ternehmungen der anarchischen Paxtet in elnigen Italiäͤnisch
Eraaten vboriffen und mit dem glücklichsten Erfolge auszeführt at, haben sich, wie leicht vorauszusehen war, in den Opposttion 2 lättern der verschiedenen Staaten, und insbesondere 9 en ranzösischen, Stimmen erhoden, die wir keiner besonderen Auf⸗
merks „ Wir fuͤhlen uns nicht beru⸗ merksamkeit würdig geachtet haben de.
feen, uns mit denen, die im Geiste ihres längst n S 8 10. Mißlingen jeder Revolution betrauern, in Streit einzulas⸗ sen. — Anders verhält es sich freilich, wenn an höheren Orten auf die Ereignisse des Tages ein falsches Licht geworfen wird, wie dies, zu unserem nicht geringen Bedauern, neuerlich mehr als einmal in den Französischen Kammern in Bezug auf die Angelegenheiten Mittel⸗ Italiens geschehen ist. In solchen Fällen giebt es nur ein Mittel, der Wahrheit ihr Recht ju verschaffen. Es sindet sich in den offi⸗ ziellen Erklärungen des Kaiserl. Königl. Hofes, in den Procla⸗ mationen, die beim Beginn der militairischen Operationen, wie bei deren Beendigung, erschienen sind, in dem anerkannt rühm⸗ lichen Betragen des K. K. Armee⸗Corps während seines Aufent⸗ haltes in den fremden Italiänischen Staaten, in der Dankbar⸗ keit aller wohlgesinnten, vom Revolutions⸗Schwindel nicht hin⸗ gerissenen, Bewohner derselben, endlich in der Gesammtheit der bis jetzt nur theilweise bekannt gewordenen diplomatischen Ver⸗ handlungen. Wo solche Thatsachen Zeugniß⸗ geben, wäre es un⸗ nütz, gegen Worte zu kämpfen, über deren Werth selbst diejeni⸗ gen sich nicht täuschen konnten, die sich durch besondere Rücksich⸗ ten bewogen fühlten, sie auszusprechen.“ 1 3 Das genannte Blatt enthält auch folgende Nachricht in Betreff der zehnten allgemeinen Versammlung der Naturfor⸗ scher und Aerzte: „Nach eingeholtem Rathe und vielseitig aus⸗ gesprochenem Wunsche einer großen Anzahl der achtbarsten Na⸗ turforscher und Aerzte Deutschlands, haben die Unterzeichneten je zehnte allgemeine Versammlung gewählten Geschäftsfüh⸗ rer die Ehre, ihre Herren Kollegen geziemend zu benachrichtigen, daß, n Rücksicht des anerkannt bedenklichen Gesundheits⸗Zustan⸗ des eines Theiles von Deutschland und der angränzenden Länder und dessen unvermeidlichen Folgen, die zehnte allgemeine Ver⸗ sammlung der Naturforscher und Aerzte Deutschlands, mit Al⸗ lerhöchster Genehmigung Sr. Kaiserl. Königl. Majestät, vorläufig auf das nächste Jahr 1832 verschoben worden ist, und daß sie dann das Nöthige darüber seiner Zeit pflichtmäßig bekannt ma⸗ lcchen werden. Wien, den 24. August 1831. Joseph Freiherr v. FZSacquin. J. J. Littrow.“ .. EEEEA111616“ Parma, 10. August. Vorgestern Nachmittags sind Ihre Majestät unsere Frau Herzogin nach
“ einer beinahe sechsmonatli⸗ gen Abwesenheit wieder in Ihre hiesige Haupt⸗ und Residenz⸗ stadt Parma zurückgekehrt. Obschon sich Ihre Majestät alle öffentliche Empfangsfeierlichkeiten, um der Stadt keine Ausga⸗ en zu verursachen, verboten hatte, strömte nichtsdestoweniger ne unermeßliche Menge Volkes der geliebten Fürstin entgegen, welche, als Sie sich dem auf dem Platze vor dem Palaste eben so zahlreich versammelten Volke am Fenster zeigte, mit unbe⸗ schreiblichem Jubel begrüßt wurde. Die Stadt war drei Abende hinter einander, am 8ten, 9ten und 10ten d. M., auf das pracht⸗ voollste beleuchtet. 1 Wenige Tage vor der Rückkehr Ihrer Majestät war ein Her⸗ zogliches Dekret bekannt gemacht worden, kraft dessen Höchstdie⸗ selbe, in der Ueberzeugung, daß Viele von denjenigen, die an der Reevolte Theil genommen hatten, durch Verführung, durch böses Beispiel, oder durch Furcht hierzu verleitet, nunmehr ihre Ver⸗ irrung und ihre Schwäche erkennend, fest entschlossen sind, in Zukunft allein der von Ehre und Pflicht vorgezeichneten Blahn zu folgen, befehlen, daß die gegen die Mitglieder der so⸗ genannten provisorischen Rgierung, wider die keine andere Be⸗ sschuldigung obwaltet, als daß sie gedachte Functionen angenom⸗ men und an den in der Epoche dieser Regierung getroffenen Verfügungen Theil genommen haben, anhängig gemachten Pro⸗ zesse niedergeschlagen werden sollen. — Die sesesnche Untersu⸗ chung gegen diese Individuen, hinsichtlich alles dessen, was sie, unabhängig von Obigem, zu Urhebern oder Haupt⸗Beförderern der Revolte stempelt, soll nichtsdestoweniger fortgesetzt werden. Auch dürfen diejenigen unter ihnen, die landesflüchtig geworden sind, nicht anders, als nach vorhergegangener höchster Erlaubniß und unter den näher zu bestimmeuden Vorschriften, in die Her⸗ zogthümer zurückkehren. ö “ “
