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Seine Majestät der König haben dem Kaiserl. Oesterreichi⸗ chen General⸗Feldmarschall und Gouverneur der Bundes⸗Festung Mainz, Herzog Ferdinand von Würtemberg, den Schwar⸗ en Adler⸗Orden zu verleihen geruht.
Seine Majestät der König haben dem Professor de Ma⸗ zes, am Joachimsthalschen Gymnastum zu Berlin, den Ro⸗ hen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.
Des Königs Majestät haben den seitherigen Direktor des Gymnassums zu Dusseldorf, Professor Brüggemann, zum
egierungs⸗ und Schulrath bei dem Rheinischen Provinzial⸗ zchul⸗Kollegium und der Regierung zu Koblenz Allergnädigst zu ernennen und die desfallsige Bestallung Allerhöchsteigenhändig zu vollziehen geruht.
Der W fessor in der versttät zu
eltpriester Dr. Werg ist zum außerordentlichen Pro⸗ katholisch⸗theologischen Fakultät der Königlichen Uni⸗ Breslau ernannt worden. 1A1MXXX“
Die Bilder⸗- und die Antiken⸗Gallerie des Königli⸗ chen Museums sind dem Publikum an jedem Sonnabend zund Montag, mit Ausnahme der Feiertage, gegen Einlaß⸗ Kakten geöffnet, und zwar: in den 6 Wintermonaten an beiden Tagen von 10 bis 3 Uhr; in den 6(Sommermonaten am Sonnabend von 9 bis 1 Uhr und von 3 bis 6 Uhr; am Montag von 9 bis 1 Uhr. Wer Einlaß⸗Karten zur Bilder⸗ und zur Antiken⸗Gallerie zu erhalten wünscht, hat ein schriftli— ches Gesuch, welches nur die Adresse des resp. Bestellers, so wie die Zahl der gewünschten Karten, zu enthalten braucht, bei’ dem Kastellan des Museums in den hierzu bestimmten Kasten wersen zu lassen, worauf die verlangten Karten (jedoch nie mehr als drei auf ein Gesuch) den Bestellern durch die Stadt⸗Post zu⸗ geschickt werden.
Die Sammlung der antiken Bronzen und Vasen ist dem Publikum an jedem Mittwoch gegen Einlaß⸗Karten geöffnet, und zwar: in den 6 Wintermonaten von. 10 bis 3 Uhr; in den 6 Sommermonaten von 9 bis 2 und von 3 bis 5 Uhr. Der Eingang zur Vasen⸗Sammlung ist durch die Thür dem ehemaligen neuen Packhof gegenüber. Die Ein⸗ laß⸗Kurten zur Vasen⸗Sammlung müssen auf dieselbe Weise und unter denselben Bedingungen, welche für die Bilder⸗ und die Antiken⸗Gallerie hiervor angegeben worden, verlangt und demnächst durch die resp. Besteller an jedem Mitt⸗ woch beim Kastellan abgeholt werden. Diejenigen Personen, welche die erhaltenen Einlaß⸗Karten zu den verschie⸗ denen Sammlungen des Königl. Museums an dem bestimmten Tage nicht benutzen konnten, werden wiederholt aufgefordert, die⸗ selben im General⸗Intendantur⸗Bureau abgeben oder gegen gültige Karten umtauschen zu lassen.
Schließlich wird das Publikum nochmals darauf aufmerk⸗ sam gemacht, daß es den Gallerie⸗ Dienern auf das strengste untersagt ist, für die Ausübung ihrer Dienstpflicht oder bei der⸗ selben irgend ein Geschenk anzunehmen, und Jedermann daher ersucht, alle Aunerbieten dieser Art, als das Ehrgefühl der Offi⸗ zianten verletzend, unterlassen zu wollen.
Berlin, den 28. September 1831.
General⸗Intendantur der Königlichen Museen.
Abgereist: Der Königl. Französische Kabinets⸗
Bouquet, nach St. Petersburg.
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Zeitungs⸗Nachrichten. Fea ba n d.
