1831 / 247 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aüz 8

unter den Meinungen, die Ihr uns in dessen Namen mitthei⸗

len sollt, giebt es eine, welche die peolitische Existenz einer zwei⸗

ten unabhangigen Kammer mit der alten Adels⸗Aristokratie ver⸗ wechselt: Ihr wümschet, daß diese Meimmg Gehör sinde; wir erklären daher, daß die Pairie aufhören soll, erblich zu seyn, zu⸗ gleich aber bürden wir Euch emen großen Theil der keit für diesen Beschluß auf!““ Die Kammer hat sich durch diesen Wink nicht verletzt gefühlt; sie begreift, wie groß die Ver⸗ antwortlichkeit ist, im Staate hinführo nur noch eine Erblichkeit, die Erblichkeit des Thrones, fortbestehen zu lassen.. Mehrere Deputirte verdanken ihre Wahl allein dem Versprechem, daß sie gegen die Erdlichkeit stimmen würden. tungen existiren, und darauf, wie sie einzegangen, sondern, ob sie eingegangen wor⸗ den. Ein Ministerium, das nun einer durch einen Eid gebunde⸗ nen Deputirten⸗Klasse hatte zumuthen wollen, diesen Eid zu ver⸗ letzen, wäre unsehlbar gescheitert. Wie nachtheilig unsere Mei⸗ nung über das Special⸗Mandat ist, weiß Icdermann; gleichwohl wollen wir Niemanden auffordern, sich demselben zu entziehen. Gesetzt aber, daß sich gegen die Erblichkeit der Pairie in der Kammer eine Majorität fände, die gegen ihre in⸗ nere Ueberzeugung stimmte, bloß um einer Kollegien übernommenen Verpflichtung zu genügen, ware es da nicht beklagenswerth, daß ein also votirtes Gesetz später nie wieder verändert werden konnte? Diesen Umstand hat das Ministe⸗ rium weislich ecwogen; es trägt also darauf an, festzusetzen, daß der Ar⸗ tikel 23 der Charte eventuell einer abermaligen Reviston unter⸗ worfen werden könne, und hierdurch beweist es einerseits seine Achtung vor den etwa eingegangenen Verbindlichkeiten, anderer⸗ seits seine Vorsicht für den Fall, daß das den momentanen Eindrücken des Volkes gemachte Zugeständniß denen, die sich dazu verstanden, späterhin leid werden sollte. Der Zweck des neuen Gesetz⸗Entwurfes ist sonach, dem Königthume einen Theil der Kraft zurückzugeben, die man ihm durch die Aufhebung der erb⸗ lichen Pairie entzieht. Die Deputirten⸗Kammer wird jetzt reif⸗ lich und gewissenhaft zu erwägen haben, ob sle den veränderlichen und launenhasten Ansichten der Menge nachgeben, oder ob sie eine Institution befestigen will, bei deren gänzlicher Ermangelung der Staat in den näaͤchsten 24 Stunden den furchtbarsten Gefahren entgegengehen würde. rung, wenigstens die Kammer sich binden und die Staats⸗Verfassung nicht bestegeln, vor das Land nicht Zeit zum Ueberlegen gehabt hat und späterhin aufs neue zu Rathe gezogen worden itb.4 Eine völlig entgegengesetzte aus: „Das Resultat des

wird sich von dem Schlage nicht erholen, Darlegung der Motive selbst versetzt hat.

einzige hat.

meinen Irrthum eingesehen und komme jetzt mit einer neuen Ueber⸗ zeugung;““ er sagte: „„meine Ueberzeugung hat sich nicht geän⸗ dert; ich halte nach wie vor die Erblichkeit der Pairie für vereinbar mit der Volks⸗Souverainetät; sie ist gut und nützlich, und.. ich komme, Ihnen die Abschaffung derselben vorzuschlagen.““ Ein solches Raisonnement ist unglaublich. Wir ließen bisher dem guten Willen des Herrn Périer Gerechtigkeit widerfahren; es wäre unbillig gewesen, wenn wir ihm für stinen Wunsch, die Ord⸗ nung aufrecht zu erhalten, nicht einigen Dank gewußt hätten. In dem vorliegenden Falle besteht sein großer Irrthum darin, daß er die Vernichtung der alten Pairie für eine Revolution hält, während sie doch nichts als eine natürliche, unvermeid⸗ liche Folge der Revolution des Juli ist. Herr Périer spricht und handelt unter der Regierung Ludwig Philipps, als ob er Minister Karls X. wäre. Dieses Betragen ist ohne Zweifel das eines Ehrenmannes, aber gewiß nicht das esnes Staatsmannes, und in dieser Beziehung hat Hr. Périer in der vorgestrigen Sitzung die Hoffnungen seiner Freunde zertrümmert. Bei der bevorstehenden Diskussion ist der Vortheil ganz auf Seiten seiner Gegner, und diese werden ge⸗ wiß seine Zugeständnisse dazu benutzen, um seinen Widerstand zu besiegen. Sie werden so wenig von einer direkten Wahl des Königs, als von einer unbeschräankten Zahl der Pairs etwas wissen wollen, und die unglaubliche Bestimmung wegen einer nochmaligen Reviston des 23sten Artikels der Charte wird nicht einmal einen Verthei⸗ diger finden, denn dazu würde mehr als Muth gehören.“ Auch der Temps bemerkt: „Es fiel vorgestern nach der Auseinan⸗ dersetzung der Gründe zu dem Gesetz⸗Entwurfe über die Pairle Jedermann auf, daß Hr. Périer so ganz verlassen dastand; kein Mitglied der Kammer näherte sich der Rednerbühne, an deren Fuße der Minister einige Augenblicke verweilte, und die Ministerbank, die bei solchen außerordentlichen Gelegenheiten von Deputirten umgeben zu seyn pflegt, war ganz verlassen. Das Ministerium sieht jetzt, welchen Vortheil man daraus zieht, daß man seine eigenen Ansichten verläugnet und die Männer im Stich läßt, mit denen man vorher gemeinschaftliche Sache gemacht hatte. Der Gesetz⸗-Entwurf über die Pairie hat auf bei⸗ den Seiten der Kammer Gegner gefunden, und

das Ministerium hat immer nur eine Niederlage zu erwarten.“ Der Courrier français behauptet, daß noch nie ein ministe⸗ rielles Aktenstück eine so allgemeine Mißbilligung erregt habe, als der Gesetz⸗Eutwurf über die Pairie, und das Journal du Com⸗ merece ist der Meinung, Hr. Perier habe so viele schlagende

Widersprüche geäußert, daß es ein Leichtes seyn würde, ihn in allen Punkten zu widerlegen, wenn man sich bloß die Mühe ge⸗ ben wollte, die in seiner Rede vorkommenden entgegengesetzten

Behauptungen einander gegenüberzustellen.