3 Die Allgemeine Zeitung meldet aus Skutari vom 26. Juli: „Der Groß⸗Westr ist mit seiner ganzen Macht gegen unseren Pascha im Anzuge und hat sein Hauptquartier in Alessio. Mustapha⸗Pascha hat sich deshalb in seine Festung zurückgezogen, welche bereits von den Großherrlichen Truppen belagert wird. Von hier ist eine Deputation nach Alessio abgegangen, um dem Groß⸗Wesir die Unterwerfung unserer Stadt anzubieten; wir
können sonach täglich erwarten, daß dieselbe von den Truppen der Regierung besetzt werde. Hoffentlich werden dann seine eige⸗
nen Leute Mustapha Pascha ausliefern, wodurch fernerem Blut⸗
vergießen und so vielen anderen Drangsalen des Krieges ein
Ende gemacht wäre.“ “
J nland. 11“
Berlin, 29. Aug. Se. K. H. der Prinz August ist am 23. d. in Koblenz eingetroffen. — Aus Posen vom 26sten d. meldet die dasige Zei⸗ tung: „Nur eine Stimmung beseelte heute alle edelgesiunte Bewohner unserer Stadt, die der tiefsten lautersten Trauer. Sie galt der prunklosen Bestattung der irdischen Hülle Sr. Ex⸗ cellenz des Herrn General⸗Feldmarschalls Grafen von Gnei⸗ senau zur ewigen Ruhe, — Ihm — dem treuesten Diener sei⸗ nes Monarchen, dem Helden des Vaterlandes, dessen Herz der schönste Schmuck, unübertreffliche Menschenliebe, auszeichnete, die der Höchste wie der Niedrigste gleich erkannte und innig ver⸗ ehrte. — Zur einstweiligen Belsetzung der balsamirten Leiche des Verklärten hatte Se. Excellenz der kommandirende Herr General des 5ten Armee⸗Corps, General der Kavallerie, von Röder, hin⸗ ter der hiesigen Garnison⸗Kirche, von den Friedhöfen der ver⸗ schiedenen Konfesstonen umgeben, eine besonders von geistlicher Hand geweihte Redoute der provisorischen Befestigung von Posen bestimmt. In ihrer Mitte war zwischen zwei mit Geschützen⸗ besetzten Appareillen die gemauerte Gruft über der Erde, unter Leitung des Herrn Hauptmann und Bau⸗Direktor des gedachten General⸗Kommando's, Köppen, erbaut und mit Festons und jungen Eichen umgeben worden. In Folge einer zwischen Sr. Excellenz dem kommandirenden Herrn General, dem Herrn Ober⸗ Präsidenten des Großherzogthums, Flottwell, Herrn General⸗ Major von Clausewitz, als Chef des Generalstabes vom Ober⸗ Kommando der vier östlichen Armee⸗Corps, dem General⸗Arzt des 5ten Armee⸗Corps, Herrn Dr. Schwickardt, und dem Herrn Regierungsrath Dr. von Gumpert stattgehabten Konferenz, wurde die Beisetzung der Leiche Sr. Excellenz des Herrn General⸗Feld⸗
mit 6 Pferden bespa Herrn Kommandanten vor offizieren der hiesigen Garnison, e die Bedienung des hohen Verewigten,
und die hier anwesenden Leidtrag General⸗Feldmarschalls; dessen altester, ihm als Adjutant beige⸗
n, Premier-Lieutenant
Graf von Gneisenau, ; Herr von Sommerfeld, der Lieu⸗
gebener Soh ment, Herr des 6ten Infanterie⸗Regiments, tenant in demselben Regiment, der General⸗Major und Inspecteur von Clausewitz, als vieljähriger Fre⸗
wie dessen nächste Umgebungen vom Offizierstande und Wagen. — Trauerzuges von den hiesigen Bewoh⸗
Herr ligen, Feldjäger⸗Corps reiche nern und Liebe aus, womit ganz Verewigten huldigt. des edle Herz tief bewegenden von Posen unter dem Kommand neral⸗Lieutenants und Divistons ihren militairischen Ehrenbezeugungen. Friedhof erwartete der Herr von Dunin, Präsident Flottwell und die höheren Beamten hörden die sterbliche Hülle dieses — 1 zesang gelangte dieselbe bis an ihre geweihte Ruhestätte. dem
die Gruft nieder gesang abermals angestimmt. Segen über den Verewigten, Trauer gehüllt war. brachen nur die Zeichen aller Anwesenden über den Helden, des edelsten
1372
Zeitverhaältnisse, in folgender Art vollzogen: Sr. Excellenz des kommandirenden ihn, den ältesten Waffengefährten des letzte Ehre zu erweisen. mando von 1 Offizier und 60 Regiment unter den übl. beim Trauerhause, am des Verewigten so glorreich gewor — Den Sarg zierten die militai Orden des Seligen, sein Wappen,
ein aus liebevoller Hochachtung geflochtener Lorbeerkranz. Der unte Leichenwagen, geführt von dem zweiten
Gedächtn
von Pose
, sämmtlich zu Begleitung dieses aus allen Ständen sprach
mit der katholische
e. Excellenz der verewigte
des u uner
Auf seinen Mann
ichen Honneurs die Leiche früh um 5 Uhr
rischen Ehrenzeichen, sämmtliche
eröffnete den Zug;
Preußen den hohen V Auf dem Kanonenplatz empfing diesen je— Zug die sämmtliche Garnison
Erzbischof von Posen und Gnesen,
gelassen worden war,
Der wahrend selbst die Natur in tiefe
Die feierlichste Stille der Andacht unter⸗
Wohlthäters und Freundes der Menschheit.
