8 8b vn
12 st
GSrimmer Kreise und Goͤrminschen Kirchspiele belegene Gut Boͤcken,
72
2 1
LEI
„1534 z aeu
durch unsere Stadt fortdauern, ein Theil desselben bleibt in Au⸗ kona und Bologna als Besatzung.
ge Lucca, 26. April. Die Landes⸗Regierung hat im Namen des Herzogs durch ein Dekret vom 25. d. M. mehrere Abgaben erleichtert, zur Belohnung der unbegränzten Treue, welche seine guten Unterthanen ihm zu jeder Zeit, und nament⸗ lich bei den neulichen Vorfällen, bewiesen. So ist die Personen⸗ Steuer um ein Viertel, die Mahlsteuer um 10 pCt. vermindert, die Taxe der Wagenpferde aufgehoben worden. Der Herzog hat von Wien aus ein Schreiben an das Ministerium erlassen, worin er den in den Städten Lucca und Viareggio seit einiger Zeit wiedererrichteten Stadt⸗Garden für den von ihnen bewiesenen Diensteifer, so wie für die an den Tag gelegte Anhänglichkeit an seine Person, seine volle Zufriedenheit zu erkennen giebt. — Fortwährend ziehen durch Bologna Oesterreichische Truppen⸗Corps aus dem südlicheren Theile der Legationen und der Mark auf ihrem Rückwege nach der Lombarderzd.
I
Der Nürnberger Korrespondent theilt folgendes Pri⸗ vatschreiben mit:
„Konstantinopel, 11. April. Seit letzter Post haben wieder mehrere Hinrichtungen stattgefunden; auch der Bice⸗ Admiral Tahir Pascha wurde vor einigen Tagen erdrosselt. Es heißr, daß er ebenfalls in die kürzlich entdeckte Verschwörung verwickelt gewesen sey. — Die neu ausgerüstete Flotte ist nur theilweise nach der Albanesischen Küste bestimmt; der übrige Theil soll nach Alexandrien und von da nach Syrien abgehen. In Syrien, Babylon und Bagdad lodert wie in Albanien die Flamme des Aufruhrs. — Von hier gehen täglich reguläre Truppen, sowohl nach Macedonien, als nach Asien.“
„Belgrad, 21. April. Der Pascha von Skutari, dessen Armee sich nun auf 40,000 Mann beläuft, hat eine Proclama⸗ tion erlassen, worin er sein Vorhaben, die alte Ordnung wieder herzustellen, und die Veranlassung dazu entwickelt, seine Unter⸗ gebenen zur strengsten Ordnung und Schonung der Unterthanen, welche keinen Antheil an den Kriegs⸗Ereignissen nehmen, er⸗ mahnt, namentlich aber Achtung fremden Eigenthums anempfiehlt, und etwaniges Antasten oder nur Aufhalten der Conriere frem⸗ der Maͤchte, der Posten oder Handelsboten, unter Androhung der härtesten Strafen, verbietet. — Wie man versichert, hat Mu⸗ stapha Pascha seinen Marsch nach Bitoglia gerichtet und an den Groß⸗Wesir eine Einladung zu einer persönlichen Unterredung abgeschickt; diese dürfte aber wohl schwerlich zu Stande kommen, da beide wohl triftige Gründe zum Mißtrauen haben. Der Groß⸗Wesir trifft indessen Anstalten, nach Sophia aufzubrechen,
wo er sich mit allen, auf Truppen⸗Requisition ausgeschickten
IEge umnane ifrinmn tes; 8 5
83EE8E81“““
SLE11“
5
„
emeiner Anzeiger
71 9 „* ₰ — .. 8 verschollener und ausgetretener Personen, Behuts deren Todeserklärung oder Vermögens-Confiscation, 9b so wie auch Vorladungen unbekannter Prätendenten.
8 111““ *
1]
111““
Ayans zu vereinigen gedenkt; man zweifelt jedoch, daß er eine beträchtliche Armee zusammenbringen werde, indem Alles den Insurgenten zuströmt und selbst einige der ausgeschickten Ayans diesem Beispiele gefolgt sind.“ 113“*“
ee gefolgt j 1g E11“
Berlin, 6. Mai. Die Stadt Königsberg i. Pr. betrauert aber⸗
mals den Verlust eines geachteten und ausgezeichneten Mitbürgers; der Königl. Geheime Kriegsrath und pensionirte Regierungs⸗ Direktor, Herr Johamn Gottfried Frey, beschloß am 25sten vo⸗ rigen Monats daselbst seine irdische Laufbahn. Früher Mitglied des dasigen Magistrats, hat er besonders im Jahre 1807, so wie später bei Regulirung des städtischen Kriegs⸗Schuldenwesens, der Stadt sehr nützliche Dienste geleistet; bei Reorganisation jener Behörde in Folge der Städte⸗Ordnung schied er von derselben aus und wurde am 27. Febr. 1809 zum 2ten Regierungs⸗Direk⸗ tor ernamnt. Im Jahre 1826 erhielt er seine ehrenvolle Entlas⸗ sung mit einer angemessenen Pension und lebte seitdem nur sei⸗ ner Familie und den Wissenschaften. Meben seinen vielfältigen Dienstgeschästen erhielt er mehrere ehrenvolle Aufträge. Zum Andenken an seine vielfachen Verdienste um seine Vaterstadt Königsberg trägt eine Straße in der dasigen Vorstadt den Na⸗ men Frey⸗Straße.
