dereits angelegter Kanäle beschleunigen zu können.
☛
“ 2 6 8 8 verworfen und der Antrag der Kommission angen Derselbe lautet also: „Art. 1. Vom 1. Okt. d. J. an soll dem Präsldenten der Deputirten⸗Kammer während der ganzen Dauer der Session eine monatliche Entschädigungs⸗Summe von 5000 Fr. be⸗ willigt werden. Art. 2. Von demselben Zeitpunkte ab erhält ein jeder der Herren Quästoren eine jährliche Entschädigungs⸗Summe von 6000 Fr.“ — Jetzt bestieg der Han dels⸗Minister die Red⸗ nerbühne, um der Kammer zwei neue Gesetz⸗Entwürfe vorzule⸗ gen. Durch den ersteren soll der dem Handels⸗Ministerium aauf das diesjährige Budget bewilligte außerordentliche Kredit von 2,000,000 Fr., als ein Nachschuß zu den bereits früher bewil⸗ ligten 6,000,000 Fr. für den Kanalbau, schon jetzt zur Disposi⸗ tion des Ministers gestellt werden, um den Bau verschiedener In dem zweiren Gesetz⸗Entwurfe verlangt der Handels⸗Ministereinen Kredit von 1 Million Fr. zur Bestreitung der Ausgaben, welche die zur Abwehrung der Cholera angeordneten Sanitäts⸗Maaß⸗ regeln veranlassen werden. Der Minister äußerte sich über die⸗ sen Gegenstand folgendermaßen: „Die Cholera hat in 14 Jah⸗ ren den Raum durchschritten, der Hindostan von Europa trennt. Rußland, Polen, Ungarn, die Wallachei und einige Küsten⸗ Gegenden der Oflsee stud von ihr heimgesucht worden. Schon ist die Krankheit in verschiedene Gebietstheile der Preußischen
ünd Oesterreichischen Staaten vorgedrungen, und der Mittelpunkt
voon Deutschland scheint von ihr bedroht zu seyn. Fast alle Eu⸗ rroopaische Mächte haben nach Maaßgabe der drohenden Gefahr mehr oder minder strenge Vorstchts⸗Maaßregeln ergriffen. In
Rußland sind die Sitten und Gewohnheiten des Volks diesen Maaß⸗ regeln hinderlich gewesen, und der Krieg hat die Entwickelung der;
Krankheit in Polen begünstigt. Der Widerwille der Ungarn,
sich den angeordneten Einschränkungen zu unterwerfen, scheint
. das Uebel vergrößert zu haben, und in der Wallachei, wo alle
Vorkehrungen verschmaht wurden, hat dasselbe fürchterliche Ver⸗ Preußen dagegen hat bei guter Zeit ligt und sie mit Beharrlichkeit Die Regierung ist dabei wesentlich durch den Eifer Man
heerungen angerichtet.
die strengsten Maaßregem verf durchgesetzt. ind die Wachsamkeit der Einwohner unterstützt worden. hat kein Opfer gescheut, keine Vorsicht unterlassen; das Gebiet
sst Schritt vor Schritt, und bisher mit ziemlichem Erfolge, ver⸗
immer pünktlich vollzogen worden; einige Uebertretungen haben
ftattgefunden, so daß die Cholera an den Thoren von Wien er⸗ schienen ist. In Steyermark, Kärnthen und Tirol, zu Venedig und Mailand, in Piemont und im Königreiche Neapel werden Vorsichts⸗ Maaßregeln getroffen; am weitesten aber sind diese in England
zetrieben worden. In der That konnten die dortigen großen
istenstrecken, so wie die weitläuftigen Handels⸗Operationen der Bewohner dieses Landes, dasselbe den größten Gefahren aus⸗ etzen, wovor es sich bis jetzt bewahrt hat. esagt, daß der Mittelpunkt von Deutschland bedroht zu seyn 4₰
eine; mindestens fürchtet man dies; vielleicht sind die Besorg⸗
nisse übertrieben; nichts desto weniger treffen die Großherzogthü⸗ mer Baden und Hessen schon jetzt Vorkehrungen, um sich vor dem Uebel zu bewahren, und diesem Beispiele werden wahrschein⸗ lich die übrigen Staaten des rechten Rheinufers folgen. solcher Zustand der Dinge mußte nothwendig die Sorge unserer Regierung wecken. Nachdem bereits im Monat Mai zwei ärzt⸗ liche Kommisstonen nach Rußland und Polen gesandt worden,
jind im Juni unsere Sanitäts⸗Behörden an den Küsten ange⸗
vwiesen worden, auf die aus der Ostsee kommenden Schiffe ein wachsames Auge zu haͤben, Gesundheits⸗Atteste von ihnen zu ver⸗ langen und sie einer Quarantaine zu unterwerfen. Ueberdies verbietet eine Königl. Verordnung vom 16. August die Einfuhr
sowohl zu Land als zur See) aller Waaren und Gegenstände,
die zu der Klasse der besonders giftfangenden gehören. Eine an⸗ ere Verordnung von demselben Tage verfügt die Organisation on Gesundheits⸗Kommisstonen in 20 nördlichen und östlichen Departements. Durch eine dritte Verordmumg vom 26. August wird die Verbindung mit der freien Stadt Frankfurt, dem Für⸗ tenthume Nassau, den Großherzogthümern Hessen und Baden u. s. w. einer temporairen Einschraänkung unterworfen. Endlich
hat, obgleich für den Gesundheits⸗Zustand unserer Hauptstadt; noch nicht die leiseste Gefahr vorhanden ist, der Polizei⸗Prafekt
och bereits unterm 31. August für Paris, Sceaux und St. Denis die Bildung einer Central⸗Gesundheits⸗Kommission an⸗ zeordnet. Alle diese Maaßregeln, meine Herren, schienen uns von der Vorsicht geboten. Die Regierung erklärt sich übrigens durchaus für keine bestimmte Theorie über den Charakter der Cho⸗ lera, und obgleich der Gang, den diese Krankheit bisher genom⸗ men, indem sie in der Regel dem Marsche der Armeen oder großen Land- und Wasserstraßen folgte, sehr dafür spricht, daß sie kontagiös sey, so wollen wir doch diese Ansicht weder verwer⸗ en, noch unbedingt annehmen. Dürfen wir dagegen wohl ver⸗ absäumen, dasjenige zu thun, was alle übrige civilistrte Staaten ethan haben, um sich vor der Gefahr der Ansteckung zu bewah⸗ ren? Dürfen wir uns einer Sorglosigkeit überlassen, die auf ei⸗ ner vielleicht falschen Theorie beruht? Die Antwort kann nicht zweifelhaft seyn. Wir wollen hoffen, daß Preußen und Oester⸗
