usstellung von Gemaͤlden und Bildwerken lebender Kuͤnst⸗ er keinen Ersatz bieten kann. — Vor einigen Tagen wurden gegen 300 Verbrecher von der Engelsburg nach dem soge⸗ nannten Termini gebracht, weil das Kastell in Vertheidigungs⸗ zustand gesetzt wird. — Aus Neapel wird gemeldet, daß der Graf von Syrakus, Bruder des Koͤnigs und Generalstatt⸗ halter von Sicilien, der sich am 6ten d. M. mit seinem Ge⸗ scolge nach Palermo eingeschifft hatte, in letzterer Residenz angekommen und von den Einwohnern mit großem Enthu⸗ siasmus aufgenommen worden ist. — Folgendes ist der Inhalt des Dekrets wegen Zusam⸗ menberufung der Deputirten nach Bologna: „Provisori⸗ sche Regierung der vereinigten Italiaͤnischen Provinzen. Die Zewesene provisorische Regierung der Provinz Bologna er⸗ Fannte, wie wichtig es sey, die befreiten Provinzen schnell zu pereinigen und in Bologna einen National⸗Kongreß der Deputirten derjenigen Staͤdte zu bilden, die durch besondere Regierungen verwaltet werden; indessen konnte sie bei der Kuͤrze der Zeit nicht selbst die Zahl der Deputirten im Ver⸗ haͤltniß der betreffenden Bevoͤlkerungen vertheilen. Und ob⸗ gleich spaͤter vorgeschlagen worden war, die gegenwaͤrtige Ver⸗ sammlung nach jenem Verhaͤltnisse zu rekonstitutren, so wurde doch beschlossen, dies noch zu verschieben, um die Bildung der neuen Regierung und die Berathungen der Wahl⸗Gesetze nicht laͤnger aufzuhalten. Da nun aber durch außerordent⸗ che Umstaͤnde die Versammlungen suspendirt wurden und zur Wiederberufung der Deputirten eine Frist bis zum 31ten d. gegeben werden mußte, so erwog die provisorische Regierung der vereinigten Provinzen, daß in der Zwischenzeit nach einer szegelmaͤßigen Norm die Zahl der Deputirten festgesetzt wer⸗ den koͤnne, welche von jeder Provinz im Verhaͤltniß ihrer Bevoͤlkerung zu schicken sind, damit in den vorzunehmenden Berathungen die Stimmen der Repraͤsentanten der Zahl der Repraͤsentirten entsprechen. Sie verordnet daher: 1) Jeder Distrikt wird je von 30,000 Einwohnern einen Deputirten sschicken. 2) Es erhaͤlt daher die Provinz Bologna 10 De⸗ putirte (wir uͤbergehen die naͤhere Vertheilung dieser und der folgenden Deputirten auf die einzelnen Distrikte in jeder Pro⸗ vinz); Ferrara 7; Ravenna 5; Forlt 6; Urbino und Pe⸗ saro 7; Ankona 5; Macerata 8; Fermo 3; Aecoli 2; Peru⸗ gia 6; Spoleto und Rieti 5. (Zusammen 64.) Die Depu⸗ zirten der vereinigten Provinzen werden sich nach der von dem Praͤsidenten der Versammlung erlassenen Weisung am Züisten d. in Bologna einfinden. Gegeben im Regierungs⸗ Palaste in Bologna, den 12. Maͤrz 1831. Im Namen der provisorischen Regierung, der Praͤsident Giovanni Viecini. Vincenzo Cristini, Seecretair.“ — Aus Bologna vom 15. Maͤrz wird (in der Allgemei⸗ nen Zeitung) geschrieben: „Der General Zucchi wurde am 13ten zum Generalissimus ernannt. Gestern kamen einige Fluͤchtlinge aus Pisa hier an und verkuͤndeten, daß dort eine Revolution in ihrer Geburt nicht erstickt, aber erschossen und zerhauen worden sey. Sie sollte im Theater losbrechen, die Studenten an der Spitze. Die Italiaͤner haben nur Ein Ziel vor Augen. Sie wuͤrden an allen Straͤngen zerren, wonn sie gewiß waͤren, damit einen Vespro siciliano zu laͤu⸗ zen. Das Schicksal machte bisher die Bewohner Italiens entweder zu stolzen Gebietern der Welt, oder zu sehr gehor⸗ samen Dienern eines Fremden. Dieser war bald ein Gallier, hald ein Germane; und so kam es, daß der Patriotismus der Italiaͤner nichts Anderes war, als