sich erwarten, daß in den öffentlichen Verhandlungen der Kam⸗ mer über diesen Gegenstand die Frage, ob die Pairs⸗Kammer überhaupt an ihrer eigenen Konstituirung Theil nehmen dürfe, sehr stürmisch debattirt werden würde. 4
In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer glaubte man, daß der Herzog von Valmy mit dem Antrage hervortreten würde, die in dem Saale der Kammer aufgehängten Oesterreichischen Fahnen nach dem Hötel des Invalides bringen zu lassen, — ein Vorschlag, den, so hieß es, der Herzog dadurch motiviren wollte, daß jene dem Senate zugedacht gewesenen Trophäen jetzt nicht mehr ihre ursprüngliche Bestimmung hätten. Der Antrag ist in⸗ dessen aus unbekannten Gründen unterblieben.
Der Pariser Advokaten⸗Stand hielt gestern unter dem Vor⸗ sitze des Herrn Mauguin eine General⸗Versammlung Behufs der Wahl eines neuen Vorstandes. Nach einer zweimaligen Abstim⸗ mung wurde Herr Mauguin selbst mit einer Majorität von 111 Stimmen unter 202 wieder gewählt.
1 Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. Das Unterhaus war in seinen Sitzungen vom 5. und 6. August mit der ferneren Kommittirung der Reform⸗Bill beschäftigt. Unter den Orten, de⸗ nen das Recht zur Erwählung eines Parlaments⸗Mitgliedes er⸗ theilt wurde, befand sich auch Brighton. Mehrere Mitglieder wollten diesem Orte zwei Vertreter zugetheilt wissen, drangen jedoch mit ihrer Ansicht nicht durch. In der ersten der obge⸗ dachten beiden Sitzungen fand eine Abstimmung darüber statt, ob auch dem Orte Gateshead ein Vertreter zu ertheilen sey. Die Opposition behauptete, dieser Ort sey nur eine Vorstadt von Newvrastle (am Tyne), das demnach drei Vertreter erhalten würde, während man andere ähnlich gelegene Orte, wie Scul⸗ coates mit Hull, Portsea mit Portsmouth u. s. w. vereinigt habe; sie gab nicht undeutlich zu verstehen, daß hier die Absicht vorwalte, dem Loͤrd Durham in der Grafschaft dieses Namens einen ungebührlichen Einfluß zu verschaffen, und daß die Mini⸗ ster da, wo es darauf ankäme, ihre eigene Partei zu unterstützen, von den Grund⸗Prinzipien, die sie selbst aufgestellt, abgingen. Bei der Abstimmung ergaben sich 264 Stimmen für und 160 gegen die Ansicht der Minister, so daß dieselben mit einer Ma⸗ jorität von 104 Stimmen den Sieg davontrugen. Als bei die⸗ ser Gelegenheit wieder davon gesprochen wurde, ob die Bill eine Schluß⸗Maaßregel seyn werde, oder nicht, äußerte Lord John Russell: „Die Umstände werden es bestimmen, ob die Maaß⸗ regel eine schließliche ist, oder nicht; zeigt sie sich in ihrer Wir⸗ kung schlecht, so möchte ich um keinen Preis, daß die Bill eine Schluß⸗Maaßregel sey. Diese Aeußerung wurde von Hrn. Hunt, als eine neue und sehr wichtige Ansicht der Maaßregel, mit ganz besonderem Beifall aufgenommen. Auch stimmte er einer anderen Bemerkung des Herrn Baring bei, der sich darüber be⸗ schwert hatte, daß die Zeitungen jetzt die Reden der Parlaments⸗ Mitglieder so sehr entstellten. Eine Zeitung besonders, die sich selöst das „leitende Journal“ nenne (die Times), bringe manch⸗ mal ausführliche Reden, die, wenn sie wirklich so gehalten wor⸗ den wären, Jedermann eingeschläfert hätten, während sie wahr⸗ haft bewundernswerthe Vorträge anderer Mitglieder ganz und gar mit Stillschweigen übergehe. — In der Sitzumg vom Sonn⸗ abend wurde
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die Liste D (diejenigen Orte enthaltend, die das Recht zur Erwählung Eines Mitgliedes erhalten) völli erledigt. Man ging darauf zu einer andern Bestimmung der Englischen Reform⸗Bill über, wonach Weymouth und Melcombe⸗Regis, die bisher vier Mitglieder erwählt hatten, in der Folge nur zwei erwählen sollen. Orten, die zwar zusammenlägen, sich doch jeder sein besonde⸗ res Recht durch große Dienste erworben, die er dem Staate erwiesen. Weymouth habe unter Eduard III. 20 Schiffe und 264 Seeleute gestellt, um dem Könige in seinem Angriffe gegen Frankreich beizustehen: Melcombe habe auch sein Recht schon von der Königin Elisabeth erhalten; es sey demnach unrecht, die bei⸗ den Orte jetzt zusammenwersen zu wollen. Die Minister behaup⸗ teten jedoch, daß beide Orte immer nur als eine einzige Corpo⸗ ration betrachtet worden seyen; der ursprüngliche Antrag ging demnach auch durch. — Die nächste Sitzung des Ausschusses über die Reform⸗Bill wurde auf Dienstag den 9. August fest⸗ gesect.
bGtius 11
— Unterhaus. Sitzung vom 8. Aug. Der Ausschuß zur Untersuchung der Dubliner Wahlen stattete seinen Bericht ab und erklärte, daß, da sich die Herren Harth und Perrin der Bestechung bei den Wahlen schuldig gemacht, diese Herren nicht unmittelbaren Folgen der neuesten Ereignisse sind unruhige Auf⸗ — Herr Hunt überreichte eine große Anzahl von Bittschriften, unter denen sich eine befand, in der das Haus ersucht wurde, Se. Majestät in einer Adresse zu bitten, den Lord Palmerston von seiner Function eines Mini⸗
bloß ausscheiden, sondern auch für das gegenwärtige Parlament nicht mehr erwahlt werden dürfen.
sters der auswärtigen Angelegenheiten zu entlassen, und zwar, weil derselbe das Memorial der Westminster⸗Union, welche ihn
gefragt, ob die Regierung Maaßregeln zur Unterstützung der Po⸗
len angeordnet, unbeantwortet gelassen habe. Lord Palmerston erklärte, es sey nicht aus Nicht⸗Achtung gegen jene Union gesche⸗
Bezug auf den Russisch⸗Polnischen Krieg in Kenntniß gesetzt habe.