Der Temps enthält einen, wie er sagt, ihm aus der Pro⸗ vinz von einem ausgezeichneten Publizisten (wahrscheinlich von Dunoyer, ehemaligem Redacteur des Censeur Européen und jetzi⸗ gem Präfekten des Departements des Allier) zugesandten Artikel über die Pairs⸗Kammer, worin dieselbe in der dreifachen Bezie⸗ hung als Gegengewicht gegen die Wahl⸗Kammer, als Gegenge⸗

wicht gegen die Krone und als Pairshof betrachtet und die Erb-

lichkeit derselben als nothwendig dargethan wird.

Die Quotidienne und die Gazette de France enthal⸗ ten nachstehendes Schreiben des Ex⸗Ministers Grafen Peyronnet aus dem Fort Ham vom 28. August: „M. H., einige Blät⸗ ter, unter anderen der National, haben ein angeblich von einem Soldaten verfaßtes Schreiben bekannt gemacht, dessen einziger und trauriger Gegenstand das Schloß Ham ist. Dieses Schrei⸗ ben enthält nichts als Unwahrheiten. Ich habe Mühe, zu begrei⸗ fen, durch welches elende Gefühl man sich dazu antreiben lassen kann, über solche Dinge zu lügen. Das Staats⸗Gefängniß

1 v 1

Verantwortlich⸗

Dergleichen Verpflich⸗ unter Männern von Ehre sieht man nicht

in den Wahl⸗

Ergiebt sich aus dieser feierlichen Erörte⸗ daß die Pairie aufhören müsse, erblich zu seyn, so möͤge nicht für die Folge die Hände be⸗

Ansscht spricht die Quotidienne Gesetz⸗Entwurfes über die Pairie,“ sagt dieses Blatt, „läßt sich schon jetzt voraussehen. Hr. Pörter den er sich in der Er hat gegen seinen Charakter verstoßen; in diesem lag aber seine ganze Kraft und das Widerstandsmittel gegen die Partei, die er zu bekämpfen Hr. Perier hat nicht etwa gesagt: „„Ich hielt bisher die Erblichkeit der Pairie für verträglich mit dem Prinzipe der Volks⸗ Souverainetät; sie erschien mir gut und nützlich; ich habe aber dort angekommen.

b welchet Prinzip auch bei der Diskussion den Sieg davontragen mag, b1

20 98

13

Ham ist sehr schlecht eingerichtet

des Tages über in Nebel eingehüllt. ein Garten vorhanden und also am allerwenigsten einer für die Gefangenen. Ihr Spazierganz besteht in einem etwa 30 Toisen langen Stück Wall, auf welchem hochstens zwei Personen neben einander gehen können, und von dessen Fuße beständig verpestete Dünste aufsteigen. Die Nahrung, die man ihnen auftischt, ist so leckerhaft und fein, daß ich meinerseits schon einmal in dem Falle gewesen bin, zu meinem ganzen Mittagsmahl ein Stück Brod zu verzehren. Die Gefangenen in Ham bringen ihre Zeit nicht mit Spielen zu; sie haben andere Dinge zu thun. Ich wüßte nicht, daß dies bei mir in den dreizehn Monaten, seit man mich meiner Freiheit beraubt hat, nur ein einzigesmal der Fall gewesen wäre. Das Leben dieser Gefangenen ist, wie es seyn muß, ernst und traurig; Studiren ist ihr einziges Vergnü⸗ gen. Diejenigen, welche site der Achtung, die man dem mit Würde ertragenen Unglück schuldig ist, zu berauden suchen, ver⸗ dienen vielleicht, daß man sie bemitleide; ich glaube dies und bemitleide ste. Ich habe die Ehre u. s. w. b

v. Peyronnet.“

schreiben an die Wähler des 10ten hiesigen Bezirks, die wegen der Beförderung des Grafen Lobau zum Marschall zu einer neuen Deputirten⸗Wahl schreiten müssen, als Kandidat auf.

Bei den in der Mitte d. M. stattgefundenen Kommunal⸗ Wahlen ist Herr Courvoister, ehemaliger Großstegelbewahrer un⸗ ter dem Ministerium Polignac, in Baume (Dept. des Doubs) fast einstimmig zum Mitgliede des Gemeinde⸗Raths gewählt worden.

Dem Journal du Commerce zufolge, ist in verwichener Nacht an den Mauern eine Proclamation an die Armee und eine Erklärung angeheftet worden, die der Herzog von Orleans im Jahre 1816 erließ. Diese Aktenstücke gehören zu denen, die man in den letztverflossenen Tagen in großer Menge in den Häu⸗ sern vertheilt hat.

Im Conrrier francais liest man: „Ein Französischer Reisender, der am 21. Juli über den Col de Balme in den Lll⸗ pen und am 23sten über den großen St. Bernhard ging, fand in dem Buche, wo alle Reisende ihre Namen einzeichnen, Fol⸗ gendes: „„Ritter v. Sille, Adolph v. Caqueray, Andreas Mi⸗ chel, Zacharias Michel, Graf v. Riancourt, v. Puget, Friedrich v. Laroche, sämmtlich Franzosen und Soldaten Heinrichs V.““

Aus Marseille schreibt man, daß, um jeder Feindseligkeit zwischen den Bürgern von verschiedenen politischen und religiö⸗ sen Meinungen vorzubeugen, die Linien⸗Truppen allein die Wachdienste in den Vierteln der Altstadt versehen sollen, und daß die National⸗Garde davon entbunden worden ist. Der General⸗ Lieutenant, Herzog v. Escars, der eine Diviston des Armee⸗ Corps in Afrika befehligte, hat seinen Wohnsitz im Departement der Rhone⸗Mündungen verlassen, um sich nach den Bädern von Air in Savoyen zu begeben.

Nachrichten aus Bordeaux vom 26. d. M. zufolge, war der Spanische Botschafter beim Papstlichen Stuhle, Dom Pe⸗ dro Gomez Labrador, der sich von Rom nach Madrid beziebt,

Die Griechische Regierung hat dem General Schneider einen Ehrendegen überreichen lassen.

Der hiesige Assisenhof verurtheilte vorgestern den verant⸗ wortlichen Geschäftsfüͤhrer des Avenir, Hrn. Waille, wegen Dif⸗ famation des Maire von Saint⸗Dié (Dept. des Wasgaus) auf Veranlassung eines Beschlusses die Brüder der einer Geldstrafe von 3000 Fr.

