1831 / 227 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

er den Symptomon der Cholera, so wie im Kreise Ragnit E1““ linken Memel⸗Ufer, Schmaleningken gegenüber, eine Person.

.8 Personen an der Cholera verstorben und 14 erkrankt.

Bedingungen, wie diese, zurückgegeben werden sollen. 19) Um die Zahlung der Entschädigungen zu sichern, ist man überein⸗ gekommen, daß dieselben in ein Ganzes zusammen zu schlagen und mit Ausnahme der 20,000 Fr. für Vonhomme und einer gleichen Summe für Vallon, von der Portugiesischen Regierung dinnen drei Tagen in vollkommen sichern, in 2 Monaten fälli⸗ gen Wechseln, auf Paris gezahlt und dem Befehlshaber des Fran⸗ zösischen Geschwaders im Duplicat eingehändigt werden sollen. 20) Auf die dringenden Bitten des Kommandanten verpflichtet sich der das Französtsche Geschwader befehligende Contre⸗Admiral, den größten Theil der Schiffe gleich nach Vollziehung der obigen Artikel und, wo möglich, binnen 10 Tagen, von heute ab gerech⸗ net, aus dem Tazjo absegeln zu lassen. Außerdem ist festgestellt worden, daß eine Entschädigung von 10,000 Fr. statt 6000 Fr. dem Dubois und eine zweite von 20,000 Fr. den von Lissabon auf der Brigg „les Jumeaur“ abgegangenen Franzosen bewilligt werden soll. Diese Uebereinkunft ist am 14. Juli von dem Con⸗ tre⸗Admiral Baron Roussin und Herrn Antonio Kavrio d'Abreu Castello⸗Branco unterzeichnet und an demselben Tage im Namen der Portügiestschen Regierung von deren Minister der auswärti⸗ gen Angelegenheiten, Vicomte von Santarem, angenommen worden.“ 1 Bra seilen. Rio⸗Janeiro, 23. Maij. Auf die Thron⸗Entsa⸗ gung des Kaisers ist zwar vor der Hand die größte Ruhe gesolgt; jeider verspricht aber dieselbe nicht sonderliche Dauer, obgleich es eine redliche Brasilische Partei in den Kammern nicht an Eifer und Thätigkeit fehlen läßt, um der letzten Umwälzung eine ge⸗ mäßigte Richtung zu geben. Das Vorhandenseyn einiger Klubs, die mit auswärtigen im Einverständniß sind, scheint außer allem Zweifel zu seyn, und wenn auch die weite Entfernung ihrer Ent⸗ wicklung hinderlich ist, so giebt doch die gegenseitige Abneigung der verschiedenen hiesigen Menschenracen, namentlich der Mulatten und Weißen, hinreichenden Stoff, die Gährung zu unterhalten. Hinter dem Vorwande, daß eine Republik errichtet werden müsse, verbirgt sich der Haß der Mulatten gegen die Europäer, die al⸗ lein den hiesigen Gewerbfleiß beleben. Zwar sind alle der⸗ artigen Amegungen in den Kammern mit Mißbilligung zu⸗ rlückgewiesen worden; da aber ein großer Theil der De⸗ putirten selbst zu den Mulatten gehört und bei der bevorste⸗ henden Wahl der für 13 Jahre zu ernennenden Regentschafts⸗ Vertreter der Kampf heftig werden zu wollen scheint, die Finan⸗ zen nicht im besten Zustande sind, obgleich wöchentliche Balan⸗ ren bekannt gemacht werden, so wäre es nicht zu verwundern, wenn die Föderalisten bald ihren Zweck erreichten. Daß dadurch die Freiheit Brastliens im höchsten Grade gefährdet und die Kin⸗ der Dom Pedro's nach Europa geschickt werden dürften, scheint keinem Zweisel zu unterliegen. Schon spricht man von dem Zusammenhalten der einzelnen Provinzen; Rio Janeiro, Mi⸗ nas und St. Paul würden eine der vier großen projektirten Re⸗ publiken bilden. Inzwischen leidet der Handel sehr, obgleich unser Cours sich seit 10 Tagen um 13 pCt. gebessert hat, was aber nur eine Folge des schrecklichsten Geldmangels ist. Was den Han⸗ del hesonders drückt, ist das frühere zu sehr erleichterte Kredit⸗ System, das bei den jetzigen unruhigen Zeiten verschwinden muß und 18 Kaufmann zwingt, die innere Seite seiner Tasche sehen zu lassen.

Die Englischen Blätter enthalten folgende Nachrichten aus Rio Janeiro vom 8. Juni. „Man kann sich schwer einen Begriff von der Unordnung und Furcht machen, die seit kurzem in dieser großen Stadt herrschen. Die höheren Klassen der Brasslianer sehen jetzt vielleicht zu spät ein, daß ihr fruheres Verfahren eine Thorheit war; und wenn sie auch Dom Pedro nicht geradezu zurückwünschen, so thut ihnen Allen doch unbedingt seine Entfernung sehr leid. Der Aufruf an den Pö⸗ bel, durch den die letzte Revolution bewirkt wurde, trägt seine Früchte. Dieser bemerkt nämlich, daß er durch das Entfernen Dom Pedro's seine Lage um nichts gebessert hat, und geht unn darauf aus, sich zum Herrn zu machen. Zu dem Ende hat er sich mit Dolchen, Messern und Schwertern bewaffnet und durchzieht haufenweise die Straßen, um jeden Weißen, von welcher Mation er auch sey, umzubringen. Sein Geschrei ist besonders gegen die Portugiesen gerichtet, die er Alle aus dem Lande ver⸗ trieben haben will. Tausende von Schwarzen haben rebellirt, ihre Herren verlassen und streichen in den Wäldern umher. Bei Anbruch der Dämmerung wird hier jedes Haus und jeder Laden geschlossen. Handel und Zutrauen sind entflohen. Der Finanz⸗Minister hat vor einigen Tagen in der Deputirten⸗Kam⸗ aner den Vorschlag gemacht, die Zinszahlung aller fremden An⸗

leihen auf flinf Jahre zu suspendiren. Obgleich der Vorschlag von der Mehrheit mit Unwillen aufgenommen wurde, so hat die Kammer doch schon seit zwei Tagen darüber debattirt; man hofft indeß, daß derselbe verworfen werden wird.“

———

Cholera.

