hoffentlich von der Cholera bald voͤllig befreit seyn. Am 14ten v. M. waren im Tiraspolschen Kreise nur 10 Kranke uͤbrig geblieben, von denen 9 ihrer Genesung entgegen sahen. Im Olviopolschen Kreise hatte man am 3. Febr. noch 14 Kranke; von diesen waren am lAten zwei genesen und die uͤbrigen auf dem Wege der Ge⸗ nesung; seitdem erkrankte dort Niemand mehr. Im Tauri⸗ schen Gouvernement zeigt sich die Krankheit nur noch in der Stadt Karassu⸗Basar und zwar mit sehr schwachen Symp⸗ tomen; am 9. Februar waren dort nur noch 12 Kranke uͤbrig. Uebrigens ist der Gesundheits⸗Zustand in genannten Bezirken vollkommen zufriedenstellend. Derselbe Fall ist es mit Beßarabien, das im Ganzen nur 19 Kranke zaͤhlt, naͤm⸗ lich 5 in Chotin, 6 im Kreise gleiches Namens und 8 im 66 8 P o l e e . MNAtI 6 b
Warschau, 17. Maͤrz. Die hlesigen Blaͤtter ent⸗ halten wieder mehrere Tagesbefehle des Generalissimus; durch
zwei derselben werden mehrere Befoͤrderungen und Versez⸗
zungen in der Armee vorgenommen; zwei andere enthalten Danksagungen an die Buͤrger der Hauptstadt, fuͤr die Orga⸗ nisation des Regiments der sogenannten „Soͤhne Warschaus“, und an den Kommandanten und die Besatzung der Festung Zomosc, fuͤr deren Expedition nach Uscilug; noch ein anderer besagt, der Generaltssimus habe sich uͤherzeugt, daß die Be⸗ fehle und Cireulare, welche von dem Kriegs⸗Ministerium in Administrations⸗Angelegenheiten an die Armee erlassen wuͤr⸗ den, nicht sogleich in Ausfuͤhrung kaͤmen, woduͤrch die Haupt⸗ Operationen oft in den wesentlichsten Beziehungen der Unst⸗ cherheit ausgesetzt werden koͤnnten, und er befehle daher allen Corps⸗, Divisions⸗ und Brigade⸗ Generalen, Regiments⸗, Bataillons⸗ und Compagnie⸗Chefs, alle Auftraͤge der genann⸗ ten Behoͤrde im Allgemeinen und Besonderen unter eigener Verantwortlichkeit auf das puͤnktlichste zu vollziehen und fuͤr die Ausfuͤhrung derselben zu sorgen.
Die Buͤrvger des 8ten Stadtbezirkes von Warschau sind
durch die National⸗Regierung von neuem aufgefordert wor⸗ den, sich heute an dem dazu bestimmten Ort zu versammeln, um zu einer neuen Deputirten⸗Wahl zu schreiten, da die in diesem Bezirk auf den Finanz⸗Minister Herrn Biernacki ge⸗ fallene Wahl fuͤr unguͤltig erklaͤrt worden ist. —