sey. Er selbst wäre zwar kein Vertheidiger der Einmischung in die Angelegenheiten anderer Länder; im Gegentheil glaube er, daß England sich schon zu viel eingemischt und dieses nur allzu theuer bezahlt habe; sehe er jedoch, wie man zu Gunsten eines Landes schon seit mehreren Monaten so sehr viel sich einmische, so glaube er wohl, daß es eine ganz passende Frage sey, wenn man von den Ministern wissen wolle, wie weit sie durch Remon⸗
frationen, Rathschläge und andere Mittel zu Gunsten der Polen,
die für ihre Rechte kämpften, gekommen seyen? Das Land sey bisher noch ganz im Dunkeln darüber, ob die bestehenden Trak⸗ taten beobachtet worden; denn dem edlen Lord werde wohl be⸗ kannt seyn, daß es Verträge gebe, in Folge deren England darauf sehen könne, daß Polen eben so gut als Belgien nach Gerechtigkeit behandelt werde. Er wünsche darum zu wissen, ob die Reglerung wirklich so gehandelt, wie es ihr als Theilnehme⸗ rin eines Traktates zukomme, durch welchen den Polen eine un⸗ abhängige Verfassung gesichert werde. Keinesweges wünsche er, daß der edle Lord in einer Weise antworte, die das Interesse der Polen kompromittiren könnte, allein er glaube doch, daß man dem Lande einige Auskunft über das Verfahren schuldig sey, das die Regierung bisher beobachtet habe. Da Lord Palmer⸗ ston schwieg, so sagte Herr Hume, er nehme dieses Stillschwei⸗ gen als so viel sagend an, daß die Regierung noch gar nichts gethan habe. Lord Palmerston erwiederte nun: „Das ehren⸗ werthe Mitglied kann sich versichert halten, daß meinem Still⸗ schweigen keine Nicht⸗Achtung seiner oder des Hauses zum Grunde liegt. Ich glaube jedoch verstanden zut haben, daß das ehren⸗
1.“ . G 1“ 8 8
Die Opposition bemerkte, daß von diesen
werthe Mitglied selbst sagte, eine Eröffnung über das Verfah⸗ ren oder die Absichten der Regierung möchte nicht ohne Unbequem⸗ lichkeit geschehen können. Meine Pflicht gestattet mir nicht, die nachgesuchte Erklärung zu geben, und nur so viel darf ich hinzu⸗ fügen, daß, welche Verbindlichkeiten auch die bestehenden Ver⸗ trage der Englischen Regierung auflegen, diese gewiß nicht ver⸗ säumen wird, sie zu erfüllen.“ Herr O'Connell meinte, er sähe mit großem Bedauern, daß dieses Haus so viele Sympathie für andere Länder, und doch nur so wenige für Polen empfände. Für Holland, ja sogar für Dom Miguel, hätten sich Stimmen im Parlament erhoben, aber keie für das blutende Polen. Au⸗ ßerhalb des Hauses aber sprächen unter 20 Leuten immer 19 ihr Bedauern darüber aus, daß England keine wirksamere Hülfe an Polen geliehen habe. Sir Rob. Inglis meinte, die Bittsteller, so wie einige Mitglieder, schienen von der Ansicht auszugehen, daß der Krieg Rußlands gegen Polen ein ungerechter bösartiger Krieg sey; dies dürfe man jedoch nicht so ausgemacht annehmen, und er protestire daher dagegen, daß die vorliegende Bittschrift gedruckt werde. Hr. Robinson meinte, das Drucken dieser Petition sey überflüssig, weil der Druck in der Regel nur angeordnet werde, um nützliche Mittheilungen zu verbreitem; diese seyen jedoch in der vorliegenden Bittschrift nicht zu finden. Auf eine Bemerkung des Kanzlers der Schatzkammer nahm Herr Hunt seinen Antrag auf den Druck der von ihm überreichten Bittschrift zurück. — sey, daß Frankreich den Gesandten der
a
Truppen nach Belgien sich einzig und allein darauf beschränke, die Holländer aus jenem Lande zur verdrängen, und daß, wenn dieser Zweck erreicht sey, die Französischen Truppen das Belgische Gebiet wieder verlassen würden? Lord Palmer⸗ ston erwiederte, daß die Angabe im Wesentlichen ganz rich⸗ tig sey. den, zu welcher der Französische vier übrigen Mächte eingeladen und bei der er ihnen eroöffnet habe, daß die Französischen Truppen, sobald das Holländische In⸗ vastons⸗Heer das Belgische Gebiet nach Frankreich zurückkehren sollten und die Festungen, die auf ih⸗ rem Wege lägen, zwar passtren, nicht aber besetzen würden. Eine von Lord Granville gestern eingegangene Note habe diese Versi⸗ cherungen bestätigt. — Den Schluß der heutigen Sitzung füllte die Deliberation im Ausschusse des ganzen Hauses über die neue Bill in Bezug auf die Jagd⸗Gesetze.
Lvoondon, 9. Aug. Der Herzog von Susser stattete gestern dem Herzoge und der Herzogin von Braganza, so wie der jun⸗ gen Königin von Portugal, einen Besuch ab.
Die Herzogin und die Prinzen Eduard und Friedrich von Sachsen⸗Weimar trafen Sonntag Nachmittag mit dem Dampf⸗ schiffe „Meteor“ von Rotterdam in Woolwich ein und setzten ihre Reise unverzüglich nach Windsor fort.
Der Morning⸗Herald meldet, daß die in mehreren Blät⸗ tern mitgetheilte Nachricht, der zufolge Karl X. eine Reise in die westlichen Hochlande unternommen habe, ungegründet sey. Man sehe ihn haͤufig mit dem Herzog und der Herzogin von Angouleme spazieren reiten.
Herr van de Weyer verhandelte gestern Nachmittag Geschäfte im Amte der auswärtigen Angelegenheiten.
Herr Robert Adair, der zum Gesandten am Belgischen Hofe ernannt worden ist, reiste am vergangenen Sonnabend von hier
Dampfschiffe nach Calais ein.
Der Courier sagt in Bezug auf die Holländisch⸗Belgischen Angelegenheiten, daß die Depeschen, welche von Seiten der Kon⸗ ferenz an den König von Holland gesandt worden seyen, eine letzte und energische Protestation gegen die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten enthielten.
