ALintrag aber augenommen.
Supplement bekannt gemacht, worin die Einstellung der Feind⸗ seliskeiten angezeigt und erklärt wird, daß die streitigen Punkte zwischen beiden Regierungen unverzüglich auf genügende Weise beigelegt werden sollen. Am 10ten ist eine Englische Fregatte in Belem eingelaufen. Eine Revolution ist in diesem Lande nicht zu erwarten, da der gümstige Augenblick, eine solche zu ver⸗ suchen, unbenutzt vorübergegangen ist. Dom Miguel hatte auf
dem einen Piatze ein Lager von 3000 Mann mit 29 Kanonen
errichtet; ein anderes befand sich auf den die Stadt beherrschen⸗ den Höhen, um die Stadt im Fall des Ausbruchs einer Insur⸗ rection in Grund schießen zu können.“ Großbritanien und Irlalnd.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Sitzung vom 27. Juli. Lord Palmerston erschien an der Barre des Haufes und überreichte die Abschrift des Protokolles einer am 17. Aprit im auswärtigen Amte gehaltenen Konferenz in Betreff der Schleisung einiger Festungen an der Belgischen Gränze. Auf den Antrag, daß es gedruckt werden möge, erhob sich Herr Hume mit der Frage, ob der edle Lord jetzt, da die Belgische
alle m dieser Angelegenheit stattgefundene Mittheilungen dem Hause vorgelegt würden? Sollte die Vorlegung jetzt noch unan⸗ gemessen erscheinen, so wolle er keinesweges darauf dringen, da
er nicht gesonnen sey, die Regierung in irgend eine Verlegen⸗ — us ging über, worauf es sich vertagte.
heit zu setzn. Lord Palmerston versicherte, daß die ganze
Unterhandlung noch nicht so vollständig beendigt sey, um ohne
Unbequemlichkeit die gewünschten Mittheilungen machen zu kön⸗ versch einen 1 r Einfuhr⸗Bill bis zum 8. August.
nen. Belgien habe zwar einen Souverain erwählt, der jetzt in⸗ stallirt sey und sich an der Spitze der Regierung befinde; die
Friedens⸗Frage mit Holland sey jedoch noch nicht abgemacht, und 1 Ref 1 g auf a sey die Vorlegung der Papiere noch nicht an der Zeit. der Liste B befindlichen Orte Clithero, Cockermouth, Dorchester,
Herr A. Baring wünschte über folgenden Umstand Auskunft zu haben: „Durch einen Traktat“, sagte er, „zwischen Ruß⸗
land, Großbritanien und Holland, der bei Beendigung des Krie⸗
ges abgeschlossen wurde, haben sich die letzten beiden Mächte
Mitglied ein jeder erwählen sollen.
verpflichtet, die Haͤlfte einer Russischen in Holland tontrahirten
Schuld zu bezahlen. 8 theilt, wovon Rußland die eine, England und Holland aber die andere tragen sollten, was uns eine Ausgabe von etwa 100,000
Pfd. jährlich zuzog.
einer möglichen Trennung wurde jedoch gar nicht gedacht.
beiden Lander sind nun hona fide getrennt, und da jene Bedin⸗ gung aufgehört hat, so weigert sich auch Holland, seine Zahlun⸗ Nun wünsche ich aber von dem edeln
„ — b „ 4 , 88,7 . 9 . goto . Foro Pr 8⸗ Lord zu wissen, ob unsere Regierung Willens ist, dasselbe Ver⸗ Festungen, vorgelegten Konferenz⸗Protokolls: fahren zu beobachten? Lerd Palmerston erwiederte, es sey
gen länger fortzusetzen.
nicht so ganz einsach, als es beim ersten Laublicke erscheine, ob England durch den früher eingegangenen Vertrag gebunden sey oder nicht, die Bezahlung seines Antheils fortzusetzen. Der Ge⸗
Die Schuld wurde in zwei Häften ge⸗
(ehielt der Köonig ein Lever. Als einfache Bedingung wurde dabei fest⸗ wurde durch den Würtembergischen Gesandten vorgestellt und gestellt, daß diese Zahlung so lange fortgesetzt werden solle, als
genstand werde jetzt indessen vom Kabinette erwogen, und sobald
eine Entscheidung in dieser Hinsicht getroffen worden sey, werde Zwischen Frage sorgfältig er vier Hoͤfe einstimmig
er auch nicht ermangeln, sie dem Hause mitzucheilen. Holland und England, fügte der Minister hinzu, finde in dem in Rede stehenden Bezuge der Unterschied statt, daß das erstere
nehmen. daß vorläufig auch von Seiten Englands keine weitere Zahlung
geleistet werden würde, bis vom Kabinette entschieden worden, Sir Robert
daß England auch ferner dazu verpflichtet sey. Peel nahm wiederum Anlaß, die in der Thron⸗Rede des Kö⸗ nigs der Franzosen vorkommenden Stellen in Bezug auf Bel⸗ gien und Portugal zu berühren.
Er ging dabei von demselben
Standpunkte aus, den der Graf v. Aberdeen am vorigen Tage im Oberhause seinen Fragen zum Grunde gelegt hatte und schloß mit der Frage, ob bei den Unterhandlungen, welche, dem Ver⸗ nehmen nach, der Schleifung eines Theiles der Belgischen Fe⸗
stungen vorangehen sollten, Frankreich, von den vier anderen gro⸗
ßen Mächten dazu aufgefordert, als Theilnehmer auftreten würde?
Ferner, ob es wohl zulässig sey, dem Hause die Papiere vorzu⸗ legen, die sich auf den Französisch⸗Portugiesischen Streit bezö⸗ gen? Lord Palmerston erwiederte mit Hinsicht auf die Un⸗
terhandlungen übder die Schleisung der Belgischen Festungen,
daß Frankreich keinen Theil daran nehmen wurde. Was Por⸗ die von dem sehr ehrenwerthen Baronet verlangten Mittheilun⸗ gen jetzt vorzulegen, und zwar nicht sowohl um der Interessen Englands halber, als wegen der Unterhandlungen, die jetzt im Gange seyen, und denen leicht durch vorzeitige Eröffnungen und Diskussionen geschadet werden könnte. bemerkte, daß Holland, um für die Summen aufzukommen, die Großbritanien auf die Herstellung der Belgischen Festungen ver⸗ wendet habe, diesem Lande das Vorgebirge der guten Hoffnung, Demerara, Essequibo und Verbice abgetreten hätte; es frage sich nun, welche Entschädigung Holland für diese Abtretungen erhal⸗ ten würde?
Sir Rob. Peel 1 fichren — . 5 Unterzeichneten sehen kein Hinderniß, daß
2.o
989 5 1266 „ 2„ 2 26
Minister mit 251 gegen 181 Stimmen den Sieg davontruzen.
Das Haus vertagte sich um 2 ½ Uhr.
