1831 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8. 8 Gefahr zusahen sind.

Die der Königl. Preußischen Seehandlung gehörige nns theilt aus der Speyerer Zeitung Folgendes mit: „Man liest in ½ Kronprinz von Preußen“ geht Ende dieser oche .““

einem Französischen Blatte, daß man sich nach der Aussage eines Ladung nach Hamburg ab. Aait tfitit., eh 1— 8 Offiziers keinen Begriff von den häufigen Desertionen der Trup⸗ v1116“ 6 ““ pen auf dem linken⸗Rhein⸗Ufer machen könne, die Festung 8

Landau sey gänzlich entblößt von Truppen (totalement dégarni de troupes), und wenn der Krieg ausbrechen sollte, würden ganze Regimenter zu den Franzosen übergehen. Hierauf kann man nur erwiedern, daß man sich wirklich keinen Begriff machen kann, mit welchen lügenhaften Mährchen man das Publikum in Frankreich zu unterhalten trachtet, und welche Mittel man

ihrerseits jenen Königl. Kommissarien 7 Mitglieder Kammer als ständische Kommissarien beizuordnen.“

München, 6. April. Die hiesige politische Zeitung

1

8 jeder

‚„ beweist,

legt worden waren. Wenn irgend einem Lande freier Hantten. Die nächste öffentliche Sitzung wird erst

Noth thut und bekanntlich sind die erfahrenen Staatsmassetfinden. sans ri ö ner unserer Zeit zu dem Resultate gelangt, daß er jedem L Unser Minister⸗Rath hat nach langer Deliberation beschlos⸗ wohlthätig ist so ist es Holland, das durch seine Lage, dum „Truppen nach dem Luxemburgischen zu senden, und dem⸗ seinen Boden, durch die Art der Betriebsamkeit seiner Einweisschst nach Echternach, Grevenmacher und Renaix Besatzungen ner und durch seine, bei dem Mangel eigener Erzeugnisse, groß legen. Vorgestern sind 2000 Gewehre zur Bewaffnung der Consumtion ausländischer Produkte, ausdrücklich darauf angergergarde nach Arlon abgesandt worden. Privat⸗Nach⸗ wiesen ist, der Vermittler des Europäischen Verkehres und uten zufolge, scheint man indessen im Lupemburgischen mit der Stapel⸗Platz für die Erzeugnisse beider Welten zu seyn. Wen lgischen Regierung durchaus nicht zufrieden zu seyn. Aus man nun die seit 15 Jahren auf dem Holländischen Handel won haben bereits mehrere, von dieser Regierung eingesetzte folglich auch auf dem ganzen Lande lastenden Beschränkunghamte, namentlich die Inspektoren Leurs und ydenbroek, noch nicht aufgehoben hat, so ist es augenscheinlich nur umn entfernt, um dem Großherzoge wieder ihre Dienste anzu⸗ blieben, um nicht auch den Belgischen Produkten die alte Anplten.

Sitzung Herrn Achilles Leclere an die durch den Tod des Hrn. Molinos erledigte Stelle ernannt. 8 Der Rektor der hohen Schule in Rouen hat eine in Dieppe errichtete Anstalt Englischer Jesuiten schließen lassen.

Der Parteigänger Diot, der an der Spitze einer Bande ausgetretener Kantonisten in den westlichen Departements um⸗ herzieht und die Einwohner beumuhigt, soll von den zu seiner Verfolgung ausgesandten Truppen nach einigen Blättern gefan⸗ gen, nach anderen in einem Gefechte mit ihnen getödtet wor⸗ den seyn. V

Weber's Euryanthe wird übermorgen zum erstenmale auf dem Theater des Odcon aufgeführt werden. I

Gestern hat der Finanz⸗Minister in dieser Angelegenheit eine Konferenz mit der Central⸗Section gehabt, und man ist überein⸗ gekommen, anch halbe und Viertel⸗Antheile der neuen Partial⸗ Dbligationen (von 1000 G. à 95 pCt.) auszugeben. Ferner ist beschlossen worden, daß der Ertrag dieser Anleihe nur zu solchen Ausgaben soll verwendet werden können, die vom Gesetze festge⸗ stellt worden, und daß die Gelder nicht bloß bei den Finanz⸗Ad⸗ ministratoren in den Hauptstädten der Provinzen, sondern auch bei jedem Reichsschatz⸗Agenten in den verschiedenen Orten des Landes abgegeben werden koͤnnen.

Unsere schon ziemlich bedeutende Seemacht wird immer noch vermehrt, so daß sich bald die großeren Kriegsfahrzeuge auf 54, nämlich: 8 Linienschiffe, 15 Fregatten und 31 Korvetten und

Inland.

Berlin, 11. April. Auf dem am 26sten v. M. beendeten Lä⸗ tare⸗Markt in Br eslau befanden sich 1154 Feilhabende, unter denen 51 Händler mit Baumwollenwaaren, 40 Bandhändler, 13 Stahl⸗

und Eisenwaarenhändler, 30 Tuchfabrikanten, 130 Leder⸗ und 143 Von der Gesammtzahl der Verkaufer

ECgüh; roßbritanien und Irland. London, 6. April. Ihre Majestäten werden am 11ten

d. M. in London erwartet; wie es heißt, werden Sie nach einem Aufenthalt von einigen Tagen wieder nach Windsor zurückkehren. gebrauchen.

Am 3ten fand ein Kabinets⸗Rath statt, der ungefähr zwei Tages zuvor hatten der Oesterreichische und

Stunden dauerte. Niederlaͤndische Botschafter und der Preußische Gesandte lange Uinterredungen mit Lord Palmerston im auswartigen Amte.

Von allen Theilen des Landes laufen fortwährend Nach⸗

richten von dem Enthusiasmus ein, mit dem die zweite Lesung eform⸗Bill in Stadten und Dörfern aufgenommen wor⸗

der R den ist; auch Schottland nimmt lebhaften Antheil an der all⸗

gemeinen Freude, und Erleuchtungen und Feuerwerke sind dort,

wie in England, an der Tagesordnung.