Sir Eduard Codringtons Flotte segelte gestern durch den Kanal und ankerte in der Nacht oder heute früuh bei den Dü⸗ nen. Die „Britania“, von 120 Kanonen, segelte diesen Mor⸗ gen, nachdem sie sich vollständig verproviantirt hatte, von Ports⸗ mouth ab, um sich obiger Flotte anzuschließen.
Die Gememde Halle, welche zusammenberufen werden sollte, um ihre Mißbilligung mit dem langsamen Gang der Resorm⸗ Bill auszusprechen, ist für unnöthig erachtet worden, da mam mit den Fortschritten der Bill in der vergangenen Woche einverstan⸗ den und dadurch zufriedengestellt worden ist.
Englische Blätter theilen Privat⸗Nachrichten aus Lissa⸗ bon vom 25. Juli mit, woraus wir Folgendes entnehmen: „Die
tritte in Lissabon gewesen, wo die exaltirten Miguelisten wieder alle Personen mißhandelt und ins Gefängniß geschleppt haben,
die sich in ihren Augen der Anhänglichkeit an Dom Pedro ver⸗ dächtig machten. Unter Anderen ist auch em Engländer verwundet und die Einnahme der Stadt durch Waffen⸗Gewalt nach sich zie hen mith verantwortlich machte.
vier oder füns andere sind persönlich beleidigt worden. Dem Bri⸗
tischen General⸗Konsul sind bereits wieder 6 Klagepunkte ge⸗
gen die Portugiesische Regierung von Englischen Unter⸗
thanen eingereicht, und man hofft, daß er mit seiner bekannten Nich tung geg ⸗ Thäͤtigkeit und Charakterstärke die nöthigen Maaßregeln ergreifen hen, wenn er dieselbe nicht über die Absichten der Regierung mit ,
werde, um Genugthunng zu erlangen. In Oporto und St. Ubes
isch⸗Polr sind ähnliche Scenen vorgefallen; an letzterem Orte sind die Kon⸗ Hr. Hume bemerkte, die Bittschrift betreffe einen Gegenstand, der für Jedermann in diesem Lande von Wichtigkeit und Interesse
suln verschiedener Nationen, unter denen sich auch der Englische befindet, auf das gröblichste beleidigt und genöthigt worden, die Stadt zu verlassen. — Den „Don Jüuan“ und andere Portu⸗ giesische Kriegsschiffe haben die Franzosen zurückgegeben, nachdem sie die verlangte Summe von 40,000 Pfd. erhalten hatten. Wenn sämmtliche Bedingungen erfüllt seyn werden, erfolgt die Zurückgabe aller weggenommenen Schiffe.“
Die Brasilianischen Papiere sind an heutiger Börse um 6 pECt. gefallen. Der Vorschlag des Brastlianischen Finanz⸗Mini⸗
dieses Sinkens. 868 8 I“ 1“ LI“ EE111““
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en Aus dem Haag, 11. August. Die Courant enthält den nachstehenden, an Se. nig gerichteten Armee⸗Bericht: „Hauptquartier Diest, 7. August 1831. 1 Ich habe die Ehre, Ew. Maj. zu berichten, daß ich heute früh mein Hauptquartier hier in Diest aufgeschlagen habe. Die zweite Diviston ist vorwärts gerückt und steht in St. Truyen (St. Trond). Die dritte Diviston hat zu Herk auf dem hal⸗ ben Wege von Diest nach Hasselt eine Stellung eingenommen. Das Corps des General⸗Lieutenants Cort⸗Hevyligers befindet sich in Heusden. Den wiederholten Berichten dieses Generals zu⸗ folge, haben sich bei den stattgesundenen Gefechten die Schut⸗ tereien jedesmal durch die musterhafteste Bravour ausgezeichnet. Der Oberbesehlshaber des Heeres,
heutige Staats⸗ Maäjestät den Kö⸗
Wilhelm, Prinz von Oranien.“
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Lord G. Bentinck fragte, ob es wahr anderen großen Mächte die Versicherung ertheilt habe, daß der Marsch der Französischen
Am vorigen Mittwoch habe eine Konferenz stattgefun⸗ Botschafter die Gesandten der
wieder verlassen haben würde,
und Gröninger Jäger, en tirailleur angreifen.
nach seiner Bestimmung ab und schiffte sich am 7ten auf dem
selbe.
nach Tongern
sters (vergl. die Nachrichten unter Rio⸗Janeiro) war der Erund
Ein Supplement zur heutigen Staats⸗Courant,
häͤlt den nachstehenden, auf außerordentlichem Wege hier en gangenen Bericht: 16“ 8
An den König. 8 Hauptquartier Curingen (Curange), 8. August tg Abends 8 Uhr.
Ich habe die Ehre, Ew. Maj. zu berichten, daß es
Königlichen Heere heute Morgen geglückt ist, die feindle Truppen unter Daines Befehl, unter dem Namen „Armee la Meuse“ bekannt, zu umflügeln, so daß dieselbe Hasselt räm und sich auf Tongern zurückziehen mußten. Ew. Majeftät we sicherlich die ganze Wichtigkeit der Besetzung von Hassel kennen, da dieser Punkt uns bequeme Verbindungswege Mastricht und Herzogenbusch eröffnet. — Auf folgende Weis diese wichtige Speration zu Stande gebracht worden: Die N pen auf dem linken Flügel unter dem Befehl des Generalz tenants Cort⸗Heyligers rückten von Heusden auf Sonhoven wärts. Zu gleicher Zeit sormirte ich ein starkes Corps zwis Diest, Halen, Herck und Beerenbroek, während ich die E. Diest durch die zweite Brigade der ersten Divislon u dem General⸗Major Favauge besetzt hielt. Jenes Corps zusammengesetzt aus der dritten Division (General Meg die zu Herck und Beerenbroek stand, und der sich eine le Kavallerie⸗Brigade unter dem General⸗Major Boreel geschlossen hatte; serner zu Halen aus der ersten Brigade ersten Division unter dem General⸗Major Schunrman, welchem sich der General⸗Lieutenant van Geen befand; die rasster⸗Brigade unter dem General⸗Major Post und 4 Batte Artillerie in Reserve unterstützten diese Infanterie⸗Brigade. war meine Absicht, den Daine vermittelst dieses Corps durch Macht der Waffen zu zwingen, seine Stellungen vor, in um Hasselt zu verlassen. Ich selbst befand mich mit! nem geliebten Bruder, dem Prinzen Friedrich, so wie dem Generalstab, an der Spitze der dritten Diviston.
