1831 / 194 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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In einem Schreiben aus Lemberg vom es: Von Wien aus ist in dieser Woche eine neue Post⸗Polizei⸗ Ordnung hierher gesandt worden, welche die strengsten Maaßre⸗ geln vorschreibt. Nächstdem ist der Befehl ertheilt werden, Lemberg völlig zu cerniren und in der Stadt selbst die inficirten Häuser abzusperren. Dies kann jedoch gegenwärtig nicht mehr in Ausführung gebracht werden, weil alle Drte um Lemberg her⸗ um eben so inficirt sind, wie die Stadt, und in derselben fast kein Haus mehr ist, in dem nicht entweder ein Kranker vorhanden ist, oder sich darin befunden hat. Die Cholera herrscht jetzt auch in Bacheim und Niepolowice des Bacheimer Kreises. In der Moldau wüthet sie, den Nachrichten des Kaiserlich Oesterr. General⸗Konsuls zufolge, fürchterlich, und zieht sich an der Donau hinunter und nach Siebenbürgen. Gegen Ungarn ist sie von Gallizien aus bis an die Gränze vorgerückt. Das Ma- gisterium Bismuthi ist hier in nur sehr beschränkten Fällen wirk⸗ sam gewesen, und das Acidum Halleri in einer Salep Abkochung bleibt das vorzüglichste Mittel.“ G G

In Petrikau wo man in der Eile zwei außerhalb der Stadt gelegene Militair⸗Pferde⸗Ställe, einen für die Christen, den anderen für die Juden, zu Hospitälern einrichtete, die Cho⸗ lera⸗Kranken unmittelbar auf den steinernen Boden legte und mit ihren Kleidern bedeckte ist die Sterblichkeit außerordentlich groß. Doch ist nicht außer Acht zu lassen, daß sehr viele Kran⸗ fe dahin gebracht wurden, die keinesweges an der Cholera lit⸗ ten. Durch Sperrungs⸗Maaßregeln wurde der Epidemie kein Hinderniß in den Weg gelegt, vielmehr wurde dieselbe nur da⸗ durch noch mehr verbreitet, daß man die ärmsten Familien aus der Stadt verwies. Man kann daher die Verbreitung der Cho⸗ lera von Petrikau aus über Radomsk, Konskie, Kielce, Chenciny bis Pinczow in der Krakauer Wojewodschaft, wo sie notorisch

isten d. M. heißt

Menschen hinraffte, . ist die Krankheit in den genannten Orten wieder im Abnehmen. In Czenstochau, wo die Cholera sich am 2Ssten v. M. zuerst zeigte, hat sie ganz gegen ihre gewöhnliche Weise zu An⸗ fang nur geringe Fortschritte gemacht. Nur einige Kranke in der Stadt und wenige im Militair⸗Hospital sind ein Opfer der⸗ selben geworden. In dem Dorfe Lobodna, 1 ½ Meile von Czen⸗ stochau gegen die Preußische Gränze, ist gleichfalls die Cholera ausgebrochen, doch von dort aus längs der ganzen Gränze bis Wielun und Sieratz ist alles im befriedigenden Gesundheitszu⸗ stande. Die Abnahme der Krankheit in Riga ist fortschreitend: krank, hi nesen, gestorben. EE111“ 439 8 In der Weisteenaa 111 Merenen. In Krakau, wo die Cholera anfänglich verheimlicht wur⸗ de, wüthet sie jetzt besonders unter den Juden außerordentlich. Es sollen bis zum 7. Juli 500 Juden und 200 Christen daran gestorben seyn.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 14. Juli. Im Schauspielhause: Minna von Barnhelm, Lustspiel in 5 Abtheilungen. (Dlle. Gley: Franziska, als Gastrolle.)

Freitag, 15. Juli. Im Opernhause: Die gefährliche Wette, komische Oper in 2 Abtheilungen; nach einer neuen Be⸗ arbeitung der Oper: „Cosi fan tutte“, zur beibehaltenen Musik

auf diese Weise eingeschleppt ist und in 14 Tagen gegen 400

von Mozart.

Schritt für Schritt verfolgen. Bei alledem

Königstädtisches Theater.

Musik vom Kapellmeister Gläser.

16“ 8 8

Auswärtige Börsen. Mied 1.SvrIlg s-. 8. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 37 ¼. Kanz-Bill. 13 ½. Oesterr. 5

Peehhr. sit. Mos. Cnet 286. . E111“

London, 8. Ja. Div) 81 ¾. Bras. 51 ½.

5

zproc. Cons. (ohne Port. 45. Russ. 92.

Wien 6.u* .781¼. 4proc. 67 ¾. Loose zu 100

NEUESTE BERSEN-NAcHRIcHTEN Paris, 7. Juli. 5proc. Rente pr. compt. 0 cour. 87. 70. Zproc. pr. compt. 58. 20. sin 1 88 090

neue Anlethe der 120 Mill. 87. 70.

5proc. N ur 67. 60. fin cour. 67. 75. 4 eapol. pr. comg

ö5proc. Span. Rente perp. 48.

tial⸗Obl. 114. G. Loose zu 100 Fl. 155 ¾. Poln. Loose

40 ½. %

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

8. Gedruckt bei

atz.