Das Unwohlseyn Herrn Generals verhinderte Verewigten, demselben die Befehl empfing ein Kom⸗ vom 33sten Infanterie⸗
iß⸗Tage der durch Mitwirkung denen Schlacht an der Katzbach.
eine einfache Inschrift und
n und begleitet von 16 Unter⸗
zunächst folgte oben gedachtes Kommando enden Sr. Excellenz des Herrn im Garde⸗Kürasster⸗Regi⸗ der Oberst und Commandeur Herr von Skal; außer diesen r der 2ten Artillerie⸗Inspection, vertrauter Freund des Se⸗
Die freiwillige zahl⸗
rührend die tiefste Verehrung Verdiensten des
Sr. Excellenz des Herrn Ge⸗ Commandeurs von Both mit Am Eingange in den
der Herr Ober⸗ aller Civil-Be⸗ Unter Chor⸗ Nach⸗ General⸗Feldmarschall in wurde der erhebende Chor⸗ Herr Erzbischof sprach den
in Geistlichkeit,
großen Mannes.
Herr
nverkennbar tiefsten Schmerzes
setzlichen Verlust des erhabenen
1
— Die klirchliche Todesfeier zum Gebdäͤchtniß desselben witd,
27sten d. M. hier im Dom Dunin begangen werden.“ — Aus Königsberg vom stern brach hier, auf den Hufen, in einem Stalle Feuer durch nicht nur sämmtliche zu dem gebäude, so wie nicht minder das dern auch eine Diese Frau, die Wittwe eines Conducteurs und tet, vermißte jedoch alsbald eines um dasselbe zu suchen, in Kind war inzwischen von einem
24. d. schreibt man:
durch den Herrn Erzbischof w.
Vory
1“ WEöö 11 18Ch; 1
aus, u
Grundstück gehörige En Wohnhaus selbst, abbranten, so⸗ in letzterem wohnende Frau ums Leben kug Mutter von Kindern, hatte sich nebst diesen vor der drohenden Gefahr geng der Kinder und kehrte desha das brennende Haus zurück. d. Manne gerettet worden, üb
der Frau aber stürzte das Dach zusammen, und die Unglückle
starb gestern an den erlittenen Brandwunden.
E h oler a. Am 22. August ist in Conitz, Regierungs⸗ rienwerder, die Cholera zum Ausbruch gekommen; ist an dieser Krankheit gestorben. In Bromberg sind bis zum 23.
Bezirk M
ein Kie
August überhaupt
Personen, darunter 11 Soldaten, erkrankt, 1 genesen und
gestorben, bleiben krank 6.
Im Wirsitz zirks ist die Cholera in Such 20. August 3 Personen daran gestorben.
Im Birnbaumer Kreis, in Schwerle vom 9. bis 23. 19 genesen und nur 7 gestorben,
August 33 Personen
er Kreise des Bromberger Regierungs⸗P ary ausgebrochen, und sind bis
Regierungs⸗Bezirk Posen,
erkraut
dagegen starben in Zirke,
selben Kreises, vom 21. Juli bis 19. August von 8 Erkrank
Person.
7, genesen nur 1
Eine Mittheilung aus Köslin giebt die erfreuliche Na richt, daß seit dem 16ten d. M. weder in Lauenburg noch
Wussow, Kösliner lera vorgekommen sind. Auch in Stettin ist
leider die Cholera ausgebrochen;
starben am 25sten und 26sten August daselbst 2 Personen ank
ser Krankheit; eine Person, d lung befindet, giebt wenig Hoffnung zur Besserung.
die sich noch in ärztlicher Behm Der Sy
cordon, der bisher in der Gegend von Garz an der Oder auf
stellt war, ist dieserhalb hinter die Ueckermünde zurückgezogen worden Sperrlinie gebildet, so daß die Provinz
und hat hier Brandenburg
Randow und Uecker
eine me auf die
Seite von den inficirten Landestheilen ganz abgeschlossen bleit
marschalls, unter
Berücksichtigung der gegenwärtigen so traurigen
in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Durchschnitte in Preußischen ———— ———
Weizen
Namen der Städte.