— Die Königsberger Zeitung meldet: „Die beunmru⸗ higenden Nachrichten, die in den letzten Tagen von dem Fort⸗ schreiten der Cholera verbreitet wurden, sind, so viel man hört, ungegründet. In Warschau sollen zwar an Lazarethsiebern täg⸗ lich viele Personen sterben, auch in anderen Gegenden in Polen, die mit Lazarethen angefüllt sind, aber nach Preußen selbst ist bis jetzt die Krankheit nicht gedrungen. Es sind bereits an den Russischen Gränzen Vorsichts⸗Maaßregeln getroffen worden, und so dürfte für unser Land jede Besorgniß schwinden. Gemüths⸗ ruhe, das beste Präservativ gegen diese Krankheit, öfteres Wech⸗ seln der Wäsche und Baden, Lüften der Wohnungen, sind Mit⸗
tel, die in allen Zeiten vielen Krankheiten vorgebeugt haben, und
die jetzt zumal allgemein angewendet werden sollten.
aAEre
Königliche Schauspiele. bö“ Sonnabend, 7. Mai. Im Schauspielhause: 1) Jeune et vieille, vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) La séparation, comédie nouvelle en 3 actes, par MM. Mélesville et Car- I
“
1““ — “
Königstädtisches Theater. uu Sonnabend, 7. Mai. Lindane, oder: Der Pantoffelmacher im Feemreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.
900 2. , esendtb19
r]]] ce W“
bezeichnet.
AK
Amtl.
Berliner Börse. Den 6. Mai 1831.
Zf. Brief-eld.]
7½ 87 *2 [ Ostpr. Pfandbrf. 7½ [pomm. Pfandbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
am —y—————————
9 ½¼ 36 — 1042
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Kurm. 5 bl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.
— 102 Föha
53
Holl. vollw. Duk.
Neue dito Friedrichsd'or.. Disconto.. .
25—
SESEEEEESCn
91
v1U I 286 .
1421 2261 Auswärtige Börsen.
1 Hamburg, 4. Mai.
Oesterr. 5proc. Metall. 84 Br., 83 ½ G. 4proc. 72 ⅞ Br., 72 ½ C. Bank-Actien 1018 gemacht. Russ. Engl. Aul. pr. Cassa 87 ¾. Russ. Anl. Hamb. Cert. 86 ½.
Dän. pr. Cassa 57¼.
NACHSCHRIFT. 18 ½
Paris, 30. April. Der heutige Moniteur meldet die Abberufung des Grafen Guilleminot von seinem Botschafter⸗ Posten in Konstantinopel; der Nachfolger desselben ist noch nicht ernannt.
— Heute schloß 5proc. Rente sin cour. 85. 50. 3proc. sin cour. 58. 60. 5proc. Neapol. 66.45. 5proc. Span. Rente perp. 49.
Frankfurt a. 3. Mai. 83 ⅛. Aproc. 72 ⅛. 72 ¾. 2 ⅛proc. 42 ½. Actien 1225. 1222. Partial⸗Obl. 1155½. 158 ⅛. Brief. Poln. Loose 46 3. 46.
1g . Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
h. r. r
Gedruckt bei A. W. Hayn.
M
9
Oesterr. 5proc. Metall. 83 ½. Iproc. 18 ⅞. Brief. Bant⸗ 115 ⅛. Loose zu 100 Fl.
“ — .
vg* 4 ½
8. 8115121† ant
Incev
Provinz. Name des Citaten.
Letzter bekannter Aufenthalt desselben.
Perempt. Sistir.⸗ Termin.
Blatt, wo das Weitere
Stee ves Gerichts. Name des Gerichts zu ersehen.
Radloff, Daniel Heinrich, aus Groß⸗ Stepnitz, ausgetretener Cantonist.
“ .
Bekanntmachungen. Von dem Koͤnigl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Ruͤ⸗ geen, werden auf den Antrag des Syndicus De. Gesterding hier⸗ selbst, als Mandatarii des Fraͤulein von Braun auf Pustow, alle diejenigen, welche an das von seiner Mandantin verkaufte, im
s wichen ist.
142
aus dem Grunde eines Eigenthums, einer Hyyothek, Servitut oder aus welchem sonstigen Rechts⸗Titel es seyn koͤnnte, Anspruͤche und Forderungen zu haben vermeinen, vorgeladen, daß sie solche in ter- nmino am 28. Maͤrz, 25. April oder 20. Mai d. J., Morgens 10 hr, hierselbst angeben und gehöͤrig nachweisen, bei dem Rechts⸗ nachtheile, daß sie sonst nicht weiter damit werden gehoͤrt, sondern vermittelst des am 15. Junius d. J. zu erlassenden Praͤclusiv⸗Er⸗ renntnisses fuͤr immer damit werden abgewiesen werden. 719 Datum Greifswald, den 26. Februar 1831. Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Ruͤgen. i. v. Moͤller, Director. Pus , 6 H, 5 —; “ 6 1 9' 8 1 ,94 228 88 dt vern 12. &, b wn 1⸗E zt at ,n n* Ueber das Vermoͤgen des zu Rhinow verstorbenen Baͤckermei⸗
ster und Handelsmanns Carl Wilheim Koehler, ist auf den Antrag
seiner Erben der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eroͤffnet worden.
