5
11“ n den Be
8
1) Reg.⸗Bez. 2) ⸗ Ge.. Liegnitz.. Achen Düsseldorf. Münster.. Danzig.. Arnsberg. Magdeburg.. Breslau.. EEEEEEeeö11““ ee— EEeEEö1.“—“ Potsd. ohne Berl. Frankfurt.. Merseburg... Minden
Berlin
Koblenz
Trier.. Königsberg Marienwerder. Gumbinnen... ö Bromberg...
ö“
12) 13) 14) 15) 16) 17)
18) die Stadt 19) Reg.⸗Bez. 20) 21) 22) 23) 24) 25)
1 4 „ m n gu gEgu U u
„[1g*
1————
Stralsund.
überhaup gestorben
E
darun⸗
ter an t den
Men⸗
sschen⸗
pocken
110,045 245,152
92,250 175,248
97,125 100,691 116,685 149,065 297,933
78,800
72,159 104,251 168,757 169,433 159,073 113,586
69,779 108,885
88,490 213,953 153,989 160,753 249,418 116,598
5257522222
26)
In solchen Vergleichungen h großen Einfluß, als daß auf geringe
hältnisses beider hier verglichnen legt werden könnte. ergiebt, sind hier nur beigefügt,
einzelnen Regierungsbezirke aufgeführt worden, wo die ganzen Zahlen gleich sind. indeß, daß in vielen Fällen benachbarte Regierun
fertigen,
sehr verschiedne Verhältnisse der
werden.
““
Zahlen irg
Die Dezimalstellen,
37,241 Niemand
33
381 440 422 346 226 469 656 2,106 1,879 2,265 4,271 9. 6,472
FIFIm ganzen Staate 3,680,114 23,688 EILA-IN
und kamen also auf 10,000 Ge⸗ storbne durch⸗ schnittlich Pocken⸗ todte
82 04, 3 98
aben Zufälligkeiten einen allzu⸗ Verschiedenheiten des Ver⸗
end ein Gewicht ge⸗ welche die Rechnung um die Reihefolge, worin die
auch da zu recht⸗ Unverkennbar ist gsbezirke nicht
Pockentodten zu allen Gestorb⸗ nen haben, und es können dieselben daher zur Erleichterung der
“ 1
Mehr als die Haͤlfte derer, bis 1829 von den
welche in d
Uebersicht größtentheils in ansehnliche Massen zusammengestellt
en eilf Jahren 1819 Pocken getödet wurden, starben in den Regie⸗
rungsbezirken Oppeln, Posen und Bromberg; über ein Viertel
derselben in den Regierungsbezirken
Marxienwerder, Königsberg
und Gumbinnen: aber nur etwan ein Vierzehntheil aller Pocken⸗
todten kam auf die Stettin, Frankfurt,
roße Fläche, welche die Regierungsbezirke Hotsdehn und Merseburg zusammengenom⸗
men bilden; und die große Volkszahl der Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz hatte sogar nur 2 derselben.
ßer als in Niederschlesien,
Brandenburg war verhältnißmäßig die Zahl der an den Po Gestorbenen in den Regierungsbezirken Danzig mit Köslin einer⸗
seits, und Magdeburg mit Erfurt andrerseits.
Etwas grö⸗
aber viel geringer als in der Provinz
den Pocken
Der kleine Re⸗
gierungsbezirk Stralsund hatte in diesen ganzen eilf Jahren gar
keine Pockentodten.
In den westlichen Provinzen scheiden die Eiffel und der We⸗ sterwald die beiden in dieser Beziehung sehr verschiedenartigen
Landestheile.
Die beiden Regierungsbezirke Koblenz und Trier
auf der Südseite der Gebürge haben fast dreimal mehr Pocken⸗ todte, als die dreimal stärker bewohnten Regierungsbezirke Achen,
Köln,
gelitten, als die Die nachstehende Zahlen dar.
Düsseldorf, Arnsberg und — Dagegen hat Minden verhältnißmäßig weit me angränzenden Bezirke
In den eilf Jahren 1819 bis 1829
1
in dem östlichen Haupttheile des Staats, und zwar:
in den Regierungsbezirken Op⸗ peln, Posen und Bromberg.
rienwerder, Königsberg und Gumbinnen ... in den Regierungsbezirken Frank⸗ furt, Stettin, Potsdam mit
Berlin und Merseburg ..
in den Regierungsbezirken Lieg⸗
nitz und Breslau . . .
in den Regierungsbezirken Mag⸗
deburg und Erfurt .
in den Regierungsbezirken Dan⸗ zig und Köslin .
im Regierungsbezirke Stralsund
lüberhaupt
in den Regierungsbezirken Ma⸗
gestorben
596,761
528,705
671,293 543,085
221,224
37,241
an den Men⸗ schen⸗ pocken
12,860
6,250
1,696 509 281
187 0
Münster auf der Nordseite. hr von den Pocken Münster und Arnsberg. Uebersicht stellt diese Verhaltnisse bestimmter in
also auf 10,000 Ge⸗ storbne Pok⸗
kentodte
215,
E
8 * 8 “
118,2
25,3
9
„4 12,
10, 9,
Ueberhaupt 2,777,800 21,783
in den westlichen Provinzen und zwar: .
in den Regierungsbezirken Trier
und Koblenz .
in den Regierungsbezirken Achen,“
Köln, Düsseldorf, Arnsberg und Münster. .. 5 im Regierungsbezirke Minden.
