hpielen der Anwesenden.
stehenden Dragoner⸗Regiments, statt, folge begleitet den Neumarkt verließ. Ihre Koö
brachte
Hoheit des Prinzen deutende Anzahl von dem Militairstande in war mit außerordentli
Heerrschaften.
ten sich die Höchsten Herrschaften; fort,
Seiten der Stadt ein glänzendes Feuerwerk abgebrannt. Stadt selbst war illuminirt, und aus vielen Iuschriften und bild⸗ lichen Darsteltungen, unter denen
1XA1XAX*“ “ 3
joniere, so wie des in De Fesscengeeean nach 8 Beendigung
. Pri Königliche Hoheit der Prinz Wilheim nebst den ——2 z und von einem glänzenden Ge⸗ önigliche Hoheit die
den zahlreichen
nirenden Infanterie,
Se. 1 seinen Söhnen, zu Pferde stieg
1 f en von Frau Prinzessin folgte zu Wagen, umgeben gahl 1 Zuschauern, die schon in das Sr. Majestät dem enes 15 Lebehoch jubend und wiederholt. eingestimm at⸗ ten. Im Dome ward ein feierliches Hochamt gehalten und
das Tée deum abgesungen; der Herr Erzbischof von Köln mit seinem Dom⸗Kapitel befand soch dabei gegenwärtig. emne Mittag hatten sich sowohl hier als in Deutz mehrere kleinere und größere Gesellschaften gebildet, und begingen auf das fröh⸗ lichste den festlichen Tag. — Auf die Einladung Sr. Königl. Wilhelm hatten sich am Abende eine be⸗ Bewohnern Kölns aus dem Civil⸗ wie aus im Schauspielhause versammelt. Dasselbe chem Geschmack und Eleganz ausgeschmückt und beleuchtet, eine große Menge von Orangerien, Blumen und Laubwerk in demselben angebracht, durch mehrere Fontainen ward eine angenehme Kühlung verbreitet, und in schöner Beleuchtung glänzte den Eintretenden das lebensgroße Bildniß Sr. Majestät des Königs entgegen. Gegen 9 Uhr erschienen die Höchsten en Bald nach ihrem Eintritte geruhten des Prinzen und der Prinzessin Wilhelm, Königl. Hoheiten, den Ball zu eroöffnen und zur Polonaise mehrere der anwesenden Damen und Her⸗ ren auffordern zu lassen. Darauf hatte der Ball seinen weiteren Fort⸗ gaug. Ihre Konigl. Hoheiten durchgingen den Saal zu wiederholten Malen undnnterhielten sich mit der größten Huld und Leutseligkeit mit Auch in den Nebenzimmern erschien des Prinzen Wilhelm Königl. Hoheit und erhöhten durch seme Theil⸗ lahme die Fröhlichkeit der Gesellschaft. Gegen 12 Uhr entfern⸗ Höc der Ball dauerte jedoch noch und die zahlreiche Versammlung verweilte in festlicher Freude noch längere Zeit in den herrlich geschmückten und durch fürstliche Huld verschönerten Räumen. — Auf dem Reumarkte ward 8*
ie
sich namemlich die an der Boͤrse auf dem Heumarkte auszeichnete, leuchtete die Freude her⸗ vor, welche Köln's Bewohner über die Wiederkehr dieses Festta⸗ ges erfüllt hatte. Gott segne, Gott erhalte den König! dies war der allgemeine Wunsch, der von Tausend und aber Tau⸗ send Lippen erscholl und in Aller Herzen wiederklang. — Seit dem 1sten d. M. befindet sich Se. Excellenz der Wirkliche Ge⸗ heimerath und Direktor im Mivisterium der Justiz, so wie der Geistlichen⸗ und Unterrichts⸗Angelegenheiten, Herr von Kamptz, Excellenz, in unseren Mauern. Se. Excellenz hat gleich nach der Ankunft der Sitzung des Königl.
beigewohnt, und wird, wie man erfährt, auch in den nächsten
FCgagen sich damit beschaftigen. der Einwohner entsprecheud, von den do V 1 Allerhöchsten Geburtsfestes angeordnet worden, von denen bereits 2 gestorben sind.
da die sonst an diesem Tage üblichen öffentlichen Festlichkeiten
ddie Cholera
— In Königsberg war, den Wünschen und Gefühlen dasigen kirchliche Feier des
diesmal, unter den obwaltenden Umständen, nicht stattfinden konnten. „Saämmtliche Kirchen der Stadt“, wird aus Königs⸗ berg gemeldet, „waren gefüllt, und viele tausend treue Bürger
ugad Unterthanen vereinigten ihr inniges Gebet für die lange und verstarb
Erhaltung und das ungetrübte Wohl des Besten der Könige.