Ein Theil des Faubourg St. über den Katakomben; vorgestern senkte sich in einer Straße dieses Stadttheils plötzlich das Pflaster unter einem Wagen und verursachte eine Verschüttung in einem jener unterirdischen Gänge.

Großbritanien und Irland. arlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus.

P zung vom 27. eines Mitgliedes des Gemeinde⸗Rathes der Stadt London, wel⸗ cher sich darüber beschwerte, daß der Theil der Reform⸗Bill, der den jetzigen Freisassen ihre bestehenden Privilegien aufrecht er⸗ halte, doch diejenigen der Wittwen und Toͤchter von Freisassen nicht berücksichtige, und denmach bat, der 52sten Klausel der Bill in dieser Beziehung einen Anhang beizufüzen. Herr Lennard unterstützte diest Bittschrift und erklärte, daß er auf die Auf⸗ rechthaltung der den Wittwen und Töchtern zustehenden Privile⸗ gien förmlich antragen werde. Sir E. Sugden sazte, daß er nicht so ungalant seyn würde, sich einem Vorschlag zu wider⸗ setzen, der jungen Damen zu einem Theile ihres Heiraths⸗ gutes dienen könnte. indeß, da er, auf die Bittschrift einer einzelnen Person ne. Die Bittschrift ward demnächst auf die Tafel ge⸗ legt. Herr Hume nahm hierauf das Wort und beklagte sich über das langsame Vorschreiten der Reform⸗Bill, indem so viel Zeit an Gegenstände von geringerer Wichtigkeit verschwen⸗ det würde. Er sey überzeugt, daß, wenn der Geschäftsgang, den er ber clag, nicht dhsgese ta werde, man das ganze Jahr mit der Diskussson über die Reform⸗Bill hinbringen wuürde. Außer der 11tägigen Diskussion während der letzten Parlaments⸗ Sesston, habe das jetzige Parlament schon 29 Tage im Comité zugebracht. Im Ganzen daure daher die Diskusston schon 45 Tage oder 352 Stunden, und das Comité sey doch nur erst bis zur 22sten

Klausel der 1sten Bill gekommen. Wenn es, wie er voraussetze, für nöthig erachtet werde, daß die drei Bills erledigt würden, ehe das Parlament sich trenne, so sey es nothwendig, eine Einrichtung zu treffen, um das schnellere Vorschreiten zu befördern. Er schlage zu diesem Zwecke vor, daß in den fünf Tagen der Woche dem Hause keine andere Bittschriften vorgelegt werden sollten, als solche, welche diese wichtige Maaßregel beträfen, so daß der Montag für jede andere nöthige Diskussion frei bleibe, die an⸗ deren 5 Tage aber lediglich der Förderung der Reform⸗Bill ge⸗ widmet würden. Das Haus solle sich auch für diese Zeit schon um 12 Uhr Morgens versammeln. Herr O'Connell unterstützte diesen Antrag. Lord Althorp erklarte, daß ihm sehr daran ge⸗ legen wäre, die Gesinnung des Hauses über diesen Gegen⸗ stand kennen zu lernen. Ihm scheine es nicht, als ob durch den Antrag eine große Beschleunigung der Maaßregel er⸗ zielt werden würde. Ein so frühes Zusammenkommen würde mit großen Schwierigkeiten für viele Mitglieder verbunden seyn, und namentlich für solche, die sich in Verhältnissen, wie er selbst, befänden. Wenn es aber der Wunsch des Hauses sey, den Antrat anzunehmen, so würde er mit dem größten Vergnü⸗ gen sich jeder persoönlichen Unbequemlichkeit unterziehen. Uebri⸗ hens könne derselbe Zweck auf einem andern Wege erreicht wer⸗ en;

und außerdem ungesund; es ist ein abgesondertes Comité behandeln.

von niedrigem und sumpfigem Lande umgeben und die Hälfte Es ist darin für Niemand

zu Schulden kommen lassen. Der Staatsrath Baron Karl Dupin tritt in einem Rund⸗

Siz⸗ August. Herr Wilks überreichte die Bittschrift

Untersuchung sich (Gelächter.) Lord Althorp bemerkte von Weltepreden wieder autreten ließ. hin, dem Vorschlage seine Zustimmung nicht ertheilen kön⸗

allen

man dürfe ja nur das Comité für die Reform⸗Bill wie

Es lasse sich indeß a dünfte eine solche Maaßregel in

dagegen viel einwenden und Herr Herries bemerkte, daß

Praxis nicht ausführbar seyn. den öffentlichen Dienst großer Nachtheil daraus erwal dürste, wemmn die Minister sich jeden Tag um 12 1 im Hause einfinden müßten, und aus diesem Grunde; dersetze er sich dem Antrage und schlage eine Verst bung desselben auf drei Monate vor. Nach einer ku Debatte zwischen den Herren K. Douglas, Sir Chs. Wetha Sir R. Peel, Sir F. Burdett und J. Wood, sagte Herr Hun er habe allen Abstimmungen, mit Ausnahme einer einzigen, zewohnt und sey nur ein einzigesmal wegen Unpäßlichkeit 3 „h lang nicht im Hause gegenwärtig gewesen. Er würde Alles the was in seinen Kräften stände, um die Bill zu beschleunig selbst jetzt noch, wo die Minister sich in dieser Hinsicht schlaß zeigten. Lord Althorp krwiederte, daß er es für seine Pft halte, die Anschuldigung des ehrenwerthen Mitgliedes, als ch Trägheit in Beförderung der Bill an den Tag lege, zurückzu sen. Er berufe sich auf das Haus er berufe auf das Publikum, ob er sich jemals Saumseligkeit h Wenn er sich dem Ant, des ehrenwerthen Mitgliedes nicht anschließe, so geschehe keinesweges aus Trägheit, sondern weil er glaube, daß der absichtigte Zweck nicht dadurch erreicht werden würde.