reich die Krankheit aufhalten werden; geschieht dies nicht, so bleiben noch die Mittel⸗Deutschen Staaten, und wird auch hier unsere Hoffnung getäuscht, so kann Frankreich noch auf die Vorsichtsmaaß⸗ egeln bauen, die es selbst treffen wird. Auch ist die Annäherung des kheit einschläfert oder ganz erstickt, ein Um indessen dem Vorwurfe zu;
4
Winters, der oft die Krank neuer Grund zur Beruhigung. entgehen, daß wir uns unvorbereitet hätten überraschen lassen, müssen wir dafür Sorge tragen, daß einige unserer Lazarethe schon jetzt gehörig in Stand gesetzt werden. durch die Errichtung von Anstalten zur Räucherung der Waaren, sten verursacht, zu deren Bestreitung wir die benöthigten Mittel von Ihnen verlangen. diese Kosten sich belaufen werdem, ist uns unmöglich; wir wer⸗ den es uns aber zur Pflicht machen, die Ausgaben möglichst ein⸗ uschränken, ohne inzwischen eine einzige von den Maaßregeln zu verabsäumen, wodurch jene furchtbare Krankheit von unseren Gränzen abgehalten werden könnte. Der Gesetz⸗Entwurf, den vir hiermit Ihrer Berathung vorlegen, hat den Zweck, für iese Art von Ausgaben von Ihnen einen Kredit von 1 Mill. Fr. zu verlangen.“ — Am Schliisse der Sitzung kamen noch ver⸗ chiedene bei der Kammer eingelaufene Bittschriften zum Vor⸗ trage. Ueber die Eingabe des bekannten Herru Schirmer, wel⸗ cher eine Entschädigung dafür verlangte, daß er in der Zeit von 1819 bis 1821 ohne Pension aus dem Dienst entlassen wor⸗ den sey, wurde zur Tagesordnung geschritten, wobeti jedoch der Berichterstatter zugleich die Hoffnung aussprach, daß der Finanz⸗Minister diesen alten Staatsdiener nicht ganz hülflos lassen werde. — Die Eingaben mehrerer seit der Restauration wegen politischer Vergehen zu Gefängniß⸗ oder Geldstrafen ver⸗
ommen.
Wir haben oben
Ein
Hierdurch, so wie
deren Einfuhr erlaubt ist, werden aber nicht unbedeutende Ko⸗ zuerkannten Summe zu schreiten.
Vorher zu bestimmen, auf wie viel machung spricht der Präfekt die Hoffnung aus, daß dieser Be⸗
½ ⸗
Ir, .ℳ
8 2 7 ½ 4 — 88 8 I. 7 0 2 urtheilten Bürger, welche jetzt eine Entschädigung für die angeb⸗
lichen Verfolgungen verlangen, die sie damals erlitten hätten, wurde dem gesammten Minister⸗Rathe überwiesen. Hr. Lau⸗ rence gab bei dieser Gelegenheit eine Uebersicht aller in den Jahren 1814 bis 1830 wegen politischer Vergehen verurtheilten Individuen; die Gesammtzahl derselben beläuft sich danach auf 1032, namlich 314 für aufrührerisches Geschrei, öffemliche Heraus⸗ forderungen u. s. w., 135 für Preßvergehen und 583 für geheime Ver⸗ schwoͤrungen; in Summa 1032; unter diesen wurden 522 zur einfa⸗ chen Gefängnißstrafe, 107 zur Verbannung, 15 zur Reklusion und zum Pranger, 60 zur Deportation, 30 zu lebenslänglicher Zwangs⸗Arbeit und 209 zum Tode verurtheilt. Von diesen Letzteren wurden aber nur 101 wirklich hingerichtet, indem 76 sich schon vorher ihrer Strafe durch die Flucht entzogen hatten, 32 aber eine Mil⸗ derung derselben erlangten. Hr. Clerc⸗ Lasalle gab den Wunsch zu erkennen, daß man eine Kommission ernenne, die die An⸗ sprüche aller der Bürger prüfe, welche in der Zeit von 1814 — 1830 wegen politischer Vergehen kondemnirt worden wären und sich gegenwärtig in einer mehr oder minder hülflosen Lage besänden. Der General Lamarque nahm sich besonders der damals verur⸗ theilten Militairs an. — Einige andere Bittschriften, die noch zum Vortrage kamen, betrasen größtentheils Privat⸗Reclamatio⸗ nen und gaben zu keiner erheblichen Debatte Anlaß. — Auf den Vorschlag des Präsidenten entschied die Versammlung, daß am nächsten Montage keine öffentliche Sitzung stattfinden solle.
P aris, . — ol Nord⸗Armee, welche in Belgien eingerlckt war, um die von den gro⸗ „ 8 8. 8 L . 8 —77 S. „ 8 2
ßen Mächten anerkannte und garautirte Unabhängigkeit und Neu⸗
tralität dieses Landes zu vertheidigen, kehrt nunmehr nach Frank⸗ Eine vom General Barrois befehligte, ungefähr;
reich zurlick. al dis b 1 üh 12,000 Mann starke, Division bleibt auf das Ansuchen des Kö⸗ nigs Leopold einstweilen noch zu dessen Verfligung auf dem Bel⸗ gischen Gebiete. Das Hauptquartier des Marschalls Gärard, so wie das des Herzogs von Orleaus, werden nach Maubeuge ver⸗ legt werden, wo hinter und bei dieser Stadt ein Lager gebildet werden soll.“ 1
Die Stärke der Französischen Armee, so wie sie in den Ver⸗ anschlagungen des Budgets zum Grunde gelegt ist, besteht in
theidigt worden. Schweden, Dänemark, die Hansee⸗Städte, 275,000 Mann Infanterie, 54,046 Mann Kavallerie, 34,020
Hanover, Sachsen haben dasselbe System angenommen; ähnliche Maaßregeln hat auch Oesterreich angeordnet, doch sind sie nicht
Mann Artillerie, nebst einem Ingenieur⸗Corps von 8151 Mann, und 4529 Mann vom Militair⸗Fuhrwesen.
