1831 / 85 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 26 Mar 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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erhalten duͤrften; die Verwandlung des Koͤnigl. Haus⸗Fidei⸗ kommisses in Staatsgut, wozu durch ein inmittelst erschiene⸗ nes Dekret einigermaßen die Hand geboten ist; die Aufhe, bung der noch bestehenden Real⸗Befreiungen, besonders in Bezug auf die Ritterguͤter, ob und gegen welche Entschaͤdi⸗ gungen; die Zusammensetzung der ersten Kammer, in welche mmehrere Staͤnde die beiden hohen evangelischen Geistlichen von den Superintendenten des ganzen Landes, so wie statt der 6 Oberbuͤrgermeister Magistrats⸗Mitglieder aus allen groͤßeren und kleineren Staͤdten des Landes, gewaͤhlt zu sehen wuͤnschen; die Beeidigung auf die Constitution, namentlich die des Mili⸗ tairs und die der Geistlichkeit aller Konfessionen; die Zusam⸗ menzaͤhlung der Virilstimmen in beiden Kammern bei Ent⸗ scheidung vorkommender Differenzen zwischen denselben; die Beruͤcksichtigung des Gewerbestandes, mittelst Herabsetzung des Wahl⸗Census und sonstiger Erleichterung der Wahlfaͤhig⸗ keeit der Gewerbetreibenden u. s. w. Um die Verhandlun⸗ gen uͤber die Bestimmungen der Civil⸗Liste zu bedingen, ist eine Deputation zur Pruͤfung des Finanz⸗Etats und dessen Unterlagen niedergesetzt worden. Auch hat man wegen Ab⸗ stellung des Preß⸗Unfugs, sey es durch angemessenere Hand⸗ habung der Censur⸗Gesetze, oder Erlassung eines Preß⸗Ge⸗ setzes in Verbindung mit einer Jury, dringend gebeten. Die Begutachtung des Gesetz⸗Entwurfes wegen Abloͤsung der Frohnen, Hutungen und aller andern gutsherrlichen Gerechtsame durch eine landstaͤndische Deputation, wird eifrigst betrieben.

1 Karlsruhe, 19. Maͤrz. In der gestrigen oͤffentlichen Sitzung der zweiten Kammer legte der Finanz⸗Minister eine ummarische Darstellung der Einnahmen und Ausgaben der