Der Municipal⸗Rath zeigt den Haus Eigenthuͤmern von Warschau an, daß er ihnen fuͤr die Wohnungen, welche sie im vergangenen Jahre an Polnische und Russische Militairs vermiethet gehabt, und woruͤber sie unmittelbar mit diesen Letzteren Kontrakte abgeschlossen haͤtten, kein Miethsgeld mehr bezahlen koͤnne, da dies fruͤher nur kraft des Quartier⸗Ge⸗ setzes geschehen sey, welches aber zetzt nicht mehr existire; sie moͤchten daher uͤber ihre Wohnungen anders disponiren. — Auch ermahnt derselbe die Buͤrger, die ihnen angesagten Quartiere fuͤr die Armee bei den jetzigen dringenden Umstaͤn⸗ den stets in vöoͤlliger Bereitschaft zu halten, widrigenfalls sie ees sich gefallen lassen muͤßten, wenn man auf ihre Kosten in anderen Haͤusern Lokale zu diesem Zweck miethe. — Ferner macht dieselbe Behörde bekannt, daß sle aus Ruͤcksicht darauf, daß viele Personen, welche Pfaͤnder Iim Leihhause versetzt hätten, dieselben unter den setzigen Verhaͤltnissen, besonders da viele aus Warschau abwesend waͤren, nicht zur gehoͤrigen Zeit wuͤcden einloͤsen koͤnnen, den Termin fuͤr die am 14ten d. M. verf. Kenen Pfaͤnder noch bis zum 9. Mai verlaͤngert ha⸗ be. — Durch eine andere Bekanntmachung des Municlpal⸗Raths werden die Haus⸗Eigenthuͤmer und Miether aufgefordert, die
Kosten zu decken, welche die Organisation der neuen War⸗
schauer Regimenter verursacht hat, und die in diesen Bezie⸗ hungen ausgeschriebenen Contributionen, wenn sie sich nicht Executions⸗Maaßregeln aussetzen wollten, augenblicklich zu entrichten. — Endlich macht der Municipal⸗Rath bekannt, daß noch gegen 150 Pferse, 160 Wagen und 70 Paar Ge⸗ schirre für den Troß der Armee gebraucht wuͤrden, und for⸗ dert Alle, welche dergleichen zu lisfern im Stande sind, auf, sich in seinem Buͤreau zu melden.
b In der Polnischen Zettung liest man Folgendes: „Die außerordentliche Einguarlierung 2 welche unter den ve⸗
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Vierzehn Pud einge⸗
genwaͤrtigen Umstaͤnden den Einwohnern von Warschau auf⸗ erlegt ist, giebt haͤäufigen Anlaß zu Streit zwischen den Haus⸗ Eigenthuͤmern und Miethern. Die Eigenthuͤmer halten wohl Quartier und Lager fuͤr die ihnen angesagte Truppenzahl be⸗ reit; aber wenn diese zuweilen staͤrker ist, als angekuͤndigt worden, so sollten doch die Miether nicht so rauh seyn und verlangen, daß die tapferen Krieger, wenn sie vom Schlacht⸗ felde zuruͤckkehren, Unbequemlichkeit erleiden und keinen Ruhe⸗ platz sinden sollen. In diesen dringenden Augenblicken muͤs⸗ sen Alle ohne Unterschied sich fuͤr die allgemeinen Beduͤrfnisse berettwillig aufopfern.“
Der „patriotische Verein“ wird, wie dasselbe Blatt meldet, jetzt nur noch zweimal woͤchentlich Sitzungen halten, naͤmlich Sonntags und Donnerstags um 6 Uhr Abends, bei außerordentlichen Umstaäͤnden indeß wird derselbe auch außer dieser Zeit noch zusammenkommen.
Der vorgenannte Verein hat eine Adresse an den jetzigen Generalissimus Skrzynecki erlassen, worin er demselben fuͤr die Annahme dieser Wuͤrde seinen Dank abstattet.
