sich denken; auch übersteigen der Aufruhr und die Verwirrung, welche gestern Nachmittag in beiden Häusern stattfanden, wäh⸗ rend man der Ankunft des Königs entgegen sah, um solche zu vertagen, Alles, was man noch von der Art in England erlebt hat. Es fehlte wenig, daß man im Oberhause nicht in Thät⸗ lichkeiten gegen einander ausbrach. Der Marquis von London⸗ derry nannte die Auflösung einen Coup d'état; und der Graf Mansfield, ein sonst sehr mäßiger und höchst achtbarer Herr, hörte nicht auf, zu donnern, bis der König die Stufen des Thro⸗ nes betrat. Im Unterhause sprachen Sir R. Vyvyan und Sir Reb. Peel besonders heftig. Während der Rede des Letzteren verklindigte der Donner des Geschützes, daß der König sich er⸗ hoben und eben auf dem Wege war, dasjenige zu thun, woge⸗ gen der Redner so gewaltig eiferte; und jeder neune Schuß ward von den ministeriellen Banken mit lautem Freudengeschrei be⸗ grüßt, welchem der noch lautere Jubel des Volkes auf der Straße antwortete. In seiner Rede, welche der König mit gro⸗ ber Festigkeit verlas, ward als Grund der Auflösung angegeben, daß Se. Majestät der Nation Gelegenheit geben wolle, ihre Meinung lüber die große Reform-Frage durch eine neue Reprä⸗ sentauten⸗Wahl auszusprechen. Die Nation wird dies gewiß mit Dankbarkeit erkennen, obgleich die Tories fortwährend be⸗ hanupten, die Minister setzten die öffentliche Ruhe in Gefahr, um sich nur in ihren Stellen zu behaupten. In London, und so weit man bis heute aus der Umgegend gehört, ist Alles voller Freude; in den meisten Kirchen wurden gestern Abend die Glok⸗ ken geläutet, und viele Häuser waren illuminirt, auch sind schon Requisttionen an den Lord⸗Mayor ergangen, daß er eine Ver⸗ sammlung des Stadt⸗Rathes und eine andere der Kaufmann⸗ schaft berufen solle, um Sr. Majestät für die Auflösung des Parlaments zu danken, und überall werden Anstalten getroffen, liberale Repräsentanten zu wählen. — Ich meinestheils fürchte keine bedrohliche Auftritte und zweifle gar nicht, daß die Re⸗
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der Fabeln des Messager des Chambres aus Italien.“ S
6 „Schweiz. Luzern, 21. April. stehendes diplomatisches Aktenstück vorgelegt: Depesche des Lord Palmerston an Herrn Percy, datirt Foreign⸗ Office, den 21. März 1831. Der Vorort Luzern läßt der Re⸗ gierung Sr. Majestat nicht mehr als Gerechtigkeit widerfahren, indem er voraussetzt, daß sie ein lebhaftes Interesse an dem Ge⸗ genstande nimmt, dessen seine Mittheilimg gedenkt. Kontrahi⸗ render Theil bei den Verträgen, welche die Neutralität der Schweiz und die Unverletzbarkeit ihres Gebiets gewährleistet haben, muß die Brittische Regierung narürlich darum ängstlich besorgt seyhn, daß die Bestimmungen jener Verträge genau von allen betref⸗ fenden Theilen beobachtet werden; interessirt bei der Wohlfahrt und dem Glücke der Schweiz, für welche sie fortwaͤh⸗ rend die Gefühle der aufrichtigsten Freundschaft hegt, hat sie mit Vergnügen vernommen, daß die Eidgenossenschaft die nothwendigen Maaßregeln zu treffen bereit ist, um jeder Ver⸗ letzung ihrer Neutralitat durch irgend eine Fügung der Umstände oder durch ein zufäalliges Eindringen zuvorzukommen. Die Re⸗ gierung Sr. Majestät ist überzeugt, daß in keinem Falle irgend eine vorgefaßte Absicht, das Schweizerische Gebiet zu verletzen, von Seiten irgend einer der großen Europätschen Mächte ver⸗ muthet werden könne;
allein es gereichen die in der Erklärung der Tagsatzung ausgedrückten vaterländischen Gefühle, und der Entschluß, ihr Land gegen jeden Feind zu vertheidigen, der Schweizerischen Nation zur großen Ehre, und heweisen, daß sie ihrer berühmten Vorfahren würdig ist. (Unterz.) Palmer⸗
ston. — Für getreue Uebersetzung: der eidgenössische LEE1““
Gestern wurde der Tagsatzung nach⸗ „Auszug aus einer
nende Inland schreibt diesen angeblichen Korrespondenz⸗Artikel aus Wien getreulich nach. — Er gehört ganz in die Kategorie
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sind aber in den folgenden Tagen nicht ganz unthätig gebliebe sondern haben Russisch Krottingen besetzt, die Einwohner v neuem dem Kaiser den Unterthanen⸗Eid schwören lassen, die a. surgenten aus Schoden vertrieben und die Gegend zwischen Pe langen, Krottingen und Dorbian völlig gesäubert. Die Haug massen der Insurgenten sollen sich nach Telschen und Rossienn⸗ hin gewandt haben, um sich dort zu koncentriren. Inzwische ist der General⸗Gouverneur von der Pahlen von Mietau aus mit 4000 Mann, 6 Kanonen und 160 Pferden auf Schang marschirt, hat die Insurgenten zwischen Janischei und Kalwe i die Flucht geschlagen, und dürfte jetzt schon in Schawe einge
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rückt seyn. Mit ihm soll sich eine Abtheilung der Besatzune von Polangen vereinigen, die bereits nach jener Richtung auf gebrochen ist. Der Russische General Schirmer soll mit 20' Mann von Dünaburg gegen Wilkomisz marschirt seyn, und schaglm
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Berlin, Dienstag den 3ten Mai.
