1831 / 121 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ln N.9,99 94 s 2u11 319] 2 8 Königstaͤdtisches Theater.

„Sonntag, 1. Mai. Zum erstenmale: Vetter Benediztztzt Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf, zum erems hgnutatzatt irator, dsgietess

Die Brustnadel, dramatisirte Anekdote in 1 Akt, mit Gesane I“ von L. Bartsch; Musik von C. F. Ebers. Zum Beschluß, jun 11““

tsebiois razydli. ra. 194 92 In Potsdam: Die Mißverstäͤndnisfe, Lustspiel in 1 B

Hierauf, zum erstenmale: Der Faͤcher, Lustspiel in 3 Abtheilanl gen, von C. Blum. m 24

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Brief.] Geld.

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Auswüurtlge Bsörren. Amsterdam, 25. April.

Miederl. wirkl. Schuld 38. n nn. Blll. 15.

Metall. 81 ½. Russ. Engl. Aul. 81 ½. 8

8 8 85

Oesterr. Sproc. 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

Aimsterdam dito

Hamburg... dito .

London .. ..

Wien in 20 Xr. Augsburg .

148 ¾

ZI““ Hamburg, 28. April. Metall. 73 ½¼. Bank-Actien 1018. Russ. Engl.

Oesterr. 4proc. Russ. Anl. Hamb. Cert. 85 ½. Dän. 56 ¾ à 2. Poln.

Anl. 87½ 2 ⁄. 98 Br.

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Pr. Engl. Anl. 18 r. Engl. Obl.

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des. n., muizaozmzeens. ee im t Bie Ng hamt mea ch u u .,eh en

nach

Berliner Börse. Den 30. April 1831.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufz. Cour.)

Zh. Brief Gela.

2 Mt.

Breslau 8 Tage 102 ½

Leipzig 8

100 Thl.

150 Fl. 100 Rbl.

Franbläͤrt 2. M. W2Z Petersburg BN. . Warschau

2 Mt. 3 Woch. * Kurz

99½

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8 -Schuld-Sch. 86 ½¼ [Ostpr. Ptfandbri. 97 ½ [Pomm. Pfandbrf. sKur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

103¹ 103 101¾

r. Engl. Anl. 22 30 Kurm. Obl. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Beorl. Stadt-Oblig. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. 4

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Holl. vollw. Duk. Neue dito Friedrichsd'or . . Disconto. . .. .

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verlorener Staats-Papiere und anderer Schuld-Verschreibungen,

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Königliche Schauspiele.

Sonntag, 1. Mai. Im Opernhause:

Admet.)

(Mad. Milder: Alceste. Hr. Hoffmann:

r Anzeiger fuͤr die

Montag, 2. Mai. 1 lerin, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Paesiello.

Alceste, lyrisches Trauerspiel mn 3 Albbtheilungen, mit Ballets; Musik von Gluck.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. ꝛc. 1

Im Schauspielhause: Die Vertrauten, Lustspiel in 2 Ab⸗ theilungen. Hierauf: Onkel Brand, Lustspiel in 3 Abtheilungen. Im Schauspielhause: Die schöne Mül⸗

erstenmale: Der letzte April, dramatische Kleinigkeit in 1 N.

von W. A. Gerle. . b Montag, 2. Mai. Lindane, oder: Der Pantoffelmach

im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.

2

NEUESTE BERSEN-NACHRICHTE.

84. 4proc. 72 ½½. 72 ⅞. 22proc. 42 ¼. 1proc. 18 ½. Brief. Ban Actien 1220. 1218. Partial⸗Obl. 115 ½. 115 ⅝. Loose zu 100 8 159. Brief. Poln. Loose 46 ⅞. 46 ⅛.

rAs,SH ARedacteur John. Mitredacteur Cottel.

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ber Gedruckt bei A. W. Hayn.

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8 Behufs deren Amortisation.

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1 Name Provinz. V

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Benennung des Dokuments. V eeHehfs igenthuͤmers.

Betrag des Dokuments.

0. . Blatt, worin das

1 Praͤelusiv⸗ Weitere zu ersehen.

Name der Behoͤrde. V Termin.

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Posen. Obligation des Baͤr Meyer, Israel Aron. vom 24. Juli 1801.