Bekanntmachungen. 818, Avertissement. Ddie auf dem Rittergute Doelzig nebst Vorwerken Neuscheune üäünd Linde im Koͤnigsbergschen Kreise der Neumark, Rubr. III., No. 12. hypothekarisch eingetragene, von dem Besitzer dieses Gutes, jietzigen Obristlieutenant Karl August von Treskow, seiner damali⸗ gen Ehegenofsin, Henriette Alwine gebornen Klamann, ausgestellte Dbligation vom 2. April 1813 uͤber 9200 Rihlr., zinsbar zu 5 pCt., nebst dem dieser Glaͤubigerin daruͤber ertheilten Hypotheken⸗Re⸗ - kognitionsscheine vom 1. September 1813 sind angeblich verloren geegangen. Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigenthuͤ⸗ maer oder dessen Erben, oder als Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber, Anspruͤche an dieses verloren gegangene Dokument unnd das darin verschriebene Capital und Zinsen zu haben vermei⸗ nen, hiermit oͤffentlich vorgeladen, diese ihre Anspruͤche bei uns, und sbpaͤtestens in dem vor dem Referendarius v. Manteuffel auf nn den 17. October d. J., Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine, entweder per⸗ söͤnlich oder durch einen zulaͤssigen Bevollmaͤchtigten, anzumelden, unnd den Rechtsgrund, worauf dieselben beruhen, anzuzeigen; im sFFäall der unrerlassenen fruͤheren Anmeldung, so wie im Fall ihres -eöaanzlichen Ausbleibens in diesem Termin aber zu gewaͤrtigen, daß sie mit diesen ihren etwanigen Anspruͤchen an das vorbeschriebene verloren gegangene Dokument und die darin verschriebene Forde⸗ rung werden praͤkludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschwei⸗ gen auferlegt, auch das aufgebotene Dokument wird amortisirt werden. Frankfurt a. d. O., den 17. Juni 1831. Königl. Preuß. Ober⸗Landesgericht. Zarnackk. 8 v11“X“ l4*“ 88 Auf den Antrag eines Hypothekarischen Glaͤubigers, ist die zu . dem Nachlaß des Buͤdner Martin Lange gehoͤrige, zu Zehlendorff ub No. 8 Catastri helegene, im Hypotheken⸗Buch Vol. XVIII. fol. 16 verzeichnete Buͤdnerstelle mit der gerichtlichen Taxe von 400 Thl., Schuldenhalber zur Subhastation gestellt, und ein Bietungs⸗ Termin auf den 8. Oktober d. J., Vormittags 10 Uhr, aauf dem hiesigen Justiz⸗Amt angesetzt, zu welchem Kauflustige und Zahlungsfaͤhige mit der Nachricht eingeladen werden, daß die Taxe dei dem Gericht eingesehen werden kann. Zugleich werden alle die⸗ jenigen, welche als Eigenthuͤmer, Cessionarien, Pfand⸗ oder Brief⸗ an folgende Instrumente, und den daraus eingetragenen Bosten: 8 1) der Obligation vom 16. September 1790, aus welcher erx De- Fhnlr⸗ eodem fuͤr den Kolonisten Horchert zu Schoͤnwalde 35 Thl.; 2) der gerichtlichen Obligation vom 28. September 1799, wor⸗ aut ex Decreto de eodem 100 Thl. zu 4 pCt. Zinsen fuͤr die Wittwe Zinkern, geborne Dingler, zu Schoͤnwalde, im Hy⸗ 4. potheken⸗Buch Vol. XVIII. fol 161 eingetragen stehen; Anspruͤche zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, ihre An⸗ sbpruͤche binnen 3 Monaten, und spaͤtestens in dem anstehenden Ter⸗ mine, anzumelden, widrigenfalls ihnen ein ewiges Stillschweigen aauferlegt, gedachte Dokumente amortisirt und mit der Loͤschung ohne Produktion derselben verfahren werden soll. ö . Liebenmwalde, den 10. Juni 1831. Koͤnigl. Preuß. Justiz⸗Amt.

9 Die Unterzeichneten halten sich verpflichtet, die neueste Ver⸗ ordnung des Kongresses hinsichtlich der Manifeste, die vom 30. Sep⸗ rember d. J. in Kraft treten wird, durch die nachstehende, moͤglichst

genaue Uebersetzung derselben in oͤffentliche Kunde zu bringen, und

‚Ihre Freunde vor Schaden zu bewahren.

.1. „Das im Artikel 7 des Gesetzes vom 11. Novbr. 1827

vpoorgeschriebene Manifest muß alle Ballen, Kisten, Faͤsser

und andere Packen, aus denen die Ladung zusammen ge⸗

setzt ist, enthalten, und deren Inhalt im Allgemeinen

angeben, unter Aufuͤhrung der Anzahl derselben in Ziffern

so wie in Buchstaben, nebst ihren entsprechenden Mar⸗ ken und Nummern.“

„Sollte dieses Manifest nicht im Augenblick, daß das

Schiff ankert, vorgezeigt werden, so wird das Schiff mit

allem Zubehoͤr der Strafe gaͤnzlicher Confiskation unter⸗

worfen seyn, nicht aber die Ladung, die es anbringt.“

„Die Nichtangabe irgend eines Ballen, Fasses oder ali⸗

dern Packens der Ladung im Manifeste, wird mit einer

Geldbuße, die dem Werthe des nicht angegebenen Colli

gleichkommt, bestraft werden, und wenn derjenige, der

fuͤr das Manifest verantwortlich ist, diese Summe nicht einzahlt, wird so viel von seinem oder des Schiffes Ei⸗ genthume, oder im Fall keines da sey, das Schiff selbst confiszirt und oͤffentlich verkauft werden, um die Geld⸗ strafe heraus zu bekommen. Sollten mehr als sechs

Colli ausgelassen worden seyn, so wird das Schiff con⸗

fiszirt werden.“

Art. 4. „Außer dem im Art. 1 vorgeschriebenen Manifeste, muß

eine besondere, vom Einsender der Waare von jeder

Sendung unterzeichnete Angabe oder Factura zur Zeit

ddes Ankerns des Schiffes in Triplicat eingeliefert wer⸗

Packens oder Kiste, nebst Mark und Nummer, womit sie im Manifeste bezeichnet sind, aufgefuͤhrt seyn muß. Diese Angaben oder Privat⸗Manifeste muͤssen durch die Consuls oder Vice⸗Consuls der Republik, die sich den Haͤfen, von wo aus die Verladung geschieht, am naͤch⸗ sten befinden, bescheinigt werden.“

