reicher und unterrichteter Rechtsgelehrter aus St. Paul, früher Präsident der Deputirten⸗Kammer, mit 75 Stimmen; 3) der Deputirte Joao Braulio Muniz, ein sehr reicher junger Mann aus Maranhao, der viel in Europa gereist ist und die Rechte stüdirt hat, mit 65 Stimmen. Die Gesammt⸗Zahl der Stim⸗ meuden betrug 124, worunter 30 Senatoren und 94 Deputirte.
nlan d. 1
1 Das Kolberger Wochenblatt enthält ein an den dastgen Magistrat gerichtetes Schreiben des Königl. Pre⸗ mier⸗Lieutenants und Adjutanten Grafen v. Gneisenau aus Posen v. 241. Alug., worin derselbe das Ableben seines Vaters, des verewigten Feldmarschalls, meldet. „Das Andenken an eine Zeit“, heißt es darin, „wo er mitten im allgemeinen Unglück in Ihren Mauern sich die ersten Lorbeeren sammelte, ist gewiß noch zu neu in Ihrer Stadt, und dieselbe enthält ohne Zweifel noch zu viele Bür⸗ ger, welche den Verewigten persönlich gekannt daben, als daß dies schmerzliche Ereigniß nicht eine allgemeinere Theilnahme bei Ihnen, als irgend wo anders, finden sollte. Außerdem ist unsere Familie, so lange sie besteht, durch Verleihung des Namens Ih⸗ rer Stadt in unser Wappen, an letztere geknüpft, und ich habe es mir daher nicht nehmen lassen können, so schmerzlich mir diese Verpflichtung auch wird, Einen Wohllöblichen Magistrat von diesem für König und Vaterland gleich großen Verlust er⸗ gebenst in Keuntniß zu setzen.“ Bei Bekanntmachung dieses Schreibens fügt der Mazistrat hinzu: „Die Einwohner Kol⸗ bergs finden bei der allgemeinen Trauer über den tödtlichen Hin⸗ tritt ihres mit Sieg und Ruhm gekrönten Vertheidigers nur in dem Bewußtseyn Linderung für ihren Schmerz, daß seine un⸗ sterblichen Thaten noch die spätesten Enkel begeistern werden, und daß der Name Gneisenau als schützender Hort für alle Zei⸗ ten Kolberg aus jedem Kampfe, der ihm noch bevorsteht, sieg⸗ reich hervorgehen lassen wird.“
— Aus Tilsit vom 9ten d. schreibt man: Die seither im Lager bei Packamohnen befindlich gewesenen Polnischen Truppen von dem übergetretenen Gielgudschen Corps, ungefahr 4000 Mann stack, brechen jetzt nach dem hinter Königsberg belegenen Same⸗ land auf, wo sie bis auf weiteren Beschluß Sr. Majestät des Königs in den verschiedenen Dörfern untergebracht werden sollen. Sie werden umweit von hier bei dem Dorfe Schaaken einge⸗ schifft und zu Wasser in die Gegend ihres künftigen Aufenthalts⸗ orts gebracht; ihre Kantonnirungs⸗Quartiere sollen, dem Verneh⸗ men nach, von einem Cordon der Königl. Truppen umstellt werden. Den zu jenen Corps gehörigen Offizieren, deren Zahl sich unge⸗ fahr auf 400 beläuft, ist gestattet, in 20 ihnen zu dem Ende an⸗ gewiesenen kleinen Städten Ost⸗Preußens ihren Aufenthalt zu nehmen; jedoch haben dieselben ihr Ehrenwort darauf abgeben müssen, daß sie den Bezirk ihres Aufenthaltsortes nicht verlas⸗ sen wollen; etwa 60 Subaltern Offiziere, welche die Abgabe ih⸗ res Ehrenworts beharrlich verweigerten, werden in die Festungen Pillau Graudenz gebracht.
8 1 — 2
Cholera. In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 15. September Mittags 328 32 191 105 hinzugek. bis z. 16. Sept. Mittags 45 5½ 2. Bis zum 16. Sept. Mittags ESumma 373 218 120 Hierunter sind vom Militair 6 5 1
Berlin, 16. Sept.
44 Regierungs⸗Bezirk Potsdam. DOber⸗Barnimscher Kreis. Neustadt⸗Eberswalde sind bis zum 13. Sept. in kurzer Zeit hinter einander 8 Personen verstorben; an demselben Tage in Schulzendorf bei Wrietzen ein Füstlier. Regierungs⸗Bezirk Frankfurt. Kreis Krossen. Am 14. Sept. ist eine Person in der Stadt Krossen an der Cholera verstorben. Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen. Kreis Johannisburg. Ausgebrochen ist die Jegodnen am 4. Sept.; Kreis Stallupönen, in Jodszen, Dupoenen, am 6. Sept. Regierungs⸗Bezirk CCC“ Ausbrüche der Cholera sind vorgekommen; 8 1. Mlarsenwerbes, in Groß⸗Wessel am 5. Sept., in Münsterwalde am 8. Sept. he- Graudenz, in Marusch und Neumühl am 8. September. 1 Regierungs⸗Bezirk b n der Stadt Posen waren erkr. 1 8 bis 8 10. Sept. 805 314 481 10 es kamen hinzu am 11. 2 2 2 8 12 3 2 6
13. 3 uöu
8.