Teutomanie, wenn sie von Franzosen, und Gallomanie, wenn sie von Deutschen be⸗ herrscht wurden. Heutzutage wandelte sie der Gedanke an, ihre Roma (Lauag) wieder ins Leben zu rufen. Ihre na⸗ züͤrliche Schwaͤche aber taͤglich mehr einsehend, rufen sie nun die Franzosen zu Huͤlfe, indem sie sich schmeicheln, diesel⸗ ben wuͤrden gratis herbeieilen. Ungeachtet des panischen Schreckens, der sich am vorletzten Sonntag hier ver⸗ breitete und die Deputirten der Union auseinanderstob, haben sie doch den Gedanken nicht fahren lassen, ganz Italien zu revolutionniren, sich uͤber Oesterreich hinaus⸗ zusetzen und nur Frankreich anzubeten. Sie halten die Modenesen, die mit Zucchi kamen, durchs Versprechen zuruͤck, daß sie sie wieder in Triumph einfuͤhren wuͤrden; sie ziehen egen die fremden Tyrannen mit Schimpf und Spott zu zade; sie ahmen hinsichtlich Ferraras trotzig das Verfahren der Belgier in Betreff Luxemburgs nach; sie ruͤsten sich zum Kampfe; mit einem Worte, sie wuͤnschen nicht Freiheit, oder wenigstens Freiheiten fuͤr die einzelnen Italiaͤnischen Staaten, sondern sie wollen die Befreiung Italtens. Auch Geld soll geschlagen werden, und darauf soll zu stehen kommen: ein fliegender Adler mit einem Konsularbuͤndel im Schnabel einer⸗ seits, Freiheit von Lorbeern umwunden andererseits. Weil der gesetzgebende Koͤrper davon lief, so hat sein Pr * 2* “ 68 8 “ 16 16 1
Zanolini bekannt gemacht, daß die Attributionen desselben bis auf seine Wiedererscheinung der vollziehenden Gewalt unter der Praͤsidentschaft Vicinis anheim fallen. Vielleicht sogar duͤrfte man sich gaͤnzlich unter eine Militairbehoͤrde stellen, unter Zucchi und Armandi, was auch am natuͤrlichsten waͤre, denn der Staat befindet sich wirklich im Belagerungszustande. Auch Toskana ist nun versperrt; Modena gleichfalls; Oester⸗ reich war es schon; so bleibt nur noch Ankona offen. Es sollen Montirungen fuͤr 3000 Mann auf Lieferung bestellt werden; wer aber wird sie auf sich nehmen? Die Kassen sind leer; die freiwillige Beisteuer, die sich schon auf fast 14,000 Scudi belief, hat seit dem vorletzten Sonntage auch aufgehoͤrt. Viele Beamte koͤnnen nicht zu ihrem Gehalte kommen, die Steuern werden anticipirt erhoben, die mobile National⸗Garde kommt nach und nach aus der Romagna zuruͤck, weil sie keine Loͤhnung erhaͤlt. Der Divisions⸗General Grabinski hielt in Forli Heerschau uͤber seine Division, die aus ein paar Tau⸗ send Mann besteht; der General Ollini steht in Ravenna und deckt das Littorale mit Gott weiß wie Vielen; der Oberst Ragani mit einer halben Brigade in Faenza; der Oberst Cataneo in Lugo, ebenfalls mit einer halben. Heute versicherte Armandi, es wuͤrde sich Alles schon geben, der Agent in Paris haͤtte berichtet, Frankreich drohe Oesterreich, wenn es bis hierher vorruͤcke. — In Ferrara wurden nach dem Ein⸗ ruͤcken der Oesterreicher die Thore verschlossen; einige hiesige Dragoner sahen sich daher wie gefangen. Tages darauf, als der Postwagen abfuhr, ritten sie ihm nach, als wenn sie seine Eskorte waͤren. Dafuͤr wurden sie auch wirklich von den Schildwachen gehalten, und so entkamen sie. — Napoleon und Ludwig Buonaparte befinden sich in Forli; der Aelteste ist krank geworden; ein junger Korse, ein Kapellan, hat sich ihnen angeschlossen. I ,6 799 “¹“ 1111““ E1111“* Der Messager des Chambres giebt folgendes durch Courier in Paris eingegangenes Schreiben aus Madrid vom 15. Maͤrz: „Die Nachrichten aus Cadix gehen bis zum 10ten d. Zu dieser Zeit herrschte dort die groͤßte Ruhe; die Truppen der Insurgenten waren vernichtet und die Gefan⸗ genen erschossen worden. General QAuesada wird, wie man