— Oberhaus. Sitzung vom 28. Juli. Der Herzog v. Norfolk überreichte eine Bittschrift der katholischen Ein⸗ wohner von Kilkenny, die darum nachsuchten, daß ein Theil der vom Parlamente bewilligten Gelder zur gend⸗Erziehung in Irland an Katholiken überwiesen werden möge.
richtliche Untersuchung gegen Herrn O'Comnell Bezug habenden Als Graf Grey eine Abschrist des
Papiere antragen werde. 1b Londoner Konferenz⸗Protokolles vom 17. Juli und des Schrei⸗ bens der Konferenz an den Fürsten Talleyrand auf die Tafel des Hauses legte, fragte der Marquis v. Londonderry, ob keine weitere Papiere mitzutheilen seyen, und ob der König von Holland und die Belgischen Kommissarien zur Zeit mit dem Protokolle vom 17. April bekannt gemacht worden sehen? Graf Grey erwiederte, es scheine ihm, als habe er nur von 1 s
Frage Notiz zu nehmen, und darauf antworte er, daß er fur
89
jetzt noch keinen Befehl von Sr.
4*
Angelegenheit geordnet sey, nichts dawider haben würde, daß Hanuse auch noch andere Papiere vorzulegen. Demzufolge jeigte
der Marquis von Londonderry an, daß er am nächsten Dien⸗ stage auf die Vorlegung sämmtlicher auf die Niederländische An⸗ gelegenheit sich beziehenden Aktenstücke förmlich antragen werde.
Das Haus ging sodann zur Berathung mehrerer Lokal⸗Bills
— Unterhaus. Sitzung vom 28. Juli. Hr. Hunt
verschob seinen Antrag auf Zurücknahme der bestehenden Korn⸗
Beförderung der Ju⸗
dem ersten Theile dieser
Majestät erhalten habe, dem ick wiegt 25 Tuns, oder 56,000 Pfd.
V
1
Lord Wynford zeigte für den Grafen Eldon an, daß treuen Unterthanen gefallen lassen werden.
dieser am nächsten Donnerstage auf Vorlegung der auf die ge⸗ gen Vorkehrungen getroffen worden, daß, im Fall der König d Brücke in der Nähe zu betrachten wünschte, der Weg dahin von jede
Sobald Ihre Majestäten an den Zelt angelangt sind, wird der Luftschiffer, Herr Green, in einem Lust⸗
von 2000 Fuß. Die Aldermen und ihre Frauen werden d Plätze neben dem Königl. Zelt einnehmen. Der Lord⸗Mayan die Aldermen und das Comité der London⸗Brücke werden Ihe Majestäten an den Stufen des westlichen Themse⸗Einganges em pfangen, und oberhalb wird eine Ehrenwache aufgestellt sey Man glaubt, daß der Konig und die Königin um 4 ½ Uhr!
dem Zelte anlangen und sich daselbst die Gastfreiheit Ihrer g.
Es sind die nöth
Andrang frei gehalten bleibt.
ballon in die Höhe steigen. — Es wird übrigens kein Toast ausgebrac und keine Rede bei dieser Gelegenheit gehalten werden. Einigs der berühmtesten Baumeister ist in den zwei letzten Tagen do Zutritt zu der Brücke verstaltet worden, und sie haben sich! Ausdrücken der höchsten Bewunderung sowohl über den G. schmack als über die Geschicklichkeit der Bauart geäußert. Gag besonders werden die geschliffenen Granit⸗Blöcke bewunde wesche an den 4 Ecken der Brücke aufgestellt sind; jeder derselb
Die Times meldet, daß die Berichte aus Cadix vom 16t d. dahin lauteten, daß es die Absicht der Spanischen Regieru sey, die Freiheit des dortigen Hafens wieder aufzuheben. Vit
Englische Kaufleute, die sich daselbst, im Vertrauen auf dirg
Freiheit, etablirt hätten, würden es bitter büßen, sich auf ein
Verfugung der Spanischen Regierung verlassen zu haben. M.
beseitigt worden waren, ging das Haus neuerdings in den Ank⸗ schuß über die Reform⸗Bill über und genehmigte, daß die auf
Droitwich, Evesham und Great⸗Grimsby in der Folge nur Ein
Jeder einzelne Ort veran⸗ laßte diesesmal eme lange Debatte.
von resp. 82 und 86 Stimmen zu Gunsten der Minister ausftelen.
London, 29. Juli. - 8 Der Prinz Paul von Würtemberg
hatte eine Privat⸗Audlenz beimn Könige.
Folgendes ist der genaue Inhalt des vom Grafen Grey im Oberhause, bei Gelegenheit der Debatte über die Belgischen
„Die Bevollmaͤchtigten Oesterreichs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands haben, nachdem sie zusammengetreten sind, ihre
Aufmerkfamkeit auf die Festungen gerichtet, welche seit dem Jahre
1815 im Konigreich der Niederlande, auf Kosten der vier Hoͤfe, er⸗ richtet worden, so wie auf die Bestimmungen, welche, in diese Festungen, festzustellen seyn duͤrften, wenn die Trennung Bel⸗ giens von Holland desinitiv bewirkt seyn wuͤrde. Nachdem diese Frage sorgfaͤltig erwogen worden, waren die Bevollmaͤchtigten der
stehenden und Vertheidigung derselben zu schwer zu machen; daß uͤberdem die einstimmig anerkannte Unverletzlichkeit des Belgischen Gebiets eine Sicherheit darbiete, die fruͤher nicht vorhanden gewesen sey; endlich, daß ein Theil dieser Festungen, die unter anderen Umstaͤn⸗ den erbaut worden seyen, jetzt geschleift werden koͤnnte. In Folge dessen sind die Bevollmaͤchtigten schließlich uͤbereingekommen, daß, sobald eine Regierung in Belgien bestehen wird, welche von den Maͤchten, die an der Londoner Konferenz Theil nehmen, b eine Unterhandlung zwischen den vier Maͤchten und jener Regierung eroͤffnet werden soll, um diejenigen der erwaͤhnten Festungen zu be⸗ stimmen, welche geschleift werden sollen. — London, im auswaͤrti⸗ gen Amte. Den 117. April 1831. 8 (gez.) Esterhazy, Wessenberg, Palmerston⸗ Buͤlow, Lieven, Matuszewicz.“
Das unterm 14.
tete Schreiben der Konferenz lautet folgendermaßen:
gelegten Gesinnungen, zur . dens, setzen, halten es fuͤr ihre Pflicht, den vrand de veiliegende Abschrift eines Protokolls mitzutheilen, welches sie, in
Jahre 1815, in dem Koͤnig⸗ g.