dergestalt zusammengesetzte Corps nahm seine Bewegn vorwärts auf dem großen Wege von Diest nach Hasselt.
zwischen hatte ich der zweiten Diviston unter dem Herzoge Sachsen⸗Weimar den Befehl ertheilt, aus St. Truhen au blicklich aufzubrechen und sich auf Hasselt zu bewegen, um Damnesche Corps an der Seite von St. Truyen und Ton zu umzingeln. Ich hatte Grund, zu glauben, daß die Arma la Meuse uns m Hasselt erwarten, oder vielleicht gar in Richtung von Diest angreifen würde. Meine Ansicht ben darauf, daß die Posttionen von Sonhoven und das Dorf 9. halen noch spät am vorigen Abend (7. August) von dieser A besetzt und die leichte Kavallerie unter dem General⸗Major Bo welche die Dörfer Kermpt, Herckenrode und Umgegend inneh noch an demselben Abend von einer starken Rekognoscirung, von Hasselt kam, angegriffen und selbst genöthigt worden! sich hinter die erste Brigade der dritten Division in Beerenß zurückzuziehen. Das Terrain, auf welchem die Kavallerie⸗But stand, war zu sehr mit Hecken und Sträuchern bewachsen, etwas unternehmen zu können. Die Infanterie der genam ersten Brigade der dritten Division unter dem Befehle des d sten Stocker trieb die Rekognoscirung sofort nach Kermpt zu worauf sie wieder nach Curingen zurückzog. Hinter diesem D
traf ich heute früh den Feind an. Ich ließ ihn sogleich durch
Corps Leidenscher Jäger, so wie durch die Nord⸗Holländi Hierauf st es, als ob aus dem Dorfe ein Angriff auf uns ben stelligt werden sollte, wodurch ich genöthigt wurde, einige! taillone zu deployiren und eine Position rechts und links dem Wege, auf welchem wir vorwärts rückten, einzuneh Mein rechter Flügel stützte sich auf das Gehölz von Steewt das ein Bataillon der ersten Brigade von der 3ten Division setzt hielt. Der linke Flügel war durch das Dorf Herckenrode deckt, das ich sodann auch stark besetzen ließ. Zwischen den plovirten Bataillonen stand die Batterie Feld⸗Artillerie, und meinem rechten Flügel zwischen dem Gebüsch und der Besch desselben standen zwei Stücke von der reitenden Artillerie.
Anblick einer so großen Anzahl Truppen war die wahrscheinl
Ursache, weshalb der Feind von seiner Bewegung nach vorne
abstand. Ich schlug darauf wieder mit den Truppen, die in erwaͤhnten Schlacht⸗Ordnung standen, die Bewegung 1 vorwärts ein. Die freiwilligen Jäger 2Corps agirten als Tirailleurs. Das Dorf wurde, als wir uns. me. ten, von dem Feinde sogleich geräumt. Wir zogen
um und durch dasselbe und nahmen eine Position auf den Hü der anderen Seite des Dorfes und im Angesichte von Hasselt Ich sandte memen Adjutanten, den Oberst⸗Lieutenant van T8ö als Parlamentair nach der Stadt, um sowohl die militain Besatzung als die Einwohner zu verwarnen, daß, falls man Thore mir nicht sogleich offnen und, meinem Befehle zumt sich vertheidigen sollte, ich sie für die traurigen Folgen, m.
Bald kehrte der Oberst van Tuyll mute Berichte zurtick, daß die Besatzung sowohl als das ganze Daing Corps sich nach Tongern zurückziehe und die Nachhut desse eben auch die Stadt verlasse. Nächstdem berichtete er mir, der Burgermeister und die Schöppen mir entgegenkämen, Sicherheit für ihre Stadt von mir zu erbitten. Ich gelobte — Jetzt beschioß ich, die Nachhut des feindlichen C⸗ sogleich zu verfolgen und wo möglich anzugreifen. Zu die Ende befahl ich dem General⸗Major Boreel, mit seiner Bri und einer halben Batterie reitender Artillerie die C imm Trabe zu passiren und den Feind auf dem P. zu verfolgen. — Der General traf außerhalb der Stadt an, machte wieden
auch sogleich
Augriffe aus denselben und brachte ihm mit seiner Kavalleriet Artillerie keinen geringen Verlust bei.
lrtille Es entstand bald gh Verwirrung unter demselben; der Feind flüchtete nach allen
ten; wir verfolgten ihn bis an die andere Seite des De Wimmerthingen. Dieser Angriff des Generals Boreel hatte erst die Folge, daß wir 3 sechspfündige Kanonen, 2 Haut und 7 zu Kanonen und Haubitzen gehörige Protzkasten erobe und ungefähr 100 Gefangene von allen Waffen⸗Gattungen 1. ten; näͤchstdem fielen auch viele Kavallerie⸗ und Train⸗Pferde, so viele Wagen mit Equipirungs⸗Stücken aus dem Magazinvon Has in unsere Hände. — Die Deroute, die dem Feinde hier bracht wurde, hatte auch noch den anderen glücklichen .
daß, da ein Theil des Feindes die gerade Straße nach Tonl verlassen hatte und auf Queerwegen zu entkommen suchte, Herzog von Sachsen⸗Weimar Gelegenheit fand, auf seinem 2† von St. Truyen nach Hasselt noch 200 Gefangene zu mahh worunter sich 3 Offiziere befanden. — Mein Hauptquartier ii diesem Augenblicke noch in Curingen; morgen wird es in Hasselt geschlagen werden. Die Stadt ist inzwischen von der ersten Bri der 3ten Diviston besetzt, bei der nun der General⸗Lieutenant M. sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. — Der Herzog von E sen⸗Weimar wird morgen wieder St. Truyen mit der einen
bürz vo⸗ mit der anderen der unter seinem Befehle stehenden Briga⸗ en besetzen. — Die Brigade, die Diest besetzt hält, wird sich norgen wieder mir anschließen und Halen und Herck besetzen; m Diest selbst wird nur eine starke Garnison zurückbleiben. Der Gencral⸗Lieutenant Cort⸗Heyligers steht in Sonhoven und Um⸗ gegend. — Es ist mir überaus angenehm, die unter meinem Befehle stehenden Truppen Eurer Majestät Gewogenheit empfeh⸗ en zu können. Ich kann ihren Muth und ihren Eifer nicht ge⸗ ug rühmen. 8 Deer Ober⸗Befehlshaber des Heeres,
Wilhelm, Prinz von DOranien.
