1831 / 288 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Zweitens, daß die Konferenz ohne Zoͤgern die vorstehenden Vorschlaͤge den Hollaͤndischen und Belgi⸗ sschen Bevollmaͤchtigten zur Annahme vorlegen soll. Die Hollän⸗ dischen Bevollmaͤchtigten und der Belgische Bevollmaͤchtigte, nach einander eingefuͤhrt, haben, mittelst der beiden anliegenden Erklaͤrun⸗ gen, dem Vorschlage ihre vollstaͤndige und vollkommene Beistimmung ggegeben. Die Bevollmäaͤchtigten der fuͤnf Hoͤfe haben demnaͤchf lihre Aufmerksamkeit auf die Schwierigkeiten gerichtet, welche fort⸗ waͤhrend in Bezug auf die Ueberschwemmungen in der Umgegend vpon Antwerpen, so wie in Bezug auf die an der Schelde errichte⸗ ten Barterieen, bestehen, und sind uͤbereingekommen, den beiden Par⸗ reien vorzuschlagen, augenblicklich Offiziere oder Kommissarien an DOrt und Stelle zu schicken, welche unter Vermittlung des Sir Ro⸗ bvert Adair und des General Belliard sich uͤber die Mittel zu ver⸗

8— staͤndigen haben wuͤrden, um gleichzeitig den Ueberschwemmungen Einhalt zu thun und die Befestigungen an der Schelde zu schleifen. (gcz.) Esterhazy; Wessenberg. Talleyrand. Palmerston.

8 Buͤlow. Lieven; Matuszewicz.“

Lüttich, 10. Oktober. Der König ist vorgestern Abend un 8 Uhr hier eingetroffen. Gestern Morgen ließ er die Bür⸗ gergarde von Namur die Revue passtren und nahm darauf meh⸗ rere Fabriken, die Citadelle und die Universität in Augenschein.

genen noͤthig machen duͤrfte.

Abends im Theater wurde der König mit lebhaften Freudens⸗- bbezeigungen empfangen.

Heute früh ist der König nach Verviers abgereist und wird gegen Mittag in Lüttich zurück erwartet. Die verwittwete Herzogin von Sachsen⸗Koburg ist ebenfalls hier

angekommen und im Pavillon⸗Anglais abgestiegen.

Am 7ten d. gegen 11 Uhr Abends ist in Spa ein heftiges

8 Feuer ausgebrochen, welches 16 bis 17 Häuser, worunter das

Hotel de Soubise und d'Ostende, in Asche gelegt hat.

Warschau, 10. Okt. Se. Majestät der Kaiser und Kö⸗ nig haben den Divisions⸗General Rautenstrauch zum Mitglied der provisorischen Regierung des Konigreichs Polen ernannt.

Die Allgemeine Zeitung bemerkt, daß ihr bis jetzt der Detailbericht in Bezug auf die vorgestern erfolgte Uebergabe der

Festung Modlin noch nicht zugekommen sevy.

Die Generale Fürst Galizin, Suchozanet, Tschitscherin, Le⸗ wandowski und Kryffzoff sind in hiestger Residenz angelangt. Auch ind der Baron Mohrenheim aus Krakau und die Gene⸗

ralm Kossezka aus Breslau zurückgekehrt. Von der Polnischen Armee sind die Generale Zoltowski, Kolaczkowski und Mühlberg hbier angekommen. Aus Thorn ist der Oberst Kanitz vom 1sten Preußischen Husaren⸗Regiment in Warschau angelangt.

Die Russischen Generale und Offtziere verschiedener Waf⸗ fen⸗Gattungen, die sich in Wolborz, Czenstochau und späterhin in Miechow besunden haben, sind vereits alle in ihre Regimen⸗ ter zurückgekehrt.

8 Es heißt, daß die der Polnischen Bank angehörigen Kapi⸗ talien, welche am Iten v. M. von Warschau abgeführt wurden, fast vollstaäͤndig zurückkommen werden.

Eingegangenen Nachrichten zufolge, ist leider in mehreren Wojewodschaften, namentlich in der Augustowoschen, die Rinder⸗ pest ausgebrochen. M““

Deuntschleand. 8 oDste bis 110te öffentliche Sitzung der Baier⸗ schen Deputirten⸗Kammer. Nach vorheriger allgemeiner Berathung über das Budget wurde zur Erörterung der einzelnen Paragraphen desselben geschritten. Der 1ste und 2te Paragraph wurden einstimmig, letzterer mit einer Modification, genehmigt, dagegen bei dem 3ten Paragraph, die zu bestimmende Summe sur die Civilliste betreffend, nach lebhafter Debatte der Antrag der Majorität des Ausschusses angenommen und die Po⸗ sition für den Civil⸗Etat für die nächste Finanz⸗Periode auf 2,500,000 Fl. fixirt. Bei dem Etat des Staats⸗Raths wur⸗

den die Gehalte der Minister auf den Etat der betreffenden Mi⸗

nisterien gewiesen, die Vermehrung des Staats⸗Raths durch 6 Mitglieder beantragt, das Posiulat von 4452 Fl. auf dem Etat des Staats⸗Raths bei Personal⸗Veränderungen verworfen. Der Etat der Stände⸗Versammlung von 50,000 Fl. erhielt die Zustimmung der Kammer, welche ferner beschloß, daß die Diaͤ⸗ ten der Deputirten von 5 Fl. auf 4 Fl. gemindert, 10,000 Fl. für die Einrichtung des Ständesaales, 500 Fl. Gehalts⸗Zuschuß für den Stenographen Gabelsberg, 500 Fl. zur Vertheilung als Umterstützung unter die anderen btenographen bestimmt werden,

wie auch, daß die Landräthe, auf ihr Begehren, 2 Fl. Taggel⸗

der und 4 Fl. Reisegeld für 6 Stunden Entfernung erhalten sollen.