Rußfland.
St. Petersburg, 21. Sept. Se. Majestät der Kaiser haben dem Kriegs⸗Gouverneur von Klein⸗Reußen, General⸗Ad⸗ jutanten Fürsten Repnin, die diamantenen Insignien des Alexan⸗ der⸗Newski⸗Ordens und dem General⸗Adjutanten Potapow, so wie dem Kriegs⸗Gonderneur von Kiew, General⸗Lieutenant Knsäschnin, den St. Wladimir⸗Orden erster Klasse, dem Inge⸗ nieur⸗General⸗Lieutenaut Carbonnier aber das Großkreuz der zweiten Klasse dieses Ordens verliehen.
Der starke Sturm aus Westen, welcher (wie bereits gemel⸗ det worden) am 31sten des vorigen Monats und in der darauf folgenden Nacht im Finnischen Meerbusen wüthete, hat viele Seeschäden verursacht; nach den bis jetzt hier eingegangenen Nachrichten sind, außer mehreren ausländischen, auch 4 Russische Schiffe dabei verunglliickt.
Während man sich in hiestger Staͤdt einer ausgezeichnet schönen Sommer⸗Witterung zu ersreuen hatte, ist, Nachrichten aus Moskau zufolge, daselbst gauz der entgegengesetzte Fall ge⸗ wesen. Zwar war am Morgen der Himmel meist heiter, bald aber bedeckte er sich mit Wolken, ein starker Wind erhob sich, der gegen Abend immer kälter wurde, und während der Nacht war es in der Regel empfindlich kalt. Gewöhnlich folgte auf zwei bis drei solcher Tage eine ganze Woche von kalten Regen⸗ tagen, worauf dann die heiteren Morgen und der Wind aufs neue begannen. Man rechnet, daß während des ganzen Som⸗ mers nicht 10 wirklich angenehme Tage gewesen sind. Gewitter haben gar nicht stattgefunden, wohl aber war die Sonne häufig von dickem Nebel bedeckt.
In den vier Tagen vom 16ten bis 19ten d. sind hier 14 Personen an der Cholera erkrankt, 19 genesen und nur 3 gestor⸗ ben. Am 18ten fand gar kein Krankheitsfall statt.
Mitau, 8. Sept. In dankbarer Anerkennung des hülf⸗ reichen Eifers und der unablässig angestrengten Thätigkeit, welche die hiesigen Aerzte bei Gelegenheit der Cholera⸗Seuche hierselbst
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an den Tag gelegt haben, hatte die hiesige Bürgerschaft, mittelst einer freiwilligen Unterzeichnung, einen großen silbernen Pokal verfertigen lassen, der auf der Vorder⸗Seite die Namen der Herren Aerzte in alphabetischer Ordnung, von einem Eichen⸗ Kranze, als der von ihnen wohlverdienten Bürger⸗Krone, um⸗ geben, zeigt und auf der anderen Seite die Inschrift hat: „Dem Vereine der Aerzte Mitau's, in dankbarem Andenken an den Sommer des Jahres 1831, von den erkenntlichen Bürgern die⸗ ser Stadt.“ Dieser Becher wurde am Aten d. M. den zu ei⸗ nem festlichen Abend⸗Essen geladenen Aerzten seierlich überreicht.
Polin.