versichert, fuͤr seinen Sieg mit dem Orden des goldenen Vlie⸗
ßes belohnt werden.“ 8 ug H.“ “ 2 In einem, in der Schlesischen Zeitung und den Nuͤrnberger Korrespondenten enthaltenen Schreiben aus Konstantinopel vom 25. Febr. heißt es: „Bei uns herrscht gegenwaͤrtig, wie gewoͤhnlich waͤhrend der Dauer des Ramadan, vollkommene Ruhe, und auch auf den diplomati⸗ schen Bureaus bemerkt man außerordentliche Stille. Der Russische Geschaͤftstraͤger, Baron von Ruekmann, ist zum Kaisert. Russischen Residenten in Griechenland ernannt wor⸗ den. Er wird dahin reisen, sobald Hr. von Buttenieff, Kaiserl. Russischer Botschafter bei der Pforte, hier angekom⸗ men seyn wird. — Die Flotte liegt noch immer im Arsenal, und von der Unternehmung des Groß⸗Wesirs gegen Skutari, hat die Pforte bis heute noch nichts Offizielles bekannt ge⸗ macht, was seine besondern Gruͤnde haben mag. — Aus Persien will man Nachrichten haben, wonach in die⸗ sem Lande wirklich Unruhen ausgebrochen seyn sollen; da
man aber nichts Zuverlaͤssiges hieruͤber erfahren kann, so
muͤssen wir die naͤchste Post abwarten, um uͤber den Grund oder Ungrund dieser Sache berichten zu koͤnnen. — In dem Projekt des Sultans, die Verschoͤnerung der Hauptstadt be⸗ treffend, wird eifrig fortgearbeitet; namentlich wird auf eine huͤbschere Ansicht der Haͤuser, auf Herstellung von Straßen⸗ pflaster und bei neuen Gebaͤuden auf regelmaͤßig gleiche Stel⸗ lung gesehen. Seit kurzer Zeit spricht man auch davon, daß der Sultan auf den Moscheen Glocken anzubringen beschlossen habe; in jedem Falle glaubt man, daß die neuen Griechischen
Kirchen solche erhalten werden")7 11114““X“ 8
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
New⸗York, 17. Febr. heißt es: „Der Feldzug fuͤr die naͤchste Praͤsidentur ist eroͤff⸗ net, und zwar unter unerwarteten Umstaͤnden. Da General Jackson nach seinem, in der Botschaft oͤffentlich ausgespro⸗ chenen Wunsche, sich nicht mehr erwaͤhlt zu sehen, vom Kampfplatz abgetreten ist, so scheint es, als stehe Hr. Clay hoch erhaben uͤber alle Nebenbuhler, die man ihm entgegen stellen koͤnnte. Unserer Meinung nach wuͤrde er selbst uͤber General Jackson den Sieg davontragen; von Letzterem abge⸗
sehen aber kann man an diesem Sieg nicht einen Augenblick
zweifeln. ²*
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Im hiesigen American
In einer, in der Stadt Frankfort (Staat Kentucky) ge⸗ haltenen Versammlung, in welcher 290 Individuen aus allen Theilen des genannten Staats zugegen waren, wurden 17 verschiedene Beschluͤsse gefaßt, von denen jeder sich auf einen Tadel gegen Maaßregeln der dermaligen Verwaltung gruͤndet, wie z. B. gegen das vom Praͤsidenten ausgesprochene Veto in Betreff einiger Vorschlaͤge zu inneren Verbesserungen; ge⸗ gen die angeblich parteiische Absetzung und Anstellung von Beamten; gegen das Verfahren hinsichtlich der Indianer u. s. w. Das Resultat aller dieser Beschluͤsse ist die An⸗ empfehlung des Herrn Clay zum naͤchsten Praͤsidenten. — Bevor die Versammlung auseinanderging, wurde ein Central⸗ Comité und eine Deputation zu einer in Washington zu haltenden National⸗Versammlung ernannt, der ein Abgeord⸗ neter aus jedem Kongreß⸗Bezirk beiwohnen soll, um uͤber Angelegenheiten des Landes, und namentlich uͤber die Wahl des naͤchsten Praͤsidenten und Vice⸗Praͤsidenten des Kongres⸗ ses, zu verhandeln.