Die Warschauer Zeitung enthaͤlt folgende Nachrich⸗ ten: „Im Pavillon des Koͤniglichen Schlosses werden An⸗ stalten zum Empfang des in diesen Tagen hier erwarteten Franzoͤsischen Kavallerie⸗Generals, Graf Excelmans, getrof⸗ sen. Der hiesige Franzoͤsische Konsul, Herr Durand, foll aus Warschau abberufen und durch Herrn Firmin ersetzt werden.“
Die hiesige Staats⸗Zeitungmeldet: „Der Eiegang dauert noch immer fort. Schnee und Regen wechseln be⸗ staͤndig, und die Wege werden immer schwieriger zu passiren. Dies scheint auch die Ursache zu seyn, daß wir gar keine Nachrichten vom Kriegsschauplatz haben. — Das Dampfboot, welches vor dem hiesigen Schlosse auf der Weichsel stand, ist vor einigen Tagen untergegangen.“
In der hiesigen Staats⸗Zeitung liest man fol⸗ gende, von einem Augenzeugen mitgetheilte, Details uͤber die Thaͤtigkeit des Generals Chlopicki in der Schlacht vom 25. Februar: „Seit der Schlacht vom 1gten hielt sich General Chlopicki im Feldlager von Grochow auf und wohnte daselbst in einem unserer Avant⸗Garde zunaͤchst gelegenen Haͤuschen. Des Nachts ertheilte er immerwaͤhrend Befehle, wie man im Fall eines feindlichen Angriffs operiren solle, wobei er hauptsaͤchlich das Eindringen mit dem Bajonett anempfahl. Am 25sten um 3 Uhr Morgens zog er, wie gewoͤhnlich, mit einer kleinen Schaar gegen die Vorposten des Feindes aus, um dessen Lager und Bewegungen kennen zu lernen. Da bis um 6 Uhr auf dem linken Fluͤgel der Russen keine Be⸗ wegung zu verspuͤren war, so glaubten wir, an diesem Tage vor einem Angriff sicher zu seyn. Gegen 8 Uhr aber begann das Feuer der Kanonen in der Division des Generals Kru⸗ kowiecki und verbreitete sich bald uͤber die ganze Linie. Ge⸗ neral Clopicki setzte sich zu Pferde und begab sich sogleich zu der Batterte des Obersten Pientka, welche das Feuer der zahlreichen Russischen Artillerie mit Erfolg erwiederte; von diesem Punkt aus uͤbersah er die Schlacht und ertheilte seine Befehle, stets dem staͤrksten Kanonenfeuer ausgesetzt. Das vor dem Centrum unserer Linien befindliche Erlenwaäͤld⸗
chen war das Hauptziel seiner Aufmerksamkeit; gleich beim
Beginn der Schlacht schickte er seinen Adjutanten Wysoeki an den General Zymirski ab und empfahl diesem, das Waͤld⸗ chen auf das hartnaͤckigste zu vertheidigen. Als er gegen 10 Uhr an der ersten Linse hinabritt, traf ihn eine Karabiner⸗ kugel am Fuß, verletzte ihn jedoch nur unbedeutend; kurz⸗ darauf wurde ihm das erste Pferd durch eine Kartaͤtschenku⸗ gel verwundet. Da er gewaßcte⸗, daß der Feind in das Er⸗ lengehoͤlz eindrang, ließ er den General Zymirski zweimal durch seinen Adjutanten Kruszewski auffordern, die heran⸗ ruͤckenden Russen zuruͤckzuhalten, es mochte kosten, was es wolle; aber unsere Bataillone, von dem langen und unglei⸗
chen Kampf ermattet, konnten dies nicht vollfuͤhren, und Ge⸗
neral Zymirski verlor die eine Hand. Jetzt trug Chlopickt dem General Skrzynecki auf, die linke Seite des Erlenwaͤld⸗ chens wieder zu nehmen, und 3 Grenadier⸗ Bataillonen, das⸗ selhe auf der rechten Seite zu bewerkstelligen. Diese Ko⸗ lonnen feuerte General Chlopicki selbst durch Wort und That an, indem er sie bis dicht vor das Erlengehölz mit einer Hestigkeit zum Angriff fuͤhrte, der nichts widerstehen zu koͤnnen schien, und bald war auch das ganze Waͤldchen von dem Feinde geraͤumt. Seine Kaltbluͤtigkeit unter dem feindlichen Kugelregen, seine Geistesgegenwart, seine kurzen, aber bestimmten Befehle auf dem Kampfplatz zeschneten den General TChlopickt vor Allen aus. Eine Granate, welche mitten unter seinem Stabe zersprang, verwundere schwer sein zweites Pferd und noch 3 andere, ohne jedoch einen Menschen zu beschaͤbigen. So befand er sich steis und uͤberall mitten⸗