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WLEEE1113“ von dem L“ 998 Koͤnigl. Bayerschen Kreis⸗ und Stadtgericht d 11a4 iu Bayreuth. 1 Deerr Rittergutsbesitzer W. Freiherr v. Flotow zu Goͤppmansbuͤhl am Verg hat gegen die Relicten des Koͤnigl. Preußischen Haupt⸗ manns Freiherrn v Kainach zu Dellwig in Westphalen wegen Verzicht⸗ leistung auf allenfallsige Anspruͤche an den Mirbesitz des Gutes Goͤpp⸗ mansbuͤhl am Berg eine Provocationsklage bei dem unterfertigten Gerichte angebracht und dieselbe auf folgende Momente gestuͤtzt: 1) daß er gemaͤß dem zwischen den saͤmmtlichen majorennen Kin⸗ dern des Koͤnigl. Preußischen Kammerherrn und Kammer⸗Di⸗ recvors Freiherrn v. Flotow am 30. Maͤrz 1811 errichteten Erb⸗ und Theilungsrecesse das Gut Goͤppmansbuͤhl erb⸗ und eigen⸗ thuͤmlich uͤbernommen und seine uͤbrigen 6 Geschwisterte theils mit Realitaͤten, theils mit baarem Gelde entschaͤdigt und aus⸗ geglichen habe, darb auch seine juͤngste Schwester Henriette, verheirathet an den Koͤnigl. Preußischen Hauptmann von Kainach, hinsichtlich ihres Erbtheils gaͤnzlich befrtedigt worden sey, und deshalb ihren hinterlassenen Kindern kein Anspruch auf das Eut Goͤpp⸗ mannsbuͤhl zustehe, daß jedovch in dem Theilungtrecesse die Mitbelehnschaft vorbe⸗ halten, deshalb von der Koͤnigl. Baierschen Regierung des Obermainkreises bei der Lehenmuthung die Bedingung der EE von Seiten seiner Geschwisterten gesetzt wor⸗ en sey, daß die von Kainachschen Relicten diese Verzichtleistung nicht abgegeben haben, dieselben daher als Mitbesitzer ange⸗ sehen worden seyen, und in Folge dieses Mitbesitzes, da sie nicht als Baierische Adelige erscheinen, die Gerichtsbarkeit von Goͤppmansbuͤhl als ruhend betrachtet werden solle. 2 Freiherr v. Flotow stellte nun, da die gedachten Relieten kein 88 Recht auf Goͤppmansbuͤhl haben und doch eine Verzichtléistung nicht üͤbergeben, die Bitte, dieselben aufzuferdern, ihre Anspruͤche geltend zu machen, oder zu gewaͤrtigen, daß sie zum ewigen Still⸗ schweigen verurtheilt werden. 5 8 6g Diese Provocationsklage wurde fuͤr begruͤndet erachtet und es werden daher die saͤmmtlichen v. Kainachschen Relieten, naͤmlich: 1) die Minette Sigismunde Wilhelmine v. Kainach, verheira⸗ thete Poͤtter, 8 Wilhelm Ludwig Gisbert, Koͤnigl. Preuß. Lieutenant, Gustav Adolph Friedrich, angeblicher Koͤnigl. Preuß. Polizei⸗ Kommissair, 8Ss Albert Karl Theodor und

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Baierischer Gerichtsordnung Kay. 4. § 5. und Kap. 5. §. 3. hiermit oͤffentlich aufgefordert, bei dem zur Perhandlung der Sache im judicio diffamatorio am „28 Juni d. J. Vormittags um 9 Uhr

angesetzten Termine entweder persoͤnlich, oder durchveinen Bevoll⸗ maͤchtigten zu erscheinen, außer dessen die Diffamation als gegruͤn⸗ det angenommen und der Auftrag zur Klagestellung in der Haupt⸗ sache unter Androhung des ewigen Stillschweigens erlassen werden wird. Bayreuth, am 10. Januar 1831.

Der Koͤnigl. Kreis⸗ und Stadtgerichts

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k; a1“ Dderr gewesene Accessist Heinrich Liebreich aus cher nach seiner im Jahr 1827 erfolgten Dienstentlassung sich in Rennerod niederließ und mit Advociren an dem dortigen und meh⸗ reren andern Herzoglichen Aemtern beschaͤftigte, hat sich am 19. des vorigen Monats von da entfernt, angeblich um nach Hoͤchst zu reisen, ist indessen dort nicht eingetroffen, und hat auch bis jetzt keine Nachricht von sich gegeben. Verschiedene seitdem gegen ihn gemachte Anzeigen wegen Vor⸗ enthaltung anvertrauter Gelder und andere erhobene Thatumstaͤnde

»Direktor

setzen es außer Zweifel, daß er sich durch die Flucht einer Unter⸗ suchung zu entziehen suchte; wir ersuchen daher saͤmmtliche Hoch⸗ loͤbliche Polizeibehoͤrden des In⸗ und Auslandes unter Anfuͤgung seines Signalements dienstergebenst, ihn im Betretungsfalle zu arretiren, und gegen Ersatz der Kosten unter sicherer Verwahrung an uns abliefern zu lassen, wobei wir unsere Bereitwilligkeit zu Gegendiensten versichern. 19 1] Dillenburg, den 18. April 1831I1. EIasdsen 18119 Herzogl. Nassauisches Criminalgericht. im Schlosser. 2 abtb

Sig. nalement.

Alltter: 33 Jahre; Groͤße: 5 Fuß 6 Zoll rh.; Haare: dunkel⸗ braun, rund geschnitten; Stirne: hoch; Augenbraunen: braun; Au⸗ gen: braun; Nase: stark; Mund: etwas dick; Zaͤhne: vollstaͤndig; Bart: braun; Kinn: rund; Gesichtsform: laͤnglich; Gesichtsfarbe: blaß; besondere Kennzeichen: etwas steif im rechten Kniegelenke, auch trug derselbe gewoͤhnlich einen sehr starken roͤthlichen Backenbart, welchen er zu Zeiten jedoch auch kurz abgeschnitten hatte.

Kleidungsstuͤcke, welche er mirgenommen haben soll: 2 Tuch⸗ maͤntel, einen von gelblicher Farbe mit mehreren auf einander ge⸗ naͤhten Kraͤgen, den andern von blauer Farbe mit langem Kragen, einen blauen tuchenen Frackrock und einen gleichen Oberrock, eine blaue Tuchhose, einen runden weißen Filzhut und eine mit Pelz