„Warschau, Sept. Folgendes ist die (gestern er⸗ wähnte) Proclamation des General⸗Gouverneurs vom König⸗ reich Polen, General⸗Feldmarschalls Grafen Paskewitsch von Feispat⸗ an die Einwohner und Behörden des Königreichs Polen:
„Se. Maijestaͤt der Kaiser und Koͤnig von Polen haben, in mit⸗ leidsvoller und großmuͤthiger Erwaͤgung der Lage des Koͤnigreichs Polen waͤhrend des in demselben begonnenen Aufruhrs, den huld⸗ reichen Beschluß gefaßt, in dem Koͤnigreich Polen eine Höͤchste Re⸗ gierungs⸗Behoͤrde zu errichten, deren Pflicht es sey, die erschuͤtterte Ordnung und Moblfahrt wiederherzustellen. In dieser wohlwollen⸗ den Absecht g es Sr. Kaiserl. Majestaͤt, den Ober⸗Befehlshaber der aktiven Armee zum General⸗Gouverneur des Koͤnigreichs Polen zu ernennen. — Als die meinem Ober⸗Befehl buldreichst anvertraute siegreiche Armee Warschau genommen hatte, uͤberzeugte ich mich mit unaussprechlichem Schmerz durch zahllose Beweise, welch' großes Elend die Revolution herbeigefuͤhrt hatte. — Um seiner Exi⸗ stenz und um des Wohls der ganzen Nation willen bedarf das Koͤnigreich Polen einer schnellen Wiederherstellung der Ord⸗ nung, Stille und allgemeinen Ruhe. — Vermoͤge der Pflicht des mir auferlegten Amts als General⸗Gouverneur und um jenen wohlthaͤtigen Zweck zu erreichen, beeile ich mich, in Gemaͤßheit des huldreichsten Willens Sr. Majestaͤt, die Hoͤchste provisorische Regie⸗ rung des Koͤnigreichs Polen einzurichten, indem ich ihr die Pflicht auferlege, das Land vorlaͤufig zu organisiren und die Wohlfahrt der Nation zu sichern. — Da ich nun dazu schreite, unter der Praͤsi⸗ dentschaft Sr. Excellenz des Wirklichen Geheimen Raths und Rit⸗ ters Engel die provisorische Regierung, welche aus einer gleichen Zahl wohlgesinnter Russischer und Polnischer Beamten zusammen⸗ gesetzt ist, in 8e zu eroͤffnen, so benachrichtige ich hiervon die Einwohner und alle Behoͤrden des Kbnigreichs Polen, in der Ab⸗ sicht, damit die Ersteren in ihren Angelegenheiten, so wie die Letz⸗ teren in ihren Geschaͤften und allen Zweigen ihrer Amtsfuͤhrung ohne Ausnahme an die obengenannte provisorische Regierung sich wenden und deren Verfüͤgungen, als der hoͤchsten Behoͤrde des Koͤ⸗ nigreichs Polen, welche 11- Wahl der Polnischen Nation mit Ge⸗ wach a Vertrauen huldreichst beehrt wurde, schnell und puͤnktlich erfuͤllen/
Die Allgemeine Zeitung enthält unter amtlicher Ru⸗ brik nachstehenden Auszug aus einem am 30. Aug. (11. Sept.) in St. Petersburg erlassenen Allerhöchsten Reskript an Se. Ex⸗ cellenz den Grafen Witt, General der Kavallerie und Comman⸗ deur des 3ten Reserve⸗Kavallerie⸗Corps:
„Graf Iwan Osipowicz! Aus allen eingegangenen Berich⸗ ten ersehe ich mit Vergnügen, daß sich die durch Sie formirten Truppen des Ihnen anvertrauten 3ten Reserve⸗Kavallerie⸗Corps im Verlauf des ganzen Krieges gegen die Polnischen Insurgen⸗ ten durch glänzende Tapferkeit und unerschütterlichen Muth aus⸗ gezeichnet haben. Die durch Sie erfochtenen Siege find eine Folge der in jeder Hinsicht ausgezeichneten Ordnung, welche Sie sich durch Ihre Bemühung angeeignet hatten; der unerschütter⸗ liche und unermüdete Eifer, so wie die einsichtsvollen Anordnun⸗ gen und die Tapferkeit, die Sie in der Sache der Polnischen Insurgenten gezeigt, haben Ihnen ein unbestreitbares Recht auf Meine besondere Zufriedenheit und Dankbarkeit erworben. Um Ihnen solche zu beweisen, habe ich Sie durch einen heute er⸗ sassenen znädigsten Befehl zum Chef des Ukrainischen Uhlanen⸗ Regimentes, des ältesten der tapferen 3Zten Uhlanen⸗Diviston, er⸗ nannt. Ich bin fest überzeugt, daß Sie, aufgemuntert durch Meine aufrichtige Hochachtung, nicht aufhören werden, sich dem Dienst mit derselben Hingebung zu widmen, mit welcher Sie ihn bis jetzt erfüllt haben. Ich verbleibe für immer Ihnen wohlgeneigt.“
Evenfalls unter amtlichen Nachrichten bringt die Allge⸗ meine Zeitung folgenden Detail⸗Bericht über die Niederlage des Romarinoschen Corps, welches über die Gallizische Gränze gedrängt und dann auf Befehl des Oesterreichischen Generals Bartoletti die Waffen zu strecken genöthigt wurde.