Der Etat des Ministeriums des Königl. Hauses und des

Innern wurde mit 480,000 Fl. angenommen, die Pofttion von

10,784 Fl. 30 Kr. für das Kabinets⸗Sekretariat aber gestrichen.

Hinsichtlich des Justiz⸗Ministeriums wurde der von der Regierung

beantragte Etat von 923,960 Fl. unverändert angenommen und

nachfolgende einen sechsten Senat bei dem Ober⸗Apellations⸗Gericht zu bilden,

7000 Fl. für einen Cassationshof im Rheinkreis und 6000 Fl.

zum Behuf der Gesetzgebung und zur Disposition des Justiz⸗

Ministeriums auf den Reservefonds. Es wurde ferner beschlos⸗

sen, für den Dienst der inneren Verwaltung

nungspersonal aufzustellen, den Status der Kreis⸗Regierungen um einen Regierungs⸗Rath, hinsichtlich des Schulwesens, zu ver⸗ mehren und in der Kirchen⸗ und Studien⸗Section eine, dem Mini⸗ sterium des Innern untergeordnete, Abtheilung zu bilden, die oberste Baubehörde, als eine bloß zur Abgabe technischer Gut⸗ achten, so wie zur Prüfung des Vollzugs nach technischen Rücksich⸗ ten, bestehende Versammlung von Technikern, ohne eigene Wirk⸗ samkeit, dem Ministerium des Innern und in Gegenständen des

Landbauwesens allen Ministerien, die auf ihren Etats Bau⸗Ver⸗

wendungs⸗Summen haben, unmittelbar unterzuordnen und end⸗

lich die in München bestehende Lokalbau⸗Kommission ganz auf⸗ zuheben. Der aus der Verwirklichung dieser Anträge hervorgehende

Mehr⸗Aufwand sollte aus den Reductionen gedeckt werden, welchen

die Studiensection und die oberste Baubehörde unterworfen werden

könnten. Bei dem Etat des Ministeriums des Innern für

das Stiftungs⸗Rechnungswesen wurde eine Position von 4500

Fl., dann der Minister⸗Gehalt mit 6000 Fl., ferner eine Erhö⸗

hung von 32,900 Fl. für Besoldungen, Regiekosten der Rech⸗

nungs⸗Kommissariate bei den Regierungen und das Postulat für den Etat des Ministeriums des Innern selbst mit 703,400 Fl.

angenommen. Das Postulat für die Landgerichte mit 1,157,966

Fl. wurde genehmigt und eine Mehrausgabe⸗Posttion von 52,000

Fl., Behufs Gehalts⸗Vermehrungen der Landgerichts⸗Assessoren

und Aktuare, beantragt. Der Etat für das Staats⸗Ministe⸗

rium der Finanzen wurde mit 772,000 Fl. angenommen.

Der Etat für Erziehung und Bildung wurde auf die Summe

von 766,110 Fl. gesetzt, außerdem aber noch Zuschußsummen, und

zwar fuͤr Unterstutzung der Volksschulen und Gymnasien mit

244,000 Fl., für die drei Landes⸗Universitäten zu gleichen

Theilen mit 15,000 Fl. und für das Institut des Dr. Lieders⸗

kern zu Erlangen mit 1000 Fl., bewilligt, so daß hiernach der

ganze Betrag des Etats sich auf 1,026,110 Fl. beläuft. Der

11“*“;

