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eeenen Geldaufwand mit 162,101,948 Fl. 232 Kr.
61,179 Fl. 102¼ Kr. verblieben, Seit dem Anfange des ge⸗ nannten Fonds 1. März 1817 — bis Ende Oktebers v. 3. hat dessen Vermögens⸗Bestand die Höhe von 221,280,88 1 Fl.
48 Ke. erreicht. Die gesammten Einltösungen, welche der Til⸗
gungs⸗Fonds mit eigener Baarschaft bis Fns Avriül 8 8. 49 1 vetra⸗ 2 251,548,80 .474 k., wirkt hat, betragen zusammen 251,548,800 7 v8 83 ben. Die Summen der eben erwähnten Einlösungen sind noch durch das dem Tilgungs⸗Fonds zugekommene Stamm⸗Vermö⸗ gen und durch verschjedene ihm aus den Einkünften der Staats⸗ kassen unentgeltlich übergebene Obligationen vermehrt worden.
Hiernach besteht die Total⸗Summe aller Staatsschuld⸗Verschrei⸗
bungen, welche der Tilgungs⸗Fonds aus dem Umlaufe gebracht
hat, aus den zum eigenen Vermögen desselben gehörigen Obli⸗ gationen der neueren Staatssckuld vom 181,530,816 Fl. 348
Kr., der älteren Staatsschuld von 39,273,952 Fl. 389 Kr., fer⸗
ner aus den eingelösten und jahrmeise bereits vertilgten Obligationen
der alteren Staatsschuld von 69,863,995 Fl. 10 ½ Kr. und aus anderen Obligationen von 12,335,612 Fl. 25 Kr., im Ganzen aus 30,00 4,376 Fl. 48¼ Kr.
1 Zu Fen in F Zeiten höchst erfreulichen Erschei⸗
nungen gehört es, daß hier eine bedeutende Anzahl von Fabri⸗
kanten, ungeachtet der durch die dermaligen ungünstigen Verhält⸗ nisse herbeigeführten Hemmungen im Verkehe und der hieraus hecvorgehenden Verminderung der Fabrikation, doch den größeren
8 Theil ihrer Arbeiter beibehielten, dieselben mit offenbarer Aufopfe⸗
rung fort unterhalten und eine mur einigermaßen günstigere Wen⸗ dung der Handelé⸗Verhältnisse abwarten, um deren noch mehrere attfzumnehmen. Die Wiener Zeitung macht 37 Fabrikanten von Seidenzeug, Dümntuch und Band, welche zahlreiche Arbeiter beschäftigen, namhaft, welche auf solche Weise ihre patriotische Gestnnung bethätigt haben. Der Oesterreichische Beobachter giebt Nachrichten aus Konstantinopel vom 26sten Sept. (Dieselben stimmen mit dem gestern aus der Allgem. Zeit. mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel völlig überein.)
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1““ — .““ 6“ 8 Madrid, 11. Okt. Gestern, als an dem ersten Geburts⸗ seste der Insantin Donna Maria Isabella, Tochter des Königs und der Königin, sand Handkuß bei Hose statt. Abends waren die öffentlichen Gebaäude und die ganze Stadt erleuchtet. Der Magistrat legte, um das Andenken an diesen Festtag durch Gründung eines nützlichen Denkmals zu ehren, den Grundstem zu einem neuen Brunnen, der den Namen „Isabellen Brunnen“ erhalten wierd. 1. Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. “
New⸗York, 19. Sept. Der Chargé d'elssaires der Ver⸗ einigten Staaten bei der Republik Chili, Herr Hamm, wüurde am 24. Mai dem Prägdenten jenes Staats vorgestellt und über⸗ gab demselben eine Adresse, worin Freundschafts⸗Verslcherungen ectheilt und Einladungen zu engeren Handels⸗Verbindungen dei⸗ der Staaten durch gegenseitige Traktate eröffnet werden. Aehn⸗ iche Gesinnungen sprach auch der Prastdent von Chilt in seiner Erwiederung aüts.
Herr John Gayle ist durch eine bedeutende Mazorität der Volksstimmen zum Gouverneur des Staats Alabama ernannt worden. Eine dortige Zeitung charakterisirt denselben als einen unerschütterlichen Gepgner des Anmullirungs⸗Systems und detrachtet seme Wahl als einen Triumph der Grundsatze unserer Vaͤter über die heutigen disumonistischen Heretiker.