.“ 1“

2 Aus dem Regierungsbezirk Gumbinnen wird gemeldet: In Tilsit hat sich kein neuer der Cholera verdächtiger Krank⸗ heitsfall ereignet, obgleich die Seuche in den Dörfern Coadju⸗ then, Medischkehmen und Akmonischken noch nicht un⸗ terdrückt ist. Es sind in diesen Orten vom 25sten bis zum 30sten v. M. 13 Personen erkrankt und 7 gestorben. Am 31sten kam kein neuer Erkrankungsfall vor. In Bogehnen sind in einer Bauernsfamilie am 29sten und 30sten v. M. 5 Personen erkrankt und 4 davon gestorben. Ueberhaupt wurden daselbst von der Seuche 7 Personen befallen und 5 davon weggerafft.

In Schirwind des Pillkallner Kreises sind am 4ten d. 4 Personen erkrankt und 1 davon verstorben.

In der Stadt Stallupöhnen sind vom 30sten v. bis zum 4ten d. M. 19 Personen erkrankt, davon 12 gestorben und 2 ge⸗ nesen. Dagegen sind in den Stallupöhner Kreisdörfern Wab⸗ beln, Adlich Budweitschen, Publauken, Skrudschen, Pillupöhnen und Alexkehmen keine neue Erkrankungen vor⸗

gekommen. In Bäuerlich Budweitschen sind leider am Iten und 4ten d. M. von neuem 4 Personen von der Seuche ergrissen und 2 davon gestorben.

In der Domaine Sodargen erkrankten am 1sten und 2ten d. M. 2 Personen und starben 2. In Bartzkehmen erkrank⸗ ten vom 28sten v. bis Zten d. M. 8 Personen und starben 6.

Irm Kreise Oletzko sind in dem Dorfe Kukowen bis zum Aten d. M. 27 Personen von der Seuche ergriffen und 15 ein Opfer derselben geworden. 1

In Johannisburg starb am üten d. M. eine Person un⸗

Im Kreise Lyk sind zu Stosnien dis zum 4ten d. M.

vom 31. Juli bis 5. Aug. Kußfeld CX“

1314

d. M. in Labiau durch einen von Memel kommenden Schiffer die Cholera eingeschleppt worden; 2 Schifferknechte waren schon während der Fahrt über das Haff erkrankt. Am ten ergriff die Seuche die 6 übrigen Personen, welche auf dem Schiffe gewe⸗ sen waren, und am 5ten auch 2 Personen aus der Stadt, so daß bis dahin 10 Personen an der Cholera erkrankten; 5 von ihnen sind bereits verschieden.

Im Land-⸗Armenhause zu Tapiau hat sich ebenfalls die

Cholera gezeigt. Bestand erkrankt genesen gestorben geblieben

b 8 In Wehlan waren bis zum 7ten d. M. Im KönigsbergerLand⸗ kreise waren: bis zum 3ten d. M. in Ma⸗ ternenhof vom 31sten bis 4ten d. M. in Jungferndorf In Memel nebst Sand⸗ wehr und Witte waren bis zum 6ten d. M. davon waren vom Militair 8 vom Eivil 206 2 11616““ Mehrere Aerzte von den unter diesseitigen Schutz getretenen Polnischen Truppen haben sich zur Behandlung der Cholera⸗ Kranken in Memel bereit sinden lassen und sind dabei mit lo⸗ denswerthem Eifer beschäftigt; unter ihnen befindet sich der Di⸗ vistons⸗Arzt, Dr. Schrader, ein geborner Braunschweiger. In den Ortschaften Kasereggen, Schmelz, Lentiuen und Kalleischken Memelschen Kreises sind ebenfalls einige verdächtige Krankheits⸗ und Sterbefälle vorgekommen. Der Meldung der Kommandantur zu Hillan zufolge, er⸗ krankte daselbst am 2ten d. M. ein Musquetier von der lsten Infanterie⸗Regiments⸗Garnison⸗Compagnie. Im Bromberger Regierungs⸗Bezirk sind am 11ten d. M. in Wirsitz zwei dort krank zurückgebliebene Musquetiere vom 14ten Infanterie⸗Regiment an der Cholera verstorben. In den 10 Wochen vom 20. Mai bis zum 6. August, in welchen die Cholera in Danzig herrscht, sind erkrankt. genesen. ;sten Woche 2