Vermehrung desselben beschlossen: 20,000 Fl., uvm

das nöthige Rech⸗

6. Oktober.

e .“

von der Kammer angenommene Etat für den Kultus beträgt

1,341,117 Fl. Die Position für den Etat für Gesundheit wurde mit 14,000 Fl. genehmigt. Bei dem Etat für Wohlthätigkeit be⸗ schloß die Kammer, die Dotation eines Unterstützungs⸗Fonds für Staatsdiener und ihre Relikten von 17,157 Fl., die Dota⸗ tion zu Unterstützungen in den Kreisen von 14,000 Fl. und den Unterstützungsfonds des Oberhofmeisterstabes von 18,000 Fl. für die Zukunft zu einem Unterstützungsfonds aller Staatsaugehörigen zu adressiren. Die genehmigte Gesammtsumme für Wohlthätig⸗ keit beträgt 162,812 Fl. Die Ausgaben von 1,700,000 Fl. für den Bau der Festung Ingelstadt, so wie das Postulat sür die Gendarmerie des Königreichs von 573,275 Fl., nebst der beson⸗ deren Position von 26,500 Fl. für die Gendarmerie von Mün⸗ chen, wurden angenommen, auch das Postulat von 50,000 Fl. für das topographische Bureau bewilligt. Der Etat wegen der besonderen Leistungen des Staats⸗Aerars an die Gemeinden, so wie der Etat für Straßen⸗, Wasser⸗ und Brückenbau, wurden, nach den Postulaten der Regierung, mit resp. 109,000 Fl. und 1,232,216 Fl. genehmigt und bei dem letzteren die Verminderung des Administrations⸗Etats um 15,292 Fl. als Reserve⸗Fonds für unvorhergesehene dringende Wasserbauten zur Disposttion der Staats⸗Regierung belassen, auch zur Einführung einer neuerfun⸗ denen Bauart von Eisenbahnen eine Summe von 3000 Fl. als Vorschuß bewilligt. Für den Militair⸗Etat wurde in der drit⸗ ten Finanzperiode, mit Ausschluß des Festungsbaues in Ingol⸗ stadt, der Gendarmerie und des topographischen Bureaus, eine jährliche Budgetsumme von 5,500,000 Fl. bewilligt und bean⸗ tragt, daß das bestehende Conscriptionsgesetz, die Milicairgesetze, Verordnungen und Instructionen revidirt und den Ständen ein Gesetz⸗Entwurf daruber vorgelegt werde und das Militair den Verfassungs⸗Eid leiste. Die Posttion für das Kadectten⸗ Corps soll nur anerkannt werden, wemm den Söhnen aller Staatsbür⸗ ger ohne Unterschied Eintritt in dasselbe gestattet werde. Hamburg, 12. Okt. In Folge des Ausbruchs der Cholera in hiesiger Stadt ist dieselbe von Dänisch⸗Holsteinschen Truppen durch einen Sperr⸗Cordon eingeschlossen worden, welcher bei We⸗ del an der Elbe anfängt, von dort auf Pinneberg, Wieseldorf, Achterfelde, Ochsenkrug, Poppenbüttel auf Rahlstedt und von dort auf Glinde, Bornsen, Eschsburg nach Besenhorst an der Elbe geht. Offiziellen Nachrichten zufolge, wurde die letzte Brief⸗Post nach Preu⸗ ßen u. s. w. (wie die Börsenhalle meldet), nachdem jeder Brief, dem Willen der dazu ecnannten Königl. Danischen Civil⸗Auto⸗ rität in Schiffbeck gemäß, dort unter den Augen der Lokal⸗Kom⸗ mission durchstochen und gehörig geräuchert, nächstdem durch einen K. Dänischen Unterthan, versehen mit dem Desinfections⸗Atteste der K. Dänischen Behörde, weiter gesandt worden, dennoch 1 ½ Meile weiter von dem Sperrposten beim rothen Hause zurück⸗ gewiesen. Dasselbe Schicksal hat eine Estafetten⸗Depesche an Se. Durchl. den kommandirenden Hrn. General, Prinzen von Hessen, gehabt, worin von Seiten der Königl. Preuß. Post⸗Be⸗ hörde hierselbst um Aufhebung jenes streugen, den Briefverkehr nach außen völlig hemmenden, Befehls dringend gebeten worden. Hiernach wird es erklärlich, weshalb vorläufig der Abgang der Fahr⸗ und Schnellposten von Hamburg nicht statthaben kann.

Inland.

Berlin, 15. Okt. Aus Breslau vom 11. d. meldet die dasi⸗ ge Zeitung: „Zu dem diesjährigen hiesigen Herbst⸗Wollmarkt, wel⸗ cher in vorige Woche traf, sind nicht mehr als 1279 Ctr. Schle⸗ sischer Wolle in die hiesige Stadt gebracht worden. Werden hierzu noch circa 3000 Ctr. gerechnet, welche von den hier schon länger lagernden Vorräthen mit zum Kauf gestellt wurden, so haben höchstens auf dem Markte 4279 Ctr. zum Verkauf gestan⸗ den, während am vorjährigen Herbst⸗Wollmark 10,343 Etr. Wolle auf dem Markte gewesen sind. Es ergiebt sich hieraus von selbst, daß eigentlich diesmal von einem vollständigen Wollmarkt nicht die Rede seyn kann, sondern daß obiges nur die Ergebnisse des durch den Ausbruch der Cholera gänzlich gestörten oder vielmehr gar nicht zu Stande gekommenen Wollmarkts sind. Die Kunde von den ersten auch hier vorgekommenen Cholera⸗Fällen verbreitete sich schnell, und alle zum Wollmarkt bestimm⸗ te Produkte wurden von den Eigenthümern da, wo sie sich eben befanden, angehalten. Viele kehrten damit nach ihren Landgütern zurück, Andere aber boten ihre Wollen in den be⸗ nachbarten Dörfern und Städten aus, wo sich auch bald Kauf⸗ lustige einfanden. Ueber die Anzahl der auf solche Weise ver⸗ kauften Wollen haben unter den obwaltenden Umständen natür⸗ lich keine vollständige Notizen gesammelt werden können. Aber allem Anschein nach dürfte der Wollverkehr um Breslau herum größer gewesen seyn, als in der Stadt selbst, wo er kaum be⸗ merkbar war. Ungeachtet der eingetretenen Störung sind die Preise der Sommerwolle den vorjäahrigen beinahe gleich gekom⸗ men. Die feine Sommerwolle hat 55 bis 61 Rthlr., die mitt⸗ lere 50 bis 53 Rthlr. und die ordinaire 45 bis 48 Rehlr. ge⸗ golten. In Schlesischer einschüriger ganz feiner Wolle sind, so viel bekannt, keine Käufe abgeschlossen worden, die mittelfeine hatte den Preis von 60 bis 65. Rthlr., ordinaire 52 bis 57 Rthlr. Die Sommerwolle ist fast gänzlich vergriffen, von der einschürigen aber sind nur ungefähr 940 Ctr. abgesetzt worden.“

*⁴ ““ 111“ 8

88 *⁸+ . 4

EEEEE11113“

In der Residenzstadt LEEEE1111““

8 9 erkr. genes. gestorb. Bestand dis zum 14. Okt. Mittags 1371 337 869 165 Hinzugek. bis zum 15. Ott. Mittags 35 6 21 73 Bis zum 15. Okt. Mittags Summa 1406 343 890 173 In obiger Zahl Militair 17 4 9 4

In ihren Wohnangen werden behandelt 119 Personen, in

den Hospitälern 54. Ober⸗Barnimscher Kreis. In Neustadt Ebers⸗ und ist

walde hat die Cholera seit dem 20. Sept. aufgehört,

diese Stadt als vollkommen unverdächtig zu betrachten. Regierungs⸗Bezirk Stetrin.