einige Insurgenten⸗Haufen geschlagen haben. Nach fernerah
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Nachrichten ist die erste Division Uhlanen unter dem Fürsta Chikow, 6000 Mann stark, im Anmarsch nach Litthauen, unh- 16 Bataillone Grenadiere aus den Kolonieen ebenfalls dortha unterweges. — Einige der Insurgenten⸗Anführer sind schon von ihren eigenen Leuten aus Mißtrauten erschossen worden, und g— lem Anschein nach dürfte der Aufstand in Litthauen bald ne’ .
der unterdrückt seyn. Der frühere Marschall von Billutzky aus
Telschen, der alle die von der provisorischen Insurgenten⸗Regieherigen Landrath des Kreises Tecklenburg, im Regierungs⸗ rung ausgegangenen Befehle als Mitglied unterzeichnet hat, ezirke Münster, Freiherrn v. Bodelschwingh, zum Ober⸗ fllichtig geworden, weil die Insurgenten gegen ihn Argwohn Regierungsrath und Dirigenten der Abtheilung des Innern bei hegt und ihn schon feindlich verfolgt haben. — Die Russssteder Regierung zu Köln zu ernennen.
Post ist heute früh um 7 Uhr abermals mit dem Dampfschist Se Nn Fedah
von Liebau seewärts hier angekommen, und der Führer b. Der Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Riemer ist zum Justiz⸗ Schiffs, Kapitain Klickow, zeigte an, daß auf der Rhede mKommissarius bei dem Landgerichte in Halle bestellt worden. Liebau eine Russische Kriegsbrigg von 16 Kanonen, und mit hh Mann Besatzung von Reval eingetroffen sey, und daß der Com⸗ mandeur derselben geäußert habe, eine Anzahl Kriegsschiffe a
Amtliche Nachrichten. KRronik des Tages. Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruht, den seit⸗
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Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der zten Division, von Pfuel, nach Neuchatel.
ohne Anstrengung, die politischen Grundsaͤtze unserer Vorfahren, die Grundsaͤtze voͤlliger Unterwerfung unter den beschuͤtzenden Willen der Vaͤter des Vaterlandes und des unbegraͤnzten Vertrauens in ihre wohl⸗ thaͤtigen Absichten; ihnen verdanken wir bis zum heutigen Tage alle Vortheile einer friedlichen und polizirten Existenz; ja, wir haben unser wahres und urspruͤngliches Vaterland wieder gefunden, wel⸗ ches, wie wir schon oben bewiesen, nicht Polen, sondern Rußland ist, denn Litthauen war, als Ladislas Jagello sich mit der Polni⸗ schen Prinzessin vermaͤhlte, ein durchaus Russischer Staat, wiewohl seine Dynastie aus einem Lettischen Geschlechte abstammte. Das Vaterland eines guten Buͤrgers ist seine Heimath; sie kann nicht in ein anderes Land, weder uͤber den Bug noch den Niemen verlegt werden. Lieben wir also unser eigenes Land, und in dieser Liebe werden wir den Russischen Patriotismus finden, den einzigen, der unserem Boden geziemt Die gegenwaͤrtige Revolution in Polen, mit Leichtsinn und Unverstand begonnen, mit Huͤlfe einer empdren⸗ den Verkehrtheit entwickelt und von verbrecherischer Hartnaͤckigkeit unterstuͤtzt, kann und darf daher in unseren Herzen kein anderes Ge⸗
von 1 Million Gulden, wovon 900,000 Fl. in Pfandbriefen und 100,000 Fl. in baarem Gelde, zu bewilligen, um dafür Getreide anzukaufen und den Einwohnern in denjenigen Wojewodschaften, welche eine Unterstützung zu ihrem Unterhalt und zur Bewerk⸗ stelligung der Aussaat bedürfen, damit zu Hülfe zu kommen. Art. 2. Die Art und Weise, wie die Vertheilung der Unter⸗ stützungen angeordnet und die Rückzahlung der von dem öffent⸗ lichen Schatz ausgetheilten Summen verflgt werden soll, hat die National-Regierung zu bestimmen. Art. 3. Der letztge nannten Regierung wird die Ausführung dieses Beschlusses auf⸗ getragen.“ — Im weiteren Verfolg der Berathungen legte der Senator Kastellan Graf Potocki der Versammlung einen Ge⸗ setz⸗Entwurf zur Diskusston vor, wonach die Repräsentation in den alten Polnischen Provinzen, wenn sie der Russischen Herr⸗ schaft entrissen würden, angeordnet werden sollte; die Verhand⸗ lungen über dieses Projekt wurden jedoch auf den Antrag des
den Häfen von Reval und Kronstadt wären ausgerüstet, mn erwarteten nur die Befehle des Kaisers, um auszulaufen, ihn Bestimmung sey ihm unbekanut, so wie er selbst noch keine wir⸗ tere Ordre, als nach dem Hafen von Liebau abzusegeln, erhalte habe. — Das Russische Gränz⸗Zollamt in Polangen ist seit ge⸗ stern wieder hergestellt, und viele Reisende kommen und gehen üͤber dort, dagegen ist Garsden von den Russen noch nicht wie der besetzt worden. — In einem Schreiben aus Tilsit vom 26. April heiß E“ es: Nach den Mittheilungen eines in diesen Tagen in hiestger bret,. .Renu hland. Gegend aus Wilna angekommenen Reisenden, herrscht im letzte St. Petersburg, 23. April. Se. Majestaͤt der Kaiser ren Orte vollkommene Ruhe, und der dortige Gouverneur hatt haben den Geheimen Rath und Senator Wassiltschikoff zum kraftige Maaßregeln ergriffen, um dieselbe ferner zu erhalten, Ehren⸗Kurator im St. Petersburgischen Vormundschafts⸗Conseil Dagegen sollen im Kreise Trocky, zum Gouvernement Wilme ernannt, dem die obere Leitung der Findelhäuser in der hiesigen gehorig, neuerdings Unruhen ausgebrochen seyn. — Jener Ra⸗ Residenz und im benachbarten Gatschina übertragen ist. sende hat den Weg von Wilna über Grodno und Lyek einge Am 20sten fand hier die feierliche Beisetzung der leberreste schlagen, und auf der Straße von jenseits Grodno bis zur Pre⸗des verstorbenen Admirals Sinjäwin im Alexander⸗Newsky⸗Klo⸗ ßischen Gränze überall Russische Truppen angetroffen, unter de ser statt. ren Schutz er seine Reise unbehindert hat fortsetzen können. — Nachstehendes ist der Schluß des (letzthin mitgetheilten) Vor einigen Tagen hat zwischen 1000 Russischen Kürassiern, ufsatzes aus dem Polnischen Blatte Tygodnik: unter dem Kommando des Generals Frieken, und einem Insir⸗ „Alle Stuͤrme, die unser Land waͤhrend der beiden letzten Jahr⸗ genten⸗Corps unter Auftihrung des Gutsbesitzers Puscheit, in da bunderte verwuͤstet haben, gingen von Polen aus. In seinem Schoße Gegend von Martampol ein Gefechtstattgefunden. Iacheite e neugten sich die Rebellionen Zborowski’s und se vieler Anderen bis sollen anfangs eine sehr vortheilhafte Position in einem Walde genon⸗uf die letzte Conföderation von Bar, wiewohl diese Ungewitter auch men haben, sich aber dur 52 3 88 Litthauen trafen. Die Polnischen Wojewoden waren es, welche die ) sich aber durch das Mannoöver der Russischen Truppen ha⸗ 1 hren Schutz nahmen und die Schrecknisse ei⸗ ben verleiten lassen, zu weit vorzudringen, und das für sie günsige ⸗Demesrien unt . Mos.