Wir haben zur Anmeldung und Ausweisung aller Anspruͤche an den Nachlaß, einen Liquidations⸗Termin auf Dienstag, den 5. Juli c., Vormittags 10 Uhr, zu Rhinow im Koehlerschen Gasthofe anberaumt, und laden dazu die unbekannten Glaubiger unter der Warnung vor, daß die nicht erscheinenden Kreditoren aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklaͤrt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige verwiesen werden, was nach Befriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von der Masse noch uͤbrig bleiben moͤchte. b Rathenow, den 25. Maͤrz 1831. 6 Das Stadtgericht uͤber Rhinow. Avertissement. 1 Auf dem zu Stolzenhagen, unter der Straßen⸗Nummer 32 belegenen, auf den Namen des Schneiders Niethe im Hyporheken⸗ Buche dieses Dorfs Nr. 32 eingetragnen Buͤdnerhause, sind Rabr IlII. No. 3 ex obligatione judicali vom 5. October 1787, an den Bauer Gottfried Reins 60 Thl. Courant intabulirt. Das Instrument ist verloren gegangen, und auf den Antrag der gegenwaͤrtigen Eigen⸗ thuͤmer dieser Post werden alle diejenigen, welche als Eigenthuͤmer, Cessionarien, Pfand⸗ oder Briefs⸗Inhaber Auspruͤche zu haben ver⸗ meinen, vorgeladen, dieselben in termnino den 22. August d. J., Morgens 11 Uhr, auf hiesigen Justiz⸗Amt anzubringen, weitere Anweisung, ausblei⸗ benden Falls aber zu gewaͤrtigen, daß ihnen ein ewiges Stillschwei⸗ gen auferlegt, und mit der Loͤschung ohne Produckion des Docu⸗ ments wird verfahren werden. Liebenwalde, den 22 April 1831. Konigl. Preuß. Justi;
1179 414
m1 u81898,,,ꝗ9.
ss gin ien, u.
11“
Praͤclusiv⸗Bescheid.
Da von den nachgenannren, im russischen Feldzuge vermißten, unterm 16. Juli 1829 öffentlich vorgeladenen Individuen, 98 24. —— Usc 2”9, Sbesc feach, S Zohann Audenrieth von Siegri CC11“ 8 Fohann Schremmlein von För “ Martin Bruͤtting von Wohlmuthzhuͤhl, 1 AndregszFriedrich von Breitenbach,
1827 zur See gegangen, und zu Honfleur vom Schiffe ent⸗
e*“]
Ob.⸗Ldger. Stettin. 17. Mai31. Stettiner Intell.⸗Bl.
p. 139.
8 8 * S 8 8 16 1 8 v eae zim, nn. 8
““ Gecrg Knaus von Goͤßmannsberg, Johann Hack von Kolmreuth, JSohann Woͤlfel von Burggailenreuth,
Georg Meixner von Oberwailersbach und Johann Hofmann von dort —
so wie von deren etwaigen Leibes⸗ oder Testaments⸗Erben in dem fuͤrgesetziten Termine sich Niemand dahier angemeldet hat, so wird nunmehr der bedrohte Rechtsnachtheil als verwirkt ausgesprochen, demnach das bisher unter Kuratel gestandene Vermoͤgen jener Ab⸗ wesenden den sich angemeldet habenden nächsten Verwandten der⸗ selben ausgehaͤndiget und dieses andurch zur oͤffentlichen Kenntniß gebrachr.
Ebermannstadt, den 15. Maͤrz 1831.
Koͤnigl. Baierisches Landgericht.
Andreas Herbst von Ebermannstadt, S 88
; 8. 2f⸗
s8
85 “ “ “
“ 8
4 8b Bekanntmachung. 8EEEE1.“
So wie bereits in mehrern Staäͤdten: Breslau, Muͤnster, Magdeburg ꝛc. medicinisch⸗chirurgische Lehr⸗Anstalten fuͤr die betref⸗ fenden Provinzen bestehen, und seit Jahren schon ihren großen Nutzen bewaͤhrt haben, ist durch die Fuͤrsorge der Koͤnigl. Hohen Ministerii der Geistlichen⸗, Schul⸗ und Medicinal⸗Angelegenheiten eine gleiche Anstalt auch fuͤr die Provinz Pommern errichtet und mit der Universitaͤt Greifswald in Verbindung gestellt worden, die sich der speriellen Ober⸗Aufsicht des Herrn Fuͤrsten zu Puttbus
Durchlaucht zu erfreuen haben wird. — Da sich eine hinlaängliche
Zahl von Zoͤalingen gemeldet hat, so wird das Institut schon im
Laufe dieses Sommer⸗Semesters ins Leben treten.
Der Zweck dieser Anstalt ist die theoretisch⸗practische medici⸗ nische und chirurgische Ausbildung junger Leute zu Wunzaͤrzten erster und zweiter Klasse, fuͤr den Civil⸗ und Militairdienst, wozu unsere Universitaͤt, in den letzten Jahren durch die Gnade des Ho⸗ hen Ministexii an Unterrichtsmitteln so wesentlich bereichert, eine besonders gunstige Gelegenheir darbieten wird. Folgende sind die von der genannten Hohen Behoͤrde gegebenen naͤhern gesetzlichen Bestimmungen:
1) Die Dauer des Studiums, welches alle Zweige der Arzenei⸗ kunde in einer, dem Zwecke der Anstalt entsprechenden Art, gleichmaͤßig umfaßt, ist auf 3 Jahre sestgesetzt. Die Aufnahme findet jaͤhrlich einmal und zwar zum Sommer⸗Semester Statt.
2) Der aufzunehmende Zoͤgling muß den noͤthigen Unterricht im deutschen Style und der lateinischen Sprache genossen haben,
der uͤbrigens in der Anstalt noch fortgesetzt wird. Ein Ab⸗
aangs⸗Zeugniß aus Tertia oder einer hoͤhern Gymnastal⸗Klasse uüͤberhebt der diesfallsigen Pruͤfung.
3) Er darf gleich allen Studirenden, mit denen er jedoch im Uebrigen nicht gleiche Rechte hat, darauf Anspruch machen, WW seiner Militairpflicht bis zum 23. Jahre zuruͤckgesetzt zu werden.