Ueberhaupt .
91,3
197,375
113,586 902,3 14
1,905
78,4
2
Also im ganzen Staate, wie vorhin 3,680,114 23,688
8 n den sechs Regierungsbezirken, ¹ 8 stellte sich d
sten Pockentodten hatten,
diese Seuche in den einzelnen Ja
Es starben an
64„4
vwelche bei weitem die mei⸗ er Menschenverlust durch hrgängen folgendermaaßen.
1 S den Pocken in den Regierungsbezirken 8 27 88 ve. vW11.“ “ 5
L—
Sner. tzsth, Ke6⸗ Brom⸗ Po⸗ bin⸗ nigs⸗ 2 berg sen nen berg 133 88 61 357 69 274 66 259 330 722 88 374 397 411 145 729 179 227 76 762 61 183 52 548 980, 149 297 502 1781 396 498 10 25 255 752 8607 159 51 149 137 982 199 1,677 896 95 0 47 594 129 1,761
2,265 2,106 1,879 2,117 6,472 4,271 19,110
272
Op⸗ peln 876 122 270 842 488 573 290 327
sam⸗ men 1,746 894 1,737 2,188 2,272 1,517 1,699 1,383 2,236
im Jahre 1819 . 1820 1821 1822 1823 1824 1825 1826 1827 1828 41829 oxue&&αν˖ Ueberhaupt Die stärkste Tödtlichkeit der Pockensenche äußerte sich hiernach 1) im Reg. Bez. Gum⸗ “ 11 binnen im J. 1829, 9 1 wo unter K18,093 überhaupt Gestorbnen 896 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 497 2) im Reg. Bez. Kö⸗ nigsberg im J. 1821, wo unter
171
1 n“
A [5 1 * vbTT1.
16,030 überhaupt Gestorbnen
722 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 450 3) im Reg. Bez. Ma⸗
rienwerder i. J. 1825, 8 er 12,723 überhaupt Gestorbnen 284 Pockentodte waren, r 10,000 Gestorbnen 223
7 1 *
berg im Jahr 1827, “ wo unter. . . 14,864 überhaupt Gestorbnen 752 Pockentodte waren, e also unter 10,000 Gestorbnen 506 5) im Reg. Bez. Po⸗ sen im Jahr 1828, 88 wo unter 31,801 überhaupt Gestorbnden 982 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 309 6) im Reg. Bez. Op⸗ 1 peln im Jahr 1819, 1b G“ . 20,098 überhaupt Gestorbnen 8Ü76 Pockentodte waren, also unter 10,000 Gestorbnen 436 E an einaͤnder in der⸗
1öue
88 EE11“ Diese sechs Regierungsbezirke gränzen an e selben Reihefolge, worin sie hier genannt sind. Dennoch erreichte in keinem derselben die Pockenseuche ihren höchsten Grad von Tödtlichkeit in demselben Jahre, worin dieses in dem nächst be⸗ nachbarten Regierungsbezirke geschahe. Unverkembar haben in einigen Fällen die Pocken sich aus einem Regierungsbezirke in den nächstbelegenen verbreitet; aber in andern Fallen erfolgte dieses nicht. Im Jahre 1821, wo der Regierungsbezirk Königs⸗ berg 722 Pockentodte hatte, verbreitete sich die Seuche wohl ost⸗ wärts auf Gumbinnen, aber nicht westwärts auf Marienwerder. Im Jahre 1825, wo die Pocken im Regierungsbezirke Marien⸗ werder 284 Menschen tödteten, . 1 binnen sehr wenig Pockentodte; dagegen zog sich die Seuche süd⸗ lich nach Bromberg, welches, obwohl minder bewohnt, doch schon in demselben Jahre mehr Pockentodte hatte, als Marienwerder. In Bromberg wuchs die Bösartigkeit des Uebels im Jahre 1826 und erreichte im Jahre 1827 seme größte Höhe. Es theitte sich von dort aus Posen mit, welches im Jahre 1827 867, und im Jahre 1828, wo die Seuche in Bromberg schon sehr nachlies, sogar 982 Pockentodte hatte. Aber die Krankheit pflanzte sich nicht von hier weiter südwärts auf Oppeln fort, worin vielmehr die Jahre 1828 und 1829 unter die günstigsten gehoren. Eben weil die Pocken sich stets nur über mäßige Bezirke stärker ver⸗ breiteten, und die größre Sterblichkeit einer Gegend durch die gleichzeitig geringere einer andern ausgeglichen wurde, war die Jahl der Pockentodten von einem Jahre zum andern im ganzen Staate zusammengenommen verhältnißmäßig viel weniger verschieden, als in einzelnen Regierungsbezirken. Im schlimmsten Falle, der überhaupt wärend jener eilf Jahre im ganzen Staate bei einem einzelnen Regierungsbezirke vorkam, betrugen die Pockentodten doch mir sehr wenig über fünf Prozeut oder ein Zwanzigtheil aller Ge— storbnen. Dieses ist der Fall von Bromberg im Jahre 1827; und es ist selbst in diesem Falle von Sachkundigen vermuthet worden, daß Kinder, welche an andern Hautkrankheiten gestorben waren, als von den Pocken getödtet irrthümlich in die Listen eingetragen sein könnten. 