Zum Vertrauen auf Gott, zur Liebe und treuen Anhaͤnglichkeit dung des Arztes zweifelhaft.
an den erhabenen Herrscher ermuntert, verließen die zahlreichen Versammlungen die heiligen Stätten, getröstet und ermuthigt in der trüben Zeit, welche Gott bald von uns wenden möge. — Die größte Ruhe und DOrdnung herrschte in allen Gegenden der Stadt, die beste Würdigung dieses feierlichen Tages. Möchte er noch oft, wie früher, in herzlicher Theilnahme und heiterem Froh⸗ siun gefeiert werden.“
In der Sitzung der geographischen Gesellschaft am 6ten August hieit Hr. Geheime Rath Hoffmann einen Vortrag über die Frequenz der Unterrichts⸗Anstalten im Preußischen Staate in den neuesten Zeiten. — Hr. Kältepole, die Isothermen und die Modificationen der Tempe⸗ ratur durch Winde. — Hr. Geheime Rath der Gesellschaft eim Manuskript, Zusätze zu Golownins Reise nach Japan, aus denen Mehreres vorgetragen wurde. — Herr Professor Ritter überreichte der Gesellschaft Namens des Hrn. Hofraths Brandes dessen neues Werk über die Mineralquellen zu Tatenhausen. Hierauf las Hr. Professor Ritter über den Ur⸗ sprung der Sage vom Priester Johannes in Asien.
1ö1“ .“ 1
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In K dimsenhn Bestand 8 geblieben 8 26
2 .““
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’ genesen gestorben
bis zum 31. Juli Mittags 8 ; Es kamen hinzu
bis zum 1. August I1öu1u“ 2
Summa 153 54
Memel hat die Krankheit einen ernsten Charakter an⸗ Bis zum 3lsten v. M. waren dort überhaupt 22 Erkrankungsfälle vorgekommen. In den nächsten 24 Stunden bis zum 1sten d. M. Mittags kamen aber 26 dazu. Es sind daher überhaupt 48 Personen erkrankt und davon 22 bereits ver⸗ storben. In dem Lager der
In genommen.
übergetretenen Polnischen Truppen bei
Pakmohnen in der Gegend von Memel herrscht der befriedi⸗
im Lager bei Szernen aber hat nicht allein bei den Polen, sondern auch bei den diesseitigen Truppen ihre Opfer gefunden, und es sollen bereits ein Offizier und mehrere Soldaten des Cordons verstorben und ein Offizier und einige Soldaten noch unter ärztlicher Behand⸗ lung seyn. 3 bg
In dem Tilsiter Kreise läßt im Dorfe Coadjuthen die
gendste Gesundheitszustand;
Seuche nach, dagegen sind im Dorfe Rogehnen 5 Personen
an der Cholera erkrankt und davon 3 bereits verschieden.
In dem bei Piktupöhnen gelegenen Dorfe Bojähnen ist eine Person plötzlich unter der Cholera verdächtigen Anzeichen er⸗ krankt und bald darauf verstorben. Die nöthigen Vorsichts⸗ maaßregeln wurden sogleich angeordnet.
In der Stadt Gollub, Marienwerderschen Regie⸗ rungs⸗Bezirks, sind vom 27sten bis 28sten v. M. 20 Per⸗ sonen an der Cholera erkrankt und 10 davon bereits gestorben. Außerdem führt die Königl. Regierung zu Marienwerder; die Ort⸗
v. 29. Juli-2. Aug. in Elbing
Appellations⸗Gerichtshofes
Behörden eine
Professor Dove sprach über die
Lichtenstein übergab V Amte Lindenstädt, zu welchem das Zollhaus gehört,
schaften Unterschloß Mewe, Piasken, Nieczewken, Podgursz, Mockrau, Thorn und Graudenz mit einzelnen Cholera⸗Fällen an. 1 Nach den letzten amtlichen Berichten aus dem Danziger Regierungs⸗Bezirke waren: in Danzi g erkrankt, genes., gestorb., Best. gebl. bis zum 1. Aug. 1054 2¹0 76’1 Es kamen hinzu am 2. ⸗ 9 9 111 28 — 2
26 8
2 . 2
11““ 4. 5 öö“ “ 8 Summa 1121 1 820 67 davon waren vom Mllitair 183 80 91 12 vom Civil 938. 154 729 55 Bis zum 3. August waren abgesperrt 716 Wohnungen, “ entsperrt 533 F
3 Bleiben mithin gesperrt, 183 Wohmungen. nen Wohnungen befanden sich: 8 182 Personen über 14 Jahre, 183 Personen unter 14 Jahren, EFETEMAKIEzHNEE;
wo erkrankt.
erkrankt.
„0 geuesen. gestorben.
am 31. Jult in Neustadt... sind 20. : Eissau 3 . 24. Schönwalde. v. 29. Juli- 1. Aug. in Zoppet.. 7 v. 28. 31. Jult in Nanitz ⸗ 3 am 27. ⸗Kastmir.... 1 1
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⸗ 31. ⸗ ⸗ Neukrügen..
⸗31. ⸗ Schmechausche Mühle
Worta . sind Im Karthauser Kreise:
v. 24.-28. Juli in Nestempohl . ⸗ 1 Fr246 *Huckan... 1 ⸗ Im Elbinger Kreise:
29 WM.
am 28. Juli in Emaus u. Jerusal.⸗ ⸗29. ⸗ ⸗ Ellerwalde 2te Trift⸗ 2
Im Stargardter Kreise:
am 1. Aug. in Zeisgendorf. sind ⸗ 2 ⸗ 12.x
Auf einem an der Jüttländer Fahre aus Thorn ange⸗ langten Weichselfahrzeuge sind am 1. August die Frau des Schif⸗ fers und ihr Kind mit allen Symptomen der Cholera verstorben. Das Schiff ist sofort unter Kontuman gestellt worden.