Hume erklärte, er habe durch seinen Ausdruck nur ande wollen, daß, wie er vernommen habe, ein Gerücht im Um sey, die Regierung zeige sich in der Unterstützung der Bill une und daß dies die beste Gelegenheit gewesen wäre, das Geg theil zu beweisen. Er nehme indeß, da das, was der Min gesagt, ihn überzeugt habe, obgleich ungern, seinen And urttck. 1nu““

1AXA“*“ Aus dem Haag 31. Aug. Die von Sr. Majestät ü

die zweite und dritte Division, die leichte Kavallerie und

Artillerie auf der Woenfelschen Haide abgehaltene Musterung zur höchsten Zufriedenheit ausgefallen. Die Truppen, iig Zahl man auf 30 34,000 Mann schätzt, hatten ein vorne ches Aussehen. Se. Majestät haben die Truppen, besonders die Leidenschen Jäger und die andern Freiwilligen⸗Corps, auf huldreichste angeredet. Unbeschreiblich war der Eindruck, dies auf sie und die ganze Armee machte; die Begeisterung! allgemein, und die Luft wiederhallte vom Freudemuf der da Die Musterung hat von 11 Uhr Vormittags bis 3 Uhr N mittags gedauert, um welche Zeit sich Se. Maj. mit der! niglichen Familie nach Eindhoven begaben, um daselbst ein ie stück einzunehmen. Ganz Eindhoven war mit Laub, Fan und Drapperieen ausgeschmückt; die Straßen waren mit Maste

7 . 8 1 8 men bepflanzt, und überall wurde die erhabene Herrscher⸗Fan ine angelegt und

von dem Jubel der Einwohner begrüßt. Nachdem slie das

jeuner eingenommen hatten, begaben sich die hohen Herrschan

über Boxtel und Vucht nach Tilburg zurück, um sich vong aus am folgenden Tage nach der Haide bei Gilze zu begc wo die erste Diviston aufgestellt seyn wird.

Holländischen Blättern zufolge, ist Nachstehendes Wort-Inhalt des (bereits mehrfach erwähnten) 34sten M kolles der Londoner Konferenz:

„Die Bevollmächtigten der fünf Höfe glauben, Sr. jestöt dem Könige der Niederlande und der Belgischen R. rung einen sechswöchentlichen Waffenstillstand vorschlagen zu m

sen, während bessen die Konferenz mit ihren guten Dienswd des dortigen Stadtraths gegen christlichen Lehre, zu Stagigem Gefangniß und

Germain steht bekanntlich dten besetzt hatten.

schen beide treten wird, um ein Arrangement zwischen Hel und Belgien zu Stande zu bringen. Mittlerweile werden Truppen der beiden kriegführenden Parteien die Stellungent der einnehmen, die sie vor dem Wiederbeginn der Feindsel Der Waffenstillstand wird unter Garantit Mächte und der der beiden Parteien abgeschlossen, und diejen

die ihn während seiner Dauer übertritt, wird sich in unmt

baren Zustand der Feindschaft mit ihnen setzen.“

Der Päpstliche Internuntius am hiesigen Hofe, Hen! paccini, ist vorgestern aus London hierher zurückgekehrt.

In der Staats⸗Courant liest man: „Bei der Regim sind Berichte aus Batavia dis zum 4. Mai und aus En nam bis zum 4. Juli d. J. eingegangen. Unsere Ost⸗n Westindischen Besitzungen genossen um diese Zeit der volle mensten Ruhe. Der Geist der Einwohner aller Klassen nichts zu wünschen übrig, und auf Java bestand die vollkomm Eintracht unter den Holländischen und Belgischen Militairs. dem Schreiben des General⸗Gouverneurs van den Bosch! hervor, daß der Stabs⸗Wundarzt van den Kerckhove, det,! früher gemeldet wurde, wegen ungeziemender Reden von Sech karta nach Batavia vorgeladen worden war, sich, wie aus ergeden, bloß der Unvorsichtigkeit schuh gemacht hat, so daß man ihn seinen Dienst bei der Gamg Sträaäflicher war dast tragen des Land⸗Eigenthümers Louis; da dieser jedoch imt griff war, aus eigener Bewegung nach Europa abzureisen, sind besondere Maaßregeln mit Bezug auf ihn unnöthig. sen. Die Person des van Dessel, Gastwirths in Samalm wird bei der ersten Gelegenheit aus der Kolonie entfernt worde

In Surinam sind zahlreiche Beiträge zur Unterstützung serer ins Feld ziehenden Vaterlands⸗Vertheidiger, so wie zmf richtung des Denkmales für van Speyk, gesammelt worden.

Brüssel, 30. Aug. Durch eine Königl. Verordnunge gestrigen Tage ist ein aus 7 Personen bestehender oberer Gesl heits⸗Rath ernannt und dem Ministerium des Innern beige net .1-

er König hat gestern den Marschall Gérard mit ein Besuch beehrt. sch

Das Hauptquartier der Französischen Armee begiebt heute nach Nivelles. Ein in der Nähe der Vorstädte von velles gelegenes Schloß soll zur Verfügung des Marschall Gie gestellt seyn. Die vier Französischen Kurassier⸗Regimentereh den in der nnneeghs von Marchiennes⸗le⸗Pont kantonniren.

Der Kriegs⸗Minister hat folgendes Cirkular an die Golt Sah der Provinzen erlassen, wo sich Französische Truppen inden:

„Herr Gouverneur! Da die Anschaffung der Lebensmittel die Franzoͤsische Armee, waͤhrend nns düfench ar in Belgien, jetzt noch nicht durch ein definitives Arrangement hat eregelt den koͤnnen, so ist es unumgaͤnglich noͤthig, daß prov sorisch de gesorgt wird, indem man sich der schneusgen Mittel bedient. ersuche Sie daher, Herr Gouverneur, den Distrikt⸗Kommissarien genblicklich Befehle zu ertheilen, auf daß die noͤthigen Anschaffun von Lebensmitteln und Fourage auf dem Wege der vn Fussttiog, unkten, wo sich die Franzoͤsische Armee aufhaͤlt, stattüin eine neue Verproviantirungs⸗Art eingefuͤhrt werden lc Fran;s ssche Armee ihre Administration mit sich fuͤhrt, werden alle Anschaffungen durch die Herren Militair⸗ ntendan baar bezahlt werden. Ich muß Ihnen indeß bemerk ch mag daß der gewoͤhnliche Marktpreis der Plaͤtze, wo die Ablieferungen 0-

bis da Da die

von Nerschot,

helot, E.