1 Ohne Zweifel werden die Fortschritte der Bildung die große Masse des Volkes fortwärend geneigter machen, die dargebotene Impfung zu benutzen; und es wird auch der östlichste und süd⸗ östlichste Theil des Staats hierin nicht länger den Provinzen nachstehen, worin die Zahl der Opfer, welche der Pockenseuche noch vor ihrem Erlöschen gebracht werden, bereits sehr gering ge⸗ worden ist. In der That würde sich das Verhaͤltniß des Regie⸗ rungsbezirks Gumbinnen schon jetzt befriedigend stellen, wenn nicht im Jahre 1829 eine Pockenseuche ausgebrochen wäre, die 896 Menschen tödtete, wärend noch im Jahre 1827 nur 10 da⸗ selbst an den Pocken starben. Der Regierungsbezirk Marienwer⸗ der hatte im Jahre 1829 sogar keinen Pockentodten, und das benachbarte Bromberg nur 47. — Ist es in den Regierungsbe⸗ zirken Danzig, Köslin, Liegnitz und Breslau, welche unmittelbar an den so sehr viel stärker mit Pocken behafteten östlichen Lan⸗ destheil gränzen, bereits möglich geworden, daß im eilfjährigen Durchschnitte unter eintausend Gestorbenen nur eine Pocken⸗ leiche war: so wird die Hoffnung wohl begründet sein, daß auch im ganzen Staate durchschnittlich ein gleicher Erfolg in einer
nicht sehr fernen Zukunft erreicht werden dürfte.
- “ “
8 Cholera.
In Königsberg sind seit dem dortigen Ausbruch der Cholera bis zum 26sten v. M. im Ganzen 26 Personen erkrankt und 6 ge⸗ storben. Am 27sten erkrankten nur 3 Personen, doch verstarben 9. Ueberhaupt erkrankten also 29 Personen und verstarben 15. Von den übrig bleibenden 14 Individuen sind 13 noch der ärzt⸗ lichen Behandlung unterworfen und 1 als vollkommen genesen aus dem Lazareth entlassen. In Königsberg stellt sich demnach das Verhältniß in Rücksicht der Erkrankungen ziemlich günstig.
In Tilsit hat sich seit dem verdachtigen Sterbefall am 20ͤsten v. M. bis zum 29sten, zur Freude der Bewohner jenes Orts, durchaus kein Krankheitsfall, der nur einige Besorgniß er⸗ regen könnte, ereignet, vielmehr herrscht dort der beste Gesund⸗
Zustand.
„Freitag“ bezeichneten
DKönigs d G 1 ”- 2 2 2 hatten Königsberg und Gum⸗ Uere, Uberfetzt von Ischokke.
Der kleine Oberst und der kleine Deserteur,
1116161A““ Besia⸗ erkrankt genes. gestorb. gebl⸗
979 189 704 10 14909 J71 19 290 August 30. 3
8 Summa 1054 761 Davon sind vom Militair 180 Fms l
⸗ ECivil 874 Füaa Es sind überhaupt Wohnungen abgesperrt 6866
σι εαο μασðtcns rnnn 8 Bleiben noch gesperrt I“
In den gesperrten Wohnungen befinden sich 1“ di 200 Personen über 14 Jahr
1 199 2 unter 14 Jahr
amammuʒxe Es werden also 399 Personen verpflegt. 1
Bei dem Dorfe Rothbude unsern Elbing ist auf es dort vor Anker liegenden Fahrzeuge ein Schiffer unter der lera verdächtigen Symptomen erkrankt und wenige Stunden auf gestorben. Das Schiff ist sogleich unter Kontumaz ge worden. 1
In dem Städtchen Pleszew (Pleschen) in der Prr Posen ist in der Nacht vom 30sten zum 31sten v. M. ein ? wehrmann von der 3ten Compagnie des 6ten Landwehr⸗N
In Danzig sind:
bis zum 28. Juli Es kamen hinzu am 29. h 1.
11
8
ments plötzlich an der Cholera verstorben, und unmittelbar da
sind leider 5 Wehrmanner unter allen Symptomen der A schen Cholera erkrankt und nach dem dort etablirten Cholera⸗ zareth gebracht worden. Durch Absperrung der Quartiere,- Ausrucken der Truppen in ein Lager u. s. w. ist Alles gesch was die Verbreitung des Uebels verhindern kann.
