1831 / 141 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Der Globe aͤußert: „Es würde nützlich und ehrenvoll für das Englische Volk seyn, wenn beim Schlusse der gegenwärtigen Wahten die zahlreichen und ganz authentischen Beispiele von Datriotismus und Uneigemnützigkeit gesammelt würden, welche die Wähler an den Tag gelegt haben, um dauerndes Zeugniß zu geben, auf welche Weise die National⸗Reform ins Werk ge⸗ setz wurde. In vielen, sehr vielen Fällen waren gerade die Personen, denen durch die Bill ihr Wahlrecht entzogen wird, am eifrigsten und ängstlichsten dafür besorgt, den Erfolg derselben zu sichern. Man sagt, daß einzelne Personen uneigennützig seyn können, aber daß man dies von zahlreichen Versammlun⸗ en niemals erwarten dürfe. Es hat sich aber gezeigt, daß dies ei Gelegenheiten, wie die gegenwärtige, wo die Gemüther der Nation füͤr einen großen Zweck aufgeregt sind, nicht der Fall ist. Wir möchten denen, die sich umsonst bemüht haben, die gegen ihr früheres Interesse stimmenden Waähler zu bestechen, anempfehlen, in demüthiger Entfermung dem Beispiel derselben nachzuahmen. Die Anti⸗Reformisten können jetzt durch eine Aenderung ihrer Politik nicht das Verdienst freiwilliger Opfer in Anspruch neh⸗ men; aber sie können sich noch alle den Einfluß sichern, der ih⸗ nen möglicherweise noch offen steht, wenn sie der Entscheidung des Volks gutwillig beitreten. Dies ist überdies auch jetzt die beste Politik, welche sie befolgen können.“ 1 Ein heutiges Sonntagsblatt (der Atlas) meldet: „Die gestern früh angekommene Lissaboner Post brachte uns die An⸗ zeige von der Ankunft des Britischen Geschwaders an der Mün⸗ dung des Tajo. Die Instructionen des kommandirenden Offiziers lauten dahin, auf dem gewöhnlichen Wege eine kategorische Ant⸗ wort auf die Forderungen der Englischen Regierung zu verlangen, ohne die Zeit mit Unterhandlungen zu ver⸗ schwenden. Der Befehlshaber hat eine wichtige discretion⸗ naire Gewalt; im Fall der Englische Konsul es für noth⸗ wendig erachten sollte, sich einzuschiffen, soll das Geschwader augenblicklich auf eine solche Art verfahren, wie England es ge⸗ wohnt ist zu thun, wenn seine Flagge beleidigt oder die Perso⸗ nen seiner Unterthanen gekränkt werden. In Briefen aus Lis⸗ sabon, deren Genauigkeit wir übrigens nicht verbürgen wollen, wird gesagt, daß England eine Entschädigung für die bei Ter⸗ ceira genommenen Euglischen Schiffe verlange, mit Ausenthalts⸗ und allen anderen Kosten, bis zu dem Tage, wo die Entschä⸗ digung geleistet wird; ferner die Absetzung des Capitains der Portugiesischen Fregatte „Diana“, der obige Schiffe aufgebracht hatte; die Absetzung der drei Richter, welche das Ur⸗ theil der Einkerkerung Englischer Kaufmamnsdiener ausgesprochen

hatten; und endlich eine Entschädigung dieser Diener für die

Beschimpfung, die site haben erdulden müssen, und eine genü⸗ gende Entschuldigung wegen der ihren Herren zugefügten Be⸗ leidigung. Diese Forderungen sollen überdies durch die Lissa⸗

boner Zeitung bekannt gemacht werden; und wenn in drei Ta⸗

en keine Genugthuung gegeben ist, so soll der Englische Konsul an Bord des Geschwaders gehen und die Wegnahme aller Por⸗ tugiesischen Schiffe unmittelbar darauf beginnen. Man hofft mit Zuversicht, daß den Forderungen Englands Genüge geleistet werden wird. Nächst England und Frankreich haben auch die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika von der Regierung Dom Miguel's Genugthuung für Beteidigungen sordern lassen; und swar sollen diese noch größer seyn, als diejenigen, die Frankreich

einem anderen Feind, unter der Gestalt von drei Amerikanischen regatten, bedroht.“ G Paganini ist gestern Morgen hier angekommen. n ,

WheeeeerIaünse.

Aus dem Haag, 16. Mai. In Beziehung auf das (ge⸗ sern aus Gent mitgetheilte) an der Flandrischen Gränze zwi⸗ cchhen den Holländern und Belziern stattgehabte Gefecht, meldet die Middelburgsche Courant: „Wie man vernimmt, haben die Belgier am 10ten d. M. auf unserem Grundgebiet, eine Viertelstunde außerhalb der Stadt Hulst, einen Freiheitsbaum aufgepflanzt; unsere Truppen hieben ihn denselben Tag um und zogen mit Stücken von demselben Abends in die Stadt. Am 11ten pflanzten die Belgier einen zweiten Freiheitsbaum mit der sehr poetischen Aufschrift: „„Dieser Freiheitsbaum ist hier zur Schande von ganz Holland gepflanzt worden!““ Diesesmal wurde, wie man sagt, der Baum von 50 Belgischen Soldaten bewacht. Eine dahin abgefertigte Abtheilung Freiwilliger von der Overysselschen Schutterei mußte anfangs der Uebermacht weichen; während dessen waren 30 Belgische Soldaten, nebst 2— 300 mit Heugabeln, Sicheln u. s. w. bewaffneten Naubern, bis St. Jansteen durchgedrungen. Augenblicklich war in Hulst Al⸗ les unter Waffen, und 200 Mann sowohl von der Schutterei als von den Linientruppen rückten mit 2 Stücken Geschütz aus der Stadt hinaus und den Belgiern entgegen, die sogleich in größ⸗ ter Eile die Flucht ergriffen. Belgier 7 Todte hinterlassen; einer der Unsrigen soll eine Kon⸗ tuston am Bein erhalten haben. Diese Nachrichten bestätigt die Saats⸗Courant im Wesentlichen und fügt hinzu, daß der

Ober⸗Befehlshaber der in Seeland befindlichen Truppen, Gene⸗

ral⸗Lieutenant de Kock, sobald er von jenem Ereigniß und davon Kunde erhalten, daß sich die Belgier in der Nachbarschaft von Hulst zusammenzögen, sich sogleich aus seinem Haupt⸗Quartier Middelburg dahin begeben habe.