Im Dorfe Lubkau, unweit Dirschau, wurde am 31. Juli ein Zimmergeselle von der Seuche ergriffen und liegt noch krank. Am 3. und 4. August erkrankten noch 4 Personen, Der Zimmergeselle soll auf wo er arbeitete, mit von Thorn kommen⸗ von diesen ange⸗
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der Jüttländer Fähre, den Schiffern in Berührung gekommen und
steckt seyn.
Im Dorfe Palschau bei Dirschau erkrankte plötzlich am Z1sten v. M. eine Frau in einem vor dem Dorfe gelegenen Hause in der Nacht. Da sich bei ihr nicht kennbare Merkmale der Cholera kund gethan hatten, so war die Entschei⸗ Am 1. August starb indessen eben so plötzlich ihr Mann mit allen Anzeichen der Alstatischen Cholera.
In Posen ist der kiewicz angekommen und
Kaiserl. Russische Regiments⸗Arzt Las⸗ hat zur Behandlung der Cholerakranken
bereits ein besonderes Kranken⸗Revier übernommen.
In dem Zollhause an der Warthe, unfern Birnbaum,
ist ein 11jähriger Knabe plötzlich gestorben. Obduction sich ergab, daß er sich den Tod durch unmäßigen Ge⸗ nuß von Obst und ein gleich darauf erfolgtes kaltes Bad zuge⸗ zogen hatte, so ist doch das Haus zur Beruhigung des Publi⸗ kums sogleich abgesperrt und von dem Königl. Landrathe ange⸗
ordnet worden, daß weder in Birnbaum, noch im Domainen⸗
Pässe oder Legitimations⸗Karten ausgegeben werden.
In der Kolonie Annenthal im Kreise Polnisch⸗Warten⸗ berg, des Breslauer Regierungsbezirks, ist am 1sten d. M. eine Frau unter verdächtigen Symptomen gestorben. Nach Oeffnung der Leiche sprachen sich jedoch die Aerzte dahin aus, daß der 8eee. der Astatischen Cholera nicht zugeschrieben werden önne.
— In Riga waren seit dem Ausbruche der Cholera erkrankt genesen gestorben Bestand
geblieben 4782 2749 1890 1 2 27. 17 Summa 4831 2815 1897 In der Besserung befanden sich 66 Personen.
In Warschau sind am 21sten und 22sten 27, am 23sten
23. Juli 24.
und Lüsten 43 und am 25sten 27 Personen an der Cholera er⸗ krankt. In dem städtischen Cholera⸗Hospital Bagatelle befan⸗ den sich am 25sten Juli 47 Kranke; 5 Personen haben dasselbe verlassen, und 11 sind gestorben.
In Kalisch sind vom 17ten bis 24sten v. M. 145 Perso⸗ nen, nämlich 86 Christen und 59 Juden, an der Cholera ver⸗ storben.
In der Stadt Konin sind während sonen gestorben.
Die Polnische Regierung hat sich hierdurch veranlaßt ge⸗ hmnen⸗ nach beiden Orten 5 Aerzte auf öffentliche Kosten zu enden.
In dem Städtchen Klwowo in der Wojewodschaft San⸗ domir ist die Cholera ausgehrochen, soll dort jedoch nicht bös⸗ artig sehn. Sehr heftig wüthet aber die Cholera in fast allen an der Schlesischen Gränze liegenden Polnischen Dörfern. In Krakau ist die Cholera im Abnehmen. Es starben 25. Juli 28 Personen.
26. * 15 3 .ö 12 27. ⸗ 28. 11 in 4 Tagen also 66 Personen. Unter den Verstorbenen befinden sich der Polnische General Blendowski, ein Graf, ein Arzt und mehrere Kaufleute; aber fast alle begingen starke Däätfehlet. 4
einiger Tage 70 Per⸗
24. bis
25. ⸗
zu Terracina, komische Oper in 3 Akten.
Wenm gleich bei der
8 8 EI.
gegen in Jaworzna und in mehreren kleinen Orten. Den letzten Berichten aus Lemberg zufolge , sind daselb p; E an der Cholera vom 22. Mai bis “ 6 1 8 EEEE8 , 1 erkrankt, genes., gestorb., geblieber eo 1866 2300 524 Es kamen hinzu am 18. 43 65 23 1499 Fse behehs hs bth 21 16 1182 171619161 48 89460 48 * 46 88 1“ 28 250 17 8 awaszrFAE- tr 8. e. 2 17 1 Neue Ausbrüche der Cholera sind in dieser Zeit gemelbd aus 22 Ortschaften des Lemberger, 33 des Brzeczaner, 14 5 Zolkiewer, 11 des Stanislauer, 7 des Bukowiner, 5 des Czo fower, 38 des Zloczower, 2 des Sanoker, 6 des Kolomeaer, des Samborer, 9 des Tarnower, 45 des Stryer, 10 des R. sjower, 2 des Bochniaer, 12 des Przemysler, und 6 des Jasloer Kreises, im Ganzen also schaften. — In Ungarn hat die Cholera so reißende Fortschritte macht, daß, wie folgende Uebersicht darthut, nur noch wend Komitate für unverdächtig erklärt werden können. 1) Die Cholera herrscht in folgenden Komitaten: Man rosch, Ugoes, Beregh, Unghvar, Zemplin, Sarosch, Zipse Lyptau, Arwa, Thurocz, Trentschin, Neutra, Presbug Sohl, Bars, Comorn auf dem linken Donau⸗Ufer, Gr auf dem linken Donau⸗Ufer, Honth, Neograd, Gömi Borsod, Abaujvar, Szathmar, Szabols, Bihar, Heve Bekess, Csongrad, in den Haiducken⸗Städten Groß⸗Ku nien und Jazygien; 89 2) verdächtig anerkannte Komitate sind: Arad, Esam Krassow, Temes, Torontal, Bacs, Pesth, der Theil der linken Seite der Donau, und Ktein⸗Kumanien; 3) gesund sind noch die Komitate: Comorn, der Theil 1 dem rechten Donau⸗Ufer, Gran und Pesth eben so, Stu weissenburg, Weszprim, Eisenburg, Szalad, Tolna, Szymer Baranya, Croatien und Slavonien.