„Als der Feind bis Wonwolniza und Kazimierz vorgeruͤückt war, folgte der General⸗Adjutant Baron Rosen am 14. Sept. mit den ihm anvertrauten Truppen dem General Romarino dicht auf dem Fuß nach Wonwolniza, indem er vorher eine Abtheilung Kosaken auf die Straße nach Kazimierz detaschirt hatte. Am Abend naͤherte sich unsere Avant⸗Garde, ohne des uͤberaus schlechten Weges zu ach⸗ ten, dem Dorfe Kowal und ruͤstete sich ibrerseits, da ste den Feind in einer Defensiv⸗Stellung antraf, zum Beginn des Angriffs. Kaum schickten sich unsere Truppen zum Kampf an, so langte alsbald der Parlamentair Dzialynskt mit einer Depesche von Romarino an⸗, wo⸗ rin dieser um Auskunft hinsichtlich der Einnahme von Warschau ersuchte und einen Vertrag abzuschließen begehrte. Es wurde ihm sogleich geantwortet, daß, da er seinerseits die Bedingungen der Ca⸗ pitulation von Warschau nicht erfuͤllt habe, fernerhin keine Parla⸗ mentaire von ihm zugelassen werden köͤnnten, es sey denn mit der W“ daß er sich unterwerfe und der Gnade Sr. Majestaͤt
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des Kaisers ergebe. Dercgestalt begannen unsere Truppen am Morgen des folgenden Tages gegen den Feind vorzuruͤcken und sich nach Jozeforo zu wenden. Romagrino nahm eine Stellung bei Opole ein und schickte sich an, dieselbe hartnaͤckig zu vertheidigen, um zur Vereinigung mit einer staͤrkeren Abtheilung, welche unter Zawadzki uͤber Kazimierz nach Podgorze detaschirt war, Zeit zu gewinnen. — Indem der Feind so viel als moͤglich die Fort⸗ schritte unserer Armee erschweren wollte, vernichtete er alle Bruͤcken und verlegte in das Staͤdtchen und hinter die Verzaͤnnungen, welche sich zwei Werste weit unter Moraͤsten vor demselben ausdehnten, eine starke Besatzung von Infanterie und Artillerie. — Diese Hin⸗ dernisse vermochten jedoch nicht, unsere Truppen aufzuhalten. Denn nachdem sie sich, ohne einen Schuß zu thun, Opole’s bemäaͤchtigt hatten, verdraͤngten sie in einem Augenblick den Feind aus der zwei⸗ ten Position mit dem Bajonet und ließen nicht ab, ihn zu bestrei⸗
chen und zu verfolgen. Gleich beim Beginn des gegen. Obole ge⸗ richteten Angriffs naͤherte sich die Avant⸗Garde Zawadzki’s den Ver⸗ zaͤunungen auf dem Wege von Glusk; aber von unseren Truppen in der Flanke angegriffen, kehrte sieum und wurde jetzt von den Kosaken uͤber⸗ fallen. — Da die Insurgenten, solchergestalt von allen Seiten ange⸗ griffen, sich in einer traurigen Lage befanden, so blieb ihnen nichts weiter uͤbrig, als eiligst aus Opole zu weichen und sich durch die Waͤlder uͤber Chodlik und Tryszezaniez nach Kamien zu fluͤchten, wobei sie unterweges Ladung, Munition und Gepaͤck fortwarfen. — Der aͤußerst morastige Weg hinderte uns an einer kraͤftigeren Ver folgung, und diese mußte deshalb bloß der Kavallerie zur Ausfuͤh⸗ rung uͤberlassen werden. Die augenblicklichen Verzoͤgerungen be nutzend, bewerkstelligte die Hauptmacht Romarino's ihren Marsch uͤber Wrzelowiez, wo ihre Arrière⸗Garde eine guͤnstige Stellung ein nahm, aus