„Das Certificat, von dem im Art. 4 die Rede ist, wird erst dann verlangt werden, wenn die Einrichtung der Consulate decretirt seyn wird“

„Alle Waaren, von denen keine Angabe laut Art. 4 des Gesetzes eingeht, oder nicht mit der Angabe in Anzahl und Qualitaͤt uͤbereinstimmen, werden confiszirt werden.“ „Das Fehlen irgend einer der drei Facturen, oder son⸗ stiger Angabe, die im Art. 1 und 4 dieses Gesetzes ver⸗ langt werden, und deren Mangel nicht der Art, daß sie in irgend eine andere, in diesem Gesetze angeführte Strafe verfallen, werden mit einer Geldstrafe von 1 bis 25 Ducaten belegt werden, und ruͤcksichtlich des Schiffes laut den Verfuͤgungen im Art. 3, ruͤcksichtlich der Eig⸗

nner der Waaren aber laut den bestehenden Gesetzen er⸗ vboben werden.“

Ddie uͤbrigen Artikel des Gesetzes enthalten nur die Verfuͤgun⸗ gen, wie mit den confiscirten Guͤtern, den Geldbußen und den Contrabandisten umzugehen ist, und wie die ersten vertheilt wer⸗ den sollen. Mexico, den 3. Mai 1831.

Wm. de Drusina & G. S. Martinez, Hegewisch & Ebert. Agentschaft der Rheinisch⸗ Gustavo Uhde &Comp. Westind. Kompagnie.

Literarische Anzeigen.

In A. Asher’s Buchhandlnng, nene Friedrichsstrasse No. 49.

Meninsky Thesaur. ling. orient. 4 vol. fol. Vien 780 wie neu 56 Thlr. Buxtorff Concord. Biblior. Bas. 632. Pergamentband 7 Thlr. Hesy- chii Lex. e. Alberti 2 vol. fol. wie neu 18 Thlr. Pollux Onomasti- cum ed. Hemsterhnusii Prachtex. 18 Thlr. Damm. Lex. Hom. et Pind. 4t0. Berol. 767, schoͤn, 12 Thlr. Dasselbe, à Duncau, Lon- don, carton. wie neu, 14 Thlr. Forcellini et Faciolati Lex 805. 4 vol. fol. 20 Thlr. Morell. Thesaur. Graec Poëseos Eton 762. 2 vol. 4to 6 ¼ Thlr. Suidae Lex. Küsteri, Cantabreg. 705. 3 vol. fol. Prachtex., wie neu, in Juchtenband, 40 Thlr. Martini Lex. philol. 2 vol. fol. Ultraj. 711. 3 ¾ Thlr. Lexicon Herodoteum ed. Schweig- haeuser, London, mit Kupfern, neu, 4 Thlr. Montfaucon, Monu- mens de la Mouarchie frangaise 5 vol. fol. 63 Thlr. David Anti- quites d'Herculanum 9 vol. 4t0 15 Thlr. Espers Schmetterlinge nebst Fortsetzung, Text und Kupfer, zusammen 11 vol. 4to 35 Thlr.

Art. 5. Art. 6.

Art. 7.

esxm ac orn

Durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz, kann auf Bestellung bezogen werden, (in Berlin durch die Ens⸗ linsche Buchhandlung, Breite Strabe Nr. 23):

Die beste und wohlfeilste Bereitungs⸗Art

des Essigs, Bleiweißes und Bleizuckers, nach elektro⸗chemischen Grundsaͤtzen und einem neuen Systeme dargestellt; oder: die Kunst in 20 Stunden den reinsten und besten Essig, so wie auch auf die wohlfeilste, neueste und zweck⸗ 8 maͤßigste Weise, Bleizucker und Bleiweiß zu bereiten; mit

einem Anhange uͤber: . das Erwaͤrmen ohne Feuer,

das kuͤnstliche Ausbruͤten der Eier, 1 1 „mit Abbildungen, eine chemisch⸗technische Abhandlung von C. F. v. Salzer, Groß⸗ herzogl. Badischen Staats⸗Chemiker, und mehrerer gelehrten Ge⸗ sellschaften Mitgliede. 8vo. gebunden. Preis 6 Thl. 10 sgr. Der Herr Verfasser, schon laͤngst als ein vorzuͤglicher Che⸗ miker und Techniker bekannt, uͤbergiebt hier dem Publikum eine zwar nicht voluminoͤse, aber dennoch sehr gewichtige Schrift uͤber einige Industriezweige, welche das hoͤchste Interesse verdienen. Be⸗ sonders wichtig ist die Essigbereitung, welche in dieser aber⸗ mals verbesserten Manier jetzt die hoͤchste Vollkommenheit erreicht haben mag, indem das Produkt, nun dreimal wohlfeiler als nach der bisherigen Methode gewonnen werden kann. Die kuͤrzlich von Herrn Leuchs bekannt gemachte Methode wollen wir auf diesem Wege nicht tadeln sie hat uͤbrigens Aehn⸗ lichkeit mit der Salzerschen, nur nicht die Hauptsache, und

kostet das doppelte. J. D. Claßsche Buchhandlung.

und

Heeilbron a. M.

III1““

Laͤngst war ich bemuͤht, eine billige Methode zu Bereitung eines ganz weißen, reinen Essigs zu erfahren, die das laͤstige Rei⸗ nigen durch Destillation des rohen Essigs unnoͤthig gemacht haͤtte; aber immer vergebens, bis mir Herr Staats⸗Chemiker Salzer aus Carlsruhe die seinige mittheilte.