Ein hiesiges Morgenblatt fordert alle Freunde der

Reform auf, sich in den Aeußerungen ihrer Freude zu mäßigen und alle Excesse zu vermeiden, damit nicht die Gegner derselben

in solchen Excessen, selbst wenn sie nicht von Bedeutung wären,

einen Vorwand finden könnten, das Volk als blutdürstig und aufrührerisch zu schildern. Bei der dermalen im Werke seyenden Parlamentswahl für

Colchester hat der der Reform zugethane Kandidat, Herr Ma⸗

thew, bereits eine gewaltige Stimmenmehrheit über seinen Geg⸗ ner, Sir W. Curtis, erhalten, obwohl Letzterer durch großes Ver⸗ mögen, Verbindungen und Einfluß in der Stadt unterstützt wird.

Die hiesigen Blätter enthalten den amtlichen Bericht über die Staats⸗Eimnahme im vorigen mit dem 5ten April dieses Jahres beendigten Rechnungs⸗Jahre; sie betrug, demselben zu⸗ folge, 45,759,114 Pfd., mithin 1,134,947 Pfd. weniger als die Einnahme des Jahres 1829: die diesjährige Einnahnne des letz⸗ ten Quartals betrug 8,365,328 Pfd., mithin 740,309 Pfd. weni⸗ ger als die vom letzten Quartal des vorigen Rechnungsjahres. Die Times bemerkt in Bezug auf das Deftcit in der jahrlichen Einnahme sowohl als in der vierteljährlichen, daß man es nicht den verminderten Hülfsquellen des Landes, sondern der Ermäßi⸗ gung der Taren zuzuschreiben habe.

Vorgestern gab der hiesige Lord⸗Mayor ein großes Mittags⸗ mahl, dem gegen 400 Personen beiwohnten. Unter den Anwe⸗ senden befanden sich der Herzog von Sussex, der Graf Grey, der Lord⸗Kanzler und fast alle Minister, mit Ausnahme des Lords Althorp, der nicht in London ist.

Mit Bezug auf einen Artikel in einem Brüsseler Blatte, worin über das Benehmen Englands geklagt wird, weil der Bel⸗ gische Gesandte, der vor 14 Tagen die Ernennung des Regenten zu notificiren hatte, nicht in offizieller Qualität empfangen wor⸗ den, heißt es in der Times: „Der heftige Verfasser gründet seine Anklage darauf, daß Belgien als ein unabhaͤngiger Staat auerkannt worden sey. In den Protokollen der Londoner Kon⸗ ferenz aber geschah der Unabhängigkeit nur unter dem Beding Erwahnung, wenm die Belgier der Trennungs⸗Akte beitreten wür⸗ den. sel und der Regent sich weigern, die revolutiomairen Agenten und Truppen aus der Deutschen Provinz Luxemburg zurückzu⸗ berufen, und, anstatt den Vorschlag einer immerwährenden Neu⸗

tralität anzunehmen, Holland und dessen Verbündete mit Krieg

bedrohen, kann man auch nicht ernstlich verlangen, daß Belgien

als eine unabhängige und freundlich gesimmnte Regierung anerkannt

werde. Wahr ist es, daß es Herrn Lehon verstattet worden ist, in Paris seine Kreditive zu überreichen; dieses kann jedoch durch

die gewöhnliche Inkonsequenz des Generals Sebastiani, oder vielmehr durch die allgemeine Inkonsequenz der Französischen Po⸗

litiker, wenn von Belgien die Rede ist, leicht erklaärt werden.“ Der Sun bringt als Bestätigung der (vor einiger Zeit mit⸗ getheilten) Nachricht von einem Aufstande in Martinique eine

vom 10. Februar d. J. aus St. Pierre datirte Proclamation des Gouverneurs der genannten Insel, Herrn Dupotet, an die Ein⸗

wohner, in welcher er die Verhaftung und theilweise schon voll⸗ zogene Bestrafung mehrerer Rebellen anzeigt und der weißen und farbigen Miliz, der Gendarmerie, den Linientruppen und den Seesoldaten für die durch sie bewerkstelligte Rettung der Insel seinen Dank abstattet, und ferner ein von demselben Tage

datirtes Dekret des genannten Gouverneurs, dem zusolge die Kolonie Martinigne in Belagerungs⸗Zunstand erklärt und die be⸗ absichtigte unverzügliche Bildung von Militair⸗Kommissionen angezeigt wird, um über alle mit den Waffen in der Hand alle In einem, gleichfalls vom Sun mitgetheilten Privatschreiben aus St. Pierre vom 11. Febr. heißt es: „Die Proclamation sowohl als das Dekret

zu ergreifende Personen und im Allgemeinen über

Theilnehmer an dem Aufstande zu richten.

beweisen hinläaͤnglich, daß der Aufstand in der Kolonie von sehr ernster Art war. In der Nacht vom 9. zum 10. Febr. brach an verschiedeuen Stellen Feuer aus, das im Laufe einiger Stun⸗ den 11 im Weichbilde von St. Pierre belegene Hänufer nieder⸗ brannte. In der Stadt selbst gelang es der schnell hinzugeeilten Hülfe, viele Häuser vor der Wuth der 2 randstifter zu retten: ein großer Theil ward indessen bedeutend beschädigt. Die em⸗ pörten und bewaffneten Stlapen leisteten den Miltzen und regu⸗ lairen Truppen hartnäckigen Widerstand. Man hofft indessen, daß der veraulaßte Schaden verhältnißmäßig nicht sehr groß seyn werde.“ E1““

5 Niederlande.

Aus dem Haag, 6. April. Ihre Majestäten der König und die Köoönigin werden sich im Laufe dieser Woche nach Am⸗ sterdam begeben.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich ist am Sonnabend vor den Osterfeiertagen hier eingetroffen und am Montag Nach⸗ mittags wieder nach Breda abgereist.

Nachdem die erste Kammer das Gesetz wegen Anticipando⸗ Erhebung der Personal⸗Steuer angenommen, ist dasselbe durch eine Königl. Verfügung vom 2ten d. M. promulgirt worden.