Der Secretair der Schatzkammer hat oͤffentlich bekannt machen lassen, daß die Certifikate der 4 ½ procentigen Anleihe der Vereinigten Staaten vom 3ten Maͤrz 1825, im Betrage von 1,539,336 Dollars 16 Cents, am naͤchsten 1sten Juli eingeloͤst werden sollen.
Der Prinz Paul von Wuͤrtemberg ist dermalen auf einer Entdeckungs⸗Reise im nordwestlichen Amerika begriffen und denkt erst zuruͤckzukommen, nachdem er Peru und Me⸗ rxiko besucht. 1
Die in mehreren Staaten der Union bestehenden Gesell⸗ schaften zur Beförderung der Maͤßigkeit im Genuß starker Getraͤnke, zeigen bereits uͤberall ihren vortheilhaften Einfluß. So wurden z. B. in New⸗York im Jahre 1828 gegen 112,000 Faͤsser Branntwein destillirt; im Jahre 1829 aber nur gegen 80,000, also gegen 32,000 Faͤsser weniger. Im Jahre 1828 betrug die Einfuhr fremder Branntweine 2,925,705 Gallonen und im Jahre 1829 nur 1,695,838, also 1,229,867 Gallonen weniger. Man hat die Berechnung gemacht, daß auf diese Weise den hiesigen Bewohnern eine Ausgabe von mindestens 2 Millionen Dollars erspart wurde, die dem Handel und dem Gewerbfleiße zu Gute kamen und einen sichtbaren Einfluß auf den allgemeinen Wohlstand
atten. 9 Im Laufe dieses Winters ließ der Staat Georgia Gold⸗
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muͤnzen fuͤr den Werth von 200,000 Dollars aus einheimi⸗
Berlin, 28. Maͤrz. Ueber die Na umburger Svparkasse haben die Vorsteher derselben eine durch den Druck bekannt ge⸗ machte spezielle Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben zur oͤf⸗ fentlichen Kenntniß gebracht, und ergiebt sich daraus, daß in das Jahr 1831 ein verzinslicher Kassenbestand von 141,476 Rthlr. uͤbernommen worden ist und sich in dem Jahre 1830 der Sparkassen⸗Fonds uͤberhaupt um 28,897 Rthlr. wirk⸗ lich vermehrt hat. 3
— Aus Merseburg wird gemeldet, daß die staͤdtische Arbeits⸗Anstalt zu Halle, in welcher dermalen 44 Individuen befindlich sind, fortdauernd sich in gemeinnuͤtziger Wirksam⸗ keit bewaͤhrt. Der wohlthaͤtige Einfluß derselben auf die sonst boruͤchtigte Bettelei von Hallensern ist sehr sichtbar, und die ganze Umgegend der Stadt empfindet davon nur ange⸗ nehme Folgen. — In Herzberg, Schweinitz und Jessen haben sich aus den angesehenen Einwohnern besondere Ar⸗ men⸗Kommissionen gebildet, welche dem Beduͤrftigen Unter⸗ stuͤtzungen in baarem Gelde und Brodkorn, auch Holz gewaͤh⸗ ren. In den uͤbrigen Staͤdten des Schweinitzer Kreises
wird gleichfalls dafuͤr gesorgt, daß dem Armen und Kranken sein Loos moͤglichst erleichtert werde.