Mittelst Königl. Verordnung vom 3ren d. M. sind das zweite Bezirks⸗Kollegium des Departements des Allier, das vierte des Departements der Isère, das sechste des Devparte⸗ ments des Morbihan, und das erste, achte und zwölfte des Seine⸗Departements auf den 24sten d. M. (der erste Pariser Bezirk auf den 28sten) zusammenberufen worden, um, statt der doppelt und mehrfach gewählten Herren von Gaillard⸗Kerbertin, Casimir Périer, Daunou und Arago, andere Deputirte zu ernennen.
Aus dem Marue⸗Departement wird dem Messager des
Chambres gemeldet, daß die constitutionnellen Wähler des Bezirks von Epernay, die zu einer neuen Deputirtenwahl schrei⸗ ten müssen, ebenfalls dem Finanz-Minister, Baron Louis, ihre Stimmen geben wollen.
Der in Boulogne (wie gestern gemeldet) zum Deputirten ernannte See⸗Minister, Graf von Rigny, hat die bedeutende Majorität von 204 unter 289 Stimmen über seinen Mitbewer⸗
vber, den Advokaten Roty aus Douai, davongetragen.
Eines der hiesigen liberalen Blätter äußert über die bevor⸗ stehenden Debatten über die Pairie: „Die Herren Thiers und Guizot werden die Erblichkeit aufs Aeußerste vertheidigen. Die reine linke Seite wird für die im Programm des Stadthauses enthaltenen Ideen sprechen und auf die Pairs⸗Kammer das Prinzip der Volkswahl angewandt wissen wollen; diese Partei wird aber, wenn sle sieht, daß sie dieses System nicht durch⸗
führen kann, wenigstens auf eine Vorstellung von Kandidaten;
bestehen, wodurch das Wahlrecht der Krone beschränkt würde. Außerdem hat sich eine dritte aus 60 Deputirten bestehende Partei gebildet, an deren Spitze Herr Teste steht, und nach de⸗ ren Ansicht die Krone zwar ausschließlich das Recht, Pairs zu ernennen, aber doch unter gewissen Bedingungen, erhalten soll. Dem Koönige soll näͤmlich, diesem Plane zufolge, die Befugniß ertheilt werden, eine fur die Dauer jeder Regierung bestimmte Anzahl von Pairs zu ernennen und dieselben unter den mehr als 500 Fr. an direkten Steuern zahlenden Grundbesitzern, unter den Offizieren der Land⸗ und Seemacht, den Präsldenten und General⸗Prokuratoren der Königl. Gerichtshöfe, den Mitgliedern des Instituts, den wieder⸗ gewählten oder dreifach gewählten Deputirten und den großen Fabrik⸗Besitzern zu ernennen. Für den Fall, daß die Majorität sich weigern sollte, hierauf einzugehen, hat die Partei Teste ge⸗ droht, auf die Seite der Anhänger der Erblichkeit zu treten, — ein Abfall, welcher dieser eine unerwartete Aussicht auf Sieg
geben würde.“
Der Präfekt des Seine-Departements, Graf von Bondy, hat als Prästdent der mit der Verwaltung des Ertrags der Na⸗ tional⸗Subsecription für die Juli⸗Opfer beauftragten Kommission eine Bekanntmachung erlassen, worin er die von den hiesigen
Juli⸗Rittern und Inhabern der Juli⸗Medaille auf die Verthei⸗
lung jenes Fonds unlängst erhobenen Ansprüche zurückweist, da es in der Absicht der Geber gelegen habe, daß diese Sub⸗
seriptions-Gelder nur den Wittwen und Waisen der gefallenen
Juli⸗Kämpfer, so wie den Verwundeten, zu Gute kommen. Die Kommission habe daher emschieden, daß nur die Wittwen und Waisen und die Verwundeten imn die Vertheilung des Fonds
einbegriffen würden, und daß diese Vertheilung selbst in immer⸗
währenden Renten stattfinde. Zur Beschleunigung dieser Opera⸗ tion sollen fünf Comité's gebildet werden, um in den 12 Be⸗ zirken der Hauptstadt, so wie in den beiden Unter⸗Präfekturen, zur
Prüfung der Ansprüche und zur Auszahlung der einem Jeden
Am Schlusse seiner Bekannt⸗
schluß, bei dem die Juli⸗Kampfer beseelenden guten Geiste, keinen Anlaß zu Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung geben werde.
Dem Messager des Chambres zufolge, hätte der Mar⸗
schall Herzog von Tarent nunmehr entschieden seine Entlassung als Groß⸗Kanzler der Ehrenlegion genommen, und würde die Beaufsichtigung über die Gehälter der Ritter der Ehrenlegion der Kommission für die Unterstützung der Opfer des Juli, deren
Präsident der Herzog von Choiseul ist, übergeben werden.
Einem Tagesbefehle des Marschalls Lobau zufolge, wünscht der König vor dem Eintritt der schlechten Jahreszeit noch ein⸗ mal die hiesige National⸗-Garde zu mustern, um ihr seine Zu⸗ friedenheit mit den Diensten zu bezengen, die sie der Haupt⸗ stadt und dem ganzen Lande geleistet hat. Demgemäß sollen im Laufe dieses und des künftigen Monats vier Repuen über einzelne Theile der National⸗Garde auf dem Caroussel⸗Platze und in dem Hofe der Tullerteen stattsinden.
4. Sept. Der Moniteur enthält Folgendes: „Die
Tracy, Felix Real, tere 8 a- drücken, von einer Sendung von Truppen nach der Portugies⸗ schen Gränze die Rede.
Der Hauptprozeß, mit dem der Assisenhof sich in diesen Monate deschäftigen wird, ist der des Herrn Castmir Pörier mng des Marschalls Soult gegen die Redacteure der Tribune und . Revolution wegen Diffamation. Die beiden Minister werd
dem angegebenen Zwecke zu ernennenden Kommissarien. Das
erzeichniß und die darauf Bezug habenden beiden Abschnitte Bill wurden sodann ohne Abstimmung genehmigt. Die an beiden folgenden Tagen angenommenen Abschnitte (von 25
von den Advokaten Philipp Dupin und Lavaux vertheide 32) enthalten nur Nebenbestimmungen und gewährten keine
werden. Der Maire von Bordeaux, Marquis v. Bryas, hat de Redacteur der Quotidienne, Baron v. Brian, wegen Diffamg
tion durch einen Zeitungs⸗Artikel über Verwüstungen in den dasit
tigen Kirchen gerichtlich belangt. 10ten d. M. vor die Assisen von Bordeaux geladen worden um wird sich, obgleich er krank ist und die von dem Pairshofe, wie von den hiesigen Assisen, über ihn verhängten Gefängn strafen noch nicht ganz abgesessen hat, dennoch nach Bordemn begeben, um bei dem Prozesse selbst zugegen zu seyn.