in Folge der Unterhandlungen zu befuͤr hten, welche durch Aktenstuͤcken der Uun⸗- London stattgehabte Ankunft einer gewissen Anzahl Belgischer D t putirten, die von dem Bruͤsseler Kongreß, nach von demselben vo
Lord Palmerston erwiederte, daß England dafür
nicht bioß das Geld zur Herstellung jener Festungen hergegeben, sondern auch eine Million baar an Schweden für die Ueberlas⸗
sung von Guadeloupe und einen Tbheil der Russisch⸗Holländischen Schend übernommen habe, wodurch also Holland hinreichend ent⸗ schadigt worden sey. Uebrigens aber werde die Regierung die Ansprüche des Königs von Holland niemals außer Acht lassen und immer die freundschaftlichen Verhaältnisse zu unterhalten su⸗ chen, die, zur Ehre und zum Nutzen beider Staaten, so viele Jahre bestanden hätten. — Nachdem der Druck der von Lord
„Die unterzeichneten welches sie in die von der Regierung Sr. Majestat des Koͤnigs der Franzosen an den Tag Aufrechterhaltung des allgemeinen Frie⸗ dem Fuͤrsten v. Talleyrand die
Bezug auf die Festungen, die, seit dem 8 b erch her Niederlande geelchtet worden sind, abgefaßt haben. — Die diesem Protokoll dieselbe Publieitaͤt verliehen werde, welche den anderen terhandlungen gegeben werden duͤrfte, die seit November 1830 in Bezug auf die Belgischen Angelegenheiten vollzogen worden sind.
Wir ergreifen diese Gelegenheit u. s. w.
(gez.) Esterhazy. Palmerston. Matuszewicz.“
Buͤlow. Lieven;
an den Grafen Grey gerichtete Frage, ob während der drei Mo⸗ nate, die seit dem Protokolle vom 17. April bis zur Thron⸗Rede des Königs der Franzosen verflossen, keine Mittheilung zwischen der Fcanzösischen Regierung und der Konferenz hinsichtlich der
Lee
Belgischen Festungen stattgefunden, wurde von dem Minister
Palmerston überreichten Papiere verordnet und mehrere Bitt⸗ schriften einzelner Burgflecken, die ihr Wahlrecht nicht verlieren wollen, überreicht worden waren, ging das Haus wieder in den
Nusschuß über die Reform⸗Bill über, und zwar zunächst zur Begutach⸗ tung des zweiten Paragraphen, wonach die in der Liste B ver⸗ zeichneten Orte in der Folge nur Ein Mitglied (statt zweier) und nicht mehr erwählen sollen. Sir Rob. Peel schlug als Amen⸗ dement vor, daß die genannten Orte nur zwei Mitglieder und nicht mehr ein jeder zu erwählen haben sollen. Hierdurch würde natürlich der ganze Artikel umgestoßen woden seyn. Er führte für sich an, daß die Bill in ihrer jetzigen Gestalt dem nördlichen oder Manufaktur⸗Distrikt des Landes ein zu großes Uebergewicht verleihe und die südlichen oder Ackerbautreibenden Grafschaften ganz in den Hintergrund stelle. Dieses wurde von Lord J. Russell bestritten und gründlich widerlegt. Nach einer lebhaften Debatte wurde über das Amendement abgestimmt und dieses demnächst von 182 gegen 115 Stimmen verworfen, der ursprüngliche Man ging darauf zu den einzelnen Burgflecken über und fällte üder Aldborough, Agmondesham, Arundel, Ashburton, Bodmin, Bridport, Buckingham und Chip⸗ penham das Verdammungs⸗Urtheil. Nur bei Gelegenheit des
leßtgenannten Ortes fand eine Abstimmung statt, bei welcher die
verneint, doch zugleich jede nähere Auskunft von demselben ab⸗ gelehnt. r
Von zahlreichen und achtungswerthen Personen ist ein Ge⸗ such zu einer Versammlung in der Gemeinde⸗Halle unterzeich⸗ net worden, um hier die Gesimmungen des Gemeinde⸗Raths der Stadt London, in Bezug auf die Langsamkeit, mit der die Re⸗ ferm⸗Bill betrieben, und über die kleinliche und verlängerte Opposttion, die gegen sie erhoben wird, zu erkennen zu geben. Here Harmer, der Gemeinde⸗Advokat, Herr Dillon und andere Bittsteller warteten gestern dem Lord⸗Mayor in Mansion⸗House auf, welcher ihnen die größte Bereitwilligkeit zu erkennen ga, die Versanmlung abzuhalten. Da am Montag die Eröffnung der London-Brücke stattfindet, so wird die Versammlung in der Gemeinde⸗Halle nächsten Dienstag oder Mittwoch statt⸗ finden. 9
Die hiesigen Zeitungen sind mit Details über die be⸗ vorstehende Eröffnung der London⸗Brücke, durch den König, an⸗ gefüllt. Es wird bis jetzt, mit Ausnahme der Comités, der Al⸗ dermen und der verschiedenen Arbeiter, Niemand zuzelassen. Das Schauspiel der Eröffnung wird eines der prachtigsten seyn, welches je in London stattgesunden hat. In dem Konigl. Zelt wird, wie man glaubt, der Thron aufgerichtet werden, der am 9. November in Guildhall aufgestellt war. Die Königl. Tafel wird für 18 Personen eingerichtet werden. Hinter dem Konigl. Zelt werden auf beiden Seiten Tafeln aufgestellt, in einer Länge
M FE 8 — Bezug auf terlande zum Opfer darbringen;
Eine heute im Oberhause vom Marquis von Londonderry;
Ueber Cockermouth und Dorchester fanden Abstimmungen statt, die mit einer Majorität rier aus Achen für den Minister des Inneren an. — Gestern, gleich nach 2 Uhr Mittags,
genden Tagesbefehl an die Armee erlassen:
hege indeß noch die Hoffnung, daß wenigstens eine Bestimmunm