„Ddiese einzig in ihrer Art, gewaͤhrt bei einer nicht kostbaren ziemlich einfachen Einrichtung einen ganz wasserhellen, aͤußerst reinen, zu allen pharmaceutischen und chemischen Arbeiten anwend⸗ baren, sehr angenehm schmeckenden Essig, der auch jedem Essiga⸗ Fabrikanten und Haͤndler zusagen wird, indem ihm durch unschaͤd⸗: liche, faͤrbende Pflanzenstoffe jede beliebige Farbe gegeben werden, und bei Bereitung im Großen nie uͤber 3 Kreuzer Rhein. per Wuͤr⸗

den, in welcher der genaue Inhalt jedes allen, Fasses,

tafeln, sonst 3 Thl⸗

1“

Handlungen zu Posen,

Fen St jede beliebige Menge fertig wird und j

G 1 ede andere Concurrenz ver⸗ draͤngen muß. z ver,

Dies zur Beurkundung im Mai 1831. J. L. Schnitzer, Apotheker, Stadtaceiser und Buͤrger zu Weinsben,

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So eben hoͤren wir auch aus guter Quelle, daß ein fuͤrftli

Gutsbesitzer seine Essig⸗Fabrik nach Salzerscher E

deln laͤßt, dessen Zeugniß wir nachzubringen uns vorbehalten. ͤooII111““

1 1 Preis-Ernledrigung.

Durch die wohlfeilen Ausgaben lithographischer Werke über Anatomie, die freilich die Deutlichkeit und Genauigkeit in der Darstellung der Gesässe nicht gewähren können, welche sorgsam ausgeführte Kupferstiche darbieten, und durch einige au- dere neuerdings begonnene aunatomische Sammlungen, die zwar wohlfeil aber auch darnach sind, finden wir uns veranlalst, für die hier unten angezeigten Werke, über deren Werth die Kriih längst aufs Vortheilhafteste entschieden hat, eine Preiserniedrigung für einen Zeitabschnitt von einem Jahre eintreten zu lassen

Allgemeine Encyecelopaͤdie der Anatomie. E1 Knochenlehre nach J. Gordon, von Hofrath Rosenmuͤller, Dr. und Professor der Anatomie zu Lei⸗ G 122 Seiten Text und 16 Kupfertafeln, sonst 3 Thl. sett 8 2r Theil: 8 Baͤnderlehre von Dr. Robbi, ausuüb. Arzte, vieler gelehrten Gesellschaften Mitgliede u. s. n. in 1 Band Text und 1 Band mit 15 Kupfertafein. sonst n 4 Thl. jetzt 2 Thl., sonst color. 5 Thl., jetzt 2 ½ Thl. r 1 Muskellehre von Dr. Robbi, 1 Band Text und 1 Band mit 13 Kupfertafeln, sonst schwarz 4 Thl⸗ jetzt 2 Thl., sonst color. 5 ½ Thl., jetzt 2 Thl. e fons sch 748 4r Kbeil: P 8 Harsesllans der Arterien nach Bell, von Dr. Robbi, mit 104 Seiten Text und tafeln, sonst 3 Thl., jetzt 12 Thl. 1666 e Darstellung der Venen von Dr. A. C. Bock, mit 20 Kupfertafeln, sonst 5 , jetzt 24 Thl. , 7 Kferkofg. g st 5 Thl., jetzt 2 ½ Thl Darstellung der Saugadern von Dr. A. C. Bock, mit 15 Kupfertafeln, sonst 6 Thl., jetzt 3

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14 Kupfer⸗

7

Darstellung der Nerven 8 von Dr. Robbi, mit 118 Seiten Text u 1 jetzt 1 Thl. ateah 8n Bandes ie Abtheilang: .. x. & n 3 arstellung des Gehir’iees von Dr. A. C. Bock, mit 15 Kupfertafeln, son warz 5 Al. color. 6 ½ Thl., jetzt schwarz 2 ½ Thl., color. 38 dit schwtd. 5 8n Bandes 2e Abtheilung: Diarstellung der Organe der Respiration von Dr. A. C. Bock, mit 18 Kupfertafeln, sonst schwarz 6 Thl, color. 8 Thl., jetzt schwarz 3 Thl., color. 4 Thl Die Kupfertafeln sind meistens in Quart von dem bekannten Funßessichen Schroͤter mit besonderer Richtigkeit gezeichnet um ausgefuͤhrt.

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1 Bromberg und Gnese be⸗ stellungen hierauf an. 9 esen, nehmen 2

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Donnerstag, 14. Juli. Bis Mitternacht osse in 3 9 ten. Hierauf: Der Brief an sich selbst, vene Pef in 28

FI. 154 ¼, hF.

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Frankfurt a. M., 10. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. u Aproc. 67 ¼. G. 2 ⁄proc. 41. 1proc. 17 B. Bank⸗Aet 1208-9

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Berlin, Freitag den 15 ten

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Amtliche Nachrichten. 1..““]

Berlin, den 14. Juli. Se. Majestät der König sind heute von Potsdam nach pplitz abgereist.

Se. Majestät der König haben dem pensionirten Oberst⸗ seutenant von Pogwisch des Kaiser Franz Grenadier⸗Regi⸗ ints den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen geruht.

Der bisherige Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Karl Frie⸗ tich Arnold Dohm zu Unna ist zum Justiz⸗Kommissarius ei dem Land⸗ und Stadtgericht in Essen und dem Berggericht aselbst und zugleich zum Notarius im Bezirk des Ober⸗Landes⸗ glichts zu Hamm bestellt worden. Der bisherige Advokat Johann Heinrich Follmer ist m Anwalt bei dem Landgerichte zu Koblenz bestellt worden

g„Frankrei ch.