von Piacenza aus in Bewegung gesetzt worden, und zugleich nicht wenig erschrocken waren, giebt die obgedachte Nummer digungsmitteln der Festungen hoͤchst verderblich werden koͤnnte hatte der Kommandirende dem Obersten Baron d'Aspre auf⸗ ddes Precursore unter der Aufschrift: „„Hoͤchstwichtige Der größte Theil des Berichtes handelt von den Verhaͤlt⸗ getragen, die Bewegung des General⸗Majors Hrabovsky MNachricht““, folgenden Auszug eines Schreibens eines vor⸗ nissen der Vereinigten Staaten zu den Indianern, von den durch eine Vorruͤckung von Modena uͤber Reggio zu unter⸗ nehmen Englaͤnders, welches am 6ten Morgens in Bologna mit mehreren Staͤmmen gluͤcklich abgeschlossenen Vertraͤgen stuͤtzen. Der Oberst Baron d'Aspre fuͤhrte diese Vorruͤ⸗ eingelaufen sey: „„Hesterreich wird das Prineip der Nicht⸗ und von den gegruͤndeten Hoffnungen der Regierung, die kung so rasch und entscheidend aus, daß er am 13ten bereits Intervention nicht brechen. Das Franzoͤsische Ministerium von ihr getroffenen Maaßregeln zur guͤtlichen Beseitigung um 5 Uhr Morgens vor Parma stand, und nachdem schon ist geaͤndert, und Odilon⸗Barrot, Mauzuin und Delaserte der mit den bis jetzt noch widerspenstigen Eingeborenen ob⸗ das Erscheinen seiner ersten Husaren⸗Patrouille die feige r (soll wahrscheinlich Salverte heißen) sind die Haͤupter der waltenden Differenzen mit einem erwuͤnschten Erfolge gekroͤnt volutionnaire Regierung in die groͤßte Angst versetzt und neuen Regierung. Savoyen ist im Aufstande, und die zu sehen. s das Auseinanderlaufen der National⸗Goͤrde zur Folge gehabt von allen Seiten einlaufenden Nachrichten sind so vor— Die Stadt und Provinz Philadelphia hat nach der hatte, so bemaͤchtigte sich der gedachte Oberst sogleich ohne trefflich, daß die Feinde der guten Sache in diesem Augen⸗ letzten Zaͤhlung 188,986 Einwohner; der Staat Ohio 937,000; allen Widerstand der Stadt, in welcher gegen Mittag auch blicke kein einziges Journal durchlassen. Ich zweifle gar im Jahre 1820 hatte dieser Staat nur 581,434 Bewohner die Brigade Hrabovsky eintraf.“ nicht, daß die Sache der Freiheit siegen wird.““ und vergroͤßerte mithin seine Bevoͤlkerung in 10 Jahren um „Ihre Majestaͤt die Frau Erzherzogin⸗Herzogin von Trotz diesen so beruhigenden Nachrichten herrschte nichtsdesto⸗ mehr als 61 Procent. Die Bevoͤlkerung von Alabama be⸗ 8s Parma hat unterm 12ten d. M. nachstehende Proclamation weniger, dem mehrgedachten Precu rsore zufolge, am 8ten steht aus 190,525 Weißen und 117,408 Sklaven; im Jahre aus Piacenza erlassen: „„Wir Marie Louise, Kaiserl. Prin⸗ Abends, auf die Anzeige, daß die Deutschen in Ferrara ein⸗ 1820 belief sie sich nur auf 127,901 Individuen. Louistana,

zessin, Erzherzogin von Oesterreich, von Gottes Gnaden Her⸗ geruͤckt und 10,000 Mann stark im Anmarsche gegen das das im Jahre 1820 zusammen 153,407 Einwohner hatte, zogin von Parma, Piacenza und Guastalla ꝛc. ꝛc. In dem gluͤckliche Bologna (alla volta della felice Bologna) begriffen zaäͤhlt deren jetzt 214,692. Das aus den 6 Staaten, Maine, Augenblicke, wo Wir, unter dem Schutze des Himmels und seyen, große Angst und Bestuͤrzung in der Stadt, die sich New⸗Hampfhire, Vermont, Massachusetts, Rhode⸗Island mit dem Beistande der Truppen, welche Se. Majestaäͤt der eerst am folgenden Morgen, als man erfahren hatte, daß das und Connecticut bestehende Neu⸗England hat 1,954,661 Be⸗ Kaiser von Oesterreich, Unser erlauchter Vater, zu Unserer Geruͤcht vom Anmarsche der Deutschen vor der Hand grund⸗ wohner, die sich seit 10 Jahren nur um 300,000 vermehr⸗ Verfuͤgung gestellt hat, die Ruhe, die rechtmaͤßige Ordnung los sey, einigermaßen legten, um den graͤnzenlosesten Rodo⸗ ten. Der Staat New⸗York allein hat eine beinahe gleiche und Unsere Machtvollkommenheit, die von einer verbrecheri⸗ montaden, womit das besagte Journal mehrere seiner Spal⸗ Bevoͤlkerung wie ganz Neu⸗England; diese besteht naͤmlich 8 schen Faction in Unsern Herzogthuͤmern Parma und Gua⸗ ten fuͤllt, Platz zu machen.“ 8 B aus 1,940,00 stalla gestoͤrt worden war, wieder herstellen, erklaͤren Wir, in Rom, 12. Maͤrz. Der Kaiserl. Russische Gesandte am ““ Uebereinstimmung mit Unserer Proclamation vom 26sten heiligen Stuhl, Fuͤrst Gagarin, der sich nach Neapel bege⸗ 2* 88 2* letztverflossenen Monats Februar, saͤmmtliche von der in Un⸗ ben hatte, um im Namen seines Souverains dem Koͤnige v“

