8 tel gebildet, und es war ein freudiger Anblick, wie der Nähr⸗ und Wehrstand im schönsten Einklang durch einander saß. Das von dem Divistons⸗Commandeur, Hrn. Gen. v. Thiele, ausgebrachte Lebehoch unseres theuren Landesvaters erfaßte alle Herzen, und mit sreudigem Dankgefühle gegen den Geliebten und Verehrten stimmte Alles ein, als darauf der Herr Regierungs⸗Chef⸗Prasi⸗ dent von Reiman im Namen der Bewohner Achens das anwe⸗ sende Militair begrüßte und in sinnig gewählten Worten darlegte,
8
wie sehr Alchen auch diesen Beweis der Huld des besten Königs
würdige. — Wo solche Liebe und Eintracht herrscht, wird das Gute gedeihen! Gott erhalte den König!“
Durch vielfältige Anfragen veranlaßt, machen wir hierdurch von Amtswegen bekannt, daß niemals davon die Rede gewesen ist, die Vorlesungen der hiesigen Universität für das bevorste⸗ hende Winterhalbejahr auszusetzen, sondern daß dieselben unfehl⸗ bar werden gehalten werden. Der bisherige Verlauf der Cho⸗ lera⸗Epidemie hierselbst, in deren vierten Woche wir jetzt stehen, bietet nach Maaßgabe der Bevölkerung und im Vergleich mit anderen Städten, die von diesem Uebel heimgesucht sind, ein daß wir dem Winter ohne ängst⸗
Jedoch sind sowohl von Sei⸗ als auch von den Studirenden,
so berühigendes Verhältniß dar, liche Besorgnisse entgegensehen.
ten der akademischen Behörde,
ddie erforderlichen Anstalten getroffen, um Ansteckung im Univer⸗
sitaͤtsgebäude zu verhüten und in vorkommenden Krankheitsfällen schleunige Hülfe zu leisten. Berlin, den 22. September 1831.
Rektor und Senat der hiesigen Königlichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universttät.
1 *
.
Cholera.
In der Residenzstadt Berlin waren— erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 8. Okt. Mittags 1187 281 747 159 Hinzugek. bis zum 9. Okt. Mittags 2122 14 17 155 Bis zum 9. Okt. Mittags Summa 1214 295 764 155 Hierunter sind vom Militair 12 2 8 2 In ihren Wohnungen werden behandelt 101 Personen, in den Hospitälern 54. Regierungs⸗Bezirk Potsdam. In der Stadt Potsdam sind 1 4 G erkr. genes. gest. Bestand. bis zum 5. Oktober 16 2 nmen am 6. . 2 4 5 8. 6
xnAaaemAen
Summa 19 1 6 hierunter vom Militair 1 . 1 Kreis Teltow⸗Storkow. Bis zum 5. Oktober sind in Riplos 25 Personen erkrankt, 11 gestorben; in Spreenha⸗ gen 21 erkrankt, 13 gestorben.
Hinzugekommen am 4.
hinzugekommen am 3. 11“ 9
Sullnowko ausgebrochen, in 12 Dörfern der Umgegen auch aus 15 Ortschaften des ten Zeit ganz gewichen.
In der Woche vom 22. bis 29. September haben sich im 249 Erkrankungen ergeben, also 653 weniger, als in der Woche vom 15. bis 22. Sept. Es sind aber bis zum 29. Sept. überhaupt
ganzen Regierungs⸗Bezirk nur
ö“
Regierungs⸗Bezirk Stettin. In Stettin waren erkr. genes.
bis zum 3. Okt. 225 665 148 12
‿
6.
—2 1. 2
dõ Urg
gest. Bestand.
Summa 2 ““ Seit dem Erscheinen der Cholera in Stettin sind “ erkrankt gesiorben 18 15 51 1 I“ 37 2 6ten 19 Regierungs⸗Bezirk Königsberg. In der Stadt Königsberg waren erkr.
2ʃ8
8 U N b P
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.
gen. gest. B bis zum 2. Oktober 575
* 2*
27 2 4.
genesen
2 Summa 1582 58. ddarunter Militair 117 43 Ausbrüche der Cholera sind bemerkt:
Königsberger Landkreis, in Altstädtscher Ziegel⸗ hof und Dammkrug bis zum 30. Sept.;
Kreis Memel, in Szemgrinden am 22. Sept.;
Kreis Wehlau, in Neuendorf und Poppendorf bis zum 30. Sept.; Kreis Labiau, in Agillen und Pronitten bis zum 28. Sept. Im ganzen Regierungs⸗Bezirk sind bis zum 30. September 4737 Personen erkrankt, 1709 genesen, noch krank.
Regierungs⸗Bezirk Danzig.
In der Danziger Vorstadt Neufahrwasser ist am 5ten Okt. noch eine Person an der Cholera erkrankt, auf verstorben, so daß Danzig wieder ohne Cholerakranke ist. In Elbing sollte die völlige Gesundheits⸗Erklärung der Stadt bereits am 3. Okt. erfolgen; wegen neuer Erkrankung ei⸗ ner Person an der Cholera am 2. Okt. ist jene Erklärung n. ausgesetzt worden.