Ein Adjutant des Prinzen von Oranien, der die obige De⸗ eschen hieher gebracht, war, dem Vernehmen nach, auch der eberbringer von drei eroberten Belgischen Fahnen.
Im Advertentie⸗Blatt liest man: „Die Belgische Na⸗ ion von 3 ½ Millionen, welche sich obendrein „la natton mag- anime“ oder „généreuse“ nennt, muß die Hülfe von 32 Mil⸗ jonen anrufen gegen eine andere Nation von 2 ½ Millionen, welche je für die feigste des Erdbodens angesehen wissen wollte, so daß also 3½ Millionen edler und tapferer Belgier die Hülfe von 32 Millionen Franzosen nöthig haben, um 2 ½ Millionen feiger Hol⸗ änder Widerstand zu bieten.“
— — Aus dem Haag, 11. Aug. Dem Vernehmen nach, ollen die Feindseligkeiten Hollandischer Seits erst dann eingestellt werden, wenn der Marschall Gerard den Prinzen von Oranien von seinem Einmarsche in Belgien benachrichtigt und mit Höchst⸗ demselben alles Nöthige zum Rückmarsche der Niederländischen Armee bis hinter die Gränzen verabredet haben wird. — Hier st die Freude über die von unserem Heere erhaltenen guten Nachrichten sehr groß. — Ueber Mastricht erfuhren wir, daß Tongern vorgestern von den Niederlandischen Truppen ohne Schwerdtschlag besetzt worden sey. In Herzogenbusch verden 400 Kriegsgefangene erwartet, die zum Daineschen Corps gehört haben; auch 500 Gewehre sind dahin tronsportirt worden. Da Frankreich erklärt, nicht im Kriege mit den Nieder⸗ landen zu seyn und keine Kaperbriefe ausstellen zu wollen, so wird auch hier ein gleiches Verfahren gegen Frankreich beobachtet.
— Aus Seeland vom 9. Aug. Diesen Morgen um 9 Uhr ist das Dampfschiff der „Curaçao“ die Schelde herabge⸗ kommen und giebt dem Kriegsschiffe „de Zeeuw“ das Signal, die Anker zu lichten und mit ihm die Schelde hinaufzufahren, wel⸗ ches gleich geschehen ist, und war dasselbe um 12 Uhr mit der Fluth unter Segel. Hier glanbt man, daß diesen Abend (9ten d.) um 10 Uhr Antwerpen sich entweder ergeben oder beschossen werden würde. Der Wind war heute Morgen noch N. oder N. O., also contrair; diesen Nachmittag um 4 Uhr ist aber Westwind eingetreten, so daß das Schiff diesen Abend seine Be⸗ stimmung wohl erreichen wird.
Antwerpen, 7. August. Ein Bataillon und drei Com⸗ pagnieen des 2ten Bataillons des ersten Aufgebots der hiesigen Bürgergarde sind heute morgen von hier nach Capelle abgegangen.
Das Fahrzeug, welches nach dem Haag gesandt ist, um dem Könige von Holland die Nachricht von dem Waffenstillstand mit der Citadelle zu überbringen, ist noch nicht zurückgekehrt. Man vermuthet, daß sich der Koönig der Armee genähert hat.
Das hiesige Journal bemerkt in Bezug auf den Artikel im Brüsseler Courrier, der sich gegen den Waffenstillstand aus⸗ spricht, (S. das gestrige Blatt der Staats⸗Zeitung) Folgendes: „Der Courrier richtet, in einer patriotischen Hitze, welche schon zu so manchen Thorheiten und Lügen verleitet hat, neue Pfeile gegen die Einwohner von Antwerpen. Es ist jetzt nicht der Au— genblick, diesem Blatte der Palinodien zu antworten; es kommt jetzt darauf an, zusammen zu halten und sich zu schlagen, und wir werden dem Courrier das doppelte Beispiel der Eintracht und des Muthes geben.“
Herr von Meulenaere, Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, hat sich gestern ins Hauptquartier nach Loöwen begeben.
Brüssel, 9. August. Die hiesigen Blätter theilen solgendes Schreiben des Kriegsmmisters an Herrn Lebeau mit:
„Herr Minister! Se. Majestät beauftragen mich, Ihnen an⸗ zuzeigen, daß Hoͤchstdieselben in diesem Augenblick über England
dies dadurch wieder ungewiß, daß die Generale Daine und Van⸗
dermeer heute früh um 9 ½ Uhr Lüttich zu Pferde verlassen ha⸗
ben, um die Vorposten zu besuchen und die Stellungen zu re⸗
kognosciren. — Man steht einer offiziellen Bekanntmachung
in dieser Beziehung entgegen.
Herr Ch. von Brouckéère ist vom Könige mit einem Ober⸗
Kommando in der Armee des Centrums beauftragt; er wird sein
Haupt⸗Quartier wahrscheinlich in Löwen aufschlagen.
Das hiesige Journal enthält Folgendes. „Gestern Abend gegen 6 Uhr haben die Holländer einen Parlementair ge⸗ schickt. Es war, wie man sagt, ein Oberst⸗Lieutenant. Man hat ihn in der St. Wellburg's⸗Vorstadt angehalten und seine Depeschen sogleich nach Lüttich gesandt. Man wundert sich sehr darüber, daß nicht einmal der Magistrat erfahren hat, zur welchem Zweck dieser Parlementair abgeschickt worden ist. Der Magistrat hat sich, nach den Worten der Militair⸗Behörde, um diese Ange⸗ legenheiten nicht zu bekümmern. Dann hätten sich aber doch jedenfalls unsere Generale darum bekümmern und durch ihre sonderbare Geschicklichkeit die Stadt Lüttich nicht solchen Ge⸗ fahren aussetzen müssen:; denn das ist für den Ununterrichtetsten eine augenscheinliche Thatsache, daß sich Lüttich in Gefahr be⸗ fand. Zum Glück sind die Franzosen im Begriff, einzurücken. Die Franzoͤsische Armee hat am Sten dieses Monats die Gränze überschritten. Ein Adjutant des Marschall Gerard wurde gestern in Namur gesehen, und wir erfahren aus zuverlässiger Quelle, daß die Franzosen heute in diese Stadt eingerückt sind. Ohne Zweifel werden die Vorposten heute Abend hier eintressen, was sehr zu wünschen ware. Man ver⸗ sichert, daß die Franzosen durch Lüttich nur durchmarschiren und augenblicklich eine Stellung in der Ebene von Rocour einnehmen werden. — Unser Gouverneur, Herr Tielemanns, hatte gestern Nachmittag Lüttich verlassen und ist heute früh um 3 Uhr von Namur zurückgekehrt. Der Zweck seiner Reise war ohne Zwei⸗ fel, die Ankunft der Französischen Armee zu beschleunigen.