Cholera in
genes. gest. Bestand.
In Wolfswinkel bei
Willpisch n und
Summa 813 319 488
davon Militair 117 55 61
8 Civil 696 264 427 Ausbrüche der Cholera sind vorgekommen:
1“ in 18* Stadt Betsche, am 9. Sept.;
Kreis Obornik, in Murowanna Goslina, am 5. September;
Kreis Schroda, in Zdzychowice, am 8. September.
Bromberger Regierungs⸗Bezirk. Ausbrüche der Cholera sind vorgekommen:
Kreis Wirsitz, vom 4. bis 7. Sept. in Birkenbruch, Samostrzel, Maloczyn, Broniewo, Witoslaw, Frie⸗ drichshorst und Mroczen. Bis dahin sind überhaupt in die⸗ sem Kreise erkrankt 641 Personen, genesen 293, gestorben 299, noch krank 49. 8
Kreis Inowrazlaw, in Chlewisko, Cieslin und Wonorze, am 10. September;
Kreis Gnesen, in Dalki, am 8. September;
Kreis Mogillno, in der Stadt Pakosz, am 3. Sept.
4
An milden Beitraͤgen zur Erleichterung des Nothstandes in den von der Cholera 1G Gegenden in den Provinzen sind vom 6ten bis 11ten September eingegangen: 1
360) Herr Kaufmann P. Hellborn 50 Rthlr. 361) Die fortge⸗ setzte Sammlung des Herrn Obersten v. Huͤlsen mit 117 Rthlr., wo⸗ zu beigetragen haben: Herr Kaufmann Hollmann 20 Rthlr., Herr Faͤrber Reiche 10 Rthlr., Herr. Wachstuchfabrikant Claudius 10 Rthlr. Die Herren Riemermeister: Richter 10 Rthlr, Kuͤhl 10 Rthlr. und Kerkom 2 Rthlr. Die Herren Sattlermeister: Leonhardt 5 Rthlr., Kruͤhmel 5 Rthlr., Roettcher 3 Rthlr. und Ranff 3 Rthlr. Die Herren Hutfabrikanten: Titel 20 Rthlr. und Stibs 5 Rthlr. Herr Kaufmann Riemann 5 Rthlr, Herr Kuͤrschner Filitz 2 Rthlr⸗ Herr Guͤrtler Wanner 2 Rthlr., Herr Knopffavrikant Bader 3 Rthlr., Herr Posamentier Schneider 2 Rthlr. 362) Von Schwestern aus Koͤnigsberg in Pr. 2 ¼ Rthlr. Gold und 7 Rthlr. 5 Sgr. Cour.
363) Die von des Wirklichen Geheimen Raths und Ober⸗Praͤsiden⸗
ten Herrn v. Vincke Excellenz zu Muͤnster fernerweit gesamme 92 Rthlr. 23 Sgr. ½ 8* Vorstehende Posten betragen 2 Rthlr. 15 Sgr. G. und 266 Rhl. 28 Egr oder das Gold à 113 pCt. verwechselt mit IIbZ zusammen in Courant 269. Rhl. 23 Sg.
Berlin, den 14. September 1831. Im Namen des Vereins:
Muhr. Poselger.
FBerliner B66. Den 16. September 1831. 8 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cn [Zf. Uries,7
Ostpr. Pfandbrf. ]† 4 Pomm. Pfandbrf.
Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K.- u. N.
[ZI. Brief. eld.]†
97 N90 8993
82½
St.-Schuld-Sch. Engl. Anl. 18 .Engl. Anl. 22
Pr. Engl. Obl. 30
Kurm. Z̃ bl. m. 1. C.
Neum. Int. Sch. do.
Berl. Stadt-Oblig.
Königsbg. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th.
Westpr. Pfandbr.
Grosshz. Pos. do.
1
3—,5—2—
4 4 4
IIoll. vollw. Duk. -
Neue dito. Friedrichsd'or.. Disconto....
— ¶ G 2——
EI .29
I
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 14. September. 1
Oesterr. 5proc. Metall. 81. 4proc. 65½. Bank-Actien 965. B
Engl. Anl. 88 ½. Neue 5proc. Inscript. 803⁄. Russ. Anl. Hamb. (
821,do. in inscript. 83. Dän. 60 ½. Poln. 97, do. P fandhns- weilse 68.
Schauspiele.
Sonnabend, 17. Sept. Im Schauspielhause: Das Ke leon, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Beck.
Sonntag, 18. Sept. Im Schauspielhause: Der arme Lustspiel in 1 Aufzug, von Kotzebue. Hierauf: Arlequin inz lin, komisches Zauber⸗Ballet in 2 Abtheilungen, von Hog Musik von C. Blum.
Königstädtisches Theater.
Sonnabend, 17. Sept. Der verkehrte Roman, Luftsoih 4 Akten, von Grammerstatter. (Herr Laddey: Baron (u Hilburg, als Gast.)
NFUESTE ECERSEN-XACHRICHTEII.
Paris, 10. Sept. 5proc. Rente lin cour. 88. 40. 9. pr. compt. 60. 50. fin cour. 60.55. 5proc. Neapol. sin cour. Ti
Frankfurta. M., 13. Sept. Oesterr. 5proc. Metall.7 78 ⅞. 4 proc. 67 ¾ 6 2 ½proc. 40 ¼. 1proc. 16 ¾. Br. M. Act., 1128. 1124. Loose zu 100 156 ½. G. Poln. Loose 46. Br. 8
Königliche
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
Gedruckt bei A. W. Hayn
— —
—.,.——
Bekanntmachungen.