Die Gazette de France meldet: „Seit einigen Tagg
Letzterer ist daher auf d den
batte von irgend einem Interesse.
London, 4. Sept. Das bekannte Irländische Parlaments⸗ glied, Herr Alexander Dawson, der noch vor einigen Tagen den Debatten im Unterhause einen thätigen Antheil nahm, heute früh mit Tode abgegangen. —
Die Wegnahme der Portugiesischen Flotte durch die nach abon gesandte Französische Expedition giebt unseren Zeitungen mner noch Stoff zu Bemerkungen der Unzufriedenheit. Die unday⸗Times äußert in dieser Hinsicht: „Französische Jour⸗ listen sind über die Bemerkungen, die kürzlich in Englischen
versammeln sich um 10 Uhr Abends etwa hundert unbeschäftigeetungen über Handlungen der Französlischen Regierung erschie⸗
Personen auf dem Chatelet⸗Platze und stören die öffentlith Ruhe, indem ste die Paristenne und die Marselllaise singe Gestern begaben sich die Stadt⸗Sergeanten dahin und verhif teten zwei Individuen, die sich widersetzlich zeigten.“ Nachrichten aus Fongères (Dep. der Ille und Vilaine) folge, haben am 27sten v. M. vierzig mit Stöcken bewaffnen Einwohner des Dorfes Parigné eine Gendarmerie⸗Brigade, i
sind, sehr erbittert. Es ist lange der Fluch dieser beiden Na⸗ en gewesen, daß ihre gegenseitigen Eifersüchteleien einer herz⸗ ben Eintracht, welche beide bereichert und gekräftigt haben ne, stets im Wege gewesen sind und dagegen jene traurigen mpfe erzeugt haben, welche mit immer erneuerter Wuth das ie Blut und die Schätze beider aufzehrten. Wie ist nun aber Wiederkehr so düsterer Zeiten zu verhüten? Dadurch, daß
einen Deserteur gesangen mit sich führte, angegriffen und 7 sich fest vornehmen, sich gegenseitig keinen Grund zur Un⸗ teren befreit; einer der Gendarmen wurde dabel schwer verwashe zu geben, eine gerade ehrliche Politik stets zu befolgen
det. worden. — Aus Angers wird vom 1sten d. M. gemeldet, dih
Zwei Individuen sind in Folge dieses Vorfalls verhafteseh
sofort Aufschluß zu verlangen und zu ertheiten, sobald ir⸗ dwo eine Frage entsteht. Ist aber nicht Grund genug da,
der gefangene Banden⸗Chef Charbonneau nebst seiner Schwegüfschluß zu verlangen, wenn wir wahrnehmen, daß ein Neben⸗
ster von einem Detaschement Linientruppen dort eingebracht wasiler, den wir immer unseren Freund zu nennen wünschen, vor⸗
den sey.
gich einen Zweck im Auge hat, in der That aber sich be⸗
In Montferrand (Departement des Puy de Doôme) habaäht, einen anderen zu erreichen? Hätte sich England, als es bei der Erhebung der indirekten Steuern Unruhen stattgefmeähwendig erschien, eine Genugthunng von Dom Mignel zu den, in deren Folge 4 Individuen verhaftet und den Gerichtazlangen, der Portugiesischen Flotte bemächtigt, würde wohl de⸗
überliefert wurden.
Nachrichten aus Metz vom 31sten v. M. zufolge, wird gzchtet worden seyn? Wir würden in der That geglaubt haben, Aufstellung eines Sanitäts⸗Cordons mit dem 6ten d. M. bemiß der Minister, der so etwas angeordnet, es sich zur Aufgabe
digt seyn und derselbe aus 4 Bataillonen leichter Infanterie umg aus 4 Linien⸗Regimentern bestehen. b Der Correspondant, ein den Interessen der katholische
Kirche gewidmetes Blatt, das bisher zweimal wöchentlich azeg erklärt?
acht habe, dem guten Vernehmen zwischen beiden Ländern Ende zu machen. Wenn Frankreich die Absicht hatte, Portugal Krieg zu führen, warum hat es keinen Wahrlich, es verträgt sich schlecht mit der
schien, hat sich jetzt in eine Monatsschrift mit dem Titel: „Re bhürde einer großen und tapferen Nation, in den Tajo zu schlüpfen,
vue Européenne“ verwandelt.
Der Kaiser Dom Pedro läßt hier nach einem Hotel säh seine Familie suchen, da er selbst, wie es heißt, bald nach Emp⸗ land zurückkehren wird.