Der Fesez⸗Cnkwurs wegen einer freiwilligen Anleihe, gegen die das gesammte Grundstener⸗Einkommen verpfändet werden

3 8

fel’, wird jeyt in den Sertionen der zwesten Kammter üntersucht⸗

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Vor einigen Tagen ist die Herzogin von Berry nebst Ge⸗ folge in Bath eingetroffen, um die dortigen Mineralwasser zu zum Seelandischen Grundgebiete gehöre, so ertheilte der Oberst⸗ Lieutenant Ledel dem Kommandanten von Sluis (l'Eeluse) den Befehl, einige Manmnnschaften nach dem Wrack zu senden, um dasselbe gegen alle Plünderungen von Seiten der Blankenberger

So lange also die die Oberhand habende Partei in Brüs⸗ Unter Anderm heißt es darin, daß für diejenigen Kriminal⸗Sa⸗ chen, die in erster Instanz vom Gerichtshofe in Mastricht ent⸗ schieden worden, die Appellation, statt wie bisher in Lüttich, vor

Briggs, belaufen werden. Amtlichen Berichten zufolge, ist in der Nacht vom 28sten

zum 29sten v. M. eine Englische Brigg, die nach Antwerpen be⸗ stimmt war und von einem Blankenberger Lootsen geführt wurde,

auf der sogenannten Flämischen Platte gestrandet. Da man sich bald überzeugte, daß das Schiff auf einer Stelle festsitze, die

sicher zu stellen. Diese Mannschaften befanden sich am Bord,

als am Morgen des 30sten März der Belgische Kommandant

von Brügge, der Distrikts⸗Kommissarius und einige bewaffnete

Belgier, die eine Friedensflagge aufgesteckt hatten, an das Schiff herankamen und dem Hollaͤndischen Unteroffizier, der jetzt auf

demselben den Befehl führte, andeuten wollten, daß das Schiff auf Belgischem Boden gestrandet sey. Der Unteroffizier, der dies nicht entscheiden konnte, willigte indessen in den Vor⸗ schlag, bis zum Eintreffen näherer Befehle, 5 Belgier und einen Korporal zu seinen Mamnmnschaften an Bord zu nehmen. Der Kommandant von Brügge und der Distrikts⸗Kommissarius entfernten sich hierauf wieder. Als indessen bald darauf der Hauptmann van Hopbergen mit einem Detaschement bei dem Schiffe ankam, ließ er, da der Anspruch der Belgier ihm ganz ungegründet erschien, die erwähnten 6 Mann sogleich wieder aus⸗ schiffen und auf Flandrischem Boden an das Land setzen, dage⸗ gen aber 40 der Unsrigen nebst einem Offizier auf dem Schiffe Posto fassen. Wahrscheinlich ist in der Nacht vom 31. Marz auf den 1sten d. M. die Ladung des Schiffes unter Aufsicht des Schiffs⸗Capitains geborgen worden. (Belgischen Blät⸗ tern zufolge, soll es beim Ausschiffen der Waaren zu einigen Feindseligkeiten zwischen den Holländern und Belgiern gekommen seyn, wobei ein Belgischer Beamter getödtet und ein anderer verwundet wurde.)

Das Postboot, welches vorgestern aus der Citadelle von

Antwerpen in Bergen op Zovom angekommen ist, wurde am

Abend vorher, als es bei Calloo vorüberfuhr, von ungefähr 40

Gewehrschüssen der Belgier angefallen, von denen jedoch zum Glück keiner die auf dem Boote befindlichen Mannschaften ge⸗ troffen hat. Der Kommandant der Stadt Antwerpen, Ge⸗

neral v. Beaulieun, hat dem General Chassé angezeigt, daß er

wahrscheinlich zur Wiederherstellung der Ruhe in der Stadt einige Kanonen werde gebrauchen müssen, daß jedoch damit in keinem Falle eine Feindseligkeit gegen die Citadelle oder gegen die Hol⸗

ländische Schiffsmacht beabsichtigt werde.

Aus dem Berichte des Hauptmanns Pauw, ersten Inge⸗ nieurs des Forts Lillo (bei Antwerpen) geht hervor, daß in der Nacht vom 2ten zum 3ten d. ein Theil des dortigen Schelde⸗ Dammes plötzlich versunken ist. Die Unsrigen sind jetzt durch angestrengte Arbeit damit beschaftigt, einem weitern Unglück dort vorzubengen.

Durch eine Königl. Verfügung vom 31 März werden für die Verwaltung der Civil⸗ und Kriminal⸗Gerichtsbarkeit der Stadt Mastricht einige provisorische Bestimmungen festgesetzt.

dem Ober⸗Tribunal im Haag geführt werden soll. Amsterdam, 6. April.

der Revolntion herbeizuführen, fehlgeschlagen. Ein unglückseliges Geschick waltet über diesem Lande, das, mit allen Elementen

der Wohlfahrt ausgestattet, den Leidenschaften der Parteien ein Spiel⸗ hagw. 88. E fahrt auisgkstattet, deng schaf Partesen ein Spieh Cure Mitwirkung, damit wir keine neue Unglücksfälle zu be

platz geworden ist und der Richtung folgen muß, die eine un⸗ sichtbare dunkle Macht der Menge giebt, die wenig denkt, und deren Schwächen jene geschickt zu benutzen weiß. Der Wahlspruch „Ordnung und Unabhangigkeit“, den die wenigen Besseren und Verständigeren dirchführen wollten, hat der Losung „Unabhän⸗ gigkeit und Anarchie“ weichen müssen, die den großen Haufen zu den tete. Das Bestreben, eine gen Europa zu bewirken, eine

dem übri⸗ Willkür

mit bloße

Versöhnung nicht auf

egründete Herrschaft herbeizuführen und einen 1 geg Gettschaft herbeimtfähe nmd ecer . Frankreich würden dann ein gleiches Interesse haben, die Um

abhängigkeit und die Würde der Belgischen Krone aufrecht

4 8 2 5 1 7771 jener geheimen Macht als eine Tendenz verschrieen, das kaum erhalten.

entstandene Belgenthum den Holländern, die mit ihrem Golde einen großen Theil des Heeres und der Beamten zu diesem

ancien regime (wenn diese Benennung hier namlich gestattet ist) zu einer neuen friedlichen Zukunft aufzufinden, ward von

Zwecke bestochen haben sollten, wieder zum Opfer zu bringen.