Preise
der vier Haupt⸗Getreide⸗Arten
Marktst Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
v116“ aͤdten im Monat Julius 1831, nach
einem monatliche
”
Reaaen Gerste Hafer
Namen der Städte. Weizen Roggen Gerste
Hafer
———— Königsberg... MemelV.. Ash Insterburg.. Rastenburg Neidenburg Danzig Elbing.. Konitz.. Graudenz
71¹** 31 ½ 2672
20 1½ 18*2 30 33 1½ 27 27 35 282½ 292½
28 12 25 32 301½ 34 44 50 3672 44 2
. 58 12 5272 87
787½
211 2†2
44 422 384⁄
6
56712 6 1 1½ 6525 6329½
19 70
Magdeburg Stendal Halberstadt Nordhausen Erfurt.. Halle 6
Torgau
An 288 29 30
229 207 23
95 7918½
972*
Münster Minden.. Paderborn .
108
Dortmund
45
362 35 n t.
Posen Bromberg Fraustadt. Rawitsch. Kempen..
29.5 4212
44 ½ 4172
Berlin
Brandenburg
Kottbus
d. b, He. 68 andsberg a. d. DW... . Stettin
Stralsund
397 40 12 3972 3512 34272 30 2971½
5372] 53
5122 457 487½ 42 ½½
4 — Elberfeld Düsseldorf. Krefeld Wesel Kleve Achen Malmedy Trier Saarbrück Kreuznach Simmern Koblenz Wetzlar
95 90⁴½ ½ 982½ 1022 1034½ 10072 110 10172 110 8772
8412
93
M 498 371 375 309 338 N. 30
35 378 369 340 36G .8
Breslau... Grünberg. Glogau .. Liegnitz Görlitz irschberg. chweidnitz
35 12½ 441 407½ 3622 32272 3272
47122 58 52 45 †8* 4872 4722 4412 42 4772
Durchschnitts⸗Preise der 10 Preußischen Städte - 5 Posenschen Städte 9 Brandenb. u. Pom⸗
merschen Städte.. 9 Schlestschen Städte 7 Sächsischen Städte 4 Westfäl. Städte.. 14 Rheinischen Städte
43„12
347 361 36*2 572 5122
731½
874½
7678 867 6328½ 94 ½ 9645
81 1 11
N1
7 N.
39
29 2% 26 39%
3ℳ9
Leobschütz
Berline Den 29. A
1.B ugust 1831.
Wien, 24. August
Oblig. 115 ½.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zettel. (Preuss.
Zs. Erief., Geld.
’ [WM. Brief.] Geld.
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Obl. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Oblig. Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grofshz. Pos. do.
90 ½ 89 ⅔ 98 ¾ 96 ¾⅔ 80 ½
80 8% 87 87 90 ½ 89 34 94 ½ 96 ½
IIEIIH
SeIEEeESSene
Ostpr. Pfandbek. 998 98 ½ Pomm. Pfandbr!l. — 105 Kur- u. Neum. do. 105 ¼ 1042 Schlesische do. — 106 Rkst. C. d. K.- u. N. — Z.-Sch. d. K.- u. N.
—
Holl. vollw. Duk. Neue dito.
Friedrichsd'or ..
[Disconto
12% 4
Auswärtig
Amsterdar Niederl. wirkl. Schuld 36 ½. Metall. 76 ½
& Börsen. n, 24. August. ““ Kanz-Bill. 13 ½. Oesterr. 5proc.
Russ. (bei IHope) 86 ½.
Hamburg, 27. August.
Oesterr. 5proc. Metall. 76 ¾. Actien pr. ult. d. 945 G., ult. d. 86 G., pr. Sept. 86 Br. Daän. 58 ¼. Poln. 87.
c London, roc. Cons. 81 ⅞. ¹.44. . 9 säti. 81 DF. .
pr. Sep
1““ 6“
65 ½¼ G. Bank- Engl. Anl. pr. Cert. 80 ¼ à 80.
4Aproc. 65 ¾ Br., t. 945 Br. Russ. Russ. Anl. Hamb.
23. August. 1s Dän. 61. Port. 48. Russ. 91 ½. III]
Königliche
Dienstag,
stellung thut! Hierauf: Die Schleichhändler.
In Charlottenburg: Theater.
Schauspiele.
Königstädtisches Theater.
Dienstag, 30. Aug. Benvenuto Cellini, oder:
der Porzia, Lustspiel in 4 Akten. lini, als Gast.)
Mittwoch, 31. Aug. Zum Erstenmale:
in 2 Akten, frei nach dem Italiänischen; Musik
2 „ 23*
Paris
sin cour. 57. 30. 5proc. Span. Rente perp. 46 ¾.
Frankfurt a. M., 26. Aug. Oesterr. 5proc. 76 ½. 4proc. 65 ⅛. 65 †¼. 2 ⁄proc. 40 ¾. 1proc. 16 ¼¾. Act. 1099. 1096. Partial⸗Obl. 114 ½. 113 ⅛. Loose 154 ½¼. Br. Poln. Loose 43 ½. 42 .
ohn. Mitredacteur Cottel.
Redacteur J
5proc. Metall. 78 ½. 4proc. 674. Loose zu 100 Fl. 155.]
30. Aug. Im Ovpernhause: Was doch die! Vorstellung im Königlichen Et
Dat
(Hr. Laddey: Benvenuth
NEUESTE BERSEN-N ACIIRICHTFN.] Aug. 5proc. Rente fin cour. 88. 60. ¹ Metal.
B. p zu 100
Gedruckt bei A. W. Hahl
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Kreises, neue Erkrankungen an der
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In. Ft 18 hnini1 844
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Amtliche Nachrichten.