besetzte Kappe, zwei Ph, Sfleh. h, as Ent. . uv6 m . 8

5) Herrnann Friedrich Karl v. Kainach 1 enn- dem Antrage des Provocanten, da sie sich saͤmmtlich im Aus⸗ lande befinden und ihr Aufenthaltsort nicht bekannt ist, gemaͤß 62h 9 ner dentennneI . qser, Fy EEcqIE d ha hhr huün’ Swodhl] nnermten 806 L 1 Imnamh unhbihmmn n,u,v Bei Brandenburg in Verlin, Oberwallstraße Nr. 6., wird zum herabgesetzten Preise verkauft: I Mathis allgemeine juristische Monatsschrift fuͤr die Preuß. Staaten. 11 Baͤnde und Register (Ladenpreis 23 ½ Tyl.) fuͤr 88 Chl. Einzelne Baͤnde kosten: 1 10r Bd. 2 1 Thl., der l1te Bd. und das Register a Thl., einzelne Hefte 4 Thl. Diese juristische Monatsschyift enthaͤlt alle Verordnungen und authentische Erklaͤrungen der Koͤnigl. Preußischen Gesetze fuͤr den gZeitraum von 1804 1811 incl., weshalb auch alle Ober⸗ und andesgerichte in den Preußischen Staaten von einem hohen Justiz⸗ Ministerio w worden, sich dieselbe auf Kosten ihrer Spor⸗ elkasse anzuschaffen. 1 4 danc ist diese Monatsschrift in jeder Buchhandlung fuͤr den⸗ selben Preis zu haben, und namentlich in Magdeburg bei W. Hein⸗ richshofen in 9 und Bromberg bei Mittler in Breslau bei W. Korn in Stettin bei Morin in Koͤniasberg bei Unzer in Danzig bei Gerhard in Frankfurt a. d. O. bei Tempel in

Marienwerder bei Baumann und in Coͤln bei Bachem. Kaͤufer thun wohl, sich bald zn bemuͤhen, indem der Vorrath

iu Ende geht. Bei A. Hirschwald in Berlin, Charlottenstroße Nr. 25, ist

so eben erschienen und guten Buchhandlungen bereits zugesandt:

Sehultz, Prof. Dr. C. H., die Homöobiotik; auch unter dem

Titel: die hbomöobiotische Mediciun des Theophr. Paracelsus in ihrem Gegensatze gegen die Medicin der Alten, als Wende- punkt für die Entwickelung der neuern medicinischen Systeme, und als Quell der Homôopathie dargestellt. Svo. brochirt 1 Thl. 3 ¾ Sgr.

Phöbus, Dr. P., Specielle Receptirkunst; oder Tobegriff der beim Verordnen der einzelnen pharmaceutischen Arznei- muittel zu beobachtenden Regeln, in alphabetischer Ordnung, nebst einer Recoeoptsammlung und anderen Engaben für die Praxis., gr. 8. broch. 2 Thl, 25 Sgr.

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* 1111151““ Einladung zur Subsecription auf folgendes hoͤchst wichtige Werk: nezmr Nüm. 5.

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zum 8 2, Anbau der Sandschellen iimm Binnenlande und auf den Strand⸗Duüͤnen Landwirthe, Waldbesitzer und Forstbeamte, 1 von IIqqIIeee 8 Königl. Prouß. Ober⸗Forstmeister. 84 Ik MNiit mehreren lithographirten Abbildungen. I1“ Marienwerder bei Albert Baumann. Z““ Keinem Zweige der Bodencultur ist bis jetzt die Aufmerksam⸗ keit der Land⸗ und Forstwirthe so wenig gewidmet worden, als der Befestigung und dem Anbau der Sandflaͤchen; dieß lag wohl groͤßtentheils daran, daß es aun einer umfassenden und praktischen Anleitung oder Schrift uͤber diesen Gegenstand gaͤnzlich fehlte.

Alle Mittheilungen, welche daruͤber zur allgemeinen Belehrung geliefert wurden, sind nur aphoristisch, meist local, und beziehen sich nur auf einzelne Theile dieses Gegenstandes. Eine systematische, praktisch begruͤndete, wissenschaftlich geordnete und Alles umfassende Bearbeitung des Sandbaues besitzen wir noch nirgends, und das wenige Gute, welches sich daruͤber hier und da zerstreut vorfindet, ist fuͤr die Landbesitzer meist verloren, da theils die Anschafsung der Werke, worin die einzelnen Abhandlungen vorhanden sind, zu kostbar ist, theils aus denselben selten das Gewuͤnschte bekannt wird. Bei dem jetzt so sichtbaren, allgemeinen Streben nach Vervoll⸗ kommnung der Boden⸗Cultur, und bei dem Beduͤrfniß, fuͤr die in allen Laͤndern wachsende Bevoͤlkerung, ohne Vermehrung der Land⸗

fiache, eine intensive Vergroͤßerung des fruchttragenden Bodens her⸗

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beizufuͤhren, ist es von hoͤchster Wichtigkeit, die vollste Aufmerksamkeit zu widmen.

Es kann daher wohl nur als eine hoͤchst erfreuliche und vill⸗ kommene E

diesem Gegenstande

Erscheinung fuͤr den praktischen und wissenschaftlich gebil⸗ deten Land- und Forst-Wirth betrachtet werden, daß der Koͤnigl. Ober⸗Forstmeister Herr v. Pannewitz sich bereit gefunden hat, in Folge mehrfacher an ihn ergangener Aufforderungen eine maͤg⸗ lichst vollstaͤndige Bearbeitung uͤber den Sandbau zu uͤbernehmen, um so mehr, als derselbe hierin bereits so Bedeutendes mit gelun⸗ genstem Erfolg zur Ausfuͤhrung gebracht hat.