Nach den letzten offiziellen Berichten über den Stamd Cholera in Koadjuthen, Medischkehmen und Ack nischken, sollen daselbst noch immer neue Erkrankungen Todesfälle vorgekommen seyn. 86 sern vom 14. bis 24. Juli vorgekommenen Erkrankungen be sich auf 32 und die der Todesfälle auf 15. 8
In Kukowen, ½ Meile von der Stadt Oletzko entfern auch die Cholera ausgebrochen. Es sind 9 Personen von d ben ergriffen und 5 davon in kurzer Zeit gestorben.
Nach eingegangenen Berichten über den Stand der Ch in Lomza und Kolno, soll am ersten Ort die Krankheit im Zunehmen sich befinden, dagegen am letzten Orte bede abnehmen.
Schauspiele.
Sonnabend, 6. Aug. Im Operuhause. Zum erstem wiederholt: Der Templer und die Jüdin, große roman Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, nach Walter Scott's man: „Ivanhoe“, frei bearbeitet von W. A. Wohlbrück; 2. von H. Marschner. .
Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften und Opernhaus⸗Billets gültig.
Sonntag, 7. Aug. Im Schauspielhause: Sargines, Op 2 Abtheilungen, mit Tanz; Mustk von Paer.
In Charlottenburg: Der Verräther, Lustspiel in 1 Hierauf: Der Geizige, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von
Königliche
Zur Vorstellung in Charlottenburg sind die Billets zum terre und Amphitheater nur an der Abend⸗Kasse daselbst zu ben, doch werden die Billets zu allen übrigen Plaͤtzen, vom? der Vorstellungs⸗Anzeige an, im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau zu lin verkauft.
Montag, 8. Aug. Im Schauspielhause. Zum Erstenn — 1 dramatische Se nach einer Anekdote aus dem siebenjährigen Kriege. Hien zum erstenmale wiederholt: Frauenliebe, Schauspiel in 4 Ab
lungen, von Albini.
—ñ—
Königstädtisches Theater. Sonnabend, 6. Aug. Künstler⸗Liebe, oder: Die moß Galathe, Lustspiel in 1 Akt, von F. W. Seidel. Hierauf, erstenmale wiederholt: Die Flitterwochen, Liederspiel in 2 Ä. von Scribe; für das Königstädtische Theater übersetzt von v. Holtei. .
1111“ .
8 Den 5. August 1831. Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. 0. v Se. [2ITEe
89 ½ [Ostpr. Pfandbef. 4 98 ¾ 98 ½ Pomm. Pfandbrf. 4 105 ½ — Kur- u. Neum. do. 80 ½ [Schlesische do. — Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbr. Grosshz. Pos. do.
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Neue dito Friedrichsd'or. . Disconto
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Aus Wärtig s. BSG.öyn. Hlamburg, 3. August. Oesterr. 5proc. Metall. 80 à 79 ¾ 4proc. 68. Nank-Actien! Russ. Engl. Anl. 87 ⅞. Russ. Anl. Hamb. Cert. 82 ¾, do. in Ins 82 ½⅜. 6proc. Pap. Inscript. 61 ¾. Dän. 59 ¼ à ½. Poln. 86.
8 1
ö
8 MWien, 90. Aul. ö5proc. Metall. 7911⁄. 4Aproc. 68 ¼. Part.-Obl. 1141. Banl tien 998 ¾.
NEUESTE BCEERSEN-NACHRICTEE.
Paris, 30. Juli. 5proc. Rente 87. 60. 3proc. 06 ö5proc. neue Anleihe der 120 Mill. 88. 5proc. Neapol. 0 5proc. Span. Rente perp. 49.
Frankfurta. M., 2. August. Oesterr. 5proc. Metall. 79 ½. Aproc. 68 ⅛. 68. 2 ½proc. 41 ¼. 1proc. 17 v⅛. Br. 2 Act. 1220. 1218. Partial⸗Obl. 116. 115 ¾. Loose zu 11 156 ¼. Br. Poln. Loose 43. G.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. 33
eaeFEFMenN reme 8 8 SGSezdruckt bei A. W. Hayn
Aq
Die Zahl der in diesen 3 †¼
Billets soll im Laufe von 4
1
N A.S⸗
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. 895
Se. Majestät der König haben dem Regierungs⸗Chef⸗Prä⸗ sidenten, Freiherrn vom Hagen, zu Erfurt, und dem Inten⸗ danten des ;sten Armee⸗Corps, de Rege, den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.
Se. Majestät der König haben dem ersten Prediger an der Kirche zu Stollberg, Konststorialrath und Superintendenten ee den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen eruht.