Nachdem einige Bittschriften des früheren Dekrets, daß nämlich, wenn die Cadir bewillig
Handels⸗Freiheit aufgehoben, dieses 12 Monate vorher bekam gemacht werden solle, aufrecht erhalten werden dürfte b
Nvite deylgmn de
Aus dem Haag, 30. Juli. Seit des Königs Zurie kunft in hiesiger Stadt sind hier verschiedene Couriere für d Regierung angekommen und lange Kabinets⸗Berathungen halten worden. — Heute Morgen kam unter Anderem eig. Ca zie; heißt, werden Se. Majestät in den nachsten Tagen diese Re denz abermals verlassen, um Allerhöchstihre Inspections⸗Re⸗f
wieder fortzusetzen, und namentlich, wie hinzugefugt wird, Bo
Der Baron von Cette, gen⸗op⸗Zoom, Grave und Nymwegen zu besichtigen. . . Ser b iir; 5 außerordentliche Gesandter und bevollmächtigter Minister des Kö⸗ Belgien und Holland vereinigt bleiben würden; des Umstandes aunßerordentliche S — 8 — . 7 F. 8 Die nigs von Baiern, hatte ebenfalls eine Audienz, um Er. Maje⸗ in⸗ stät ein Schreiben seines Monarchen zu überreichen.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich hat vorgestern fe
„Es ist mir eine angenehme Pflicht, im Auftrag des Koͤnigs
die Teuppen der Armee, die Se. Majestaͤt in diesen Tagen besic
der Meinung, daß, durch die neue Lage, in welche Belgien versetzt 1hne; bei e- eagng 3 Rorfle; 19; b , und garantirten Neutralitaͤt, das System einer militairischen Ver⸗ durch die bedeutende Verkleinerung seines Gebiets weniger im theidigung, welches füͤr das Koͤnigresch der Niederlande angenommen
Stande sey, seinen Antheil an jener Schuld auch ferner zu über⸗ worden sey, veraͤndert werden muͤsse; daß die in Rede
hung und die gerechte Sache setzet, fuͤr welche Ihr zu den
Der Kanzler der Schatzkammer bemerkte noch, Festungen zu zahlreich waͤren, uin nicht den Belgiern die Erhaltung
tigte, Allerhoͤchstdesselben besondere Zufriedenheit uͤber ihre gute He tung und ihr gutes Aussehen zu ecrkennen zu geben. — roß h das Vergnuͤgen, welches der Koͤnig empfand, als er auf eine so au gezeichnete und unzweideutige Art die uͤberzeugendsten Beweise n dem trefflichen Geiste erhielt, der Euch Alle beseelt. — Der Koͤn fuͤhlte sich gluͤcklich, bei dem Anblick der muthigen Streiter, die
reits Beweise abgelegt, wie sie ihr Blut dem Koͤnige und dem I der Freiwilligen, die im Augenbl der Gefahr zu den Waffen griffen, der Schuttereien, die allen seine
Aufrufen mit Enthustasmus Folge leisteten; ja bei dem Anblick we Euch Allen, die Ihr seit vielen Monaten an den Graͤnzen von A
Niederland steht und mit edler Beharrlichkeit, Ungemach und A opferungen ertragt, waͤhrend Ihr nichts lebhafter wuͤnschet, als i
den Waffen in der Hand dem Feinde zu zeigen, welche Gefüheth 8 8 wohner und des Handels entsprechen würde. —
Waffen eilte
Eure Brust bewegen, und welches Vertrauen Ihr auf die Vo
Darum ist der Koͤnig auf das innigste uͤberzeugt, daß, wenn die Sac Riederlands durch die Waffen entschieden werden muß, Ihr mit!
nem edlen Enthusiasmus, den Ihr vom ersten Augenblicke an d
Tag legtet, mit ienem unuͤberwindlichen Muth, jener unerschuͤtt
lichen Treue, die Euer Eigenthum sind, dem Feinde allent halte
entgegen treten werdet, wohin die Stimme des Koͤnigs und das T
anerkannt seyn wird,
duͤrfniß des Vaterlandes Euch rufen moͤchten. — Der Koͤnig weiß! daß Euch der Tag willkommen seyn wird, an welchem der Ruf „V waͤrts“ durch Eure Glieder ertoͤnt und Ihr unter dem Sceg
Gottes, der die Niederlande und deren Koͤnigliches Haus schon oft dus Truͤbsal errettete, in einen Kampf gehen werdet, der d
Niederlaͤndischen Jahrbuͤchern alten Ruhmes neue Blaͤtter hinzu
gen wird.“
Bevollmaͤchtigten der Hoͤfe Oesterreichs, Großbritaniens, Preußens und Rußlands, mit dem Wunsche, einen . 6; 8 erneren Beweis des Vertrauens zu geben, tugal vetreffr, so glaube er nicht, daß es zweckmäßig seyn würde, 29 9
Die hiesige Staats⸗Courant enthält noch folgende, a
. 22. Juni d. J. von den Niederandischen Gesandten bei d 8. en Fürften Talleyrand gerich⸗ 22.J 5 8 IFli ae venn egestegs ehettand g Londoner Konserenz, Herren Falck und van Zuylen van N
veldt, an besagte Konferenz gerichtete Neote: G
„Seitdem die unterzeichneten Bevollmaͤchtigten Sr. Majes des Koͤnigs der Niederlande amtliche Kenntniß davon erhielten, d die Konferenz sich mit den Maaßregeln beschaͤftige, welche zur Vo
ziehung der mit Sr. Maiestaͤt durch die fuͤnf Hoͤfe eingegange
Verbindlichkeiten erheischt werden duͤrften, ist ein so langer Zeitrau verflossen, daß es ihnen erlaubt seyn muß, sich nach diesen Maaß⸗
— : — —
eln zu erkundigen, ohne daß es ihrerseits einer Mchterhg sang . gerung
ses Schrittes beduͤrfte. — Sie wuͤrden geneigt seyn, neue Verz 1 ie
zogener Wahl eines Belgischen Souverains, abgesendet wurd veranlaßt werden konnten; sie beruhigen sich indessen mit dem 6 danken, daß das Anerbieten einer solchen Souverainetaͤt, gleich
die Weigerung oder die Annahme von Seiten des erwaͤhlten Pr.