Brüssel, 15. Mai. Herr Nothomb, General⸗Secretair des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, hat den hiesigen Zeitungen folgendes Aktenstuck zur Einrückung übersandt:

Schreiben des Hrn. Lebeau an den Minister der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten im Haag

„Der Unterzeichnete, Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten des Koͤnigreichs Belaien, hat nach empfangenem Befehl des Herrn Regenten und in Folge des Gutachtens des Minister⸗Rathes die Ehre, dem Herrn Baron Verstolk von Soelen, Minister der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten, die folgenden Betrachtungen mit der Bitte mitzutheilen, daß Se. Excellenz sie Ihrer Regiecrung unterle⸗ gen moͤge. Auf dem Punkt, den die Belgische Revolution erreichte, n sie nichts Feindseliges weder gegen die wahren Interessen der Hollaͤndischen Nation, noch gegen die allgemeine Politik Europa's. Die Trennung der beiden Gebiete, welche das Koͤnigreich der Niederlande bildeten, ist faktisch und rechtlich durch den Willen beider Voͤlker und durch die Erklaͤrung der aus den Deputirten der Nord⸗ und Suͤd⸗Provinzen zusammen esett gewesenen Generalstaaten vollzogen worden. Ew. Exrcellenz aͤußerten bei einer denkwuͤrdigen Gelegenheit: „„daß die Vereinigung beider Laͤnder ihren Ursprung weder den Vortheilen verdankt, die Holland davon haben sollte, noch dem Wunsche, ihm efaͤllig zu seyn, sondern dem Beduͤrfniß, eine neue Buͤrgschaft fuͤr as Europaͤtsche Gleichgewicht aufzufinden.“ Ew. Exeellenz fuͤg⸗ ten hinzu: „„daß man im Jahre 1815 zwei Staaten mit einander verecinigt habe, die sich auf derselben Linie einander gegenuͤber be⸗ faͤnden, und daß keine der beiden Parteien in die Kategorie eines Zuwachses an Gebiet der anderen Partei gebracht werden konnte.⁷9) Der Unterzeichnete schaͤtzt sich gluͤcklich, diese denkwuͤrdigen

*) Antwort des Baron Verstolk von Soelen vom 12. April 1820 an den Gra⸗

Worte, die Belgiens fruͤhere Unabhaͤngigkeit anerkennen und sie even⸗ tuell auch fuͤr die Zukunft sanctionniren, wiederholen zu koͤnnen. Indem Holland und Belgien sich von einander trennten, thaten sie nichts, als in ihren gegenseitigen Verhaͤltnissen zu einander die von Ew. Excellenz so richtig geschilderte Stellung wieder einnehmen, und das Ereigniß, welches diese Trennung herbeifuͤhrte, ist eine Wiederherstellung der Nationalitaͤt fuͤr beide Voͤlker. Indem Hol⸗ land und Belgien ihre gegenseitige Unabhaͤngigkeit wieder erlangten, verletzten sie keinesweges das politische System Europa's; Belgien trennte sich nicht von Holland, um sich einem anderen Volke anzu⸗ schließen, sondern um wieder selbststaͤndig zu werden und zu bleiben. Der Europaͤische Pflichttheil, den es zu erfuͤllen hat, besteht darin, seine Unabhaͤngigkeit zu behaupten, indem es die Unabhaͤngigkeit anderer Staaten achtet. Außerdem hat Europa nichts von Belgien zu fordern. Seit dem 20sten Oktober 1830 hat⸗ ten in Holland die Deputirten der 9 noͤrdlichen Provinzen ihre besonderen Versammlungen. Seit dem 10. November residirt in Belgien die National⸗Repraͤsentation im Kongreß. Beide Laͤn⸗ der sind mithin im Innern konstituirt. Außer den durch unsere Unabhaͤngigkeits⸗Erklaͤrung festgesetzten Europaͤischen Interessen aber bestehen noch Privat⸗Interessen zwischen Holland und Belgien; 15 Jahre einer gemeinschaftlichen Existenz lassen am Tage der Tren⸗ nung zweier Voͤlker viele zu beseitigende Punkte uͤbrig, und ein Theil des Belgischen Gebictes ist noch von Hollaͤndischen Truppen besetzt. Um eine Versoͤhnung herbeizufuͤhren und um den Euro⸗ paͤischen Frieden aufrecht zu erhalten, vereinigten sich im November 1830 die Gesandten der 5 großen Maͤchte in London und wendeten sich an die Regierungen von Holland und Belgien, um dem Mutvergicsen Einhalt zu thun und durch ihre Vermittelung Fra⸗ gen zu loͤsen, uͤber welche beide Parteien nicht einig seyn duͤrften. Seit beinahe 6 Monaten sind die Feindseligkeiten eingestellt, und doch fanden weder Holland noch Belgien Ruhe und Staͤtigkeit wie⸗ der. In mancher Hinsicht haben sich beide Laͤnder einander noͤthig, und dennoch sind alle Handels⸗Verbindungen unterbrochen. Be⸗ traͤchtliche Ruͤstungen erschoͤpfen, in Erwartung eines nahen und immer wieder aufgeschobenen Krieges, die oͤffentlichen Huͤlfsquellen, und dennoch will weder das eine noch das andere Volk einen Ero⸗ berungskrieg; jedes will nur fuͤr seinen Grund und Boden fechten. Ist es nun bei dieser Stimmung der Gemuͤther nothwendig, den Zustand der Krisis zu verlaͤngern und einen blutigen Kampf zu er⸗ neuern, dem Loose der Waffen Fragen zu unterwerfen, deren Loͤsung schon seit langer Zeit gemeinschaftliche Berathungen vorbereiten konnten? Wir sind im Begriff, die Feindseligkeiten einiger Punkte wegen wieder zu beginnen, die wahrscheinlich schon beseitigt seyn wuͤrden, wenn die beiden kriegfuͤhrenden Parteien es gleich nach abgeschlossenem Waffen⸗ stillstande versucht haͤtten, mit einander zu unterhandeln, ohne jedoch

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Dem Gerüchte zufolge, haben die

en von Mier. Unmerkung der Belgischen Piatter,

dabei uneigennuͤtzige Rathschlaͤge zuruͤckzuweisen. Von außen her kann uns der Friede nicht kommen; wir felbs muͤssen ihn uns ge⸗ ben. Nach wiederbegonnenen Feindseligkeiten werden beide Voͤlker durch die Gewalt der Umstaͤnde doch immer wieder dahin zuruͤckge⸗ fuͤhrt werden, mit einander zu unterhandeln, wenn etwa nicht eines das andere unterjocht. Unter diesen Umstaͤnden und in Folge sol⸗ cher Betrachtungen hat der Unterzeichnete die Ehre, Ew. Excellenz einzuladen, Ihrer Regierung den Vorschlag zu machen, daß sie 3 Com⸗ missaire ernenne, die sich mit eben so vielen Belgischen Commissatren in ei⸗ ner fremden Stadt, wiez B. Achen oder Valenciennes, vereinigen wuͤrden. Sie wuͤrden beauftragt seyn, sich uͤber die Grundlagen einer Ueber⸗ einkunft zu verstaͤndigen, die dem National⸗Kongreß und derjenigen Gewalt zur Annahme unterlegt werden koͤnnte, die dem Grundgesetz Hollands zufolge mit dem Rechte bekleidet ist, eine solche Ueberein⸗ kunft abzuschließen. Der National⸗Kongreß ist zum 18. Mai zusam⸗ menberufen worden. Es steht vorauszusetzen, daß, wenn Ihre Re⸗ gierung der Meinung waͤre, den Vorschlag, den ich Ew. Excellenz

1 zu machen die Ehre habe, nicht anzunehmen, oder wenn sie gegen und England erfahren haben, und Portugal ist daher noch von; 8 Zuruͤckweisen

ein Stillschweigen beobachtete, das nur als ein jeder freundschaftlichen Uebereinkunft angesehen werden koͤnnte, Belgien ohne Aufschub die Feindseligkeiten wie⸗ der beginnen wuͤrde. Der Unterzeichnete protestirt im voraus gegen jede falsche Auslegung des gegenwaͤrtigen Vorschlages. Wenn er sich Muͤhe gab, Festigkeit mit Maͤßigung zu vereinen, so geschah es, weil die National⸗Wuͤrde ihm eine andere Stellung verbot, und weil die Natur des

die unfrige

Sprache erheischte. Der Unterzeichnete ersucht Sc. Excellenz den Herrn Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, den Ausdruck sei⸗ ner besonderen Hochachtung entgegen zu nehmen.