Paris, 7. Juli. Das Journal des Débat

gerhalten des Ministeriums bei den jetzigen Wahlen. „Die Re⸗ jerung“, sagt es, „ist streng in den Gränzen ihres Rechtes ge⸗ libben und hat nicht einmal von diesem vollständigen Gebrauch zemacht. Sie hat die Wahl⸗Freiheit proklamirt und die Unab⸗ ängigkeit der Beamten beschützt; sie hat nicht gewollt, daß Jemand sät sein Amt, sondern daß er für sein Land votire; sie hat sich it ihter Ehre verpflichtet, die Existenz des Beamten, der im Gahl⸗Skrutinium gegen ste stimmen würde, nicht anzutasten. Was auch geschehen möge, man wird ihr das Verdienst lassen nüssen, zuerst in einem so entscheidenden Wahlkampfe ihrem Rechte ber Leben und Tod der Beamten, welche Wähler sind, entsagt haben; sie wollte durch das Recht und nicht durch Absetzungen secht erhalten und befreite darum zwanzigtausend Gewissen. Uebri⸗ ins hat das Ministerium allerdings von dem Rechte Gebrauch mmacht, seine Kandidaten laut anzukündigen; es sagte nicht zu n Wählern: „„Ernennt diesen oderjenen Deputirten““, sondern: ‚„Ihr habt in Eurer Mitte einen Bürger, den Ihr lange mit Fueren Stimmen beehrtet, und den Ihr stets als einen treuen nd einsichtsvollen Mandatar betrachtetet, ich theile alle Ansich⸗ n dieses Bürgers; er ist mein Kandidat, weil er stets der Eu⸗ ige war; wenn Ihr ihn wählt, so ist dies ein Beweis, daß ich ich in meinem Urtheile über das Land nicht getäuscht habe.““ dies ist eine loyale constitutionnelle Sprache. Warum auch ollte Herr C. Périer nicht in den Werth seiner Meinung Ver⸗ auen setzen, er, der seit der Gründung der constitutionnellen Kegierung in Frankreich stets mit der Majorität übereinstimmte, er als Deputirter stets im Geiste der Maäjorität votirte, der als Minister nicht einen Augenblick gegen die Majorität regiert hat? Parum sollte er nicht seine Kandidaten so gut haben, wie Ihr ie Eurigen? Also keine Spur von Wahl⸗Umtrieben; das Ministerium hat nur gethan, was es thun mußte. Kann nan dasselbe von der Opposition sagen? Sie hat nichts ver⸗ bsänmt, um ihren Kandidaten den Sieg zu verschaffen, beder Wahl⸗Bulletins, noch Broschüren, noch Angriffe gegen das Ministerium und die Kandidaten der entgegengesetz⸗ in Meinung. Wir tadeln sie deshalb nicht, finden es aber be⸗ danernswerth, daß sie dabei zu heftig und bitter und zugleich nkonsequent verfahren ist, indem sie anfänglich radikale Absetzun⸗ gen in allen Staatsämtern verlangte und dann den Männern, die, ihrem eigenen Wunsche zufolge, an die Stelle der abgesetz⸗ ten Beamten gekommen waren, ihr Vertrauen entzog. Dies Ales gehört übrigens der Vergangenheit an; seit zwei Tagen hat Frankreich einen Schritt vorwärts gethan, und es treten jeßgt Pflichten ein, deren Nichterfüllung dem Vaterlande unbe⸗ echenbares Unheil bereiten würden. Wir glauben, die Wahlen werden dem Systeme der Regierung günstig seyn, und wünschen zlebhaft, da es auch das unsrige ist; tritt aber der entgegenge⸗ sezte Fall ein, so hilft kein Zaudern, das Ministerium muß dann den Männern der neuen Majorität den Platz räumen, mit dem Vorbehalt, sie auf der Rednerbühne und in den Blättern zu bekämpfen.“

Es ist wahrscheinlich, daß in dem hiest Kollegium bei der heutigen Abstimmung der General Lobau den Sieg über Hrn. Chardel davontragen wird, da Hr. Arnault, der gestern 227 Stimmen erhielt, heute in den öffentlichen Blät⸗ tem erklärt, daß er auf die Kandidatur verzichte; diese Stimmen werden größtentheils auf den Grafen Lobau übergehen, da sie erselbben politischen Nuance angehören.

Im zweiten Bezirk von Marseille ist Hr. Reynard“ zum

Deputirten erwählt worden.

Das Wahl⸗Kollegium von Rambouillet hat Hrn. Lepelle⸗ jer⸗d'Aulnay zu seinem Präsidenten ernannt. Der Temps bemerkt über den Ausgang der Wahlen: „Die Kurse werden unsehlbar morgen steigen, denn noch nie hat die hauptstadt Wahlen getroffen, welche beruhigender für die Frei⸗ heit und den Kredit wären. Keine Partei hat Grund, sich zu beklagen, denn zu keiner Zeit waren die Wähler so vorbereitet, noch so frei, noch auch, man muß es zu ihrem Lobe sagen, so pünktlich, denn jeder war auf seinem Posten; dies ist von glück⸗ icher Vorbedeutung für unsere constitutionnelle Zukunft; wir wünschen lebhaft, daß derselbe Geist die Wähler der Departe⸗ ments beseele. Man darf also der Hoffnung Raum geben, daß die eue Kammer die wahre Vertreterin des Landes seyn und uns mit den Wünschen und Bedürfnissen desselben bekannt machen werde.“ Der National bemerkt: „Von den bis jetzt proklamirten hie⸗ gen eilf Deputirten haben sich sieben verpflichtet, gegen die

en zehnten Wahl⸗

Erblichkeit der Pairie zu stimmen, nämlich die Herren Laffitte, Odier, Salverte, Delaborde, Ganneron, Daunou und Las⸗Cazes der Vater; die vier ministeriellen Deputirten, welche diese Ver⸗ bindlichkeit nicht eingegangen sind, sind die Herren Périer, Delessert, Schonen und Barthe. Der alte Carbonaro, Herr Barthe, hat aber, um nicht für einen Anhänger der Aristokratie zu gelten, eine Ansicht über die Pairie durchblicken lassen, die ihm eigentlich nicht gestattet war; die Herren von Schonen und Delessert können vielleicht durch die Diskussion aufgeklärt wer⸗ den, und nur der einzige Herr Périer ist also, mehr als Mini⸗ ster denn als Deputirter, an die Sache der Erblichkeit gebunden. Die Frage der Erblichkeit war für das Périersche Ministerium eine Lebensfrage, und die Pariser Wahlen sind also der Mehr⸗ zahl nach feindlich gegen dasselbe ausgefallen.“