zen, sie moͤge klar und einfach, oder bedingungsweise geschehe ‚welche sich danf beschraͤnkten, die zur Anerkennung des Souvergins gehoͤrenden 2
Dinge sind, die nicht zu den Protokollen gehoͤren,
dingungen zu bezeichnen. Nicht weniger gewiß ist es, daß sie d
Koönige, welchen Abmachungen zwischen den Belgiern und ein
Dritten nichts angehen, fremd sind; und selbst wenn die ande von der Konferenz; festgesetzten Bedingungen alle erfuͤllt seyn wuͤrde so wuͤrde das Individuum, welches die Souverainetaͤt Belgiens naͤhme, ohne vorher die Trennungs⸗Akte unterzeichnet zu haben, dadurch allein in eine feindliche Stellung gegen Se. Majestaͤt de setzen und als der Feind derselben betrachtet werden muͤssen. 2
baldige Rcalisation dieser Akte ist es, welche Holland und seine 9
gierung seit 4 Monaten sehnlichst herbeiwuͤnschten, und der Koͤn, fest entschlossen, nichts von seinen Rechten anfzuopfern, die er durch seinen Beitritt zu derselben sicherte, muß, in Betreff sein Mitwirkung zu den Maaßregeln, die zu nehmen die Konferenz gut halten duͤrfte, auf dem der Konferenz bereits bekannten Von halt beharren. Wahr ist es, daß, als die Konferenz durch die praͤsentanten der fuͤnf Hoͤfe im Haag den Wunsch ausdruͤc ließ, Se. Majestaͤt moͤge fuͤr den Augenblick von bisgen Vorbeh keinen Gebrauch machen, der Minister der ausw legenheiten den Auftrag erhielt, eine befriedigende Antwort zu, theilen. Die Unterzeichneten haben jedoch so eben die ausdruͤckle Vorschrift erhalten, zu erklaͤren, daß man diese Antwort in der V aussetzung gab, die Konferenz selbst wuͤrde nicht anstehen, die T tel zu bezeichnen, um den Anhang A zum 12ten Protokoll in A⸗ fuͤhrung zu bringen. Sollte diese Voraussetzung — die einzige m. liche nach so vielen ausdruͤcklich und foͤrmlich eingegangenen W. bindlichkeiten — sich durch die That als irrig ausweisen, so wuͤrde! Koͤnige keine andere Alternative uͤbrig bleiben, als seine Zuflu zu seinen eigenen Huͤlfsmitteln zu nehmen und einer Nachgiebigg ein Ziel zu setzen, die weder mit der aͤußeren und inneren Sichert des Staates, noch mit den schon so sehr beeintraͤchtigten Inte seiner treuen Unterthanen vereinbar ist, deren entschiedener R. das Resultat der Verlaͤngerung der dermaligen Krisis seyn wuül
ber jede
rtigen Ang
e] 8 ö
Die Unterzeichneten wollen sich indessen ihre dringenden Antraͤge hei den Herren oͤfe nicht fruchtlos bleiren, und daß sie unverzuͤglich in den Stand gesetzt werden, ihrer Regterung eine Darlegung derienigen Maaßregeln zu uͤbersenden, die von Ihren Excellenzen gemeinsam peschlossen worden, um jene Anordnungen in volle und gaͤnzliche Kraft zu setzen, welche die von der Konferenz herstammende Tren⸗ ungs⸗Akte als gerecht und passend geheiligt hat. In dieser Hoff⸗ ung, welche mit dem Wunsche der 5 Maͤchte, den allgemeinen Frieden aufrecht zu erhalten, so sehr uͤbereinstimmt, haben die Un⸗ erzeichneten die Ehre u. s. w.“
Nach einer, von einem als Gefangener in Belgien zurückgehalte⸗ en Ober⸗Offizier mitgetheilten, Uebersicht befanden sich bis zum 9. Juli in Belgien zusammen 1141 Holländische Gefangene, zämlich in Alost 26 Unter⸗Offiziere, 14 Korporale und 444 Ge⸗ meine, mit Inbegriff der am 15. Juli von Tournai nach Alost gebrachten 13 Unter⸗Offiziere und 21 Gemeinen; in Löwen 450 Gemeine; in Mons 23 Unter⸗Ofsiziere, 158 Gemeine, 9 Frauen nd 12 Kinder; in Tournai blieben 1 Unter⸗Offizier, seine Frau und 3 Kinder.
Antwerpen, 28. Juli. Das hiesige Journal sagt: „Unsere Stadt, welche vor einigen Tagen noch so einsam war, ot gestern einen Anblick des Lebens, der Bewegung und des Hlücks dar, womit wir keine der neueren Feierlichkeiten zu ver⸗ leichen wissen. Es war eine wahre Auferstehung, ein plötzlicher ebergang von Muthlosigkeit zur Hoffnung, vom Tode zum Le⸗ en. — Die Stadt war binnen 24 Stunden auf das festlichste eschmückt und alle Häuser mit Blumenguirlanden und Fahnen erziert worden. — Der König, welcher um 7 Uhr von Brüs⸗ labgereist, und auf dem Wege durch die Huldigungen zahlrei⸗ er Gemeinden aufgehalten worden war, kam erst um 2 ½ Uhr
Berchem war, wo er von allen Civil⸗ und Militair⸗Behörden mpfangen wurde. Der Bürgermeister überreichte ihm daselbst
gern uͤberzeugt halten, daß Bevollmaͤchtigten der fuͤnf
je Schlüssel der Stadt, und der Gouverneur der Provinz hielt
benfalls dort die bereits gestern mitgetheilte Rede. Se. Ma⸗ estat antworteten darauf folgendermaßen: „„Ich bin sehr er⸗ enntlich für Alles, was Sie mir im Namen der Provinzial⸗ Dexputation gesagt haben. Ich weiß, daß Ihre Provinz die in⸗ eressanteste des Reichs, in Betreff des Handels, ist, und daß es daselbst einen vorzüglichsten Absatz finden muß. Ich werde Alles, was in meinen Kräften steht, aufbieten, um Ihren Wünschen zu genügen. Die
Stadt Antwerpen befindet sich in einer ängstlichen Lage, wegen
er Citadelle. Der Handel bedarf des Friedens und der Sicher⸗ eit, und Ich hoffe, die Einwohner bal Gefahr beruhigen zu können.““ arauf, unter dem lebhaftesten Jubel des Volks, Stadt ein. Der König besah vor dem Diner Zassins. Auf den Quais nahm das ganze Schauspiel einen olitischen Charakter an und bildete einen der lebhaftesten Kon⸗ aste. Eine unermeßliche Menge begleitete den König mit Freu⸗ engeschrei, während auf dem linken Ufer die Holländer still⸗ chweigend dieses Schauspiel betrachteten, welches dem Könige in solches Interesse einflößte, daß er es durch einen Ausbruch on Fröhlichkeit küund gab. Der König speiste um 7 ½ Uhr. Beim Nachtische brachte er die Gesundheit der guten und loya⸗ n Bewohner Antwerpens aus. Er gab zu verstehen, daß, nach tzen neuesten Depeschen, der Friede nicht gestört, daß unsere Stadt bald von einem Gegenstande des Schreckens befreit wer⸗ en, und daß die theilweise Schleifung den Wünschen der Ein⸗ Der König ist ute Morgen um 7 ½ Uhr nach St. Antoine gereist, wo er 8 is 10,000 Mann die Revue passtren lassen und dann gegen Uhr hierher zurückkehren wird.“
Brüssel, 29. Juli. Der Belgische Moniteur meldet einem Postskriptum, daß Herr von Menlenaere, Minister der zuswärtigen Angelegenheiten, von Sr. Majestät einen fünftägi⸗ n Urlaub erhalten habe, und daß der General⸗Secretair des MNinzsteriums in semner Abwesenheit unterzeichnen werde.
Der hiestge Courrier enthält Folgendes: „Es scheint, daß g wenigen Tagen eine erste Veränderung im Personal des Mi⸗ isteriums stattfinden wird. Herr von Sauvage wird das De⸗ rtement des Innern verlassen, darin von dem Herrn Ch. von Brouckère ersetzt werden und dann zu seinem Gouvernement der drovinz Lüttich zurückkehren. Herr Tielemanns, gegenwärtig zouverneur dieser Provinz, wird dagegen das Gouvernement der
in die
Drovinz Namur übernehmen, welches durch die Absendung des
berrn von Stassart erledigt wird, der in der Eigenschaft eines vollmächtigten Ministers nach Wien gehen wird, um dem Kai⸗ r von Oesterreich die Throndesteigung des Königs Leopold zu otificiren. Herr von Stassart ist, als Kammerherr des Kaisers n Oesterreich, welche Würde er noch bekleidet, zu diesem Posten sersehen worden.“
Die verschiedenen Gesellschaften Brüssels haben sich vereinigt,
den König zu einem glänzenden Fest einzuladen.