(Folgen nach sich

aben werden, als Basis fuͤr den Preis jedes Lebensmittels angenommen d. Sie wollen ebenfalls anordnen, daß die Ablieferungen nur en regelmaͤßige, von der Franzoͤsischen Militair⸗Behoͤrde ausge⸗ elte, Scheine verabfolgt werden; in diesen Scheinen muͤssen die orps, an welche die Lebensmittel abgeliefert worden sind, die Be⸗ haffenheit und der Preis derselben specificirt seyn. Ueberdies habe die Ehre, Ihnen anzuzeigen, daß der Herr Graf von Mérode ch als Kommissarius Sr. Mat im Franzoͤsischen Hauptauartier be⸗ KRhßbthigenfalls wollen Sie sich mit ihm verstaͤndigen, um lle Schwierigkeiten aus dem Wege zu raͤumen, welche sich in Be⸗ ng auf diese Lieferungen erheben sollten. Man weiß noch nicht wiß/ wie lange die Franzoͤsische Armee sich in Belgien aufhalten ird; es wird aber nichts versaͤumt werden, um die Lieferungen auf Wege der Requisition so schnell als moͤglich aufbhoͤren zu lassen. bis dabin, Herr Gouverneur, wollen Sie sich Pfanigse mit den berren Distrikts⸗Kommissarien, den Kommunal⸗Behoͤrden und den zanzbsischen Militair⸗Behoͤrden uͤber alle Maaßregeln verabreden, m die Armec zeitig mit allem Noͤthigen zu versorgen. Es wird ir angenehm seyn, Herr Gouverneur, ohne Zeitverlust von dem kiage Füre⸗ Maaßregeln in Kenntniß gesetzt zu werden. ruͤssel/

20 August 1831. Der Kriegs⸗Minister: (gez.) Ch. von Brouckére.“

Der General Belliard und Lord William Russell sind ge⸗ ern von Brüssel zurückgekehrt. Sie hatten augenblicklich eine üdienz beim Könige. Dem hiesigen Courrier zufolge, hätten iese beiden Diplomaten von dem General de Kock die Raäu⸗ ung des Kapitalen⸗Damm und des Verlaat von den Holländi⸗ chen Truppen nicht erlangen können und deshalb im Namen rer beiderseitigen Regierungen eine Protestation aufgesetzt, welche urch einen außerordentlichen Courier nach dem 1 gesandt vorden wäre.

Die vier für Brüssel erwählten Senatoren sind: der Graf die Herren Joseph von Hoogvorst, Heinrich von Merode und Beytz. Unter den bis jetzt entschiedenen Senato⸗ en⸗Wahlen besinden sich folgende bekannte Namen: Graf An⸗ von Robiano, Lefèbvre, Vanderlinden von Hoogvorst, von Pelichy, Massez, Marquis von Rodes, Vater, von Rouillé. Unter den Re⸗ präsentanten: F. von Merode, Ch. Coppens, Helias d'Hud⸗ geghem, F. Vergauwen, G. Legrelle, J. J. Osy, F. Verdussen, de Nef, Ch. Rogier, P. Deveaux, W. von Merode, Al. Gen⸗ hebien, von Secus Sohn, Jomme, Raikem.

—— Brüssel, 30. August. Dem Vernehmen nach, wird ch die Französische Occupations⸗Armee in einer Linie zwischen eille und Namur, zum Theil in Frankreich und zum Theil in Belgien, längs den Ufern der Sambre aufstellen. Unsere Gränz⸗

Baron von Peuthy, don Stassart, von Secus

Festungen oder vielmehr alle unsere feste Plätze, mit alleiniger Nlusnahme von Lüttich, Antwerpen, Gent und Huy, sind von Französischen Truppen besetzt. Da zur Verpflegung derselben von Seiten der Behörden keine Vorkehrungen getroffen, keine Maga⸗ keine Lieferungen ausgeschrieben worden wa⸗ natürlich die ganze Last der

quisitionen die Orte und Gemeinden, die von chen Armee auf ihrem Zuge berührt oder

gehalten werden. Es heißt zwar, daß die

en, so trifft

in

ingelöst werden würden. mit unseren eigenen Finanzen bestellt ist, und daß die Französische Regierung sich nach Belgien verursacht, allein zu tragen, so sucht man seine Bons so gut als möglich loszuschlagen, oder hält den Betrag für veroren. Natürlich erregt dies keine günstige Stimmung für die fernere Oceupation der

glaubt, daß diese auf 1

der sich sonst nicht gegen Meutereien sicher hält, gien bleiben, so wird die Abneigung gegen jene

den Punsch des Königs Leopold, im Bel⸗ auch auf

den erst vor kurzem mit so vielem Jubel empfangenen neuen Be⸗

Leopold empfindet die unangenehme Lage,

herrscher übertragen. 1 umn so mehr, als die Männer,

in die er dadurch versetzt worden, von denen er in dem schweren wird, ihm keinesweges ein größeres Vertrauen einflößen. Kriegs⸗Minister, Herr Ch. von jige Mann von Kopf, der dem die Hand geht. Aber die Reformen, die dieser Male im Heere vornehmen will, h Feinde zugezogen, und die verabschiedeten Offiziere, die er, wegen der Feigheit und Unkenntniß, die sie an den Tag gelegt, mit offener Verachtung behandelt hat, bearbeiten jetzt heimlich das Volk, um es, sobald die Gelegenheit sich zeigt, zu ihren Zwecken zu benutzen. Das Volk selbst in seiner wetterwendischen Laune spricht mit einemmale wieder eine ganz unerwartete Vorliebe für den ritterlichen Prinzen von Oranien aus, den es im Vergleiche mit Anderen besonders gern „le magnanime“ nennt. Kommen nun auch in die beiden Kammern so viele Freunde des Niederländischen Regeutenhauses, als man es aus einigen bekannt gewordenen Wahlen fast schließen sollte, so dürfte die Regierung in der That leicht in einige ernstliche Verlegen⸗ heiten gerathen. Um einem Volks⸗Aufstande zu begegnen, sind seit kurzem die besten Regimenter hierher verlegt worden. Des Nachts durchziehen stets Patrouillen die Straßen der Stadt, und bis jetzt ist es auch gelungen, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Befehlshaber der Bürgergarde hat vor einigen Tagen be⸗ kannt machen lassen, daß diejenigen Gardisten, welche bisher mit 75 Cts. taglich besoldet wurden, keine Zahlung mehr erhalten, und daß diejenigen welche den Wachtdienst nicht unentgeltlich verrichten wollen, ihre Waffen abliefern sollten. Diese Anord⸗ nung erregte den allgemeinsten Unwillen und würde ernstliche iragen haben, wenn nicht die Ausführung vor⸗ lieben wäre.

Veutischland.

Leipzig, 2. Sept. (Leipziger Zeitung.) Gestern traf hier eine hohe Immediat⸗Kommission ein, welche mit Untersu⸗ chung der traurigen Vorfälle am 30sten v. M. und mit Ergrei⸗ fung der Maaßregeln zur Sicherstellung der öffentlichen Ruhe beauftragt ist. Sie ließ sehr bald mehrere von den gravirten Personen verhaften. Die Ruhe ist seit dem 30sten nicht weiter unterbrochen worden.

Kassel, 31. Aug. Die hiesige Zeitung meldet: „Nachrichten aus Hanau zufolge, sind die dorthin abgeordneten Deputationen der Stände und des hiesigen Stadtraths von Sr. Königl. Hoh. dem Kurfürsten auf das huldreichste empfangen worden. Man darf einem erfreulichen Resultate ihrer Sendung entgegensehen.”