Mit desonderem Vergnuͤgen habe ich mich veranlaßt gefunden, den Verlag dieses Werkes zu uͤbernehmen, und erlaube mir, das gesammte resp. Land⸗ und Forstwirthschaftliche Publikum im Vor⸗ aus darauf aufmerksam zu machen. Diese in Kurzem erscheinende Auleitung zum Sandbau umfaßt alle Theile dieses Cultur⸗ Zweiges und ist daher fuͤr den Landwirth und Forstmann gleich in⸗ teressant; sie ist um so gemeinnuͤtziger, da sie nicht bloß einen Staat oder eine Provinz, sondern die Verhaͤltnisse aller Laͤnder Enropa's im Auge behaͤlt, und daher fuͤr den Ostpreußen und Fran⸗ zosen eben so nuͤtzlich und brauchbar ist, als fuͤr den Daͤnen.

Die Schrift zerfaͤllt in folgende Haupttheile:

A. Einleitung.

B. I. Abschnitt. Von den verschiedenen Arten der Sand⸗ schellen, und den abweichenden Zwecken des Anbaues derselben.

II. Abschnitt. Vom Sandbau im Innern des Landes. III. Abschnitt. Vom Sandbau auf den Strand⸗Dunen⸗ IV. Abschnitt. Ueber, die Beschuͤtzung und Benutzung befestigter Sand⸗Duͤnen. V. Abschnitt. Ueber die bei dem Sandbau vorkom⸗ menden Rechtsverhaͤltnisse. Um den Preis dieser Schrift, deren Umfang circa 20 Bogen in Median⸗Octay nebst 3 Steinabdruͤcken betragen wird, moͤglichß billig stellen zu koͤnnen, und deren Anschaffung auch dem unbemit⸗ teltern Land⸗ und Forstwirth moͤglich zu machen, habe ich mich ent⸗ schlossen, die Subscription auf dieselbe zu eroͤffnen, und setze bei einer hoͤchst anstaͤndigen Ausstattung des Werkes den Subsecriptions⸗ Preis nur auf 1 Thl. 15 Sgr. (1 Thlr 12 Gr. Conv. Geld oder 2 Fl. 42 Kr.) fest. Die Subsecription schließt mit dem 1. August 1831 und tritt dann der auf 2 Thl. erhoͤhte Ladenpreis ein.

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Sammler erhalten auf 10 Exemplare 1 Freiexemplar. Die Namen der Herren Subseribenten und Befoͤrderer dieses nuͤtzlichen Unternehmens werden dem Werke vorgedruckt. Die Ablieferung der unterzeichneten Exemplare ersolgt be⸗ stimmt im September 1831. Saͤmmtliche Buchhandlungen in Deutschland und den augrenzenden Laͤndern nehmen hierauf Subseription

an; fuͤr Berlin L. Hold, Koͤnigsstraße Nr. 62., neben der Post. Marienwerder, im April 1831. dt30 1,13 *2 vün, Albert Baumann.

Neues Post- und Reisebuch. So eben ist in Fr. Wilmans Verlags-Handlung in Frank- furt ⸗. M. erschienen, und an alle Buchhandlungen versendet worden:

Post-Buch für Deutschland 1 na und die Hauptrouten durch Europa.

Mit gemeiunützigen Reise-Notizen für Extrapost, Eilwagen, Dampf- Schifffahrt etc. Nebst einer Reise-Charte und einem Register über mehr als 2500 Reise -Routen.

Vierte Auflage, durchaus umgearbeitet und vermehrt Aitk von E. Poppele, Registrator bei der F. Thuru- u. Tax. Geueral-Post-Direktion. Iuhalt: Postrouten. Vergleichung der Meilen. Dampf- und Paquetbootfahrten auf dem Meere. Schifffahrten auf den Belten, Landseen, Canälen und Flüssen in Europa. Dampfschiff- fahrt auf dem Rhein und Main. Badeörter und Gesundbrunnen in Europa. Notizen für Extrapost. Allgemeine Post-Notizen. Eilwagen- und Post-Course. Wagengeleise. Vergleichung der vorzüglichsten Europäischen Münzen. Rechuungsgeld. Münz- fuls, Wechsel-, Uso- Handelsgewicht, Längen- Getreide- und Weinmaas. Ellenmaas. Register über mehr als 2500 Reise- Routen. Fein Druck-Velin, cartonirt 1 Thl. 15 sgr. Dhas Nemniiche auch in Französischer Sprache, unter dem Titel:

en, el a n 6 1 d. e. p.,9 % &, 9 pour PAllemagne et les routes principales de 'Europe etc.

vorrächig. Zu haben in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn No 3, so wie in dessen Handlungen zu Posen und Bromberg.

Bei G. Reimer in Berlin, Wilhelmsstraße Nr. 73, ist so eben erschienen:

Die Staͤdte⸗Hrdnung von 1808 mit der revidirten Staͤdte⸗

DOrdnung nach ihren Abweichungen zusammengestellt. Geh. E,12z Egr. 9

Bildung und Führung einer Infanterie-Compagnie, mit Bezuguahme auf das Preuss. Infauterie-Reglement. Handbueh für Officiere. 1828. Geh. 25 sgr.

Von ausgezeichneten Militairs, und besonders im Militair⸗ Wochenblatt sehr guͤnstig beurtheilt, fand es allgemeine Verbrei⸗ tung unter Officieren, und denen, die sich zum Officier⸗Exa⸗ men vorbereiten; besonders aber ist es den Officieren der Landwehr zu empfehlen, denen wohl kein aͤhnliches Werk uͤber alles, was in den Kreis ihrer Pflichten und Dienstfuͤhrung gehoͤrt, so genuͤgenden Aufschluß geben moͤchte. Durch alle Buchhandlun⸗

gen zu beziehen. 1 Schlesingersche Buch⸗ und Musikhandlung

Frankfurt a. M., 27. April. Oesterr. 5proc. Metall. 8ans..