seren Staaten ausgeuͤbten Macht der Rebellen erlassene deider Sicilien zu seiner Thronbesteigung Gluͤck zu wuͤnschen, 1i .. . Akte als null und nichtig. Und im Vertrauen auf die ist am 7ten d. M. von dort hierher zuruͤckgekehrt. Berlin, 25. Maͤrz. In den Plenar⸗Sitzungen der Anhaͤnglichkeit und Treue Unserer geliebten Unterthanen hof⸗ Die hiesigen Notizie del Giorno melden aus Rieti Koͤnigl. Akademie der Wissenschaften sind im Monat Maͤrz fen Wir, daß mit Uns dieselbe, zur Wiederherstellung der Ord⸗ vom 9. Maͤrz: „Gestern mit Tagesanbruch zeigte sich in Ka- d J. folgende Abhandlungen gelesen worden:

00 Individuen.

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Amortisations⸗Kasse von den Jahren 1827 1829 und die Nachweisungen uͤber die Verwendung der Staatsgelder in den letzten 3 Rechnungs⸗Jahren, endlich die seit 1828 im Finanz⸗Fache erlassenen provisorischen Gesetz

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EETETZZII11“ Zuͤrch, 16. Maͤrz. Das am 10ten d. M. von dem ggroßen Rath beschlossene Dekret uͤber die am 20sten d. in

en Versammlungen aller Kirchgemeinden des Kantons und

der Zuͤnfte in der Hauptstadt der Sanction der Buͤrger vor⸗

ulegende Staats⸗Verfassung verordnet, einem durch die Verfassungs⸗Kommission gemachten Antrage zufolge, daß uͤber die Annahme oder Verwerfung der Verfassung das absolute Mehr saͤmmtlicher an der Abstimmung Theil nehmender Buͤr⸗ ger des Kantons entscheiden soll, mithin diejenigen, welche nicht in den Versammlungen erscheinen, als auf ihr Stim⸗ menrecht verzichtend angesehen werden.

Der große Rath des Kantons St. Gallen versammelt sich am 15. Maͤrz außerordentlich, um das Budget fuͤr die laufenden Militair⸗Beduͤrfnisse zu vervollstaͤndigen. An Ruͤstung der Mannschaft und der Zeughaͤuser wird thaͤtig gearbeitet.

Schaffhausen, 18. Maͤrz. Nachrichten aus Basel zufolge, ist am 14ten d. M. von dem Kriminal⸗Gericht das Urtheil uͤber die sechs Mitglieder der provisorischen Regie⸗ rung, die sich zuerst zur Haft gestellt hatten, so wie uͤber wei andere bisher verhaftete Theilnehmer des Aufruhrs, ge⸗ sprochen worden. Nach diesem Urtheil besteht die ganze Strafe der Ersteren darin, daß Einer auf 2 Jahre, Zwei auf 4 Jahre und Drei auf 6 Jahre in ihrem Aktiv⸗Buͤrgerrecht 21 werden und Jeder vr des Kosten⸗Ersatzes zu lei⸗

en hat.

us St. Gallen schreibt man: Im Rheinthal herrscht noch immer viel Aufregung unter dem Volke, weil die Ver⸗ fassung vielen noch nicht demokratisch genug ist. Es werden Versammlungen gehalten, Drohungen gegen die anders Ge⸗ sinnten ausgestoßen, ihnen hier und da die Fenster eingewor⸗ fen, Pasquille gelegt u. s. w. Aus dem Bezirk Uznach kom⸗ men Aufwiegler ins Oberland, Obertokenburg und ins Rhein⸗ thal, die das Volk zur Verwerfung der neuen Verfassung aufreizen, und mehr oder weniger ists ihnen schon gelungen. Zu Neßlau z. B. widersetzte man sich der Ablesung der Pro⸗ elamation des Verfassungs⸗Raths, und an der Wies war eine Versammlung, welche ebenfalls verhinderrn will, daß die Verfassung in der bezeichneten Form den Kreisen vorgetegt werde. Es sey, heißt es, dem Gesetz zu viel uͤberlassen, was man lieber schon in der Verfassung ausgemacht gesehen haͤtte.