In Stettin waren

erkr. genes. gestorb. Bestand. bis zum 10. Oktober 242 73 166 3 hinzugekommen am 11. 11

12.

4 14.

ö

6 2 77 16

Summa 255

Darunter Mitirair . 25 8

. Regierungs⸗Bezirk Breslau.

Kreis Breslau. Zu Ottwitz in der Ziegelei Neu⸗ hauß hat sich die Cholera am 10. Oktober gezeigt.

Kreis Steinan, zu Nimkowitz und Tarxdorf bis

Kreis Ohlau, in der Stadt Ohlau am 10. Oktober.

Regierungs⸗Bezirk Königsberg. In Königsberg waren. b . 1 erkrankt genesen gestorben Besia bis zum 6. Oktober 1619 589 973 5 hinzugekommen am 7P. ⸗* 13 8 10 5.

89 2 15 9 9 err FXAxMC.

Summe 1659 612 998 46 Militair 118 46 70 In der Stadt Kreutzburg ist

darunter vom

Kreis Pr. Eylau. Cholera ausgebrochen.

Regierungs⸗Bezirk Danzig⸗

Nachdem in der Stadt Danzig seit dem 28. Seyl keine Erkrankungen an der Cholera mehr vorgekommen sind, wird diese Stadt hiermit als 8n Regierungs⸗Bezirk Marienwerder.

In der Stadt Marienwer der waren bis zum 4. Dttg überhaupt 5 Personen erkrankt und verstorben, Kranke fanmg sich weiter nicht vor.

Ausbrüiche der Cholera sind bemerkt:

Kreis Marienwerder; In Marese und Bielsk an Oktober; in Paulsdorf anm 7. Okt.;

Kreis Schwetz, in Morsk, Luszkowo, Prust, Pnf wno und Waldowo bis zum 8. Okt.;

Kreis Rosenberg, iu Deutsch⸗Eylau, Groß⸗g terwitz und Froedenaun bis zum 8. Okt.

Kreis Stuhm, am 1. Okt. in der Stadt Christbu und in Reichanders.

Vom 29. Sept. bis 6. Okt. sind im ganzen Regierm Bezirk 511 Erkrankungsfälle vorgekommen, es sind aber i haupt bis zu diesem Tage 8

erkrankt, genesen, Bestand. 4709 1847 6

Die General⸗Gesundheits⸗Kommission zu in den dasigen Blättern unterm 11ten d. bekannt, daß nach bei den Behörden vom 7. Okt. früh bis den 11. Okt. 11 Mittags gemachten Anzeigen und deshalb stattgefundenen Un suchungen, während dieser Zeit, 21 Personen, worunter 14 N ner und 7 Franen, mit der Astatischen Cholera verdaächt Symptomen befallen worden sind, von denen innerhalb 6 und innerhalb 24 Stunden nach der Befallung! ter der Astatischen Cholera gleichen Symptomen verstorben 12 noch in der Behandlung waren. tags sind in Hamburg 16 neue Erkrankungen an der Asnatsst Cholera erfolgt; 6 Personen sind gestorben; unter den Erkran sind 12 Männer und 4 Frauen, unter den Todten 5 Männert 1 Frau.

gestorben,

Hamburg m.

Ltin er B Sö5r S C.

Den 15. Oktober 1831. Geld-Cours-Zettel. ([Preusss.

On-

[Zt. Briefic. Ostpr. Pfandbrf. 99 [9 Pomm. Pfandbr: 105 ½ Kur- n. Neum. do. 4 105 ½ Schlesische do. 10 Rksl. C. d. K.- u. Z.-Sch. d. K.-u N.

Amtl. Fonds- und

Emneriaclawen. 91 ½ 913 100

msmmEAnIAMRCNS. Süt.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Aul. 18 Pr. Engl. Ank. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Ob m.l. C. Nm k. Int. Sch. dt* Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. 4 Elbinger do. 92 Danz. do. in Th 36 35 ½ Westpr. Pfandb. 4“† 97 96 [Friedrichsd'or. Grofshz. Pos. do. 98 Disconto... vmenmsane

r. Wechsel-Courxrs.

Amsterdam . dito Ilamburg

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London Sil. 3 Mt. 1114“” 300 Fr. 2 Mt.

99 86 ½ 86 900 893 90

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Holl. vollw. Duk. Neue dito.

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Wien in 20 Xr. 150 Fl. [2 Mi. Augsburg 150 Fl. 2 M—t. Breslau 100 Thl. 2 Mt. Leipzig 100 Thl. 8 Tage Frankfurt a. M. W2. 150 Fl. 2 Mt. 100 Rbl. 3 Woch.

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Warschau

Auswärtige Börsen. 8 Amsterdam. 10. Oktober. Niederl. wirkl Schuld 37 ¾. Kanz-Billets 13 3⅛. Metall. 77 ¾. Russ. (bei Hope) 87 ½. lIamburg. 12. Oktober. Oesterr. 5proc- Metall. 81 Br., 80 ½ G. 4proc. 70 Br.. 69 Bank-Actien 973 Br., 970 G. Russ. Engl. Anl. 89 ½ à 89 ½. v. 1831 81¹. Nuss. Anl. Hamb. Cert. 82 , do. in Inscr. 82 ¾. 9 Pap. Inscript. 63. Dän. 59 ½, Poln. 102. London, 8. Oktober. 3proc. Cons. 80 ½. Bras. 43 ½. Dän. 61. Port. 51.

Oesterr.

Russ.

Schauspiele.

Sonntag, 16. Skt. Im Operuhause: Die Lichtenst dramatisches Gemälde in 5 Aufzügen, nebst nem. Vors „Der Weihnachtsabend“; nach v. d. Velde's Erzählung, Bahrdt.