Bruͤssel, 9. Mai 1831. (unterz.) Lebeau.“ In der Emancipation heißt es: „Wie man versichert, hat die Ankunft des Herrn von Brouckère eine unverzügliche Zusammenkunft der Minister zu einem Kabinetsrath nothwen⸗ dig gemacht; die aus London erhaltenen Depeschen lassen wenig Hoffnung übrig. Die Sitzung des Kabinetsrathes hat ein ganz anderes Resultat gehabt, als die Ertheilung neuer Instructionen an die zahlreiche Londoner Gesandschaft. Den verschiedenen Ar⸗ mee⸗Befehlshabern sind namlich Befehle zugefertigt worden,

unverzüglich auf der ganzen Linie alle am nächsten belegene

Stellungen einzunehmen.“ Gestern ist ein Britischer Kabinets⸗Courier hier angekom⸗

men und beim Regenten abgestiegen.

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deiimnm e eA. Polenn.

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Warschau, 17. Mai. In der gestrigen Sitzung der Land⸗

boten⸗Kammer kamen mehrere Anträge von Seiten der Na⸗ tional⸗Regierung und einzelner Repräsentanten zur Sprache, unter anderen hinsichtlich der Angelegenheit des von dem Kriegs⸗ gericht verurtheilten Gutsbesttzers Raphael Cichocki, hinsichtlich einer Vergrößerung der Streitkräfte und hinsichtlich einiger Miß⸗ bräuche der Warschauer Polizei.

An demselben Tage hielten auch die vereinigten Kam⸗ mern eine Sitzung, in welcher die Verhandlungen über die von der National⸗Regierung in Antrag gebrachte Begnadigung des Herrn Cichocki fortgesetzt, aber noch nicht beendigt wurden.

In Ermangelung eines offiziellen Berichtes über das am 13ten d. M. bei Jendrzejow stattgehabte Treffen, enthält die Staats⸗Zeitung folgende Mittheilung darüber von einem Infanterie⸗Offizier höheren Ranges: „Da der Feind erfahren hatte, daß in Kaluszyn auf unseren Vorposten die Geschütze von den innerhalb dieser Stadt aufgeworfenen Schanzen herabgeschafft worden, beschloß er, am 13. Mai mit Sonnen⸗Aufgang gegen diese Vorposten und gegen die Stadt Kosaken und dam beden⸗ tende Infanterie⸗Massen vorrücken zu lassen, und obgleich über⸗ zeugt, daß er keine Kanonen antreffen werde, ging er doch, un⸗ geachtet seiner zahlreichen, überall um die Stadt versammelten Streitkräfte, so langsam in seinen Bemühungen um die Besitz⸗ nahme von Kaluszyn zu Werke, daß der Oberst⸗Lieutenant Szmi⸗ gielski, Commandeur des 3ten Jäger⸗Infanterie⸗Regimentes, ihn mit einem Bataillon zurückzuhalten vermochte, bis ein zweites Bataillon, welches in Groczki und Trzebucza in einer Entferming von 7 Wersten zur Unterstützung der Kavallerie⸗Posten des Ober⸗ sten Bukowski aufgestellt war, herangezogen wurde. Sobald diese Abtheilungen sich vereinigt hatten und der Feind heftiger anzugreisen und ihnen mit seinen Geschützen zuzusetzen begann, zog sich der Oberst Bukowski mit der Kavallerie nach Jendrze⸗ jow zurück, und die oben erwähnten 2 Jäger⸗Bataillone deckten seinen Rückzug. Bei dem Herausrlicken aus dem Walde nach der Position von Jendrzejow hin, welche von dem Rest der Aten Diviston unter Kommando des Generals Milberg besetzt war, erleichterten

führung des Stabs⸗Chefs der genannten Division, beiden Seiten der Chaussee in halben Bataillonen aufgestellt waren und in der Mitte 2 leichte Geschütze hatten, den Jäger⸗ Bataillonen ihren Rückzug. Die Grenadiere, denen lange keine Gelegenheit geworden war, sich im Kampf auszuzeichnen verlangten laut nach einem Zusammentreffen mit dem Feinde! 2 halbe Flügel⸗Bataillone griffen daher, auf erhaltenen Befehl, unter Trommelschlag im Sturmschritt den Feind an, nöthigten ihn, seine Geschütze und Tirailleurs zurückzuziehen und verschaff⸗ ten durch ihr muthiges Eindringen auf den Feind, indem man fast auf Schußweite mit einander kämpfte, den Compagnie⸗Ko⸗ lonnen des 3ten Jäger⸗Infanterie⸗Regiments hinlängliche Zeit sich in Bataillone zu sammeln und die diesem Regiment beseich⸗ nete Stellung einzunehmen. Dabei blieben jedoch der Major Serkowki, Befehlshaber des 1sten Grenadier⸗Bataillons, und der Unterlieutenant Herbaczewski. Doch ungeachtet dieses schmerzlichen Verlustes führte das 1ste Grenadier⸗Bataillon die ihm von dem Chef des Corps, General Uminski selbst anbefohlene rückgängige Bewegung in drohender Haltung auz, und diese Bewegung hatte allein zum Zweck, den Feinz zur Offenbarung seiner Streitkräfte, die er, vom Walde gedeckt, als Entsatz bei sich führen konnte, zu nöthigen. Kaum nahmen die erwähnten Bataillone in neuer Schlachtord⸗ nung ihre Stellung ein, als der Feind mit Infanterie⸗Massen und einer zahlreichen Artillerie aus dem Walde rückte; und hier erfolgte eine heftige Kanonade, welche die leichte Infanterie⸗Bat⸗ terie des Capitains Lewandowski, gedeckt von dem Grenadier⸗ Regiment, gegen eine dreimal stärkere Macht standhaft aushielt Aber sobald der Feind Geschütz von schwerem Kaliber in den Kampf zu führen begann, befahl der Chef des Corps, General Uminski, dem General Andrychiewiez, der die 2te Linie komman⸗ dirte, sich in die dritte Position zurückzuzuziehen, um dagegen unsere schweren Geschütze wirken lassen zu können. Dieses Ma⸗ növer wurde unter Leitung der Generale Milberg und Andrvchic⸗ wicz mit großer Gewandheit von Seiten der Chefs und Tapfer⸗ keit von Seiten der Soldaten ausgeführt. Es entging auch dies dem scharfsichtigen Auge des Corps⸗Befehlshabers nicht, der auf dem Kampfplatz mündlich dem Commandeur der Grenadiere, Oberst⸗Lientenant Niewenglowski, bezeugte, was er später durch einen besonderen Tagesbefehl allen Regiments⸗Offizieren dan⸗ kend wiederholte, daß ihn an diesem Tage seine Grenadiere an die alte Französische Garde erinnert hätten. In der dritten Position kämpfte die bekannte schwere Batterie des Majetz Rzepecki hartnäckig mit der ganzen Macht des Gegners, wobtt sie 240 Kugeln, 100 Granaten und gegen 20 Kartätschen⸗La⸗ dungen verschoß. Hier bewies das 15te Infanterie⸗Regimemt unter dem Kommando des Obersten Lempicki, welches zum e⸗ stenmal im Feuer war, durch seine Kaltblütigkeit und Ausdauer, daß es einen würdigen Platz in den Schlaächtreihen einnimmt; es verlor an Todten und Verwundeten durch das Kanonenfeuet 20 Mann. Da der Feind die ganze Division in Schlacht⸗ ordnung und tapfer Stand halten sah, hielt er in seinem An⸗ drang ein und kehrte spät in der Nacht in seine erste Posttion nach Sucha am Fluß Krostrzyn zurück. Unsere Patrouilten und Rekognoscirungs⸗Corps, welche bis hinter Kaluszyn abgeschickt wurden, bestätigten durch die von den Einwohnern eingezogenen Nachrichten die Anssage der Gefangenen, daß an diesem Tage ein General, eine bedeutende Anzahl von Offizieren und eine Menge Gemeine auf etwa 50 Wagen schwer verwundet durch Kaluszyn gebracht worden seyen, abgesehen von den Ver⸗