8 Se. Majestät der König haben dem Stutmeister Schwarz⸗
necker beim Haupt⸗Gestüt zu Trakehnen und dem Reckhammer⸗
Meister Einhorn auf der Eisenspalterei bei Neustadt⸗Eberswalde das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ Minister des Innern und der Polizei, Freiherr von Brenn, nach Halle. 8 88
Zeitungs⸗Nachrichten. 1u1“ Rußland. Se
St. Petersburg, 27. Juli. Folgendes ist der vollstän⸗ dige Inhalt des (gestern erwahnten) Kaiserl. Ukases in Betreff der Verausgabung von 4 pCt. Zinsen tragenden Reichsschatz⸗Billets: „Die außerordentlichen Ausgaben, welche bei den gegen⸗ värtigen Umständen unvermeidlich sind, fordern die Ergreifung einiger Maaßregeln zur Erleichterung der Operationen des Reichs⸗ schatzes. In dieser Hinsicht und in Uebereinstimmung mit der Vorstellung des Finanz⸗Ministers und dem Gutachten des Reichs⸗ aths haben Wir es genehm gehalten, Reichsschatz⸗Billetts für 30 Millionen Rubel Bank-⸗Assignationen, mit 4 pCt. Zinsenge⸗
nuß, nach weiterer Maaßgabe beiliegender Verordnung in Um⸗
auf bringen zu lassen. Die Emanation dieser Billetts haben Wir successiv nach Maaßgabe des Bedarfs in 3 Serien ange⸗ ordnet und den Finanz⸗Minister bevollmächtigt, die 1ste Serie von 10 Millionen Rubel schon jetzt zu verausgaben, über die olgenden beiden aber jedesmal Unsere besondere Ukasen einzu⸗ hholen. Den 13. (25.) Juli 1831. 26 Nikolas.“ b
In der diesem Ukas beigefügten Verordnung wird unter An⸗ derem bestimmt, daß jedes der neuen Billets auf 250 Rubel aus⸗ gestellt werden soll; diese Billets werden, wie es ferner heißt, in allen Zahlungen an Kron⸗Kassen angenommen, mit Ausnahme der Kredit⸗Anstalten, wo, wie bisher, Assignationen und klingende Münze angenommen und ausgegeben werden; die Tilgung dieser Jahren vor sich gehen, so daß der Reichs⸗Schatz nach Verlauf des ersten Jahres in jedem der drei übrigen den dritten Theil der emanirten Schatz⸗Billets, von wel⸗
en Serien sie übrigens seyn mögen, zur Vernichtung einzulie⸗ ern hat, wobei sich indessen die Regierung das Recht vorbehält, diese Schatz⸗Billets nach vorheriger Ankündigung auch vor Ab⸗ aufe der bestimmten Termine ganz oder theilweise einzulösen und außer Umlauf zu setzen.
In Minsk fand zur Feier des Geburtstages Sr. Kaiserli⸗ chen Majestät ein öffentlicher Gottesdienst in der dortigen Grie⸗ chisch⸗Russischen Kathedrale statt, bei welchem der Erzbischof von
insk und Litthauen fungirte; unter den Anwesenden befanden ch der Präsident der provisorischen Verwaltung des Königreichs Polen, wirkliche Geheime Rath Engel, der Kaiserliche Flügel⸗ Adjutant Graf Stroganoff u. a. m. Nach dem Gottesdienste var Parade und alsdann Mittagstafel bei dem Militair⸗Gon⸗ verneur, General⸗Adjutanten Fürsten Dolgorukoff.
Die hiesige Medizinisch⸗Chirurgische Akademie erwählte am Bten des vorigen Monats zu ihrem auswärtigen Korrespondenten den Doktor der Medizin, Professor⸗Adjunkt der Anatomie und Sec der Pensylvanischen Universität in Phtladelphia, Herrn
.Horner.
Zur Unterstützung der Cholera⸗Kranken und deren nothlei⸗ denden Familien sind in diesen Tagen an freiwilligen Beiträgen wiederum 27,646 Rubel eingegangen und hierunter 5000 von Seiten des hiestgen Alexander⸗Newski⸗Klosters.