Die hier eingegangenen Briefe aus Madrid vom V'si und aus Lissabon vom 20. August sind ohne besonderes Ir teresse; in den ersteren ist, aber in ziemlich unbestimmten Aus⸗
Der Temps meldet von der Spanischen Gränze ven
nugthuung für ein Umrecht zu fordern, das angeblich ein nzösischer Unterthan erlitten hat, alsdann aber einer Flotte zu bemächtigen, die kaum gewußt hatte, daß ein Krieg wahr⸗ inlich sey, und diese dann nach Frankreich abzuführen. Hätte Englisches Geschwader den Französischen Admiral angehalten Hihm seine Prise wieder abgenommen, so glauben wir nicht, Frankreich große Ursache gehabt haben würde, sich darüber beschweren. — Französische Zeitungen äußern, daß ein Ver⸗ deter, wie England, für Frankreich vom Jahre 1830 nicht ge⸗ cht sey. Zeitungs⸗Unsinn ist auf der anderen Seite des Kanals
29. Aug.: „Es unterliegt keinem Zweisel mehr, daß in Spaninsim so wenig etwas werth, als auf dieser, und verdient also kaum
ein Karlistisches Corps organistrt wird. Seit einiger Zeit ist ie
Desertion unter den beiden in Bayonne stehenden Regimenten stark, und Falschwerber haben, trotz der Wachsamkeit der Offzien, eine gute Anzahl von Soldaͤten bewogen, mit Waffen und Ge⸗ paͤck nach Spanien überzugehen. Vor einigen Tagen verhaften die Gendarmerie 8 Urruzne einen Kanonier, der eben im Be
griff war, mit Waffen und Effekten die Granze zu überschressnsche Sicherheit hätten wir dann dafür, daß nicht jeder mit ei⸗ Nsolchen Staate abgeschlossene Vertrag im ersten besten Au⸗
Ein Posamentier in Bayonne hat bedeutende Auftrage zu
nd eine Veachtung. Wäre die Gesinnung der Französtschen Na⸗ awirklich der Art, wie jene Zeitungen sie aussprechen, so verdiente ikreich, gleich viel von welchem Jahre, niemals einen Verbündeten besitzen. keit und Alles, was die National⸗Ehre ausmacht, durch die ignise irgend eines Zeitpunktes gefährdet werden könnten —
„ „— , 82 22 f . „ 5 n 84 7 8 fertigunz weißer Kokarden erhalten, und alle in den Läden dit blicke als ein Ding, das seine Zeit überlebt hat, als ein al⸗
Stadt vorräthige, mit Lilien versehene, Knöpfe sind nach Ehr men geschickt und neue Lieferungen bestellt worden. Einie
den unterweges so übel aufgenommen, daß ste umkehrten.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. D. Arbeiten des Ausschusses über die Reform-Bill, welche in da Woche vom 29. August bis zum 3. Septbr. am Dienstage den N. August begannen, betrafen zunächst immer noch den 22. Abschnit welcher von den Wahlern in den Städten handelt. mund Peel verlangte, daß den sogenannten „Freemen“ da Stimmrecht für immer und ewig (nicht bloß so weit sie jetzt in
Besitze desselben sind) bleiben sollte. Lord John Russell em⸗
gegnete: „Wenn wir schon zu Gunsten irgend einer Wächlar Klasse eine Ausnahme gestatten sollen, warum nicht lieber gleic allen Abgabemahlenden das Wahlrecht bewilligen?“ Sir M. I. Ridley und Oberst Beresfordunterstützten das von Herrn Edm⸗ Peel vorgeschlagene Amendement. Auch Sir Rob. Peel sprach sichn Gunsten der erblichen Privilegia der Freemen aus, die er bei einer eih⸗ lichen Pairie und in einer erblichen Monarchie geachtet wissen wollte Sir Charles Wetherell berief sich auf die Worte der Magme Charta, welche die Rechte der Burgflecken für unverletzlich de— klärt habe, und gebrauchte jene als ein Argument gegen he ganze Bill, von der er behauptete, daß sie in der Gunf des Publikums immer mehr und mehr sinke. Er nelte fügte er hinzu, keine Parallele zwischen dem Gange der Resormbill und dem der Französischen Revolution ziehen, aber das müsse er sagen, daß es in der Englischen Ge⸗ schichte niemals eine revolttionnairere Handlung als die Bill ze⸗ geben habe, selbst die Usurpation Cromwells nicht ausgenommtn⸗ „Geht die Bill,“ sagte er schließlich, „durch, so gebe Gott, daß die Leute außerhalb des Parlaments klüger verfahren mögen,
als die in demselben, und daß die Uebel, vor denen ich besorge
bin, niemals eintreffen mögen!“ Hr. Stanley bemerkte, deh sich im Lande kein anderes Zeichen von Unzufriedenheit wahr⸗
nehmen lasse, als dasjenige über die Langsamkeit, mit welchet
die Bill vorschreite. Nach einer noch von mehreren anderen Mitgliedern der Opposttion unterhaltenen Debatte fand endli eine Abstimmung über das Amendement des Hrn. Edm. Pe⸗ statt, und wurde dasselbe von 210 gegen 131 Stimmen verwor⸗ fen. Hr. Wilks machte darauf das Amendement, daß Frauen, welche jetzt durch Erbschaft im Besitze des Rechtes eines Free⸗
man seyen, dasselbe auch auf ihre Männer sollten übertragen
können. einzuwenden hatten,
endlich
Da die Minister hiergegen nichts wurde das Amendement in die Klausel, 9 Genehmigung des Ausschusses erhielt, aufge⸗ nommen. Am Mittwoch fand keine Berathung üübet die Reform⸗Bill statt. Der 23ste Abschnitt der Bll, welcher die Ernennung von Kommissarien zur Theilung der Graf⸗ schaften betrifft, und der 24ste Abschnitt, welcher die Begränzun⸗ gen von Städten und Burgflecken feststellt, kamen am Don⸗ nerstage zur Erörterung. Lord Althorp erklärte, daß man sich, nachdem so viele Meinungen gegen die vom Geheimen Rach anzuordnende Eintheilung der Grafschaften sich Heben, ent⸗ schlossen habe, eigene Kommissarien vom Parlamente beste len zu lassen, denen auch die Abgränzungen der Städte zur Last f würden. Der Lord verlas darauf ein Namen⸗Verzeichniß von
so
die
Herr Eo Aus dem Faag, 6. Sept. In Herzogenbusch sind
allen B
Kalender, bei Seite geschafft würde?“
Einige hiesige Blätter versichern, der Französische Ad⸗
Franzosen, die den Markt von Pampluna besuchen wollten, wrfal Roussin habe bei der Portugiesischen Regierung auf Frei⸗ und als Dom Miguel
s verweigert, habe sich der Admiral erboten, drei oder vier
ung aller Staatsgefangenen gedrungen,
prisen gemachte Kriegsschiffe herauszugeben, falls auch nur 400 Staatsgefangene erlost würden; aber auch dieses sey eschlagen worden.
Riederlend. b
n, und viele Häuser waren mit Laubwerk geschmückt. Der gog von Sachsen⸗Weimar war bereits vor den beiden Prin⸗ eingetroffen. Man hofft, daß alle drei einen Ball, den die dt ihnen zu Ehren veranstaltet hat, mit ihrer Gegenwart er⸗ een werden.
Antwerpen, 5. Sept.
dem General von Chassé, von Seiten des General von Ta⸗ um die Ausfüllung der durchstochenen Dämme zu erlangen, von Erfolg gekrönt worden. der vergangenen Nacht folgendes Schreiben von dem Gene⸗
seutenant Grafen Belliard erhalten: „Ich beeile mich, Ihnen l in meinem als im Namen des Sir Robert Adair anzuzeigen, indlich die Durchstiche der Schelde⸗Däaͤmme ausgebessert wer⸗
sillen. Der General Chassé wird dieserhalb Befehle von rRegierung erhalten, und Sie werden zu gleicher Zeit von hrigen angewiesen werden, die Batterie zu entwaffnen und eistren, welche während des Waffenstillstandes zwischen der dt und der Citadelle errichtet worden ist.