Seine Majestät der König haben dem General⸗Lieutenant und ersten Kommandanten von Danzig, von Lossau, den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Stern und Eichen⸗Laub zu getgen serane. 1
Seine Majestät der König haben dem Schullehrer Rosen⸗ kranz zu Langenberg, Regierungs⸗Bezirks Düsseldorf, das All⸗ gemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Ihre Durchlauchten der Prinz und die Prinzessin Wil⸗ helm zu Solms⸗Braunfels sind von Neu⸗Strelitz hier eingetroffen.
Se. Durchlaucht der Prinz Karl zu Hohenzollern⸗ Sigmaringen ist von hier nach Dresden abgegangen. Sb
Bekanntmachung.
In der Verordnung vom 23sten d. M. über das Verfahren bei der Annäherung und dem Ausbruche der Cholera in Berlin deren unsere Bekanntmachung vom gleichen Tage gedenkt ist nach §. 4 vorbehalten worden, neben den Bezirks⸗Schutz⸗Kom⸗ missionen zum Schutze der zu Militair⸗Instituten ꝛc. benutzten Lokalien nöthigenfalls noch besondere Kommissionen zu bestellen welche der Verwaltungs⸗Behörde des Gesundheits⸗Comité's eben⸗ falls untergeordnet seyn würden. Im Verfolg dessen wird hier⸗ mit bekannt gemacht, daß des kommandirenden Generals des Garde⸗Corps, Herzogs Karl von Mecklenburg Hoheit, unterm Asten d. M. eine besondere Instruction für das Militair über
das Verfahren bei der Annaherung und dem Ausbruche der
Fotne 5 Berlin erlassen haben. Nach dieser in Uebereinstimmung mit uns erlassenen In⸗ struction soll auch Seitens der — des Fe. sundheits⸗Comité's und der Bezirks⸗Schutz⸗Kommissionen, so weit danach die Wirksamkeit dieser Behörden in Anspruch genommen wird, verfahren, und dieselben werden deshalb unverzüglich mit dieser Instruction versehen werden. i F t Berlin, den 30. August 1831. 11“X“; Gesundheits⸗Comité für Berlinin.. 8 v. Tippelskirch. v. Bassewitz. Iin 8 5. Bekanntmachun g9. Zufolge der getroffenen Anordnungen sollen alle auf der Oder befindliche Schiffs⸗Fahrzeuge emer Kontumaz von resp. 10 oder 20 Tagen unterworfen werden, und es darf kein Schiff den zinow⸗ oder Friedrich⸗Wilhelms⸗Kanal betreten, welches diese Kontumaz nicht bestanden hat. Daneben ist es der Vorsicht gemäß erachtet, daß sämmt⸗ liche bereits in dem Finow⸗Kanal befindliche Fahrzeuge die an⸗ geordnete Kontumaz, und zwar zu Maltz oberhalb Oranienburg, ebenfalls abhalten, und daß diejenigen Schiffe, welche inzwischen den letztgenannten Ort passirt haben, zur Abhaltung der Kontu⸗ maz in Spandau angehalten werden. An beiden Orten sind die zu diesem Behuf nöthigen Ein⸗ richtungen, so wie die gemessensten Vorkehrungen getroffen, daß keine Verbindung zwischen den Schiffsmannschaften und Ufer⸗ Bewohnern stattfinde, mithin so wenig jene sich ans Land, als diese auf die Schiffe begeben, so weit Letzteres nicht von der Be⸗ hörde unter den nöthigen Vorsichts⸗Maaßregeln angeordnet wird, um die erforderliche Hülfe zu leisten. Berlin, den 29. August 1831. Der Ober⸗Prästdent der Provinz Brandenburg, Issemar.
11““ 11““
Den hiesl “ en hiesigen Kaufleuten Rndolph und Jensen ist u dem 17. Aug. c. ein von da ab sechs hinter einander folgende bhüa n ganzen Umfange des Preußischen Staates gültiges Patent: auf einen für neu und eigenthümlich erkannten, durch IZeichnungen und eine mit diesen zu den Akten des Mi⸗ nisteriums des Innern für Handels⸗ und Gewerbe⸗An⸗ Ufig⸗ velsgenhetten ae erläuterten Ap⸗ parat, zur Regulirung der Temperatur der Flüs keiten ertheilt worden. 8 8 Abgereist: Der Kurfürstl. Hessische Geheime Rath und orstand des Ministeriums des Innern, Rieß
S ; V Ausland. v“
“ 8 88 d114“
Odessa, 12. August. Im hiesigen Courrier liest
man
gendes: „Die Atmosphäre bietet in diesem Jahr höchst auffallende
Der Pirat, ho Bel⸗
Erscheinungen dar. Die Regengüsse, an die wir während der schönen Jahreszeit gar nicht gewöhnt sind, hatten seit dem Win⸗ ter fast ununterbrochen fortgedauert. Nachdem sie einen Theil des Juli hindurch etwas nachgelassen hatten, sind sie mit außer⸗ endentlicher Heftigkeit von neuem eingetreten; die Temperatur ist adurch sehr abgekühlt worden. Gestern Mittag stand das Ther⸗ mometer nur auf 15 Grad Reaumur. Mehrere Personen haben des Nachts einigemale Erderschütterungen wahrgenommen, na⸗ mentlich im Monat Mai eine ziemlich bedeutende gegen 1 Uhr
orgens. Doch ist diese von einigen Personen gemachte Beob⸗ achtung nicht allgemein, und wir wollen die Genauigkeit dersel⸗ en nicht verbürgen. Während des kurzen Zwischenraums vom - des Juli bis zum 7. August, wo wir trockene Witterung dütten, waren wir jede Nacht Zeugen einer ungewöhnlichen Helle, eren Sitz in Nord⸗West zu seyn schien, und die zu manchen
Berlin, Mittw
.“
422 — 8.