Als wenn die Holländer auch nur im entferntesten daran daäch⸗ 5 sten Mitglieder so spat in der Sitzung einfänden; und daß de

ten, den frühern Zustand zurückführen zu wollen! Die letzten, in der zweiten Kammer der Generalstaaten geführten Debatten haben hinlänglich bewiesen, daß in Holland nicht bloß kein Wunsch zur Wiedervereinigung mit Belgien vorhanden ist, sondern daß sogar, wenn Belgien dem von sich neuen Verbrüderung die Hand bieten wollte, diese unmaßgeblich zurückgewiesen werden würde. Allerdings ist es etwas auffallend, daß in offiziellen Aktenstücken die Trennung immer noch ignorirt wird, und daß diejenigen Holländischen Blätter, die im Gegen⸗ satze zu den übrigen „ministeriell“ genannt werden eigentliche

Oppositionsblätter giebt es, seitdem das gemeinsame Vaterland

nur durch Einheit aus der ihm drohenden Gefahr errettet wer⸗ den kann, gar nicht mehr Belgien noch immer unter der Ru⸗ brik „Inland“ begreifen. Inzwischen darf auch dies Verfahren nur als formell angesehen werden. Es will dem Gegner seinen Anspruch selbst auf etwas diesseitig Unbegehrtes nicht eher opfern, bis dasjenige, was hier mit Recht verlangt wird, bewilligt worden ist. Bei dem rücksichtslosen Benehmen der Belgier, bei dem Hohne, mit dem sie Allem, was die völkerrechtlichen Verhältnisse des übrigen Europa erheischen, begegnen, erscheint eine solche Politik allerdings auch gerechtfertigt, indessen wird sie andererseits, und zwar zum Nachtheile des eigenen Interesses, ein wenig zu sehr ausgedehnt. Mit Recht haben die Holländer, als erstes Resul⸗ tat ihrer Trennumg von Belgien, die völlige Freigebung eines Handels erwartet, dem nur eben Beigiens alber pesfels ange⸗ WIER;ve r Ieeee KV b

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Abermals ist ein Versuch, der in Belgien gemacht wurde, um an die Stelle eines provi⸗ zu erfüllen wissen sorischen Zustandes, der keinem Interesse Befriedigung, keinem 5 stt er.

Besitze eine Garantie gewährt, einen versöhnendeu Ausgangspunkt

beklagenswerthesten Ausschweifungen verlei⸗ „„würde alle Schwierigkeiten ausgleichen.

gewiesenen Bruder zur

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mündung wieder zu eröffnen, bevor Belgien den gerechten Fo

derungen Hollands entsprochen hat. Allein dies heißt, um em

Nebenzweckes willen, die Hauptsache außer Augen lassen; diß heißt, um Rache an einem Feinde zu üben, sich selbst mit ind

unter Trümmern begraben. Nächst dem aber, daß es f verwehrt bleiben würde, bei einer allgemeinen Freigebm.

des Handels, eine transitorische Ausnahme gegen Belge

bestehen zu lassen, ist es auch noch gar nicht erwiesen, ob B.

gien, das jetzt mit dem ganzen Auslande in Konkurrenz komme würde, auch nur einen Schatten des Nutzens ziehen dürfte, de

ihm sonst sein privilegirter Alleinhandel mit Holland und dese

Kolonieen gewährte. Müßig erscheint die Berechnung, daß du

das jetzt beobachtete Verfahren Belgische Fabrikanten bewogg

werden möchten, nach Holland überzusiedeln und den F.

ihres Gewerbfleißes hierher zu verpflanzen. Zwar sind in

That schon einige Flandrische Fabrikanten und mehrere Antwe

pener Kaufleute und Rheder nach Holland gekommen; allein

dies wohl der Boden, auf dem eine Pflanze, wie die Belgisch

nppig gedeihen kann? Würde sie nicht vielmehr unkraftig wie 1 Treibhaus⸗Pflanzen seyn, und würde das schützende Dach, doe sie erheischte, nicht auch unserer natürlichen Begetation das b. lebende Sonmenlicht rauben? Holland, wo weder das Tagelott so niedrig, noch das Brenn⸗Matertal so häufig ist, wie in Be gien, kann eben so wenig mit diesem selbst, als mit England m Deutschland, in der Herstellung von Fabrik⸗Erzeugnissen konku riren, ohne die ausländischen Produkte mit Zöllen zu belasten die noch höher sind, als die bisherigen. Welche Aussicht wun dadurch aber unserm Welthandel eröffnet werden? Antwerpen das von der so sehr gefürchteten Eröffnung der Schelde, n. auch bereits im vorigen Jahre in diesen Blattern vorher verkün det wurde, fast gar feüag Nutzen geschöpft hat, könnte nur de durch, daß Holland seine gegenwartige Handels⸗Politik auch der Folge beobachtet, wieder gehoben werden. Unstreitig würd die Belgier unter solchen Umständen nicht säumen, Antwerpy zu einem Freihafen zu erklären, und Amsterdam wie Rotterdam würden zwischen zwei so von ihrer Lage begünstigten Freihaäfen wie Hamburg und Antwerpen, die Kauffahrer vorübersegeln hen, die unter anderen Bedingungen bei ihnen angelegt habe würden. Unbezweifelt ist es auch nur die Sorge, die gegenwa tig die Vertheidigung des Landes und seiner Forderungen ¹ Belgien erheischt, was die Aufmerksamkeit von jenem so hoch wichtigen Gegenstande abgelenkt hat. Der praktische Scharfblle Wilhelms I. wird das Interesse seiner treuen Provinzen un seiner väterlich von ihm geliebten Unterthanen gewiß bald wahgt zimehmen wissen, und es kann wohl auch keinen glänzender Beweis des Vertrauens geben, das die Vertreter des Volks seinen Fürsten setzen, als die Einstimmigkeit, mit der, aller veo mehreren Mitgliedern hingeworfenen Bemerkungen ungeacht dem Finanz⸗Minister die neuerdings von ihm geforderten Opf bewilligt wurden.