4) Er soll der Regel nach nicht unter 18, nicht uͤber 30 Jahr alt und durchaus gesund seyn. Talentvolle Juͤnglinge duͤrfen nach vollendetem 16. Jahre aufgenommen werden.
5) Die Zoͤglinge werden in drei Klassen eingetheilt, und zwar: w222 In solche, welche die Aufnahme in das Institut auf 1 . eigne Kosten nachsuchen.
Pö) In solche, welche zu dem Lehr⸗Cursus ganz unentgeldlich
7 zugelassen werden.
8s c) In solche, welche außer dem freien Studio noch eine
Unterstuͤtzung von Seiten des Staats genießen.
6) In disciplinarischer Hinsicht stehen die Zoͤglinge unter Auf⸗ sicht des Direktors, in polizeilicher jedoch durchaus unter der Ortsbehoͤrde.
1 85
“
7) Zu Leyrern an der Anstalt sind bestimmt: die Professoren
fuͤr die Preußischen Staaten.
Berndt, Schulze, Seifert, Hornschuch, Schoͤmann, Huͤhne⸗ feld, Damerow und Mandt. 8 8d) Die vorgetragenen Lehr⸗Gegenstaͤnde werden taͤglich durch keceeeigends; angestellte Repetenten, repetirt, und erhalten diejeni⸗ gen Zzoͤllinge, welche sich als die fleißigsten ausweisen, ange⸗ maessene Belohnungen. s 99) Am Schlusse eines jeden Semesters werden oͤffentliche Pruͤ⸗ 1 fungen abgehalten. 10) Die Meldungen um Aufnahme muͤssen beim Direktor gesche⸗ hen, und zwar lange genug vor dem Beginne des Semesters. Indem ich diese Bestimmungen zur oͤffentlichen Kunde bringe, fuͤge ich ad Nr. 1 die Bemerkung hinzu, daß ausnahmsweise in die⸗ sem Jahre auch zum Winter⸗Semester Zoͤglinge aufgenommen wer⸗ den, welche sich jedoch bis zum 1. Oetober gemeldet haben müuͤssen. Greifswald, den 29. April 1831. Der Direktor der mediein.⸗chirurg. Lehr⸗Anstalt fuͤr Prof. Dr. Mandt.
42
8 6
Pommern.
Empfehlung.
Einige schuldenfreie Herrschasten von 180,000 Thl, 150,000 Thl und 120,000 Thl. in der angenehmsten Gegend Schle- siens, welche alle Realitäten, schöne Wohn- und Wirthschafts- Gebäude haben, und wo das anzulegendee Capital wenig- stens 8pCt. jährliche Rente bringt, was durch mehrjährige Rechnungen nachgewiesen werden kann, sind unter sehr billi- gen und vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. So auch sind einige kleine Rittergüter in der Nähe von Fischbach und Warmbrunn sehr billig zum Kauf nachzuweisen. — Nähere Auskunft ertheilt das Anfrage- und Adress -Büreau im
alren Rathhause. E 9) 3₰ 21
B 1 Empfehlung.
Der Besitzer sehr schoͤner, in Niederschlesien belegenen Guͤter, welche außerdem, daß der Acker im besten Cultur⸗Zustande ist, be⸗ deutenden Forst, schoͤne Wiesen, feine Schaafheerde und viele Sil⸗ berzinsen haben, so wie die Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebaͤude aufs Geschmackvollsie gebaut und im besten Stande sind, beabsichtigt, solche wegen seines herannahenden Alters unter sehr annehmbaren Zahlungs⸗Modalitaͤten recht wohlfeil zu verkaufen, und wuͤrde am liebsten ein Haus auf einem gelegenen Platze in Berlin in Zahlung mit annehmen, um seine aeschwaͤchte Gesundheir allda wieder herstellen zu koͤnnen. Auch werden sichere Hypotheken an „Zahlungs sstatt angenommen. Die diesfallsige Unterhandlung ist uns uͤbertragrn, so wie wir mit den noͤthigen Papieren, als Taren, Anschlaͤgen ꝛc. hinreichend ver⸗ sehen sind, und wollen die resp. Herren Kauflustigen sich gefaͤlligst an uns wenden. Fxce g h a
Breslau, den 1. Mai 18833I. 1 Adreß⸗Buüͤreau
IEL16111 A LEEö“ E11X1XA“X“ nfrage⸗ u
oü N. zrrta t9 28 9 9 V
Jebvöw.n,ne eLhehes im a Rathhause.
Anʒg baültdina
Literarische Anzeigen. 89 Naͤchstens erscheint in der Hinrichsschen Buchhandlung in eipzig: Carové, Dr. F. W., der Saint⸗Simonismus und die Philosophie des 19. Jahrhunderts in Frankreich. gr. 8ro. Poͤlitz, Hofr. K. H. L, staatswissenschaftliche Vorle⸗ sungen fuͤr die zebildeten Staͤnde in constitutionellen Staaten. gr. 8vo. circa 40 Bogen. Ungewitter, Dr. F. H., Geschichte der Niederlande bis auf die allerneueste Zeit. gr. Svo. Vorlaͤufige Bestellungen hierauf nimmt an die Buchhand⸗ lung von C. F. Plahn in Berlin, Jaͤgerstraße Nr. 37))
240, at, mah Alle Schriften, welche uͤber copaf unat. 8 8 UJh. 8Cnh h KM.ernh zntnatazn erscheinen, sind durch die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, nahe der Bruͤderstraße, zu bekommen. — Beson⸗ ders wird auf die Kaiserl. Oesterreichische Instruktion ꝛc. gegen das Eindringen und Verbreiten dieser Krankheit (Preis 5 sgr.) auf⸗ merksam gemacht. — Wo die allgemeine Verbreitung dieser In⸗ struktion ꝛc. fuͤr heilsam erachtet, wird, soll solche bei 100 Exem⸗ plaren fuͤr 6 Thl. und Porto⸗Verguͤtiaung erlassen werden. vwee. eunsbvaaxwagccdaʒdeedesdkBeeeeüendeenavceae
Berichtigung. Im Allgem. Anzeiger der Staats⸗Zeitung Nr. 120, Seite 876, Spalte 2, und Nr. 123, Seite 888, Spalte 2, ist der mittels Steckbrief verfolgte ꝛc. Liebrich irrthüͤmlich Lieb⸗ reich genannt.