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Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Nach einem, von dem Herrn General der Kavallerle, Freiherrn von Frimont, eingelaufenen Berichte, ist Parma am 13ten d. M. von den K. K. Truppen besetzt worden. Es war zu diesem Ende die Brigade des General⸗Majors Hrabovsky

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nung und Unserer rechtmaͤßigen Auktoritaͤt beitragen und die Befreiungs⸗Truppen mit Gesinnungen der Dankbarkeit em⸗ pfangen werden. Piacenza, den 12. Maͤrz 1831. Marie Luise. Auf Befehl Ihrer Majestaͤt: der Praͤsident des In⸗ nern, F. Cornacchia.““

„Ueber die Vorgaͤnge in Parma in den letzten Tagen vor dem Einruͤcken der K. K. Truppen in diese Stadt er⸗ faͤhrt man, daß bereits am 9ten Nachmittags die dortige provisorische Regierung der Insurgenten oͤffentlich bekannt machen ließ, daß sie sich aufgeloͤst habe. Die groͤßte Angst und Verwirrung herrschte in der Stadt; die Mitglieder der

aufgeloͤsten Insurgenten⸗Regierung wollten die Flucht ergrei⸗

fen; aber die zwei Wagen, in denen sie sich befanden, wur⸗ den von einem Poͤbelhaufen angehalten und unter dem Ge⸗ schrei: Tod den Verraͤthern! Tod den Schaͤndlichen, die uns im Augenblicke der Gefahr im Stiche lassen! nach dem Re⸗ gierungs⸗Palaste zuruͤckgefuͤhrt. Zu gleicher Zeit hatten einige hundert junge Leute, die sich durch ihren Antheil an der Revolution am meisten kompromittirt glaubten, in aller Hast die Stadt verlassen, um den Weg nach Bologna ein⸗ zuschlagen. Nach einigen Pourparlers wurden die fuͤr ihr Leben zitternden Mitglieder der provisorischen Regierung auf das Versprechen, daß sie ihre Functionen wieder antreten wollten, losgelassen und den ausgezognen jungen Leuten nach⸗ geschickt, um sie zu bewegen, wieder nach Parma zuruͤckzu⸗ kehren; sie waren schon sechs Italiaͤnische Meilen von der Stadt und nur mit Muͤhe zur Ruͤckkehr zu bringen. Am folgenden Tage und am 11ten erreichten Verwirrung und Anarchie den hoͤchsten Grad; die Stadtthore wurden geschlos⸗ sen, keinesweges in der Absicht sich zu vertheidigen, sondern bloß um den Revolutions⸗Haͤuptern die Requisition saͤmmt⸗ licher Pferde, Behufs der Sicherstellung ihrer Flucht, zu erleichtern.“

„Der Precursore (eine neue zu Bologna erscheinende

Zeitung) vom 9. Maͤrz enthaͤlt ein Manifest der Studenten

der Universitaͤt zu Bologna an die Studenten der Universität zu Paris. In diesem Manifeste geben die Bologneser Stu⸗

denten ihre Bewunderung uͤber den Antheil zu erkennen,

welchen ihre Franzoͤsischen Kameraden an der Juli⸗Re⸗ volution genommen haben, und melden zugleich, daß sie sich auf das Studium der Werke der Französischen Philosophen legen. Sie druͤcken die Hoffnung aus, naͤchstens mit neuen Dante’s, Michel⸗Angelo's und Galilei's aufzutreten; mittler⸗ weile berichten sie hea⸗ Pariser Freunden, daß sie sich in eine Legion vereinigt haben, und sehen vor, daß viele von ihnen auf dem Schlachtfelde werden sterben muͤssen. Sie versprechen, unter den Franzoͤsischen Fahnen in Deutschland, Spanien und Rußland zu fechten, und schließen endlich mit

der Aufforderung an die Franzoͤsischen Studenten, ihnen Beistand zu leisten und der Welt zu beweisen, wie gut und ehrwuͤrdig ihre Macht ist!“ 1u] „Zur Beruhigung der Bologneser Rebellen, die uͤber die ruͤcken der K. K. Truppen in Ferrara