EEEAEEEE1113““ 8 Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Privat⸗ schreiben aus Mailand vom 23. Alg. berichtet die (letzthin be⸗ reits von uns erwähnten) tumultuarischen Vorgänge in der da⸗

sigen Arena in folgender Weise: ‚Sie kennen doch das herrliche Rundgebaͤude, das, nach dem Mußer des beruͤhmten antiken Cirkus zu Verona, im erweiterten aaßstabe unter der vorigen Regierung begonnen und unter der gegenwärtigen vollendet, eine der schoͤnsten Zierden unserer Stadt

Eöö“

Der

Mannmn mit einem

läufig noch unter

täglichen Re⸗ der Französt⸗

Besatzung sogenannten Bons, welche die erzwungenen Lieferanten erhalten, in der Folge Da man jedoch weiß, wie schlecht es 1 von den Flie

hüten wird, die Kosten, welche ihre Hülfssendung Patrouille des hiesigen

Framosen, und da man zum Theil;

Regierungs⸗Geschäft unterstützt

Brouͤckere, ist vielleicht der ein- Könige mit Rath und That an

haben ihm schon sehr viele

1399

ist? Ueber 30,000 Zuschauer fassend, dient es zu Wettrennen, zu

Feuerwerken u den Anblick

gewaͤhrt es,

nd, mit Wasser gefuͤllt, zu Naumachieen. Ueberraschen⸗

bei ähnlichen Vorstellungen eine ungeheure

Menschenmasse auf den sich ringsum erhebenden versammelt

zu schauen und das Auge dann

hen Baͤumen

Reihen des Gebaͤudes kroͤnend umzieht⸗

auf dem stattlichen Kranze von ho⸗ gruͤner Schmuck die obersten

ruhen zu lassen, der als gruͤner S Seit Wochen hatten unge⸗

heure Anschlagszettel an allen Straßenecken verkuͤndet, daß am 14ten

d. M. ein grandioso.

straordinario, nuovissimo spettacolo: l'incendio

di Rokeby, in der Arena (so nennt man hier gewoͤhnlich den Cir⸗

kus) stattfinden sollte.

Ein in Flammen stehendes Schloß war je⸗

der Ankuͤndigung beigefuͤgt, zugleich als lockendes Konterfei und als beguͤtigender Talisman fuͤr die ungewoͤhnlich erhoͤhten Eintrittspreise

berechnet.

gung, war n

Eine ungluͤckliche Schoͤne Schloß bestuͤrmt, vertheidigt, erobert, aufgehend, zerstört werden. Das Ganze,

sollte entfuͤhrt, gerettet, ein angezuͤndet und, in Flammen so versicherte die Ankuͤndi⸗

ach Walter Scott bearbeitet. Jupiter Pluvius zwang

die Unternehmer, an deren Spitze ein Er⸗Offizier der Italiaͤnischen Armee, nun Sprachmeister, und ein Theater⸗Machinist standen, die

Vorstellung e

hatte am fruͤhen Morgen noch Bedeutend 1

ehen.

chauer, gro

Ankuͤndigungen hatten

Preise gaben zu sehen.

Nie war eine Taͤuschun

endlich am 22sten d. M., es konnte sie vor sich nd war die Zahl der herbeigestroͤmten Zu⸗ ß die Erwartung derselben, denn die pomphaften Außerordentliches versprochen, und die hohen das Zugesagte auch ganz erfuͤllt groͤßer in aus uͤbermalter

inigemale zu verschieben: eregnet,

ein doppeltes Recht,

Leinwand und Latten zusammengefuͤgtes, nicht ganz unansehnliches

Schloß, um

Fraͤulein und gestikulirende Helden und wegten, Angriffe von einer Vertheidigern gegeben, als daß selbige in dem weiten nur den geringsten Effekt machen riger Bomben, bei noch hellem Ta

den, ein sich

aus einem bisher noch nicht genau Schluß des Ganzen endlich, welcher

das sich in unverstaͤndlichem Gewirre haͤnderingende Raͤuber pygmaͤenartig be⸗ Zahl von Fese, fesn und Raume auch

konnten, das Werfen einiger feu⸗ e, die Bemuͤhungen der göschen⸗ uͤndendes Feuer zu ersticken, der erforschten Zufalle mißrathene statt des Einstuͤrzens des bren⸗

zu geringen

nur durch Rauch ver

nenden Schlosses, von einer brillanten Feuer⸗Explosion begleitet, das⸗ selbe ganz wohlbehalten dewahrte, dies war die ö groß⸗

sprechenden Ankuͤndigungen.

uͤber unwilli tere Theil de sich ruhig na aber suchten

Kein Wunder, daß das Publikum, hier⸗ ‚seinen Mißmuth durch Pfeifen kund that; der gebilde⸗ elben ließ es dabei bewenden und verließ den Schauplatz, ch Hause begebend. Die Zuseher auf den letzten Plaͤtzen durch thaͤtigere Beweise ihrer Unzufriedenheit Rache:

Strohsessel wurden zerbrochen und in den Schauplatz geschleudert, die

Leinwand, di

einige der aufgestellten Inzwischen war

gestoßen.

vor dem Cirkus hatte die eben von ihrem Tagwerke in i

Wohnungen

espannt war, ward zerrissen und Wachen, die diesen Unfug hindern wollten, weg⸗ es Nacht geworden, und auf dem Platze sich eine Menge Gesindel und Arbeitsjungen, re in dieser Gegend gelegenen zuruͤckkehrten, versammelt. Einige ließen die Absicht, in

e als sonnenschuͤtzend

die Arena zu dringen, dort das Schloß zu zertruͤmmern und an Holz

und Leinwand Beute zu machen, Beifall,

UI, und bens suchten

die Heranstroͤmenden abzuwehren; alle Vorstellungen b

laut werden. Der Vorschlag fand FHaupt Eingange zu. erge⸗

Alle draͤngten sich dem 381 achen und Fonses Beamten

die dort aufgestellten

ieben frucht⸗

los, immer heftiger und ungestuͤmer ward der Haufe, und ein dich⸗

ter Steinregen ward nun ge

den wenigen

en die Abwehrenden geschleudert. Von

Soldaten, die sich da befanden, wurden mehrere ver⸗

wundet; sie sahen sich endlich gezwungen, von ihren Waffen ernst⸗

lichen Gebrauch zu machen und,

Wirkung tha

auseinander gestaubt, und zehn Minuten nachher

als einige blinde Schuͤsse keine In einem Nu war das Gesindel war der ganze Platz henden geraͤumt. Die zur Unterstuͤtzung herbeigeeilte Italiaͤnischen Regiments K. H. Albrecht fand

ten, scharf zu feuern.