In einer der letzten Versammlungen des nationalsrepublika⸗ nischen General⸗Comités in der Stadt Washington wurden ein⸗ stunmig sfolgende Beschlüisse angenommen: „Nachdem das Co⸗ mité in den öffentlichen Blättern und anderwarts den Vorschlag gesunden hat, daß ein Verein der national⸗repudlikanischen lun⸗ gen Maͤuner der Vereinigten Staaten in dieser Stadt zusam⸗ mentreten soll, um die nothigen Mittel anzuwenden und ihre Bestrebungen dahm zu richten, daß die Wiedererwahlung der Haupt⸗Verwaltung verhindert werde, und dadurch ihr Land vor nochmaligen 4 Jahren der Unordnung, Tyrannei und Bestech⸗ lichkeit zu dewahren, und nachdem es diesen Vorschlag in Be⸗ tracht gezogen bat, giedt es demselben seine vollkommene Billi⸗ gung und empftehlt den verschiedenen nationalsrepublikauischen Comités in den Vereinigten Staaten, fur die Errichtung emes solchen Vereins mitzuwirken. Nach dem Dasürhalten des Co⸗ mités würde die geeignetste Zeit sur das Jusammentreten des vorgeschlagenen Vereins wahrend der nächsten Kongreßsitzung seyn, und es werden dazu die ersten Tage des nächsten Mat vorgeschlagen.“ In einer späteren Versammlung desselben Co⸗ mites wurden der General Walton Jones und Herr Richard Core Esg. zu Abgeordneten desselden ernannt, um die National⸗ Repudlikaner der Stadt Wasdingten in dem nationalsrepudlika⸗ nichen Verein zu repräsentiren, der näachsten Dezemder in der Stadt Baltimore eine Jusammenkunft halten soll.
Ein hiesiges Blatt nimmt Rustos an dem Auti⸗Tarif⸗ Verein sür freien Kandel, der in kurzem zu Pdiladelphia gedal⸗ ten werden soll, und fuͤr den man sich sehr zadkeiche Theilneh⸗ mer verspricht; es erläßt daher einen dringenden Austuf an die Freunde der einheimischen Manufakturen, in ihren verschiedenen Bezirken Vereine zu stiften und Adgeordnete für eine Gesellschaft der Ackerdauer, Fadrikanten und Gecerdtreibenden zu destimmen, die im Oktobder in dieser Stadt zusammeutreten soll, um deren Rechte auf constitutionnellem Wege zu unterstützen.
Berliu, 26. Okt. Die Fahr⸗Post aus Handurg, deren Beferderung auf dem gewöhnnichen Wege durch die Dänischer und Mecktendurgischer Seits angeordneten Sperr⸗ Maaßregein seit dem Ausdruche der Cholera m Hamdurg verdindert wud, ist vor⸗ gestern Adend auf dem Wege durch das Hanndversche zum er⸗ stenmal dier eingetroffen, und es steht zu doffen, das, wadrend des Bestehens jeuer Maaßregein, seruer ein regelmaßiger Fadhr⸗ Pest⸗Verkehr zwischen Berlin und Hamdurg auf dem augegede⸗ nen Wege statisiuden werde. 8
dus Magdeburg vem Llsten d. schreidt man: Un⸗ sere Stadt hat durch das heute ersolgte Adleden der Frau Dr. Neide, die sich durch Wohlthum und rastlose hülfreiche Wirksam⸗ keit zum Besteu der deesigen Armen, so wie im Leden die allge⸗ meine Hochochtung und Liede ihre 1 rem Tode ein dauerndes dankdares Andenken gestchert hat, einen sehr schmerzlichen Vertust ertitten.
— Aus Lieguntz wird dberichtet: Im erfreulich wirksamen Verein mehrerer Kräfte ist der kleinen Gemeinde Riemendors, Lowenderger Kreises, zu einem neuen masslven Schulhause in diesem Jahr verholfeu worden. Deu Bauplatz dazu hat der da⸗ stze Gerichtsschulz Seifert unentgeltlich gewährt, das denöthigte Bauholz ist voen dem Domiuium dewilligt worden, die deuachdar⸗
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Mitduürger, so auch nach ih⸗
Uo 4. 2
ten Kommunen Wünschenderf, Matzdorf, Mauer und Spiller sind der Schulgemeinde mit Fuhren und Handdiensten freiwillig zu
Hülfe gekommen, und der baare Kostenbetrag ist aus dem Fonds,
welchen der verstorbene Bauer Baier daselbst im Jahre 1822 mit
200 Rthlr. zu diesem Zwecke gestiftet hat, mit Zuhülfeuahme der diesfälligen Interessen bestritten worden. — Möchte doch
diese Anzeige überall, wo Bedürsnisse gleicher Art bestehen und
Erledigung aus eigener Krast nicht finden können, zu ähnlicher Wohlthätigkeit und Mitwirkung veranlassen.