43 41
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Schauspiele.
Dienstag, 9. Aug. Im Schauspielhause: Die Dame ¹ Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Mustk Boheldieu. (Fraul. v. Schätzetl: Anna. Hr. Mantius: Gen Brown.)
Wegen fortdauernder Unpäßlichkeit der Mad. Seidler ka die zu heute angekundigt gewesene Oper „Der Templer und Jüdin“ nicht gegeben werden.
Mittwoch, 10. Aua. Im Schauspielhause: Der Jurist u der Bauer, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Rautenstra Hierauf, zum Erstenmale: Der Spiegel Tausendschön, Burle in 1 Akt, mit Gesang, von K. Blum.
Königliche
ter.
Koönigstädtisches Thea Das Wirthshch
Dienstag, 9. Aug. Fra Diavolo, oder:
v.
8 Den 8. August 1831. . v 287 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Prauss. Cou
[Z2f. Srief. Geld. Zf/Bri 2 89½ 88 ⅜˖ [Ostpr. Pfandbri. 4] 98 ½ 98 ¾⅔ 98 ¾ Pomm. Pfandbrf. 105 ½ 95 ⅔ Kur- u. Neum. do. 106 78 ¼ Schlesische do. 106 —-— sRkst. C. d. K.- u. N. 52 Z.-Sch. d. K.- u. N. —] 53
IIoll. vollw. Dnk.
Neue dito Friedrichsd'or.. N Disconto 3 ½
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Aal. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. bl. m. 1. C. Neum. Int. Sch. do- Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
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[)anz. do. in Th. Westypr. Pfandbr. Grofshz. Pos. do.
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Auswärtige Börsen. 8 Amsterdam, 3. August. Niliederl. wirkl. Schuld 35 ½. Kanz-Bill. 12 ⅛. Oesterr. 5 Metall. 77. Russ. (bei Hope) 86 ¾. *“
E1— HnD K I
Hamburg, 6. August. 181. Oesterr. 5proc. Metall. 80. 4proc. 68. Bank-Actien 1 Russ. Engl. Anl. 87 ¾ Russ. Anl. Haml. Cert. 82 ½. do. in Insc 82 ¾. 6proc. Pap. Inscript. 61 ½. Dän. 59. Poln. 86. 8 London, 2 Bras. 503.
August. 3 321 Dän. 62 ½.
3proc. Cons. 82 . Mex. 33 ½. Port-
Russ. 92 ¾.
Wien, 3. August. 4proc. 67 ⅛⅜. 2 ½proc. 40. 1proc. 17 ½. P Bank-Actien 988.
5proc. Metall. 78 ⅛.
Oblig. 114 ½. IrMEiEnxHxExECxxmxAHExTxxrng rann
NACHSCHRIFT.
— — Frankfurt a. M., 5. Aug. Aus Paris vom geht heute hier die Nachricht ein, daß Herr Casimir Pörier von ihm nachgesuchten Abschied erhalten habe. Man sprach der Zusammenstellung eines neuen Ministeriums, und Einige me ten als Mitglieder desselben die Herren Laffitte, Clausel, Od Barrot und Salverte, Andere die Herren Humann, Molé,? non, Duperré, Clausel und Bérenger. Ob und welches von⸗ den an das Staatsruder kommen würde, darüber war man Publikum noch zweifelhaft; gewiß ist, daß das Ministerium ändert wird. Herr Girod vom Ain hat mittlerweile die 0. als Prästdent der Deputirten⸗Kammer ausgeschlagen.
Frankfurt a. M., 5. Aug. Oesterr. 5proc. Metall. 77 ⅛. 4Aproc. 66 ½. 66 ½. 2 ½proc. 40 ¾. 1proc. 17. Br. Act. 1173. 1170. Partial⸗Obl. 113 ¼. 113. Loose zu 100 155 ¼. Poln. Loose 42 ½. Br.
Paris, 2. Aug. 5proc. Rente pr. compt. 83. 90. cour. 84. 3proc. pr. compt. 52. 95. fin cour. 53. gp neue Anleihe der 120 Mill. 84. 75. 5proc. Neapol. pr. Coh¹ 65. 25. fin cour. 65. 35. 5proc. Span. Rente perp. 47.
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John. Mitredacteur Cottel. 88
Redacteur
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Gedruckt bei A. W. Hayrn
2 des Tarnopol
In Podgorze ist die Seuche noch nicht ausgebrochen, de
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Amtliche Nachrichten.