mittheilen zu können. Wir bitten Sie aber dringend, mein General, die bereits von Ihrer Regierung und Ihnen ge⸗ nen strengen Befehle zu erneuern, damit die Schelde⸗Schiff⸗ tsicher sey und die Citadelle kein Hinderniß in ihrer Verbin⸗ gmit Holland erleide. — Brüssel, den 4. Sept. 8 ½ Uhr ids. Der General⸗Lieutenant, Graf und Pair von Frank⸗ außerordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister 1 . (gez.) Aug. Belliard.“ Ueber den gestern erwähnten Waffen⸗Diebstahl geben die igen Blätter folgende Details: „In der Nacht vom n auf den 31sten August sind ungefähr 1000 Feuer⸗Gewehre einer Kasematte links vom Mechelner Thore gestohlen wor⸗ an vermuthet, daß die Diebe mittelst einer Leiter durch un auchfang eingebrochen sind. Alle Nachforschungen, um hebern des Diebstahls und den gestohlenen Sachen auf die zu kommen, sind bis jetzt ohne Erfolg gewesen. g velfel, 5. Sept. Durch eine Königl. Verordnung vom bt N M. ist der Oberst Rodenbach zum Kommandanten der Brüssel ernannt worden. er hiesige Courrier äußert sich über die stattgehabten len unter Anderem folgendermaßen: „Es scheint, daß die un⸗ bisamen Schritte einiger Mitglieder der Landgeistlichkeit in eiden Flandern, der Provinz Antwerpen und dem Distrikte rabant, auch sogar im Hennegau, Nachahmer gefunden In dem Distrikt von Ath hat der Geistliche von Ghies⸗
Denn wenn Festhaltung an Traktaten, wenn Red⸗
In den hiesigen Zeitungen man: „Die dringenden Reclamationen bei der Regierung
Der General von Tabor hat
— b — Mein Freund ir und ich schätzen uns glücklich, Ihnen eine so gute Nach⸗
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lenghien selbst in die Wohnungen seiner Pfarrkinder, welche das
Wahlrecht besitzen, Stimmzettel umhergetragen, auf denen sich die Namen Secus Sohn und Dugniolle befanden. Der Geist⸗ liche von Meslin l'Evéque hatte sich auf den Weg postirt, der von seinem Dorfe nach Ath führt, und theilte unter die Vor⸗ übergehenden Bulletins aus, welche dieselben Namen trugen. Man nennt noch einen Vikar von Chievres, welcher sich in sei⸗ nem Kirchspiel von Haus zu Haus begab, um den Wählern die⸗ selben Kandidaten zu empfehlen, welche dann auch wirklich von dem Ather Distrikt zu Repräsentanten erwählt worden sind, wäh⸗ rend Herr Defacqz, Rath am Brüsseler Gerichtshofe und Kon⸗ greß⸗Deputirter für denselben Distrikt, durchgefallen ist. Indem wir diese neuen Details bekannt machen, ist es nicht unsere Absicht, den Geistlichen ein Recht zu bestreiten, welches sie so gut wie alle andere Belgische Bürger durch die Constitution bestz⸗ zen. Wir begnügen uns damit, dem Publikum die Beweise des übertriebenen Eifers einiger Landgeistlichen vorzulegen und die Bemerkung zu machen, daß sie in Ath sowohl als in Löwen und Mecheln sich bemüht haben, an die Stelle von Männern, welche von ihrem Patriotismus und ihren Kenntnissen Proben abgelegt hatten, unfähige Repräsentanten erwählen zu lassen. Wir halten es für nothwendig, noch einmal auf die Gefahren hinzu⸗ weisen, welche aus dem Wege entspringen dürften, den einige Mitglieder der Belgischen Geistlichkeit einzuschlagen geneigt schei⸗ nen. Diese Gefahren sind zweierlei Art. Erstlich bedrohen ste ganz Belgien in der Art, als die Uneinigkeit der Belgier unter sich den zahlreichen auswärtigen Feinden derselben von Nutzen seyn kann; und zweitens bedrohen sie noch weit mehr die katho⸗ lische Geistlichkeit selbst. Es ist uns in der That unmöglich, zu begreifen, welchen Vortheil ste daraus ziehen könnte, wenn in un⸗ seren Zeiten aufs neue die liberale Presse allenthalben gegen die katholische Presse aufträte und slich die intellektuellen Kräfte der Mehrheit der Europälschen Bevölkerungen von neuem in einen
1 Sre. 2 Streit mi K ici inließen.“ Ankunft in Plymouth von Frankreich mit Wohlgefallen be⸗ nit dem Katholicismus einließen
Das Journal dAnvers sagt über denselben Gegenstand: „Die Revolution ist im Namen der Freiheit und für das Volk gemacht, wenigstens hat man uns das hundertmal wiederholt; aber man muß blind seyn, wenn man nicht einsteht, daß weder die Freiheit noch das Volk viel dabei gewonnen haben. Die Freiheit, wie wir dieselbe verstehen, ist weise und zerstört nicht die Institutionen und die Wohlfahrt eines Landes. Die Frei⸗ heit, welche unsere „Faiseurs“ uns verfertigt haben, ist von ganz anderer Natur. Diese Freiheit gehört nicht uns — dem Volke, den Liberalen; sie ist das Eigenthum einer Kaste, die einen aus⸗ gedehnten Gebrauch davon macht. Unsere Wahlen beweisen dies zur Genüge.“
Man schreibt aus Calloo vom 31. August: „Die Holländer Die Garnison von Hulst
hören nicht auf, sich zu verschanzen.
soll um 700 Mann verstärkt seyn.“ Zwei Bataillone des 19ten Französischen Linien⸗Regiments sind vor einigen Tagen in Tournay angekommen, wo sie wahr⸗ des
scheinlich in Garnison bleiben werden. Drei Bataillone 38sten Regiments, welche zu gleicher Zeit eintrafen, sind in den Dörfern einquartirt, und zwei andere Bataillone haben Tournay verlassen und den Weg nach der Französischen Granze einge⸗ schlagen.
Mehrere hiesige Zeitungen beklagen sich über die ge⸗ ringe Punktlichkeit, mit der die Staats Pensionen bezahlt wür⸗ den; der letzte, am 1. Juli fällig gewesene, Termin sey bis dte⸗ sen Augenblick noch nicht ausgezahlt worden, wodurch viele Leute in große Noth versetzt würden.