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88 In der Residenzstadt Berlin waren
509 1122 159
bis zum 25. Okt. Mittags 1790 14 14 147
Hinzugek. bis zum 26. Okt. Mittags 16 Bis zum 26. Okt. Mittags Summa 1806 523 1136 147 Hierunter sind vom Militair 22 10. 10 2. In ihren Wohnungen werden behandelt 100 Personen, in den Hospitälern 47. Ausbrüche der Cholera sind vorgekommen: Reglerungs⸗Bezirk Marienwerder, in der Stadt Kauernik am 11. Okt. z Regierungs⸗Bezirk Breslau, in der Stadt Mi⸗
litsch am 21. Okt. 4 In Pasewalk ist bis jetzt außer dem am 1gten d. M. vorgekommenen Todesfall weiter keine Spur der Cholera bemerkt
worden.
Im
Regierungs⸗Bezirk Oppeln. Beuthner Kreise, wo die Cholera ganz verschwunden
war, sind leider am 12ü1en d. M. auf zwei Punkten einzelne Er⸗
krankungen wieder bemerkt worden. Außerdem aber hat sie im Neustädter Kreise bis zum 12ten d. M. bedeutend an Um⸗ sang gewonnen, und werden bereits 7 Ortschaften gezählt, in welchen ste herrscht. In der Stadt Oppeln sind vom 11ten bis 15ten 3 Personen erkrankt und verstorben, im Kreise Oppeln sind 2 Doöͤrfer von der Krankheit erreicht worden. In Kosel, wo die Cholera Anfangs stark um sich griff (50 Personen erkr. 35 gest.), scheint sie seit dem 6ten d. M. nachlassen zu wollen. Vom 5ten bis 15ten d. M. sind im ganzen Regierungs⸗Bezirk 124 Personen erkrankt, 84 gestorben, 22 genesen, überhaupt aber bis zu diesem Tage I Ses: erkrankt genesen gestorben Bestand 660 179 (o1
4*
In Schwerin ist nachstehende Bekanntmachung erschienen: „Nachdem von Seiten der Königl. Danischen Central⸗Kommis⸗ sjon erklärt worden, daß der freien Elbfahrt von dieser Behörde keine Hindernisse weiter in den Weg gelegt wüurden, von Seiten
der Koͤnigl. Hannöverschen Behörde zwar eine gleiche Erklärung auf unsere Aöfrage noch nicht erfolgt ist, aber nach den neuer⸗
dings bekannt gemachten Verordnungen nicht zu bezweifeln steht, so wird die bisherige Hemmung der freien Elbschifffahrt zwischen Hamburg und den Preußischen Staaten aufhoören. Es
erkr. genes. gestorb. Bestand
sind die angränzenden Behörden aufgefordert, sichernde Vonea
gegen die Verschleppung des Uebels an der Flußseite
treffen. Eine militairische Besetzung der Meklenburgisch Eldufer sindet statt; daß von Seiten der Neuhäuser Behae eine sorgfältige Beschützung der Ufer eintrete, darüber sind m jener Behörde schon früher Verabredungen getroffen. Ein ein nes Regulativ zur Aufsicht auf den Strom⸗Verkehr ist vorläm erlassen und wird nach erfordertem und eingegangenem Eracht der Lokal⸗Behörden bekannt gemacht werden. Die Erhebmu der Zollgefälle ist auf eine Weise geordnet, daß dadurch Gefst vermieden erscheint. Eingetroffene oder noch eintreffende Fag zeuge, deren Ladung für Mecklenburg bestimmt ist, sind vorlaͤuft bis zur Vollendung der Kontumaz vor Boizenburg, unter sorgft tige Aufsicht gestellt. — Wenn die solchemnach hergestellte Sche fahrt, die nach dem unter den Elbufer⸗Staaten über die freie Elbfag früher geschlossenen Staats⸗Vertrage nicht länger zu hemmen war, Gefahr zwar bedauerlich an einigen Stellen der südlichen Gra
zen näher führen könnte, so sind wir doch bemüht, die Schhll
Anstalten gegen die bedrohte Seite aufs sorgfältigste zu verste ken, und können mit Sicherheit von allen betreffenden Behöt, eben so eine Verdoppelung ihrer Aufmerksamkeit erwarten. P jenen Gegenden sowohl, wie aus anderen Theilen des Land bestätigen die eingegangenen Berichte, daß der Gesundheitszustan vollkommen beruhigend ist. Schwerin, den 181en Okt. 18. Großherzogl. Mecklendurg. Immediat⸗Kommisston zur Abme rung der Cholera. v. Boddien.