8. Kronik des Tages.
Des Königs Majestät haben den bisherigen Ober⸗Appella⸗ nsgerichtsrath Höppe zum Direktor des Landgerichts in Gne⸗ i zu ernennen geruht. 83 8 i
Die in der öffentlichen Sitzung der Königl. Akademie der
gissenschaften vom Aten August zur Geburtsfeier Sr. Königl. Festät gehaltenen Vortrage waren: Der dritte August d die Granit⸗Schaale, vom Secretair der Alkademie, rn. Erman; von demselben: Ueber die mit der Tiefe zu⸗ ehmende Temperatur des Erd⸗Körpers, nach Messun⸗ n im 700 Fuß tiefen Bohrloche zu Rüdersdorf, durch die erren P. und A. Erman. Ueber Mas⸗Aniello und die evolution in Neapel in den Jahren 1647 und 1648, ach diplomatischen, in Paris vorgefundenen Dokumenten, von errn v. Raumer.
Ausland
Rußland. St. Petersburg, 30. Juli. m 24sten d. M. zufolge, ist der General⸗Major Richter II. m Gehülfen des General⸗Quartiermeisters der aktiven Armee annt worden. Einem Allerhöchsten Ukas zufolge, ist für die transkaukasi⸗ hen Provinzen eine neue Zollverordnung erschienen, der gemäß gs genangten Provinzen ein eigener Zollbezirk gebildet und
ssen Chef dem Ober⸗Befehlshaber dieser Provinzen in allen
erwaltungs⸗Angelegenheiten untergeordnet wird. Der Chef die⸗ sʒ Bezirks soll seinen Aufenthalt in Tiflis haben, in letztge⸗ unter Stadt und Baku werden Niederlags⸗Zollämter errschtet. eamte, die drei Jahre unbescholten dienen, erhalten den Be⸗ ag eines Jahrgehalts als Gratisication; dienen sie 5 Jahre, in vierten Theil ihres Gehalts als Zulage; dienen sie 10 Jahre, e Zulage im Betrage der Hälfte des Jahrgehalts, die ihnen
beim Abschiede als Pension ertheilt wird; dienen sie 15 Jahre, des 1 mit unseren Jägern zusammengetroffen
e dem Jahrgehalt gleiche Pensson. Diese Pensionen verblei⸗ n diesen Beamten nach ihrer Entlassung, wenn sie auch wie⸗ r Dienste nehmen, und gehen mit gewissen Beschränkungen nch ihrem Tode auf ihre Wittwen und Kinder über. Ueber⸗ m werden ihnen Reisegelder und 6 pCt. als Gratification von wissen Ausgabe⸗Ersparnissen zugestanden. Die Unterhaltungs⸗ sten für diesen neuen Zollbezirk sind auf ungefähr 92,000 Rub. bilber angeschlagen worden.
Eine am 20sten d. M. in Helsingfors erlassene Bekannt⸗
zachung benachrichtigt die Seefahrer, daß unter den Finnischen
narantaine⸗Anstalten die in. Hangöudd und Ruotsinsalni die räumigsten Mazazine haben, und daß zur Vermeidung des eitverlustes alle aus angesteckten oder verdächtigen Orten kom⸗ enden Fahrzeuge, weiche giftfangende Waaren an Bord führen, jenen Plätzen die Quarantaine zu bestehen haben, wogegen hrzeuge von jenen Orten mit Ballast oder nicht giftfangenden Paaren, oder auch mit einem so geringen Vorrath derselben, ß sie an Bord geräuchert oder purificirt werden können, zu letz⸗ em Zwecke in Uto und Porkola anlaufen mögen. b
An freiwilligen Beiträgen zur Unterstützung der Cholera⸗ ranken sind abermals gegen 8000 Rubel eingegangen, worun⸗
5000 von dem Groaͤfen Scheremetieff.
Von Kiachta schreibt man unterm 1. Juni: „Am 30sten pril d. J., gegen 8 Uhr Abends, erhob sich im Fort Tsuruk⸗ aitujeff ein sehr starker Nord⸗Ost⸗Wind, der, immer heftiger wer⸗ nd, zuletzt um 3 Uhr Nachts in einen schrecklichen, von dichtem jchnee und außerordentlicher Kälte begleiteten Orkan ausartete. dieser dauerte bis zum anderen Tage Nachmittags um 4 Uhr d riß von 30 Häusern theils die Dächer herunter, theils beschä⸗ gte er sie. Die große Kalte tödtete eine große, noch nicht zu
immende Anzahl von Vieh.