————
Nacht vom 4ten zum 5ten d. M. war diese Helle so bedeu und dauerte so lange, daß man um indicac 13⸗Töhatine Schrift lesen konnte.“) Mehrere Leute aus dem Volk, die ge⸗ hört hatten, daß ein Seher für diese Nacht eine große Kata⸗ strophe geweissagt habe, geriethen in große Furcht. Am 8ten begannen die Regengüsse wieder. Am 9ten war der Himmel be⸗ zogen, und Nachmittags zeigte sich die Sonne, durch einen kaum bemerklichen Nebel ihrer Strahlen beraubt, so bleich, daß man ste ganz bequem fixiren konnte, dem Monde vollkommen aähnlich und von einer ins Violette spielenden Farbe. Einige Augen⸗ blicke lang bemerkte man in ihrem Centrum einen ziemlich großen schwarzen Punkt und hin und wieder senkrechte Schatten, die iber ihre Scheibe hinzuziehen schienen. Dieses Phänomen dauerte während des ganzen Nachmittags, und die Sonne ging unter, ohne sich in ihrem vollen Glanz gezeigt zu haben.“
In Odessa waren am 7. August 38 Chclera⸗ Kranke; von diesen sind 2 gestorben; vom 8ten bis 10ten kamen 25 Kranke hinzu, es starben 12, genasen 10 und blieben noch krank 31. In der Stadt Akerman hat die Cholera gänzlich aufgehört.
Polen.
Den letzthin (in Nr. 235) von uns mitgetheilten Nachrich⸗ ten uͤber die Operationen des Kaiserl. Russischen Heeres bis zum 18. Aug. können wir aus einem Schreiben aus dem Russischen Feldlager vom 20sten d. M. Nachstehendes hinzufügen: „Indem sich das Russische Heer sonach jetzt auf der Verbindungs⸗Straße Warschaus mit Krakau aufgestellt hat und zu gleicher Zeit, so wie die Kalischer Chaussee, also auch den Uferweg nach Radom und Sandomir beobachtet, schneidet es den Insurgenten vollkom⸗ men alle Verbindung mit den Wojewodschaften Masovien, Ka⸗ lisch, Sandomir und Krakau ab, nimmt ihrer Armee in War⸗ schau alle Möglichkeit zu einer Unternehmung und deckt zu glei⸗ cher Zeit die ferneren Operationen des Generals Rüdiger, der sich mit der Haupt-Armee vereinigen soll. In dieser Stellung ist der Feldmarschall gesonnen, die Ankunft des Letzteren, so wie des Generals Baron Creutz abzuwarten, um sodanmn mit verein⸗ ten Kräften Warschau anzugreifen. — Unbekannt ist es, was die feindliche Armee zum Abzug von Bolimow bewogen hat; nur so viel weiß man aus wiederholten Aussagen, daß bei selbiger in dieser Zeit große Unordnungen stattgefunden haben. Man er⸗ zählt, daß die Insurgenten⸗Regierung, unzufrieden mit den Ope⸗ rationen Skrzynezkis, ihn des Oberbefehls zu entsetzen beschlossen habe, weshalb von Warschau Deputirte, unter ihnen der Furst Czartoryski und ihr Kriegsminister Morawski, nach Blonie ge⸗ kommen waren, und daß sie dem aus Litthauen zurückgekehrten Dembinski zum Ober⸗Befehlshaber erklärt hätten, daß aber die Truppen mit dieser Wahl sich nicht zufrieden zeigten, indem sie an diesem General sowohl Verdienste als Fähigkeiten vermißten, daß sie daher Prondzynski haben erwählen wollen, der aber die Wahl abgelehnt, worauf es bei Dembinski geblieben. Chrza⸗ nowski und Sierawski sollen zu Unterhandlungen gerathen ha⸗ ben und deshalb arretirt seyn, so wie Skarzynski. — Uminski hat wieder ein Corps bekommen. — Ueberhaupt erscheinen ge⸗ genwärtig mehr als jemals Ueberläufer von dem Insurgenten⸗ Heer; alle versichern einstimmig, daß der Geist der Soldaten vollkommen gesunken sey und nur noch durch die Offiziere auf⸗ recht gehalten werde, daß aber auch diese schon des langwierigen Feldzugs höchst überdrüssig sehen. — Indeß rückt der General, Baron Creutz, mit starken Schritten heran und muß am 6. (18.) August mit dem ersten Echelon über die Weichsel gegangen seyn; am 9. (21.) geht auch das 3te über. Vom Uebergangs⸗ Punkte rückt die sämmtliche Infanterie und ein Theil der Ka⸗ vallerie über Kutno und Lowiez zur Vereinigung mit der Haupt⸗ Armee; was aber den größeren Theil der Reiterei betrifft, so werden aus selbiger unter den General⸗Lieutenants Knorring und Fürst Chilkow 2 besondere Abtheilungen gebildet, die zum Zwecke haben, eines Theils die Verbindungs⸗Straße der Haupt; Armee mit ihrem Uebergangspunkte zu decken, anderen Theils jede neue Truppen⸗Organisation der Insurgenten zu verhindern und das Land wieder zur Ruhe und unter seine rechtmäßige Regierung zurückzuführen.