f o unseligen, als ungerechten Krieges mit den Zaren Mos⸗ Terrain aufzugeben. Dadurch ist es den Letztern gelungen, das 1e,2 g üsgens rovinzen Uieten; en dis durch ihre Zwistigkeiten ganze Corps Insurgenten theils aufzureiben, theils zu zerstreuen.
r — Uhhlund ihre Widerspenstigkeit gegen Gesetze und Staatshaupt, den Tuͤr⸗ Der Anführer ꝛc. Puscheit hat sein Leben durch schnelle Flucht in
ien den Weg bis zu Kiews und Lembergs Mauern bahnten und die Waldungen gerettet. — Unter den Insurgenten⸗Haufen herrschtam unserer uralten Provinzen dem Hohne preisgaben, sich von dem Vernehmen nach jetzt häufig große Unzufriedenheit und Ur emem Pascha beherrscht zu sehen; sie, die uns die Schweden⸗Kriege lust zum Kampfe, zumal, wenn der rohe Haufen des Branne⸗
unter Johann Kasimir und die schrecklichen Invasionen der Russen weins einen Tag lang entbehren muß. Viele der Bauern sollen
uzogen. Die Polen waren es auch, die uns die Frsatten laben; die wünschen, nach Hause gehen zu können, und nur durch Furcht Rbeeeanen, egg. enegtafstelmn 1Eeense Fienate vor dem Strange noch zusammengehalten werden, da die Anfüh⸗ ste. c. Haupt fallen ließen. Ihnen war jene Kirchen⸗Union rer diejenigen ohne Umstäande aufknüpfen lassen, welche waffenfi⸗ nichts weiter als eine theologische Aufgabe, uns hat sie Stroͤme hig sind, sich aber von der Theilnahme an der Insurrection aus]von Blut gekostet und das ganze Land in Flammen gesetzt. Moͤge ege 1” — Heute gegen Abend hat man von hier auman uns ünve holen n. v. veen⸗ Gage z ien ö 3 888 1 ö 1h aängs der Gräͤänze von G Taur nfaͤlle auszustehen geha en, 1— Stadt wird eine Russische Besatzung behalten. Es ist dies ein Rauchsaäuten nfstensen FAree n8c 8 8 eegene 28. c 2 vehefn aglen⸗ 8— wir 8 Rußland vereint geblieben waͤ⸗ Beweis, wie groß das Zutrauen der Russischen Regierung auf blick noch uimbekannt em; Fsf rachs Ist e biesht hece ren und unseren urspruͤnglichen staatsbuͤrgerlichen Charakter, den die Rechtlichkeit der Pforte ist, und kam insofern als Widerle⸗ — Noch und 111“] 831 Kussischen, beibebalten haͤtten? Auch alle spaͤtere Kriege waren das gung der aus Konstantinopel verbreiteten Gerüchte, daß die Pforte *) Vergl. die vorgestern mitgetheilten Nachrichten aus der Ki⸗ Werk der diplomatischen Geschicklichkeit oder des Ungestuͤmes der Polen,
ihre Gesinnungen gegen Rußland verändert habe, betrachtet wer⸗ nigsberger Zeitung. und wir sahen uns gezwungen, sic um den Preis unerhoͤrter Opfer den. Daß aber die Pforte ihre Zahlungen an Rußland suspen⸗ 2 zu ertragen. Man braucht nur Polens Geschichte aufzuschlagen, dirt hat, ist außer Zweifel.“ um die außerordentlichen Anstrengungen zu sehen, die wir bei jeder
1 ” 1 en, und den Undank, der uns dafuͤr lohnte.