In der Nordischen Biene liest man: „Unter den Per⸗ onen, die sich in dieser leidensvollen Zeit durch thätige Theil⸗ ahme auszeichnen, verdient ein junges unbemitteltes Mädchen iner besonderen Erwähnung. Auguste Schulz, aus Berlin ge⸗ bHürtig, und die Tochter eines Doktors der Medizin, 23 Jahr lt, befand sich als Gouvernante in der hiesigen weiblichen Pen⸗ sons⸗Anstalt der Frau von Helmersen (einer Liefländischen höchst berehrten Edelfrau), als in Folge der hier ausgebrochenen Cho⸗ era die benannte Pensions⸗Anstalt geschlossen ward. Dlle. Schulz zegab sich sogleich zu dem Vorsteher des Wassily⸗Ostroffschen Stadttheiles und bat, daß man sie als Pflegerin der im dorti⸗ en Lazareth befindlichen weiblichen Kranken anstellen möchte. Ihr Wunsch ward gewährt, und seit dieser Zeit erfüllte sie ihre
eiwillig übernommene Pflicht mit ungewohnlichem Eifer und nusterhafter Selbstverläugnung. Dies bewog den Vorsteher ihr in monatliches Gehalt von 200 — 300 Rubel anzubieten, was e jedoch ablehnte. Um ihr ihre Mühe zu erleichtern, hat man hr eine Wohnung im Lazareth eingerichtet; diese besucht sie in⸗ zessen nur, um dort zu frühstücken, während sie ganze Tage und Nachte bei den Kranken zubringt.“
In einem Schreiben aus Riga vom 26sten d. M. heißt es: Immer frohere Botschaft! Die Cholera hat hier schon so sehr bgenommen, daß mehrere Spitäler geschlossen werden konnten ud, wie es heißt, die noch übrigen Kranken in einem, dem in der Moskauschen Vorstadt, versammelt werden sollen. Man er⸗ vartet in diesen Tagen die Wiedereröffnung des Theaters. Auch
3 8 .“ 8 13““ “ 8
Berlin, Sonntag den
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die Nachrichten aus den Kreisen Lieflands sind gut. Die Kreise, die bisher gesund waren, sind es noch, und in den anderen sind die Erkrankungen nur selten. Nach der letzten Mittheilung des Kurländischen Civil⸗Gouverneurs waren in Kurland an der Cho⸗
lera erkrankt 2,157, genesen 646, gestorben 859; krank verblieben
652 Individuen.“
Um das Großfürstenthum Finnland gegen St. Petersburg und das St. Petersburgische Gouvernement vor der Cholera zu schützen, ist ein Observations⸗Cordon vom Finnischen Meerbu⸗ sen bis zum Ladoga⸗See gezogen und eine Quarantaine⸗An⸗ stalt auf der großen Wiburgschen Landstraße für die aus Ruß⸗ land nach Finnland Reisenden errichtet worden.
Odessa, 11. Juli. Hier hat die Cholera in den letzten Ta⸗ gen, wie sich aus nachstehender Uebersicht ergiebt, sehr nachge⸗ lassen. Am 3. Juli starben
“ b in der im erkrankten. Stadt. Hospital 8 — 6 23
45
b. 21
3— 11 N
10 8 b 10
2
Heute, am 11ten, hat sich noch kein neuer Erkrankungsfall ereignet, und wir dürfen vielleicht hoffen, von dieser schrecklichen Seuche befreit zu seyhn.
Polen.
Warschau, 29. Juli. Der Senat hat sich in einer sei⸗ ner letzten Sitzungen darüber berathen, ob er dem Beispiele der Landboten⸗Kammer folgen und ebenfalls eine Kommission ernen⸗ nen solle, um über die Kriegs⸗Operationen Rechenschaft einzu⸗ ziehen; dieser Vorschlag ist jedoch verworfen worden.
In der gestrigen Morgen⸗Sitzung der Landboten⸗Kam⸗ mer trug der Landbote Jelowizki darauf an, daß der Reichs⸗ tag eine Adresse an Frankreich und England erlassen solle; dieser Antrag wurde von dem Landboten Nakwaski und anderen Mitgliedern kräftig unterstützt, jedoch noch nichts darüber ent⸗ schieden; sodann wurde auch verlangt, daß die früher von den Polen an die Ungarn gerichtete Dank⸗Adresse durch den Druck bekannt gemacht werden solle. 1
In der Nachmittags⸗Sitzung derselben Kammer machte der Deputirte Zwierkowski die Anzeige, daß die National⸗ Regierung und der Generalissimus in dem vorgestrigen Kriegs⸗ rath die vollständigste Schilderung von dem Zustande der Armee und allem dem gegeben hätten, was zur Erreichung des Zieles der Polnischen Nation nöthig sey. Der Generalissimus hatte offen erklärt, daß alle seine Gedanken einen Kampf auf Tod und Leben zum Ziel hätten, und daß er diesen Kampf in solchem Geist weiter führen werde; daß den Litthauern, Wolhyniern u. s. w. Unterstützungen zu Theil geworden seyen, und daß man auch noch Waffen genug besitze. Die Deputation der Kammer versicherte, daß man über eine erwünschte Zukunft keinen Zweifel hegen dürfe. Man beschloß daher, eine Proclamation an das Volk und die Armee zu erlassen, welche in