Averristeeenenmn.
Die auf dem Rittergute Doelzig nebst Vorwerken Neuscheune und Linde im Koͤnigsberaschen Kreise der Neumark, Ruabr. III., No. 12. hypothekarisch eingetragene, von dem Besitzer dieses Gutes, jetzigen Obristlieutenant Karl August von Treskow, seiner damali⸗ zen Ehegenossin, Henrietre Alwine gebornen Klamann, ausgestellte Obligation vom 2. April 1813 uͤber 9200 Rrhlr., zinsbar zu 5 vCt., nebst dem dieser Glaͤubigerin daruͤber ertheilten Hypotheken⸗Re⸗ kognitionsscheine vom 1. September 1813, find angeblich verloren segangen. Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigenthuͤ⸗ mer oder dessen Erben, oder als Cessionarien, Pfand⸗ oder sonstige Briefs⸗Inhaber, Anspruͤche an dieses verloren gegansene Dokument und das darin verschriebene Capital und Zinsen zu haben vermei⸗ nen, hiermit oͤffentlich vorgeladen, diese ihre Anspruͤche bei uns, und spaͤtestens in dem vor dem Referendarius v. Manteuffel auf
den 17. Oetober d. J., Vormittags 10 Uhr, en hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine, entweder per⸗ soͤnlich oder durch einen zulaͤssigen Bevellmaͤchrigten, anzumelden, und den Rechtsgrund, worauf dieselben beruhen, anzuze igen; im Fall der unterlassenen fruͤheren Anmeldung, so wie im Fall ihres gaͤnzlichen Ausbleibens in diesem Termin aber zu gewaͤrtigen, daß sie mit diesen ihren etwanigen Anspruͤchen an das vorbeschriebene verloren gegaansene Dokument und die darin verschriebene Forde⸗ rung werden praͤkludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschwei⸗ gen auferlegt, auch das aufgebotene Dokument wird amortisirt werden. Frankfurt a. d. O, den 17. Juni 1831. 8
Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht. Zarnack.
Bekanntmachung.
Das adelige Gut Januschaw, im Rosenbergschen Kreise, len von Riesenburg und 7 Meilen von Elbing belegen, aus 3 Vorwerken und einem Fischerei⸗Etablissement
zusammen . . . .. 44 Hufen 11 Morgen 43 ¶QRuthen Vorwerksland und Wald 27 ⸗„ 7 ⸗ 182 „ 71 Hufen 18 Morgen 225 ¶QRuthen, oder 162 Hufen 4 Morgen 2 Ruthen Preuß. enthaltend, soll in termino
den 17. Oetober c., Nachmittags um 3 Uhr, in unserm Geschaͤfts⸗Locale zum freiwilligen Verkauf licitirt werden. Taxe und die erleichterten Verkaufs⸗Bedinaungen koͤnnen taͤglich in unserer Registratur eingesehen werden; Lieitanten muͤssen aber im Termin ein Zwoͤlftheil des Gebots in Ostpreußischen Pfand⸗ briefen deponiren. 1“
Mohrungen, den 19. Juli 1831.
Koͤnigl. Ostpreuß. Landschafts⸗Direktion.
bestehend
. . 0 Verpachtung eines Gasthofes in Luͤbeck.
Der vor einigen Jahren im neuesten Geschmack erbaute, an einer der schoͤnsten Straßen belegene, und mit einem vollstaͤndigen Mobiliar versehene, große Gasthof:
HISIIn or dA genannt, worin sich alle zu einem ausgedehnten Wirthschafts⸗Be⸗ triebe ersorderlichen Einrichtungen befinden, soll vom 1. Januar 1832 angerechnet, unter Bedingungen verpachtet werden, welche
Allgemeiner An zeig
e 2 ꝗ „
* — er fuͤr die Preußi am 15. August und spaͤter beim Unterzeichneten unentgeltlich abge⸗ b I’ 1ö
kuͤbeck, den 22. Juli 1831. C. Stecke, Dr., Johannisstraße Nr. 8.