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Berlin, Montag den 2ten Mai.⸗

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Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Com⸗ mandeur der 5ten Division, von Brause, nach Magdeburg.

Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Direktor des Mi⸗ litair⸗Oekonomie⸗Departements im Königl. Kriegs⸗Ministerium, Köhn von Jaski, nach Stettin.

Der General⸗Major und Commandeur der 5ten Landwehr⸗ Brigade, von Rudolphi, nach Frankfurt a. d. O.

Der General⸗Major und Kommandant von Mind Rottenburg, nach Minden.

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eAusland.

E1“ Rußland.

St. Petersburg, 23. April. Se. Majestät der Kaiser haben den Befehlshaber der 2ten Brigade der Garde⸗Kavallerie⸗ Division des Reserve⸗Corps Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch, General⸗Major Penscherseffski, und den Befehlshaber der 3ten Brigade der 24sten Infanterie⸗Diviston, General⸗Major Pina⸗ bel, zu Rittern des St. Annen⸗Ordens 1ster Klasse ernannt.

Ein Allerhöchster Ukas befiehlt den Moskowischen sowohl als allen anderen Russischen Kaufleuten, welche Fabrikanten oder an⸗ deren Bewohnern des Königreichs Polen schuldig sind, die schul⸗

digen Summen den Gouvernements⸗Regierungen einzuliefern.

Letztere haben darüber Quittungen auszustellen und die Gelder unverzüglich den Kollegien der allgemeinen Fürsorge zu übersen⸗ den, welche selbige bis zu einer künftigen allgemeinen Liquida⸗ tion aufbewahren sollen.

Die St. Petersburgische Zeitung enthält Folgendes: ‚Der Ober⸗Befehlshaber der aktiven Armee, General⸗Feldmar⸗ schall Graf Diebttsch⸗Sabalkauski, berichtet Sr. Majestät dem Kaiser, daß er, beim Empfang des Berichts über die am 19ten (31.) Marz, zwischen der Hauptmacht der Rebellen⸗Truppen und dem 6ten Infanterie⸗Corps vorgefallene Schlacht, seinen Ueber⸗ ganggüber die Weichsel, der eben bewerkstelligt werden sollte, verzögert habe, um zuvörderst ausführlichere Kunde über die Ab⸗ schten der Empörer zu erhalten und, mit Rücksicht darauf, die Faneren Bewegungen der Haupt⸗Armee anzuordnen. Nach⸗ dem die Rebellen nach dem 19ten (31sten) aus Warschau neue zungen an sich gezogen hatten, begannen sie abermals das 4te Infanterie⸗Corps zu drängen, das während einiger Tage, wo es den nachdrücklichen Andrang des an Zahl über⸗ legenen Feindes standhaft zurückwies, wichtige Verluste er⸗ litt, und demselben im nunmehrigen schwächeren Bestande wei⸗ ter keine zuverlässige Gegenwehr leisten, noch minder aber zur Deckung unserer Communicationen im Falle des Ueberganges der Haupt⸗Armee auf das linke Ufer der Weichsel dienen konnte. Zu diesem Uebeistande kam noch die Nothwendig⸗ keit, die Mittel zur Verpflegung der Armee zu sichern, welche in der letztern Zeit durch die schlimmen Wege, die jede Zufuhr verzögerten, und durch die ausgebrochenen Unordnungen an den⸗ jenigen Orten des Wilnaschen Gouvernements, wo die Proviant⸗

Vorräthe von den Hauptpunkten ihrer Anschaffung her, passiren mußten, außerordentlich erschwert wurde.

In dieser Lage der Dinge hielt der Ober⸗Befehlshaber es für das rathsamste, die ihm anvertraute Armee näher den Gränzen zu concentriren, so⸗ wohl zur schließlichen Organisation der Verpflegungsmittel, als

auch um besser in den Stand gesetzt zu werden, zu den Maaßre⸗

geln mitzuwirken, die zur Beschwichtigung der Litthauischen Em⸗ pörer ergriffen worden. In Uebereinstimmung hiermit zog sich der Ober⸗Befehlshaber mit der Hauptmacht nach Siedlce. Die Rebellen⸗Truppen, welche eine entscheidende Schlacht mit unserer Hauptmacht vermieden, zeigten sich ihr nur auf dem Wege hin und wieder in kleinen Partieen, die bei Annäherung unserer Truppen sogleich entwichen. Während dieser Bewe⸗ zung unserer Haupt⸗Armee stellte der General⸗Adjutant Baron

osen persönlich mit seiner Kavallerie eine eeans nach Serotschin an, und begann in der Nacht auf den 29. März (10. April) sich wieder in die Posttion zurückzubegeben, welche sein Corps vor Siedlce behauptet hatte. Sobald die Rebellen diese Bewe⸗ gung wahrnahmen, eilten sie verstohlen über Selschow dem Ge⸗ neral Rosen nach, und unterließen nicht, ihn während des ganzen

arsches hartnäckig zu drängen. Der General⸗Adjutant Baron Rosen, der die Wichtigkeit des von ihm zu deckenden Punktes vollkommen erwog, hielt es für unumgänglich, bei dem Dorfe Iganie Halt zu machen, und sich an diesem Orte zu behaupten, ohne Rücksicht auf die Ueberlegenheit des Gegners oder das Unvorthellhafte seiner Stellung, mit dem Rücken nach dem mo⸗ rastigen Mukhawez. Um seinen Zweck mit um so mehr Er⸗ folg zu erreichen, strengte er alle seine Kräfte an, den Rebellen einen kraftvollen Widerstand zu leisten. Die Tapferkeit der hier⸗ jsu erwählten Truppen unterstützte aufs Trefflichste die Absichten des Befehlshabers. Die Infanterie⸗Regimenter von Minsk und

olhynien, die mehr als die übrigen in den frühern Gefechten gelitten hatten, schlugen sich auch diesmal mit beispiellosem Muthe.