52 2ten 87 3ten 111 Aten 153 5ten 154 6ten 88 7ten 60 8ten 135 9ten 165 10ten 167 Summa 1172 und zwar vom Militair 190 86 . vom Civil 982 165 Es ergiebt sich hieraus, daß in den 5 ersten Wochen die Seuche im Steigen war, in der sechsten und siebenten Woche aber so plötzlich abnahm, daß man das baldige Verschwinden derselben wohl hoffen durfte. Doch unerwartet griff sie von der 8ten Woche an rasch wieder um sich, und es fanden in der neun⸗ ten und zehnten Woche die meisten Erkrankungen statt. Wäh⸗ rend beim Militair das Verhältniß der Genesenen zu den Ver⸗ storbenen sich im Allgemeinen günstig stellte, ist es leider beim Civil ungünstig. Eine Hauptursache hierzu scheint zu seyn, daß die Soldaten sämmtlich im Lazarethe behandelt wurden und dort eine sorgsame Pflege genossen, während viele Kranke aus dem Bürgerstande zu spät die ärztliche Hülse in Anspruch nahmen, ihre Wohnungen nicht verließen und somit nicht eine schnelle ärztliche Hülfe und eine den Umständen angemessene Wartung haben konnten. Das numeraire Verhältniß des weiblichen zum männlichen Geschlechte stellt sich bei den von der Cholera Ergriffenen in den verschiedenen Stadttheilen von Danzig, wie folgt: AAX““ erkrankten genasen starben Män⸗ Wei⸗ Män⸗ Wei⸗ Män⸗ Wei⸗ ner ber ner ner ber 315 205 6 250 157 106 55 95 40 58 28 36 20 48 47 28 34 150 107 69

28 60 86 114

in der

2

AuA u A

4*b „k mm uu* d üu a

251

Altstadt mit 15,890 Seel. Rechtstadt 16,566 - Vorstadt 5,864 - Niederstadt 7,030 Außenwerke 6,491 Militair⸗La⸗ airet’h F.. . Neufahr⸗

wasser / Weichsel⸗

münde Summa 54,422

Ind.

44 84 b ààb

2,581 27

Seel. 1742 430 184 Dazu Milit. circa 5,000 Mann] 1172 251 Im Danziger Landkreise) sind 88 g überhaupt

8

““

gestorben.

SSScSSSZerkrankt.

v. 31. Juli bis 2. Aug. in Oliva.. v. ⸗-Schüddelkau 2 am 1. August in Heubude... 85 ⸗27⸗ Groß Zünder. „y LIJ.x4““ vom 1.— 2. Aug. in Langschin v. 28. Juli b. 2. Auig. i. Wonneberg v. 27. 5 J. Langenau’. v. 2 1 Russoczyn. . gU. 8 2 Praust 2 v. 25. b. 29. Juli i. Pfarrd. St. Albrecht v. 27.⸗28. ⸗⸗Güttland.. v. 28.⸗31. Sertrberg..... am 30. Gemlizhz. Neuendor:r Schönau..

Im Neustädter Kreise: vom 4. bis 7. Aug. in Neustadt 4 1 am 1. August Putzig. Heysernest 1 1

1

vo no erkrankt. SIlill Fgenesen.

7

121

ETTö— gestorben.

.

1 5 1

.*

2

S22——œ S b†

2—S-

b=llaolr

—₰

8 8 1 J9 2*⁷ —- —G b—S

4 1

[0 1bc02—

““

Nu uan

—;

2 2 2

1

8 3 8 9 9

*) Die resp. am 30sten v. und 7ten d. M. angezeigten Erkran⸗

ꝙ% 1 ½ 9812 . 9 . 22 Wmeelezunse-Helirkech am znn

2*

I1 8

gestorben.

am 1. August in Hela. vom 2. bis 5. August Zoppot .. 1.81 Nanitz.. 29. Juli bis? Schönwalde 29. * Rheda am Neukrugen 3 3. bis Gnewan. 3. Aug.⸗ Pelzau N Gr. Katz. Vieczlin Gloddau „1 Bohlschau Im Karthauser Kreise: vom 2. bis 5. August in Zuckau . . 8 9616 Gowidlino 56 1. * 2 ⸗Smolzin 1 Im Stargardter Kreise: vom 1. bis 9. Aug. in Zeisgendorf 1 9 vom 30. Juli bis 9. Aug. in Subkau 38 Im Elbinger Kreis sind in der Stadt Elbing am 3. Aug. 12

——l Bestand.

0

9 E— erkrankt.

.Aug.

amn

2

AnSnnenU 2. 2 2. 2 2*

Hn nawmn

5 13

2 9. 1. Aug. Kämmersdorf Ellerwalde I. Trift. 1

am

1- 1—

bei

auf dem Wege der Genesung. verstorben.

Symptomen plötzlich verstorben. Kontumaz gestellt worden.

am 30. Juli 91

ö

1. August

) 2

17

ihr befreit zu seyn. mehr vor.

¹ 16“ * 8

torhen.

9

Im Regierungs⸗Bez. Posoen ist im Dorfe P Schrimm am 6ten d. M. ein Feuerwerker von der Artillen unter den Symptomen der Cholera erkrankt, aber schon wien

Es ergiebt sich hieraus das fortdauernde schnelle Abne der Seuche, und man schmeichelt sich hier allgemein, bald 1. Schnelle Todesfälle kommen jetzt fast ne⸗

d erkrankt.

20 Surn

Sn’S—= ge

10 oene

¹ 1

EeIll==SIIlI Ugenesen. o 0g 82

e —-

11 8 3 38 20

201 54 132 207 58 139 215 58 146 223 59 150 226 62 152 231 64 156 237 65 158 2 1 Its

—xxᷣSenIn

wÜE SwmnbenesneögnöghAhnsge

m

—2 H 2 8 ☚αâ 52 S 523

storben.

Be

stand

yszaugr

In Schwerin war vom 11ten d. M. Morgens bis zum 12ten Vormittags weder Jemand an der Cholera erkrankt une Dagegen aber ist bei Weppritz, etwa eine Mei von Landsberg an der Warthe, am 11ten d. M. ein Schiffe der vor 16 Tagen in Bromberg gewesen war, unter verdächtig Sein Gefäß ist sogleich um

In St. Petersburg waren erkrankt. genesen. gestorben

Den neuesten Nachrichten aus Lemberg zufolge, sind den beiden Tagen, am isten und 2ten August, Individuen an der Cholera erkrankt, 18 gestorben und 19 genesem⸗

überhaupt!