Der Mazgistrat der Stadt Lüttich wird unverzüglich an den Barrikaden und anderen Vertheidigungs⸗Anstalten arbeiten lassen. Die Mitglieder desselben wollen sich selbst an die Spitze der Ar⸗ beiter stellen.
Den hiesigen Zeitungen zufolge, hatten die beiden Hol⸗ ländischen Prinzen vor zwei Tagen ihr Hauptquartier im Schlosse von Duras, welches dem Grafen von d'Dultremont in Brüssel gehört, und nahe bei St. Trond liegt.
— — Von der Belgischen Gränze, 11. Aug. Wir erfahren so eben, daß Ruremonde von den Holländern besetzt worden und Venloo förmlich von ihnen eingeschlossen ist. Rei⸗ sende, die hier eintreffen, schildern das Belgische Heer als ganz entmuthigt; die Bürgergarden namentlich werfen ihre Waffen von sich, und das einzige Heil wird von der Französischen Gränze erwartet. Vorgestern Nachmittags waren die Niederlandischen Truppen nur noch wenige Stunden von Brüssel entfernt, so daß sie gestern ohne große Mühe in die Belgische Hauptstadt hätten einrücken können
Warschau, 5 (Aus dem Krakauer Kurier.) Der Oberst Rozyzki, welcher jetzt mit dem Dembinskischen Corps wieder nach Warschau zurückgekehrt ist, hatte am 29. Juli aus seinem Feldlager bei Orla folgenden Bericht an die National⸗ Regierung erstattet:
„Nach der Eroberung der Stadt Drohyczyn wendete ich mich links nach dem Staͤdtchen Siemiatycz und detaschirte dort eine Pa⸗ trouille von 50 Mann Infanterie und Kavalleric. Diese Abtheilung langte von einer unbewachten Seite an, nahm sogleich gegen 20 Soldaten und 3 Offiziere bei diesem Staͤdtchen gefangen und brach dann ploͤtzlich in die Stadt ein, damit die dort noch befindlichen Russischen Soldaten und Beamten nicht vorher die verschiedenen Vorraͤthe zerstoͤren sollten; aus den Magazinen nahm dieselbe eine bedeu⸗ tende Anzahl von neuen Uniformen, Duch, 200 Stuͤck Gewehre und Munition. Hierauf begab ich mich noch in derselben Nacht auf den weiteren Marsch nach Moletycza. Unterweges sandte ich, e e wir des Nachts auf schlechten Wegen durch Waͤlder zogen, nach ver schiedenen Seiten kleine Abtheilungen auf Kundschaft aus, die einen Courier, den Divistons General Paniutyn, Ritter des
die Nachricht erhalten haben, daß die sich auf der Insel Java befindlichen Truppen eine Insurrection veranlaßt und die Bel⸗ gier, als die zahlreichsten unter den anderen Europäern, sich der Gewalt bemachtigt und eine Regierung im Namen der B schen Nation errichtet haben. Die ganze Insel hat sich die⸗ ser Regierung unterworfen. — Der König fordert Sie auf, un⸗ verzüglich einen Agenten nach Batavien zu senden. Aerschot, 8. August 1831. Der Kriegs⸗Minister ad interim (Gez.) Con⸗ stant d'Hane.“
Der Belgische Moniteur sagt: bessert sich von Tag zu Tag, von Stunde zu König befindet sich in der Mitte unserer Truppen. Die Schelde⸗ und Maas⸗Armee haben ihre Vereinigung bewerkstelligt; in dem Augenblick, wo wir dies schreiben, bilden sie 35,000 Mann regu⸗ lairer Streitkräfte. Die Luxemburger Freiwilligen sind in Ton⸗ gern und Hasselt angekommen; Tausende von Bürgergarden und Freiwilligen besetzen alle Zugänge. — Der Korrespondent eines diesigen Journals schreibt, daß der Magistrat von St. Trond den Hollandern mit Musik entgegengegaugen sey; wir sind er⸗ mächtigt, zu erklären, daß dies unwahr ist. Die Besetzung von St. Trond ist durch Ueberraschung bewerkstelligt.“
„Die Frauzösischen Truppen“, sagt dasselbe Blatt, „sind mit Lebeusmitteln auf vier Tage versehen; die Requisttionen von Lebensmitteln und Fourage sind verboten. Die Armee wird alle ihre Bedurfnisse baar bezahlen. Es ist derselben ein Kredit von 10 Millionen durch die Französtsche Regierung eröffnet worden. Der Minister des Imnern, Herr von Brouckere, ist unermüdlich; er zeigt sich allenthalben; nachdem er gestern die Arbeiten am Lowener Thore besichtigt und die Truppen auf dem großen Platze die Revue hatte passiren lassen, begab er sich nach dem philoso⸗ phischen Kollegium, um daselbst die Vertheilung der Waffen vor⸗ zunehmen.“
Aus Gent meldet man, daß eine von den Orangisten an⸗ gezettelte Verschwörung entdeckt worden sey; dürfte man den um⸗ laufenden Gerüchten Glauden beimessen, so hätte es sich um nichts Geringeres gehandelt, als alle Pulvermühlen in die Luft zu sprengen.
Ein Privatschreiben aus Brügge vom Iten d. enthält Fol⸗ gendes: Unsere Bürgergarden haben gestern Mittag, mit ihrer ganzen Artillerie, die sogenannte Stroo⸗Brücke passirt. Sobald sie hinüber waren, wurden sie von den Holländern angegriffen, die aber, nach einem kurzen Gefecht in die Flucht geschlagen wurden und 200 Mann auf dem Platze ließen. Unsere Trup⸗ pen haben eine Stellung vor St. Anneter⸗Mulden eingenommen. Es scheint gewiß, daß eine Holländische Flotte an unseren Kü⸗ sten, besonders zwischen Blankenberg und Heyst, kreuzt.