Regierungs⸗Bezirk Marienwerder. In der Stadt
Im Schwetzer Kreise ist die Cholera am
erkr. genes. 4198 1630
2859 gestorben, 169 aber gleich dar⸗
och
Marienwerder sind bis zum 4. Oktober bereits 4 Sterbefalle an der Cholera vorgekommen. 26. Sept. in hat aber in der Stadt Schwetz und d gänzlich aufgehört; eben so ist ste Strasburger Kreises in der letz⸗
cour. 87. 70.
gest. Bestand. 2366 202.
* ANRNRregierungs⸗Bezirk Posen. In der Stadt Posen ist der letzte noch vorhandene! lerakranke am Aten Okt. genesen. Alußerdem hat die Cholera in den Städten Pleschen
Kornik wie auch in dem Kreise Schroda ganz aufgehört,
Die armen und unmündigen Kinder, welche durch die schende Cholera⸗Seuche vater⸗ und mutterlos geworden, p um Hülfe. Für die vielfach erprobte Mildthätigkeit der hiesh Einwohner genügt diese Anzeige, um ihre Theilnahme fün nothleidenden Waisen zu erwecken.
Die Unterzeichneten, mit der Bildung eines Vereinzt Unterstützung und Erziehung solcher verwaister Kinder bif tigt, bitten um milde Beiträge zu diesem Zweck. w
Ueber die innere Einrichtung des Vereins, so wie ibe Verwendung der eingehenden Beiträge, welche in dem Die kale des Königlichen Kuratoriums für die Krankenhaus⸗An genheiten (Französische Straße Nr. 42.) gegen Quittung ing pfang geuommen werden, soll öffentliche Rechenschaft abg, werden.
Berlin, den 25. September 1831.
v. Auerswald, Major. Bode, Justizrath. Dr. Klu Geh. Medizinalrath. Kunowski, Justizrath. Marche Justizrath. Rust, Prästdent. Schulze, Geh. Ober Regierungsrath. Dr. Wagner, Professor. Auswärtige Börsemm 8 12 IIamb urg. 7. Oktober. 892
Oesterr. 5proc. Metall. 79 ½. 4proc. 68 ½. Bank-Actien 950.
Engl. Anl. 88 ⅛. Russ. Anl. Hamb. Cert. 82. Poln. 100 ¾. Dän.
q11A“” ö5proc. Metall. 80 1x. 4proc. 71. Part.-Oblig. 121 ¾. ] Actien 975.
Königliche Schauspiele. Montag, 10. Okt. Im Schauspielhause: Friedrich A. in Madrid, Schauspiel in 5 Abtheilungen, von C. Blum. Mittwoch, 12. Okt. Im Opernhause: Die Schweizen milie, Singspiel in 3 Abtheilungen; Musik von Weigl. †
Fischer: Emmeline, als Gastrolle.) Hierauf: Die jungen!
sionairinnen, komisches Ballet in 1 Akt, von Ph. Taglion.
Königstädtisches Theater. Montag, 10. Okt. Benveuuto Cellini, oder: Das der Porzia, Lustspiel in 4 Akten.
Aarfeese c do EeeEFes ERmhünRee erreIPSSN s HMdCaes TEE-Keenn Neergen NEUESTE BI’RSEN- NACHRICIITEN. Paris, 3. Okt. öproc. Rente Pr. compt. 87. 75.
Zproc. pr. compt. 58. 55. sin cour. 58.
proc. Meap. Bu cour. 69. 50. 5proc. Span. Rente perp. ℳ Frankfurt a. M., 6. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. 8
80. 4proc. 69 ½¼ 692⁄. 2¹proc. 40†. 40 ⅞. 1proc. 17. Vr. 2
Act. 1161. 1158. Partial⸗Obl. 118 3¾. Loose zu 100 Fl. 1643
Poln. Loose 51 ½. 51 ⅛.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. ——
Gedruckt bei A.
Bekanntmachung.
eEdietal⸗Ladung... Auf Antrag der Ehefrau des Einwohners Simon Werver, Sovhie Christiane Friederike Meyer, aus dem hiesigen Amtedorfe Frose, wird deren Bruder, Johann Christoph Meyer, welcher im Jahre 1812 als Fuͤselier unter den Herzogl. Anhalt⸗Bernburgschen Contingents⸗Truppen den Feldiug naͤch Rußland mitgemacht, von da aber nicht wieder zuruͤckgekehrt, auch seit der Zeit von seinem Leben und Aufenthalt nicht die geringste Nachricht ergehen lassen — oder dessen etwaige rechtmaͤßige Leibeserben, hierdurch geladen, wegen seines Erbantheils aus der elterlichen Verlassenschaft der ver⸗ storbenen Goirtliev Meyerschen Eheleute zu Frose, laͤngstens binnen
hier und Dienstag, den 20. Deiember 1831, entweder in Person oder durch einen gehoͤrig Bevollmaͤchtigten vor Herzogl. Justiz⸗Amte allhier zu erscheinen, widrigenfalls er nach Ab⸗ lauf dieser Frist in Gemaͤßheit des hiesigen Landesherrlichen Edicts vom 2 Dezember 1779, fuͤr todt erklaͤrt, und sein gedachtes Erb⸗ Antheil seiner obgenannten Schwester, als naͤchsten gesetzlichen Er⸗ bin, zugesprochen werden soll. Hoym, am 12. August 1831. 1 Herzogl. Anhalt. Justiz-Amt daselbft. (L. S.) Fokke.