— Ueber die unruhigen Auftritte, welche in den ersten Ta⸗ des Monats Juli in St. Petersburg, auf Anlaß der in oige des Ausbruchs der Cholera getroffenen Maaßregein daselbst attgefunden haden, enthält ein Privatschreiben von dort nach⸗ iglich noch folgende mittheilenswerthe nähere Details: „Der nwissende Pöbel, in dem Wahne, daß man damit umgehe, die it der Cholera Behafteten zu vergiften, versammelte ssch, etwa
6000 Mann an der Zahl, auf einem der öffentlichen Plätze r Hauptstadt, stürmte das dortige Spital, ermordete einen Arzt, r eben mit der Behandlung eines Cholera⸗Kranken beschäftigt ar und bemächtigte sich sämmtlicher Patienten, um sie sammt n Betten zu den verschiedenen Häusern zurückzubringen, von vH man sie weageschafft hatte. Da die Polizei dem Unwesen nicht steuern vermochte, so wurde ein Detaschement Linien⸗Truppen her⸗ igeholt, dem es auch bald gelang, die aufgeregte Menge zu rstreuen. Nichts desto weniger hatte der Aufstand die sämmt⸗ hhen Bewohner der Hauptstadt in Besorgniß gesetzt; man fürch⸗ te, daß die unruhigen Auftritte sich am folgenden Tage er⸗ uern möchten. Der Kaiser war in Peterhof. Kaum erfuhr „ was sich in St. Petersburg zugetragen, als er mit dem ampfboote dahin eilte. Er setzte sich sofort in einen offenen Wagen, d begab sich durch die volkreichsten Viertel der Stadt nach dem Or⸗ der Tages zuvor der Schauplatz der Unordnungen gewesen war. Ei⸗ zahllose Menschenmenge folgte ihm dorthin; mehrmals ließ er halten,
mit den Nächsistehenden zu reden. Auf dem Platze selbst gelangt, hielt er in der Nähe der Kirche, umgeben von mehr 6 20,000 Menschen an, erhob sich von seinem Sitze und sprach it der ihm eigenen, klaren, wohltönenden Stimme folgende Porte: „Bei meiner Krönung schwor Ich, die Ordnung und
s Gesetz zu handhaben; Ich werde Memmen Schwur zu halten
Einem Kaiserl. Tagesbefehl — deutend verloren.
wissen. Ich bin gut gegen die Guten; sie werden in Mir einen Freund und Vater finden! Aber wehe den Bösen! gegen sie stehen Mir die Waffen zu Gebote! Ich fürchte Euch nicht! Ihr müsset Mich fürchten! Gott hat uns auf eine harte Probe gestellt; er hat uns eine ansteckende Krankheit geschickt. Um die Fortschritte derselben zu hemmen, mußten Vorsichtsmaaß⸗ regeln getroffen werden; sie sind auf Meinen Befehl getroffen worden. Eure Beschwerden sind daher gegen Mich gerichtet. Hier bin Ich und befehle Gehorsam. Euch, ruhigen Männern und Familien⸗Vätern vertraue Ich; Ich bin überzeugt, daß Ihr stets die Ersten seyn werdet, die Unwissenden zu belehren, die Auf⸗ sässigen zu besänftigen. Diejenigen aber mögen sich hüten, die es wagen, Unruhen zu erregen; sie werden rucksichtslos verfolgt werden. Jetzt geht aus einander; ein contagiöses Uebel herrscht, und es ist nicht gut, sich in Masse zu versammeln; zuvor aber müßt Ihr Euch mit Gott aussöhnen, denn wenn Ihr Mich durch Euern Ungehorsam beleidigt habt, so habt Ihr noch mehr den Höchsten durch Euer Verbrechen beleidigt. Ein Mord ist verübt, unschuldiges Blut ist vergossen worden; detet zu Gott, daß er Euch vergebe.“ Bei diesen Worten entblößte der Kaiser sein Haupt, wandte sein Antlitz der Kirche zu und machte ein Zei⸗ chen des Kreuzes. Das reuige Volk warf sich, wie vom Zauber berührt, zu Boden, und flehte um den Segen des Himmels. — Seit diesem Augenblicke ist die Ruhe der Haupt⸗ stadt auch nicht im entferntesten wieder gestört worden; Niemand widersetzt sich mehr dem Transporte der Kranken nach den Spi⸗ tälern, und das Uebel selbst hat seitdem schon an Intensität be⸗
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Polen.
Warschau, 1. August. Auf den Antrag des. Generalissi⸗ mus hat die National⸗Regierung die Obersten Muchowski, Mlokostewicz, Langerman, Szydlowski, Schneide, Michael My⸗ cielski und Franz Czarnomski zu Brigade⸗Generalen ernannt. hat dieselbe den Obersten Godlewski auf dessen Ge⸗ such mit dem Rang eines Brigade⸗Generals aus dem Dienst entlassen. 1
Gestern wurde bei dem halten.
Die Staats⸗Zeitung sagt: „Eine Abtheilung Iufan⸗ terie und Kavallerie vom Rüdigerschen Corps ist am 29sten d. bei Jozefow auf das linke Weichsel⸗Ufer hinübergegangen und Nach Solcz sind einige Verwundete gebracht worden. Rüdiger rifft Anstalten, um over⸗ halb Jozefow eine Brücke über die Weichsel zu schlagen. Bis jetzt jedoch sind nur kleine Detaschements über den Fluß gegan⸗ gen. Die Kosaken sind bis Sienno vorgedrungen. — Der Rus⸗ sische General Thiemann hatte schon vor einiger Zeit einen Par⸗
Generalissimus ein Kriegsrath ge⸗
lamentair abgeschickt, um den General Chrzanowski zu einer Un⸗
terredung einzuladen; man war mehreremale bereits im Begriff, zusammmenzukommen, aber die Umstände hielten immer den Einen oder den Anderen, ab, sich zur verabredeten Zeit einzufinden. Am L9sten d. soll sich General Chrzanowski wiederum in dieser Absicht zu den Vorposten begeben haben. — In Kalisch brachen bei der Nachricht von der Annäherung der Russen Unruhen aus. Zwei Deutsche, der Konditor Mentzel und der Fabrikant Rephan, verschafften sich einen Anhang unter den anderen Deutschen Fabri⸗ kanten, rissen die Polnischen Adler herab, steckten die Russischen auf und wollten auch einen anderen Stadt⸗Präsidenten wählen. Der Oberst Myszkowski rückte mit dem Landsturm in die Ordnung wieder her und bestrafte die Schuldigen. Es heißt, daß der Konditor Mentzel aufgehängt worden und der Fabrikant Rephan nach Warschau gebracht werden soll. Polen sein ganzes Vermögen schuldig und sogar aus dem Schatz mit Fonds unterstützt worden. Wir erwarten, daß die Regie⸗ rung diesen ganzen Vorfall bekannt machen wird, wenn auch nur, um möglichen Gerüchten vorzubeugen. — Vorgestern waren be⸗ reits Kosaken⸗Patrouillen in Ilow, eine halbe Meile hinter So⸗ chaczew. Nach Meldungen aus Plozk, aus guter Quelie, befin⸗ det sich die feindliche Kavallerie in sehr gutem Zustande, nicht so aber die Infanterie. Der Feldmarschall Paskewitsch deckt seine Bewegungen durch große Kavallerie⸗Massen, die er den anderen Truppen vorschiebt.“
Aus Kalisch ist die Post dieser Tage noch in Lenczyz ange⸗ langt.