9 gethanen Schrittes selbst eine eben so weit von Herausforderung als von Schwaͤche entfernte

2 Grenadler⸗Bataillone von der ehemaligen Garde unter An⸗

wundeten, melche den Weg zu Fuß zurücklegten; daß in diesem Kampf 9 Infanterie⸗Regimenter und gegen 30 Kanonen vom Corps des Generals Pahlen zugegen gewesen, welche au⸗ ßerdem noch bedeutende Streitkräfte an Infanterie und Kaval⸗ lerie, bestehend aus Kürassteren, Uhlanen und Husaren, zum Entsatz gehabt; das der Feldmarschall Diebitsch selbst, der Füts Schachoffskoi und die Quartiermeister der Armee, Generale Neidhardt und Kuruta, sich bei den Truppen befunden hätten. Von unserer Seite sind außer ungefähr 50 Unteroffizieren und Gemeinen, welche theils verwundet, theils gefallen sind, an die⸗ sem Tage noch die Unterlieutenants Bonczkiewicz und Kozlowéeh geblieben, deren Verlust das ganze Regiment bedauert. Ver⸗ wundet wurden vom Grenadier⸗Regiment der Lieutenant Chmie⸗ linski, die Unterlieutenants Rhllo, Jablonowski und Kozmian; vom 3ten Jäger⸗Infanterte⸗Regiment aber der Unterlieutenant Mazowiecki. Die Namen derjenigen, welche sich an diesem firr die Polen so wichtigen Tage besonders ausgezeichnet haben, enthält der an den Generalissimus eingesandte Rapport des Corps⸗Be⸗ fehlshabers.“

Der Warschauer Kurier sagt, daß aus den gestrigen Bewegungen beider Armeen auf eine Hauptschlacht zu schlie⸗ ßen sey.

Unter amtlicher Rubrik meldet die hiesige Staats⸗Zei⸗ tung: „Durch eine am 12ten d. um 2 Uhr Nachmittags von Zamosc abgegangene Stafette ist die offizielle Nachricht hier eingegangen, daß sich die Generale Chrzanowski und Romario der Festung Zamose genähert haben; da bereits 800 Gefangene angelangt waren und der Kampf in der Umgegend von Alt⸗Za⸗ mose noch fortdauerte, so hat General Krysinski 2 Bataillone und 5 Kanonen abgeschickt, um an demselben Antheil zu nehmen.“

Anderen Nachrichten zufolge, sollen die beiden Generale Chrzanowski und Romarino, nachdem ste sich der Festung Za⸗ mose genähert hatten, bei Alt⸗Zamosc einen bedeutenden Verus erlitten haben; die näheren Details darüber sind zwar noch nicht bekannt; doch heißt es, daß Romarino dabei einen Arm verloren habe.

Von dem Corps des Generals Dwernicki sollen, der Staats⸗ Zeitung zufolge, gegen 250 Offiziere und Gemeine wieder nach Polen gelangt seyn.

In demselben Blatt liest man auch Folgendes: „Der Bürger Ludwig Stecki, welcher im Distrikt von Wlodzimierz an der Spitze der Wolhynischen Insurrection stand, ist in einem Treffen vom General Dawidoff gefangen genommen und eine halbe Stunde darauf erschossen worden. Die Litthauischen, Insurgenten werden jetzt von Karl Zaluski, dem Brnder des ehemaligen Kurators der Krakauer Universität, angeführt; der Dichter Anton Gorecki ist Chef ihres Stabes und Martin Za⸗ lewski General⸗Intendant. Zu den empfindlichsten Einbußen unserer Armee gehört der Tod des Majors der Podlachischen Jaͤger, Sylvester Golenbiowski, Inhabers mehrerer Ehrenzei⸗ chen. Vorgestern ist der Adjutant des Französischen Generals Lamarque, Oberst Langermann, in Warschan angekommen.“

Durch Verordnung der National⸗Regierung vom 12ten d. sind, wie die Polnische Zeitung meldet, auicch die Kavalle⸗ rie⸗Obersten Ziemiencki, Karl Turno und Stanislas Wonsowich zu Brigade⸗Generalen ernannt worden.

Deutschland.

Luxemburg, 14. Mai. Im hiestgen Journal liest man: „Einige Zeitungen haben nach einer angeblichen Korresponden

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uus Longwy wiederholt, daß mehr als 300 Personen Luxemburg auf Befehl hätten verlassen müssen, weil sie nicht hinlängliche Interhaltungsmittel für den Fall einer Belagerung besessen hät⸗ in. Dies ist wieder eine Lüge aus der Fabrik des Courrier des pahs⸗Bas. Es ist wahr, daß die Fräuen einiger Beamten, die ch aus Luxemburg entfernt haben, nach Frankreich geflüchtet nd, um sich der bedenklichen Lage zu entziehen, in der sich ihre Männer befinden, eine Lage, die durch die Besetzung des Lan⸗ des noch verschlimmert werden wird. Nicht allein aber hat Miemand Luxemburg aus Furcht vor einer Belagerung verlas⸗ sen, sondern es hat auch fast kein Einwohner nur daran gedacht, sch auf den Fall einer Belagerung, die man durchaus keine Ursache hat gu fürchten, zu verproviantiren. Die Behörde hat bis jetzt keine einzige Maaßregel vorgeschrieben, welche dahin zielte, die Einwohner zu eranlassen, sich mit Lebensmitteln zu versehen. Im Gegentheil haben die reichsten Einwohner des Landes Alles, was sie an Kost⸗ harkeiten besitzen, nach der Stadt Luxemburg gesandt und schicken sch an, selbst hierherzukommen, wenn die Ereignisse dazu nöthi⸗ gen. Die Stadt Luxemburg erfreut sich beständig einer Ruhe und Sicherheit, die einige umüuhige Geister, deren Ehrgeiz ganz er Belgischen Sache ergeben ist, zur Verzweiflung bringt.“

Berlin, 21. Mai. Im Gefolge Ihrer Majestät der Kö⸗ nigin der Niederlande sind hier angekommen: Der Ober⸗Inten⸗ ant der Königlichen Schlösser, Graf von Bylandt, die Hofdamen Fhrer Majestät der Königin, Baronesse von Estorff, Gräfin von der Goltz und Fräulein von Stampfort.