115 D
—
Kopenhagen, 3. September. Nach der über die Verwal⸗
tungs⸗Jahre von 1824 bis 1828 erschienenen Rechnungs⸗Ablage des hiesigen Armenwesens, hat die Anzahl der eingeschriebenen
Armen folgendermaßen zugenommen: 3149, 3263, 3. 45, 4295 õx . Es waren also 1233 eingeschriebene Arme mehr im Jahre 1828, als fünf Jahre früher. Die sämmtliche Anzahl der
und 4382.
am Schlusse jedes Jahres Versorgten, wozu die in den Hospi⸗ tälern und Arbeitshäusern aufgenommenen, so wie die interi⸗
mmistisch Unterstützten, zu rechnen sind, war ebenfalls bedeutend der Prinz von Oranien und Prinz Friedrich erwartet wor⸗ Die städtische Behörde hatte drei Triumphbogen errichten
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gestiegen, nämlich von 5646 in 1824 bis 7372 in 1828. Daß im Laufe jedes Jahres eine weit größere Menge Hülfsbedürfti⸗ ger unterstützt worden ist, geht gleichfalls aus dem Bericht her⸗ vor; und so ist allein in 1828 die Anzahl derjenigen, die frei
a&rztliche Hüͤlfe und Medizin erhalten haben, 9321 gewesen, so
wie nebenbei im Ganzen in diesem Jahre 3232 mut Geld interi⸗ mistisch unterstützt worden sind, während die Anzahl dieser Klasse sich in 1824 nur auf 1129 belief. So wie der Umfang der Hutfs⸗
bedürftigkeit gestiegen ist, haben sich die Ausgaben natürlich ver⸗ im 1825:
mehrt, und während die eigentliche Armen⸗Versorgung
Jahre 1824: 222,009 Rbthlr. kostete und im Jahre
218,395 Rbthlr., hat sie im Jahre 1826: 253,394 Rbthlr., 1827:
282,963 Rbthlr. und 1828: 269,363 Rbthlr. gekostet. Die Ein⸗ nahmen dieser Jahre waren folgende: 122,855 Rbthlr., 110,524 Rbthlr., 122,912 Rbthlr., 117,157 Rbthlr. und 115,079 Rbthlr.; der Ausfall dieser fünf Jahre war also 652,248 Rbthlr., die durch die jahrliche, der Kommune auferlegte, gezwungene Abgabe gedeckt werden sollten. Diese Abgabe hat in den erwähnten Jahren 584,331 Rbthlr. eingebracht, so daß ein bedeutendes De⸗ fieit auf das Jahr 1829 überging. Bekanntlich ist die für 1829 und 1830 ausgeschriebene Abgabe auch 169,000 Rbthlr. jährlich gewesen, während sie für das Jahr 1824 nur 96,593 Rdthlr. einbrachte.
Die früher schon bewilligte Herabsetzung der Abgaben vom
Grundbesitze um 600,000 Rthlr. ist auf drei Jahre verlängert
worden.
Die Krankheit, die auf Seeland und den umliegenden In⸗ seln ausgebrochen, ist ein gallartiges, rheumatisches Fieber, das weder ansteckend, noch besonders tödtlich, aber so allgemein ver⸗ breitet ist, daß eine große Anzahl Aerzte, theils auf Veranstal⸗ tung der Regierung, theils auf Einladung der Gutsbesitzer, de⸗ ren mehrere 3 bis 4 in Dienst genommen haben, von hier nach verschiedenen Orten abgegangen ist.
Der Englische Minister, Sir W Wynn, ist von hi London abgegangen. 88 11A“ Deutschland.
Rostock, 5. Sept. Ihre Majestät die Königin von Bai⸗ ern, so wie IJJ. KK. HH. der Erbgroßherzog und die Erbgroß⸗ herzogin, trafen am verflossenen NSg Vormittags, hier ein und stiegen im Hotel de Russte ab. Von den Höchsten Herr⸗ schaften ward die hiestge St. Marienkirche, das akademische Ge⸗ bäude, die Eisengießerei, der Strand, die Wälle, so wie die Stadt selbst, in Augenschein genommen, worauf Sie am Abend des gedachten Tages nach Doberan zurückkehrten. “
Leipzig, 8. Sept. Gestern ward das zweihundertjährige Gedächtniß der Schlacht bei Breitenfeld (7. Sept. 1631) auf eine eben so einfache und rührende, als würdige Art gefeiert.
ist von hier nach
In der großen Ebene, die der Petersberg beherrscht, inmitten ei⸗ ner reichen Dörfer⸗ und Ackerflur, zwischen Breitenfeld mit Lin-⸗ denthal, Groß und Klein Wiederitzsch, Hayna, Podelwitz, Göb⸗ schelwitz, Geehausen und Seegeritz, erheben sich einige Hügel über den Gräbern der Gefallenen. Hier, wo Pappenheims Schaaren flohen und Tilly's Siegerstolz gebrochen wurde, erin⸗ nert jetzt ein Denkstein in Würfelform, von jungen Fichten um⸗ geben, an den von Gustav Adolph erkämpften Sieg der evangeli⸗ schen Kirche. Der Besitzer des Rittergutes Breitenfeld, Herr Ferdinand Gruner, Kaufmann in Leipzig, hatte das Denkmal errichtet und zu der Feier dieses welthistorischen Tages die Stadt Leipzig und die Vorsteher der dasigen Behörden eingeladen. — Von 7 benachbarten Dorfgemeinden zog die Schuljugend, mit Kränzen von Eichenlaub festlich geschmückt, von ihren Lehrern geführt, von ihren Vätern, Müttern und Verwandten begleitet, zu dem Hügel, auf welchem das verhüllte Denkmal stand, und umgab dasselbe mit wehenden Fahnen; — ein siebenfacher Kranz des künftigen Geschlechts! Die Festmusik begann. Der Gesang: „Gott mit uns!“ — die von Gustav Adolph am Tage der Schlacht gegebene Losung des Schwedisch⸗Sächsischen Heeres — ward von dem Chore der Landgemeinden und den zahlreichen Anwesenden angestimmt. Der Geistliche von Wahren hielt die Festrede, der von Großwiederitzsch aber das Gebet. Dann wech⸗ selten die Lieder: Eine feste Burg ist unser Gott, und: Der Herr ist nah, — mit frommen Gedächtnißreden. Der Superin⸗ tendent, Dr. Großmann, sprach die Weihe des jetzt enthüllten Denksteins aus. Der vollstimmige Gesang: Nun danket alle Gott, — beschloß die Erneuerung der Weihe eines Tages, wel⸗ cher bis zum Jahre 1738 im ganzen Lande durch ein Lob⸗ und Dankfest gefeiert worden war.