In Altona sind seit dem Ausbruche der Cholera überhau 12 Personen (mit Einschluß einer in Ottensen erkrankten) w der Seuche befallen worden und 7 derselben gestorben.
Vom 17. bis 18. Oktober Mittags
In Hamburg sind vom 22. bis 23. Oktober Mittags Personen erkrankt, 7 genesen und 23 gestorben.
Folgendes ist der Stand der Cholera in Wien und der Vorstädten, nach den neuesten dasigen Blättern: erkrankt, genesen, gestorbe
64 22 31 CEEE16165 ⸗ 2 69 24 41 1161696 2 2 69 27 30
In der Stadt Brünn und deren Vorstädten waren vm 21. September bis 14. Oktober in Allem 109 Personen and epidemischen Brechruhr erkrankt, genesen 15, gestorben 60 m in ärztlicher Bebandlung geblieben 34. Hinzugekommen bis 1 Oktober: 19 erkrankt, 10 genesen, 9 gestorben. Hiernach i Ganzen bis 15. Oktober erkrankt 128, genesen 25, gestorben gh in ärztlicher Behandlung geblieben 34.
Der Linzer Zeitung zufolge, waren in Wels bis zu 16. Oktober Abends an der Cholera erkrankt 26, genesen 8, 9 storben 15, in ärztlicher Behandlung geblieben 3Z. — Der 6 sundheits⸗Zustand der Umgebung von Wels, so wie der übrige
Theile der Provinz, war bis zum 17ten fortwährend befriedigen
Die Preßburger Zeitung vom 18ten Okt. meldet au Preßburg: „Zu den am 11ten d. in unserer Stadt in e Heilung verbliebenen 43 Brechruhrkranken sind au neu Erkrang ten hinzugekommen: am 12ten 8, am 13ten 11, am 14ten! und am 15ten 16. Von diesen 87 Personen sind genesen X. gestorben 14 und in Bestand gedlieben 39.“
—
Preise der vier Haupt-Getreide-Arten in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im M Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Konat September 1831, nach einem monatlichen
RNamen der Stadte. . Weizen Roggen Gerste Hafer
Namen der Städte.
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Koͤnigsberg . Memel Tilsit Insterburg Rastenburg Neidenburg Danzig.. Etbsimg .. ..
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Koöuigliche Schauspiele.
Donnerstag, 27. Okt. Im Opernhause: Der Liebdestrank, 2 Adtheilungen, mit Ballets; aus dem Franzostischen des zur deidedaltenen Mustk von Auber, udertragen vom
von Lichtenstein.
Im Schauspieldause: t) La poupée, vaudeville eu 1 acte.
2) Malvina, vaudevilte en 2 actes.
Freitag, 28. Okt. sendschoön, Burteske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum. Hier⸗ auf, zum Ersteumale: Venus und Adonis, anakreontisches Ballet in 2 Adtheilungen, vom Konigl. Balletmeister Titus. Die Mu⸗
r. Muslkalisch⸗ scenische Abend⸗ Unter⸗
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Donnerstag, 27. DOkt. daltung in 2 Adtheilungen.
Im Operudause; Der Spiegel des Tau⸗
süt ist theils neu komponirt, theils arrangirt vom Köoönigl. Ken⸗ zertmeister C
e Auswärtige 8 Imsterdan 21. Oktober.
Nedecl. wirkl Schuld 38 ¾. Kanz-Billets - 42 Milt 86. ½. Oesterr. Sprve. Hetall. 80-%¼. Rass. (von 18⁄½) 8 do. Gon 183t) St ¼½.
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Wien.
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tin cour. 62. 50. 5 proc. Reapol. in cour. 73.
Rente perp. 48. Frankfurt a. M., 89
Aproc. 75. G. 2 ⁄Q proc. 43 ½. .19 ½. B. Bank⸗Actien 1289
Partial⸗Obl. 125. Loose zu 100 Fl. 171 ½. Polm. Loose 55 . 0. Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
Gedruckt dei A.
Rente kin cour. 90. S0. 3 prF 5 proc. Spau
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28sten Oktober.