Der Polnischen Zeitung zufolge, bestätigt sich das Ge⸗ rücht nicht, daß der General Roth Zamose belagere.
Ueber die Gielgud⸗Chlapowskische Expedition sind hier, wie aus den hiesigen Blättern hervorgeht, die verschiedensten Gerüchte im Umlauf; im Ganzen scheint man durchaus nicht daran glauben zu wollen, daß sie völlig mißglückt und nach dem Rückzuge der beiden Polnischen Corps auf das Preußische Ge⸗ biet als beendigt anzusehen sey. Die Staats⸗Zeitung sagt in dieser Beziehung: „General Gielgud, der in Litthauen saum⸗ selig und kraftlos operirte und unzählige Fehler beging, welche eher den Stempel des Verraths, als der Ungeschicklichkeit an sich trugen, hatte das Vertrauen seiner Untergebenen gänzlich verlo⸗ ren. Seine militairischen Manöver und die Zersplitterung seiner Corps versetzten einige kleine Abtheilungen in die Nothwendigkeit, sich nach Preußen zurückzuziehen. Bei Wilna, wo ein Detasche⸗ ment des Generals Chlapowski auf Rekognoseirung ausgeschickt wurde, mußte dieses einige Tage ganz allein vor der Stadt sich halten, ehe die Division Gielguds sich blicken ließ. Als diese nun aber endlich heranrückte, war es nicht mehr möglich,
die Vereinigung des Generals Kuruta mit der Garnison von
Wilna zu verhindern. Zu der Zeit, wo die Polen in Litthauen einmarschirten, standen dort nur 27,000 Mann Russen mit 60 Kanonen; aber man ging lässig von unserer Seite zu Werke, und so verstärkte sich der Feind tagtäglich. Unser Unglück ist es, daß wir dann erst Mißtrauen zu hegen anfangen, wenn das Uebel nicht mehr zu verbessern ist. Zwei unserer Corps, das Dembinskische und Sierakowskische, gaben indeß dem General Gielgud kein Gehör und wollten ihm durchaus nicht nach Preu⸗
ßen folgen; diese Generale zogen auf den äußersten Fall einen
die Stadt ein, stellte
Dieser Letztere ist
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rühmlichen Tod der Treulosigkeit gegen die Sache der Nation vor; sie warfen sich daher unter die feindliche Uebermacht und schlugen sich glücklich nach den nördlichen Gegenden Litthauens durch. Ihre Streitkräfte bestehen aus 5000 Mann und 7 Ge⸗ schützen; baid vielleicht werden wir von ihnen hören. Entweder sie bleiben in Litthauen und nähern sich Polesien, wo die Insurrection sich behauptet, oder auch sie suchen sich zu uns durchzuschlagen. Am 18. Juli wurde ein Russisches Corps in der Gegend von Swislocz zer⸗ sprengt; diese Nachricht hat ein Bürger aus jener Gegend hier⸗ her gebracht, der sie von den fliehenden Russen hörte und selbst den Kanonendonner vernahm. Vielleicht hat sich Demdbinsti dort geschlagen.“ — In der Polnischen Zeitung heißt es⸗ „Gielgud war seit den ersten Tagen der Revolution bei der Ar⸗ mee verhaßt und von der öffentlichen Meinung beargwohnt. In Radom schon drohte man diesem General mit dem Tode. Nie⸗ mals hat die Stimme des Volks bei uns einen Einfluß auf die Handlungen der Regierenden ausgeübt. Wenn Verrath die hel⸗ denmüthigen Anstrengungen in Litthauen vernichtet, wenn Ver⸗ zweiflung einen Polnischen Offizier bewogen hat, den Verrather zu bestrafen — so zittert Alle, die ihr die heilige Sache mit trü⸗ Ferischer Hand berührt, bei der Erinnerung an dieses Beispiel. Wir können unseren Schmerz darüder nicht verbergen, daß man nach der Schlacht bei Ostrolenka sich in Warschau aufgehalten und die Zeit vergendet hat, während man unterdessen das Giel⸗ gudsche Corps, eben so wie früher das Dwernizkische, dem blin⸗ den Zufall überließ. Man machte uns glauben, daß Gielgud und Chlapowski unseren Litthauischen Brüdern erfolgreiche Hülfe bringen würden, wir glaubten daran, und jetzt müssen sie bei den Preußen Schutz suchen. D unglückseliges Polen!