Dresden, 6. Sept. (Leipziger Ztg.) Da die durch die Verfassungs⸗Urkunde bedingten organischen Einrichtungen, insbesondere die Bildung der Ministerial⸗Departements und des Gesammt⸗Ministeriums, so wie die davon als Folge abhängige Umformung der oberen Staats⸗Behörden, wozu unverzüglich die nöthigen Vorbereitungen getroffen werden sollen, nicht sofort ins Leben treten können, so wird bis dahin, wo die Ministerial⸗Ein⸗ richtung zur Ausführung kommt, die in der neuen Verfassung begründete ministerielle Verantwortlichkeit den, nach dem inmit⸗ telst fortbestehenden Geschäftsgange, die Königl. Befehle kontra⸗ signrenden Kabinets⸗Ministern zufallen. — Sobald die Wahlen der neuen Stände und die sonst erforderlichen zahlreichen und wichtigen Vorarbeiten vollendet sind, wird die Einberufung der Ersteren zu einem neuen Landtag veranstaltet werden.
Wien, 5. Sept. Laut in der heutigen Wiener Zeitung er⸗ lassenen Bekanntmachung haben des Kaisers Majestät sich bewo⸗ gen gefunden, sowohl die zur Abwehrung der Cholera aufgestellte Central⸗Sanitäts⸗Hof⸗Kommission, als vor der Hand auch die Nieder⸗Oesterreichische Provinzial⸗Sanitäts⸗Kommisston, aufzulösen und deren Geschäfte an die vereinigte Hof⸗Kanzlei und die Nie⸗ der-Oesterreichische Regierung, als die dazu in der Regel berufe⸗ nen Behörden, zu übertragen. .
In der hiesigen Hauptstadt kommen fortdauernd häufige be⸗ denkliche Fälle vor, in denen man jedoch bis jetzt, unerachtet des Zunehmens der Erkrankungen und der Sterbe⸗Fälle, nur Sym ptome der sporadischen Cholera erkennen will. Die hiesigen Be⸗ hoörden ertheilen daher fortwährend noch Gesundheits⸗Atteste, auch hat die Absperrung des Kaiserlichen Hofes in Schönbrunn noch nicht stattgefunden. In Ungarn sind vom 13. Juni. bis zum 30. August, in 72 Jurisdictionen und zusammen in 1328 Ort⸗ schaften dieses Königreiches, 111,960 Personen von der Cholera ergriffen worden und unter diesen 26,306 genesen, 56,008 gestor⸗ ben und 29,646 in ärztlicher Pflege verblieben. 8 8 nland. . “ Berlin, 11. Sept. Im verflossenen Monate sind in Swine⸗ möände bei einem Wasserstande von 19 ½ — 20 ¼ Fuß 79 beladene See⸗ schiffe und unter diesen 64 Preußische eingegangen und 59. beladene Scchiffe, einschließlich 36 Preußische, ausgegangen. Unter Quaran⸗ taine waren und sind 41 Seeschiffe. Der Cholera verdächtige Kranke haben sich auf den Schiffen nicht gefunden. Am Packhofe zu Stettin legten im genannten Monate 58 beladene Seeschiffe an, und 38 beladene Schiffe gingen aus. Die Hauptarkikel der Einfuhr waren Pottasche, rohe Baumwolle, Farbeholz, Reis, Syrup, Talg und roher Zucker; die vorzüglichsten Ausfuhrartikel bestanden in 42,982 Kubikfuß eichenen Schiffsholzes und in 750 Ring Stäben. An Getreide wurden nur 4214 Scheffel Rog⸗
der isft. gen verschifft “ er 1 , n29299 N elrr 68t v g. elanmsat.
Am Zteu d. M. Nachmittags 2 Uhr verschied am Nerven⸗ schlage der Ober⸗Postdirektor, Geheime Hofrath Johann Hein⸗ trich Gottfried Goldbeck, zu Memel, im 72sten Jahre seines Lebens und im 54sten Jahre seines Wirkens als Staatsdiener Der Verstorbene, geboren zu Arneburg in d. Altmark, ward am 9. August 1778 zum Postdienste vereidet. Nachdem er im Jahre 1787 als Feld⸗Postbeamter in Holland fungirt hatte, wurde er 1790 zum Feld⸗Postmeister beim 2ten Schlesischen Armee⸗Corps ernannt. Als solcher diente er 1793 bei dem Preußischen Heere in Frankreich und im Jahre 1794 bei der Armee in Polen. Seine in dieser Stellung geleisteten wichtigen Dienste wurden „von des Höchstseligen Königs Friedrich Wilhelm II. Majfestät durch eine Höchstgnädige Belobung anerkannt. Im Jahre 1796 rhielt der ꝛc. Goldbeck die Ober⸗Postdirektor⸗Stelle in Warschau In diesem Wirkungskreise bewährte er sich als ein äußerst ge wandter und zuverlässiger Beamter. Für seine treuen und wich tigen Dienste wurde ihm von des Königs Majestät ein Kron⸗ gut, in der Nähe von Warschau belegen, huldreichst verliehen. — Zehn Jahre hatte er das Amt in Warschau verwaltet, als die Insurrec⸗ tion in Südpreußen ausbrach. Das unter den vortheilhaftesten Bedin⸗ gungen ihm gemachte Anerbieten, in Polnische Dienste zu treten, wies er beharrlich zurück. Die Polen entsetzten ihn seines Amtes und hielten ihn ein Jahr lang gefangen. Viel mußte er in dieser Zeit erdulden und den Verlüst seines gesammten Vermögens be trauern. Ausgangs des Jahres 1807 gelang es ihm, seine Frei⸗ heit zu erhalten. Er wurde hiernächst einige Zeit in Königsberg in Pr. beim Prästdium des General⸗Post⸗Amts beschäftigt und erhielt im April 1809 die Stelle des Gränz⸗Postmeisters in Len⸗ zen, bis im Jahre 1812 das wichtige Post⸗Amt zu Memel va⸗ kant und ihm verliehen wurde. Diesem Amte, welches als Gränz⸗Post⸗Amt gegen Rußland, in Folge der Zeit⸗FEreignisse, an Bedeutung noch gewann, und welches daher auch später in ein Ober⸗Post⸗Amt verwandelt wurde, hat er mit lobenswerther Umsicht und ausgezeichneter Geschäfts⸗Gewandtheit stets vorge⸗ standen. Diese Eigenschaften entwickelte er auch bei dem wich tigen Geschäft der Abschließung eines Post⸗Vertrages zwischen Rußland und Preußen, zu welchem er 1820 nach St. Peters⸗
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