der sie jedoch verdraͤngt und zum Ruͤckzug in die Waͤl der genoͤthigt wurde. — Der Feind konzentrirte jeine Streitkraft⸗ bei Jozefow noch einmal, um dadurch der Abtheilung Zawadzki's Zeit zur Annaͤherung zu verschaffen; aber auch hier war es der ent scheidende Angriff mit dem Bajonet und eine schnell nach linkshin ausgefuͤhrte Bewegung unserer Truppen, um den Feind zu uͤber⸗ fluͤgeln, welche die Insurgenten nicht nur zuruͤckdraͤngten, sondern sie auch aus Jozefow selbst, wo sich ihre Jaͤger vergebens in den einzelnen Haͤusern zu halten suͤchten, vertrieben. Als schon das Dun⸗ kel der Nacht die Verfolgung von unserer Seite aufhielt, beset te das Romarinosche Corps eine Position 3 Werste von Jozefow. — Am 16ten mit Tages⸗Anbruch gav der General⸗Adfutant Rosen den Befehl zum Vorruͤcken. Der Feind traf zwischen Rachow und Swiecichow mit unserer frischen Apant⸗Garde zusammen und be⸗ setzte mit seiner Infanterie den zwischen diesen beiden Punkten be⸗ findlichen Wald. Aber auch diese Position wurde ohne Verzug ge⸗ nommen, und die Insurgenten konzentrirten sich hierauf in Rachow, nachdem sie auf den Anhoͤhen, der rechten Seite dieses Orts gegen uͤber, starke Batterieen aufgeworfen hatten. Ihr Widerstand auf diesem Punkt war jedoch nicht von langer Dauer. Die Wirkung unserer Artillerie und der heftige Angriff der Infanterie noͤthigten den Feind, sich eiligst nach Zawichost zuruͤckzuziehen, welcher Stadt gegenuͤber die Insurgenten bei dem Dorfe Kosin eine Batterie von 30 Geschuͤtzen aufstellten und unsere Kolonnen bei dem Herausruͤcken aus dem Walde mit heftigem Fruer begruͤßten. — Ohne hierauf zu achten, begann unsere Infanterie auf der Front und auf dem linken Fluͤgel einen nachdruͤcklichen Angrif, der zugleich mit dem unverhofften Erscheinen eines Detaschements unserer Kavallerie auf der rechten Seite von Mniszew hber die In⸗ surgenten in Unordnung brachte und zum Ruͤckzug nach Borvw zwang, nachdem sie vorher ihre Batterieen zu retten suchten; hierbei eroberten wir mehrere Pulverkasten und einige Bagage. Beim Ein⸗ ruͤcken in erwaͤhntes Dorf mußten unsere im Vordertreffen befindli⸗ chen Truppen eine heftige Kanonade aushalten, womit sie der Feind bestrich. — Als das Corps Romarino'’'s Borow passirt hatte, stellte es sich dicht an der Oesterreichischen Graͤnze in Schlachtordnung auf, indem es dieselbe mit seinen hintersten Kolonnen beruͤbrte. Hier begann der Feind ein starkes Kanonenfeuer gegen unsere her⸗ annabenden Kolonnen. Indeß leuchtete aus allen seinen Bewegungen die Absicht hervor, sich uͤber die Graͤnzen der Russischen Herrschaft zu begeben, wozu ein Weiterruͤcken von 20 Schritten hinreichte. Da nun der General⸗Adjutant Baron Rosen einen so unnuͤtzen Verlußn von Menschen vermeiden wollte, befahl er den Truppen, sich aus der Schußweite zu entfernen, und beschraͤnkte sich darauf, die Posi⸗ tion der Insurgenten von vorn und von den Seiten zu umzingeln, wodurch sie bewogen wurden, mit der Kanonade einzuhalten und von neuem einen Parlamentair