Literarische Anzeigen.
Bei W. Engelmann in Leipzig ist so eben erschienen., und an alle Buchhandlungen, in Berlin an C. F. Amelang, Bruͤder⸗ straße Nr. 11, versandt: Goldsmith, O., the Vicar of Wakefield. A Tale. Accentuirt,
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Rheine. Von W. Alexis. II.
Novelle von
A. Brockhaus.
neuesten Zeit. 28
G“
Auch unter dem Titel: ö“ Aktenmaͤßige Darstellung der Versuche Deutschland in Revolu⸗ ttions⸗Zustand zu bringen. Herausgegeben von C Follen⸗ berg. 8 8 Wie bereits bei der Ankuͤndigung des 5ten Heftes (enthal⸗
tend die Geschichte der geheimen Verbindungen in Polen, gr. Sro.
22 ½ sgr.) bemerkt wurde, gruͤnden sich diese geschichtlichen Dar⸗ stellungen lediglich auf die aktenmaͤßigen, also authen⸗ tischen Quellen, und duͤrfen deshalb unpartheiischen Geschichts⸗ freunden besonders empfohlen werden.
Neuere Verlags⸗Unternehmungen von Wilhelm Ludwig Wesché in Frankfurt a. M., welche um beigesetzte Preise durch alle solide Buchhandlungen Deutschlaͤnds zu beziehen sind (in Ver⸗ lin durch Ludwig Oehmigke, Burgstraße Nr. 8 an der langen Bruͤcke und in Neu⸗Ruppin): “ b
Eckartshausen, Hofrath von, Gott ist die reinste Liebe. Mein⸗ Gebet und meine Betrachtung. Bearbeitet von Loth. Friedr. Marx. 8vo. fein Velinpapier mit 6 Kpfrn. 1 Thl. 5 sgar.
Dasselbe, 8vo. Velinpapier mit 6 Kpfrn. 25 sgr. 19
Dasselbe, Svo. Druckpapier mit 6 Kpfrn 15 sgr.
Durch die vorzuͤgliche Bearbeitung des verehrten und hochwuͤr⸗ digen Herrn Geistl. Raths Dr. Loth. Fr. Marx hat das obige Ge⸗ betbuch so unendlich an innern Werth fuͤr den katholischen Christen gewonnen, daß es der Verlagshandlung zur besondern Pflicht wurde, auch in einer gefaͤlligen und guten Ausstattung dieses so sehr be⸗ liebte Andachtsbuch in die Welt zu fuͤhren. 8—
Gehrig, Joh. Mart., neueste Volkspredigten und Homilien auf alle Sonntage des katholischen Kirchenjahrs. 2 Thle. 2te
Auflage. gr. 8vo. 1 Thl. 15 sgr. K
Dessen sonn⸗ und festtaͤgliche Predigten fuͤr das ganze katholische
Kirchenjahr nebst mehreren Predigt⸗Entwuͤrfen und Gelegen⸗ heits⸗Reden. Entworfen und gehalten in den Jahren 1817 bis 1819. 2te Aufl. 4 Thle. gr. 8vo. 3 Thl. 10 sgr.
Irwing, Washington, des Christoph Columbus Leben und Reisen, aus dem engl. uͤbersetzt, von Dr. F. H. Ungewitter. 4 Thle. Svo. 3 Thl.
Der Werth der obigen Schrift ist iu anerkannt, um noch etwas daruͤber sagen zu koͤnnen, die Uebersetzung ist gut und Papier und Druck so, daß
Preußischen Staaten.
diese Ausgabe selbst unbilligen Anforderungen ent⸗
E“] 7 s b Lieber, M., vom Coͤlibat, Antworten auf Fragen, welche dem juͤngst zu Hadamar im Verlage der Neuen Gelehrm Buchhandlung herausgekommenen Bruchstuͤcke eines Gespric aͤber die Priester⸗Ehe aufgestellt sind. gr. 8vo. 1831. 9h Lingards, J., Geschichte von England seit dem ersten Einfa der Roͤmer- Aus dem Englischen uͤbersetzt von C. A. Freiher von Salis. 10 Baͤnde. gr. 8vo. Velinpapier. Praͤnumeratien,
preis 17 Thl. 15 sar. 1
Desselben Werkes 11r und 12r Band. üͤbersetzt von K. P. Ber. gr. 8vo. Velinp. Praͤnumerationspreis 3 Thl. 15 sar.