Königliche Dienstag, 16. Aug.

matische Scene in 1 Akt. 4 Abtheilungen. Donnerstag, 18. Aug.

Mnsik von Rossini.

8 Dienstag, 16. Aug. Akten.

als zweite Antrittsrolle.)

FSn(ISt st Die weiße Dame, komische (Hr. Fischer, vom Großherzogl. Hof⸗Opern⸗Theater Darmstadt, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne: Gavestren

Schauspiele. Im Schauspielhause.

mal wiederholt: Der kleine Oberst und der kleine Deserteur, di Hierauf: Frauenliebe, Schauspiel!

Zum erste

Don b Im Opernhause: Die Belageru von Korinth, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Tan (Hr. Hoffmamm: Kleomenes.)

Oper in

B ö

Berliner

Den 15. August 1831.

Amtfl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour

vI ee.

St.-Schuld-Sch. 89-¼ 88 Pr. Engl. Anl. 18 98 ½ Pr. Engl. Aul. 22 95½ Pr. Ecngl. O bl. 30 7 ½ Kurm. ͤ l. m. j. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr. Grosshz. Pos. do.

78 863 86 88

2—

94 95¾

Neue

=eIASS=E=SEEEmmn

Ostpr. Pfandbrt. Pomm. Pfandhbrf. Kur- u. Neum. do. Schlesische Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.

Holl. vollw. Dak.

Friedriched'or. . Disconto. .

4 98 105% 105 ½

106

4 4 do. 4

dito

Niederl. wirkl. Schuld 347. Metall. 76 ½. Russ. (bei Hope) 84 ½. Hamburg, Oesterr. 5proc. Metall. 76 ¾. 960. Russ. Engl. Anl. 84 ½ à 8½. 1 seript. 81. Dän. 57. Poln. 85. 8 8 London, 9. August. 3proc. Cons. 81. Bras. 44. Dän. 60.

Paris, 9. Aug. Rente perp. 45. 7X8

4proc. 652⁄. 65 7⁄. 2 proc. 40.

154. Br. Poln. Loose 41 ⅛. G.

Auswärtige Bör

Amsterdam, 10. August. Kanz-Bill.

sen.

12².

13. August. dproc. 65 ¾. à 65. Russ. Anl. Hamb. Cert. 80 ½. do

Kuss. 91 ½. 5 8 NEUESTE BERSEN-NAcHhRIcHTEN.

8, 9. An⸗ 5proc. Rente lin cour. 85. 30. Zpreb fin cour. 53. 75. 5proc. Neapol. sin cour. 65. 5proc. Speul

—ssgsgnEö;—

kungsfaͤlle in Prinzlaff und Pasewarrk sind nach naͤherer Ermit⸗

ung nich 1 telung 1 güts T e6.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

[E- rnT xAuAs’“

,—

Bank -Aclie

Frankfurt a. M., 12. Aug. Oesterr. 5proc. Metall. 771 0 Iproc. 16 ½. Br. Act. 1150. 1148. Partial⸗Obl. 112 ½. 112 ⅛. Loose zu 100 9,

Bans

güaeae

RNacionzek hatten.

nach der Weichsel und der Uebergang uͤber Hen⸗ ge

uͤßische Staats⸗

N

ius Nen büünhs Un a bge eneod n g eg be.“*“ EE1““ H28

8

. 8 88

1

Amtliche Nachrichten. 1 Kronik des Tages. Seine Königliche Majestät haben geruht, den Ober⸗Landes⸗

zzerichts⸗Assessor Freiherrn von Amstetter zum Justizrath bei

dem Stadtgerichte zu Breslau zu ernennen.

Seine Majestät der König haben dem bei dem großen Hr⸗ pital im Löbenicht zu Königsberg in Preußen angestellten Bo⸗ en Strauchmann das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen

geruht. E“

Der Notariats⸗ Kandidat Christoph Steffes ist zum Notarius im Friedensgerichts⸗Bezirke Wittlich, Landgerichts⸗ Bezirk Trier, mit Anweisung seines Wohnortes in Wittlich, be⸗ ellt worden.

Se. Excellenz der Königl. Schwedische Gene⸗

Abgereist: hFe Mitglied des Conseils, Graf von Löwen⸗

ral⸗Lieutenant und

hielm, nach Stockholm.

Die Kaiserl. Russischen Feldjäger Siatschekin und Gun⸗ taschwill, als Couriere, Ersterer nach Paris, Letzterer über den Haag nach London.

eitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 6. Aug. Se. Maj. der Kaiser haben von dem Feldmarschall Paskewitsch unterm 14ten (26sten) v. M. ei⸗ nen Bericht folgenden Inhalts erhalten: „Nachdem die Haupt⸗ macht unserer Armee, unter dem Beistande Gottes, glücklich auf das linke Ufer der Weichsel übergesetzt hatte, wurde dieselbe auf einige Tage nach Kujawisch Brzesc und Wrozlawek verlegt und besetzte beide Punkte. Diese kurze Rast war unumgänglich nö⸗ thig, sowohl um den Truppen nach dem forcirten Mar⸗ sche von Pultusk nach dem Uebergangspunkte einige Erholung zu verschaffen, als auch um sie mit allen Bedürfnissen für die ferneren ungehinderten Bewegungen gehörig zu versorgen. Bei Abfertigung dieses Berichtes befand sich unsere Avant⸗Garde in Wolpza am Flusse Sklawensk, hielt Brzesc stark besetzt und machte Rekognoscirungen nach Kowal hin; die Hauptmacht der Armee defand sich an den früheren Stellen, das Hauptqauartier aber wurde nach Nieschawa verlegt. Die Rebellen zeigten sich nur in geringer Anzahl in den von unseren Truppen besetzten Ge⸗ genden; ihre Hauptmacht hat sich, zufolge den bei dem Ober⸗ befehlshaber eingegangenen Nachrichten, zwischen Sochaczew, Lo⸗ wicz und Blomie konzentrirt. Am erstgenannten Orte, woselbst auch Skrzynezki sich aufhält, und bei Wola, vor Warschau, wer⸗ sen die Insurgenten Festungswerke auf. Der General⸗-Feld⸗ marschall Graf Paskewitsch⸗Eriwanski hat eine hinreichende Be⸗ deckung bei dem Uebergangspunkte selbst zurückgelassen und schickte sich an, sein ferneres Vordringen am 15ten zu beginnen.“