Gent, 5. April. Die Ruhe ist wieder hergestellt, nachden die Militair⸗Behörde die Absicht zu erkennen gegeben hatte, d Stadt in Belagerungs⸗Zustand erklären zu wollen. Die hie an der Stelle der städtischen Verwaltung provisorisch bestehend Kommission für die öffentliche Sicherheit hat folgende Bekamt machung erlassen: „Genter! In Eurer Stadt sind gewaltsa

Handlungen verübt worden, durch die jeder wahrhafte Patrie

in Trauer versetzt werden muß. Die zum Schutze der Persem und des Eigenthums errichtete Bürgergarde wird ihre Pflichte Die Militair⸗Behörde zeigt uns an, d Handlungen ähnlicher Art künftighin mit Gewalt unterdrü⸗ werden sollen. Ihr werdet darum Alle aufgefordert, Euch vo den Zusammenlaufen bei der ersten Aufforderung, die deshal an Euch ergeht, zu entfernen. Genter, unterstützt uns dure

klagen haben.“

Im hiesigen Journal des Flandres liest man: „Me versichert uns, daß der König Ludwig Philipp selbst einem de Deputirten des Belgischen Kongresses, der sich in Paris be fand, die Zweckmäßigkeit, den Prinzen Leopold von Sachsen Koburg auf den Belgischen Thron zu erheben, vorgestellt hab „„Diese Combination““, soll der Monarch gesagt haben Der Prinz würd sich mit einer Meiner Töchter vermählen, und England un

Dies ist unbezweifelt die neue Combination, ve der Hr. v. Sauvage gesprochen hat, und von der Hr. Leben sagte, daß sie für Niemand mehr ein Geheimniß sey.“ Brüssel, 6. April. d Hr. v. Robaulx führte Beschwerde darüber, daß sich die m

wenigen pünktlichen deshalb ihre Zeit mit Nichts zubringen muüß ten. Darum trage er darauf an, daß beim Beginn jeder Shf

zung ein namentlicher Aufruf an sammtliche Mitglieder statte

finde. Der Präsident erkläaͤrte sich damit einverstanden und sagte, daß die Namen aller derjenigen, die beim Aufrufen niche zugegen seyen, notirt werden würden, was um so noth⸗ wendiger ware, als manche Mitglieder schon seit 2 bi 3 Monaten im Kongresse gar nicht erschienen. An de Tagesordnung war die Berathung über einen vom Finanz⸗M. nister eingebrachten Gesetz⸗Entwurf zur Kürzung aller Beamten Gehalte. Die Versammlung beschloß, die vorgeschlagenen Abzüg nach folgendem Verhältnisse eintreten zu lassen. sten 500 Fl. wird nichts abgezogen, von den darauf folgenden 500 Fl. 4 pCt., vom zweiten Tausend 6 pCt., vom dritten 1 pCt., vom vierten 20 pCt., vom fünften 30 pCt. und vo jedem darauf folgenden Tausend 40 pEt. Der Sold der . Dienst⸗Thätigkeit befindlichen Militairs macht eine Aut nahme und wird keinen Abzug erleiden. Unverheirathel oder kinderlose Beamte sollen jedoch, außer obigen A zügen, von ihren Gehalten, Pensionen u. s. w. no eine Kürzung von 2 pCt. auf die zweiten 500 Fl. und eine von 5 pCt. auf die zweiten tausend Fl. und darüber erleidene Das banze, Gesey wurde von 109 Stimmen gegen 3 (die H ren Speelmans, Graf F. v. Merode und Forgeur) angene Ivatk e

Lfilt

Kongreß⸗Sitzung vom ö5ten

Von den erße

Der Emancipation zufolge, hat die Belgische Regierung Befehl ertheilt, daß die im Gestüt von Walferdange (Lu⸗ aburg) befindlichen Pferde verkauft werden sollen.

In Antwerpen ist es, seitdem der Kommandant dieser Stadt viele Energie bewiesen, wieder ganz ruhig geworden. Der neral Tieken v. Terhove wird, wie es heißt, zum Ober⸗Be⸗ lshaber der in der Provinz Antwerpen stationirten Corps er⸗ ut werden.

Man will nun bestimmte Nachricht haben, daß sich der Ge⸗ al van der Smissen in Deutschland befinde. Die Frau die⸗ Generals ist ebenfalls aus Antwerpen geflüchtet, und zwar

sie den Weg von dort bis zur Gränze zu Pferde und wäh⸗

d der Nacht zurückgelegt, wobei sie besonders alle größere adte so viel als möglich vermieden hat.

General Mellinet, bekanntlich ein geborner Franzose, hat bei

Kongresse eine Bittschrift eingereicht, in der er um die Bel⸗

e Naturalisation nachsucht. Dieser General ist im Jahre 5, in Folge der von Ludwig XVIII. unterm 24. Juli jenes

res erlassenen Ordonnanz, mit mehreren anderen Offizteren,

eer denen sich auch General Lamarque befand, nach Brüssel mmen.

DHeutscsland

Dresden, 6. April. Heute Mittag 12 Uhr empfing der geborne Prinz das Sakrament der heiligen Taufe durch den en Bischof Mauermann, wobei Höchstdemselben die Namen drich August Ernst Ferdinand Wilhelm Ludwig Anton Ne⸗ uk Maria Baptist kaver beigelegt wurden. Die Durchlauch⸗ en Pathen waren: Se. Königl. Hoheit der Prinz Mitregent drich August, Ihre Kaiserl. Hoheit die Großherzogin Maria

Toscana, Se. Königl. Hoheit der Herzog Wilhelm von dern von Toscana, 8 ) zog 9 mit zwei Goeletten beordert, auf die Brigg, die dieselben an

bjern, Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Maria von Baiern Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Maria Antonia von ma. Einer im hiesigen Anzeiger enthaltenen Bekanntmachung Magistrats zufolge, ist durch höchsten Befehl vom 6ten d. hiesige sogenannte Bürger⸗Verein aufgelöst worden, da aus r von ihm in der Stadt verbreiteten gedruckten Aufforderung 30sten v. M. sich ergeben hatte, daß derselbe nicht bloß eine, ligen Vergnügungen und Unterhaltungen gewidmete Gesell⸗ t war, vielmehr derselbe ausdrücklich als Zweck seines Zu⸗ mentretens angegeben hat, die Bedürfnisse und Beschwerden hiesigen Einwohnerschaft zur Sprache und Abhülfe zu brin⸗ obwohl durch ein bereits vor Verbreitung dieser Aufforderung ssenes, dem genannten Vereine zur Nachachtung mitgetheil⸗ höchstes Reskript vom 26sten v. M., unter Bezugnahme auf Festsetzung des Mandats vom 15. Dez. 1830, die Wahl ischer Kommun⸗Repräsentanten und deren Stellung betreffend,

V brechen. Sehr erklärlich ist es, daß die Aufhebung des Militair⸗Car⸗ tels und die C

Rheinkreis desertirt, so daß es noch zweifelhaft seyn dürfte, wer

loren. Wenn dadurch die Festung Landau gänzlich entblößt wor⸗

plich ausgesprochen worden, daß ein Privat⸗Verein zu diesem cke nicht gestattet werden könne.