— Nachrichten aus Muͤnster zufolge, sind durch die Armen⸗Verwaltung zu Ibbenbuüͤren im vorigen Jahre an Nothleidende vertheilt worden: 1117 Rthlr. 23 Sgr. 4 Pf. baar, 21,600 Pfd. Brod und 300 Scheffel Steinkohlen bes⸗ serer Sorten zur Vermischung mit 400 Scheffel Gruß, welche durch die Koͤnigl. Bergbehoͤrde den Armen unentgeltlich ver⸗ abreicht sind. — Fuͤr die Armen in Bevergern hat der Guts⸗ besitzer v. Heeremann zu Surenburg eine bedeutende Quan⸗ titaät Brennholz geschenkt; eine um so willkommnere und
dankenswerthere Gabe, da es diesem Orte an Brenn⸗Mate⸗
rial besonders fehlt. — Die Armen zu Darfeld hatten sich von dem dortigen Gutsbesitzer, Grafen von Droste, mannig⸗ facher und bedeutender Wohlthaten zu erfreuen. Ueberhaupt zeigte sich der Wohlthaͤtigkeitssinn der bemittelten Bewohner hauptsaͤchlich in den erschoͤpften Klei⸗Gegenden bei den zum
Besten der Nothleidenden veranstalteten außerordentlichen Kollekten auf eine hoͤchst erfreuliche Weise und meistens mit bewundernswerthem Erfollgg. Kdoͤnigsberg, 23. Maͤrz. Am 21sten d. M. um 6 Uhr Morgens, vollendete hier im 60sten Lebensjahre seines un⸗ schaͤtzbaren Lebens der Koͤnigl. Staats⸗Minister, Dircktor der Ostpreußischen General⸗Landschaft und General⸗Land⸗Feuer⸗ Societaͤt, Ritter des großen Rothen Adler⸗Ordens ꝛc., Reichs⸗ Burggraf und Graf zu Dohna⸗Schlobitten, so allgemein betrauert, als er geliebt und geehrt war. Ihn schmuͤckte flecken⸗ lose Reinheit und Kraftfuͤlle des Willens, mit einem hochausge⸗ bildeten Zartsinne, um stets in jedem Verhaͤltnisse edel zu handeln; ein wahrhaft christlicher Wandel, die treueste Ergebenheit gegen den geliebten Monarchen, gluͤhende Liebe zum Vaterlande, sich stets in dessen wohlverstandenem Interesse aͤußernd, mit einer unbegraͤnzten Hingebung fuͤr das oͤffentliche Wohl, die um so nuͤtzlicher wirkte durch seine mannigfache reichhaltige Geschaͤftserfahrenheit, durch seine rege pruͤfende Theilnahme an jeder Bewegung der Zeit, durch die Lebendigkeit und Tiefe seines Gefuͤhls fuͤr alles Gute und gegen alles Schlechte, durch sein freimuͤthiges kraͤftiges und wieder so mildes We⸗ sen. Seinem Werthe ist daher oft, und noch vor wenigen Tagen in Bezug auf seine Wirksamkeit bei dem gegenwaͤrti⸗ gen vierten Preußischen Provinzial⸗Landtage, die Allerhoͤchste Anerkennung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs zu Theil geworden, und der Verewigte hatte sich eine solche allgemeine Achtung, ein solches allgemeines Vertrauen erworben, wie sie kein Mann in irgend einer Provinz des Staates in hoͤherem Grade be⸗ sitzen kann. Sein Verlust ist fuͤr den Koͤnig und fuͤr das Land sehr groß! Die Ostpreußische General⸗Landschafts⸗Direction.