In Achen hat am 15. Mai, dem Tage, an welchem vor 16 Jahren die Bürger der Stadt, nach deren Einverleibung in den Preußischen Staat, dem Könige den Eid der Treue ge⸗ eistet hatten, die feierliche Uebergabe des der Bürgerschaft durch Allerhöchste Huld zu Theil gewordenen Bildnisses Sr. Majestät es Königs stattgefunden. Nach dem Berichte der Stadt⸗ Achener Zeitung hatten sich alle Behörden, so wie eine zahl⸗ liche Versammlung von Bürgern, eingefunden, um der Ueber⸗ gabe des Bildes Sr. Majestät beizuwohnen. Der große ehrwür⸗ dige Saal des an Erinnerumgen so reichen Rathhauses faßte aum die Zahl der Zuschauer. Eine feierliche Ouverture eröff⸗ ete das Fest. Hierauf trat der Königl. Kommissarius und hef⸗Prästdent, Herr von Reiman, auf eine Erhöhung unter

iem Bilde und hielt eine Rede, aus der wir Folgendes her⸗

ausheben: eEin Allerhoͤchster Befehl fuͤhrt mich zu dieser Stufe, vor diese brenwerthe Versammlung, und eine guͤnstige Fuͤgung veranlaßt es, ich des, mir gewordenen, ehrenvollen Auftrages gerade an einem age zu entledigen, der die bedeutendste Erinnerung hervorruft. Es var zu Anfange des Jahres 1815, als zur Ausfuͤhrung des in dem zuletzt vorhergegangenen Jahre glorreich errungenen ersten Pariser Friedens die fuͤr Deutschlands Befreiung verbuͤndeten hohen Maͤchte in Oesterreichs Hauptstadt zusammen verweilten und als aus den Geschluͤssen dieses durchlauchtigsten Fuͤrsten⸗Vereins die Bestimmung bes Antheils hervorging, welcher der Krone Preußen von den dur hlutige Schlachten und ewig denkwuͤrdige Waffenthaten innerhalb veniger Monate der Herrschaft Frankreichs wieder entrissenen Laͤn⸗ dern uͤberkommen sollte. Hier erhielt denn Preußen nicht nur seine lteren, in Folge ungluͤcklicher Kriege durch fruͤhere Friedensschluͤsse in Frankreich abgetretenen Provinzen im westlichen Deutschland vieder zuruͤck, sondern es wurde auch in seiner Bestimmung, dem Heutschen Vaterlande als Schutz und Vorhut gegen die westlichen nachbarstaaten zu dienen, durch neberweisung anderer vormals Heutscher Landestheile des linken Rhein⸗Ufers in seiner Macht an⸗ chnlich verstaͤrkt. Der alten ehrwuͤrdigen Stadt Achen wurde da⸗ bei das Loos zu Theil, kuͤnftig ein Glied der großen Familie des Preußischen Volkes auszumachen. Indeß war Frankreichs verbann⸗ ir Kaiser wieder hervorgetreten. Zu neuen Kaͤmpfen rief die noth⸗ vendige Zerstoͤrung seiner Unheil drohenden Plaͤne auf. Gedraͤngt durch diese Verhaͤltnisse, beschleunigte Seine Majestaͤt der Koͤnig den feierlichen Akt der Besitznahme von den dem Preußischen Staate raktatenmaͤßig zugefallenen Gebietstheilen. Es ergingen von Wien us die Allerhoͤchsten Besitznahme⸗Patente vom 5. April und mit enselben ein Zuruf an die Einwohner der der Preußischen Mo⸗ grchie zugewiesenen Rheinlaͤnder. Der Eingang dieses Zurufs ver⸗ dient hier hervorgehoben zu werden. Es spricht der Koͤnig zu seinen neuen Unterthanen:

„Als ich dem einmuͤthigen Beschluß der zum Kongreß ver⸗ sammelten Maͤchte, durch welche ein großer Theil der Deutschen Provinzen des linken Rhein⸗Ufers Meinen Staaten einverleibt wird, Meine Zustimmung gab, ließ Ich die gefahrvolle Lage die⸗ ser Graͤnzlande des Deutschen Reichs und die schwere Pflicht ih⸗ rer Vertheidigung nicht unerwogen. Aber die hoͤhere Ruͤcksicht auf das gesammte Deutsche Vaterland entschied Meinen Entschluß. Diese Deutschen Urlaͤnder muͤssen mit Deutschland vereinigt blei⸗ ben; sie koͤnnen nicht einem anderen Reiche angehdren, dem sie durch Sprache, durch Sitten, durch Gewohnheiten, durch Gesetze fremd sind Sie sind die Vormauer der Freiheit und Unabhaͤn⸗ gigkeit Deutschlands, und Preußen, dessen Selbststaͤndigkeit seit ih⸗ rem Verluste hart bedroht war, hat eben so sehr. die Pflicht, als den ehrenvollen Anspruch erworben, sie zu beschuͤtzen und fuͤr sie zu wachen.“ , 1

„Dies erwog Ich und auch, daß ich Meinen Voͤlkern ein treues, maͤnnliches, Deutsches Volk verbruͤdere, welches alle Ge⸗ fahren freudig mit ihnen theilen wird, um seine Freiheit, so wie sie und mit ihnen, in entscheidenden Tagen zu behaupten.“

„So haben Ich denn im Vertrauen auf Gott und auf die Trene und den Muth Meines diese Rbheinlaͤnder in Besitz enommen und mit der Preußischen Krone vereinigt. 6 „Und so, Ihr Einwohner dieser Laͤnder, trete Ich jetzt mit Vertrauen unter Euch, gebe Euch Eurem Deutschen Vaterlande, hech alten Deutschen Fuͤrstenstamme wieder und nenne Euch Preußen.“ 8

Fan Mir mit redlicher, treuer und beharrlicher Anhaͤng⸗

lichkeit entgegen.“ schoͤne gehaltvolle Worte eines Fuͤrsten, dessen Re⸗

Sgn damals schon laͤngst allgemein das vollste Aner en⸗ d amals schon laͤn 5 9 e gias Wie - gänstigsten Eindruckes auf

kenntniß genossen. Wie haͤtten sie des t die dem Prossenen Vaterlande zuruͤckgegebenen Rheinlaͤnder verfeh⸗ len können? Was anders, als Empfindung des Dankes und der keudigen Hoffnung, mochten sie im Deutschen Herzen hervorrufen!? ie geeignet waren sie, vorbereitend das Gemuͤth dazu zu stimmen, dem neuen Landesherrn das feierliche Geluͤbde der Treue und des Gechorsams mit derjenigen Eufsshtz tes darzubringen, die das Ge⸗ wissen des rechtlichen Mannes von e ner so feierlichen Handlung un⸗ jertrennlich macht. Der durch geschichtliche Bedeutung hochstehen⸗ den alten Stadt Achen, die in ihren Mauern bis vor etwa 100 Jahren schon 35 Deutsche Kaiser kroͤnen sah, gewaͤhrte Se. Majestaͤt die Aus⸗ zeichnung, in ihr auch fuͤr Allerhoͤchstdieselben die Erbhuldigung Sei⸗ tens aller dem damaligen General⸗Gouvernement des Nieder⸗ und Mittel⸗Rheins angehoͤrenden Gebietstheile durch Kommissarien ein⸗ chmen zu lassen; und eben der heutige Tag, der 15. Mai, ist der Jahrestag des von dieser ehrwuͤrdigen Staͤtte aus im Angesicht des versammelten Volks feierlichst vollzogenen Huldigungsakts, wo⸗ ei Abgeordnete aus allen Theilen und Staͤnden des neuen Gebiets und so auch der hiesigen Stadt in ihrem und ihrer Kommittenten amen den Eid ewiger Treue und unverbruͤchlichen Gehorsams in dse Haͤnde der Köntgl Stellvertreter g wo das gesammte Velt unter Gottes freiem Himmel vor dem Throne seines Köͤnige

und Herrn in dieses Geluͤbde frohlockend einstimmte, wo in al⸗

gehabt, und sagte dabei unter Anderem:

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len Kirchen Dankfeste gefeiert wurden, wo an der Grabstaͤtte Kaisers Karl der kathollsche Klerus, durch das Organ seines Vor⸗ standes, im Gefuͤhl des Dankes fuͤr den der Kirche verheißenen Schutz, feierlich gelobte, fuͤr die Erhaltung und Wohlfahrt des Koͤ⸗ nigs und des Koͤnigl. Hauses taͤgliches Gebet aus den heiligen Hal⸗ len zum Himmel aufsteigen zu lassen, wo allgemeine Freude des Tages die Hoffnungen des neuen Bundes verkuͤndete, und wo endlich in dem schoͤnen Raume, den wir fuͤr die heutige Feierlichkett augenblicklich einnehmen, die Abgeordneten eines großen Landstrichs, ber einem festlichen Mahle den Empfindungen der Freude sich uͤberließen, ihre Heimath dem Deutschen Staatskoͤrper zuruͤckgegeben und deren Bewohner unter dem Scepter Friedrich Wilhelms vereinigt zu sehen. Welche wichtige, zum frohen Danke aufrufende Erinnerungen knuͤpfen sich daher an diesen Tag! In wie vielen heilsamen Einrichtungen und Veranstaltungen fuͤr Sicherheit und Wohlfahrt, fuͤr Ruhe und Ordnung, fuͤr die Befriedigung der geistigen, sittlichen und religid⸗ sen Beduͤrfnisse sehen wir, trotz mancher schwierigen und hemmen⸗ den Zeitumstaͤnde, schon die Hoffnungen verwirklicht, die jener Tag hervorgerufen;! Wie manches Denkmal von Erfuͤllung der landes⸗ vaͤterlichen Verheißungen Sr. Maiestaͤt des Koͤnigs in der Theil⸗ nahme an den Wohlthaten und Segnungen der Preußischen Staats⸗ Verwaltung beut namentlich auch diese Stadt dar. Ihr Empor⸗ kommen liegt außer allem Zweifel.“

Der Redner erinnerte nun an die vielen Verbesserungen und

Wohlthaten, deren sich insbesondere die Stadt Achen zu erfreuen

„Und wie duͤrften wir hier uͤberhaupt die Schulverbesserung uͤberse⸗ hen, der auch Achen seit der Koͤnigl. Preußischen Besitznahme sich zu erfreuen gehabt hat? Das Verdienst um Menschen⸗, Volks und Gelehrten⸗Bildung durch wohl eingerichtete Unterrichts⸗Anstalten, in welchen, nach dem Ürtheil der unparteiischen Sachkenner aller Laͤnder, Preußen unter allen Staaten den ersten Rang behaupten mag, dieses ausgezeichnet große und wichtige Verdienst wie sehr ist es hier auch schon bemerkbar! Von oͤffentlichen Elementar⸗ schulen konnte beim Beginne der Preußischen Verwaltung hier kaum die Rede seyn. Nur Eine katholische und Eine ecvangelische Pfarr⸗ schule bestand damals. Jetzt aber, wie manche schoͤne Schulhaͤuser zieren schon die Stadt! Wie manche wuͤrdige tuͤchtig vorgebildete Lehrer verbreiten in denselben das Licht nuͤtzlicher und veredelnder Erkenntniß! Wie wohlthaͤtig ist namentlich seitdem auch schon fuͤr Bildung des sonst nur gar zu sehr vernachlaͤssigten aͤrmeren Theiles der Volksjugend gesorgt! Welche vollkommene den Forderungen einer aͤchten Geistesbildung entsprechende Einrichtung hat die, frei⸗ lich schon fruͤher bestandene, weibliche Unterrichts⸗Erziehungs⸗Anstalt der Stadt erfahren!“

„Alles bisher Bemerkte aber was Anders fuͤhrt es uns, auch in besonderer Beziehung auf hiesige Stadt zu Gemuͤthe, als die Bewahrheitung des Koͤnigl. Wortes in dem Zuruf an die Bewoh⸗ ner der neu erworbenen Rheinlande, als die Erfuͤllung der heiteren Hoffnungen, wozu derselbe berechtigt?“ e 8

„Unter solchen Umstaͤnden und unter gedeihlicher Erstrebung sol⸗ cher Zwecke befanden sich die friedlichen Bewohner des hiesigen Orts im Zustande vollkommenster Ruhe, der Zufriedenheit und Wohlfahrt, als, leider! zu Anfang der zweiten Haͤlfte des vorigen Jahres eine gewaltsame derselben eintrat als in Folge der großen politischen Begebenheiten in Frankreich und der dadurch hervorge⸗ rufenen Unruhen in Belgien jedoch ohne allen politischen Zu⸗ sammenhang damit ein Poͤbel⸗Aufstand die Stadt mehrere Stun⸗ den hindurch in Schrecken und Angst versetzte, furchtbaren Frevel und Raub uͤbte und Furchtbareres befuͤrchten ließ. Ich will hier nicht die Einzelnheiten der waͤhrend jener Stunden vorgefallenen Graͤuelscenen dem Gedaͤchtniß und der Erinnerung einer verehrten Versammlung wieder vorfuͤhren. Unser Auge sey vielmehr davon abgewendet. Vergeben wir selbst einem rohen Volkshaufen die Un⸗ bilde, die derselbe in seiner ungluͤcklichen Verblendung, zum Theil im berauschten Zustande, uns zugefuͤgt hat; uͤberlassen wir die Ge⸗ nugthuung, die dem gesellschaftlichen Vervande fuͤr die graͤßlichen An⸗

riffe der oͤffentlichen Ruhe und Sicherheit, fuͤr die boshafte Zer⸗ I des Eigenthums friedlicher Buͤrger gesetzlich gebuͤhrt, dem

Einzelner verband Se. Majestaͤt der Koͤni der Stadt Allerhoͤchstihr Bildniß zur Aufstellung in diesem Rath⸗ hause als bleibendes Anerkenntniß der Buͤrgerschaft zu schenken. Dieses Allerhoͤchst verheißene Bildniß ist nun angekommen. 1 feierliche Uebergabe desselben und das dazu gehoͤrige Allerhoͤchste Ka-

„Mit der vorerwaͤhnten Belohnung fuͤr das ruͤhmliche Benehmen 8 auch das Versprechen,

Die

binets⸗Schreiben an die Buͤrgerschaft Achens ist der Zweck unserer gegenwaͤrtigen Vereinigung, und mit dieser Uebergabe entledige ich mich des erfreulichen Auftrages, mit welchem des Koͤnigs Majestaͤt mich zu beehren geruhte.“ 1

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das empfangene Kabinetsschreiben, welches folgendermaßen lautet: „Ich übersende der Bürgerschaft zu Achen hierneben Mein Bildniß als ein dauerndes Denkmal Meiner Erkenntlichkeit für das rühmliche und muthvolle Benehmen, womit sie den am 30. Augnst v. J. ausgebrochenen Aufruhr unterdrückt und die öffentliche Ruhe und Ordnung hergestellt hat. Ich ver⸗ traue dabei sen Beweis Meines besonderen auch b unter allen Umständen durch treue Anhänglichkeit an Mich und das Vaterland rechtfertigen werde. Berlin, den 11. April 1831. 8 (gez.) Friedrich Wilhelm.