der Abend⸗Sitzung in folgender Abfassung vorgelesen wurde: „Während schon so viele für unser Schwerdt glänzende Ereignisse noch wichtigere Be⸗ gebenheiten erwarten lassen, während unter den Bemühungen der National⸗Regierung und des Generalissimus, um den Au⸗ genblick der Befestigung unserer Unabhängigkeit zu beschleunigen, der Feind es unternommen hat, auf das linke Weichsel⸗Ufer hin⸗ überzugehen, und alle seine Kräfte anstrengt, um uns den Todes⸗ stoß zu versetzen, ist es kein Wunder, daß die allgemeine Besorg⸗ niß unsere militairische Lage so genau als möglich kennen zu lernen, zu ergründen und die zur Unterstützung der heiligen Sache des Vaterlandes getroffenen Maaßregeln beurtheilen zu können wünschte. Die Landboten⸗Kammer, um diesem Wunsch zu entsprechen, die Verschiedenheit der Ansichten zu vereinigen und endlich jeden, wenn auch noch so schwachen, Keim des Miß⸗ trauens zu ersticken, trug darauf an, einen großen Rath zu be⸗ rufen, in welchem die abgeordneten Repräsentanten der Landbo⸗ ten⸗Kammer in Gegenwart der Regierung, des Generalissi⸗ mus und hinzugezogener ausgezeichneter Militairs den Zu⸗ stand der militairischen Kräfte, Verhältnisse und Pläne unter⸗ suchten und die erfreuliche Ueberzeugung gewannen, daß unsere Kraäfte eben so wohl als ihre Leitung ganz den von der Nation einstimmig im Angesicht Europa's verkündigten Zwecken ent⸗ sprechen. Die Senatoren⸗ und Landboten⸗Kammer, welche diese Ueberzeugung der von der Landboten⸗Kammer abgeordneten Reprä⸗ sentanten theilen, beeilen sich, sie der ganzen Nation zu eröffnen. Polnische Krieger! auf Eurer Tapferkeit und Ausdauer beruht das Schicksal des Vaterlandes. Unterstützet den Generalissimus mit die⸗ sen Tugenden, umgebt ihn mit dem Vertrauen, welches die Nation zu Eurem Muthe hegt, welches sie in die Talente und den Charakter des von ihr erwählten Feldherrn gesetzt hat. Bürger! vereinigt alle Eure Kräfte zum bewaffneten Aufstand, zur Ei⸗ nigkeit der Gesinnungen, zum Vertrauen in die National⸗Be⸗ hörden, zu den Eurer großen Sache würdigen Opfern, endlich zur Verachtung aller derjenigen, welche gemeinsame Gefahren und Ruhm nicht getheilt haben und sich nur bemühten, die innere Einigkeit und Eintracht zu schwächen.“
Hiesige Blätter fügen diesem Berichte Folgendes hinzu: „Seit 3 Tagen hatte sich die Stirn der Bewohner Warschau's in Folge feindseliger Gerüchte getrübt; am 27. erheiterten sich die Gemüther wieder; es heißt, daß man in dem Kriegsrath nur über die künftigen Operationen Untersuchungen und Berathungen gepflogen, aber einen Eid abgelegt habe, das tiefste Geheimniß über Alles zu bewahren, was der Generalissimus in diesem Rath vorgetragen hat; die Zufriedenheit und Heiterkeit der Landboten beweist jedoch, daß auch unser Aller eine gleiche Freudigkeit war⸗ tet. Nach so vielen Beschwerden und Kaämpfen eilt der Führer
der Polnischen Ritterschäaar herbei, um die Bäter des Paterlati⸗
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des zu beruhigen und, wie im häuslichen Heerde, im Schooß seiner eigenen Familie, die Gefühle seines Herzens auszu⸗ schütten, auf Hoffnungen hinzuweisen und gemeinsam mit uns die Hülfe des Königs der Könige anzurufen, in des⸗ sen allmächtiger Hand die Looöse der Völker ruhen. Es war ein großer und feierlicher Augenblick. Die Furcht ver⸗ schwand, die Mißverständnisse und das Gespenst des giftigen Argwohns verflogen in Staub; ein einziges Wort der Tugend und des Heldenmuthes brachte das alte Vertrauen und die alte Sicherheit zurück. Warum haben wir so selten vertrauliche Mit⸗ theilungen dieser Art gesehen? Wie viel hätte durch solche Ver⸗ ständigungen die öffentliche Sache gewonnen. Man muß sich nur nähern, um sich kennen zu lernen, man muß sich nur ken⸗ nen lernen, um sich gegenseitig zu lieben, zu ehren. Von nun an werden wir durch die Einigkeit unserer Kräfte, Wünsche und Zwecke unüberwindlich seyn; wir haben moralisches Ansehen und Vertrauen zu uns selbst gewonnen.“
Gestern musterte der Generalissimus die neuen schön mon⸗ tirten Artillerie⸗Batterieen, welche, größtentheils in Warschau gegossen, zur öffentlichen Schau auszgestellt waren.
Der Oberst Joseph Hauke, der Oberst⸗Lieutenant Olendzki, der Major Cywinski und der Capitain Trembizki sind aus der Polnischen Armee⸗Liste gestrichen worden.