Nachstehendes ist der (in Nr. 224 d. St. Zeit. erwähnte) Bericht des Ober⸗Befehlshabers der aktiven Armee, Grafen Pas⸗ kewitsch v. Erivan, datirt aus Racionzek auf dem linken Weich⸗ sel⸗Ufer vom 8. (20.) Juli: 8 B

„Ew. Kaiserl. Maz. habe ich das Gluͤck unterthaͤnigst zu berich⸗ ten, daß die Hauptmacht der Allerhoͤchst mir anvertrauten Armee bereits den Uebergang auf das linke Ufer der Weichsel, unweit der Preußischen Graͤnze bei Osiek, vollendet hat, waͤhrend sie die ganze Hauptmacht der Emporer auf dem rechten Ufer hinter sich ließ, ohne ein Gefecht anzuknuͤpfen, und so ein unnuͤtzes Blutvergießen vermied. zZugleich mit der Bewegung der Truppen unter dem Befehle des Ge⸗ nerals Grafen Pahlen l. nach dem Uebergangspunkte hin, als die Haupt⸗ macht der Armee Vorkehrungen zu ihrer Passage bei Plozk traf, wie ich in meinem unterthänigsten Berichte vom 2ten (lAten) Juli zu melden das Gluͤck hatte, war die von dem Oberst des Ingenieur⸗ Corps der Straßen⸗Communication, Vietinghoff, erbaute Bruͤcke ganz fertig und nach dem Orte des Ueberganges transportirt worden, zu welchem Zwecke saͤmmtliche Pionire und eine Compagnie der Garde⸗Equipage angewandt wurden. Am 1. 18.) Juli, als der Tag sich neigte, besetzte die Infanterie nebst acht Batterie Kanonen die nächste der beiden Inseln in der Linie der Passage, und auf. das linke Ufer wurden die Kosaken hinuͤbergeschafft, welche dasselbe sogleich in einer Ausdehnung von zehn Wersten nach allen Seiten hin befetzten. Die Rebellen zeigten sich hier nirgends bis Wroglawsk, wo ihr aͤäußer⸗ ster Posten steht. Solchergestalt waren alle Vorbereitungen zum Uebergange, die Aufstellung der Bruͤcke selbst und die Errichtung der Bruͤckenkoͤpfe vollendet, nicht nur ohne einen einzigen Schuß zu thun, sondern auch ohne durch die Annaͤherung der Empdrer gestort zu werden, waͤhrend die von allen Seiten eingehenden Nachrichten und die Aussagen der Gefangenen bestaͤtigten, daß die Rebellen mit ihrer ganzen Macht aus Plonsk anruͤckten und, getäaͤuscht durch die zoͤgernde Bewegung unserer Arrière⸗Garde unter dem Befehle des Generals Grafen Witt, ihre saͤmmtlichen Truppen, sogar von dem linken Ufer der Weichsel, auf dem rechten, in der Gegend der Stadt Plozk, zusammen⸗ zogen. In der Nacht vom 4. (16.) auf den 5. (17.) Juli war der Ueber⸗ gang schon voͤllig beendigt. Eine Schiffsbruͤcke verbindet das rechte Ufer mit der ersten Insel; eine zweite die beiden Inseln unter ein⸗ ander, zwischen denen außerdem noch eine andere Bruͤcke auf Pon⸗ tons aufgefuͤhrt ist. Ueber den Arm, welcher die Inseln von dem linken Ufer trennt, sind zwei Bruͤcken auf Pontons errichtet. Am 5. (17.) Juli Morgens gingen die Truppen unter dem Befehle des Generals Grafen Pahlen auf das linke Ufer uͤber und lagerten sich bei dem Dorfe Slonsk, waͤhrend sie ihre Avanrgarde in dem Flecken Um aber in seiner Naͤhe zu seiner Verstarkung lagerte sich die Hauptmacht der Armce an eben dem Kikol und Steklin. Die Bewegung der Hauptmacht

schahen auf folgende Weise: Am 5. (17.), nachdem der General Graf Pablen den Fluß passirt Uebergang des Trosses, der in 36 beendigt seyn sollte. Am 6ten

bereit zu seyn, Tage zwischen

hatte, begann Vormittags der Stunden, d. h. am 6ten (18ten), (i8ten) marschirten die Truppen unter dem Kommando des Gene⸗ rals Grafen Witt nach Lipno, hatten die Kavallerie in Glodowa,

Berlin, Mittwoch den 17 ten August.

—.

——.