Lüttich, 10. August. Der General Goethals ist heute Morgen um 8 Uhr hier angekommen, unn, wie man sagt, den Ober⸗Befehk uber die Maas⸗Armee zu übernehmen. Indeß wird
„Unsere Stellung ver⸗ Stunde. Der
aus
elgi⸗
St. Georgen Ordens 3ter Klasse, und den Platzmajor Roth Drohyczyn gefangen einbrachten; durch die Gefangennehmung des Letzten werden viele patriotische Opfer vom Tode gerettet; mit Uebereinstimmung Aller ließ ich ihn vor ein Kriegsgericht stellen, und er wurde in Folge des Urtheils erschossen. So verlief kein Tag ohne Vortheile fuͤr uns; denn die Russischen Soldaten, durch unseren kuͤhnen Angriff auf Drohyczyn erschreckt, entflohen nach allen Seiten hin und verbreiteten Furcht unter den Garnisonen. Am 27sten Juli zog das Corps am Rande der Haide hin und langte bei dem Dorfe Lesna an einem Waͤldchen auf dem rechten Ufer des Flusses Lesniza an, und als die Soldaten nach schlaflosen Naͤchten eben der Ruhe genießen wollten, empfing ich ploͤtzlich um 7 Uhr Abends die Nachricht, daß der Feind sich naähere. Ich ertheilte da her sogleich angemessene Befehle, dem Feinde scheinbaren Widerstand zu leisten, damit mir Zeit uͤbrig bliebe, um die verschiedenen Vor⸗ raͤthe fortzuschaffen. Auf einer Anhoͤhe waͤhlte ich mit der Artillerie und Abtheilungen meines Corps neue Positionen; aber der Feind, welcher eine der unsrigen, besonders an Infanterie,
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zusetzen hatten. In diesem Scharmützel blieb von Polnischer Seite der Centurio Johaun Dombrowski aus Trojany und 2 Soldaten; der Capitain Romuald Bydzewski gerieth in Gefan⸗ schaft; verwundet wurden die Centurionen Leski, Gajewski, Jaz⸗ kowski, Zylinski und Kaiser.
Unter den neueren Schlachten, welche lange der Gegenstand der Aufmerksamkeit Europas gewesen sind und es bleiben dürf⸗ ten, ist gewiß keine mit geringeren Mitteln von Seiten des Sie⸗ gers geschlagen worden, als die von Ostrolenka. Wie man mit Bestimmtheit jetzt weiß, so sind es allein nachstehende Regimen⸗ ter, welche dort zum Gesecht gekommen: 1 Regimenter Grenadiere (ifrrachan, Suwarow, Jekaterinos⸗ law und Romanzow); 3 Infanterie⸗Karabinier⸗Regimenter (Alt⸗ und Neu⸗Ingermann⸗ land und das 5te Karabinier⸗Regtment); 1 Bataillon des 6ten Infanterie⸗Karabinier⸗Regiments; 2 See⸗Regimenter (das 3te und Ate); “
2 Jäger⸗Regimenter (das 1ste und 2te). “““ 23 Bataillons. EEE 2 An Kavallerie kamen nur 4 Eskadrons und an Artillerie
70 Geschütze ins Feuer. Am linken Ufer der Narew blieben in das Feuer zu kommen: 3 Regimenter der 1sten Grenadier⸗Diviston, Regimenter der 2ten Grenadier⸗Division, Regimenter der 3ten Grenadier⸗Division‧, Regimenter des Großfürstlich Konstantinschen Corps (abge⸗ sondertes Garde⸗Corps), 8 Garde⸗Infanterie⸗Regimenter, ““ 2 Finnische Infanterie⸗ und Schützen⸗Bataillone,
50 Bataillone, “ welche der Lokalität wegen nicht über die Narew ginge aber auch erst gegen Abend am linken Ufer eintrafen.
An Artillerie nahmen am Gefecht nicht Theil:
70 Garde⸗Geschütze,
60 Geschütze des Grenadier⸗Corps, 48 Geschütze des 3ten Kavallerie⸗Corpd),
178 Geschütze. 8 Von der Kavallerie konnte des Terraius wegen von folgen⸗ den Truppen kein Gebrauch gemacht werden: von: 8 Regimentern Garde⸗Kavallerie von dem 3ten Kavallerie⸗Corps (3te Kürassier und 3te Uhlanen⸗ Division), von der 1sten Kürasster⸗Division, jene zahlreiche leichte Kavallerie der Russen durchaus nicht mitgerechnet.
1 Deutschland. 3 . 9 8 ö IVI 3 München, 9. August. Se. Majestät der König werden künftigen Sonntag über die gesammte Landwehr der hiesigen Haupt⸗ und Residenzstadt und der Vorstadt Au in der Ludwigs⸗ straße große Musterung halten.