Von diesem ausgezeichneten Werke, uͤber dessen besondern Wen alle Zeitschrften Englands, Frankreichs und Deutschlands nur en Urtheil aussprechen, sind jetzt die letzten 2 Baͤnde unter der Prest und werden noch im Laufe dieses Jahres erscheinen. Obgleich d Praͤnumerationspreis bei der vorzuͤglichen aͤußeren Ausstattung d Werkes so sehr gering ist; so sieht sich die Verlagshandlung denm veranlaßt, denselben noch eine Zeitlang fortbestehen zu lassen um die Anschaffung auch minder Bemittelten zu erleichtern.
Reider, J. E. v., Blumen⸗Kalender, oder die monatlich
Verrichtungen bei der Blumenzucht im Garten, Glas⸗ u. Treibhaus, im Zimmer und vor dem Fenster. gr. 8. geh. 20 f Dessen: Der Kuͤchengarten, oder Handbuch des Gemuüͤsebaues! Garten, auf dem Felde und in warmen Beeten. Mit ein ꝛANLnhange: die Kultur der Ananas, der Melonen, des Safrat und des Rosmarius. gr 8vo. geh. 1 Thl.
Die saͤmmtlichen Schriften des Verfassers dieser zwei Wen haben sich einer solchen Aufnabme bei dem Publikum zu erfren gehabt, daß auch die obigen, uͤber welche schon mehrere Rezenst—
nen sich guͤnstig ausgesprochen, ein gleiches erwarten durften ufßß
auch erhalten haben.
Riousseau, Joh. Bapt., Bernsteine, Dichtungen und Novell
gr. 8vo br. 1 Thl. 1
Stapf, Fr., Geistesuͤbungen fuͤr Geistliche. Nach dem Frant sischen: Discours sur le saint ministère Nebst einem Anhan das Bild eines guten Seelsorgers, dann Morgen⸗ und Aben gebete für junge Geistliche von J. A. Sambuga u s. w. emn haltend. Dritte verbesserte Auflage. 8vo. geh 15 sgr.
Dessen vollstaͤndiger Pastoral⸗Unterricht uͤber die Ehe, oder uͤh
das gesetz⸗ und pflichtmaͤßige Verhalten des Pfarrers vor,
und nach der ehelichen Trauung, nach den Grundsaͤtzen des fh tholischen Kirchenrechts, mit steter Ruͤcksicht auf die Ciws gesetze. Neu herausgegeben und bedeutend vermehrt von Kal
Egger. Fuͤnfte Auflage. gr. Svo 2 Thl.
Seit dem Jahre 1823 hat sich nun obiges Werk eines solcht Beifalles zu erfreuen gehabt, daß schon die 5te Auflage noͤkt wurde. Durch die Bearbeitung und Vermehrung der 4ten⸗ Auflat durch den hochwuͤrdigen Domkapitular und Offieial Herrn Kal Egger hat dieses Werk so sehr gewonnen, daß es ein fast uneln behrliches Handbuch jedes katholischen Geistlichen geworden ist un gewiß auch als Lehrbuch zum Unterrichte junger Geistlicher gal besonders zu empfehlen ist.
8 DI., . die Natur und Heilung der sporadischen und epidemischen Cholera— Nach dem Franzoͤsischen bearbeitet von Dr. A. Clemens. Svo. 1831. geheftet 7 ¾l sgr. Der Werth dieser Schrift ist wohl dadurch am meisten beuk kundet, daß binnen Kurzem ein
G 8 uͤber 4 1
Rein zweiter Aodruck veranstaltet me den mußte, bevor es noch oͤffentlich bekannt gemacht war.
ar die Stadt erleuchtet. — Am selbigen Tage um
ovsin
Berlin, Dienstag den 11ten Oktober.
üeAseREe
EE
d“
2
4
—, —
Fronik des Tages.
Der Justiz⸗Kommissarius Stolterfoth zu Königsberg zualeich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts Königsberg bestellt worden.
Der bei dem Land⸗ und Staͤdtgerichte zu Schwelm fun⸗ ende Justiz⸗Kommissarius Tendering ist zugleich zum No⸗ rius in dem Bezicke des Ober⸗Landesgerichts zu Hamm bestellt orden.
Seianntmachung. “
Bei der diesjährigen Preis⸗Bewerbung der Zöglinge des
öniglichen Gewerbe⸗Instituts wurden die Preise, wie folgt,
theilt:
J. Die silberne Denkmünze wurde zuerkannt:
1 Zöglinge A. Matthäi aus Mühlhausen, Regierungs⸗Be⸗
zirks Erfurt, in der Phystk und Chemie und im Maschinen⸗ zeichnen; 1 Zöglinge C. Kayser aus Berlin, in der Statik, Mechanik und Hydrostatik; 1t Zöglinge C. Beckers aus Achen, im freien Handzeichnen; Zöglinge C. Holtzhausen aus Gleiwitz, Regierungs⸗Be⸗ zirks Oppeln, für den besten Entwurf, die Berechnung und Veranschlagung einer vollständigen Leinwand⸗Appretur⸗An⸗ stalt nach Englischer Art.