Hannover 8. April. r hochsten Orts erfolgten Bestimmung, wird die Feier des urtstages Sr.

Nach der für das gegenwärtige

Maäjestat des Königs am 23. d. M. und die⸗

e des Geburtstages Ihrer Majestät der Königin am 5ten

stattfinden.

Se. Durchlaucht der Prinz Karl zu Hohenzollern⸗Sigmarin⸗ V

ist hierselbst eingetroffen. In den letzten Tagen des vorigen Monats haben zwei be⸗ ende Feuersbrlinste großen Schaden angerichtet.

Die erste

am 28sten Abends in der Stadt Bockenem statt, woselbst 17

hnhauser und einige 20 Nebengebäude abgebrannt sind; h die zweite aber wurden am 30. v. M. zu Salzderhelden Rathhaus, 11 Wohnhäuser und 13 Nebengebäude einge⸗ rt.

In einem (vom Hamburger Korrespondenten etheilten) Schreiben aus Hannover vom 6. April heißt „In den Tagen vor den Oster⸗Feiertagen war die Frage

er die Oeffentlichkeit der ständischen Verhandlungen”“ Ge⸗ 1 b ste „Es lebe Frankreich! Es lebe die Freiheit! Es lebe die Constitu⸗

and der Berathungen in der zweiten Kammer. Die Kom⸗ on, welche dieses Gegenstandes halber von beiden Kammern ordnet war, erstattete ihren Bericht und erkennt die Noth⸗ bigkeit und Zweckmäßigkeit einer mehreren Publizität; sie den Abdruck der Protokolle für nicht genügend und erklärt daher für die Zulassung von Zuhörern. n g in der zweiten Kammer wurde der Antrag der Kommis⸗ dahin einstimmig genehmigt, bei des Königs Majestät dar⸗ anzutragen: 1) daß den beiden Kammern gestattet werde, Frer unter Austheilung von Einlaßkarten dergestalt zuzulassen, jeselben anf Antrag eines Mitgliedes sich entfernen müssen; haß den Zuhörern freigestellt werde, Notaten über die Ver⸗ lungen durch den Druck bekannt zu machen; 3) daß jedoch abzudruͤckenden Nachrichten der Censur des Präsidenten derjeni⸗ Kammer unterliegen, deren Verhandlungen darin enthalten

Nächstdem war der Antrag „auf Verleihung einer zeit⸗ ißen Verfassung als Grundgesetz“’“ Haupt⸗Gegenstand der ussion in der zweiten Kammer. Es ist dieser Gegenstand dreimaligen ausführlichen Berathung und Abstimmung un⸗ gen, und es ward von der Majorität folgender Beschluß ge⸗ „Stände erkennen in dem Zustande der gegenwärtigen dsätze des Königreichs, die theils durch Aufhebung der hs⸗Verfassung, theils durch Vereinigung dee Landes in ein des, ihren Zusammenhang und ihre alte Bedeutung verloren

Bei der Abstim⸗ sind.

anwendet, um den bisher bestandenen ruhigen Zustand zu unter⸗ t Errichtung einer Fremden⸗Legion in Franreich einige De⸗ sertionen veranlassen mußten; allein die ganze Zahl der aus dem Rheinkreise seit dieser Zeit Entwichenen beträgt nicht 100 Mann, und in dieser Zeit sind auch viele Französische Soldaten in den dabei gewonnen habe. Sicher haben beide Staaten dabei ver⸗ den ist, so muß sich der Französische Offizier eine sehr geringe Vorstellung von der Stärke der dortigen Garnison gemacht ha⸗ den, und es ist schwer zu errathen, wo die Regimenter, welche nach Frankreich noch übergehen sollen, herkommen dürften, wenn sich zu Landau keine mehr befinden.“ 8 DDeer Oesterreichische Beobachter meldet unter Wien, den 5. April: „Ein so eben von dem Feldmarschall⸗Lieutenant, Baron Geppert, eingelausener Bericht aus Ankona vom 3lsten März giebt weitere Nachrichten über die Resultate des raschen Vordringens der von dem gedachten General befehligten K. K. Truppen. Ueberall wurde die Rückkehr der gesetzlichen Ordnung von der Bevölkerung mit Jubel gefeiert. Das Fort St. Leo hatte sich der landesherrlichen Autorität unterworfen. Die Zahl der regulairen Soldaten, welche in Ankona die Waffen ge⸗ streckt hatten, belief sich über 2000. Sie waren von altgedien⸗ ten Offizieren kommandirt und hatten 5 Kanonen mit sich ge⸗ führt. Der Feldmarschall⸗Lieutenant, Baron Geppert, hatte, auf die Nachricht von der Flüucht der Insurgenten⸗Chefs zur See, den Schiffs⸗Lieutenant Rizzardi von der K. K. Kriegs⸗Marine

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Bord genommen hatte, Jagd zu machen. Dieser See⸗Offtzier hat seinen Auftrag mit Eifer und, ungeachtet einer sehr stürmi⸗ schen See, mit so gutem Erfolg ausgeführt, daß jenes Fahrzeug mit 98 Flüchtlingen, worunter die Insurgenten⸗Chefs Zucchi, Ullini, Olivieri und Andere sich befanden, aufgebracht wurde. Nach Angabe der Matrosen von dem Schiffe, auf welchem die Flüchtlinge waren, haben dieselben in der Nacht 15 schwere Pa⸗ kete über Bord geworfen, welche vermuthlich Geld enthielten, da auf dem Schiffe selbst keines vorgefunden wurde und man mit Sicherheit wußte, daß sich Zucchi mit bedeutenden Summen ein⸗ geschifft hatte.“

Nach einem Dekrete der Herzogin von Parma vom 15. März ward Oberst⸗Lieutenant Leonardi, Befehlshaber des ““