„Belgra d, 15. April. — Die Post atis Seres, welche Plegenbeit dereeehnrn.⸗ Sapieha, Chodkiewichz, Christoph Ra⸗
man schon seit 6 Tagen erwartet, ist noch immer nicht eingetrof⸗ dziwill corg Lubomirski, Gostewski, Czarnecki ꝛc. zu erinnern, die
fen. Dagegen haben wir Briefe aus Skutari bis zum 5ten d. Pßtentheils den Krieg auf eigene Kosten fuͤhrten, um nur den
erhalten; sie melden den Einzug Mustapha Paschas in Pesreni, bend zurüͤckzudraͤngen, den die Polen herbeigelockt hatten, waͤhrend
welcher mit Pomp und unter Voraustragung der Janitscharen⸗ nese Litzteren mit ibren haͤuslichen Handeln beschaftigt waren und zeichen, bestehend aus großen kupfernen Kesseln und ₰ kochlöffeln,
dem Staate Abgaben und Fe-h. ih vate verweigerten. Fuͤgen statthatte. Die Pferde, worauf diese getragen wurden, waren
wir noch hinzu, dase fast alle große Me na. deren älen F. schön geschmückt und die Kessel und Löffel mit rothem Tu Geschichte Polens glaͤnzen, von Leo Sapieha angefangen, auf Uumwunden. Von Pesreni deseans der Zug, vereint mil vima Kosciusko, Nelhnac waren, und daß “ blutige Eeelgnfg, S. Corps Bosnier und dem Pascha von Nizza, welcher, wie wir I. eg“ ves di. aeaasegs. leres aiaench 8*½ nun hören, ein Verwandter des Pascha von Skutari ist, nach 1. vören ses Ereigniß war vielleicht das einzige Gluͤck fuͤruns Skopia, dessen Pascha sich anheischig gemacht hat, 20,000 Mann seit unserer Vereinigung mit Polen. Es fuͤhrte uns endlich unserer zur Armee der Rebellen zu stellen. Auch hat ein Sohn des be: eigentlichen Bestimmung zu, naͤmlich: — einen einzigen festen und rüchtigten Insurgenten Kyrysaly Karaspheys, welcher vor ettrwa 30 Jahren so große Verheerungen in Rumelien anrichtete, ein Niederl. wirkl.
unzertrennlichen Staatskoͤrper mit Rußland auszumachen, welches ansehnliches Truppen⸗Corps in der Gegend von Sophia ange⸗ Metall. 81 7.
wir aufgegeben hatten, um uns Polen, zu unserem und vielleicht guch zu seinem Ungluͤcke, anzuschließen. — Seit dieser Begebenheit worben, mit welchem er, statt, wie man glaubte, es dem Groß⸗ eng Wesir zuzuführen, ebenfalls zu den Aufrührern stoßen will.
begann Litthauen aufs neue Athem zu schoͤpfen und fand wieder Während dessen schickte Zelady, Bey von Ochrida, vereint mit Qesterr. 4proc. Metall. 73.
Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Wilde, als ee
Senator Kastellans Rembielinski wegen der schon zu späten Tageszeit auf die nächste Sitzung verschoben.
In der gestrigen Sttzung der Senatoren⸗Kammer wurde ein am vorhergegangenen Tage von der Landboten⸗Kammer an⸗ genommener Gesetz⸗Entwurf der Versammlung zur Diskussion
form die Verfassung eher stärken, als schwaäͤchen wird, obgleich nicht zu zweifeln, daß, bis die große Frage entschieden ist, das Land in heftiger Gährung seyn wird, und besonders durch den “ Widerstand der Tories. — Die Fonds sind um ein Weniges
Peegras fuͤhl erwecken, als das des Bemitleidens der voͤllig unbegreiflichen Verblendung unserer ehemaligen politischen Gefaͤhrten.“
Im Laufe des vorigen Jahres betrug der Werth der aus Tiflis versendeten Waaren 1,659,852 Rubel; der Haupt⸗Artikel der Ausfuhr bestand in Baumwollen⸗Fabrikaten für 1,256,288 Rubel. Eingeführt wurde für den Betrag von 6,794,648 Ru⸗ bel, worunter für 2,672,499 Rubel an Baumwollen⸗Fabrika⸗ ten; die Zoll⸗Einnahme betrug gegen 363,000 Rubel. Im Jahre 1829 betrug die Ausfuhr 2,525,659, die Einfuhr 5,133,990 und die Zoll⸗Einnahme 287,156 Rubel.
Turin, 19. April. Majestät in der verwi⸗ chenen Nacht an großen Beumuhigungen litt, so hat dennoch das Fieber diesen Morgen, wie gewöhnlich, etwas nachgelassen. Die Diarrhoöe hat gͤnzlich aufgehört, und die Kräfte haben sich hinreichend aufrecht erhalten.
— In einem von der Allgemeinen⸗-Zeitung mitgetheilten Schreiben aus Rom vom 16. April heist es: „Aim 14ten er⸗ schienen zwei Edikte als Resultate der Congregation über die Bestrafung der Rebellen und über die Nichtigkeit der während der Umuhen getroffenen Einrichtungen. Die letzte dieser beiden Bekanntmachungen erklärte, daß, obgleich Se. Hetligkeit alle Llkte des revolutiommnairen Gouvernements für nichtig und ungeschehen erklaren könnte, so habe Sie aus besonderer Gnade dennoch da⸗ von ausgenommen: alle testamentarischen Verfügungen, alle Handlungen freiwilliger Gerichtsbarkeit, Kontrakte Und alle Akte, Dekrete und Urtheilssprüche der Richter oder Tribunale erster Instanz, oder der Appellation, worin sie nach Päpstlichen Ge⸗ setzen kompetent waren. Alle übrigen Akte sind für ungültig und nichtig erklart. Sodann folgen noch verschiedene gerichtliche An⸗ ordnungen. Ueber dieses Edikt spricht sich die öffentliche Meinung sehr günstig aus. Weit wichtiger aber, und das ganze Interesse des Publikums beschäftigend, ist das Straf⸗Edikt. Ich meldete Ihnen schon früher,*) daß zwei Parteien in den Congregationen auf milden und strengen Maaßregeln beständen, und daß der Kardinal Pacca, der zu der milden Seite gehörte, sich ganz zurückgezogen habe. So ist es denn auch geschehen, daß dieses Edikt in so schwan⸗ kenden allgemeinen Ausdrücken abgefaßt wurde, daß der streng⸗ sten Willkühr Raum gelassen ist.“ — Nach dem weitern Inhalte des obigen Schreibens soll die Gährung in den Romischen Pro⸗ vinzen noch nicht aufgehört haben. .