II. Die eherne Denkmünze wurde zuerkannt: Zöglinge J. C. Wünsch aus Herzberg, Regierungs⸗Bezirks Merseburg, in der Physik und Chemie, so wie im Hand⸗ zeichnen; Zöglinge Mathema zeichnen; Zöglinge F. W. Pattberg aus Elberfeld, im Modelliren vad Enren.
C. T. Schmidt aus Potsdam, in der reinen k, dem gemeinen Rechnen und im Maschinen⸗
(gez.) Beuth.
Eud.
St. Petersburg, 1. Okt. Seine Majestät der Kaiser ben den General von der Infanterie, General⸗Adjutanten Ba⸗
Rosen l., zum Commandeur des abgesonderten Kaukasischen rps, den General⸗Major Stegelmann I., der die in St. tersburg verbliebenen zweiten Bataillone der 1sten Garde⸗ fanterie⸗Diviston und die Garde⸗Equipage befehligt, zum mmandeur des Leibgarde Jäger⸗Regiments und den General⸗ ajor Walchowski zum Ober⸗Quartiermeister des abgesonderten aukasischen Corps ernannt.
Der General⸗Intendant der ersten Armee, General⸗Lieu⸗ ant Piragow, ist, auf sein Ansuchen, wegen völlig zerrütteter esundheit, des Dienstes in Gnaden entlassen worden.
Am 26. September wurde auf dem Wolchowschen Gottes⸗ eer der Leichnam des verewigten General⸗Feldmarschalls Gra⸗
Diebitsch⸗Sabalkanski, nach dem Ritus der evangelischen rche, mit allen seiner Würde und seinen Verdiensten zukom⸗ nden Ehrenbezeugungen zur Ruhe bestattet.
Beim Ablauf des durch den Ukas vom 8. (20.) Oktober 80 bestimmten 10jährigen Termins war es nöthig, zu einer en Anordnung für den Handel und das Zollwesen in Trans⸗ kasten zu schreiten, um es einerseits den veränderten Verhält⸗ en, dem gegenwärtigen Umfange dieser Länder und den Vor⸗ ilen der vaterländischen Manufaktur⸗Industrie angemessen zu chen, andererseits auch so viel als möglich den Handel mit
Auslande zu erleichtern. Aus diesen Gründen ist, auf den trag des Finanz⸗Ministers, unterm 3. (15.) Juni eine Kai⸗ l. Verfügung ergangen, welche theilweise in der gestrigen ndels⸗Zeitung enthalten ist. Nach Inhalt der im ersten pitel derselben befindlichen allgemeinen Bestimmungen, soll
Ober⸗Befehlshaber in den gedachten Provinzen wirksame aaßregeln zur Sicherung der Handels⸗Straßen und zum Schutz
Handeltreibenden bei den angränzenden Persischen und Tür⸗ hhen Machthabern nehmen. — Ju Astrachan soll eine Navi⸗ ons⸗Schule errichtet werden. — Dem 2ten Kapitel zufolge,
an der Euxinischen Küste Transkaukasiens der Europäische lltarif mit einigen Modificationen gelten; es dürfen jedoch ropätsche, wie Astatische und Kolonial⸗Waaren, welche gerade
a Auslande oder aus anderen Russischen Häfen nach Trans⸗ kkasten gebracht sind, nicht von da laͤndeinwärts nach Rußland ageführt werden.