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folgende Truppen, ohne
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Der Courrier de Smyrne meldet aus Alexandrien vom 4. Juni: „Seit einiger Zeit wird hier eine Expedition von 20,000 Mann gegen den Pascha von St. Jean dAcre ausge rüstet. Der Sohn des Vice⸗Königs, Ibrahim⸗Pascha, wird den Oberbefehl übernehmen und von Soliman Bey (dem ehemaligen Französischen Obersten Selves) begleitet werden, der zum Gene⸗ ral⸗Adjntanten und Zahlmeister der Armee ernannt ist. Die Er pedition wird zu Lande und zur See unternommen werden, sämmtliche Aegyptische Schiffe werden ausgerüstet. Man glaubt, daß der Kapudan⸗Pascha, den man hier erwartet, seine Flotte mit der des Vice⸗Königs vereinigen wird. Für den Empfang des Groß⸗Admirals ist ein Lokal in Bereitschaft gesetzt. Die Pforte ist der Bedrückungen und der Thrannei, welche Abdullah, Pascha von Acre, seit so vielen Jahren über das unglückliche Syrien ausübt, müde und entschlossen, diesen wahnsinnigen Sohn Djezar Pascha's, der mit der ganzen Grausamkeit seines Vaters eine nicht weniger große Habgier verbindet, zu züchtigen; Syrien wird eine Organisation erhalten, welche den Wohlstand dieses Landes in Bezug auf Handel und Ackerbau wiederherstellen und die Bevölkerung, die seit einigen Jahren durch die Auswanderung der dem Despotismus 8 des Tyrannen von Acre Entfliehenden immer mehr abnahm,
glaubt, die Verwaltung dieser reichen Provinz erhalten. Ein neues Linien⸗Schiff von 84 Kanonen, „Ibrahmm“ genannt, ist vor kurzem vom Stapel gelaufen. Ein Linien⸗Schiff mit drei Verdecken und 136 Kanonen liegt, nebst vier anderen von 80 Ka nonen, auf den Werften. Der Vice⸗Köoönig wird von Kairo, wo er die Festungs⸗Werke im Detail besichtigt, hier in seinem ge⸗ wöhnlichen Sommer⸗Aufenthalte erwartet. Sein Sohn Ibra⸗ him Pascha wird ihm bald folgen.“
1b Portugal. Das Supplement der Lissaboner Hof⸗Zeitung vom
wohl fuͤnfmal uͤberlegene Macht hatte, versuchte es⸗ unter dem Schutz des Feuers von drei Geschuͤtzen von der rechten Seite uͤber den Fluß zu gehen und wurde von den Scharfschuͤtzen mit dichtem Kugelregen begruͤßt, einbrechender Daäͤmmerung ohne einen Kanonenschuß von unserer Seite uͤber den Fluß Narewka in das Staͤdtchen Narewka zuruͤck⸗ zog und die Bruͤcken hinter mir zersidren ließ. In diesem Treffen hatte ich keinen Verlust, außer 2 Verwundeten. Da ich am 28. Juli schon verschiedene Nachrichten uͤber die Kraͤfte des mich verfolgenden Feindes eingezogen hatte, ertheilte ich eiligst allen Forstleuten den Feireie⸗ mit saͤmmtlichen Jaͤgern der Bialowieser Haide sich bei Neu⸗ Kraͤtschem am Narew⸗Flusse zu versammeln, wohin ich selbst auch auf⸗ brach. Eine Meile jenseits der Narewka traf ich in den Waldungen auf die Avant Garde des Dembinskischen Corps. Dieses Corps wurde von einer 10,000 Mann starken feindlichen Armee verfolgt:
Ort zu behaupten, so vereinigte ich mich mit jenem und habe die Absicht, mit ihm zusammen mich uͤber den Bug zuruͤckzuziehen, wo ich an irgend einem Punkt stehen bleiben und die weiteren Befehle des Generalissimus erwarten werde. Der Geist der Litthauer von dem Bug bis zu den Punkten, wohin ich im Verlauf einiger Tage gelangte, uͤbertrifft alle Erwartungen.“
Unter den mit dem Dembinskischen Corps in Warschau an⸗ gelangten Personen befindet sich auch der Parteigänger Matusze⸗ wicz, der sich besonders bei einer Affaire zu Oschmianna sehr aus⸗ gezeichnet haben soll.
Als die Kosaken von der Armee des Feldmarschalls Paske⸗ witsch die Städte Kutno, Krosniewice und Lenchzy) besetzten, sammelte sich eine Abtheilung des Landsturms in dem Bezirk von Lenezyz und trieb dieselben bis Kutno zurück. Hier zersprengten am 1sten d. M. die meistentheils aus Offizieren und Bürgern bestehenden Freiwilligen angeblich einige 100 Kosaken und streck⸗ ten 30 derselben zu Boden. Die weitere Verfolgung wurde je⸗ doch durch eine regulaire Russische Kolonne mit 2 Kanonen ver⸗ hindert, deren Kartätschenfeuer jene Freiwilligen nichts entgegen⸗
waͤhrend ich mich unterdessen bei
da ich nun keine zureichenden Streitkraͤfte besaß, um mich an diesem
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15ten Juli enthielt nur 14 Artikel des zwischen Frankreich und Portugal abgeschlossenen Uebereinkommens. E(E Nr. 222 Staats⸗Zeitung.) Der Moniteur enthalt nunmehr auch die sechs übrigen Artikel jenes Vertrages, welche solgendermaßen lauten: „Art. 15. Um für die Vollziehung der obigen, die Eimnrückung der verschiedenen Annullirungen in die offtztelle Lis⸗ sabonner Zeitung bestimmenden, Artikel Bürgschaft zu gewähren, sollen 50 Exemplare dieser Zeitung gierung dem das Geschwader befehligenden Admiral und vor dem Drucke das Konzept der in Rede stehenden Annulli⸗ rung übersandt werden. Diese Bedingung soll binmnen 3
der
24 Stunden, heute, den 14ten Jult, von 6 Uhr Abends gerechnet, erfüllt werden. 16) Keme der Personen,
dem Französischen Geschwader etwa Dienste geleistet haben,
darf wegen ihres Benehmens zur Rede gestellt werden.
Die von demselben gebrauchten Portugiesischen Lootsen sollern (wie es der Wahrheit gemäß ist) als mit Gewalt dazt gezwun⸗ gen betrachtet werden. 17) Der Befehlshaber (Castello⸗Branco) verpflichtet sich förmlich auf seine Ehre, im Namen der Portu⸗ giesischen Regierung, während des Aufenthalts des Franzöflschen Geschwaders im Tajo keine militairische Anordnung irgend einer Art zu treffen. 18) Nach Annahme der vorstehenden Bedingungen sol⸗ len die Kriegsgesangenen sogleich ausgeliefert werden. Die seit dem Beginn der Feindseligkeiten weggenommenen und nach Frank⸗ reich gebrachten Handels⸗Schiffe sollen ebenfalls zurückgegeben werden, wobei die Portugiesische Regierung übernimmt, an Frank⸗ reich die durch die Wegnahme dieser Schiffe verursachten Kosten für Sequestration, Bewachung ;ꝛc. zu erstatten. Für die Zurück⸗ sendung der Portugiesischen Handels⸗Schiffe ist der Termin von höchstens zwei Monaten festgestellt. Was die beiden vor der An⸗
kunft des Admirals vor dem Tajso weggenommenen Kriegsschiffe
betrifft, so willigt der das Geschwader befehligende Admiral darein, daß sie in die Klasse der Handels⸗Schiffe gerechnet und umter denselben
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wieder vermehren wird. Mehemet Ali wird, wie man allgemein
von der Portugiesischen Ree 8