Serarnt Fihettscchan eees vs P o l e n. eterst- e ner Warschau, 28. Juli. In der Sitzung der vereinigten ammern am 21sten d. M. wurde ein Gesetzentwurf über das eglement der Kammern entworfen, indem man behauptete,
aß, wenn auch in der Landbotenkammer einige Veränderungen
hthig wären, dieser Fall doch den Senat keinesweges treffe,
ssen Statuten nichts zu wünschen übrig ließen, daß aber gerade Feind war,
r Hauptpunkt, der Verbesserungen erheische, nämlich die Ein⸗ chtung der vereinigten Kammern, in dem Projekt ganz über⸗ angen sey. Dann trug der Kastellan Lewinski darauf an, daß an vor allen Dingen zur Wahl neuer Reichtags⸗Kommisstonen breiten solle, da die jetzt bestehenden, einem Reichstagsbeschluß m 18. Juni zufolge, mit dem 18. Juli ihre Gültigkeit verlo⸗ hätten. Es entspannen sich lange Diskussionen hierüber, die ehrheit entschied jedoch endlich, daß schon deshalb, weil sehr tele Mitglieder der alten Kommissionen abwesend waͤren, ese de facto zu bestehen aufgehört hätten. Der Kastellan PSenzyk meinte jedoch, es müsse erst noch ein besonde⸗ 8 Gesetz in dieser Beziehung erlassen werden; er legte auch so⸗ ich ein Projekt dazu vor, welches, nach einigen Verhandlungen, Bestätigung der Kammern in folgender Abfassung erhielt: Die Senatoren⸗ und Landboten⸗Kammer, nach Anhoörung der eichstags. Kommissionen, haben beschlossen und beschließen, wie gt: Die Wahlen der Reichstags⸗Kommissionen beider Kam⸗ eon, werden unverzüglich erneuert, die Kriegs⸗Angelegenheiten rden von jetzt an den Reichstags⸗Kommissionen für die Finanz⸗ esetze übertragen; die inneren Angelegenheiten den Reichstags⸗ ommissionen für die Civil⸗ und Kriminal⸗Gesetze; die diplo⸗ atischen Angelegenheiten den Reichstags⸗Kommisstonen für die bministrations⸗Sachen. Kein Mitglied beider Kammern darf Annahme des Amts eines Reichstags⸗Kommissars ausschla⸗ n, ohne einen gerechten Grund und die Erlaubniß der Kam⸗ er dazu zu besitzen. Die Kommissionen sollen alle 2 Monate irch Wahlen erneuert werden. Mit Vollziehung gegenwärtigen beschlusses werden der Senats⸗Präsident und der Marschall der andboten⸗Kammer beauftragt.“
wurde alle Augenb gerissenen Bruͤcken aufgehalten und konnte nur mit Muͤhe spaͤt in
schieht keiner Erwähnung. vowskische Corps nicht in Folge einer Schlacht, nicht durch einen
* 8 1“
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Unter amtlicher Rubrik enthält die Staats⸗Zeitung fol⸗ genden Bericht des General⸗Stabs⸗Chefs, Thomas Lubienski, an die National⸗Regierung, datirt aus dem Hauptquartier Czyste vom 25sten d. M.:
„Als der Brigade⸗General Muͤhlberg erfahren hatte, daß am 22sten d. M. eine feindliche Kolonne, bestehend aus 6000 bis 8000 Mann nehst mehr als 10 Kanonen, unter dem Kommando des Ge⸗ nerals Gerstenzweig, in die Gegend von Sochocin vorruͤckte, indem sie auf dem Wege von Pultusk nach Nieszawa begriffen war, an welchem letzteren Ort sie sich mit der Armee des Feldmarschalls Pas⸗ kewitsch vereinigen sollte, traf er augenblicklich die noͤthigen Verfuͤ⸗ gungen, um ihr den . zu vertreten; mehrtaͤgige Regenguͤsse hat⸗ ten die Wege sehr verschlechtert und die Maͤrsche, welche zu obigem Zweck zu bewerkstelligen waren, aͤußerst erschwert; trotz dem Allen langte die unter den Befehlen des Generals Turno stehende Kavallerie⸗ Division am 23sten d. M. um 4 Uhr Nachmittags in Racionz an, wo sie auf die ganze feindliche Macht traf; der genannte General be⸗ fahl dem Oberst Mycielskt, das Regiment der Litthauisch⸗Reußischen Legion in die zweite Linie zu nehmen und mit dem zweiten Kraku⸗ sen⸗Regiment unverzuͤglich den Feind anzugreifen; aber der lehmichte, durch die unaufhoͤrlichen Regenguͤsse aufgeweichte Boden machte die Operationen der Kavallerie von beiden Seiten sehr erfolglos, so daß man sich fast nur auf den Gebrauch der Artillerie beschraͤnken mußte.
Unsere Infanterie, welche, obgleich sie bis an die Kniee im Wasser baden
mußte, mit dem ihr Tb Eifer mit dem Feinde usammenzutreffen eilte, icke durch die angeschwollenen Baͤche und fort⸗
der Nacht nach Racionz gelangen. Sobald sie sich zeigte, ging der Feind, da er die bebsichtigte Richtung auf Drobin nicht zu verfol⸗ gen vermochte, auf das andere Ufer der Wkra und zog sich, nachdem er die Bruͤcken hinter sich abgebrochen hatte, nach Ciechanow zuruͤck. Der Major des dritten Uhlanen⸗Regiments, Zolkiewicz, welcher mit einer Kavallerie⸗ Division in Plonsk einen Wachtvosten besetzt hatte, marschirte, als er den Schall der Kanonen hoͤrte, mit 6 Pelotons gegen Racionz; er deta⸗ schirte 2 Pelotons zur Verfolgung der feindlichen Dragoner und nahm dem Feinde den Quartiermeister des Grodnoschen Husaren⸗ Regiments, 10 Husaren und gegen 50 Fuhren mit Lebensmitteln und Foöurage. Der Feind verlor in diesem Scharmuͤtzel mehrere Offiziere und gegen 50 Mann an Todten, Verwundeten und Gefangenen. Von unserer Seite verlor das 2te Krakauer Kavallerie⸗Regiment 2 Offiziere hoͤheren Ranges, von denen einer blieb und ein zweiter
schwer verwundet in Gefangenschaft gerieth, ferner gegen 20 Mann an Verwundeten und Gebliebenen. diesem Treffen gebrauchten Truppen das groͤßte Lob, vor allem aber der
General Turno ertheilt den in
Ausdauer und Tapferkeit, wovon die 2te Batterie der leichten rei⸗ tenden Artillerie unter der Leitung des Obersten Kolyska in dem
auf eine sichere Weise dreistuͤndigen Kampfe ausgezeichnete Beweise an den Tag legte.“
Der König zog nach der oben gemeldeten Affaire, an der Wkra hinaufmarschirt noch die
General Gerstenzweig ist, der Staats⸗Zeitung zufolge,
und hat sich mit seinem Corps der Armee des Feldmarschalls angeschlossen.