Aus Jsmail vom 31. Aug. (12. Sept.) wird gemeldet: Gestern wurde hierselbst das Alexanderfest mit feierlichem Gottes⸗ nste begangen. Bei Anstimmung des Hymnus für das Wohl⸗
gehen Sr. Kaiserl. Majestät und des Kaiserl. Hauses feuerte
Brandwache der Donau⸗Flotilte 101 Kanonenschusse ab. arauf gab der Commandeur des 38sten Jäger⸗Regiments, berst Anakiew, ein Mittagsmahl, bei weschem Toasts auf das ohlergehen der Kaiserl. Familie, des neugebornen Großfürsten,
Russischen Truppen und aller getreuen Unterthanen geleert lrden. In den Klang der Pokale mischten sich die Töne der dmusik und das freudige Hurrah aller Anwesenden. Die oldaten wurden in einem benachbarten Lokale gespeist. 7 r achmittags entstand eine Feuersbrunst mitten in der Stadt weit der hölzernen Buden. Gleich beim ersten Feuerlärm eil⸗ mdie Jäger zum Löschen herbei, deren Beispiel bald auch die rigen Einwohner folzten. Zum Gllück war es windstill, und gelang ihren vereinten Bemühungen, der Wuth der Flamme chranken zu setzen, so daß nur Ein Stadttheil gelitten hat.“
Die Nordische Biene meldet in einem Schreiben aus
Werchne⸗Udins: *) „Am 22. Jult (3. Aug.) trat nach der auf den Sonnen⸗Untergang erfolgten Dämmerung plötzlich eine dort ganz ungewöhnliche Helle ein, die so sehr zunahm, daß man da⸗ bei die feinste Druckschrift lesen konnte, und währte die ganze Nacht hindurch.**) Das Centrum dieses Licht⸗Phänomens, welches nicht dem gewöhnlichen Nordlichte glich, zeigte sich an⸗ fangs in Nordwest und rückte darauf allmälig gegen Osten. Um Mitternacht stand es gerade im Norden und naherte sich alsdann dem Sonnen⸗Aufgange. — Der Korrespondent zieht hieraus den Schluß, die Erscheinung sey von der Sonne selbst ausgegangen. Der Mond, damals im letzten Viertel, war um 12 Uhr aufge⸗ gangen, allein glanzlos und röthlich. Den südlichen Horizont hatten Wolken bedeckt, den nördlichen umflorte ein dünner Nebel; hin und wieder schimmerte ein Stern.“ In Tawastehus (Finnland) hat am 26sten v. M. eine hef⸗ tige Feuersbrunst, welche um 7 Uhr Abends in dem Hause eines dasigen Kaufmanns ausgebrochen war, den größten Theil der Stadt in Asche gelegt. hA“
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 3. Oktober. Der Gesetz⸗Entwurf wegen der Getreide⸗Einfuhr in Bordeaup gab in dieser Sitzung zu einer sehr lebhaften Debatte Anlaß, in deren Laufe sich die Herren Lamarque und Laurence gegen den Entwuecf, der Marquis v. Bryas (Maire von Bordeaux) aber zu Gunsten desselben vernehmen ließen. Hr. v. Gréa ver⸗ langte, daß man das Gironde⸗Departement nur auf ein Jahr in die Departements der dritten Klasse, wo die Getreide⸗Einfuhr schon erlaubt ist, wenn das Hektoliter 20 Fr. (statt 22 Fr.) gilt, aufnehme. Der General Lamarque dagegen wollte, daß diese Versetzung erst dann erfolge, wenn der Wenen auf den Märkten zu Mont⸗de⸗Marsan, Toulouse, Agen und Montauban mehr als 20 Fe. gelte. Dieser Vorschlag wurde lebhaft bekämpft und nach zwei Abstimmungs⸗Versuchen augenommen. Als indessen hierauf über das gesammte Gesetz abgestimmt wurde, ward dasselbe mit 196 gegen 142 Stimmen verworfen. — Die Versammlung beschäftigte sich sodann aufs neue mit dem Pairs⸗Gesetze. (Eine ausführlichere Mittheilung morgen.)
Paris, 3. Oktober. Die Herzoge von Orleans und Ne⸗ mours musterten gestern im Hofe der Tuileriren zwei Insanterie⸗ Bataillone, 1 Kavallerie⸗Regüntent und 2 Batterieen von der hiesigen Garnison. — Gestembvend fand eine glänzende Em⸗ pfangs⸗Cour in den Tuilerieen statt, zu der sich über 100 Mar⸗ schälle, Generale und Stabs-⸗Offiziere und 150 Deputirte einge⸗ funden hatten.
Mazdame Adelaide, die Schwester des Königs, wird, dem Vernehmen nach, den Palast Elisée⸗Bourbon beziehen.
Die Pairs⸗Kammer wird sich heute versammeln, um eine Mittheilung der Regierung zu empfangen.