1 Der Oberst⸗Lieutenant Zaliwski, der in der letzten Zeit die Streif⸗Corps in der Wojewodschaft Augustowo befehligte, ist, nach einer erlittenen Niederlage, mit einigen Wenigen von dort wie⸗ der nach Warschau zurückgekehrt und hat von dem Generalisst⸗ mus das Kommando über ein neues Streif⸗Corps erhalten, des⸗ sen Depot sich für jetzt in Wilanow auf dem linken Weichfel⸗ Ufer, nicht weit von Warschau, befindet. Es ist noch unbekannt, wo er seine Operationen beginnen wird, doch wird die Jugend in hiesigen Blattern aufgefordert, sich unter seine Befehle zu stel⸗ len, da er ein höchst erfahrener und tüchtiger Krieger und von dem Diktator Chlopizki früher mit Umecht hintangesetzt worden sey. Als er zuerst von Warschau nach Litthauen auszog, soll er, der Staats⸗Zeitung zufolge, nur 10 Mann und 3 Karabiner gehabt haben; in Litthauen erhielt seine Truppe Verstärkung, doch heißt es, er sey mit großer Auswahl zu Werke gegangen und habe nur sehr fähige Leute in seinen Mienst genommen; unter diesen befand sich ein Professor der Wilnaer Universität und ein sehr reicher junger Edelmann, Namens Karp, die beide den Dienst gemeiner Soldaten versahen. Er bestrafte die geringste Beein⸗ trächtigung fremden Eigenthüms aufs strengste, und die Bewoh⸗ ner von Litthauen sollen seim Corps als einen Schild gegen die Mißbräuche, welche sich andere Streif⸗Corps zuweilen gestatteten, angesehen haben. Seine Truppen wurden allein von den erbeu⸗ teten Transporten unterhalten, und er organisirte noch auf eige⸗ nen Antrieb, ohne Beistand der National⸗Regierung, eine Com⸗ pagnie Infanterie und ein Kavallerie⸗Detaschement. In Kauen erbeutete er über 50,000 Ctr. Zwieback, vollständige Kürasster⸗ Uniformen für zwei Regimenter und ansehnliche Vorräthe von Leder, Leinwand, Mehl und Pulver, nahm auch 800 Mann ge⸗ fangen. Seine Haupt⸗Manbövers bestanden in plötzlichen Ueber⸗ fällen und nächtlichen Märschen, denen er mehreremale seine Rettung verdankte. Sein ganzes Corps zählte nicht mehr als 1200 Mamnn, jedoch lauter gute Schützen. Mit dieser Schaar zog er gegen Wilna; Gielgud vertraute ihm noch 2 Ba⸗ taillons vom 2ten Jäger⸗Regiment an; so übernahm er das Kom⸗ mando über den rechten Flügel. Er war der gewissen Meinung, Wilna müsse erobert werden, und überwand alle Schwierigkei⸗ ten; 3 Schanzen nahm er mit Sturm, aber als er sich schon auf der Höhe des Berges befand, wo die vortheilhafteste Posi⸗ tion der Russen war, erfuhr er, daß Gielgud sich bereits seit 2 Stunden von der Staͤdt zurückzöge. Sich selbst überlassen, suchte er den Rückzug so sicher als möglich zu bewerkstelligen, schlug sich nach dem Augustowschen durch und wandte sich von da wieder nach Bialystock. Ohne Munition, überall von Fein⸗ den umringt, sah er endlich ein, daß er nicht mehr im Stande sey, den Russen die Spitze zu bieten. Bei dem Uebergang über den Fluß Sokolowka befahl er, um einer gänzlichen Niederlage auszuweichen, seinen Parteigängern, sich zu zertheilen und in Warschau wieder zu versammeln.
Ueber die Bewegungen des Rüdigerschen Corps sind verschie⸗ dene Nachrichten im Umlauf. Es hieß, daß in der Gegend von Kazimierz und Zawichost Vorbereitungen zu einem Uebergang über die Weichsel gemacht würden, das jedoch bei Kazimierz nur Pontons in Bereitschaft seyen, ohne alle Zurüstungen zum Auf⸗ schlagen einer Brücke. Der Warschauer Kurier meldet heute, daß die Russen die Absicht aufgegeben hätten, bei Pulawy über die Weichsel zu gehen; er will sogar wissen, daß General Rüdi⸗ ger nach St. Petersburg abberufen worden sey, um sich wegen des Treffens mit General Jankowski zu rechtfertigen. Gestern meldete dasselbe Blatt, daß das Rüdigersche Corps die Wo⸗ jewodschaft Lublin verlassen habe und sich über Kozk nach dem Bug hinziehe.
Gestern soll, wie die hiesigen Zeitungen melden, die sichere Nachricht in Warschau eingegangen seyn, daß der Oberst Rozyzki bei Drohyezyn einen sehr vortheilhaften Kampf mit den Russen bestanden und 150 Mann, darunter einen Stabs⸗ Offizier, gefangen genommen habe; es heißt, daß sich bei diesem Letzteren wichtige Papiere vorgefunden hätten, unter Anderem ein Befehl des Generals Rosen an den Kommandanten von Drohyezyn (im Bialvystockschen), daß er sich zurückziehen solle, indem die Polnischen Insurgenten in beträchtlicher Anzahl her⸗ anzögen.
Lomza ist, dem Warschauer Kurier zufolge, sehr stark von den Russen befestigt worden, und es soll Niemand in diese Stadt zugelassen werden; es heißt, die Verbindung zwischen Lomza und Rußland wäre unterbrochen.
Demselben Blatt zufolge, soll sich die Insurrection in der Gegend von Brzesc⸗Litewski und in der Bialowieser Haide wieder von neuem erheben und durch frische Corps aus Polen unterstützt worden sehn.
Hente früh um 5 Uhr versammelten sich die Mitglieder der