E““
Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit Freitag
Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preusi. Cour.) —
103 ¼+
Ludwig Schulze ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗
DPoln. 92 ohne Frage.
der Metropolitan⸗Kirche in Gnesen, Johann Zaledkiewiez,
Zeitungs⸗Nachrichten.
bestehend aus 500 Mann vom Beloserskischen Infanterie⸗Regi⸗
den rasch und zu ziemlich guten Preisen abgesetzt.
mutr a-10. 89 den snns azis un rhmeUr Ien zstrn nra18n9 , vnen ⸗ ee 8816: n9 184: n9.
7
veehih eeh ee eee
8 “ 82 8 “
4
lgem
anh en.r ehnehe vtiuan 8 . 2 C ehaüemes hresh
W]
v
ö111A1“A“
Berlin, Sonntag den Sten Mai.
2801 ,78 EE— Eg
—
— — — —
Se. Majestät der König haben dem Wachtmeister Booß vom 11ten Husaren⸗Regiment das Allgemeine Ehrenzeichen zu
verleihen geruht. Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarins Heinrich und Stadtgerichte zu Sandau bestellt worden.
wSera Im Bezirk der Königl. Regierung zu Breslau ist der Kandidat des Predigt⸗Amtes, Ram⸗ tour, zum Mittags⸗Prediger, Rektor und Diakonus in Trachen⸗ berg, und der Kuratus Opitz in Raudten zum Pfarrer in Prei⸗ chau, Steinauschen Kreises, ernannt;
zu Bromberg ist der bisherige Vikarius in Rogasen, Franz Szalezynski, zum Pfarrer der katholischen Kirche in Lechlin, im Kreise Wongrowiec, und der bisherige Vikarius an
zum Pfarrer der katholischen Kirche in Lubowo, im Kreise Gne⸗ sen, befördert; .
zu Magdeburg ist der Kandidat der Theologie, Frie⸗ drich Ludwig Kunsch, zum Rektor an der Stadtschule in Ar⸗ neburg, Diöces Tangermünde, ernannt und bestätigt worden.
Abgereist: Der Kaiserl. Russische Kollegien⸗Alssessor von Zervo, als Conrier nach Neapel. “
.“ .“ “
LNöI “
8 1“
1
b. 8 . 88 114““ EE“ 1 1““ .
8 “ 8
Ausland. . Rußland. St. Petersburg, 27. April. Se. Majestät der Kaiser haben den General⸗Adjutanten Kleinmichel zum stellvertretenden dienstthuenden General der Reserve⸗Armee ernannt, wobei der⸗ selbe seine dermaligen Functionen eines Chefs des Generalstabes der Militair⸗Kolonieen beibehält.
Die Nordische Biene bringt folgende Nachrichten aus Pilua vom 16. April: „Um die Stadt Oschmian von den Insurgenten zu befreien, wurde aus Wilna unter dem Befehl des Chefs des zusammengezogenen Linien⸗Kosaken⸗Regiments, Obersten Wersilin, eine Abtheilung Truppen dahin abgefertigt,
b
mente, 300 Mann Kosaken von obigem Regimente, nebst zwei Stücken Positions⸗ und zwei Stücken leichtem Geschütz. Der Oberst vollzog seinen Auftrag mit vollkommenem Erfolg; er warf
auf die Insurgenten, schlug sie in die Flucht und befreite die Stadt Oschmian; 350 der Insurgenten wurden getödtet, 150 gefangen genommen; ihrem Haupt⸗Anführer , dem Gutsbesttzer Baschinsky, gelang es, zu euntfliehen. Einige der Gefangenen, die man mit den Waffen in der Hand ergriffen hatte, wurden erschossen und die übrigen nach ihrer Heimath entlassen. Russi⸗ scherseits wurden 2 Kosaken verwundet und 4 Kosakenpferde ge⸗
tödtet.“ 1 In Moskau hat ein dortiger Kaufmann, Namens Gutsch⸗
koff, eine Maschine zu Verfertigung von Shawls erfunden, die den kostbaren Kaschmir⸗Shawls gleichkommen; es ist die Absicht des Erfinders, seine Maschine gemeinnützig zu machen und zu diesem Behuf die Regierung um Erlaubniß zu bitten, öffentliche praktische Anweisung zur Benutzung der neuen Mechanik erthei⸗ len zu dürfen. Aus Moskau schreibt man unterm 12ten d. M., daß die diesjährige Irbitsche Messe, nach Aussage der von dort zurück⸗ gekehrten Kaufteute, viel günstiger ausgefallen sey, als im vori⸗ gen Fathne. die Waaren wurden im Ganzen besser verkauft, als man erwartet hatte. Einige Artikel, als Thee, weiße Baumwollen⸗ euge, Tuch aller Gattungen, Moskauer gedruckte Kattune, Nanking, Pelzwerke und Mittelgattungen von Seidenzeugen win⸗ Von Bucha⸗