Türkei.
Die Schlesische Zeitung enthält folgende Korrespon⸗ denz⸗Mittheilungen:
„Bucharest, 10. April. Die Russischen Truppen in un⸗ serem Fürstenthume haben Ordre zum Rückmarsche über den Pruth erhalten; wie man erfährt, werden sie in Folge der Er⸗ eignisse in Polen, in den Altpolnischen Provinzen Podolien, Wol⸗ hynien und Litthauen Kantonnirungen beziehen. Nur unsere
von St. Petersburg kommend, nach Wien. 1““ t
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“ 2 4 * vorgelegt, wonach den Polen in denjenigen Landestheilen, welche
früher zum Königreich Polen gehörten und später dem Russischen Reiche einverleibt wurden, Schutz und Beistand geseistet werden sollte. Gegen dies Projekt sprachen zuerst die Senatoren K o⸗ chanowski, Michael Potocki, Bienkowski und Bninski, indem sie darlegten, daß es völlig überflüssig sey, da man schon durch Proclamationen an die Litthaner, Wolhynier u. s. w. hin länglich zu erkennen gegeben habe, daß man ihre Sache und die Pomische als eine gemeinschaftliche ansehe; auch sey es ganz un⸗ nöthig, sie ihres Schutzes zu versichern, da dies aus den That⸗ sachen, namentlich aus der ihnen zu Hülfe geschickten bewaffne⸗ ten Macht, deutlich genug hervorgehe; ferner bedürfe es nich: dr Erwähmmg von Strafen, welche die dem Lande Abtrünnigen treffen sollten, da diese auch ohne Gesetz von selbst erfolgen wür⸗ den, sobald die Polnischen Armeen als Sieger in die eroberten Provinzen einrückten. Der Senator Kastellan Bninski fügte noch die Bemerkung hinzu, daß es wohl natürlicher sey und weit eher die Frage einträte, da die Rußland einverleibten Polnischen Provinzen, sowohl hinsichtlich ihrer Ausdehnung, als ihrer Bevölkerung, bei weitem das gegenwartig unter dem Na⸗ men: „Königreich Polen“ begriffene Land übertrafen, ob man nicht eher die erwahnten Provinzen um Schutz und Beistand ersuchen sollte. Hierauf nahm der Staatsrath Wielopolski das Wort und führte zur Vertheidigung des genannten Entwurss an, daß die an die Litthauer, Wolhynier u. s. w. erlassene Pro⸗ clamation das besprochene Projekt durchaus nicht ersetzen konne, da es jenen Völkern keine solche Bürgschaft für den Schutz und Beistand gewähre, wie sie der Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten unerlaäßlich bedürfe, um in deren Angelegen⸗ heit den Europaͤlschen Kabinetten Vorstellungen zu ma chen; daß auch die bewaffnete Hülfsleistung einen Be⸗ schluß nicht unnöthig mache, wodurch alle die Einwoy⸗ ner jener Provinzen, welche gegen das allgemeine Iater⸗ esse handelten, für Landesabtrünnige erklärt würden, da nar ver⸗ möge eines solchen Beschlusses der Generalisstmus, wenn er in jene Provinzen einrückte, bevollmächtigt würde, diese Bbtrünni⸗ gen als solche zu bestrafen; daß endlich, wie unläugbar überlegen auch die zu Rußland gehörigen Provinzen dem gegenwärtigen Königreich Polen an Ausdehnung und Bevölkerung wäͤren, doch hinsichtlich der Organisation des Aufstandes das Königreich Po⸗ len für den Hauptheerd desselben und den Grundpfeiler seiner Macht angesehen werden müsse und als solcher allen Polen dreist Schutz und Beistand anbieten könne. Derselben Meinung wa⸗ ren auch der präsidirende Senator Wojewode Mionczynski und der Senator Kastellan Wodzynski und ließen sich für den Gesetz⸗-Entwurf vernehmen; als es jedoch zur Abstimmung kam, wurde derselbe mit einer Majorität von 12 gegen 8 Stirn⸗ men verworfen. — Heute soll der Gesetz⸗Entwurf in den verei⸗ nigten Kammern zur Diskussion kommen.
Da immerwaͤhrend Beschwerden von Seiten der Lazareth⸗ Inspection eingehen, theils über Ungehorsam und Saumseligkeit der mit dem Lazareth⸗Dienst beauftragten Personen, wodurch sehr viele Unordnung verursacht wird, theils über die Harther⸗ zigkeit der Lazareth-Aerzte, die ihrem Beruf nicht nachkommen und sich der imunterbrochenen Pflege und Beaufsichtigung der Kranken entziehen, theils endlich über die Nachlässigkeit der Apo⸗ theker und die Gleichgültigkeit in diesem ganzen Dienst, so sieht sich der General⸗Gouverneur der Hauptstadt veranlaßt, alle Mit⸗ glieder dieses wichtigen Theils der Militair⸗Verwaltung zu be⸗ nachrichtigen, daß ihre Sorglosigkeit auf das strengste geahndet werden solle. Alle Lazareth⸗Direktoren werden aufgefordert, täg⸗ lich der Lazareth⸗Inspection Bericht über den Zustand der Kran⸗ ken zu erstatten und dabei die saumseligen Aerzte anzuzeigen, so wie die UÜrsachen anzugeben, warum die von der Inspection ertheilten Befehle nicht augenblicklich ausgeführt worden sind. Auf eine solche Anzeige will der Gouverneur jeden Lässigen oder Widerspenstigen vor das Kriegsgericht stellen und der ganzen Strenge desselben preis⸗ geben, auch die nachlässigen Aerzte mit permanentem Arrest in dem Lazareth beiegen. So hat derselbe schon den Oberst⸗Lieutenant Stokowski den Kriegsgerichten überliefert, weil derselbe, von dem Gouverneur zum Direktor des Lazareths der Cholera⸗Kran⸗ ken im Feldlager ernannt, nicht nur die ihm ertheilten Befehle nicht ausführte, sondern auch unter den jüngeren in diesem La⸗ zareth zur Inspection kommandirten Offizieren Schrecken verbref⸗ tete, wodurch bei der Nachlässigkeit der Aerzte die Sterblichkeit sich bedeutend vermehrt hat.