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” Dasselbe Ueberschrift:
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in den Gefahren, wo nur immer seine Gegenwart erforder⸗ lich war. Gegen 3 Uhr fiag das feindliche Feuer an nach⸗ zulassen, und unsere Linien behaupteten noch ihre Positionen, obgleich die Russen mehrmals frische Truppen in den Kampf fuͤhrten. General Chlopicki ritt an der Division des Gene⸗ rals Szembek vorbel und begab sich zum Fuͤrsten Radziwill, nach ei⸗ ner kurzen Berathung mit demselben kehrte er zur 1sten Linie zu⸗ ruͤck; schon glaubte man an eine Niederlage des Feindes; da traf eine Granate das Pferd des Generals Chlopicki, zersprang,
warf dessen Adjutanten Kruszewski mit seinem Pferde zu
Thiere und verwundete den General Chlopickt an beiden Fuͤßen. Seine Seelenruhe blieb auch in diesem Augenblick unerschuͤttert; die Adjutanten sprengten herbei, trugen ihn vom Schlachtfelde, um seine Wunden be⸗ sichtigen zu lassen, und so verließ er am 25sten den Kampf⸗ platz. Es zeigte sich spaͤter, daß seine Wunden nicht gefaͤhr⸗ lich waren.“ —
In der Staats⸗Zeitung wird der von General Creutz bei dessen Einruͤcken in Lublin zum Praͤsidenten der dortigen Wosewodschafts⸗Kommission eingesetzte Herr Anton Postwo⸗ roweki gegen einen Angriff des „Neuen Polens“, worin ihm die Annahme dieses Amtes zum Vorwurf gemacht wird, ver⸗ theid igt. „Die Zeit“, heißt es am Schluß dieses Artikels, „wirbd die Wahrheit an den Tag bringen, und die Zeitung „„Neu⸗Poten““, diese Zeitung, welche in ihren fortwaͤhrenden Durchhechelungen einzelner Buͤrger sich ein Vergnuͤgen daraus macht, dieselben zu verlaͤumden und anzuschwaͤczen, wird viel⸗ leicht bald ihre auch diesmal uͤberfluͤssige und unzeitige Vor⸗
iligkeit bercuen. ⁷¼ . Blatt enthaͤlt einen langen Artikel mit der „Polen und das Französische Ministerium“,
Boden, toͤdtete beide
iin welchem mit empfindlichen Ausdruͤcken alle Huͤlfe und
weiter nichts fuͤr Polen
Vermittelung des letzteren zuruͤckgewiesen, und, da dasselbe haͤbe thun wollen, als die Gnade
des Kaisers fuͤr die Polnischen Rebellen zu erbitten, der
Entschluß ausgesprochen
wird, keinen Rath mehr anzuneh⸗
men und die Poilnische Sache fuͤr sich allein auszufechten.“
Fakultaͤt eine Abhandlung uͤber die Cholera abfassen und her⸗ ausgeben nem jeden „ Vieh zu verkaufen, warnt der Vice⸗Praͤsident der Aͤ. Schuch, nd Hoͤfen fen, 1 am ufer der Weichsel, das
Das Ministerium des Innern hat durch die medtzinische
lassen.
82 auf eine fruͤhere Verfuͤgung, wonach es ei⸗ Buͤrger freisteht, Vieh zu schlachten und Fleisch 1 Hauptstadt, Hr. die Einwohner, groͤßeres Vieh in ihren Haͤusern zu schlachten oder das Fleisch heimlich zu verkau⸗ und befiehlt ihnen, das erstere in den Schlachthaͤusern letztere aber nur auf oͤffentlichen
Maͤrkten und in Fleischbaͤnken zu thun, indem sie sich fast
zedesmal eine Geldstrafe von 40 Fl. unterziehen wuͤrden. — Eben derselbe erinnert die Buͤrger daran, die oͤffentlichen Stra⸗ ßen vwetter
und Plaͤtze rein zu erhalten, da es bei dem jetzigen Schlag⸗ fuͤr die Gesundheit besonders der in Warschau befind⸗
lichen Kranken und Verwundeten unumgaͤnglich noͤthig sey,
foͤrdern. uch — und Speise in zinnernen Gefaͤßen zu verabreichen,
in der Hauptstadt zu be⸗ den Soldaten Trank so wie
viel als moͤglich reine Luft
e- so in — Auch warnt derselbe davor,
üuͤberhaupt dergleichen Geraͤthe zu diesem Zweck zu verfertigen.