Der Unterzeichnete haͤlt es fuͤr seine Pflicht, das geehrte Publi⸗ kum auf ein von ihm erfundenes Krankenbett mit Dampf⸗-Apparat aufmerksam zu machen, dessen Zweckmaͤßigkeit durch beigefuͤgtes Zeugniß des Herrn Praͤsidenten Rust bestaͤtist wird. Das Bett ist so eingerichtet, daß der Dampf von unten her, was ein Haupt⸗ Erforderniß ist, zu dem Kranken gelangt, ohne daß dieser einer Er⸗ kaͤltung ausgesetzt wird. Auch kann man den Dampf an jede andere beliebige Stelle hinleiten, und dem Kranken jener Anwendung un⸗ geachtet, eine ruhige und bequeme, nach den Umstaͤnden leicht ab⸗
zuaͤndernde Lage gewaͤhren. h Der Dampf⸗Apparat hat die wuͤnschenswerthe Vorrichtung, Waͤrme von 40°— 50° Reaum. er⸗
daß in einigen Minuten eine Waͤ . 1 jeugt wird, und wenn es noͤthig ist, bis 70“° und mehrere Grade gesteigert; aber auch eben so schnell bis auf jede beliebige niedrigere Temperatur vermindert werden kann. Bett und Dampf⸗Apparat sind nicht nothwendig mit einander verbunden, und lassen sich leicht trennen, so daß das erstere auch kuͤnftig als ein gewoͤhnliches Bett gebraucht werden kann. Der Preis eines Bettes mit Dampf⸗Ap⸗ parat ist 10 oder 15 Thaler, ein Dampf⸗Apparat allein 4 oder 5 Thaler. Betten und Apparate sind stets bei mir vorraͤthig. Zur groͤberen Bequemlichkeit des geehrten Publikums, werde ich spaͤter⸗ hin auch noch in der Stadt eine Niederlage errichten, deren naͤhere Anzeige ich mir noch vorbehalte
Der so maͤßige Preis der erwaͤhnten Betten und Dampf⸗Av⸗ parate macht es nicht allein Privarpersonen moͤglich, sich dieselben zu verschafen, sondern es koͤnnten auch die allgemeinen Cholera⸗ Krankenhaͤuser damit versehen werden, worauf ich besonders respek⸗ tive Behoͤrden und die Herren Aerzte aufmerksam machen zu muͤß⸗
b
Direktor des orthopaͤdischen Instituts. Potsdammer Straße Nr. 40.
Ich finde das von Herrn Hammer mir vorgezeigte Dampf⸗ bett allen moͤglichen Anforderungen entsprechend, und halte es, unter den mir bisher bekannt gewordenen Apparaten der Art, fuͤr die zweckmaͤßigste Vorrichtung ju diesem Behuf. Dies Herrn Ham⸗ mer zu bezeugen, habe ich keinen Anstand nehmen koͤnnen.
Berlin, den 13. September 1831.
Der Praͤsident Rust.
vmxnasena-uenen
Literarische Anzeigen.
Im Verlage der Arnoldischen Buchhandlung in Dresden und Leipnis, sind nachstehende neue landwirthschaftliche Schrif⸗ ten erschienen, und bei Bechtold und Hartje in Berlin, Jaͤ⸗ gerstraße Nr. 27⸗, zu haben: “ .“ Schweiter, Dr. A. G., kurzer Abriß eines Unterrichts in der Landwirthschaft, zum Gebrauch bei Vorlesungen uͤber dieselbe. Erste Abtheilung: Ackerbau. gr. 8 o. 1 Thl. Falke, J. E. L., das Auflaufen oder die Trommelsucht der Rinder und der anderen Pflanzen fressenden Hausthiere. Mit
1 Kupfer. Broch. 7 ½ sgr.
schen
Staaten.
Blume, J A., die artesischen Brunnen. Broch. 5 sar.
Einige Worte uͤber die Koͤnigl. Saͤchsischen Staatsforsie un deren Administration. Broch. 5 sgr.
Muüͤller, Fr., Kryptegamen Sachsens und der angrenzende Gegenden. Zweites Hundert. 3 Thl.
8
Binnen kurier Zeit wird bei mir erscheinen, worauf ich hin mit vorlaͤufia aufmerksam mache: Reich, G. A., (Doctor und Professor), Andeutungen n
sichern Abwendung und Heilung der Cholera, citeh 10 bis 12 sgr. Ferd. Duͤmmler, Linden Nr. 19.
So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen, (in Bh lin bei C. F. Kecht, Bruͤderstraße Nr. 24), zu haben: Scoutetten, die Ovalair - Methode, oder neues Verfahren u den Gelenken zu amputiren. Aus dem Französischen von h. Fest. Mit einer Vorrede von C. v. Gräfe. Mit 11 lithograpt Tafeln. gr. 8vo. Broch. 2 Fhl. — Brauns, Dr., das liberale System, oder das freie Buͤrgerthun in seiner hoͤchsten Entfaltung, in einem Gemaͤlde des Bundes staats von Nordamerika praktisch dargestellt. 2 Bde. gr. de Broch. 2 ½¾ Thl.
P. Porcius, poeta, Pugna porcorum. C. 2 tab. lithogr. 878 Broch. ¼ Thl. 1“ Mylius, Predigt bei Einweihung der neuerbauten Kirche Verchesar. gr. 8vo. 3 sgr. (Der Ertrag ist zum Besten w
Nothleidenden in Danzig bestimmt). H. Voglersche Buchhandlung in Porsdan
So eben ist erschienen: Warnung vor nachtheiligen Folgen bei Benutzull mangelhafter Wasserdampf⸗Apparate und andert dergleichen Vorrichtungen Behufs der Schweis⸗ Erzeugung. Von Eduard Noack. Nebst Abbildun sämmtlicher verbesserter und neu erfundener Apparate. Pl
7 sgr 1 — Zu haben in allen biesigen und auswaͤrtigen Buchhandlung Magazins saͤmmtlicher vn
so wie beim Verfasser und Inhaber des azin besserter Apparate und Schutzmittel gegen die Cholera.
88 icolai Buchhandlung in Berlin, 3 8 Nicolaische ) 192
(Bruͤderstraße Nr. 13), Stettin und
1“ 41
Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. 73, ist erschienen:
Rust's Magazin für die gesammte IHeilkunde. 35n Bds. 1⸗ Heb
Hierin ist unter andern enthalten:
Wirkung der Bucca-Blätter gegen Cholera. Auszug aus e Br efe des Doctor von Magnus an den Herausgeber. den 11. Juli 1831.