——

. 8 F. 5

I“ 8b 8 88 8

1 ö82—

die Hauptmacht der Armee nach dem Punkte, wo sie den Strom passtren sollte. Die Spitze der Kolonne bildete die Reserve⸗Artille⸗ rie, darauf folgte das Detaschement des General⸗Lieutenants Mu⸗ rawjew, alsdann die Garde⸗Kavallecrie, hierauf die Garde⸗Infanterie, ferner eine Brigade der 5ten Kuͤrassier⸗Division und der Grenadiere unter dem Kommando des

Generals Fuͤrsten Schachowskoi. An demselben Tage zogen sich die

von dem General Grafen Pah⸗ len J. befehligten Truppen nach Lowizec, waͤhrend auf dem rechten Ufer die Infanterie und Artillerie der Arriére⸗Garde, welche aus Lipno geruͤckt und bei Tschernikowo voryei passirt waren, vor dem Walde Rasttag hielten, die Kavallerie derselben aber noch am Abende ausruͤckte und in einem Marsche ohne Ausruhen, gleich nach der Infanterie, bei der Bruͤcke eintreffen sollte, so daß in der Nacht auf den 8ten (20) die ganze Arrière⸗Garde unfehlbar die Weichtel im Ruͤcken hatte und nur ein Karabinier⸗Regiment in dem Bruͤcken⸗ kopfe auf dem rechten Ufer bis zum Uebergange der Kosaken zuruͤck⸗ blieb, welche zum 8ten (20.) auf den Vorposten bleiben und ihre fruͤheren Standorte im Angesicht der Emporer behalten, gegen Abend aber vermittelst einer ploͤtzlichen und raschen Bewegung sich beim Uebergange concentriren und selbigen dis zum Morgen des gten

elle zur Aufnahme von 1500 Kranken erforderliche Gegenstände. Nachdem der Ober⸗Befehlshaber die von dem Feinde zerstörte Brücke hatte wiederherstellen lassen, auch deren mehrere ander über die Bzura mittelst Pontons geschlagen hatte, ließ er ein starke Avant⸗Garde bis Arkadia vorgehen und stellte den Res der Truppen am linken Ufer des Flusses auf, denn die Empöre koncentrirten sich vor Sochaczew. Am 22sten Abends näherten sich letztere den Vorposten des Grafen Pahlen und rückten bi auf Kanonenschußweite gegen dessen Truppen vor; in der Nach aber zogen sie sich wieder über die Bzura zurück. Am 24sten Abends machten sie eine Demonstration gegen Nieborow, wo die Vorposten unseres rechten Flügels stnden. Am 25sten mit Ta gesandruch ließ der Ober⸗Befehlshaber die Truppen über den Fluß gehen. Die Empörer zogen sich hierauf zurück und nahmen an der Rawka eine Position ein. Als der General⸗Major Gerstenzweig, der jetzt seine Vereinigung mit der Hauptarmee be⸗ wirkt hat, auf seinem Durchmarsch durch Krasniewice erfuhr, daß sich bei Lenczycz Polnische Milizen gesammelt hätten, fer⸗

(21.) zuruͤcklegen sollten. Haͤtten die Rebellen, wie zu erwarten stand, es unternommen, die Bewegung der Arrière⸗Garde zu beunruhigen, und auf dem rechten Weichselufer sich nach dem Uebergangs⸗Punkte gezogen, so wuͤrde ich in solchem Falle, sobald die Kosaken hinuͤber waren, die Bruͤcke, welche die Inseln mit dem rechten Ufer verband, abgebrochen und die Karabiniere aus dem Bruͤckenkopfe des rechten Ufers auf Boͤten haben uͤberfahren lassen, um die Inseln zu bhesetzen; allein in der Nacht auf den 7ten (9ten) erhielt ich den Bericht des Generals Grafen Witt, daß am 6ten (18ten) Juli die Vorposten der Re⸗ bellen, in groͤßter Eilfertigkeit, ihrer Hauptmacht in der Richtung nach Modlin nachzoͤgen, wohin ihre Armee den Weg schnell ein⸗ schlug, da sie vermuthlich von dem Uebergange des Generals Grafen Pahlen I. auf das linke Ufer gehoͤrt und sich demnach uͤberzeugt hatte, daß ihre Anwesenheit bei Plozk uns nicht von unserem Haupt⸗ zwecke abzulocken vermochte. In der Nacht auf den 7ten (19ten) stieg das Wasser der Weichsel zu einer außerordentlichen Hoͤhe und verzoͤgerte dadurch unseren Uebergang um einige Stunden, da dic durchgängig auf Fahrzeugen und Pontons aufgefuͤhrten Bruͤcken an den Untiefen der Ufer zum Theil auf Boͤcken ruhten, die sich nicht mit dem Wasser zugleich erheben konn⸗ ten, daher an diesen Stellen die Bruͤcken einiger Ausbesserung bedurften. Dieser Umstand und der Ruͤckzug der Rebellen vor Plozk, wodurch schon der Uebergang moͤglich gemacht wurde, ohne daß man sehr zu eilen noͤthig hatte, bestimmten mich, die Arrisre⸗ Garde unter dem Kommando des Grafen Witt auf dem rechten Ufer bei Osiek zuruͤckzulassen. Die ganze Hauptmacht aber la⸗ erte sich auf dem linken Weichsel⸗Ufer, und zwar das Garde⸗Corps bei Serschchowo, das Grenadier⸗Corps bei Brudnowo und die von dem General Grafen Pahlen I. angefuͤhrten Truppen bei Lowiczek. Mein Hauptquartier befindet sich in Razionzek. Von hier werde ich unter Gottes Beistand zur vollen Offnsive schreiten. Unterdessen habe ich dem General⸗Major Fuͤrsten Gagarin, der nach meiner Berechnung am 7ten (19ten) in Racionzek eintreffen muß, egeben, ohne Aufenthalt uͤber Serpz, Skompe und Kikol nach dem Punkte des Ueberganges zu marschiren und nach Zuruͤcklegung besselben zur Armee zu stoßen; dem General⸗Major Gersten⸗ zweig habe ich vorgeschrieben, eine Expedition uͤber Ostrolenka und Makow nach Nowomiasto zu unternehmen, um, wenn die Rebellen in Plozk bleiben sollten, ihre Aufmerksamkeit abzulenken, wofern sie aber uͤber die Weichsel gehen, sie zu zwingen, daß sie das rechte Ufer derselben voͤllig raͤumen, und dadurch ünsere Communications⸗ Linie von dem Uebergangspunkte laͤngs der Preußischen Graͤnze mit Lomza und weiter vollkommen sicher zu stellen, selbst aber zur Armce zu stoßen. Die Operationen der den General⸗Adjutanten Baron Rosen und Ruͤdiger anvertrauten Truppen gehen mit erwuͤnschtem Erfolge vor sich, wie ich schon das Gluͤck gebabt habe, Ew. Kaiserl. Maiegiat zu melden. Der letztgenannte Genergl berichtet mir, die Vorkehrungen zum Uebergange seiner Trupven uͤber die Ober⸗Weich⸗ sel ruͤckten ohne Aufenthalt vor, und er werde in kurzer Zeit zum Uebergange selbst schreiten.“ 1b w 8