Der Englische Botschafter, Lord Granville, ist aus London hierher zurückgekehrt.

Dem Journal du Commerce zufolge, ist man im Kriegs⸗Ministerium mit der neuen Organisation des Gesundheits⸗ Wesens der Armee und mit der Bildung von vier Gendarmerie⸗ Regimentern für die Nord⸗Armee beschäftigt.

Ueber die Mission des Professor Cousin äußert das Jour⸗ nal des Débats: „In ganz Deutschland, und namentlich in Berlin, hat Herr Cousin die schmeichelhafteste Aufnahme gefun⸗ den; diese ehrenvolle Verbindung, welche Herr von Montalivet zwischen Preußen und Frankreich anzuknüpfen den glücklichen Gedanken hatte, hat die lebhafteste Sympathie gefunden; man hat sich beeilt, ihm die Archive des öffentlichen Unterrichts zu öffnen, wodurch er in den Stand gesetzt worden ist, dem Mini⸗ ster der Unterrichts⸗Angelegenheiten bereits die vollständigsten und interessantesten Berichte einsenden zu können.

Straßburg, 8. Juli. Die Wahlen im Departement des Niederrheins sind nunmehr beendigt und der Mehrzahl nach zu Gunsten der Opposition ausgefallen. Nachdem vorgestern Herr Odilon Barrot zum Deputirten des zweiten hiesigen Wahlbe⸗ zirks ernannt worden, wählte gestern das Kollegium des ersten Bezirks im zweiten Skrutinium den General Lafayette mit 117 unter 214 Stimmen; sein Mitbewerber, Herr v. Türkheim, erhielt 92; das dritte Waht⸗Kollegium (extra muros) ernannte Herrn Coulmamn mit 189 unter 325; Herr v. Türkheim, der hier ebenfalls als Kandidat auftrat, er⸗ hielt 108. Ferner wurden gewählt in Weißenburg Herr Müntz, Notar, in Zabern, (wie bereits gemeldet) Hr. Florenz Saglio,“ in Schlettstadt der ministerelle Kandidat, Hr. Hu⸗ mann und zwar mit großer Majorität, nämlich mit 150 unter 179 Stimmen.

Das Ergebniß der Wahlen im Departement des Oberrheins ist folgendes: In Kolmar wurden Herr André, Rath am dortigen Königl. Gerichtshofe und Gegner der Erblichkeit der Pairie, und Herr Friedrich Hartmann; in Mühlhausen Herr Nikolas Köchlin“; in Altkirch der Baron v. Rei⸗ nach“ und zu Belfort der General Stroltz gewählt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 4. Juli. (Nachtrag.) Am Schlusse seines Vortrages sagte Hr. Macauley: . 3

„Es wird behauptet, die gegenwaͤrtige Reform wuͤrde Aeine Schluß⸗Maaßregel seyn; haben aber die ehrenwerthen Herren von der Opposition etwas vorzuschlagen, das mehr als die vorliegende Bill als ein Schließliches zu betrachten seyn wuͤrde? Ich fuͤr mein Theil sehe die gegenwaͤrtige Reform als eine Schluß⸗Maaßregel an, und zwar fuͤr die ganze Zeit, fuͤr die wir vernuͤnftiger Weise Gesetze geben koͤnnen. Unbezweifelt duͤrfte sie dem gesellschaftlichen Zustande nicht mehr entsprechen, der in 100 Jahren in England eingetreten seyn wird, denn bis dahin kann sich vielleicht ein zweites Liverpool in den Hebriden erheben, bis dahin kann Manchester eine Ne⸗ benbuhlerin in einer großen Fabrikstadt gefunden haben, die sich in den jetzt unbebauten Haiden von Galway erhoben. Doch fuͤr solche Ereignisse haben wir nicht zu sorgen; unsere Nach⸗ kommen moͤgen alsdann sehen, welche neue Veraͤnderungen von den Umstaͤnden erheischt werden. Was koͤnnten uns also wohl die ehren⸗ werthen Herren von der Opposition, an die Stelle der gegenwaͤrti⸗