Bericht des Dr. Walker über die Cholera, aus St. den 29. April 1831.
Ferner wurde soö eben fertig:
Hufeland, C W, und E. Osann, Journal der praktischen
kunde. Supplement- Haft des Jahrgangs 1830. 1 Thl. Hierin ist unter andern enthalten:
Dreizehnter Jahres -Bericht des Königl. Poliklinischen Institul
der Universität Berlin, umfassend die Jahre 1826, 1827, 18
1829. Von Dr. EB. Osann. 1 8
inem
Petersbums
Heir-
5 8
v. Auerswald. 8. Boyen. Fraͤnkel. Friese. Koͤhlez
Berlin, Sonntag den 18ten September.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. 1u
Die bisherigen Advokaten Nikolaus Zimmermann und anz Forst zu Köln sind zu Advokat⸗Anwalten bei dem dor⸗ n Königlichen Landgerichte bestellt worden.
Der Obder⸗Landesgerichts⸗Referendarius Weiße zu Naum⸗
ist zum Justiz⸗Kommissarius bei der Landgerichts⸗Deputa⸗
zu Schleusingen und den Unter⸗Gerichten in deren Bezirk tellt worden.
*
1111A1“X“ Die Vorschriften der Instruction vom 5. April und 1. Juni
J. über das Desinfections⸗Verfahren bei den aus den Ge⸗ den, wo die Cholera herrscht, kommenden Reisenden, Waaren d Thieren, sind besonders hinsichtlich der Waaren von dem blikum mehrfach mißverstanden worden.
Außerdem hat auch die Erfahrung gelehrt, daß die Verschlep⸗ g der Krankheit durch Waaren nur ausnahmsweise stattfinden ddas ihrer Oberfläche etwa anhängende Contagium leicht ent⸗ ut werden kann.
Um demnach einerseits dem Verkehr jede zulässige Erleich⸗ ug zu gewähren und andererseits den erwähnten Mißver⸗ idnissen vorzubeugen, wird Folgendes hierdurch festgesetzt:
1) Zu denjenigen Waaren und Sachen, welche nach den gehenden Vorschriften einer Desinfection zu unterwerfen sind, un sie aus emem Orte oder einer Gegend kommen, wo die olera wirklich herrscht, sollen künftig nur gerechnet werden: Kleidungsstücke, Betten und andere Gegenstände, welche zum
unmittelbaren Gebrauch der Menschen gedtent haben;
Lumpen (Hadern);
Baumwollene, wollene, leinene und andere ähnliche Manufak⸗ tur⸗Waaren, wenn sie im Umherziehen zum Ver⸗ kaufe ausgeboten oder umhergetragen werden;
Bett⸗ und Schreibfedern;
Thierische Haare; zlachs, Hanf und Werg, rohe Häute und Felle, so wie Pelz⸗
werk jeder Art.
Hinsichtlich dieser Gegenstände verbleibt es bei dem angeord⸗ en Reinigungs⸗Verfahren während der zur Kontumaz all⸗ mein bestimmten Zeit von fünf Tagen, nur müssen die ontumaz⸗Beamten auf die Natur der Waaren Rücksicht
men und nur eine solche Verfahrungs⸗Weise wählen, sch die Waare nicht verdirbt. So darf z. B. die Uebergie⸗ g mit Wasser bei Pelzwerk, Flachs und Hanf niemals statt⸗ den, sondern diese Gegenstände, so wie alle rohe Felle, dürfen iglich den vorgeschriebenen Chlor⸗Räucherungen unterworfen den.
2) Alle übrigen Waaren, namentlich alle Manufakturwaaren dneue Fabrikate oder Halbfabrikate jeder Art, so lange sie ht im Umherziehen zum Verkaufe ausgeboten oder umherge⸗ gen werden; ferner Schaafwolle, gegerbte Häaͤute, Leder und chten, Segeltuch und Tauwerk, welches als Handelsartikel ge⸗ it und noch ungebraucht ist — unterliegen, wie die an sich ht giftfangenden Waaren, so lange hierüber nicht etwas An⸗ es bestimmt wird, in keinem Falle, selbst dann nicht, wenn sie h aus wirklich angesteckten Gegenden kommen, einer innern esinfection, sondern es genügt an der vorschriftlichen äußern
binigung der Emballage, durch Abspülen der Fässer und Kisten
t Wasser, Abreibung mit Wasser und Sand, Ueberstreichung
einer Auflösung von Chlorkalk, kräftiger Durchräucherung r Vertauschung der abgenutzten und leicht giftfangenden, ‚altem Tauwerk, Stricken, Packleinen und dergleichen ehenden Emballage mit neuer Verpackung. Den Kon⸗ nah-Beamten ist es überlassen, unter diesen Mitteln ch der Größe der Gefahr und nach der Beschaffenheit der aaren das zweckmäßigste zu wählen. Lluch unterliegen, nach olgter Reinigung der Emballage, diese Waaren, bei dem Ueber⸗ ge über die Sperrlinien, keiner fernern Kontumazirung. Die aarenführer sind dagegen den für Reisende gegebenen Vor⸗ iften unterworfen und es muß den Absendern, wenn sie die taus entstehende Verzögerung des Transports vermeiden wol⸗ überlassen bleiben, für den Wechsel der Waarenführer auf
Sperrlinien zu sorgen.