Im Schauspielhause: Pour la rentrée de Mademot Deschanel: 1) L'oncle rival. vaudeville en 1 acte. 2 rivaux d'eux - mêmes, comédie en 1 acte. 3) La po vaudeville en 1 acte. Dans la seconde pièce Dlle. Des nel remplira le rôle de Lise, ct dans la troisième

Königliche

Koönigstädtisches Theater.

Sonntag, 16. Dkt. Der Bernsteinring, oder: mählung an der Ostsee, Zauber⸗Oper in 3 Alten. xurRMHMxAxAnxxxxhax xxxxmxmn m

NEUESTE BERSEN- NACHRICHTEN.

Frankfurt a. M., 12. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. 81 Q½⅞. Aproc. 71 ½. 71„.½. 2¼proc. 40 ⅛. G. 1proc. 18. Br. 1 Aect. 1191. 1188. Partial⸗Obl. 122 ¼. 121 ⅛. Loose zu 11 167 ⅛. G. Poln. Loose 53 ⅛. 53 ½.

8 Redacteur John. Mitredacteur Cottel. 8 I11“ 1 82 8

8 8 Gedruckt bei N. W. Hahl

vollkommen unverdächtig erklätt.

9 Personen

Vom 11. bis 13. Okt. A

D A“X“ h Publikum gereicht zur Nachricht, daß die regelmäßige Verbmdung zwischen Greifswald und Astadt durch die Post⸗ wneeer. am 30. Oktober aufhört, an wel⸗ chem Tage das letzte Dampfschiff von Greifswe 2 beee pfschiff von Greifswald nach Ästadt Berlin, den 10. Oktober 1831. v4“ General⸗Post⸗Ar 1““ 1111“ Bei der heute in Merseburg erfolgten 20sten Verloosung der vormals Sächsischen Kammer⸗Kredit⸗Kassen⸗Scheine sind olgende Nummern gezogen worden, als: Von Litt. B. à 500 Rthlr. Nr. 327 und 347. 8 - D. à 50 Rthlr. Nr. 36. 81. 155. 228. 329. 583 und 631.

197. 351. 889, 996. 1656. 2075. 2358. 2432. 2501. 2644. 1““ 2645. 2646. 2763 und 2975. Außerdem sind von nsbaren Kammer⸗Kredit⸗Kassen⸗ Scheinen Litt. E. à 25 Rthlr. die Scheine von Nr. 12,617 bis 13,124 zur Zahlung im Termin Ostern 1832 ausgesetzt worden.

Die Inhaber der odigen verloosten und resp. zur Zahlung usgesetzten Scheine werden daher aufgefordert, nach erfolgtem Eintritt des Oster⸗Termins 1832 die Kapitalien gegen Rückgabe er Scheine und der dazu gehörigen Talons und Coupons bei

lr. Nr. v““

““

ber hiesigen Haupt⸗Instituten⸗ und Kommunal⸗Kasse in Em⸗

pfang zu nehmen. Merseburg, den 23. September 1831. Im Auftrage der Königlichen Haupt⸗Verwaltung der Schulden. Deer Königl. Preußische Regierungs⸗Prästdent ““ von Rochow. Eö1öu6“

Staats⸗

z v Zeitungs⸗Rachrichten.

JJE11116383“

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 8. Okt., welcher der Vicomte v. Martignac zum erstenmale vieder sei⸗ en Platz im rechten ECentrum eingenommen hatte, verlangte zu⸗ ächst Hr. Teste Namens der mit der Prüfung der Civilliste eauftragten Kommission das Wort. Er bemerkte, daß das 7te zureau Anstand genommen habe, einen Kommissär zu ernen⸗ en, da dus Ministerium mit der Civilliste nicht (wie solches in der vorigen Sesston versprochen worden) gleichzeitig einen Nach⸗ weis über die Einkünfte und Lasten der unbeweglichen Krongü⸗ er eingereicht habe, mithin es durchaus an einem Haltpunkte ehle, um den Betrag der Civilliste festsetzen zu können. Herr Teste fügte hinzu, das betreffende Bureau habe dieserhalb an bden Kammer⸗Prästdenten geschrieben gehabt, von diesem aber zur intwort erhalten, daß Hr. C. Perier die verlaugte Mittheilung ür unzulässig halte. Uunter diesen Umständen wende das Bu⸗ eau sich jetzt an die Kammer selbst, um ihre Vermittelung in der Sache in Anspruch zu nehmen. Der Präsident (Hr. Girod) sellte es in Abrede, daß er dem gedochten Bureau geantwortet habe, Hr. §. Perier weigere sich, die von ihm begehrte Mittheilung zu machen. Hr. Teste erwiederte aber, daß der Präsident des Minister⸗Rathes ich hierüber sehr bestimmt direkt gegen Hru. Viennet (den Prã⸗ denten des 7ten Bureaus) geäußert habe. Hr. Marchal hielt je Forderung dieses Bureaus für ganz billig und unterstützte bieselde daher. Als es indessen darüber zur Abstimmung kam, purde sie mit ziemlich starker Stimmenmehrheit durch die Ta⸗ gesordmning beseitigt, was große Unzufriedenheit unter den Mit⸗ gliedern der Opposition erregtc. Die übrigen acht Bureaus haAben übrigens ihre Kommissäre bereits ernannt; es sind die Herren Prunelle, Duboys, Odilon⸗Barrot, Levraud, His, v. Schonen, Devaux und Etienne. Hr. Cunin⸗Gridaine be⸗ ichtete hierauf über den in der Sitzung vom 27sten v. M. vor⸗ helegten Gesetz⸗Entwurf, wodurch ein neuer Kredit von 18 Mill. fr. zur Beschäftigung der arbeitenden Klasse bei öffentlichen auten und zur Unterstützung des Handels und Gewerbfleißes verlangt wird, und trug auf die Annahme desselben an. Die Versammlung beschloß, in Betracht der Wichtigkeit des Gegen⸗ andes, sich mit demselben unmittelbar nach der Erledi⸗ gung des Gesetz⸗ Entwurses über die Pairie zu be⸗ chäftigen. An der Tagesordnung waren jetzt die Be⸗ athungen über den vor einigen Tagen von Herrn Bavoux gemachten Vorschlag, den Herausgebern des Sténographe eine onatliche Sustentation von 5000 Fr. unter der Bedingung zu ewilligen, daß sie einem jeden der Deputirten ein Exemplar hres Blattes verabfolgen lassen. Herr Lemercier verlangte, daß man diese Summe auf 6000 Fr. erhöhe. Dieser Antrag wurde nach einer völlig unerheblichen Debatte angenommen. Der General Bugeaud schlug hierauf amendementsweise vor, man dem Sténographe gestatte, auch sonstige politische Neuig⸗ eiten und Raisonnements aufzunehmen. Diesem widersetzte sich ndeß Herr C. Dupin; wenn man, meinte er, jenem Blatte biese Befugniß einräumte, so würde es eine gewisse Farbe an⸗ ehmen, und der Bericht über die Sitzungen der Kammer würde nicht mehr ganz unpartetisch seyn. Herr Dumont trug daher auch auf folgende Zusatzbestimmung an, die von der Versamm⸗ ung genehmigt wurde: „Jede politische Erörterung ist dem Stẽé⸗ nographe für die Dauer der Session untersagt.“ Als ein Unter⸗ Amendement verlangte Herr von Chartrouse, daß man dem Sténographe erlaube, die Vorträge derjenigen Deputirten zu einer Debatte nicht mehr hätten zu