en Bill, als Schluß⸗Maaßregel vorschlagen? Angenommen, es ge⸗ änge ihnen, die gegenwaͤrtige Bill niederzuschlagen und die Mini⸗ ster von ihren Posten zu bringen was braͤchten sie uns wohl dann? Irgend eine Schein⸗Reform, so eine Art Bassetlow⸗Maaßregel *) (Ge⸗ fachter), gleich derienigen, durch die ein Ministerium geaͤndert wurde,**) weil die meisten Mitglieder desselben abgeneigt waren, das Wahlrecht eines korrumpirten Burgfleckens auf eine große Stadt zu uͤbertra⸗ en eine Reform endlich, gleich derjenigen, die den drei wichtig⸗ sten Staͤdten Englands eine Vertretung im Parlament verweigerte. (Beifall.) Welches wuͤrde jedoch der Erfolg einer aus solcher Quelle zu erwartenden Reform seyn? Wuͤrde sie nicht diejenigen bloß reizen und erbittern, die sich sagen muͤßten, daß sie das Erhaltene lediglich der Furcht derer zu verdanken haͤtten, die es mit Widerstreben be⸗ willigt haben? Aufs neue wuͤrden die Demagogen ihr Haupt erhe⸗ ben, und die alte Aufregung wuͤrde zuruͤckkehren. Vor allen Din⸗ gen aber sey mir die Bemerkung erlaubt, daß England. nicht das Land sey, in welchem es gerathen oder gefahrlos seyn duͤrfte, sich egen die oͤffentliche Meinung aufzulehnen. (Beifall.) Es moͤchten hier vonst Ercignisse wie 1828 in Irland eintreten, und zwar mit aͤhnlichen Folgen. Bald duͤrften wir dann auch wieder die Whigs in ihren ver⸗ jassenen Aemtern sehen, waͤhrend die Tories, jedoch nur etwas zu spaͤt, Buße thun und bekennen wuͤrden, daß diejetzt vorgeschlagene Reform eine nothwendige Maaßregel sey. Nur allzulange ist diese schon dem Lande vorenthalten worden. Wahrlich, wir brauchen uns nicht erst im Auslande umzusehen, um wahrzunehmen, wie unheilbringend eine unzeitige Verzoͤgerung werden kann; in Irland selbst finden wir den belehrendsten Belag dazu. Ist etwa Ein Beispiel unuͤberlegten Eigensinnes nicht genug fuͤr unsere Generation? Ihre Furcht will ich keinesweges rege machen; nur auf diejenigen Besorgnisse will 8 hinweisen, zu denen wirklich ein vernuͤnftiger Grund vorhanden ist. Vor bloßen Poͤbel⸗Auflaͤufen oder Tumulten brauchen wir nicht bange zu seyn; alle gute Menschen, welcher Partei sie auch angehoͤ⸗ ren moͤgen, werden sich immer vereinigen, um Zusammenrottungen

nde das Wahlrecht des der Corruption überwiesenen East⸗ Rehn. ; Stadt, sondern auf den Bezirk von Bassetlaw, zu jener gehörte, übertragen. Üüüa. sen-- Feche 1ü⸗ die Herren Huskisson und Charles Grant gusschieden.

des Poͤbels, wie etwa die von 1780, zu unterdruͤcken. Allein wehe der Verwaltung, die keinen Unterschied zwischen einer Nation und dem Poͤbel zu machen weiß, oder die der Meinung ist, daß das ver⸗ staͤndige und konsequente Bestreben der ersteren eben so leicht nieder⸗ gehalten werden kann, wie das zwar tumultuarische, aber voruͤber⸗ gehende Motiv des letzteren. Dieser große Irrthum war es, den die Stuarts drei Mal buͤßen mußten. Zu Weissagungen solcher Art ist inzwischen kein Anlaß da; ich glaube vielmehr, daß die Krisis voruͤber ist. Der unwiderrufliche Moment ist festgehalten worden, und nichts kann mehr der Annahme dieser edlen Bill (Gelaͤchter von der Opposition, dem von der ministeriellen Seite durch Beifalls⸗ bezeugungen geantwortet wird), dieser zweiten Bill of rights (Ge⸗ laͤchter und Beifall wiederholen sich) ja, ich nennc sie so, und unsere Kinder und Kindeskinder werden sie so nennen dieser gro⸗ ßeren Charte von den Englands (Lauter anhaltender Beifall) nichts kann ihr mehr im Wege seyn! (Neuer Beifall.) Ich Prbe⸗ das Jahr 1831 ist dazu bestimmt, der Menschheit das erste Beispiel darzustellen, daß ein großes, verwickeltes und tiefge⸗ wurzeltes System von Mißbraͤuchen ohne Gewaltthaͤtigkeit, ohne Blutschuld, ja ohne Beraubung eines Menschen beseitigt und unter ruhiger Deliberation aller in Frage stehenden Punkte die Autoritaͤt des Gesetzes nicht im geringsten verletzt worden. (Beifall.) Dies sind Ereignisse, die den Englaͤnder wohl auf die Zeit und das Land⸗ in welchen er lebt, stolz machen koͤnnen; Ereignisse, die uns ver⸗ trauensvoll auf das kuͤnftige Geschick des Menschen⸗Geschlechts blicken lassen, und die, wenn ich mich nicht taͤusche, uns eine lange Reihe von tubtgen und gluͤcklichen Jahren versprechen, in deren Verlauf Nichts die Eintracht einer populairen Regierung und eines loyalen Volkes stoͤren wird von Jahren, in denen der Krieg, falls er unvermeid⸗ lich seyn sollte, das Volk als eine vereinigte Nation finden wuͤrde von Jahren, die sich ganz besonders durch die Verringerung der oͤffentlichen Lasten, durch das Gedeihen des Gewerbfleißes, durch die Verbesserung unserer Jurisprudenz und durch alle Siege des Frie⸗ dens auszeichnen, in denen weit mehr als in militairischen Trium⸗ phen das wahre Wohl der Stagten und der wahre Ruhm der Staats⸗ maͤnner besteht (lauter Beifall). Von solchen Gefuͤhlen und Hoff⸗ nungen beseelt, leihe ich der Reform⸗Maaßregel meine innigste Un⸗ terstuͤtzung; an sich schon wuͤnschenswerth, erscheint sie mir beson⸗ ders im gegenwaͤrtigen Augenblicke und bei der jetzt vorherrschenden Stimmung fuͤr die Ruhe des Reiches und die Stabilitaͤt der Re⸗ ierung unumgaͤnglich nothwendig.“ (Der Redner ließ sich unter wS. lang anhaltenden Beifalls⸗Bezeugungen auf seinen Platz nie⸗ er.