Die Regierungs⸗Kommisston des Innern und der Polizei hat ein besonderes Central⸗Sanitäts⸗Comité niedergesetzt, welches mehrere Aerzte unter Vorsicht des Dr. Malcz und des Referen⸗ ten dieser Kommission, Herrn Vierzynski, üß die administrati⸗ ven Angelegenheiten, bilden, und dem alle Militair⸗ und Civil⸗ Behörden, so wie die praktistrenden Aerzte, Bericht über die aus⸗ brechenden Krankheiten erstatten sellen, damit es sogleich die nö⸗
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MNiederlande. “ .—e Alus dem Kaag, 26. April. Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich setzt die Inspection und die Musterungen unserer an der Graänze liegenden Truppen fort und wird überall mit der größten Begeisterung empfangen. Der Ruf: „Es lebe der Kö⸗ nig! Es lebe der Prinz Friedrich!“ ertönte überall, wo Se.
Königl. Hoheit sich blicken läßt.
Die Einschreibungen zur freiwilligen Anleihe belaufen sich bereits auf die Häalfte des nöthigen Betrages, nämlich auf 21 Millionen Gulden. 1
— Brüssel, 25. April. Der Minister der auswärtigen An⸗
gelegenheiten giebt heute ein großes Mittagsmahl, zu welchem
auch Lord Ponsonby eingeladen worden ist.
Herr Firmin Rogier ist heute früh von Paris hier ange⸗ kommen.
Die Emancipation theilt die der Bestätigung sehr be⸗
dürfende Nachricht mit, daß sich dermalen vier zur Opposition
heheren⸗ Deputirte der Holländischen Generalstaaten hier be⸗ anden.
Der Graf Robiano von Borsbeck hat in den Courrier de la Meuse ein Schreiben einrücken lassen, in welchem er sich entschieden gegen die Erwählung des Prinzen Leopold von Sach⸗ sen⸗Koburg zum Könige von Belgien erklaͤrt.
In Antwervpen hat die, wie es heißt, bevorstehende Abberu⸗ sung des Generals Hardy de Beaulieu, der in dem Oberbefehle jener Stadt durch den General Daine ersetzt werden soll, große Unzufriedenheit erregt, da sich der Erstere in kurzer Zeit sowohl die Liebe der Einwohner, als die Achtung der Militairs zu er⸗ werben gewußt hat. Im Theater wurde ihm dort gestern ein lautes Vivat gebracht, während unzählige Stimmen: „Nieder mit Daine! jeder mit dem Kriegs⸗Ministerium!“ riefen.
In Doornik haben einige, jedoch unbedeutende Zusammen⸗ rottungen stattgefunden. Uebelwollende suchten das Volk auf⸗ zureizen, um, unter dem Vorwande des Orangismus, ihre Pri⸗ vatrache ausüben zu können. Die Bürger haben jedoch den Unordnungen gesteuert. Nach den letzten Berichten aus Door⸗ nik hat man dort auf dem Markte einen Freiheitsbaum aufge⸗ pflanzt. Die ganze Garnison und die Bürgergarde stand unter Waffen. An der Spitze des Baumes waren dreifarbige Bänder befestigt, deren 4 Enden vom ersten Stadtrath, dem Distrikts⸗ Kommissair, dem Platz⸗Kommandanten und dem Kommandan⸗ ten der Bürgergarde gehalten wurden, bis der Baum an die Stelle gebracht war, wo er eingepflanzt werden sollte; hierauf wurden die Bänder zerschnitten und unter die Offiziere vertheilt. Es hatten sich Zweifel über die Frage erhoben, ob die Geist⸗ lichen den vom Kongreß am 5. März vorgeschriebenen Eid leisten mißten. Der Minister des Innern hat an alle Gouverneure ein Cirkular ergehen lassen, worin er die Geistlichen von dieser Förmlichkeit entbindet, weil der religibse Dienst nichts mit der öffentlichen Verwaltung gemein habe.
Hesterreich.