ie Husaren⸗Regimenter der 2ten Division, unter Anführung des tapfern Divistons⸗Commandeurs General⸗Major Sievers, und das 13te und 14te Jäger⸗Regiment zeichneten sich vorzüg⸗ lich aus. Diese letztern warfen mit ihren Bajonetten die feind⸗ lichen Kolonnen dreimal nachdrücklich zurück. In einem dieser Gefechte gelang es ihnen, unterstützt durch den kühnen Angriff des Polnischen Uhlanen⸗Regiments, dem Gegner 4 Kanonen zu nehmen; doch erlaubte der morastige Boden nicht, sie wegzufüh⸗ ren. Aus eben diesem Grunde blieb auch eine unserer Kanonen dort zurück; doch der Zweck war völlig erreicht: der Andrang der Rebellen gehemmt und Siedlce gerettet, auch durch die vortheil⸗ dafte Position, welche die Truppen hiernach jenseits des Mukha⸗

wez einnahmen, dieser in den gegenwärtigen Umständen so wichtige Punkt uns noch mehr geslchert. Ein so hartnäk⸗ kiger Kampf mit überlegenen Massen hat uns bedeutende Opfer gekostet. 16 Oberst Bessonow, Commandeur des 13ten Jäger⸗Regimentes, sank im Angesichte seines Regimentes, unter den Bajonetten der Rebellen, der Brigade⸗Commandeur, General⸗Major Dobrowolski und der Commandeur des 14ten Jäger⸗Regimentes, Oberst⸗Lieutenant Shirkow, sind verwundet, gegen 1000 Mam Gemeine theils getödtet, theils verwundet. Auch der Verlust der Gegner muß, nach Aussage der Gefange⸗ nen, sehr bedeutend seyn. In der Nacht auf den 30. März (11. April) traf der Ober⸗Befehlshaber bei Siedlee ein und la⸗ gerte sich unweit desselben bei dem Dorfe Sjalki. Sobald die Haupt⸗Armee anugelangt war, räumten die Rebeller die, jen⸗ seits des Mukhawez von ihnen eingenommene Stellung, und in der Nacht auf den 31sten (12. April) zogen ste sich völlig in der Richtung nach Kalußzyn zurück, von den Kosaken verfolgt.“

8 „Zugleich hiermit ist auch ein Bericht über die Truppen⸗ Bewegungen des unter dem Befehle des Generals Dwernicki in der Festung Zamose befindlichen Rebellen⸗Corps eingegangen. Dieses Detaschement machte am 28sten März (9. April) einen Anfall auf unsere Vorposten bei Krylow und Hrubieszow, und fing am 29sten März (10. April) au, zwischen Useilug und Letowish mit beträchtlichen Streitkräften über den Bug zu gehen. Da der Commandeur des 4ten Reserve⸗Kavallerie⸗Corps, General⸗ Lieutenant Rüdiger, keine Möglichkeit vorautssah, mit den in der Gegend von Wladimir versammelten Truppen den Uebergang zu hindern, zog er sich nach dem Flusse Styr zurück, um nach Con⸗ centrirung aller Truppen seines Corps, der zu seiner Verfügung gestellten Infanterie⸗Regimenter des 3ten Corps und der von der isten Armee zu erwartenden Verstärkungen, den Rebellen ent⸗ schiedenen Widerstand zu leisten und so bald als möglich angriffs⸗ weise zu verfahren. Zur Beförderung dieses Zweckes hat der Ober⸗Befehlshaber der aktiven Armee dem General⸗Lieutenant Baron Creutz vorgeschrieben, mit dem ihm anvertrauten 5ten Kavallerie⸗Corps dem Dwernickischen Corps unverzüglich in den Rücken zu fallen.“