Der gewoͤhnliche Einfuhr⸗Zoll auf Fleisch, welches in
Warschau eingebracht wird, so wie auch die Schlachtsteuer, sind wieder in Kraft getreten.
In Beruͤcksichtigung eingegangener Beschwerden von
Seiten der Polnischen Professionisten uͤber den hohen Ein⸗
fuhr⸗Zoll,
der von weißem Eisenblech entrichtet werde, hat
sdie National⸗Regierung mittelst Verordnung vom 12ten d. *die Eingangs⸗ und Verbrauchs⸗Steuer auf diesen Artikel auf
Zeitschrift unter dem Titel: „Der Aristarch“, erscheinen, deren Redacteur
„General Chlopicki befindet sich seit 3 Mauern; er ist heilen zu lassen.“
kaua
1415 Fl. pr. Tentner herabgesetzt. DSetiten der hiesigen Hank begonnen.
Vorgestern hat die Ziehung der Partial⸗Obligationen von
Vom 2isten d. M. an wird hier eine religioͤs⸗politische Herr J. Loyola Richter ist.
Krakau, 15. Maͤrz. Der hiesige Kurier meldet; Tagen in unseren hierher gekommen, um sich seine Wunden
In demselben Blatt befindet sich eine Bekanntma⸗ chung des Senats⸗Praͤsidenten Grodzicki, wonach die Kra⸗ Regierung in die neue von Warschau aus beschlossene
. Postverbindung zwischen beiden Staͤdten eingeht.
Warschau, vom 14ten d. M., worin gemeldet wird, daß der
FSZeeldmarschall Diebitsch den General Witt zur Verfolgung
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Das genannte Blatt enthaͤlt auch einen Brief aus
des Generals Dwernicki abgeschickt, und daß der Polnische
General Szembek seine 8
Entlassung gen
ommen habe.
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vereinfacht werden soll.
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— Der Posener Zeitung zufolge, soll sich das Hauxt⸗ quartier des Feldmarschalls Diebitsch, nach Polnischen An⸗ gaben, jetzt in Zielichow (auf dem halben Wege zwischen Ee fsc und Lublin, auf dem rechten Weichselufer) be⸗
nden.
eenhetmn. ee;; Pairs⸗Kammer. Die Sitzung vom 12. Maͤrz eroͤffnete der Herzog v. Valentinois mit einem Bericht uͤber verschiedene, bei der Kammer eingegangene Bittschriften. — Sodann wurde der Gesetz⸗Entwurf, wodurch die Stadt Paris zur Eroͤffnung einer Anleihe von 15 Millionen Fr. ermaͤchtigt werden soll, ohne irgend eine Berathung mit 86 Stimmen gegen 1 angenommen. — An der Tages⸗Ord⸗ nung waren jetzt die Berathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der kuͤnftigen Erhebung der direkten Steuern, worin die betreffende Kommission unter Zustimmung des Finanz Ministers verschiedene Aenderungen in der Redaction vorg nommen hatte. Da Niemand das Wort daruͤber verlangte, so wurde sofort uͤber die einzelnen Artikel abgestimmt, wor auf der Gesetz⸗Entwurf mit 90 gegen 8 Stimmen durchging Derselbe muß jetzt noch einmal der Deputirten⸗Kammer vor gelegt werden. — Die Kammer trennte sich ohne Anberan⸗ mung ihres naͤchsten Sitzungstages. “ 1