„Die Russen“, berichtet das eben gedachte Blatt, „rücken auf dem linken Weichselufer weiter vor; Kowal ist von ihnen besetzt; daß sie aber auch in Krosniewice eingerückt wären, hat sich nicht bestätigt. Die Communication ist auf direktem Wege unterbrochen, und zwar auf der Straße zwischen Kolo und Klo⸗ dawa. Bei Mlozlawek ist der Landsturm mit dem Feinde dieser Tage zusammengetroffen; ersterer eroberte diese Stadt dreimal, wurde aber wieder verdrängt und mußte sich zurückziehen, nach⸗ dem er viele Kosafen getödtet hatte. Am 25sten d. M. sollen die Russen Kutno besetzt haben. Sie ziehen sich vorzüglich an der Preußischen Gränze entlang nach der Wojewodschaft Kalisch. Ihre Vorposten rücken gewöhnlich des Abends weiter, indem sie nach allen Seiten hin Kosaken ausschicken. — Die schnellen Bewegungen unserer Truppen gestatteten nicht, in Siedlce die von den Bürgern entrichteten Abgaben einzuztehen. Als die Russen heranzogen, nahmen sie dieses Geld in Beschlag und haben auch von den dortigen Israeliten die Rekrutenstener gefordert. — Die Jäger des Obersten Zaliwski haben im Augustowschen einen Courier mit Depeschen, Militairkreuzen und bedeutenden für die Russische Armee bestimmten Summen gefangen genommen.
General Rüdiger rückt nicht weiter vor, sondern hält sich an dem Wieprz⸗Fluß. Er ist jetzt durch die 9. Infanterie⸗Diviston unter dem Kommando des Generals Kupranoff von dem Corps des Generals Kaissaroff unterstützt worden. Dieser Letztere steht von Hrubieszow in der Richtung von Zamose bis an die Weich⸗ sel und hat die 11te und 12te Infanterie⸗Diviston nebst der 3Zten Husaren-Division unter seinen Befehlen. Beide Corps, das Rüdigersche und Kaissaroffsche, können etwa 32,000 Mann betragen. — General Kolzakoff, der stete Begleiter des Groß⸗ fürsten Konstantin, ist in Witepsk gestorben.“
Die Staats⸗Zeitung äußert ferner: „Nach den Berichten aus Preußen zeigt es sich, daß die Generale Dembinski und Siera⸗
kowski noch in Litthauen geblieben sind. Der Insurgenten ge⸗ Man sieht, daß das Gielgud⸗Chla⸗
Sieg der Russen, sondern durch die Folge einer schlechten An⸗ führung und durch Verrätherei verloren gegangen ist. Die ganze Artillerie ist ins Preußische hinübergeführt worden, und wenn man hinzuzählt, was unter Dembinski und Sierakowski zurück⸗ geblieben ist, ingleichen die Mannschaften, die in einigen Schar⸗ mützeln geblieben seyn können, so kommt auch das ganze Corps heraus. Man vertraute Gielgud bis zum letzten Augenblick; seine nutzlosen Seitenmärsche nach Kieydanh, wo gar kein sein Zaudern im Angriff gegen Wilna, bis die Russen sich verstarkt hatten, endlich wiederum neue Marsche und Unthätigkeit in Rosienna, bis die ganzen Ruüssischen Streitkräfte heraurückten, alles dies öffnete der unglücklichen Armee immer noch nicht die Augen. Sein Stolz und sein endlich klar werdendes Vor⸗ haben hießen ihn, sich mit aller Gewalt das Ober⸗Kommando erhalten; alle einsichtsvollere Stabsoffiziere, alle Bürger Litthauens erklärten laut, daß Gielgud des Ober⸗Befehls unwürdig sey, indem die Thatsachen zu sehr seinen Mangel an Talenten und die Gefahr bewiesen, der er die Republik aussetzte: trauen gewöhnt, hielt dies für bloße Intriguen und schenkte ihm bis zum letzten Augenblick blinden Glauben. Endlich kam der Augenblick, wo er die Maske fallen ließ; dem reinen Patriotis⸗ mus unserer Krieger komite er jedoch nichts anhaben; sie wollten bis auf Aeußerste kämpfen; er treunnte sich also mit einem ver⸗ leiteten Theil von ihnen und beredete die übrigen Truppen, vom Kampf abzulassen. Da traf ihn die dem Verräther gebührende Strafe, aber zu spät! Die Republik hat einen fürchterlichen Stoß erlitten.“
Die Warschauer Zeitung meldet, daß gestern noch die Post aus Kutno, welches, einer Nachricht zufolge, schon von den Russen besetzt seyn sollte, in Warschau angekommen sey; auf der Straße von Kalisch jedoch hätten die Kosaken eine Stafette auf⸗ gefangen und 4 Offiziere, die von Kalisch mit Extrapost nach Warschau reisen wollten, gefangen genommen.
Gestern wurde im Geschäfts⸗Lokal der National⸗Regierung in Folge der Entscheidung der Landboten⸗Kammer ein großer Kriegsrath gehalten. Außer den Mitgliedern der National⸗Re⸗ gierung, dem Generalissitmus und der aus der Landboten⸗Kam⸗
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tairs: Die Generale Sierawski, Kasimir Malachowskt, Mo⸗ rawski, Boguslawski, Chrzanowski, Prondzynski, Romarino und Kolaczkowski, und der Oberst Böhm.
Der Warschauer Zeitung zufolge, hat der Generalissi⸗ mus bereits am 25sten d. einer Sitzung der National⸗Regierung, die über eine Stunde dauerte, beigewohnt.
Durch einen Tagesbefehl vom 22sten d. M. hat der Gene⸗ ralissimus mehrere Beförderungen, Versetzungen, Ernennungen und Entlassungen in der Armee vorgenommen; unter Anderem werden der Brigade⸗General Dziekonski zum Gouverneur von Praga, der Brigade⸗General Bielinski zum Commandeur der aus dem 1sten und 22sten Regiment bestehenden Infanterie⸗ Brigade im Corps des Generals Chrzanowski ernannt, und der Divisions⸗General Lukas Bieganski wird mit einer Penston aus dem Dienst entlassen.
Morgen wird sich die Landboten⸗Kammer auf die Wälle begeben, um dort arbeiten zu helfen.