An die Bürgerschaft zu Achen.“

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Waͤhrend des hatte sich das bis dahin bedeckte Majestät mit der Ueberschrift:

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enthüllt, und der Herr Chef⸗Präsident fuhr fort:

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vorzuͤglichen Wohlwollens, gelegt wird? Wem koͤnnte es also entge⸗ hen, welche hohe Bedeutung und Schaͤtzbarkeit der Schenkung des Koͤnigl. Bildnisses, als einem Beweise Allerhoͤchster Gnade und Zu⸗ friedenheit zuzuschreiben sey, Allerhoͤchster Gnade und Zufrieden⸗ heit eines Koͤnigs, den jeder Wohlgesinnte nur mit Stolz und Freude den Seinigen nennen mag. So stehe es denn da, dieses Bildniß, boch und in Ehren gehalten von Allen, die wahre Fuͤrstengroͤße zu schaͤtzen wissen! Soö stehe es da, ein Heiligthum fuͤr den dankbaren Sinn gegen die vaͤterlich weise Regierung unseres all⸗ verehrten Koͤnigs und Herrn! So stehe es da, als zum Danke auf⸗ rufendes Denkmal Seiner gerechten Schaͤtzung treu erfuͤllter Buͤr⸗ gerpflicht und edlen Buͤrgerverdienstes; So stehe es da, zur Ehre Achens und zum Ruhm Seines erhabenen Schenkers. Ihm, dessen weiser und gerechter Fereee wir schon so viel verdanken, Ihm, dessen Verdienst um die Erhaltung des Friedens in einer hoͤchst be-⸗ wegten Zeit auch das gerechte Ausland ehrend anzuerkennen sich edrungen fuͤhlt; Ihm, dem besten Konige, schlage unser Herz in reudiger Ergebenheit und Ehrfurcht entgegen! Der Hoffnung wol⸗ len wir leben, 66 die Vorsehung uns Ihn noch recht lange in Wohlseyn und geistiger Kraft erhalte, daß das Gute und Heilsame je mehr und mehr unter Seiner vaͤterlichen Regierung gedeihe, daß Er noch lange der Stolz und die Freude der Preußen seyn moͤge, und daß insbesondere die goͤttliche Vorsehung durch Ihn die Schrecken und Verheerungen des Krieges von unseren Grenzen entfernt halte und die Segnungen des Friedens bewahre. Bei diesen Hoffnungen und den aus treuem Herzen sich anschließenden Wuͤnschen ver⸗ einigen wir uns denn auch zu dem Geluͤbde den Konig stets zu ehren unverbruͤchlich ihm treu zu seyn und zu verhbleiben die begluͤckenden Guͤter Seiner weisen, gerechten und vaͤterlichen Ne⸗ gierung sorgsam zu bewahren und moglichst zu schäͤtzen; in Kraft und Lauterkeit unserer Handlungen, in steter Eintracht unter uns und in Anhäͤänglichkeit an Koͤnig und Vaterland unsere Stärke zu suchen und, wenn Ehre und Sicherheit des Staats zu den Waffen rufen moͤchten, aͤchten Buͤrger⸗ und edlen Gemeinsinn zu bewaͤhren in williger Uehernahme der Pflichten und treuer Leistung der An⸗ forderungen, die das Vaterland uns auferlegt in muthiger Ent⸗ schlossenheit Seitens der wehrbaren Mannschaft zum Eintritt in die

Ausspruche des in den naͤchsten Tagen sich zu dem Ende konstitui⸗ renden Gerichts; beschraͤnken wir uns in dem Genuß der Freude, welche der heutige Tag uns gewaͤhren soll, auf die Wiederho⸗ lung des Dankes gegen die goͤttliche Vorsehung, die dem Frevel bald eine Schranke setzte; auf die erneuerte Aeußerung dankbarlich⸗ ster Erkenntlichkeit gegen diejenigen braven Mitbuͤrger und Frem⸗ den, deren Muth und Entschlossenheit beim vereinigten Wirken in dem Augenblicke hoͤchster Gefahr dem verbrecherischen Unternehmen ein Ende machten; welche die Frevlerhaufen unter Zuruͤcklassung blutiger Opfer auseinander sprengten, die Ruhe wieder herstellten, fuͤr deren Erhaltung wachten und sie zu befestigen bemuͤht waren; denen es mit Huͤlfe anderer braver Zuͤrger gelang, der Frevler sich zu bemaͤchtigen und sie mit den Pfaͤndern ihrer Raubsucht aus ver⸗ borgenen und gefaͤhrlichen Schlupfwinkeln an des Tages Licht zu ziehen und den Haͤnden der Gerechtigkeit zu uͤberliefern. Dank allen diesen wackeren Maͤnnern, die sich zu einem großen Theile hier unter uns befinden! In dem Bewußtseyn treu erfuͤllter Menschen⸗ und Buͤrgerpflicht tragen alle die Wuͤrdigen, die der Sache der Ordnung, der Ruhe und des Gemeinwohls dabei dienten, den besten Lohn ihrer edlen Anstrengung und Aufopferung in sich, Doch auch die aͤußere verdiente Anerkennung konnte dieser zum Theil gefahrvollen Anstrengung und den gebrachten Opfern nicht entgehen. Indem die Stadt ihren Rettern den gebuͤhrenden Dank zollte, ward ihr wegen des guten Benehmens der Buͤrgerschaft bei dieser ungluͤcklichen Begebenheit nicht nur dankende Anerkennung aus dem Munde des Prinzen Wilhelm Koͤniglicher Hoheit im Na⸗ men des Koͤniglichen Vaters, sondern Seine Majestaͤt der Koͤnig selbst sprachen solche auch im Allgemeinen durch die Allerhoͤchste Ka⸗ binetsordre vom 14. September vorigen Jahres aus und be⸗ hielten sich besondere Belohnung fuͤr besondere Auszeichnung vor. Diese Belohnung durch Orden und Ehrenzeichen ist bekanntlich durch die Allerhoͤchste Kabinetsordre vom 20. Nov. vorigen Jahrs erfolgt und nach elergn ofhstgn Bestimmung die IFee feehan an einzelne Ausgezeichnete aus der Mitte der muthigen Kaͤmpfer durch die Be⸗ theihigten selbst geschehen. Wir sehen sie vereint hier unter uns, denen von den wuͤrdigen Stimmberechtigten die fuͤr ihre ganze Schaar bewilligten Pfaͤnder Koͤniglicher Gnade durch freie Wahl zu⸗ erkannt und uͤberwiesen sind. Es moͤge die Brust, welche sie zieren, zu neuen Buͤrgertugenden entflammt und stolz auf das, was die Gnade des Köͤnigs dem Verdienst verlichen, gestaͤrkt werden, treue Anhaͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland darin zu naͤhren, sie durch Wort und Handlung zu bethaͤtigen und mit verdoppelter Kraft uͤberall Beistand und Huͤlfe zu gewaͤhren, wo die Umstaͤnde kuͤnftig Aufforderung dazu mit sich fuͤhren moͤchten. Unserer Aller und der anzen Buͤrgerschaft besonderen Dank verdienen auch diejenigen un⸗ erer Mitbuͤrger, die nach hergestellter Ruhe auf meine Bitte es üͤbernommen, in den Maaßregeln zu deren Befestigung die staͤdtische Verwaltung zu unterstuͤtzen, fuͤr etwa nachfolgende besorgliche Ereig⸗ nisse mit Rath und That zur Hand zu seyn, an der Leitung der Sicherheits⸗Maaßregeln Theil zu nehmen und die gerichtliche Behoͤrde in Ermittelung der Verbrechen und Wiederbeischaf⸗ fung der geraubten Gegenstaͤnde behuͤlflich zu seyn, die zu dem Ende ein permanentes Comité gebildet, mehrere Tage und Naͤchte in diesen, dem Wohl der Stadt gemidmeten. Ver⸗ richtungen zugebracht, denselben ihre Ruhe geopfert und sie bis zur Ankunft der Koͤniglichen Truppen eifrigst fortgesetzt haben. Eben so auch unseren Dank den braven Buͤrgern und Beamten, welche nach erfolgter Daͤmpfung der Unruhen daran Theil genom⸗ men haben, durch fortgesetzten Wacht⸗ und Patrouillendienst dem etwanigen Versuche einer Erneuerung der fruͤheren Auftritte entge⸗ genzuwirken, sie im Entstehen zu unterdruͤcken und bis zur Ankunft der Koͤniglichen Truppen fuͤr die Sicherheit der Stadt mitzuwachen, und die an dem Verdienst Theil haben, die ceen erni im Ankla