Gerade im Widersprnche mit diesem 1111A4AA4“A*“

2₰

sion ernannt,

ben befinden sich die Herrn Andrieux,

heegg, begehrten die Herren Nouillé de Fontaine und Dugas⸗Montbel, daß man dem Sténographe verbiete, ic⸗ Eünah⸗ Rede aufzuimehmen, die nicht von der Tribune herab gehalten worden sey. Diese Proposition wurde auch von der Kammer angenommen und schließlich noch bestimmt, daß der Sténographe die ihm ausgesetzte Summe vom 23. Juli als vom Tage seines ersten Erscheinens an, beziehen solle. 8 Hierauf wurden verschiedene Petitions⸗Berichte abgestattet. Eine Eingabe, worin die Wiederherstellung der Ehescheidung verlangt wurde, ward der Kommission überwiesen, die slch dereits mit einer ahnlichen Proposttion des Hrn. v. Schonen deschäftigt. 8 Gesuch mehrerer penstonirter Offiziere des Departements der oberen Saône um Erhöhung ihrer Pension wurde, ungeach⸗ tet der General Lamarque sich der Bittsteller mit vieler Wärme an⸗ nahm, durch die Tagesoronung beseitigt. In einer anderen Vorstel⸗ lung verlangte ein gewisser Augereau zu Metz eine Gehalts⸗Erhöhung für die protestantische Geistlichkeit. Der Berichterstatter stimmte für die Tagesordnung, da die protestantischen Prediger, sowohl die lutherischen, als die reformirten, besser bezahlt wären, als die ka⸗ tholischen Pfarrer; jene erhielten nämlich resp. 3000, 2000, 1500 und 1200 Fr., diese nur resp. 1600, 1300, 1000 und 800 Fr.; alleroings sey hierbei in Betracht zu ziehen, daß die Ersteren oft⸗ mals Familienväter wären und sonach mehr Bedürfnisse hätten als die Letzteren; dagegen müsse man aber auch die Mitgift ih⸗ rer Frauen in die andere Wagschale legen. Herr Coulmann (Straßburg) widersetzte sich der Tagesordnung und slimmte für die Ueberweisung der Bittschrift an die Budgets⸗Kommisston indem er sich darauf berief, daß bloß die 6 Prediger der Haupt⸗ stadt 3000 Fr., die meisten Uebrigen aber nur 1200 Fr. au Ge⸗ halt bezögen. Herr v. Beauséjour unterstützte den Antrag.

Der Kultus⸗Minister hielt jevoch den Augenblick für um so

wen ger geeignet, das Budget noch mehr zu belästigen, als die Regierung sich bereits davon überzeugt habe, daß in manchen Gegenden die Sprengel zu ausgedehnt wären, und deshalb im Budget von 1831 schon ein Zuschuß von 30,000 Fr. verlangt worden sey, um etwa 18 neue Sprengel creiren zu können Eine Stimme zur Linken rief dem Minister zu er solle nur den Domherren ihr Einkommen schmalern. Ueber die betreffende Bittschrist wurde üdrigens zur Tagesordnung geschritten. Meh⸗ rere Einwohner der Gemeinde Jeussac (Gmonde) verlangten die Abberufung ihres Pfarrers, Heren Boudon, dem sie vorwerfen daß er die Bürger unter sich verunelnige, die Geheimnisse der Familien ausschwatze, die Beichte mizvrauche, unbescheidene Fra⸗ gen an das andere Geschlecht richte, die Sakramente vorent⸗ halte, für den König zu beten sich weigere und sich mannig⸗ fache politische Umtriebe erlaube, auch daß er während der letz⸗ ten Revolution in den Reihen der Königl. Truppen gefochten habe. Der Berichterstatter bemerkte, daß alle diese Beschuldi⸗ gungen gar sehr einer Verleumdung glichen, indem der Präfekt des Gironde⸗Departements, so wie der ehrwürdigze Erzbischof von Bordeaux, bei denen über jenen Geistlichen Erkundigungen ein⸗ gezogen worden wären, ihm das beste Zeugniß gäben; er stimmte sonach für die Tagesordnung. Diesem widersetzten sich die Herren Marchal und v. Charamaule; Letzterer war der Meinung, daß, wenn es auch der Kammer nicht zustehe, die angeführten Thatsachen zu untersuchen, sie doch mindestens den Großstegel⸗ bewahrer darauf ausmerksan machen müsse. Hr. Mahul pflich⸗ tete dieser Ansicht bei; wem jene Thatsachen gegründet wären, so müsse der betreffende Geistliche bestraft werden; im entgegen⸗ gesetzten Falle dürfe man aber auch eben so wenig unterlassen, die Verleumder vor ihren kompetenten Richter zu verweisen. Die in Antrag gebrachte Tagesordnung wurde hierauf verworfen und die betreffende Bittschrift an die beiden Minister des Kultus und der Justiz verwiesen. Am Schlusse der Sitzung wurde noch eine Eingabe, worin verschiedene Betrachtungen über die Erblich⸗ keit der Pairie angestellt werden, der mit der Prüfung des Pairs⸗ Gesetzes beauftragt gewesenen Kommission zugestellt3.