Marie Louise, wegen seines Benehmens während der Zeit der Insurrection, verhaftet und vor ein Kriegsgericht von fünf Offi⸗ zieren gestellt. Ein zweites Dekret vom 23. März erklärt, daß die Herzogin auf ein Fünftel des für ihre Person bestimmten Theils der Civilliste verzichte, verordnet aber zugleich die Erhe⸗ bung eines Zehntels aller indirekten Abgaben, mit einziger Aus⸗ nahme der Salzsteuer; überdies soll in den Herzogthümern Parma und Guastalla und den Distrikten Borgotaro und Bardi, (so daß das getreun gebliebene Piacenza ver

der Grundsteuer von 1831 erheben werden. Fe1-

Spanien. Die Times enthält folgenden Auszug eines Schreibens aus Madrid vom 24. März: „Immer mehr werden neue Verschwörungen entdeckt. Die Poltzei hat das Haus eines In⸗ genieur⸗Offiziers, Namens Marco Artur, der der Leiter eines Komplotts gewesen ist, durchsuchen wollen und fand denselben mit dem Schreiben eines Brieses an Mina beschäftigt; viele andere Personen waren außerdem in dieser und in der Korrespon⸗ denz mit verschiedenen Theilen der Halbinsel verwickelt. Jener Offizier entkam jedoch durch ein Hinterfenster seines Hauses und ist seitdem nicht wieder ergriffen worden. Man fand in seiner Wohnung sehr viele dreifarbige Kokarden mit den Inschriften:

tion!“ so wie mehrere dreifarbige Fahnen, erstere in der Art,

wie sie kürzlich in den Straßen von Madrid umherge⸗

streut wurden. Durch die in Beschlag genommenen Papiere

werden viele Franzosen kompromittirt; auch geht daraus hervor,

daß große Summen Geldes unter die Truppen vertheilt worden Die Revolution sollte in

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Brasilien.

Rio⸗Janeiro, 24. Jan. Das hiestge Diario Flumi⸗ nense meldet, die am 19ten d. erfolgte Ankunft eines Couriers

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schont bleibt) ein Zehntel

Madrid am 19ten d. M. aus⸗

und der Gewissensfreiheit.

Leinwandhandler waren. 1 2₰ waren 382 aus Berlin, 701 aus andern Städten Schlestens, 34 aus anderen Provinzen der Monarchie, 15 aus dem König⸗ reiche Sachsen, 22 aus den Oesterreichischen Staaten. Der diesjährige Honigmarkt zu Breslau zeichnete sich durch die Menge Honig aus, welcher feil geboten wurde; man zählte 283 Ver⸗ käufer, sämmtlich aus dem Inlande. b 88

Im verwichenen Monat März sind in die Häfen von Stralsund und Greifswald 19 Schiffe eingelaufen und aus denselben, ingleichen aus dem Hafen von Wolgast, überhaupt 48 Schiffe abgesegelt; die Hauptladung war Getreide. ,

Aus Stettin schreibt man: Am 22. März Abends wurde bei Groß⸗Zicker auf Mönchgut (Insel Rügen) ein so reichlicher Heringsfang gemacht, daß die altesten Menschen sich eines ahnlichen nicht erinnern, noch je davon gehört haben. Die Flügel des Herings⸗Garns waren nur eben an Land, als der ganze große Ratun innerhalb derselben, von der Oberfläche des Wassers bis auf den Grund, vollgestopft von Heringen erschien; man schöpfte mit großen Schümern oder Kessern 4 Tage lang, und alle Hande waren beschäftigt, den Hering Wallweise 84 Stück) aufzuzählen. So erhielt man zehntausend und fünfhun⸗ dert Wall; aber eine ungeheure Menge liegt wie ein dicker Saum weithin noch am Strande aufgespült und ist für lange Zeit den Füchsen und zahllosen Raubvögeln ein willkommener Fraß.

Historische Parallelen und Zeitstimmen, Belgien und die Belgier betreffend. (Fortsetzung des in Nr. 86 d. Zeit. abgebrochenen Aufsatzes.) In einer Flugschrift aus Gent vom Jahre 1553 liest man folgende Stellen, welche mehr als treffend an die griefs natio- naux und an die Petitionen zu deren Abstellung vom Jahre 1829, so wie an die gebrauchten Künste zur Aufreizung des Volksgeistes, gemahnen: „Das bedaurungswürdige Volk der

Nieederländer ist noch niemals (die Spanier selbst nicht ausge⸗

nommen) so barbarisch behandelt worden, wie es gegenwartig durch die eigenen Landsleute geschieht. Um nichts zu reden von den täglichen enormen Abgaben, ohne irgend eine Hoffnung freundlicherer Aussicht, werden wir von unsern Soldaten (den agens du pouvoir) viel umverschämter mißhandelt, als selbst früher von den Feinden. Wer hat jemals die Seelen also ty⸗ ramisiren und die Gewissen bis zu dem Grade beeinträchtigen gesehen, daß man selbst die Leute zwang, freiwillig geleistete Eide ab⸗ und andere wider ihren Willen zu schwören, oder daß man mit Verletzung aller Formen der Gerechtigkeit sie verbannt? Diejenigen aber, welche einen solchen Eid auch aus Furcht lei⸗ sten, welcher gegen die Interessen der Religion ist, darf man wohl amehmen, daß sie nicht bei der ersten besten Gelegenheit lieber zu dem früheren freiwillig geschwornen zurückkehren, als bei dem ihnen abgedrungenen verharren werden? Was haben also solche Eide für einen reellen Nutzen? Der Prinz von DOra⸗ nien und seine Kreaturen schreien unaufhörlich gegen Macchla⸗ vell, und Letztere suchen unaufhörlich jenen, ihren Helden, den gottvergessensten Atheisten ohne Vergleich zu melden, selbst zu einem solchen heranzubilden und seine Herrschaft uns aufzudriu⸗ gen. Der Prinz beträgt sich m diesem Lande, wle ein unbe⸗ schränkter Herrscher, ohne daß er ein Recht dazu hätte, und er nährt den Kampf fort und fort, bloß in der Absicht, es auszuplün⸗ dern und die Beute seinen Deutschen Trabanten zuzuwenden. Man sehe einmal die Künste an, mit welchen er uns von Anfang seines Er⸗ scheinens an an der Nase herumgezogen. Er spricht von nichts, als von Wiederherstellung der Privilegien, der alten Landesbrauche Durch seine glatte Sprache hat er uns diesen Jean d'Gembize *) auf den Hals gesetzt, und von allen Privilegien hat man noch keine andere gesehen, als die, welche dazu dienen, den Parteigeist aufzuregen, und den Handwerkern freies Spiel lassen, zu thun, was ste wollen. **) Eine Menge Neuerungen sind unternommen worden, von der Art, wie man sie früher hier zu Lande nie gesehen. Die Behörde, welche der⸗ malen in unserer Stadt eingesetzt ist, und der Kriegsrath, welcher sie beherrscht, üben eine Autorität aus, welche selbst die Acht⸗ zehner ehemals nicht besessen. ***) Erstere dient zu nichts wei⸗ ter, als das Volk aufzuzehren. †) In früheren Zeiten hatte man keine andere Haupter noch Capitaine, als die Schöffen, durch welche gleichwohl so große Dinge vollbracht worden sind; gegen dieses Schöffen⸗Institut (mit der Jury) hat man nur diese neue Miliz erfunden, deren Zweck ist, das Volk zu unter⸗ jochen, die gesetzliche Gewalt der Magistratur zu untergraben und unter alle Klassen der Gesellschaft nach Herzenslust Ent⸗ zweiung zu säaen. Während man es, mn Folge des Systems je⸗