Unterhaus. Sitzung vom 6. Juli. (Nachtrag.) Herr W. Brougham erhob sich unter dem lauten Rufe des Hauses nach Sir Robert Peel. Nachdem er Gehör erlangt hatte, sagte er: .

„Da ich weiß, daß eine große Anzahl ehrenwerther Mitgaglieder zu reden und eine noch groͤßere Zahl bald uͤber die vorltegende Frage ab⸗ zustimmen wuͤnscht, so wuͤrde ich das Haus selbst mit meinen weni⸗ gen Bemerkungen verschont haben, wenn rmich nicht so zahlreiche Konstituenten in dies Haus geschickt haͤtten, um das Organ ihrer Wuͤnsche in Bezug auf die vorliegende Frage zu seyn, und ich es deshalb nicht wuͤrde verantworten koͤnnen, ein stilles Votum abzu⸗ geben. In Bezug auf die Angaben des ehrenwerthen und gelehr⸗ ten Herrn (Sir Ch. Wetherell), der seine Rede mit so viel Ener⸗ ie und Heftigkeit vorgetragen hatte, daß ich glaube, er haͤtte zu derselben besser einen kaͤlteren Monat gewaͤhlt, so kann ich die Hand aufs Herz legen und sagen, daß ich auch den aͤrmsten meiner Kon⸗ stituenten niemals solche Hoffnungen gemacht habe, wie die, daß die Reform⸗Bill ihm etwa das Pfund Thee zu einem Schilling ver⸗ schaffen werde.“ Nachdem der Redner guch den anderen Angaben des Sir Ch. Wetherell in der Kuͤrze widersprochen hatte, ging er auf die Aeußerungen des Sir George Murray uͤber. „Es scheint“, sagte er, „daß ein sehr ehrenwerther und tapferer General die Muße zwischen den beiden Sessionen benutzt habe, um Geschichte zu stu-⸗ dieren; aber nicht mit vielem Erfolg, wenn ich nach den Ansichten urtheilen soll, die er sich von dem Charakter Cromwells gebildet hat. Der ehrenwerthe und tapfere General hat gefragt, was das Volk bei der Bill gewinnen wuͤrde. Ich antworte ihm darauf: „Alles, was die Burgflecken⸗Haͤndler verlieren.“ Alles, was man den Huͤlfsquellen der Beguͤnstigung, des Einflusses, des Mißbrauchs und der Verderbtheit entzogen hat, gewinnt das Volk alle un⸗ gesetzliche Gewalt, welche eine Partei verliert, gewinnt das Land und der Koͤnig! Der Konig, von dieser verderblichen Partei befreit, hat sich einen aͤchten Britischen Thron in den Herzen seines Volkes erbaut.“

Herr W. Brougham widerlegte dann noch die von einigen Mitgliedern ausgesprochenen Befürchtungen, daß England durch die Reform⸗Bill zur Republik gemacht werden dürfte. Er wies darauf hin, wie ächt monarchisch England gesinnt sey, und wie es selbst gleich nach Cromwells Herrschaft unter der, nach Cla⸗ rendon, England nicht allein siegreich im Auslande, sondern auch im Innern gut regiert gewesen sey, zur Monarchie zurückgekehrt wäre. Eine Furcht nur gäbe es, der sich jeder kluge und recht⸗ liche Mann überlassen dürfe, nämlich die, die Zuneigung des Volks zu verlieren. (Hört, Hört!) Der Ruf nach Sir Robert Peel wurde nach dieser Rede immer hes⸗ tiger. Derselbe erhob sich und begann folgendermaßen:

„Als ein Mitglied der Minoritaͤt bin ich im Begriff, die Gruͤnde anzugeben, welche mich veranlassen, der Bill zu opponiren, und ich hoffe, daß mir die Majoritaͤt ein nachsichtiges Gehoͤr se enken wird. Ich habe keinen Burgflecken zu behaupten und keinen zurgflecken⸗ Besitzer durch meine Opposition zu verbinden. Von einem persoͤnli⸗ chen Vortheil ist daher bei mir nicht die Rede. Ich bin von der Wichtigkeit der gegenwaͤrtigen Diskussion tief durchdrungen, und ich denke immer daran, daß wir uͤber die kuͤnftige Verfassung diese⸗ Hauses debattiren. Ich wuͤnsche in die gegenwaͤrtige Eroͤrterung keine Betrachtungen uͤber das fruͤhere Benehmen der Regierung ein⸗ zumischen. Es ist uns im Laufe der Debatte oͤfter die Lehre gege⸗ ben worden, daß wir uns ganz an die vorliegende Frage halten⸗ und nicht auf die Politik fruͤherer Verwaltungen zuruͤ kommen soll⸗ ten. Ich wuͤnsche nun zwar diese Lehre zu befolgen, aber ich fuͤrchte, daß es mir schwer werden wird, da ich durch die Rede eines ehren⸗ werthen Mitgliedes, der im Anfang das Haus ernstlich ermahnte⸗ die Debatte auf die vorliegendeFrage zu beschraͤnken, und mit einer bitteren Tüadegzger dagven e Mina v. Alage narkersacsche heezbehänuns uweichen; inde e ich sehr wohl, daß eine persd⸗ 1 bei dem . Gegenstand, der uns beschaͤftigt, nicht passend ist. Ich kann aber, wenn man uns vorwirft, daß wir der oͤffentlichen Freiheit und dem oͤffentlichen Frieden im Wege gestanden haͤtten, und behauptet, daß diese unter dem jetzigen Ministerium 6 schoͤnster Bluͤthe prangten, die Bemerkung nicht unterdruͤcken, daß in den letzten 6 Wochen mehr Unterthanen des Koͤnigs bei Zwistigkeiten

persoͤnliche Vertheidigung