3) Hinsichtlich der Versendung von Briefen verbleibt es
den gegebenen Bestimmungen, so wie auch hinsichtlich zur Post kommenden Pakete, welche Akten, Dokumente und liche Papiere enthalten und von Privaten aufgegeben werden. ee verschiedenen Königl. Behörden wird es dagegen überlas⸗ „die von ihnen zu versendenden Briefe, Akten, Charten, An⸗ läge und dergleichen vor ihrer Verschließung und Verpackung, glich ohne Durchstechung, selbst zu desinficiren. Diese Des⸗ ketion kann dadurch geschehen, daß die Papiere, Charten, Ll⸗ hu. s. w. möglichst lose der Einwirkung der Desinfections⸗ ämpfe ausgesetzt werden. Auf dem Umschlage hat die sendende Behörde alsdann bemerken zu lassen, daß
Desinfection erfolgt sey. Solche bezeichnete Amtsbriefe und akete werden auch von den Post⸗Aemtern angesteckter Orte zur steren Beförderung angenommen und es bleibt den Empfän⸗ n überlassen, ob sie die ihnen zugehenden Briefe und Pakete er nochmaligen äußern Reinigung unmterwerfen wollen, die in em Falle von Amtswegen an den Sperrlinien geschehen muß, enn dieselben nach jenseits versendet werden.
Amtliche Akten⸗Pakete, welche von den Behörden ohne escheinigung der erfolgten Desinfection abgesendet werden, un⸗ liegen dem allgemein angeordneten Reinigungs⸗Verfahren.
4) Die Anweisung vom 1. August c. für die Verpackung d Desinfection der zu versendenden Gelder aus von der Cho⸗ a angesteckten Orten wird dahin abgeändert:
2) zu §. 5, daß die Verpflichtung zur Desinfection der Gel⸗ der bei der Ankunft am Bestimmungsorte Seitens der rts⸗Reinigungs⸗Anstalt nur für diejenigen Orte in Kraft bleibt, welche von der Cholera noch nicht angesteckt, oder
welche davon wieder befreit sind. 8
v 3
An angesteckten Orten bleibt es den Empfängern über⸗ lassen, die Reinigung, wenn sie solche nöthig finden, selbst zu besorgen. zu §. 6., daß Kassen⸗Anweisungen und andere geldwerthe Papiere auch in Briefen versandt werden können, wenn die Quantität so gering ist, daß das Gewicht des Briefes, in welchem sie verschlossen sind, nicht 4 Loth übersteigt. Sie unterliegen in diesem Falle in den Briefen dem für letztere allgemein vorgeschriebenen Desinfections⸗Verfahren, Jaalso auch der Durchstechung. Hiernach modiftciren sich die den Post⸗Anstalten nach §. 1 und 3 der Bekanntmachung vom 27. August c. obliegenden Verpflich⸗ tungen. 1 Berlin, den 17. September 1831. 8
Der Chef der zur Abwehrung der Chole
Immediat⸗Kommission, v. Thile.
ra niedergesetzten
““
“ 8*
Bei der am 15ten und 16ten d. M. geschehenen Ziehung der 3ten Klasse 64ster Königl. Klassen⸗Lotterie siel der Haupt⸗ Gewinn von 8000 Rthlr. auf Nr. 89,327; 2 Gewinne zu 2500 Rthlr. fielen auf Nr. 12,806 und 18,213; 3 Gewinne zu 1200 Rthlr. auf Nr. 343. 10,656 und 68,976; 4 Gewinne zu 800 Rthlr. auf Nr. 2276. 35,082. 80,166 und 92,872; 5 Ge⸗ winne zu 500 Rthlr. auf Nr. 15,786. 27,638. 72,875. 83,121 und 88,450; 10 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 9004. 12,962. 22,456. 26,887. 28,020. 29,118. 63,855. 67,413. 85,247 und 93,304; 25 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 5697. 5873. 8489. 8886. 9762. 9896. 10,900. 12,659. 14,424. 19,415. 20,486. 21,182. 22,592. 26,997. 39,760. 40,444. 42,412. 45,067. 47,627. 68,094. 68,718. 77,296. 82,425. 87,756 und 93,859.
Der Anfang der Ziehung üter Klasse dieser Lotterie ist auf den 14. Oktober d. J. festgesetzt.
Berlin, den 17. September 1831.
Königl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Alexan⸗ drow, als Courier von Pr. Friedland.
Abgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Belajeff, als Courier über den Haag nach London.
Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Kon⸗ dratjeff, als Courier von Pr. Friedland kommend, über den Haag nach London. 8 1u“
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Frannkeee
Pairs⸗Kammer. Am 9. Sept. fand in dieser Kammer wieder eine öffentliche Sitzung statt, die indessen, wie die letztere vom 3. Sept., nur etwa 1 Stunde dauerte. Die Zahl der an⸗ wesenden Pairs belief sich höchstens auf 50. Von den Mini⸗ stern waren bloß Herr Cas. Périer und der Graf von Argout zugegen. Letzterer legte der Versammlung die von der Depu⸗ tirten⸗Kammer in ihrer Sitzung vom 31sten v. M. angenomme⸗ nen 5 Gesetz⸗Entwürfe vor, wodurch verschiedene Städte zur Er⸗ öffnung einer Anleihe ermächtigt und in zwei Departements Gränzberichtigungen vorgenommen werden sollen. — Der Herzog Decazes berichtete sodann über den Gesetz⸗Entwurf wegen der diesjährigen Reviston und Publication der Wähler⸗ und Ge⸗ schwornen⸗Listen, und trug, zur Erläuterung des 3ten Arti⸗ kels, auf eine andere Abfassung als diejenige an, die Herr C. Périer in der Sitzung vom 31. August in Vorschlag gebracht hatte. Die Berathungen über diesen Gesetz⸗Entwurf sollten in der Sitzung vom 12. September stattfinden. — An der Tages⸗ Ordnung war jetzt der Bericht des Grafen Siméon über die bei der Kammer eingelaufenen Gesuche zur Vollziehung der ge⸗ gen den Vicomte Dubouchage erlangten richterlichen Erkennt⸗ nisse. Der Berichterstatter erklärte inzwischen, daß Hr. Dubou⸗ chage um einen Aufschub von einigen Tagen gebeten habe, um eine Denkschrift in seiner Angelegenheit einreichen zu können; die Kommission habe diesem Pußsche um so mehr genügen zu müssen geglaubt, als Hr. Dubouchage sich ohnehin im Gefäng⸗ nisse befinde und daher seinen Gläubigern nicht entrinnen könne. — Statt des Grafen Siméon bestieg also der Marquis von Dreux⸗Brézé die Rednerbühne, um eine Gedächtniß⸗Rede auf den verstorbenen Grafen von Montalembert zu halten. Die Sitzung wurde um 3 ¾ Uhr aufgehoben.
Paris, 10. Sept. Gestern Vormittag fuhr der König, begleitet von dem Herzoge v. Nemours, dem Marschall Soult und dem General Pajol, nach Vincennes, um die dort im Bau begriffenen Festungswerke zu besichtigen.
Das Journal du Commerce widerspricht dem unlängst verbreiteten Gerüchte, daß der Kaiserl. Russische Botschafter sich nach Dieppe begeben habe; Se. Excellenz wären bloß zu dem Herzoge v. Crillon in der Gegend von Senlis gereist, um da⸗ selbst einer Jagdpartie beizuwohnen, und würden stündlich in Pa⸗ ris zurück erwartet.
Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter und der Königlich Niederländische Gesandte, die sich seit einigen Tagen auf dem Schlosse des Herzogs v. Noailles zu Maintenou aufhielten, sind hierher zurückgekehrt.
Der Moniteur enthäͤlt Folgendes: „Der Regierung ist so eben zu ihrem lebhaften Vergnügen die amtliche Anzeige gemacht worden, daß Se. Majestät der König von Spanien die Freilas⸗ sung der 71 Franzosen anbefohlen hat, die in den Gefängnissen von Pampelona und San Sebastian dafür verhaftet waren, daß sie zu den Detaschements der Spanischen Ausgewanderten ge⸗ hört, die im vorigen Jahre den Versuch machten, mit bewaffne⸗ ter Hand in die Halbinsel einzudringen. Dieser so neue und
bestimmte Beweis der freundschaftlichen Gesinnungen Sr. Katho⸗ lischen Majestät gegen Frankreich wird ohne Zweisel in unserem Lande nach Gebühr gewürdigt werden und das Band der Ein⸗ tracht und der guten Nachbarschaft, das beide Mächte umschlin⸗ gen muß, um so enger knüpfen.“ 5 Fn der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer wurde ie Proposition des Hrn. v. Tracy wegen Verbesserung des bür⸗ gerlichen und politischen Zustandes der Bewohner der Kolonieen, nachdem der See⸗Minister angekündigt, daß nächstens die Regie⸗ rung selbst einen Gesetz⸗Entwurf über diesen Gegenstand vorte⸗ gen werde, auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Den Rest der Siz⸗ zung füllten verschiedene Bittschriften⸗Berichte.
err Berenger wird jetzt, dem Vernehmen nach, am näch⸗ sten Mittwoch seinen Bericht über den Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Pairie abstatten und darin, wie er dies bereits bei einer an⸗ dern Gelegenheit gethan, die beiden entgegengesetzten Ansichten entwickeln, in welche die Kommission getheilt ist.
Bei der Deputirten⸗Kammer ist eine Bittschrift eingereicht worden, worin eine große Menge von Pariser Kaufleuten die Abschaffung des Privilegiums der Waaren⸗Mäkler verlangen. Dieses Privilegium besteht 1) in der Beschränkung der Zahl der Bürger, die sich jenem Gewerbe widmen dürfen; 2) in dem ih⸗ nen eingeräumten Rechte, sich nach Gefallen einen Nachfolger in ihrem Amte zu wählen. Die Bittsteller werfen die beiden Fragen auf: ob es überhaupt nothwendig sey, jenes Privilegium aufrecht zu erhalten und, im verneinenden Falle, welche Entschä⸗ Meng den Inhabern desselben zu bewilligen seyn möchte?
em Courrier frangais zufolge, verlangt der Fürst Tal⸗ leyrand dringend seine Zurückberufung.