gezustande befindlichen Individuen zu ermitteln und festzunehmen!“

Reihen der Vaterlands⸗Vertheidiger Alles in Vertrauen auf Gott, auf unseren Koͤnig, auf die gerechte Sache und auf den Muth und die Kraft unseres tapferen Heeres. Von solchem Sinne belebt, gelte es uns denn: Heil und Wohlergehen der hiesigen Stadt und ihrer wackeren Buͤrgerschaft; Heil und Wohlfahrt dem Staate, dem wir angehoͤren! Heil und hoͤchsten Segen seinem Oberhaupte, unse⸗ rem theuersten Landesvater und dem Koͤniglichen Hause! Es lebe unser vielgelebter Koͤnig hoch!“

Als dieser Jubelruf, in den Alles so freudig einzustimmen gewohnt ist, verhallt war, wurde ein für die heutige Feier vom Hrn. Regierungs⸗Secretair Wiedenfeld nach der Melodie: „Heil Dir im Siegerkranz“ zweckmäßig unterlegtes Lied gesungen, worauf der Herr Bürgermeister Daniels mit wahrer Rührung das Wort nahm:

„Dem Koͤniglichen Kommissarius, unserem wuͤrdigen Herrn Re⸗ gierungs⸗Chefpraͤsidenten, bringen wir den herzlichen Dank der Stadt dar, sowohl fuͤr die edle und liebevolle Ausfuͤhrung des Koͤ⸗ niglichen Auftrages, als auch fuͤr die in so vielen fruͤheren Faͤllen der Stadt bewiesene wahrhaft vaͤterliche Sorgfalt. Hochansehn⸗ liche Versammlung! Schon am 20. November vorigen Jahres ge⸗ ruhten Seine Majestaͤt der Koͤnig, mehreren jetzt hier mit uns versammelten muthigen Maͤnnern, welche bei Daͤmpfung des am 30. August ausgebrochenen Aufruhrs und Frevels am Privateigen⸗ thume sich auszuzeichnen Gelegenheit hatten, besondere Or⸗ dens⸗ und Ehrenzeichen, und zwar groͤßtentheils durch die Wahl der braven Detaschements selbst, zu verleihen und uͤber⸗ dies sich vorzubehalten, der Achener Buͤrgerschaft, zur Belohnung ihres ruͤhmlichen Benehmens bei Ahbwendung des stattgehabten Unfuges Allerhoͤchst Ihr Bildniß zu schenken, welches in unserem alten ehrwuͤrdigen Stadthause als bleibendes Anerkenntniß der guten Gesinnung der Buͤrgerschaft aufgestellt werden solle. Der Stadtrath und das Ober⸗Buͤrgermeister⸗Amt, als gesetzliches Organ derselben, beeilten sich, Seiner Majestaͤt, Unserem Allergnaͤdigsten Koͤnig und Herrn fuͤr jene ehrenvolle Auszeichnung und fuͤr dieses schaͤtzbare Denkmal der Koͤniglichen Huld und Gnade den aufrichtigsten innig⸗ sten Dank darzubringen und Se. Koͤnigl. Majestaͤt zu bitten, die Versicherung anzunchmen, daß die Achener Buͤrger, welche sich gluͤcklich schaͤtzen/ besonders in einer Zeit, wie die gegenwaͤrtige, ÜUnterthanen des guͤtigsten, gerechtesten und weisesten Koͤniges zu seyn, sich nicht von dem anderwaͤrts gegebenen Beispiele hinreißen lassen, vielmehr bei jeder Veranlassung dieselbe Anhaͤnglichkeit an⸗ Koͤnig und Vaterland und dieselbe Liebe zur Ruhe und Vrdnung an den Tag zu legen sich bestreben wuͤrden. Heute nun sahen wir mit inniger Ruͤhrung das Koͤnigl. Versprechen in Erfuͤllung gehen; heute vernahmen wir nochmals die huldreichsten Koͤniglichen Worte eines Landesva⸗ ters, Worte, welche die Behoͤrden der alten Deutschen Kaiserstadt sich beeilen werden im Sinne einer treuen biederen Einwohnerschaft allerunterthaͤnigst zu beantworten und die desfallsige Dank⸗Adresse dem Hrn. Ebe Prüsedenten mit dessen hoher Erlaubniß zur Beföor derung an Se. Maj. den Koͤnig zu uͤberreichen.

Monarchen, Unser allergnäaͤdigster Koͤnig, Friedrich Wilhel mede Dritte, fuͤr die, von der Buͤrgerschaft am 30sten August mit raschem Entschlusse und mit Unerschrockenheit bewirkte Entkraͤftung einer

rechnet, was streng genommen nur unsere Pflicht war, und was je⸗ denfalls unsere Ehre und unser naͤchstes Interesse dringend geboten;. daß endlich Se. Maj. der Köͤnig der Buͤrgerschaft dafuͤr in der huld⸗ reichsten und liebevollsten Weise entgegenkommt und so den wahren andesvater wie den weisen Monarchen im vollen Glanze uns dar⸗ ellt. Daher nochmals Heil Sr. Maj. dem Koͤnige! Hoch lebe der

Koͤnig! günge Anwesende stimmten von neuem mit Enthustasmus

Der Herr Bürgermeister Daniels erbrach und las hierauf 8

ern der Mir werthen Bürgerschaft, daß sie die⸗ Wohlwollens auch in Zukunst

„Wer weiß nicht, welcher Werth uͤberhaupt auf die eines eigenen Bildnisses, als von besonderer Zuneigung und

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großen Gefahr uns dasjenige sogleich allergnaͤdigst vergeltend an-

b 1 n. Wahrlich! es ist erfreuend und gluͤckweissagend fuͤr uns alle, daß Einer der groͤßten