ihn ganz leer; die gefallenen Schuͤsse verwundeten zehn Personen,

und ein junger Mensch blieb todt. gends eine weitere Spur der stattgefundenen Unordnung

und im Koͤn

An demselben Abende war nir⸗ zu sehen,

igl. Theater alla Canobbiana wurde die von der Kunst⸗

reitergesellschaft Tourniaire gegebene Pantomime von dem zahlreichen Publikum mit lebhaftestem Beifalle aufgenommen. Dies ist die ein⸗

fache und wahre Schilderung eines Vorfalls, er an sich ist, denn er kostete ein Menschenleben, los, als Beweis des b - hiesigen Bevölkerung dient, die zwar die Opfer eigener strafbarer Unbesonnenheit bedauert, abgedrungene Nothwehr war, die die gengesetzt haben.

gen, die sch provisirten

diese Gelege Novelle eine Besten zu ge

richten aus welche auf seit geraum

nen Aufstar

ausgeführt, welche das

Hafen lag.

sem Vorfal land in Ke

lichen Erfol diesen Vor

Furcht zu

tig zeigen, als die vielen anderen

Der Oesterreichische Beo

den Präsidenten Grafen Capodistrias, herrschte, ist

charakterisirt.

sich des Schiffes „Hellas“

Französischen und d von dem Ansuchen dieser Regierung unterrichtet seyn werden.

Dies ist der heutige Stand der Dinge;

einen glücklichen G widrigenfalls wird die Nation andere? zweifeln jedoch nicht, daß die Klugheit der lands und der Eifer der Behörden

der, so unangenehm sonst ganz folgen⸗ guten ruhigen Geistes des groͤßten

aber auch einstimmig erkennt, daß es nur Wachen dem Gesindel entge⸗ Ohne Zweifel werden gewisse Franzdͤsische Zeitun⸗ on so oft Aufstaͤnde und Revolutionen in Mailand im⸗ und neuerlich erst die Cholera hier ausbrechen ließen, nheit benutzen, um ihren Lesern abermals irgend eine g hier stattgefundenen Aufruhrs politischer Tendenz zum ben; solche Notiz wird aber eben so schnell sich als nich⸗ aͤhnlichen Gelichters.“

Griechenland.

bachter theilt folgende Nach⸗ rfu vom 17. August mit: „Die Unzufriedenheit, Griechischen Inseln, und besonders auf Hydra, die Regierung, und namentlich gegen nun in offe⸗ Privat⸗Brie⸗

Ko den er Zeit gegen

ad ausgebrochen. Die Hydrioten (nach

fen unter unmittelbarer Leitung des bekannten Miauli) haben sich zu Poros der dort rer Griechischer Kriegsschiffe bemächtigt. daß es hierauf zwischen Russischen Kriegsfahrzeuge, zum Gehorsam men, wobei die die Insurgenten hätten die vom Grafen abgeschickten Landtruppen mit einem Verluste von 80 Mann zum Ruckzuge genöthigt. Das neueste hier eingetroffene allgemeinen Zeitung von Griechenland vom 22. Juli (3. enthält nachstehendes Cirkular⸗Schreiben des Prästdenten von Griechenland an die Gouverneure der verschiedenen Provinzen: „„Ein verwegenes Unternehmen wurde in

befindlichen Fregatte „Hellas“ und ande⸗ Privat⸗Briefe melden, den Griechischen Schiffen und einem welches die Ruhestörer mit Gewalt zurückführen wollte, zu einem Gefechte gekom⸗ Griechen Sieger geblieben seyen; auch heißt es, Capodistrias nach Poros

Blatt der Aug.)

diesen Tagen auf Hydra welches die Gesinnungen der Bewohner jener Insel

Diese hatten nach Poros 300 Matrosen geschickt, unvermuthet erschienen und nach Räuberart bemächtigten, das abgetakelt im hat die Befehlshaber der hier be⸗

elbst Die Regierung

findlichen Schiffs⸗Divisionen der alliirten Mächte um Hülfe an— gesucht und unverweilt Truppen nach Ulebel im Keime zu ersticken. kritischen Augenblick bloß der cher von dem Russischen Residenten, dazu aufgefordert, sich den Schiffen sogleich nach Poros begab.

Poros abgesendet, um das Indeß befand sich in diesem Admiral Ricord zu Nauplia, wel⸗ Herrn Baron Rückmann, unter seinen Befehlen stehen⸗ Man hat von die⸗ le gleichfalls die Restdenten von Frankreich und Eng⸗ untniß gesetzt und hofft auch auf die Mitwirkung der nglischen Schiffe, sobald deren Befehlshaber

mit allen

wir rechnen indeß auf der Ordnung und Ruhe; ittel auwenden; wir be⸗ Bewohner Griechen⸗ dieser Regierung einen glück⸗

herbeiführen werden. Wir unterrichten Sie von äͤllen, damit Sie in die Lage gesetzt seyen, jede beseitigen und zu beweisen, wie ungegründet alles

Ausgang zur Erhaltun

Theils der

tragt, alle in der Folge aus Juli 1831.

sagte Blatt der Griechischen nachstehende Antwort⸗Schreiben,

uns, dem Ansuchen Ew. Exeell.

England zu begeben.“ 0

und Schreien den Aufstand.

schießen und um so mehr Gewalt

einige Soldaten verwundeten.

bald, den Tumult gen zu verhaften,

heute gebunden nach

und dem löblichen Eifer aller vertrauen wir jedoch, daß eine klagenswerthen Auftritte nicht von Seiten der litair so zweckmäßige der Polizei⸗Behörde alle fernere

verhüten und von vorn herein Stand der Cholera hier in

aufs kräftigste

ist aber bei den erfolgt, Lazareth 3 in der

*

1 In der Residenzsta

29

bis zum 4. September .. 20

es kamen hinzu am 5. Sept.