nes Prinzen und seiner Verletzungen, dahin gebracht hat, die

aus Minas⸗Geraes habe zu übertriebenen Gerüchten über einen

in jener Provinz ausgebrochenen Aufstand Anlaß gegeben.

Ei⸗

nige Uebelgesimmte hatten allerdings mit dem Zweck des Rau⸗ bens eine Anzahl Irregeleiteter um sich versammelt, es stehe aber zu erwarten, daß die angeordneten Maaßregeln der Gewalt

und der Ueberredimg die Ruhe in jener Provinz bald wieder che a ben; . Ive neue Conseils, die Rechnungs⸗Kammer und die Provinzial⸗

herstellen und die durch falsche Vorspiegelungen getäuschten Ein⸗ wohner zum Gehorsam gegen die Gesetze zurückführen werden.

Der hiesige Correio Mercantil enthält über den (wie bereits gemeldet) am 3ten d. M. hier stattgefundenen Brand

‚und in den Verhältuissen der gegenwärtigen Zeit die un⸗

dderliche Rothwendigkeit, noch vor dem Schlusse dieses Land⸗ ein Grundgesetz zu Stande zu bringen, das, auf dem bestehenden

te beruhend, solches ergänzt, zeitgemäß verbessert und vorzüglich 2 Gese die beiden anstoßenden Häuser und bedrohte das ganze Stadt⸗

klare Gesetzesworte die Verfassung vor Zweifel und Angriff t. Wie nun Stände der Ansicht sind, daß ein so wichtiges nur durch einhelliges Zusammenwirken Sr. Majestät des gs und der getreuen Stände gelingen könne, so haben sle ossen, Se. K. H. den Vice⸗König zu ersuchen, daß Höchst⸗ be geruhen wolle, kraft der Ihm übertragenen Gewalt, nach zuvor eingeholter Allerhöchster Genehmigung, Königl. missarien zu ernennen und gemeinschaftlich mit ständischen nissarien ohne einigen Verzug ein Staats⸗Grundgesetz zu erfen und diesen Entwurf noch dem gegenwärtigen Landtage vorlegen zu lassen. Ingleich haben Stände beschlsssen,

folgende Details: „Um 4 Uhr Morgens verkündete das Lauten

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der Sturmglocken Feuersnoth, und bald erfuhr man, daß es in

der Straße da Quitanda in einer Apotheke brenne.

Zwei Feuer⸗

spritzen wurden sogleich dahin gebracht, aber die schlechte Beschaf⸗

fenheit derselben und die Ungeschicklichkeit, mit der man sie hand⸗ habte, waren Ursache, daß sie nicht wirkten. Das Feuer faßte

viertel mit Vernichtung, als mehrere Spritzen von dem auf der Rhede liegenden Französischen und Englischen Geschwader ankamen. Den unerschrockenen Seesoldaten, unter Leitung ihrer Offtziere, und von einigen Ingenieurs, so wie von mehreren Bürgern, unter⸗ stützt, gelang es nach 4 Stunden, des Feuers Meister zu werden. Die drei Häuser sind gänzlich zerstört und mehrere andere sehr beschädigt. Mehrere Seesoldaten und Neger wurden verwundet. Der Mangel an Ordnung, die schlechte Verfassung der hiesigen Spritzen und das Phlegma, womit das Volk und sogar einige bei dem Unglück betheiligte Personen dem Umsichgkeifen der 11414“

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Geistlichen auszuplündern; wahrend man die Gemeinde fort⸗ während belastet und dabei heuchlerisch (l'hypocrit Guillaume) desgleichen thut, als kenne man die Sachen alle nicht, hat der Prinz bloß Räuber bereichert, welche er sich verbindlich gemacht, und die Zahl der Glieder seines Gefolges vermehrt. Sie sind es, welche allenthalben Alles nach Seeland schleppen, welche alle

Staaten besetzen. Man betrachte dabei, wie die Last der öffentlichen Abgaben und der Accise sich gesteigert, durch diejeni⸗ gen, welche das Land gleich Blutsaugern aussaugen. Hembige selbst fing an, solches einzusehen und sich zu überzeugen, daß man auch Mastricht verlieren würde, wemm nicht Andere die Geldsummen lieferten, welche man dem Volke, zu seinem Beistand, abforderte. Seither ist er selbst diesem unversöhnlich gram geworden, eben so dem Meister P. Dathenus, und er hat nicht eher geruht, bis er Beide aus der Stadt und aus dem Lande getrieben, welches doch Beider natürliche Heimath ist. Also hat jener Prinz bei uns gewirthschaftet, und, nachdem er alle die vorher aufgezählten Un⸗ gesetzlichkeiten begangen, geht er in seinem Begehren noch weiter für dieselben Diebe, welche er überall befördert. Der neue Ma⸗ gistrat, den er eingesetzt, und welcher den früheren von Hembige bestellten verbessern sollte, Gott, was für eine Behörde ist dies, *) Ein van Maanen in damaliger Zgeit. **) Der unertraͤgliche Einftuß der Industriellen in unserer Zeit, 8„½) Die Abhangigkeit und Unterdrackung der Magistratur. Les agens du pouveir, qui déverent les imp ts du paye- 11“ 8 8 8

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