Ueber die unlängst auf verschiedenen Punkten Frankreichs vorgefallenen unruhigen Aufteitte enthält der heutige Moniteur einen ziemlich ausfuͤhrlichen Artikel, worin es im Wesentlichen heißt: „Seit einiger Zeit haben in mehreren Departements Un⸗ ruhen unter mannigfachen Vorwänden, aber mit einer gewissen Uebereinstimmung stattgefunden, die auf eine vorherige Verabre⸗ dung und auf einen gemeinsamen Zweck schließen lassen könnte, wenn man gegen die Feinde der Regierung dieselben unfreundli⸗ chen Voraussetzungen wagen wollte, mit denen sie selbst stets ge⸗ gen die Verwaltung hervortreten. Die Weinsteuer, die Einnahme von Warschau, die Zölle, — dies sind die Gegenstände, die fast gleichzeitig in Perpignan und in Grenoble, in Straßburg und in Toulonse die Gemüther in Bewegung gesetzt haben. Mate⸗ rieller Unfug ist die Folge davon gewesen. Doch, wir wollen uns nicht länger bei Ereignissen aufhalten, denen glücklicherweise rasch ein Ziel gesetzt worden ist und die jetzt nur noch zu dem Ressort der Gerichtshöfe gehören. Ein moralischer Unfug aber, ungleich wichtiger, als jener, und den wir der Regierung wie dem Lande zu bezeichnen uns beeilen, hat auf alle Freunde unserer Institu⸗ tionen und der öffentlichen Ruhe einen lebhaften Eindruck ma⸗ chen müssen; wir meinen einerseits die Theilnahme einiger Na⸗ tional⸗Gardisten an gesetzwidrigen Handlungen, andererseits die verfassungswidrigen Zugeständnisse, die einige Beamten den Ur⸗ hebern jener Handlungen machen zu müssen geglaubt haben. Die Regierung hat ihrerseits nicht versehlt, dasjenige zu thun, was ein solcher Zustand der Dinge von ihr erheischte. Ein in mehr als einer Hinsicht achtbarer Verwalter, der Präfekt von Straßbuürg, ist in Folge der Zugeständnisse, zu denen er sich unbesugter Weise verstauden hatté, sofort von seinem Amte abberufen worden. Selbst die entschiedensten Gegner der Regierung haben diesen Beschluß nicht tadeln, jenes Betragen nicht entschuldigen können; wacum? weil es, inmitten so vieler Leidenschaften und Thorheiten, so vieler Schmähungen und Sophismen, doch noch Niemanden giebt, der es wagte, laut und offen die Verachtung des Gesetzes zu predigen. Zwar verletzt man dasselbe täglich, doch giebt man sich dabei im⸗ mer das Ausehen, als ob man die größte Achtung davor hege; man fühlt, daß von dem Tage an, wo das Wort „Gesetz“ aus dem Wörterbuche der Regierung verschwände, diese und mit ihr die ganze Gesellschaft zu Grunde gehen müßten. Für das Ge⸗ meinwohl giebt es sonach nichts Nachtheiligeres, als wenn ein
Beamter, dem speciell die Aufrechthaltung und Vollziehung des
Gesetzes obliegt, dasselbe aufgtebt: zehn Volks⸗Auflaufe wirken nicht so verderblich, als ein solches Zugeständniß Seitens der Obrig⸗ keit. Man wird uns vielleicht eimwenden, daß ein Gesetz schlecht, unausführbar und dem Geiste unserer Regierungsform zuwider seyn könne. Hierauf antworten wir aber, daß eben diese Regie⸗ rungsform die geeignetsten Mittel zur Abhülfe bietet. Haben wir nicht das Petitions⸗Recht, die Preßfreiheit, die Deputirten⸗ Wahl, die Initiative der Kammern? Alber ohne Gesetze ist keine
*) Gouvernement Irkutsk 6338¾ Werst von St. Petersburg. *) Zur selbigen Zeit fand hier, wie seiner Zeit gemeldet worden,
ein aͤhnliches Phanomen statt.
Folgen eines solchen Beispiels zu bewegen.
Freiheit denkbar. Der vorherrschende Gedanke bei der Errichtung unserer trefflichen National⸗Garde nach der Revolnion von 1830 war daher auch, das Gesetz unter ihren Schutz zu stellen. Ab⸗ gesehen von den Grundsätzen des Gehorsams und der Enthal⸗ tung von jeglicher gemeinsamer Berathung, die in allen Ländern und zu allen Zeiten für die bewaffnete Macht gegolten haben, würde also die National⸗Garde sich bei uns einer groden Inkonsequenz schuldig machen, wenn sie, die die letzte Revoln⸗ tion gepriesen und die daraus hervorgegangene Regierung be⸗ sestigt hat, jetzt sich irgend eine Maaßregel erlaubte, die gegen N gesetzliche Drdnung verstieße. Die große Majorität unserer National⸗Gardisten fühlt dies auch vollkommen, und es schmerzt sie daher, zu sehen, wie sehr das Betragen einiger ihrer Kame⸗ raden an gewissen Orten gegen das ihrige absticht. Daß 250 von diesen, in der Uniform und bewaffnet, aus eigenem An⸗ triebe ausmarschiren, um ein Gesetz zu verletzen, eine Zollstätte zu verwüsten und das Schmuggler⸗Handwerk zu begünstigen, ist eine so unerklärliche und glücklicherweise so seltene Verirrung, daß ohne Zweifel die bloße Erwähnung derselben hinreichen wird, um das ganze Land und die Bürger selbst, die sich dazu haben verleiten lassen, zu reiflichem Nachdenken über die verderblichen nes sol Mit Vergnügen er⸗ kennen wir übrigens an, daß, sobald die Regierung