“ — Der Warschauer Kurier äußert über dieselbe Angelegen⸗ heit Folgendes: „General Dembinski soll das Kommando über die Polnischen Truppen und die Insurgenten in Litthauen erhal⸗ ten. Der Aufstand in der Gegens von Brzesc⸗Litewski, der sich noch hält und aus den eifrigsten Litthauern besteht, wird sich wahrscheinlich mit dem von General Dembinskt kommandirten Polnischen Corps vereinigen, das auch an Artillerie keinen Man⸗ gel leidet. Man will wissen, daß der Grund, weshalb das Giel⸗ gudsche Corps in Preußen Zuflucht suchte, Mangel an Muni⸗ tion und Uneinigkeit unter den Insurgenten war. Ehe die Trup⸗ pen nach Preußen übergingen, verfertigten sie eme Protestations⸗ Akte gegen die Vereinigung Poleus mit Rußland, indem sie hin⸗ zufügten, daß sie niemals die Rechte Rußlands auf Polen an⸗ erkennen würden und liedber sich nach Preußen zurückziehen und den Preußen die Wasfen autliefern, als sich an Rußland erge⸗ ben wollten.“
Die Staatszeitung vom 28. v. M. berichtet in obiger Perichamg⸗ „Das in Litthauen gebliebene Corps des Generals Dembinski beläuft sich, nach den letzten Nachrichten, mit der Kavallerie und den Jägern der Insurgenten, auf 10,000 Mann.
„In diesem Augenblick“, sagt dasselbe Blatt, „er⸗ halten wir die Bestätigung der Nachricht, daß General Dem⸗ b binski mit 10,000 Mann von Schawle in den Rücken von Wilna vorgedrungen und dort mit einer bedentenden Abtheilung des Tolstoischen Corps zusammengetroffen ist. Gestern (am 28. d.) kam ein angesehener Bürger aus Litthauen, Namens Bortkie⸗ wicz, in Warschau an, der diese Nachrichten mitgebracht hat. Jener Bürger war am Niemen einem Russischen Corps begeg⸗ 8 net, im Augustowschen aber hatte er keine feindlichen Truppen angetroffen.“
Unterm 30sten v. M. meldet die Staats⸗Zeitung: „Nach sicheren Nachrichten defand sich das Corps des Generals Dembinski am 14. Juli in Poniewiez, zwischen Wilna und Schawle. Es war im Begriff, sich nach Mitau in Kurland hinzuziehen.“ 8
Heute liest man in der Warschauer Zeitung in obiger Hinsicht Folgendes: „Vorgestern langten drei Bürger aus Lit⸗ thauen hier an, die beruhigende Nachrichten über die Insur⸗ rection mitbrachten. Die Samogitier und Litthauer, welche vom Monat März bis zum Jumni, ohne Beistand regulairer Truppen, zahlreichen seindlichen Schaaren Widerstand leisteten, führen wie⸗ der einen Parteikrieg und bemühen sich, den Aufstand so lange zu unterhalten, dis wir im Stande seyn werden, sie kraftiger und ersolgreicher zu unterstützen. General Dembinski hat dem Generalissimus einen Rapport eingesandt, worin er ihm meldet, daß er an 4000 Mann Kavallerie und einige Kanonen hei sich habe, und daß die Insurgenten sich ihm anschließen. Dieser General kann die Tapferkeit und Geistesgegenwart des Odersten Siera⸗ kowski nicht genug loben und schlägt ihn zum Avancement vor.“
Die Gräsin Plater, welche in Samogitien ein Uhlanen⸗ Regiment kommandirte, ist mit ihrer Kammerjungfer, die ihr als Adjutant diente, in Warschau angekommen.
Die Gräsin Broniec ist von hier nach Witebsk abgereist, wo sich dermalen ihre Tochter, die Fürstin Lowicz, befinden soll.
Es heißt, daß General Prondzynski die Leitung über die Befestigung und Vertheidigung der Hauptstadt erhalten und Ge⸗ neral Kolaczkowski zum General⸗Quartiermeister der Armee er⸗ b naunt werden wird.
— — Von der Polnischen Gränze, 6. Augnst. lung eingenommen hatte, wurde an ersterm Orte am 1sten d. G 1
deutendem Verlust zurückgedrängt. Die Polen sahen sich hier⸗ zwischen Sochaczew und Warschau zu konzentriren; man darf. deshalb nunmehr erwarten, daß es bei dem in dieser Gegend liegenden Städtchen Blonie zu einer entscheidenden Schlacht kommen werde, deren Erfolg man um so mehr mit gespannter G Erwartung entgegen sieht, als nach dem Verlust dieser Schlacht
den Polen diesseits der Weichsel nur Warschau noch übrig bleis ben und die Russische Armee durch nichts verhindert werden würde, vor diese, nur 3 Meilen von Blonie entfernte Stadt zu rücken, zumal da auch der General Rüdiger mit seinem Corps en Uebergang ans die eg S bereits begonnen
Polnische Armee, welche zwischen Kolo und Lowichz eine Stel⸗
M. von den Russischen Truppen überfallen und mit nicht undez
durch genöthigt, die gedachte Stellung ganz aufzugeben und sich