Einem hiesigen Blatte zufolge, ist der Graf Gustav Ma⸗ lachowski, über dessen Abwesenheit von hier mancherlei Gerüchte gingen, indem er namentlich, nach Einigen, in geheimen diplo⸗ matischen Aufträgen reisen sollte, lediglich zum Besuch seiner ö durch den Verlust ihres Sohnes, seines Bru⸗ Nalach ’ ief darni 1 ⸗
6 Fren achowski, tief darniedergebeugt ist, nach Kra⸗ Am Lästen d. M. starb in Krzeszowice bei Krakau de s⸗
“ Biendemn an der ohobeie 9 841 xrn Schweden und Norwe geen. 8
Stockholm, 26. Juli. Da die Nachricht eingegangen ist daß die Cholera in der Naͤhe von Wüibnac vöe. 1. so c. Fee ö für angesteckt und die Finnische Küste vervächng heres Landspitze Hangö für der Ansteckung
— — Stockholm, 29. Juli. Am 26st 8 Geburtstage des National⸗Dichders “ 8 tage der Einweihung seiner Büste im Königlichen Park sich die Bewohner der Hauptstadt in sehr großer um diesen Tag wie ein Nationalfest zu feiern. Von 6 Uhr Nachmittags an bis zum Eindruch der Nacht spielten die bei der Büste aufgestellten Mustei der Königlichen Garden verschiedene Composttionen des großen Poeten und Komponisten. Gegen 7 Uhr Abends kamen der König, die Königin und der Kronprinz, alle zusammen in einem Wagen sitzend, bei einem benachbarten Hügel an, der von einer unzähligen Menge Menschen bedeckt war. Die hohen Herrschaften verljeßen den Wagen und bestie⸗ gen den Hügel, umgeben von der Menge, welche dieselben mit Freudengeschrei begrüßte und die National⸗Hymne anstimmte. Nachdem sie sich einige Zeit dort aufgehalten hatten, nahmen sie wieder ihre Plätze im Wagen ein und kehrten unter wieder⸗ holten freudigen Begrüßungen in den Königl. Palast zurück.
Deuntschland.
8 Doberan, Juli. Gestern gegen Abend trafen Se. K. H. der Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz hier ein, so wie um Mitternacht Ihre Maj. die Königin von Baiern und Se. K. H. der Prinz Otto von Baiern. 1 München, 29. Juli.
M., dem Jahres⸗ vegaben Anzahl datzin,
29.
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In der gestrigen Sitzung schloͤß die
Kammer der Abgeordneten die Diskussion über die Gesetz⸗Ent⸗
würfe, die Freiheit der Presse und ihrer Erzeugnisse betreffend, und zwar mit der Berathung des Gesetz⸗Entwurfs über die Ge⸗ schwornengerichte. Es sprachen unter Anderen der Ministerigl⸗ rath v. Spies, dann die Abgeordneten Schwindel, v. Anns, v. Dresch, Klar, Ziegler, Kalmann, Rudhart, als Referent, und Ministerialrath v. Abel. Die meisten Redner unterstützten den Gesetz⸗Entwurf, von einigen wurde jedoch eine Beschränkung der zu Geschwornen Ernennbaren gewünscht. Die nächste öffentliche Sitzung findet künftigen Dienstag statt. “
Oesterreich.
Wien, 28. Juli. Nach den neuesten Berichten aus Lem⸗ berg sind daselbst am 19ten Juli 41 Personen an der Cholera erkrankt, 21 genesen und 16 gestorben. Vom Anfang der Seuche (22. Mai) an sind zu Lemberg bis zum vorgedachten Tage 4554 Individuen erkrankt, 1732 genesen und 2339 gestorben. Ueber die Fortschritte der Cholera morbus in Ungarn sind aus den verschiedenen Theilen des Landes Berichte eingelangt. Von der oberen Theiß sind die Nachrichten, so wie aus dem Szathmarer Komitat, beruhigender; im Szaboleser Komitat sind zu Polgar vom 4. bis zum 11. Juli 31 Personen gestorben. Die Krank⸗ heit ist dort im Abnehmen. Zu Nyiereghhaz und Nagy⸗Kallo, wo zwei Todesfälle vorkamen, haben keine Erkrankungen mehr stattgefunden. — An der Theiß selbst hat sich die Krankheit von Esongrad abwärts in Tape gezeigt. In Csongrad ist sie bedeu⸗ tend. Die von der Theiß entlegenen Orte erhalten sich gesund, nur in Abony, im Pester Komitat, haben sich Cholera ähnliche Krankheits⸗ und Todesfalle ergeben. — Im Zempliner Komitat an der Bodrogh, im Borsoder Komitat an der Theiß und am Sajo haben sich die Krankheits⸗ und Todesfälle bedeutend ver⸗ mehrt. Zu Bartfeld im Saroser Komitat sind Mehrere erkrankt. — Die Cordons⸗Linie an der Zagywa bis Waitzen erhält sich voll⸗ kommen im gesunden Zustande. — In Ofen und Pesth sind seit⸗ her keine Anzeigen über Cholerafälle unrer dem Civile vorgekom⸗ men. — Am tsten erkrankten im abgesperrten Pesther Militair⸗ Spitale neuerdings 7 Individuen an der Brechruhr; 4 davon starben, und es blieben 12 mit dieser Krankheit Behaftete da⸗ selbst. — Den neuesten Nachrichten vom 2e4sten d. zufolge, hat
r E nh.
1 ser aber das Heer, an Ver⸗
mer gewäͤhlten Deputation befanden sich daselbst folgende Mili⸗
sich ein verdachtiger Krankheitsfall zu Gran, mehrere aber haben sich zu Kemend und Beny im Graner, dann zu Csata im Bar⸗ Komitate gezeigt.
— Nach Privatnachrichten aus Wien vom 25. Juli, welche die Allgemeine Zeitung mittheilt, wäre daselbst durch Sta⸗
(fette aus Matland die Nachricht von dem Tode des Generals der Kavallerie, Baron Frimont, eingetroffen.
der Baron (Die Wiener Blätter bis zum 30. Juli melden nichts davon.)
— Ein in der obgenannten Zeitung enthaltenes Schrei⸗ ben aus Pesth vom 21. Juli meldet: „Man sieht immer mehr ein, wie nothwendig die am 17ten d. M. gegen die Unruhestifter bewiesene Strenge gewesen war; denn das Gefindel, welches Nachmittags so viel Unheil anrichtete, schien keine andere Absicht gehabt zu haben, als, nachdem es die Kontuntaz⸗Anstalt vor der Stadtlinie völlig zerstörte, nach der Stadt zurückzukehren, diese anzuzünden und eine allgemeine Plünderung, besonders bei den reichen Juden, zu unternehmen. Aber die Zahl der Opfer ist auch bedeutender, als man anfangs glaubte, demn man giebt die der Todten auf 18 an; offtziell ist hierüber nichts bekannt ge⸗ worden. Allgemein wird der quieseirte Ober⸗Lieutenant Rottenpiller bedauert, der a!ls Zuschauer auf dem Heu⸗ Platze seinen Tod fand; gestern fand sein Leichen⸗Begang⸗ niß statt, wobei sich 2 — 3000 Menschen einfanden. Es herrscht hier fortwährend die tiefste Ruhe. Die Stadt fängt an,