ren und Taschkentzen wurden gegen 175 Pud Silber in Jamben (einer Art Barren) mitgebracht, von denen Moskauische Kauf⸗ leute 100 Pud in Zahlung empfingen. Es sollen noch niemals so viele Waaren zur genannten Messe gebracht worden seyn, Warschau, 3. Mai. Ehe die vereinigten Kammern äen zur weiteren Diskussion über den Gesetz⸗Entwurf hinsicht⸗ sich des den Bewohnern der alten Russisch⸗Polnischen Provinzen zu leistenden Beistandes schritten, nahmen einige Mitglieder in Reglements⸗Angelegenheiten das Wort. Der Senator Kastellan Gliszeynski forderte die Versammlung auf, in den Berathung⸗ gen jede Persönlichkeit zu vermeiden, die der Polnischen Sache im In⸗ und Auslande nur schaden könne und, wenn sich auch die Meinungen an einander rieben, doch den Leidenschaften kei⸗ nen Antheil daran zu gestatten. Hierauf verlangte der Devputirte Dembowski, daß der von den Herren Chomentowski und Ro⸗ senwerth gemachte Antrag hinsichtlich Erneuerung des ganzen Bestandes der Landboten⸗Kammer sogleich von den Kommissio⸗ nen untersucht werde, indem er behauptete, daß es dieser Kammer nach Erledigung der wichtigsten Gegenstände, als welche er die Aner⸗ kennung der Revolution und die Detronisations⸗Akte bezeichnete, nicht erlaubt sey, in ihrer alten Zusammensetzung noch fernere Berathun⸗ gen zu pflegen, sie müßte denn etwa, wie sich der Redner ausdrückte, en amateur berathschlagen wollen. Diesen Antrag unterstützte der Landbote Fr. Soltyk mit dem Hinzufügen, daß allein schon das Projekt hinsichtlich Verleihung von National⸗Gütern, als Grund⸗Eigenthum an die Bauern, die Nothwendigkeit recht⸗
1“ 4 1
fertige, eine neue Kammer zusammenzuberufen, deren Mitglieder besondere Vollmachten besitzen müßten, um in dem erwähnten
Gegenstande einen entscheidenden Beschluß zu fassen. Die Dis⸗ kussion über diesen Punkt wurde von dem Deputirten Zwier⸗ kowski damit geschlossen, daß er im Namen der Kommission erklärte, es werde in der nächsten Sitzung ein von der letzteren schon vorbereiteter Bericht in Bezug auf die Erneuerung der Kammer abgestattet werden. Sodann beschwerte sich der Depu⸗ tirte Klimontowicz über die Unordnung, welche sich im Mi⸗ litair⸗Transportdienst zeige, führte mehrere Beispiele von Saum⸗ seligkeit in dieser Hinsicht an, wodurch die Lieferung der Lebens⸗ mittel für die Armee verspatet worden und eine große Menge derselben umgekommen seyen, und verlangte, daß man dem für die Zukunft vorbenge. Die Repräsentanten Swidzinski und Zwierkowski unterstützten diesen Antrag und behaupteten, daß die gegenwärtige Einrichtung des Transportdienstes selbst dem Vorrücken der Armee hinderlich sey, indem sie, als sich die⸗ selbe drei Tagemärsche von der Hauptstadt entfernt hatte, einen ganzen Tag ohne Zufuhr von Lebensmitteln geblieben wäre. Die Kammern beschlossen daher einstimmig, durch einen Auszug aus dem Protokoll die Aufmerksamkeit der National⸗Regierung auf diesen Gegenstand zu lenken. Hierauf machte der Landbote Johann Jezierski den Kammern bemerklich, daß sich der Senat nicht in der gesetzlich vorgeschriebenen Anzahl seiner Mit⸗ glieder versammelt befinde, und fügte hinzu, daß die Kammern, wenn sie nicht ihre Berathungen nach dem (vorerwahnten) Ausdruck des Deputirten Dembowski en amateur halten wollten, ihre Ver⸗ handlungen nothwendigerweise bis zur Erganzung des Senats aussetzen müßten. Nachdem man eine Zählung der Senats⸗ Mitglieder vorgenommen hatte, zeigte es sich, daß in der That einige derselben fehlten; da jedoch die Zahl derselben in kurzem vervollstandigt werden soll, so setzten die Kammern ihre Bera⸗ thungen fort und nahmen den am Anfang erwähnten Gesetz⸗ Entwurf wieder vor. Die Diskusston fand nur noch hinsichtlich der Redaction desselben statt, und zwar begann man mit dem ersten Artikel, indem die Verhandlungen über die Einleitung auf den Antrag des Deputirten Wolowski bis zum Schluß vorbe⸗ halten werden sollen.