„Wien, 25. April. Die heutige Wiener Zeitung ent⸗ hält ein zahlreiches Verzeichniß von Beförderungen und Verän⸗ derungen, die bei der Kaiserl. Armee stattgefunden haben. Der Feldmarschall⸗Lieutenant Graf Folliot von Crenneville, Oberst⸗ Hofmeister bei Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Rainer, wurde zum General der Kavallerie ernannt, und die General⸗Majore: Wolfgang Laiml, Graf v. Schlottheim, Freiherr v. Wieland, Graf Des Fours, Oberst⸗Hofmeister bei Sr. Königl. Hoheit dem Erzherzoge Ferdinand d'Este, Chev. Fitzgerald, Anton Graf Kins⸗ ky, Gorczkowsky von Gorczkow, Retsey von Retse, Theodor Graf Baillet de Latour, Bevollmächtigter bei der Militair⸗Central⸗ Kommission zu Frankfurt a. M. (in seiner Anstellung), Freiherr
v. Mengen, Freiherr Pley von Schneefeld, General⸗Hof⸗Bau⸗ Direktor (in seiner Anstellung), und Joh. Kopp von Muthenberg, wurden zu General⸗Lieutenants, so wie 15 Obersten zu Gene⸗ ra Majors und 15 Oberst⸗Lieutenants zu Obersten befördert. Wien, 26. April. Im Oesterreichischen Beobachter liest man Folgendes: „Der Messager des Chambres, der in Bezug auf die Italianischen Angelegenheiten ein eigehes System 6 der Lüge und des Truges verfolgt, erzählt in seinem neuesten Blatte vom 18ten d. M.: die Hesterreicher hätten der Stadt Bologna eine Contribution von 40,000 Pia⸗ stern auferlegt. — Wir erklaͤren diese Angabe des Pariser Blattes für eine reine Erdichtung.“ Ersteres Blatt sagt ferner: „Der Nürnberger Kor⸗ respondent schreibt von Wien vom 13. April: „Heute Abend sind Nachrichten aus Pesth hier eingetroffen, welche melden, daß im Banat bedeutende Unruhen unter dem Landvolke ausgebro⸗ chen sind. Die Magnaten haben sich in aller Eile in die festen — Pläaͤtze oder nach Pesth geflüchtet.“ — Das zu München erschei⸗
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J1“ ““] Warschau, 28. April. In der Sitzung der Senatoren⸗ Kammer vom 22sten d. M. nahm der Senator Wojewode, Graf Stanislaus Wodzicki, nachdem er (wie gestern erwähnt) den vom Reichstage vorgeschriebenen Eid der Treue gegen das Vaterland und die Polnische Natlon geleistet hatte, zum ersten⸗ male im Senat seinen Platz ein. Hierauf wurde eine Kom⸗ mission aus 3 Senatoren zusammengesetzt, welche sich mit An⸗ fertigung von Kandidaten⸗Listen für A erledigte Stellen im welt⸗ lichen Senat beschaftigen sollte. — Am 23sten komnnte die Siz⸗ zung nicht eröffnet werden, weil die durch das Gesetz vorgeschrie⸗ bene Anzahl von Mitgliedern nicht vorhanden war. In der Landboten-⸗Kammer legte am 22sten d. der Marschall, ehe zur Diskussion über die Bewilligung eines Kre⸗ dits von 1 Million geschritten wurde, der Versammlung zwei beim Marschallstabe eingereichte Anträge vor, namtich den einen vom Deputirten Brincken, daß die den Landienten zur Aussaat zu be⸗ willigende Unterstützung nicht in Pfandbriefen, sondern in baarem Gelde gewährt und statt dessen allen Beamten, welche mehr als 4000 Fl. jährliches Gehalt haäͤtten, nur die Halfte desselben in baarem Gelde, die Hälfte aber in Pfandbriefen ausgezahlt wer⸗ den solle; den anderen von Seiten des Marschalls selbst, daß der 2te Artikel des Reichstags⸗Beschlusses vom 19ten Februar, be⸗ treffend die Belohnung der Polnischen Krieger nach Beendigung des jetzigen Feldzuges, unverzüglich entwickelt werden möchte. Es wurden hierauf einige Anträge in Ordnungs⸗Angelegenheiten gemacht; dann zog noch ein Antrag des Landboten Ga⸗ wronski die Aufmerksamkeit der Kammer auf sich, der auf An⸗ laß des Projekts hinsichtlich der den Bauern zu bewilligenden Unter⸗ stützung von dem Minister des Inmnern Aufklärungen darüber verlangte, ob die Lage der Polnischen Fabrikanten in diesem Au⸗ genblick wirklich so beklagenswerth sey, als sie einige öffentliche Blätter schilderten, ob aus ihrer Mitte Auswanderungen aus dem Lande stattfänden, und ob, wenn dies wirklich der Fall wäre, allen diesen ungünstigen Vorfällen nicht dadurch abgehol⸗ fen werden müßte, daß jenen Fabrikanten von Seiten der Re⸗ gierung irgend eine Unterstützung gewährt würde. Der Mini⸗ ster des Innern erklärte, daß nach Eingang aller seinerseits von den Behörden erforderten Special⸗Berichte über diesen Gegenstand, er sich in den Stand gesetzt sehen werde, in kurzem der Kammer auf die Fragen des Landboten Gawronski genügende Antwort zu geben, fügte indessen hinzu, daß, so viel ihm bekannt, die Lage der Fabrikan⸗ ten, wenn auch durch den Krieg verschlimmert, doch nicht so kri⸗ tisch wäre, um sie, und namentlich diejenigen unter ihnen, wel⸗ che unbewegliches Eigenthum besäßen, zur Auswanderung zu nö⸗ thigen. Dieser Behauptung widersprach der Landbote Sta⸗ rzynski, indem er vielmehr erklärte, der Mangel an Verdienst sey bei den Fabrikanten in den Fabrikstädten bis zu dem Grade gestiegen, daß viele von ihnen sogar ihr unbewegliches Besitz⸗ thum verließen und sich über die Gränze begaben. Endlich schritt die Kammer zur Diskussion über den anfangs erwähnten Gesetz⸗ Entwurf, der eigentlich an der Tages⸗Ordnung war. Die haupt⸗ sächlichsten Einwürfe, welche dagegen gemacht wurden, hatten zum Zweck, darzuthun, daß die den Landleuten zu bewilligende Uinterstützung nicht hinreichend sey, und daß sie auch zu spät komme; jedoch die Stimmen für das Projekt behielten die Ober⸗ hand, und es wurde nach einigen Abänderungen in der Redac⸗ tion desselben von der Majorität der Kammer angenommen. Am 25sten d. wurde der oben erwaͤhnte Gesetz Entwurs in die Senatoren⸗Kammer gebracht und von dieser ebenfalls einstimmig in folgender Abfassung angenommien: „Auf den durch den Minister des Innern und der Polizei gemachten An⸗ trag der National⸗Regierung und nach Anhörung der Reichstags⸗ Kommissionen, in Betracht, daß der Mißwachs, von dem einige Gegenden des Königreichs betroffen worden, die Schrecknisse des Krieges, welche die von dem Feinde besetzten Landestheile er⸗ fahren haben, und die Zusammenziehung einer bedentenden 5 waffneten Nationalmacht an verschiedenen Punkten des Landes die Vorräthe und den Ertrag der letzten Ernte aufgezehrt haben, in Betracht auch, daß auf diese Weise die Einwohner dieser Ge⸗ genden, und besonders die Bauern und die Esgenthtzamer kleine⸗ rer Besitzungen, eine Unterstützting bedürfen, um die Aussaat zu bewerkstelligen und sich bis zur neuen Ernte Lebensmittel zu verschaf⸗ fen, haben die Senatoren⸗ und die Landhoten⸗Kammer beschlossen und beschließen, wie folgt: Art. 1. Die National⸗Regierung wird bevollmächtigt, der Regierungs⸗Kommission des Zunern und der Polizei einen Zusatz⸗Kredit in der Gesammt⸗Summe
Königliche Schauspiele.