Paris, 9. Okt. Vorgestern hatten sämmtliche Minister, die Herzoge von Broglie und Mortemart, die Marschälle Moli⸗ tor und Lobau, die Präsidenten der beiden Kammern, Baron Pasquier und Herr Gicod vom Ain, so wie die beiden Depu⸗ tirten, Hr. Dupin d. Aelt. und Baron Carl Dupin, die Ehre, zur Köntgl. Tafel gezogen zu werden. Gestern hatten der Brasi⸗ lianische Botschafter, Marquis von Almeida, und der aus Lon⸗ don hier angekommene Marquis von Palmella Privat⸗Audienzen beim Könige.

Der Constitutionnel sagt, es ernenere sich das Gerücht, daß die jetzigen Pairs entschlossen seyen, sich dieser Würde frei⸗ willig zu begeben. Das Ministerium freue sich über diesen Entschluß und suche ihn unter der Hand zu befördern, indem es dadurch das Prinzip der Erblichkeit zu retten hoffe.

Der fünfte Wahlbezirk des Departements des Aveyron zu Villefranche hat statt des Herrn Himann, der für Schlestadt (Nieder⸗Rhein) optirt hatte, den Vicomte Decazes, und der vierte Wahlbezirk des Gironde⸗Departements zu Bordeaux statt des bekannten Schriftstellers Herrn Fonfrode, der, da er den Wahlcensus nicht entrichtet, von der Kammer zurückgewie⸗ sen werden mußte, Herrn Roul zum Deputirten gewählt.

Der Minister des Handels und der öffentlichen Bauten hat acht Departements, welche von Hagel, Ueberschwemmungen und Feuersbrünsten theilweise verwüstet worden sind, die Summe von 32,000 Fr. als Unterstützung dewilligt.

Der Präfekt des Seine⸗Departements hat eine Kommis⸗ welche Vorschläge für die Verbesserung des Ele⸗ Unter den Mitgliedern dersel⸗ Baron Cuvier, Baron von Gerando, von Jussieu, Graf von Laborde, Droz und Jomard.

Der Oberst der National⸗Garde von Versailles erklärt im Moniteur die von der Tribune, Quotidienne und dem Cour⸗ rier frangais gegebene Nachricht, baß die National⸗Garde dieser Stadt in einer Adresse an den König auf die Entlassung des jetzigen Ministeriums antragen wolle, für gänzlich ungegründet, „Die National⸗Gardisten von Versailles,“ sagt er unter Anderem, ];

mentar⸗Unterrichts machen soll.