In Beziehung auf das Vorhaben des Warschauer Univer⸗ sitätsrathes, eine Umgestaltung in dem öffentlichen Unterricht in Polen vorzunehmen, liest man in der Staats⸗Zeitung Fol⸗ gendes: „Ohne die Frage untersuchen zu wollen, ob die jetzige Zeit dazu geeignet ist, Gesetze zu geben, nach denen der Unter⸗ richt im Lande organisirt werden soll, möchte es auch wohl nicht frommen, wenn die Universität abgesonderte Gesetze ohne Ver⸗ bindung mit dem Elementar⸗Unterricht des Landes aufstellte. Die Universität ist nur das vorzüglichfe Glied in der Kette der Na⸗ tional⸗Aufklaärung, welches sich an die vorhergehenden Glieder eng anschließen muß; ohne dies zu beachten, wird das Ziel der an⸗ gestrengtesten Bemühungen nicht erreicht werden können. Um aber Gesetze für die allgemeine Bildung abzufassen, muß man sich streng an eine vieljahrige Erfahrung halten; man müßte da⸗ her bei Gründung eines neuen Unterrichts⸗Gebäudes die Rath⸗ schläge erfahrener Schullehrer einziehen, sie mit den Arbeiten angesehener Professoren der Universttät vergleichen und dann erst die neuen Verfügungen treffen. Der Vorschlag, den Unterricht allein durch die Umiversität leiten zu lassen, verdient eine ge⸗ nauere Ueberlegung. Denn da der Universitätsrath noch beson⸗ dere Geschäfte hat, so würde er dem Andrang der Interessen des allgemeinen Unterrichts nicht hinlänglich Genüge leisten können; und es bedarf durchaus einer Behörde, die sich ausschließlich mit Ver⸗ breitung des Unterrichts beschaftigt oder eine abgesonderte Abthei⸗ lung in einem anderen Ministerium bildet, auf die der Universi⸗ tätsrath Einfluß ausüben könnte. Was das polytechnische Insti⸗ tut anbetrifft, so verdient diese wichtige Anstalt für die aufkei⸗ mende National⸗Industrie, welche so schöne Hoffnungen verspricht, die größte Aufmerksamkeit. Wir empfinden jetzt schon deren Be⸗ deutung, da die Regierung mehrere Professoren des Instituts zur Leitung einiger ummmgänglich nöthigen Fabriken berufen hat; und welcher Nutzen wird noch aus demselben hervorgehen, wemm die in demselben gebildeten Schüler das bei uns noch wenig be⸗ arbeitete Feid der Industrie zu kultiviren beginnen werden. Die Spezial⸗Schulen, die Bergwerks⸗, Forst⸗ und Applications⸗Schule könnte man wohl mit dem genannten Institut vereinigen, da in dem letzteren fast aller in jenen gegebene Unterricht ebenfalls, aber vollständiger, ertheilt wird.“” .
In diesen Tagen soll, dem Warschauer Kurier zufolge, den Kammern ein Projekt eingereicht werden, wonach Beamte von nun an nicht mehr zu Landboten und Deputirten sollen ge⸗ waählt werden dürfen, und ein anderes, wonach augenblicklich in allen Distrikten neue Wahlen ausgeschrieben werden sollen.
Die hiesige Staats⸗Zeitung meldet, daß das Haupt⸗ quartier des Polnischen Generalissimus sich wieder in Jendrze⸗ jow bei Kalußzyn befindet. 8. 1
Die Warschauer Zeitung sagt, der Feldmarschall Die⸗ bitsch habe allen Russischen Of izieren, die sich in den Warschauer Lazarethen Sae. “” des Generals Lewandowski einem
eden 100 Dukaten übersandt. “ 8 Demselben Blatt zufolge, soll der Russische General Nassakin in dem Gefecht bei Stantslawow schwer verwundet worden seyn. 8
Auch berichtet das genannte Blatt, daß dem General Sierawski das Kommando seines Corps abgenommen und dem General Dziekonski übergeben worden sey.
In der Polnischen Zeitung heißt es: „Am 29. und 30. April und auch an den vorhergehenden Tagen sah man viele kranke Landleute, die kaum ein Zeichen des Lebens von sich ga⸗ ben und in die Civil⸗Hospitäler gebracht werden sollten, aus pedantischer Formalität von Beamten zu Beamten umherführen und den größten Theil des Tages auf den Straßen der Haupt⸗ stadt ohne Arznei, ohne Hülfe, ohne Rettung zubringen. Be⸗ steht der ärztliche Beistand in der That aus 119,34 ten? Warum sollen die Kranken nicht sogleich von den Barrie⸗ ren ohne Aufenthalt in ein Lazareth gebracht werden können? Warum kann man ihnen nicht gleich dort Karten geben, auf de⸗ nen das Lazareth bezeichnet ist, in welches sie kommen sollen!
aus solchen Förmlichkei⸗
Dasselbe Blatt empfiehlt als das beste Mittel gegen die e. in Essen und Trinken Maaß zu halten und sich keiner ugstlichen Besorgniß hinzugeben. —
8 Heute hat e Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften eine öͤffentliche Sitzung gehalten, welche der Präsldent derselben, Julian Niemcewicz, mit Vorlesung einiger Gedichte 13 dann trug der Professor Hube eine Abhandlung über die onsti⸗
Professor Brodzinsk hielt einen Vortrag über Nationalität.
Der fruͤhere Bürgermeister der Stadt Polangen, Joseph Stankiewicz, welcher, als zur geheimen Polizei gehörig, in Un⸗ tersuchung befindlich war, ist von dem betreffenden Comité für unschuldig befunden und freigelassen worden.
Im Warschauer Kurier liest man Folgendes: „Am vo⸗ rigen Dienstag früh standen auf dem Kazimirschen Schloßplatz gegen 50 große Wagen mit Brod für die Armee. Am folgen⸗ den Tage waren noch 13 davon zurückgeblieben, und diese sind bis auf den heutigen Tag ohne die gehörige Verwahrung den brennenden Sonnenstrahlen und in zwei Nächten heftigen Re⸗ gengüssen ausgesetzt gewesen; dieser Vorrath verdirbt völlig, und es ist nicht möglich, ihn so verschimmelt zur Nahrung der Sol⸗ daten zu bestimmen, denn dies hieße geradezu, ihnen Krankhei⸗ ten zuziehen. Es soll uns wundern, wie lange diese Wagen noch dort stehen werden, und was man mit jenem Brod machen wird; mit dem Brod, das jetzt so überaus theuer ist, und dessen Man⸗ gel von Tag zu Tage fühlbarer wird.“
In derselben Zeitung wird bemerkt, daß wahrscheinlich ein Grund zur Cholera der Mangel an Sauerstoff in der Luft seh, weil die Vewohner bergiger Gegenden, wo die Atmosphäre mehr Sauerstoff enthalte, nicht davon bedroht würden; es wird daher der Vorschlag gemacht, durch eine künstliche Zubereitung von solchem Gas die Kranken mit einer Luft zu umgeben, welche derjenigen in gebirgigen Gegenden ähnlich wäre.