Die Nordische Biene meldet im gestrigen Blatte: „Ue⸗ ber eine in Wilna begonnene Verschwörung zur Erregung eines Aufruhrs gleich dem in Warschau, so wie über die Vernichtung dieses boshaften Anschlags, sind von dem dortigen provisorischen Kriegs⸗Gouverneur nachstehende Berichte eingegangen: „Der Fähnrich Kudrewitsch vom Alt⸗Ingermanmnländischen Infanterie⸗ Regiment, der Krankheits halber sich in Wilna aufhielt, meldete im Febr. d. J. dem provisorischen Kriegs⸗Gouverneur von Wilna und Grodno, General⸗Adjutanten Chrapowitzki, daß in Wilna selbst und in der Umgegend dieser Stadt sich eine Verschwörung aus verschiedenen Polnisch gesinnten Personen in der Absicht ge⸗ bildet habe, die Autorität der Russischen Regierung in Litthauen umzustürzen und sich den Polnischen Empörern im Aufstande ge⸗ gen Rußland anzuschließen. Als er hierauf die obrigkeitliche Erlaubniß erhalten hatte, unter der Aufsicht der Orts⸗Polizei die fernere Enthüllung der Verschwornen zu betreiben, zeigte er am 27. Febr. (11. März) bestimmt an, er habe jetzt vollkom⸗ men alle Details des frevelhaften Plans erfahren; der 2. (14.) März sey zur Verschwörung und Unterzeichnung dessel⸗ ben festgesetzt, und er selbst werde, auf die Bitte der Verschwore⸗ nen, zwanzig Werst außerhalb der Stadt sich entfernen, um den verabschiedeten Lieutenant Narbut und andere Land⸗Edelleute zum gemeinsamen Schwur abzuholen, zugleich aber auch der Re⸗ gierung zu wissen geben, wenn Alles bereit sey. Hierauf reiste er in den Kreis ab, ohne gleichwohl zum 2. (14.) März zurück⸗ zukehren. Dieser Umstand ließ seine Aufrichtigkeit verdächtig er⸗ scheinen, und alsbald erwies es sich, daß Kudrewitsch selbst diese Gesellschaft gebildet habe, wenn nicht in der Absicht einen Auf⸗ ruhr zu erregen, so doch um Schwachköpfe ins Garn zu locken und auf ihr Verderben ein Verdienst zu gründen, das er sich in den Augen der Obrigkeit geben wollte. Dieses war aus den Angaben der Unter⸗Fahnriche vom Alt⸗Ingermannländischen Regi⸗ mente: Wyssotzki und Lenkewitsch, und vom Regimente Fürst Kutosow: Rutezki zu ersehen. Sie zeigten nämlich an, Kudre⸗ witsch habe ihnen, unter dem Siegel des Geheimnisses, das Be⸗ stehen einer Verschwörung in Wilna entdeckt, an deren Spitze er selbst stände; es befänden sich übrigens unter den Mitver⸗ schworenen viele vornehme Leute, und drei tausend Menschen in Wilna, die zu Allem bereit sehen; sie hätten die Absicht, mit den mitverbündeten Geistlichen, an einem dazu anberaumten Tage, mit den Kreuzen auszuziehen, die Lärmtrommel zu rühren, dann die Hauptwachen, die Wachtposten und das Arse⸗ nal zu überfallen und die Truppen zu entwaffnen. Zu⸗ gleich habe Kudrewitsch ihnen in Polnischer Sprache ei⸗ nen sogenannten Litthauischen Katechisms vorgelesen, der in Gestalt von Fragen und Antworten alle die abscheulichen Grund⸗ sätze und Anschlage der Verschworenen enthalt. Zur Ausführung sey der 21. oder 22. Marz (2. oder 3. April) angesetzt. Sie bezeichneten zugleich Personen, die sie bei Kudrewitsch gesehen hatten, die um seine Anschläge wußten und, aller Wahrschein⸗ lichkeit nach, daran Theil nahmen. Auf diese Angaben ließ der provisorische Kriegs⸗Gouverneur den besagten Fähnrich Kud⸗ rewitsch, den Verfasser des sogenannten Litthauischen Katechis⸗ mus, Schlechtitsch Finka⸗Sawischa und die in die Verschwörung verwickelten Individuen: den Ulnteroffizier Prshewlocki, vom Be⸗ loserschen Infanterie⸗Regiment, und den abgedankten Polnischen Lieutenant Baschinski in Verhaft nehmen. Nach Untersuchung ihrer Vergehen und Anschläge, durch eine dazu besonders nieder⸗ gesetzte Kommission, wurden sie am 23. März (4. April) dem Kriegsgerichte übergeben, nach dessen Beendigung am 25. März (6. April) folgende Sentenz gefällt wurde: Der Fahnrich Ku⸗ drewitsch hatte, seinem eigenen Geständniß gemäß, die Absicht gehabt, in Wilna eine Verschwörung anzuzetteln, und zu diesem Zwecke, indem er den auf seine eigene Aufforderung von der Dbrigkeit ihm ertheilten Auftrag, über jeden Störer der öffent⸗ lichen Ruhe und Ordnung, Anzeige zu m ichen, gemißbraucht, verschiedene Personen beredet, in seinen Plan einzugehen; der

Unterofficier Prshewlocki wurde durch die völlig gleichlautende Aussage der Mitverschworenen überführt, an dieser Verschwörung Theil genommen zu haben, Baschinski und Finka⸗Sawischa aber bekannten sich gutwillig dazu. Diesem zufolge verurtheilt die Kommission des Kriegsgerichts, in Grundlage des Kriegs⸗ Reglements, die Delinquenten Kudrewitsch, Prshewlocki, Ba⸗ schinski und Finka⸗Sawischa zum Tode. Der provisorische Kriegs⸗ Gouverneur bestätigte und unterzeichnete diese Sentenz. In Folge derselben wurden am 27. März (8. April) um 5 Uhr Morgens die Verurtheilten in Wilna vor dem Gefängnißthurme erschossen. In der Absicht, mit den Polnischen Rebellen gemeinschaftliche Sache zu machen, hatte der Edelmann und Gutsbesitzer Hippo⸗ lyt Lobanowski, Geschäftsträger des Kammerherrn Gorsky, im Wilkomirschen Kreise, die Bauern des genannten Kammerherrn versammelt, um die nach der Armee ziehenden Transporte aufzu⸗ halten, das Detaschement des Chefs der Reserve⸗Kavallerie der aktiven Armee, General⸗Lieutenants Besobrasow, zu überfallen, dasselbe zu zerstreuen, die Fuhren zu erbeuten und dann nach Vergrößerung des aufrührerischen Bauernhaufens die Auf hebung der Russischen Herrschaft in jener Gegend zu bewerkstelligen. Lo⸗ banowski wurde von einem Kommando des Detaschements des General⸗Lieutenants Besobrasow aufgegriffen und dem Kriegs⸗ gerichte überliefert. Vor selbigem bekannte er sich der oben er⸗ wähnten Anschläge schuldig und ward zum Tode verurtheilt. Die⸗ ses Urtheil ist nach Bestätigung desselben abseiten des provisori⸗ schen Kriegs⸗Gouverneurs von Wilna und Grodno vollstreckt und Lobanowski, am 28. März (9. April) um 4 Uhr Morgens, in der Wilnaer Vorstadt Snipischki erschossen worden.