“*) Nach den letzten Berichten vom General Rü⸗ diger aus Szydlowiez, hat er das ganze linke Weichsel⸗Ufer von Sandomir bis zur Piliza gereinigt. Da durch die gegenwärtige Stellung der Armee seine Verbindungen mit dem Uebergangs⸗ punkte außer Gefahr sind, hat er Befehl erhalten, ohne Zeitverlust über Bialobrzega, Groyez und Torczyn zur Haupt⸗Armee zu stoßen. — So neigt sich Alles der Entwickelung entgegen. Zwar dro⸗ hen die Warschauer Blätter mit dem Landsturm und sprechen viel von dessen heroischen Thaten — wer die Dinge in der Nähe sieht, kann nur dazu lächeln. Die Wahrheit ist, daß dieser Land⸗ sturm überall eben so schnell auseinanderläuft, als er zusammen⸗ getrieben worden ist, und wo er etwa beisammen bleibt, reichen wenige Kosaken hin, ganze Schaaren desselben auseinander zu jagen. In der Krakauer Wojewodschaft widersetzten sich die Bauern förmlich, als Landsturm ins Feld zu marschiren, und die gegen sie geschickten Truppen mußten unverrichteter Dinge wie⸗ der abziehen. In der Wojewodschaft Sandomir widersetzten sich die Bauern zwar nicht, aber nach wenigen Tagen kamen alle wieder nach Hause — und auf gleiche Weise geht es in den übri⸗ gen Wojewodschaften zu — solches möge als Beleg dienen, was für ein National⸗Krieg dies ist. In Spanien und Rußland zeig⸗ ten die Landleute eine ganz andere Gesinnung. Hier im Lande wünscht nur Alles das Ende dieser unglücklichen Sache; auch in Warschau soll bei dem größten Theil der Bürger dieselbe Gesinnung vorherrschend seyn. Man spricht zwar viel von den Verschanzungen Warschau's, und diese sollen aus einer dreifachen Reihe von Linien bestehen — aber um sie gehörig zu besetzen, bedürfte es, bei ihrer Wettlaäuftigkeit, wenigstens einer Armee von 100,000 Mann mit 150 Feuerschlün⸗ den, welche den Insurgenten abgehen, und wenn sie auch solche hätten, fehlt es ihnen an den gehörigen Mund⸗ und Kriegs⸗Vor⸗
*) Vergl. den Artikel Spanien.
sonderbaren Mißgriffen in der Zeitrechnung Anlaß gab. In der
**] Siehe die unten folgenden Nachrichten mmischen Gränhe 11“ ach chten von der Polnisch
och den 31sten August.
räthen — ein Beweis ihrer Sor h 1 glostgkeit — denn alle Magazine 889 leer seyn; auch fand man die Felder rund um die Pnot Ba bö Getreide bedeckt. Uebrigens werden nicht Linien noch . sse Warschadte wusen noch aufhalten. — Im Inter⸗ elbst wäre übri ü 2 ich num Aeuperten eifre⸗ e übrigens zu wünschen, daß es nicht
— — Von der Polnischen Gräͤnze, 27. Au 88 on d Llung, vn 2 böce. d. M. ist eine Russische Truppen⸗Abtheilung nach Kalisch ,5 men. — Das Detaschement, welches sich in der Stadt saa nicht einquartierte, sondern rings um dieselbe ein Lager auf⸗
g, wird von dem Divistons⸗General von Knorring und den unter ihm stehenden Generalen v. Schilling und v. Markoff kom⸗ mandirt und besteht aus 3 Kavallerie⸗Regimentern, einer rei⸗ . Garde⸗Artillerie⸗Batterie und einer geringen Anzahl Ko⸗ saken. Diese Truppen standen unter General Creuttz in Litthauen, g jedoch beim Uebergange über die Weichsel besonders de⸗ 8b . um das Gerstenzweigsche Corps abzulösen, welches seine 8 estimmung nach dem Czenstochauschen bekommen hat, um auch 1.-ö ao. Gegend von dem sich vielleicht dorthin zerstreuten Po nischen Militair zu reinigen und die dahin geflüchteten Kas⸗ sen und Beamten wieder nach ihrer früheren Stellung zu bringen⸗ Die Russen haben an keinem Orte Beamte gefunden, und es ist ihnen deshalb schwer geworden, ihren Zweck, den früheren Ge⸗ schäftsgang wieder herzustellen, zu erfüllen. — Die Aufenthal Zeit dieses Russischen Truppen⸗Corps um und späterhin in Ka lisch ist noch unbestimmt, da dasselve erst nähere Befehle von Seiten des General⸗Feldmarschalls einholen wird. Widerstan haben die Truppen durchaus nicht vor Kalisch gefunden, vielmehr den Magistrat am Anfange der Vorstadt, um dem Russischen Scepter aufs neue die aufrichtigste Treue zu versichern. Die Einwohner haben sich gegenseitig bemüht, Lebensmittel für die Russen aus der Stadt zu bringen; es wurde jedoch von denselben Alles bezahlt Von der Russischen Haupt⸗Armee hat man weiter keine Nach⸗ richten, als daß das Haupt⸗Quartier bereits 1 ½ Meile, die Vor⸗ posten aber nur 1¼ Meilen von Warschau standen. Daß von Russischer Seite noch keine Schlacht geliefert worden, soll darin seinen Grund haben, daß der Feldmarschall den Ausgang der jetzt im Polnischen Heere und in Warschau selbst herrschenden Uneinigkeiten abwarten wolle, indem vielleicht in Folge derselben die ganze Polnische Angelegenheit ohne weiteres Blutvergießen sich endigen möchte. Zu einem Bombardement von Warschau würde es nur im höchsten Nothfall kommen, weil der Feldmar⸗ schall diese Stadt noch auf dem Wege der Unterhandlung zu er⸗ halten denkt, wozu gewiß auch die Stimmung der Einwohner, welche durch eine Belagerung zu sehr leiden würden, sehr viel beitragen wird. b ö“
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Deputirten⸗Kammer. Zu der Sitzung vom 22 Aug. hatte 18 auf den öffentlichen Tribunen 12- zahlreiche Menge von Zuhoͤrern eingefunden, weil man glaubte, daß der Gesetz⸗Entwurf über die Pairie vorgelegt werden würde. Dem war aber nicht also; vielmehr verlautete bald, daß der gedachte Entwurf nicht vor dem nächsten Mittwoch oder Donnerstag eingebracht werden würde. Der Präsident eröffnete die Siz⸗ zung damit, daß er der Versammlung zwei Schreiben mittheilte wodurch die in den Departements der Saoͤne und Loire und der oberen Garonne doppelt gewählten Herren v. Thiard und Am
hau sich resp. für den zweiten Bezirk von Chalons und fü Saint⸗Gandens entschieden. — Hr. v. Podenas eröffnete hier auf die Diskusston liüber den transitorischen Gesetz⸗Entwurf w
gen Reviston der Wähler⸗ und Geschwornen⸗Listen. Wenn, meinte der Redner, dieser Gesetz⸗Entwurf in der vorge schlagenen Abfassung angenommen würde, so würden etwa 25,000 Wähler für den ganzen Zeitraum vom 20. O
tober bis zum Jahresschlusse ihrer politischen Rechte ver lustig gehen; man müsse sich billig wundern, wie der Herr Prä
sident des Minister⸗Rathes es habe auf sich nehmen können, das Geschäft der Reviston der Waͤhler⸗Listen ohne Weiteres aussetzen zu lassen; ein solches eigenmächtiges Verfahren erinnere an die Aeußerung Richelieu's: „Wenn ich auf Hindernisse stoße, so räume ich sie hinweg; ich verschneide, mähe ab und bedecke das Ganzt mit meinem rothen Mantel.“ Man müsse sich hiernach fragen, ob der Herr Prästident des Confeils, als er die Hinder
nisse hinweggeräumt, die sich ihm bei der Ausführung des Wahl
Gesetzes entgegenzestellt, etwa geglaubt habe, daß sein Minister
Mantel eben so ein Talisman, wie der des berühmten⸗Kardinals, sey; es sey dies das erstemal, daß man es wage, den Präfekten aufzugeben, die Vollziehung eines Gesetzes einzustellen. Herr von Podenas schloß, indem er fünf neue Artikel zu dem Gesetz
Entwurfe in Vorschlas brachte. Der Handels⸗Minister trat zur Vertheidigung des Herrn C. Périer auf. Es sey, behauptete er, unmögiich gewesen, die Wählerlisten in diesem Jahre bis zum 15. Aug.
wie das Gesetz solches allerdings verlange, publiciren zu lassen, indem die Steuer⸗Rollen für 1831 selbst in diesem Augenblicke noch nicht angelegt wären. Hr. Larabit wies darauf hin, daß bereits im vorigen Jahre sehr viele Bürger, in Folge der vor
der Regierung ausgeschriebenen außerordentlichen Steuern von 30 pECt., die Wahlbefuzniß hätten erlangen müssen, daß diese ihnen aber damals vorenthalten worden sey, indem die anzufer⸗ tigenden neuen Steuer⸗Rollen nicht zur gehörigen Zeit hätten
beendigt seyn können; es würde indessen um so ungerecht
diese 8g der Dinge noch laͤnger fortbestehen 8 b bis zum 1. Jan. k. 8. leicht manche Lücke in der Deputirten⸗ Kammer entstehen könnte. „Ja wohl“, rief hier eine Stimme „wer weiß, ob bis dahin nicht die Cholera bei uns ist!“ Dies nicht allein“, entgegnete Hr. Larabit, „aber wer vermöchte unter den gegenwärtigen arnsten Zeitumständen die Zukunft dieser Kammer vorauszusehen. Wir stehen im Begriff, uns über die neue Organisation der Pairie zu berathen, worüber die entgegengesetztesten Ansichten obwalten. Man versichert, daß eine große Menge von Mitgliedern dieser Kammer schon längst das
Versprechen erhalten hat, in die Pairs⸗Kammer berufen zu wer⸗