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Kunde von dem Ein

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nonenschußweite vor der Stadt ein zahlreicher, von Sercog⸗

nani angefuͤhrter Rebellenhaufen und forderte den Platz zur Uebergabe auf. Als eine verneinende Antwort erfolgte, be⸗

gann er, zu feuern, was von unserer Garnison kraͤftig erwie⸗ dert wurde. Das Feuer dauerte 3 Stunden, nach deren Verlauf Sercognani abermals unter furchtbaren Drohungen zur Uebergabe auffordern ließ. Der Kommandant Impac⸗ cianti wies, im Vertrauen auf die Tapferkeit der Besatzung und deren Anfuͤhrers, des Obersten Bentivoglio, so wie auf die gute Gesinnung der Einwohner, den Antrag abermals mit Unwillen zuruͤck. Das Feuern begann hierauf von neuem und dauerte bis zum Anbruch der Nacht. Die Rebellen schickten uͤber 40 Todte und Verwundete auf bedeckten Wa⸗ gen nach Terni. Wir haben nur den Verlust eines von einer Kanonenkugel getroffenen Reatiners zu bedauern. Der Feind zieht sich zuruͤck.“ V * Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. e

MNew⸗York, 17. Februar. Aus dem, dem Kongresse vorgelegten Bericht des Staats⸗Secretairs der Marine geht hervor, daß sich die Anwendung des Chlor⸗Kalks als ein sehr wirksames Mittel bewaͤhrt hat, um die Schiffs⸗Mannschaf⸗ ten in heißen Klimaten gegen ansteckende Krankheiten zu schuͤtzen. Die fuͤr den Unterhalt der Flotte fuͤr das ver⸗ flossene Jahr ausgesetzte Summe hatte nicht nur hingereicht, sondern sogar einen Ueberschuß von beinahe einer Million Dollars nachgelassen. Am Schlusse des Berichts wird unter mehreren anderen Verbesserungen auch die Bildung ei⸗ ner Marine⸗Schule und die Errichtung eines großen Marine⸗ Depots in New⸗Port vorgeschlagen. In aktivem Dienste wurden im vorigen Jahre fast eben so viel Kriegs⸗Schiffe be⸗

Iaagie als seit mehreren fruͤheren Jahren, naͤmlich: 5 Fre⸗

atten, 10 Kriegs⸗Schaluppen und 4 Schooner. Der Staats⸗

Seeretair des Krieges beginnt seinen Bericht mit der Bemerkung,

daß es den Truppen der Vereinigten Staaten gelungen

sey, den von den benachbarten Indianern oft bedrohten Frie⸗

den laͤngs den westlichen und suͤdlichen Graͤnzen aufrecht zu

erhalten, und bedauert uͤbrigens zu gleicher Zeit, daß die De⸗ sertion nicht geringer gewesen 4 als in fruͤheren Zeiten, indem mehr als 1000 Individuen (mehr als ¾½⅔ aller regulai⸗ ren Truppen) ihre Fahnen verlassen haͤtten. Um diesem Ue⸗ bel abzuhelfen, schlaͤgt er vor, einen Fonds zu bilden, aus welchem den Soldaten, die ihre Dienstzeit redlich aushalten, nach deren Beendigung eine gewisse Summe ausgezahlt wer⸗ den soll. Er glaubt, diese Maaßregel werde mehr helfen, als die auf Desertion gesetzte Strafe. Fuͤr das Artillerie⸗ Wesen wuͤnscht der Berichterstatter, daß die Regierung eine groͤßere Summe bewillige, um die verschiedenen Festungen so bald als moͤglich in vollkommenen Stand gesetzt zu se⸗

hen, indem man mit dem bis jetzt bewilligten jaͤhrlichen Zu⸗

schuß von 109,000 Dollars diesen Zweck erst in zehn

Jahren erreichen wuͤrde, binnen welcher Zeit ein vorhergesehener Krieg dem Lande bei

un⸗- mangelhaften Verthei⸗

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Am 3. Maͤrz: Herr Ehrenberg, Beitraͤge zur Kenntniß und Systematik der Korallenthiere. 6 Am 10. Maͤrz: Herr Lichtenstein, uͤber die Verwandt⸗ schaft der Insekten fressenden Raubthiere mit den Nagern.