gempfinden tiefen Unwillen über den Mißbrauch, den man von ihren Namen gemacht, und desavouiren als National⸗Gardisten Bürger jede Theilnahme an der m Rede stehenden 33 hiesige Assisenhof sprach gestern den Redacteur und den Dru er des in einzelnen Pamphleten erscheinenden Journals 5 Anklage frei, in acht Artikeln dieses Blatts ne heben und zur Verachtung gegen die Regierung aufgereizt Nachrichten aus Algier zufolge, war der General Boyer mit einem Theile des 20sten Linten⸗Rieglimemte in Mers⸗el⸗Ke⸗ bir angekommen und wollte sich von dort zu Lande nach Oran ne. 88 Garnison dieser Stadt besteht aus etwa 1500 Fe. . ie Provinz zählt 4 Hauptstädte. Tremezen mit 1500 Einwohnern, dessen Fort sich noch unlängst in den Händen der Türken befand, ist kürzlich den Arabern unter dem Befehle Mu⸗ ley-Ali's in die Hände gefallen, der davon für den Kaiser von Marokko Besitz genommen hat. Maskara hat nur 2000 Ein⸗ wohner; die Garnison von 150 Türken ist von den Arabern nic⸗ dergemacht worden. Arsew, 12 Stunden von Oran, hat einen guten Hafen; die Besatzung steht unter dem Befehle eines Mauren, der den Franzosen sehr zugethan ist. Mostagan endlich hat 4000 Ein⸗ wohner und ein kleines Fort. Das Land ist fruchtbar, und es würde sich bei einiger Muhe manches Gute daraus erzielen las⸗ sen. Aber das Kolonistren und Civilistren in der ganzen Regent⸗ schaft schreitet nur höchst laussam vor. Wie sehr uüdrigens die Kräfte der anderen Nord⸗Afrikanischen Ranbstaaten abgenommen haben und beinahe zu Nichts herabgesunken sind, geht aus den Berichten eines kürzlich aus Tanger angekommenen Französischen Rei⸗ senden hervor, der den dortigen Zustand der Dinge genauer zu beobach⸗ ten Gelegenheit hatte und die jetzige Beschaffenheit der Marokkanischen Marine nicht kläglich genug zu schildern weiß. Seiner Aussage nach giebt es gegenwärtig kein einziges Marokkanisches Fahrzeug, wel⸗ ches im Kreuzen begriffen oder auch nur dazu geeignet wäre, und das Gerücht von dem Auslaufen Marokkanischer Kaper ge⸗ gen die Flaggen derjenigen Maͤchte, die mit Marokko nicht in Verträgen ehen, ist völlig ungegründet. Sämmtliche der Re⸗ gierung zugehörige Kriegsfahrzenge sind: 1 Korvette von 40 Ka⸗ nonen, deren Bau kürzlich in Rabdat beendigt worden ist, und die mit Kupfer beschlagen werden soll, aber bis jetzt weder Masten, Seegel und Tauwcerk, noch Artillerie hat; 2 Brigantinen in La⸗ rasch, die aber abgetakelt sind, und deren Instandsetzung sehr viel kosten ürde; 5 Kanonenböte, welche in Tanger auf Veranlassung des Krieges mit Oesterreich erbaut wurden, wovon aber nur die Rümpfe und zwar in solchem Zustande existiren, daß sie nach einer angestellten Untersuchung bereits für unbrauchbar erklärt worden sind. Bei dieser Lage der Dinge steht, nach der Mei⸗ nung jenes Reisenden, fürerst um so weniger zu besorgen, daß die Marokkanische Regierung an Feindseligkeiten gegen das Aus⸗ land denken werde, als sie sattsam mit ihren eigenen inneren Unruhen und Zwistigkeiten beschäftigt isi; nur müßten allerdings diejenigen Schiffe, welche nicht durch Verträge gesichert sind, es vermeiden, sich der Marokkanischen Küste allzusehr zu nähern, und überhaupt mit Vorsicht in jenen Gegenden segeln, um Ue⸗ berfälle zu vermeiden, wozu die Marokkaner in der Nähe ihrer Küsten sich allenfalls auch ihrer Handelsschiffe zu bedienen ver⸗ seee geutn. B Briefen aus der Havanna vom 27. Aug. zufolge, herrscht dort das gelbe Fieber und richtet Svheeenber Se gecg⸗ päern und Nord⸗Amerikanern große Verheerungen an.

qE1II11““ Okt. Auf das letzte heftige Zusammen-⸗ stoßen des Ministeriums mit der Opposttion bei Gelehenheit des Bekanntwerdens des Falls von Warschau ist hier eine tiefe Ruhe gefolgt. Beide Theile scheinen vom Kampfe ermattet zu seyn und ihre Kraft gegenseitig würdigen gelernt zu haben.

Wenn die Opposttion bisher, wo es sich um die Feststellung von .

Grundsätzen handelte, öfters über das Ministerium den Sieg da⸗ vongetragen hat, wie z. B. bei der Abstimmung über den Ge⸗ setz⸗Entwurf, wodurch die in den hundert Tagen vorgenommenen Beförderungen und Ordens⸗Verleihungen, trotz des lebhaftesten Widerstandes des Ministeriums und der doctrinairen Partei, ohne Weiteres für gültig erklärt werden und somit den Regie⸗ rungen, welche sie verliehen, ein politischer Charakter, der die von den Doectrinairs festgehaltene historische Kette der Restauration zerreißt, beigelegt wird, so hat das Ministerium wiederum stets die Oberhand behalten, so oft die Billigung des bisher be⸗ folgten Friedens⸗Systems und die Aufrechthaltung der Oröonung im Innern in Anregung kamen; und wie der Anteus der Fa⸗ bel, so oft er die Erde berührte, neue Kräfte schöpfte, so hat auch Herr Périer deren stets in den Volks⸗Tumulten in den Pa⸗ riser Straßen gefunden, woraus mindestens die beruhigende That⸗ sache hervorgeht, daß die Mehrzahl der Deputirten vor Allen den äußeren Frieden wünscht und die innere Ordnung streng aufrecht erhalten wissen will. In der Pairs⸗Frage scheint das Ministerium, nachdem sein Gesetz⸗Entwurf, in Folge der von der Kommission vorgeschlagenen Amendements und der sich kund ge⸗ benden Stimmung der Majorität, mehr oder weniger zerfallen ist, sich nun wesentlich neutral halten und diesen höchst schwie⸗ rigen Gegenstand, gleich wie die Feststellung der Summe der Ci⸗ vil⸗Liste, der Klugheit und Einsicht der Deputirten⸗Kammer an⸗ beim stellen zu wollen. Durch diesen weisen Entschluß hat diese Berathung den ruhigen Charakter angenommen, den man bis jetzt mit Vergnügen in ihrem Gange wahrnimmt. Die Ansich ten der doctrinalren Partei haben in den Herren Guizot und Royer⸗Collard eben so geschickte als beredte Vertheidiger ge⸗ funden. Als ihre Hauptgegner traten der bekannte Daunor und Odilon⸗Barrot in seiner gestrigen langen Improvisation in die erste Reihe. Für die Sache der Erblichkeit scheint wenig Hoff nung vorhanden zu seyn, was, da das Ministerium selbst auf de Abschaffung derselben angetragen hat, von minderer Erheblichkeit seyn würde, wenn nicht zugleich auch jede Aussicht verschwunden wͤre, die von der Regierun P- diesen Fall als Korrektiv offem gelassens Befugniß einer 1 teren nochmallgen Revissen bteses

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