Die hiesige Handels⸗Zeitung meldet; „Der starke Han⸗ dels⸗Umsatz der Russischen Häfen mit dem Auslande im Laufe des gegenwärtigen Jahres woraus das fortwährende Bedürs⸗ niß an Russischen Waaren auf den ausländischen Märkten er⸗ sichtlich ist ergiebt sich aus der großen Anzahl Schiffe, welche die Russischen Häfen befahren, und der beträchtlichen Ausfuhr, besonders von Talg und Getreide, wovon der letztere Artikel in Archangel höchst ausgezeichnet ist.

Von der Chinesischen Gränze sind neue, noch betrübendere Nachrichten eingegangen, als die, welche letzthin (in Nr. 220 der Staats⸗Zeitung) mitgetheilt wurden. Am 6. Mai also, bald nach dem ersten Sturm, welcher das Fort von Tsuruchai⸗ tujeff verwüstet hatte, begann em schrecklicher Orkan, von einem dichten Schnee begleitet, um 9 Uhr Abends, und währte fort bis 28 Minuten nach Mitternacht. Der Schnee, welcher waͤhrend der ersten zwei Tage ununterbrochen und darauf mit Eintritt von kurzen Pausen gefallen war, hatte alle Communication mit den nächsten Posten völlig gehemmt. Diese Unfälle haben den Be⸗ wohnern des Forts, der zehn darunter sortirenden Gränzposten und der zwei benachbarten Dorfschaften einen ungeheuren Verlust an Vieh zugezogen. Es sind nicht weniger als 3494 Pferde, 3193 Stück Hornvieh, 7134 Schafe und 14 Kameeie dabet umgekom⸗ men. Man schätt den Schaden auf beinahe 216,000 Rub.,

ohne die Jährlinge zu rechnen, von denen nichts üb blieben ist.

Polen.

Nachrichten aus dem Russischen Hauptquartiere. Nachdem der Ober⸗Befehlshaber den Truppen in Gombin einen Ruhetag vergönnt hatte, ließ er sie ihre Offensiv⸗Bewe⸗ gungen fortsetzen. Um den Feind über die wahre Richtung die⸗ ser letzteren zu täuschen, rückte das 1ste Corps auf der Straße über Kierzow und Rybno auf Sochaczew vor, waͤhrend die Hauptmacht über Osmolin und Kiernozia vor Lowicz anlangte. ie Empörer verließen diese Stadt am 19. (31.) Juli Abends. Unsere Kosaken⸗Pikets zogen sofort in dieselbe ein und am Mor⸗ gen des folgenden Tages wurde sle von unserer Avant⸗Garde besetzt. Die Polen bewerkstelligten ihren Rückzug mit solcher Eile, daß sie nur eine einzige Brücke über die Bzura abtrugen, die beiden anderen aber stehen ließen; sie hinterließen uns über⸗ dies ein Magazin mit Zwieback. In dem Lazarethe fanden wir

Skompe und Kamien⸗Kotowo und stellten ihre Vorposten denen der Rebellen gegenuͤber. Am 7ten (19ten) von Mitternacht an zog sich

as üis N m

600 Soldaten, die man bereits dorthin geschafft hatte, so wie

11.“

Befehl

tigte er den Obersten Timiriaseff mit einigen Schwadro⸗ nen ab, um sie zu zerstreuen. Dieser stieß dort auf 600 Mann, die man mit Gewalt angeworben hatte, und er⸗ laubte ihnen, in ihre Wohnungen zurückzukehren: nur 3 Offiziere und 14 berittene Masuren behielt er als Gefangene zuruck. Der General⸗Major Anrep, der sich auf Befehl des Feld⸗ marschalls nach Kolo begeben hatte, um die Verhindung der Armee mit der Brücke bei Ossiek zu sichern, fand bei seiner An⸗ kunft daselbst jene Stadt von einer starken Abtheilung regulärer Truppen besetzt. Er entschloß sich sofort zum Angriff, warf oie Vorposten, rückte gleichzeitig mit diesen in die Stadt ein, ver⸗ jagte aus derselben Schwadronen, und verfolgte sie auf der Kalischer Chaussee. Als aber ein Infanterie⸗Detaschement, das sich noch auf dem rechten Ufer der Warthe befand, Miene machte, seine Reserve anzugreifen, ließ er von der Ver⸗ folgung ab, kehrte um, wandte sich mit semen Ge⸗ sammtkräften gegen den Feind, drachte ihm eine vpoöllige Niederlage bei, tödtete ihm 2 Stabs⸗Offigiere, mehrere Subal⸗ tern⸗Offiziere und fast 300 Gemeine, und nahm ihm 187 Mann, worunter 9 Offiziere, so wie 350 Pferde ab; 2000 Sensenmän⸗ ner zerstreuten sich bei der Nachricht von seiner Ankunft. Unser Verlust bei diesem Gefechte belief sich auf 7 Todte und 48 Ver⸗ wundete. Kürzlich eingegangene Berichte melden, daß die Avant⸗Garde des Generals Rosen unter dem Befehle des Ge⸗ nerals Golowin Siedlce besetzt hält und Streif⸗Corps auf der Warschauer Chaussee vorschiebt, ohne von den Empörern, die sich nirgends zeigen, beunruhigt zu werden.