abzusenden. — Der Oberst Podezaskt verlangte ihrerseits einen zweitaͤgigen Waffenstillstand, um Auskunft daruͤber zu erhalten, auf welcher Grundlage die Capitulation von Warschau beruhe, und erklaͤrte, daß Romarino mit seinem Corps alles dasjenige zu erfuͤllen bereit waͤre, was die Armee in Warschau zugestanden haͤtte. Leicht konnte man in diesem Verlangen den Wunsch der Insurgenten durchschauen, Zeit zu gewinnen, umn eine Moͤglichkeit auf,‚ ufinden, wie sie uͤber die Graͤnze sich durchschlagen oder uͤber die Weichsel gelangen koͤnnten, zu welchem Zweck in Zaͤ⸗ wichost schon Fahrzeuge in Bereitschaft gebracht wurden; daher wurde ihnen die desinitive Antwort ertheilt, daß sie auf jeden Fab, so wie es ihnen schon fruͤher angekuͤndigt worden, die Waffen nie⸗ derlegen und sich unbedingt der Gnade des Monarchen ergeben müͤßten. Da Romarino diese Antwort zu wiederholten Malen durch seine Parlamentaire erhielt, so ging er in der Nacht vom 16ten auf den 17ten nach Gallizien, wo er am 18ten d. M. die Waffen streckte. — Unser Verlust an den oben genannten Orten betraͤgt nicht uͤber 500 Mann. Von dem Romarinoschen Corps wurden, außer einem großen Theil Getoͤdteter und Verwundeter, gegen 2000 Mann g⸗ kangen genommen, unter denen sich auch der Graf Wladislaus Za⸗ moyski und viele Offiziere hoͤheren und niederen Ranges befinden.
Das oben genannte Blatt theilt jetzt die Namen liste
derjenigen Militairs und Kriegs⸗Beamten mit, welche der Dolm⸗ schen Armee nicht gefolgt sind, oder um ihre Entlassung nachgesuch und bis zum 21 N
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21. September ein chließlich von neuem Sr. Ma⸗ jestät dem Kaiser und König den Eid der Treue geleistet, oder sich über die Gränze begeben und dort ihre Unterwürfigkeit kund gethan haben. Es befinden sich darunter folgende Generale: Isider Krasinski, Johann Malletski, Lukas Bieganski, Anton Darewski, Peter Bontemps, Johann Tomizki und Auten Pate⸗ lowski.
Der Graf Friedrich Searbek hat sich auf einige Zeit auifs Land begeben; doch wird er in kurzem wieder hier zurück ecs wartet.
Der Kommandant der H Baron Korff, hat von Sr. X. Klasse erhalten.
Der General Woznikin und der General⸗Major, Fürst Geo liczhn, von der Suire Sr. Majestät, und der Staats⸗Rath Wonda, sind in Warschau angekommen; auch General Berg ist gr⸗ stern aus dem Hauptquartier der Polnischen Armee wieder nach der Hauptstadt zurückgekehrt; Letzterer ist zum General⸗Adjnta⸗ ten ernannt worden.
Der Warschauer Kurier meldet, daß sich der ehemalige Vice⸗Präsident der Stadt Warschau, Hecr Lubowidzki, gegent a ig in St. Petersburg befinde.
Die Cholera hat jetzt in den Warschauer Militair⸗Lazarethen fast ganz aufgehört, und seit einigen Tagen sind überhanpt nnr noch sehr wenige Personen davon besallen worden. -
Am 20sten d. M. wurden auf dem Münzplatze die ver loosten Pfandbriefe sammt den dazu gehörigen Coupons öffent lich verbrannt. ““
mptstadt Warschau, General⸗Major
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