Am 5. September Mittags Summa 49.

daß am 1. Sept. daselbst Todesfall an nur noch 10 Regierung

Die Berichte aus

Ausbrüche der Cholera ergeben. sich diese Krankheit Kreis Graudenz, und in Tursnitz; Kreis Marienwerder, Grünhof, Brodden Kreis Schwetz, Ostrowerkaempe,

Koslowo; Kreis Strasb

Groddeck,

und in Maciejewo. burg und Schwetz und in dem Kulm, in welchem storben und 47 genesen sind.

richten öffentlich bekannt zu machen. Der Präsident J. A. Capodistrias.““— Das be⸗ Zeitung

alamngzd. Berlin, 5. Sept. Aus Stettin vom 2ten d. man;: Leider ist unsere Stadt gestern der Schauplatz tumultuarischer Auftritte gewesen. Die unter der weniger gebildeten Volksklasse verbreitete, aller gesunden Vernunft widerstreitende Meinung, daß der Tod der von der Cholera befallenen und in das aufs zweckmä⸗ ßigste eingerichtete Lazareth gebrachten Kranken dort absichtlich befördert werde, um die Seuche in der Geburt zu ersticken, hatte die Gemüther aufgeregt und gegen den Transport der Kranken in das Lazareth eingenommen. Schon am ganzen gestrigen Tage bildeten sich hier und da Gruppen mit der gesetzlichen Maaßregel unzufriedener und in jenem Irrwahn befangener Einwohner und widersetzten sich sowohl dem unfreiwilligen, von der Lokalität ge⸗ botenen, als auch selbst dem freiwilligen Transport der Erkrank⸗ ten ins Lazareth. Verständiges Zureden war indeß fast überall hinreichend, die Aufgeregten zu besanftigen; indeß dauerte die Gährung, von unverständigen oder unüberlegten Aeußerungen ge⸗ nährt, fort, bis dieselbe nach eingebrochener Dunkelheit in einenoffen⸗ baren Tumult ausartete. Eine Anzahl unzufriedener Menschen, gröf⸗ tentheils aus solchen destehend, die, aller göttlichen und menschlichen Ordnung feind, eigenem Unverstand oder eigener Schlechtigkeit fol⸗ gend, in der Erregung allgemeiner Verwirrung Freude und Nahrung finden, versammelte sich auf der großen Lastadie, sing an, die Fenster mehrerer Häuser einzuwerfen und namentlich das Haus eines mit der Ausführung der gesetzlichen Maaßregeln gegen die Cho-⸗ lera beauftragten achtungswerthen Magistrats⸗Mitgliedes zu zertrüm mern und zu spoltiren. Eine Menge Neugieriger und unnütze vermehrten, erstere durch ihre Gegenwart, letztere durch Lärmen Da kein verständiges Zureden half,

ihren Wohnungen abgeholt wurden. dem Fort Preußen abgeführt, die übrigen einstweilen in der Stadt zur gefänglichen Haft gebracht worden, und alle haben dort die ihrem Vergehen angemessene Strafe zu erwarten Dem gesunden und treuen Sinne aller 1 übrigen gutgesinnten Einwohner Wiederholung der gestrigen be⸗ stattsinden werde; Königl. und städtischen Behörden und dem Mi⸗ Maaßregeln getroffen und namentlich von solche Verordnungen erlassen worden, um Zusammenrottungen schlechtgesinnter Menschen zu jeden etwanigen Versuchen neuer

der Stadt anbetrifft, besorgliche Zunahme der Krankheit nicht stattgesunden. ide meisten der Erkrankten die Anwendung so spät daß deren Heilung nicht mehr möglich war. In dem sind bis jetzt 9 Personen aufgenommen, von denen sich Genesung befinden und als geheilt zu betrachten sind.

*

dt Berlin waren

erkrankt, genesen, gestorben, Bestand, 2 7

Aus Danzig geht die höchst weder ein neuer der Cholera vorgekommen Personen als Cholera⸗krank vorfinden.

6⸗Bezirk Marienwerder. Marienwerder geben dagegen Nachricht, daß sich fast taͤglich in diesem Regierungs⸗Bezirk neue Vom 24. bis 31.

Kreis Thorn, in Grabia, Gostkowo, Browinna, Adlich Roßgarten,

1 MM 11“]

dasjenige sey, was die Uebelgesinnten zur Verführung ruhiger Staatsbürger verbreiten. Der Staats⸗Seecre

Nauplia, den 18. (30.)

enthält ferner das welches die Herren Daw⸗

kins und Rückmann auf die von dem Präsidenten an sie ergan⸗ gene Aufforderung erlassen haben: „„Herr Prästdent! Wir beeilen emäß, zu erklären, daß unsere respektiven Regierungen den höchsten Werth auf die Bewahrung der Ordnung und Ruhe in Griechenland und auf die Aufrecht⸗ haltung des provisorisch daselbst eingeführten Standes der Dinge legen. Wir beklagen und mißbilligen höchlich die aufrühreri⸗ sche in Poros vorgefallene Bewegung und hoffen, daß diese Er⸗ klärung, in Abwesenheit des Französt der Herten Kommandanten der Französischen und Englischen Sta⸗ tion, bis zu deren Ankunft hinreichen werde, um die verirrten Chefs, die an dem Aufruhr Theil genommen haben, zu ihrer Pflicht zurückzuführen. Wir ergreifen diese Gelegenheit, Ew. Exc. die Huldigung unserer tiefen Ehrfurcht darzubieten. * den 20. Juli (1. August) 1831. Dawkins.“— Der Lord⸗Ober⸗Commissair der Jonischen Inseln, Sir Fr. Adam, reist heute Nacht am Bord des Jonischen Dampfschiffes von hier nach Ankona ab, um sich von da nach

schen Herrn Restdenten und

. Nau⸗ Baron von Rückmann,

““

Eh hh

M. schreibt

Buber

r

so sah sich das durch Generalmarsch herbeigerufene Militair nach einer erfolglos in die Luft gegebenen Charge genöthigt, scharf zu mit Gewalt zu vertreiben, als die eigentlichen Aufrührer Steinwürfe auf dasselbe richteten un Indeß gelang es den vereinten Be mühungen des Militairs und den schon früher im Stillen gebi deten, auf verabredetes Zeichen der Sicherheits⸗Garden der Bürger, Handlungsdiener und Beamter zu stillen und den größten Theil der Schuldi von denen heute Morgen noch mehrere au

Thurmglocken herbeigeeilten

Die Haupträdelsführer st

Bürger der Stad

jedenfalls sind

Unordnungen Was den so hat eine Leider

zu begegnen.

*

5

8

2 10 17

1 31 8 erfreuliche Mittheilung ein, Erkrankungs⸗, noch

war und sich überhaupt

die traurige

Aug. zeigte

in Skarczewo, Kolonie Fiewo,

in Kesselhof, und in Kanitzken; in Jungen, Jeszewo, Amtsgrund,

Pehsken,

Bedliner Krug und in

urg, in Ostrowitt,

Mlynietz, Kompanie, Pieczonka

Vorzüglich heftig wüthet die Seuche in den Städten Stras⸗

Dorfe Lissewo des Kreises

allein 118 Einwohner erkrankt, davon 58 ge⸗

.

tair ist beauf⸗ 8,8 Poros uns zukommende Nach⸗