Nach Berichten aus Riga (im dasigen Provinzial⸗Blatte) bezieht seit dem Aufstande der Insurgenten die Bürgergarde die dortigen Wacht⸗Posten. Alle junge Männer wehrhaften Alters vom Bürgerstande sind für den Nothfall, den man indessen nicht erwartet, aufgezeichnet worden. Die zahlreiche und kräftige Russische Bevölkerung der Vorstädte bildet allein schon eine Masse entschlossener Vertheidiger. Am 18ten d. M. waren in Riga bereits 87 Schisfe angekommen.

In den Kolonieen von Süd⸗Rußland hat, nach amtlicher Bekanntmachung, die Cholera völlig aufgehört.

In der hiesigen Handels⸗Zeitung heißt es: „Es sind nun auch Diamanten in der Nähe von Katharinenburg im Ural gefunden worden, welches die Erwartung immer mehr bestätigt, daß man irgendwo auf reichhaltige Lagerstätten dieser edlen Steine treffen werde.“

Briefe aus Kronstadt vom 19ten d. M. melden, daß von der Ecke des Kriegshafens an bis auf dem halben Wege nach Oranienbaum und bis zur Citadelle das Fahrwasser frei vom Eise ist; von da nach der Seeseite steht das Eis fest und ist kein offenes Wasser zu bemerken. Nach der Ostseite ist das Eis noch so stark, daß nicht nur Fußgänger, sondern auch leichte Fuhren von Oranienbaum und der Finnischen Seite an oben⸗ genanntem Tage übers Eis in Kronstadt angekommen waren.

In der Sitzung der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften vom 21. Februar ward ein Schreiben des General⸗Adjutanten von Benkendorf an den Minister des öffentlichen Unterrichtes verle⸗ sen, welches von einem am 13. Dez. v. J. in einem Dorfe des Orenburgischen Gouvernements beobachteten außerordentlichen Naturereignisse handelt. Es hatte nämlich den ganzen Tag hin⸗ durch stark geregnet, während das Thermometer auf dem Ge⸗ frierpunkt stand; um Mitternacht vernahm man einen heftigen dreimaligen Donner in Nord⸗West; Tages darauf schneite es, und zugleich mit dem Schnee siel eine Menge schwärzlicher, klei⸗ ner, dem Floh ähnlicher Insekten aus der Luft. Am nachsten Tage heiterte sich der Himmel auf und das Thermometer zeigte 10 Grad Kälte. Hierauf wurde ein Brief des Kriegs⸗Gouver⸗ neurs von Orenburg, Grafen von Suchtelen, vorgelesen, der die Beschreibung einer anderen Erscheinung, nämlich eines bemer⸗ kenswerthen Mondhofes nebst einem Nebenmode, enthielt, der am 19. Januar d. J. in Orenburg beobachtet worden war; nach seinem Verschwinden stieg die Kälte bis auf 29 Grad Reaumur.

Ein Prediger zu Schleck in Kurland, Namens Buttner, ist ein fleißiger Beobachter der Nordlichte gewesen, die sich im vo⸗ rigen Monate in seiner Gegend gezeigt hatten; er sah deren am 7., 8., 12., 13., 17. und 18. März, einmal bei bewölktem Him⸗ mel. Nach seinen Beobachtungen standen diese Nordlichte nicht im Meridian der Sonne, sondern im Meridian der Magnet⸗

nadel.

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Warschau, 28. April. Der Deputirte Krysinski er⸗ klärte auf die (gestern mitgetheilte) Rede des Grafen Wielopolski in der Sitzung der Landboten⸗Kammer vom 2lsten d., daß er an den Bemühungen des Ministers der auswartigen Angelegenheiten keinesweges zweifele, jedoch müsse er darauf antragen, daß ein diplo⸗ matisches Comité oder eine Kommission niedergesetzt werde, um die Papiere dieser Abtheilung durchzusehen. Er machte sodann noch einige Bemerkungen über die Erklarung des Grafen Wielopolski hinsichtlich der demselben während der Diktatur ertheilten In⸗ structionen, so wie auch über den Widerspruch, der sich in den Aeußerungen des genannten Grafen und des Ministers der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten in Betreff der Korrespondenz zeige. Diesen Vorwurf suchte der Minister von sich abzulehnen, und Herr Swidzinski, der nächstdem das Wort nahm, äußerte, Herr Krysinski habe eine sehr voreilige Meinung über die Pol⸗ nische Diplomatie abgegeben; die Kommission für die organi⸗ schen Angelegenheiten, welche die ganze Thätigkeit dieser Abthei⸗ lung genau kenne, theile dieselbe keinesweges, eben so wenig als die Kammer nach den ihr gegebenen Aufklärungen; er fügte hinzu, daß die Aktenstücke bereits vorgelegt worden und die Kam⸗ mer näͤchstens über dieselben entscheiden könne; dann widerlegte ex. noch die Ansicht des Hrn. Krysinski über die Beziehungen Polens zu den anderen Höfen und Nationen und sagte, nach den von der Pol⸗

nischen Armee errungenen Vortheilen hätten sich dieselben etwas gün⸗ stiger gestellt, doch sey in dieser Hinsicht das tiefste Stillschweigen

zu beobachten, da eine Oeffentlichmachung den Polen nur nach⸗