die Verspre⸗ chungen des Präfekten für ungültig erklärt und den früheren Zu⸗ stand der Dinge wiederhergestellt hatte, der Unsug auch auf⸗ hörte und die Zoll⸗Erhebung nach wie vor wieder stattfand. An die Stelle des Volks⸗Auflaufs trat eine Bittschrift, worin von dem Gesetzgeber die gewünschte Abhülfe verlanzt wurde. Die Abberufung des Präfekten von Straßburg bestimmt klar und deutlich die Gränze der Pflichten unserer Staats⸗Beamten und die unveränderliche Linie, die die Central⸗Verwaltung sich in ihren Beziehungen zu ihnen vorgezeichnet hat. Was die Natio⸗ nal⸗Garden betrifft, so hat ein neuerliches Beispiel ihnen die Unparteilichkeit der Regierung bewiesen; denn als die Maires einiger großen Städte unlängst in sie drangen, die Llbsendung von Deputationen von National⸗Gardisten an die Pariser Na⸗ tional⸗Garde zu gestatten, um dieser für ihre Hingebung zu dan⸗ ken, verweigerte sie ihre Zustimmung zu einem solchen Schritte, indem sie sich in die Regeln politischer Vorsicht und militatri⸗ scher Disciplin verschloß, die den bewaffneten Corps jedwede Be⸗ rathung und Votirung einer Adresse verbieten. Gewiß fiel es ihr schwer, eine Huldigung zurückzuweisen, die mit so vollem Rechte dem Kerne der Pariser Einwohnerschaft sür die großen, dem Throne und dem ganzen Lande von ihm gebrachten Opfer, dargeboten werden sollte. Aber die Behörde mißt nicht mit zwei Maaßen; das Gesetz für Alle oder gegen Alle: dies ist ihre Auf⸗ gabe und sie wird sie getreulich lösen, weil in diesem Wahlspruch allein das Heil und die Zukunft einer Revolution beruhen, die durch das Gesetz und für das Gesetz unternommen worden ist.“
Der Moniteur enthält auch, nach der hier erscheinenden Re⸗ vue britannique, deren Redacteur der neue Polizei⸗Präfekt, Herr Saulnier, ist, eine vergleichende Uebersicht der Ausgaben der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika und Frankreichs.
Durch eine Königl. Verordnung vom 24sten v. M. ist in Algier eine Direction der Fortificationen errichtet worden, die das ganze Gebiet der ehemaligen Regentschaft umfassen wird. Die Zahl sämmtlicher Befestigungs⸗Directionen Frankreichs, die bisher 24 betrug, wird dadurch auf 25 vermehrt; in Folge die⸗ ser Vermehrung ist die Anzahl der den Ingenieur⸗Stab bilden⸗ den Offiziere von 380 auf 400 erhöht worden.
Herr Jay äußerte vorgestern in der Kammer, als er über die Petition von etwa hundert Pariser Fabrikherren, welche die endliche Feststellung der Civil⸗Liste verlangten, Bericht abstattete, daß eine solche Feststellung im Interesse der Französischen Manu⸗ fakturen, so wie des Handels und Gewerbfleißes im Allgemeinen, wünschenswerth sey, indem die Künste in Verfall geriethen, die Talente entmuthigt und die Werkstätten für Luxus⸗Gegenstände geschlossen wären. „Diese Schlußfolgerung“, bemerkt die Gazetre de France, „soll darauf hindeuten, daß, je höher die Civil⸗Liste, um so blühender auch der Handel, um so reicher und gllcklicher das Volk seyn werde. Ein einziger Einwand reicht aber hin, um das Ungegründete dieser Behauptung zu beweisen, nämlich der, daß der Betrag der Civil⸗Liste, wenn gleich von den Kam⸗
mern nicht bewilligt, doch schon seit einem Jahre verausgabt ist,
und daß dessenungeachtet die Fabriken geschlossen sind und es der arbeitenden Klasse an Beschäftigung fehlt.“
Das Journal de Maine et Loire und der Breton melden, daß in den letzten Tagen des vorigen Monats mehrere Chess der Chouans, unter Anderem auch Delaunay der Sohn, von den Truppen gefangen genommen worden sind.
Die Aufstellung des Sanitäts⸗Cordons im Mosel⸗Devparte⸗ ment ist nunmehr beendigt; auf der ganzen Linie sind Barrak⸗ ken für die Truppen erbaut, zwischen denen Patrouillen die Ver⸗ bindung erhalten. Die Kontumaz⸗Anstalten sind in Forbach und Sierk.
Die Quotidienne macht darauf aufmerksam, daß das einzige Amendement zu Gunsten der Erblichkeit der Pairie von einem Redacteur des Constitutionnel (Herrn Jay) vorgelegt wor⸗ den sey.
Die Tribune ist gestern abermals auf der Post konfiscirt worden; dies ist die zweiundzwanzigste Beschlagnahme, welche dieses Blatt seit der Juli⸗Revolution trifft. b
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 3. Okt. Schon sehr frühzeitig war der Andrang des Pu⸗ blikums, um auf die erweiterten Zuschauer⸗Gallerieen des Haun⸗ ses zugelassen zu werden, sehr groß. Um 4 ¼ Uhr erschienen die ersten, Pairs auf ihren Pläͤtzen. Bittschriften zu Gunsten der Reform, von vielen tausend Individuen unterzeichnet, wurden von dem Herzoge von Sussex, dem Lord⸗Kanzlier, dem Herzoge von Norfolk, dem Grafen Grey und anderen Lords uͤberreicht; Graf v. Eldon übergab drei Bittschriften gegen
Resorm. Die Zahl der bereit gehaltenen. Dittschrif⸗