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Wissenschaftliche Nachrichten. ungen der Wappen saͤmmtlicher Europaͤi⸗
n Souveraine, der Republiken und freien dte, nebst Erklaͤrung der einzelnen Wappen⸗ e
e
0 felder und Titel der Regenten; herausgegeben von C. H. v. Gelbke, Koͤnigl. Preußischem Major in der Garde⸗ Artillerie, Ritter der Konigl. Franzoͤsischen Ehrenlegion, des Koͤnigl. Daͤnischen Danebrog⸗ und Koͤnigl. Wuͤrtem⸗ bergischen Militair⸗Verdienst⸗Ordens ꝛc. ic. In 12 Liefe⸗ rungen. Berlin, bei G. Reimer. 18 Die vielseitige Aufmerksamkeit, welche diesem Werke gleich nach dem Erscheinen des ersten Heftes uͤberall zu Theil ward, macht es auch uns zur Pflicht, dasselbe lobend zu erwaͤhnen, zu⸗ mal da es nicht bloß wissenschaftlichen Werth hat, sondern guch ein kuͤnstlerisch schoͤn ausgestattetes Prachtwerk ist. Der Herr Herausgeber hat vornehmlich darauf geschen,hem der groͤßten Rich⸗ tigkeit auch moͤglichst ein schoͤnes und reiches Ganzes zu geben; demnach sind, wo es nur irgend thunlich war, auch die vorzuͤg⸗ lichsten Orden jedes Monarchen seinem Wappen zierend beige⸗ fuͤgt. Der Zeichner (Hr. Asmus) hat beim Festhalten am heral⸗ dischen Typus doch stets gefaͤllige Formen und den zum Theil an sich so bunten Wappen malerische Haltung zu geben gesucht. Die Lithochromie, zuerst von den Kuͤnstlern, welche Zahns Pom⸗ pejanische Ornamente zeichneten, ins Leben gerufen, ist hier zum zweitennale in einem weit schwierigern Falle mit Gluͤck ange⸗ wendet. Nur dadurch ist es moͤglich geworden, bei der bestimm⸗ testen Zeichnung die schoͤnsten Farben und Metallflaͤchen in der Weise zu schaffen, wie es diese (von Herrn Hildebrand gedruck⸗ ten) Blaͤtter zeigen. — Zwei Hefte des Werks liegen bis jetzt vor uns. Unter den Blaͤttern des ersten steht das große Koͤnigl. Preußische Staatswappen oben an, durch Reichthum und Far⸗ benpracht, wie durch ernste und kraͤftige Charakteristik, imponirend. Die zierlichen Formen des Koͤnigl. Englischen Wappens sehen wir hier noch durch saͤmmtliche an ihren Ketten haͤngende Orden erhoͤht. Das Kdonigl. Saͤchsische ist das nach den neuesten Veraͤnderungen angeordnete; es stellt sich einfach schoͤn dar, waͤhrend das Großherzoglich Weimarsche sich noch ganz in der Alterthuͤmlichkeit der fruͤheren Herzoglich Saͤchsischen Wap⸗ pen zeigt. Im zweiten Hefte sinden wir zwei erst im Laufe des verflossenen Jahres von den respektiven Monarchen verordnete: die der Großherzoge von Baden und Oldenburg. Diese schoͤn gezeichneten Wappen werden hier zum erstenmale vor das Publi⸗ kum gebracht und sind gewiß eine bedeutende Zierde der Samm⸗ lung. Außerdem enthaͤlt dasselbe das Koͤnigl. Portugiesische und das Koͤnigk. Sicilianische Wappen; letzteres, ganz den Stempel der Italiaͤnischen Heraldik tragend, moͤchte wohl das zierlichste des Heftes seyn, waͤhrend dagegen das Koͤnigl. Daͤnische wieder anz in der alten kraͤftigen Eigenthuͤmlichkeit des Nordens er⸗ cheint. Der Titel der Regenten und die Erklaͤrung der Wap⸗ pen und der Orden sind denselben jedesmal nebengedruckt. — Indem dieses auch im Uebrigen vom Verleger auf das elegan⸗ teste und wuͤrdigste ausgestattete Werk einem bisber ncfühlten Mangel auf das befriedigendste abhilft, wird dasselbe allen fuͤrst⸗ lichen und hohen Personen, so wie den Liebhabern der Heraldik⸗
eine erfreuliche Erscheinung seyn b
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