Montag, 2. Mai. Im Schauspielhause: Johann von Pa⸗ ris, Oper in 2 Abtheilungen, Musik von Boyeldieu. In Potsdam: Die Mißverständnisse, Lustspiel in 1 At⸗ Hierauf, zum erstenmale: Der Fächer, Lustspiel in 3 Akten und in Alexandrinern, von C. Blum. I r 8 818 g Kiöönigstädtisches Theater. Montag, 2. Mai. Lindane, oder: Der Pantoffelmacher im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.
1122 129 2419 Auswärti ge Börsen.ß Amsterdam, 26. April. 8 8 Schuld 38 ½¾. Kanz-Bill. 15911. Oesterr. 5proe.
Russ. Engl. Anl. 82 ½. 9 9 Hamburg, 29. April.
Bank-Actien 1020. Russ. Enxl. Russ. Anl. Hamb. Cert. 85 ¾, Poln. pr. Mai 93. Dän. F.
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„ 22 April. ubel 37 Kop.
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en, von dem Poln ) v 5 S —i, st anl. 878 is üͤr, wie sehr unsere Vereinigung mit Polen unseren Sit⸗ vhmn Schwager des Pascha von Skutari, sich an, mit 10,000 üin 8 E schr ebee Mann an der Küste gegen Unter⸗Albanien vorzudringen, wor⸗ IH ahr. hoüha wie dagegen die mit Rußland uns natuͤrlich und beilsam ist, geht atis ihr Plan, den Groß⸗ Wesir zwischen zwei Feuer zu bringen, Hamburg 3 Mon. 9 ½½. Siber-R daraus hervor, daß die Provinzen des alten Litthauen, die erst 1 deutlich ersichtlich ist. — Die hiesigen Türken sind noch immer 35 Jahren diesem Reiche einverleibt sind, sich dennoch weit ffhe. in der Festung; Fürst Milosch hat unsere Stadt wieder unver⸗ Wien, 25. April. den Principien der monarchischen Russischen eereng gefg da⸗ richteter Sache verlassen.“ öSproc. Metall. 83. 4proc. 71,g. 2 -proc. 41 ½. Loose zu 100 FI. ben, als jemals der Föfserttesn Fee e.a TPian e on zlhch „Ebendaher, vom 18. April. Die Post aus Seres ist 156¾. Part-Oblig. 11419. Uank-Actien 1012,8. Pöeshaederten nüeser agse sm Ganzen genommen und nicht von Uckgehalten. Indessen erfahren 8 8 b 8 8 3 ng, noch heutigen Tages ihr a durch die damit gekommenen Briefe außer dem schon encnn. 88 NEUESTE BERSEN NACHRICHTEN. h enascheinge setfenrn ibenraang ziechchaußchen Provinzen noch ten nichts weiter von Wichtigkeit.“ Paris, 25. April. 5proc. Rente pr. compt. 85. 45. fin 59 Fen zufbes seea sch Fheensenage nolieg folgen werdene ein. 8. cour. 85. 50. 3proc. pr. compt. 57. 65. fin cour. 57. 70. einer Gese aft nochma leiden? 2 rbe. 8 In [and. 5proc. neue Anleihe der 120 Mill. 85. 790. 5proc. Neapol. pr.] dieser Gedanke wird von de anice ede, ansser Veestsghnt nen Berlin, 1. Mai. Der Herzogl. Anhalt⸗Dessauische Kam-] compt. 64. 15. fin cour. 64. 10. 5proc. Span. Rente perp. 471. schtu Frwerfec⸗ elge I 29 lee,hen dars atsch Eöhchen merherr und Hofmarschall, von Loön, ist gestern aus Dessau mit Frankfurt a. M., 28. April. Oesterr. 5proc. Metall. 84 *. vee ein, meng, s Vernaͤnftigen, die Erinnerungen an die fruͤhere 26 erfreulichen Nachricht von der glücklichen Entbindung Ihrer 84¼. 4proc. 73 ⅜. 73 ⅞. 2 ½proc. 4 1proc. 18 ½. Brief. Bank⸗ Verbindung selbst gegen sich haben. Sie kann Niemanden in den K. H. der Frau Herzogin von einem Prinzen hier eingetroffen. Actien 1227. 1224. Partial⸗Gbl. 115 v%. 115 ⅝. Loose zu 100 Fl.] Sinn kommen, außer einigen Hirnlosen, ohne Sachkenntniß und ohne Ein Schreiben aus Memel vom 27sten April meldet: 159 ¼. Brief. Poln. Loose 462½. 46 ½. SIAä Ueberlegung. Sie waͤre fuͤr Litthauen eine Quelle unendlichen Elen⸗ vns “ der Insurgenten in und bei Dorbian, **) waren i. h. 218 8. . recht 4 Neseesgflch Ne een e8e ec-4 ie Russischen Truppen in ihr Lager bei zurückgek sie 3 “ Fasswme ebeee 585, vr 1g e ““ zurückgekehrt, sie Redacteur John. Mitredacteur Cottel. Verrath 8g 3 tbeuersten Interessen an, zu Feücwes in der
*) Vergl. Nr. 117 der Staats⸗ Zeitung. 8
mnon. A h gemmnsmbs S.
Heiligkeit der Eide, die uns unverbruͤchlich an Nußland knuͤpfen. Un⸗
ter dem wohlthaͤtigen Scepter, unter der Aegide unserer erhabenen 1en n bee unseren alten Sewehnheiten des Friedens,
der Ordnung und der Ruße zuruͤckgefehrt. Wir umfaßten aufs nene,
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Gedruckt bei A. W. Ha
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