Warschau, 8. August. (Aus dem Krakauer Kurier.) In der Sitzung der vereinigten Kammern vom 6ten d. M. trug der Kastellan Wenzyk im Namen der Kommissionen darauf an, daß die Kammern dem General Dembinski zu erkennen ge⸗ ben sollten, er und sein ganzes Corps hätten sich um das Land wohl verdient gemacht. Dieser Antrag fand allgemeine Unter⸗ stützung; einige Mitglieder verlangten auch, daß man zugleich die Generale Gielgud und Chlapowski, die den Ruhm der Polnischen Waffen befleckt hätten, öffentlich brandmarken solle. Der Woje⸗ wode Ostrowski erklärte, daß er in dieser Beziehung den An⸗ trag machen werde, eine Kommisston zu bezeichnen, um zu unter⸗ suchen, wer es verdient habe, daß sein Name der Nachkommen⸗ schaft mit Schmach überliefert werde. Sodann trug der Depu⸗ tirte Morawski darauf an, daß dem jetzt zum General beför⸗ derten Oberst Rozyzki eine ähnliche Belohnung, wie dem General Dembinski, zuerkannt werden solle, indem derselbe sich gleich tapfer gehalten habe. Die Kammern waren der Meinung, daß General Rozyzki, da er das Dembinskische Corps von der Bia⸗ lowieser Haide an begleitet habe, zu diesem zu rechnen sey. Der Antrag des Herrn Szaniezki auf Anfertigung einer Namens⸗ liste aller derjenigen, welche zum Dembinskischen Corps gehören, die in dem Senats⸗Archiv deponirt werden sollte, ferner daß jedem einzelnen Mitglied jenes Corps ein Exemplar des dekretir⸗ ten Gesetzes nebst Hinzufügung seines Namens überreicht würde, fand einstimmige Genehmigung und wurde nach angemessener Redactionsveränderung in ein Gesetz verwandelt.

Gestern überbrachten der Kastellan Wenzyk und der Depu⸗ tirte Zwierkowski dem General Dembinski und den Offizieren seines Corps das oben erwähnte Reichstags⸗Gesetz.

Die hiesigen Zeitungen melden über den Rückzug des Generals Dembinski, den sie mit Fenophon und Moreau ver⸗ gleichen, und den Einzug desselben in Warschau unter Anderem noch Folgendes:

„Der Oberst Rozyzki wußte nichts von den Ereignissen in Lit⸗ thauen und ruͤckte daher mit seiner Abtheilung und einem Corps Instructions⸗Offiziere unbesorgt uͤber den Bug. Als er eine von den Russen aufgeschlagene Bruͤcke passirt hatte, sah er sich bald von beiden Seiten umfluͤgelt. Plotzlich sieht er in einer dicken Staub⸗ wolke noch ein frisches Corps gegen ihn anruͤcken. Er stellt sich in Schlachtordnung und bereitet sich zu einem Kampf auf Tod und Leben vor. Das heranziehende Corps scheint ebenfalls zu stutzen; es sicht still und schickt sich eben so zum Kampfe an. ßmwischen wer⸗ den von beiden Seiten Trompeter ausgeschickt; die J ger und Ti⸗ railleurs ruͤcken einander entgegen; waͤhrend dieser gegenseitigen Er⸗ wartung treffen die Trompeter zusammen, und Alles erstaunt, als man dieselben sich umarmen und begruͤßen sieht. „Das sind ja un⸗ sere Bruͤder“, ruft man „das sind Polen; es lebe das Vater⸗ land!“ Beide Corps vereinigten sich nun und setzten den Marsch in Gemeinschaft 12 der Feind aber zog sich von beiden Seiten zuruͤck. Durch eine Furth ging man mit⸗ sammt den Kanonen uͤber den Bug; Fracht und Ladung trugen die Soldaten auf den Schultern hinuͤber. Alle Soldaten des Dem⸗ binskischen Corps aͤußern sich mit Verachtun uͤber das Benehmen der Generale Gielgud und Chlapowski. Schon bei der Schlacht von Raygrod sing man an, Argwohn zu hegen. Man meint, Ge⸗ neral Sacken haͤtte mit seinem . Wilna nach kurzem Kampf genommen werden muͤssen; Gielgud aber habe mehrere Tage zu Gielgudischken in Unthaäͤtigkeit veszeracht und verkuͤndigt, daß er seine verschuldeten und von den Glaͤubigern in Beschlag genommenen Guͤter mit Gewalt wiedernehmen werde. Darauf theilte er die ganze Armee in kleine Detaschements; ein ge⸗

ringer Theil derselben ruͤckte gegen Wilna ; ersts Tage sweber langte

8

Corps voͤllig aufgerieben und spaͤter