Nach der Polnischen Zeitung zeichnet sich unter allen Polnischen Militair⸗Lazarethen besonders das in dem Säch⸗ sischen Palais besindliche und unter Aufsicht des Oberst⸗Lieute⸗ nants Möller stehende dadurch aus, daß in demselben außer der den physischen Schmerzen gewährten Linderung auch den Seelen⸗ leiden Trost verschafft werde, indem eine Kapelle dabei eingerichtet ist, in welcher ein täglicher Gottesdienst abgehalten wird.
Der Warschauer Kurier führt darüber Beschwerde, daß es Knaben, besonders Lehrjungen, erlaubt werde, an öffentlichen Orten Karten zu spielen, welches sehr häufig statt⸗ finde; sogar Hazard⸗Spiele lasse man dieselben vor Aller Augen treiben und begünstige dadurch Diebstahl und Betrug; die Be⸗ zirks⸗Aufseher werden daher aufgefordert, Karten und Banken, wo sie dergleichen bei Knaben antreffen, in Beschlag zu nehmen und die Inhaber vor die Bezirks⸗Kommissare zur Rechenschaft
— Nachrichten aus Podgorze (Gallizien) vom 1. Mai zufolge, soll der General Dwernicki, von mehreren Russischen Truppen⸗Corps bedrängt, bei dem Befehlshaber des Kaiserlich⸗ Oesterreichischen Gränz⸗Cordons in Gallizien darum angesucht haben, ihm den freien Durchzug nach Zamose hin zu gestatten; was ihm jedoch, wie natürlich, abgeschlagen worden sey.
tution vom 3. Mai 1791 vor, und der
2 8
8 b AAIII1161166“*“
Paris, 30. April. Gestern Mittag begaben Se. Majestät sich zu Wagen nach St. Denis, um das Hotel der Ehrenlegion in Augenschein zu nehmen. Der Zug, der übrigens ohne Be⸗ deckung war, bestand aus drei sechsspännigen Wagen; in dem ersten saßen Ihre Majestäten der König und die Königin mit den Prinzessinnen Adelaide und Louise; in dem zweiten die Herzoge von Orleans und von Nemours, die Prinzessin Maria und der General Gérard; in dem dritten vier Adjutanten.
Auf den Autrag des Handels⸗Ministers haben Se. Majestät unterm 29ten d. M. eine Verordnung erlassen, wonach in jedem der zwölf Stadtbezirke von Paris, unter der Leitung des Präfek⸗ ten des Seine⸗Departements und unter der Aufsicht des General⸗ Conseils für die Verwaltung der Armenhäuser, ein Wohlthätigkeits⸗ Bureau, das die Dürftigen in ihrer Behausung unterstütze, er⸗ richtet werden soll. Jedes Bureau soll aus dem Maire des Bezirks und seinen Adjunkten, ferner aus 12 Administratoren, einer unbestimmten Anzahl von Commissairen oder wohlthätigen Frauen, endlich aus einem Schatzmeister hestehen. Die Admini⸗ stratoren werden von dem Handels⸗Minister unter 4 ihm für jeden Bezirk vorzuschlagenden Kandidaten, die Commis⸗ saire und wohlthätigen Frauen aber von den Bureaus selbst gewählt. Die Schatzmeister ernennt der Präfekt sie erhalten ein Gehalt und müssen eine Caution stellen. Durch diese Einrichtung wird das Gesetz vom 7. Frimaire des Jahres V., von dem die Regierung im Jahre 1816 durch ein neue Organisation der Pariser Wohlthätigkeits⸗Bureaus ab gegangen war, während sie dasselbe für die Provinz beibehal ten hatte, wiederhergestellt. Der einzige Unterschied besteht jetzt nur noch darin, daß jene Bureaus in den Departements 5, in Paris aber 12 Administratoren haben, — eine Bestimmung, di indessen durch die große Anzahl hülfsbedürftiger Armen in der Hauptstadt als hinlaͤnglich gerechtfertigt erscheint.
Eine andere Königliche Verordnung, datirt vom 28sten d. M und kontrasignirt von dem Finanz⸗Minister, verfügt, daß, da di Anleihe der 120 Millionen in 5procent. Renten zu 84 pCt. z Stande gekommen sey, mithin 7,142,858 Fr. Renten zum Ka pitalsbetrage von 142,857,160 Fr. koste, dem Art. 7 des Gesez⸗ zes vom 25. März zufolge, der hundertste Theil dieser Kapitals⸗ Summe mit 1,428,571 Fr. 60 Cent. jährlich, und bis zur gänz lichen Abtragung der Schuld, in täglichen Raten zur Tilgungs⸗ Kasse gezahlt und damit am 7. Mai d. J. der Anfang gemach werden solle.
Der Graf Guilleminot ist (wie einem Theile unserer Leser bereits durch die Nachschrift zum gestrigen Blatte der Staats⸗ Zeitung bekannt geworden) von seinem Botschafter⸗Posten in Konstantinopel abberufen worden. Der Moniteur, welcher
8