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Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 12. März. Auch diese Sitzung, worin Hr. Dupin d. Aelt. praͤsidirte, begann mit verschiedenen Petitions⸗Berichten, die jedoch groͤßtentheils von unerheblichem Interesse waren. Waͤhrend dieselben abgestattet wurden, trat Hr. Laffitte in den Saal und nahm seinen gewoͤhnlichen Platz auf der Ministerbank ein, wodurch sich das Geruͤcht von selbst widerlegte, daß die Veraͤnderung des Ministeriums der Kammer schon an diesem Tage bekannt gemacht werden wuͤrde. — Nach Beendigung der Biteschriften⸗Berichte beschaͤftigte die Versammlung sich mit dem Gesetz⸗Entwurfe, wodurch die Prozedur vor den Geschwornen⸗Gerichten bei Prozessen uͤber Preß⸗Vergehen Ein einziger Redner, Hr. Bizien du Léͤzard, ließ sich uͤber den Gegenstand, und zwar gegen den Gesetz⸗Entwurf vernehmen, worauf die 5 Art. desselben mit den von der betreffenden Kommission in Antrag gebrach⸗ ten Amendements angenommen wurden. Der ganze Gesetz⸗ Entwurf ging sodann mit 223 gegen 30 Stimmen durch. — An der Tagesordnung waren jetzt die Berathungen uͤber das Gesetz, wodurch die Stadt Rouen Behufs der Verbesserung des dortigen Hafens und der Quails laͤngs der Seine zu einer Anleihe von 840,000 Fr. ermaͤchtigt werden soll. Nach eini⸗ gen Bemerkungen des Hrn. Bérigny, Deputirten der niedern Seine, uͤber die beabsichtigten Bauten, die im Ganzen uͤber eine Million kosten werden und innerhalb zweier Jahre been⸗ digt seyn sollen, wurde der Gesetz⸗Entwurf mit 210 gegen 15 Stimmen angenommen. — Am Schlusse der Sitzung stattete noch Hr. Jacquinot de Pampelune den Kom⸗ missions⸗Bericht uͤber die von ihm selbst herruͤhrende Propo⸗ sition wegen der gefaͤnglichen Einziehung der Schuldner ab. Der Tag, an welchem die Berathung uͤber diesen Gegen⸗ stand beginnen soll, wurde nicht naͤher festgesetzt, und die Sitzung um 4 ½⅔ Uhr aufgehoben. Fzule Hndeeg B28 18 8
Paris, 13. Maͤrz. Der Koͤnig ertheilte gestern dem Admiral Cochrane und dem Baron Louis Privat⸗Audienzen. Nachmittags hielt Se. Majestaͤt einen Minister⸗Rath, der bis spaͤt in den Abend dauerte und welchem Herr Casimir Périer beiwohnte.
Einer Koͤnigl. Verordnung vom 12ten d. M. zufolge⸗ sollen kuͤnftig die Schul⸗Amts⸗Kandidaten, welche sich fuͤr den Elementar⸗Unterricht melden, bei den Pruͤfungs⸗Behoͤr⸗ den nur den Beweis, daß sie das 18te Jahr zuruͤckgelegt, und ein Zeugniß uüͤber ihre sittliche Auffuͤhrung von dem Maire des Ortes, an welchem sie drei Jahre lang gelebt, vorzulegen haben. Den bisher geltenden gesetzlichen Bestim⸗ mungen zufolge, mußte der Kandidat, außer dem vom Maire ausgefertigten Sitten Zeugniß, auch ein gleiches vom Orts⸗ Pfarrer und ein von der geistlichen Behoͤrde ertheiltes Zeug⸗ niß uber seine religioͤse Bildung einreichen.
Nach Inhalt einer zweiten vom 11ten d. M. datirten Verord⸗ nung, soll hier eine Normal⸗Schule fuͤr den, Elementar⸗Un⸗ terricht errichtet werden, welche den Zweck hat, Elementar⸗ Lehrer fuͤr die hiesige Akademie zu bilden und mit den neuen, auf den Elementar⸗Unterricht anwe ndbaren Methoden Ver⸗ suche zu machen. bexewwve⸗ 2 b
Der Monlteur erklaͤrt die von der Quotidienne gege⸗ bene Nachricht von einer Bewegung zue Gunsten der vorigen Dynastle, die am 24. v. M. in Straßburg stattgefunden ha⸗
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beu sollte, fuͤr gaͤnzlich ungegruͤndet.