Die nssetesagen zwischen dem Madrider Kabinet und sei⸗ nen diplomatischen Agenten in London und hier sind fortwährend sehr lebhaft; erst gestern kamen zwei Couriere fast gleichzeitig, der eine von Madrid mit Depeschen für Paris und London, der andere von London bei dem sebass Spanischen Botschafter an.
Das Gesetz⸗Bülletin enthält eine Königl. Verordnung, wo⸗ durch die Universität zur Bestreitung ihrer Ausgaben für die Monate September und Oktober ermächtigt wird, nach wie vor bis zum 1. Nov. d. J. die ihr zustehenden Abgaben von den öffentlichen und Privat⸗Unterrichts⸗Anstalten zu erheben; zugleich wird derselben ein Kredit von 530,000 Fr. eröffnet.
Schon gestern früh um 6 Uhr begannen sich Gruppen Neu⸗ gieriger in den Straßen Montorgueil und du Cadran zu bilden, wurden aber von der Municipal⸗Garde und den Stadt⸗Sergean⸗ ten sofort zerstreut, so daß die Läden in diesem Stadttheile den
anzen Tag über geöffnet waren und die Circulation frei blieb;
Abends herrschte dort die vollkommenste Ruhe, wozu ein die Neu⸗ gierigen verscheuchender Regen das Seinige beitrug.
Der VAssisenhof verurtheilte gestern einen Nadler⸗ und einen Schuhmacher⸗Gesellen, welche beide angeklagt waren, bei den im Juni d. J. stattgefundenen Unruhen einen gewaltsamen Ein⸗ bruch in einen Waffen⸗Laden versucht zu haben, zu 5jähriger Recluston und zum Pranger.
Das in Lyon erscheinende Blatt „le Cri du peuple“ mei⸗ det unterm 6ten d. M.: „Ein von Clermont kommender Reisen⸗ der sagt aus, daß in dieser Stadt, so wie auf mehreren anderen Punkten der Auvergne ernsthafte Unruhen ausgebrochen sind, die durch den Versuch der Behörde veranlaßt wurden, die Erhebung der indirekten Steuern, die seit der Juli⸗Revolution ganz aufge⸗ hört hatte, wieder zu beginnen. Die Bureaus der Steuer⸗Be⸗ amten wurden erstürmt und die Bücher und Listen zerrissen. Das in Clermont in Garnison stehende Regiment hatte die Haupträ⸗ delsführer verhaftet, wurde aber bald genöthigt, ste wieder loszu⸗ lassen. Die National⸗Garde soll sich mit dem Volke vereinigt und dadurch alle Bemühungen zur Wiederherstellung der Ruhe vereitelt haben. Die Behörde hatte Couriere nach Moulins und Lyon geschickt und um Hülfe gebeten. Ein Bataillon Infanterie und ein Dragoner⸗Regiment sind vor einigen Tagen von hier dahin abmarschirt. Es ist gewiß, daß diese Unordnungen keinen politischen Charakter haben.“ 1
Die Herren v. Bricqueville, Aulneau und Mandar sind ei⸗ nes Komplotts gegen die Sicherheit des Staats angeklagt und vor die Assisen von Poitiers verwiesen worden.
Dem Messager des Chambres zufolge, werden in die⸗ sem Augenblicke aus verschiedenen Provinzen Gendarmerie⸗De⸗ taschements nach den westlichen Departements abgeschickt.
Die vorgestrigen Nummern der Tabune und des Echo fran⸗ gais sind auf der Post in Beschlag genommen worden. Das erstere Blatt sagt in dieser Beziehung: „Der Vorwand zu dieser strengen Maaßregel ist uns unbekannt; den eigentlichen Grund aber kennen wir. Herr Persil wird nicht müde, uns zu verfol⸗ gen; wir aber werden, — er kann dessen gewiß seyn — es eben so wenig müde werden, dem Lande die Wahrheit zu sagen.“
Briefen aus Ham vom 7ten d. M. zufolge, war der dort efangen sitzende Ex⸗Minister Chantelauze seit mehreren Tagen rank, so daß ein Arzt herbeigerufen werden mußte.
Die Gazette des Tribunaur enthält folgenden Artiket: „Das Journal du Havre meldet, daß von mehreren Kolonisten von Guazacoalco bei dem hiesigen Königl. Prokurator eine Klaze gegen Herrn Laisné de Villevéque, ehemaligen Deputirten, so wie gegen Herrn Giordan anhängig gemacht worden sey. Die Kläger behaupten, man habe durch trügerische Versprechungen sechs Expeditionen unglücklicher Menschen, von denen eine große Anzahl an den Ufern der angeblichen Kolonie umgekommen sey, in einen tödtlichen Himmelsstrich gelockt. Ihrer Aussage nach sind sie durch eine falsche Auslegung der Worte der von der Mexikanischen Regierung ertheilten Koncesston getäuscht wor⸗ den, und sle wälzen die ganze furchtbare Verantwortlich⸗ keit für die von ihnen erduldeten Leiden auf Herrn Gior⸗ dan, der sie ihrem unglücklichen Schicksal überlassen habe. Wir wissen nicht, welchen Erfolg diese Klage haben wird, be⸗ trachten es aber als gewiß, daß sie weder die Plänemacher, noch die Unternehmer von Kolonieen, noch die Thoren, welche dem Elende und dem Tode entgegen gehen, indem sie dem Glücke nachjagen, eines Besseren belehren werde. Mit schmerzlichem