Am 17. Maͤrz: Herr Klug, uͤber das Verhalten der einfachen Stirn⸗- und Scheitel⸗Augen bei den Insekten mit zusammengesetzten Seiten⸗Augen. 8

Am 24. Maͤrz: Herr Kunth, 1) uͤber die Verwandt⸗ schaft der Gattung Stilbe und die Nothwendigkeit, sie als Typus einer nenen Familie zu betrachten; 2) üᷓber eine neue Gattung aus der Familie von Nyctagineen; 3) uͤber die Gat⸗ tung Sympieza Lichtenst.; 4) gJber die Willdenowsche Gat⸗ tung Omphalococca. 8

Das heutige Amtsblatt der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam enthaͤlt eine Uebersicht des Schullehrerwitwen⸗ und Waisen⸗Unterstuͤtzungs⸗Fonds fuͤr das Jahr 1830. Nach Inhalt derselben betrug die Einnahme des Fonds, mit Aus⸗ schluß des aus dem Jahre 1829 vorhandenen Kapital⸗Be⸗ stands von 25,400 Rthlr. in Dokumenten, 3780 Rthlr. 13 Sgr. 10 Pf.; fuͤr das Jahr 1829 sind im Ganzen 1731 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. an Witwen⸗Unterstuͤtzungen ge⸗ zahit worden; fuͤr das Jahr 1830 sind in gleicher Weise 1933 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. zu zahlen und bereits angewie⸗ sen. Nach Abzug der gesammten Ausgaben bleibt der An⸗ stalt jetzt ein Vermoͤgen von 25,362 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf., und hat sich dasselbe sonach gegen das Jahr 1829, wo es nur 23,634 Rthlr. 19 Sgr. 9 Pf. betrug, um 1727 Rthlr. 15 Sgr. 11 Pf. vermehrt. Bei dem zu gedachtem Fonds gehoͤrigen Verstaͤrkungs⸗Fonds betrug die Einnahme im Jahre 1830: 3224 Rthlr. 15. Sgr. 10 Pf., die Ausgebe dagegen nur 2602 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. welche zum Ankauf von Dokumenten verwandt worden. Der gesammte Betrag bei⸗ der Fonds ist 48,034 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.

Aus Oppeln wird gemeldet: Der hier gebildete Huͤlfs⸗Verein fuͤr Ober⸗Schlesten, welcher der in Folge der vori⸗ gen Miß⸗Ernte zu befuͤrchtenden Theuerung und dem Nah⸗ rungsmangel fuͤr die nothleidendste Volks⸗Klasse nach Möͤg⸗ lichkeit abzuhelfen bezweckt, erfreut sich guͤnstiger Resultate. Es sind bereits uͤber 4000 Rthlr. theils an unverzinslichen Beitraͤgen auf Actien, theils an baaren Geldgeschenken ein⸗ gegangen. Dieser zum Wohlthun geneigte Sinn der Behar⸗ den und Einsassen des hiesigen Regierungs⸗Bezirkes, beschraͤnkt sich aber nicht bloß auf die Unterstuͤtzung der Nothleidenden, sondern bemuͤht sich auch, auf die Bildung der Kinder der armen Volks⸗Klasse kraͤftig einzuwirken. So besteht in der Stadt Ratibor seit einigen Jahren eine wirkliche Unter⸗ richts⸗Anstalt, in welcher, so wie in dem seit kurzem in hie⸗ siger Stadt errichteten Institute armer Buͤrger, Maͤdchen im Naͤhen und Stricken ohne Entgelt unterrichtet werden. Die angefertigten Arbeiten werden jaͤhrlich im Schulgebaͤude oͤffentlich vorgelegt und an Meistbietende verkauft, wodurch die Anstalt schon ein kleines Betriebs⸗Kapital sich e