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Des Königs Majestät haben den Regierungs⸗ und Forstrath Reuß zum Geheimen Finanzrath und vortragenden Rath im Fmanz⸗Ministerium zu ernennen geruht.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Fabrikanten Mitscherlich zu Eilenburg das Prädikat als Kom⸗ merzien⸗Rath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben dem Geheimen Kanllei⸗ Diener Schlickriede bei der Rechnungs⸗Revisions⸗Kommisston zu Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen gerubt.
Seine Majestat der König haben dem Unteroffizier Wabels und dem Füstlier Gambal, vom ersten Garde⸗Regiment zu Fuß, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Capitain Markowitsch, als Courier von St. Petersburg. Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Gun⸗ taschwill, als Courier über Hamburg von London kommend, ersburg.
8 11.“ “ Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 18. Okt. Zu An⸗ fang dieser Sitzung theilte der Präsident ein Schreiben des neuer⸗ dings in Prades (Ost⸗Pyrenäen) zum Deputirten gewählten Hrn. Boixo mit, worin dieser erklärte, daß er das ihm übertragene Amt nicht amnehme. Dieses Schreiben erregte einige Sensation, da Hr. Boixo, der bereits bei Eröffnung der Sesston zum Depu⸗ tirten ernannt war, damals schon einmal seine Dimisston als solcher eingereicht hatte. Sechs anderen Deputirten wurde der ihnen verlangte Urlanb bewilligt. — Hr. Mahul berichtete hier⸗ auf über den Gesetz⸗Entwurf, wodurch ein Zuschuß von 500,000 Fr. zu Unterstützungen für die nach Frankreich geflohenen Aus⸗ länder verlangt wird, und stimmte für die undedingte Annahme desselben. — Sodann begannen die Berathungen über den von der Regierung verlangten Kredit von 18 Mill. Fr. zur Beschäfti⸗ gung der arbeitenden Klasse. Hr. Voyer d'Argenson klagte, daß die Revolution von 1830, die ihrem Principe nach so hochherzig und an Hoffnungen so ffruchtbar gewesen sey, das Vertrauen der wahren Freunde derselben völ⸗ lig getäuscht habe; die drückende Lage des Volks sey da⸗ durch nicht im Mindesten verbessert worden; vielmehr wären Geschäftslosigkeit und eine Abgaben⸗Erhöhung die Folgen davon gewesen; die Regierung beabsichtige jetzt, mittelst der verlangten 18 Millionen, Werkstätten zu eröffnen, um der unbemittelten Klasse Arbeit zu verschaffen; beim Lichte betrachtet, sey der ver⸗ laugte Kredit aber nichts als eine Armen⸗Taxe; wenn das Volk durch die Fehler derer, die es regierten, an den Bettelstab ge⸗ rathen sey, so müsse allerdings eine solche Toxe eingeführt wer⸗ den; niemals aber habe er gehört, daß die Armen selbst sie mit tragen müßten, was ohne Zweifel der Fall seyn würde, wenn man die Steuerpflichtigen mit einer Summe von 18 Mill. be⸗ lastete; es gebe ein ganz einfaches Mittel, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen, wenn man nämlich die für nöthig erachtete Tare nur auf eine gewisse Klasse der Steuerpflichtigen ausschreibe; die Vertheilung der Fonds betreffend, müsse man, um alle Nebenausgaben zu vermeiden, eine General⸗ Kommission ernennen, die ihr Amt unentgeltlich verrichte; es werde gewiß an achtbaren Bürgern nicht fehlen, die einen solchen Posten zu übernehmen bereit wären, um sich dadurch einen Anspruch auf die Erkenntlichkeit der Nation zu erwerben. Hr. A. Giraud lobte die Verwaltung, daß sie sich so angele⸗ gentlich der arbeitenden Klasse amnehme; es sey dies das beste Mittel, den Böswilligen, die täglich darüber klagten, daß nichts für das Volk geschehe, den Mund zu verschließen; das vorlie⸗ gende Gesetz werde nicht bloß dazu beitragen, dem Volke Brod und Arbeit zu verschaffen, es werde auch die an manchen Orten und namentlich in den westlichen Provinzen gestörte öffentliche Ruhe wiederherstellen; die Unternehmungen des Militairs gegen die Unruhestifter in der Vendée hätten nur deshald bisher einen so geringen Erfolg gehabt, weil es in jenem Lande nichts als unwegsame Schluchten gebe, die den Truppen entweder ganz un⸗ bekannt wären, oder wohin sie den Chouans nicht folgen könnten; die Anlegung großer Landstraßen sey daher das einzige Mittel, dem Unwe⸗ sen in diesen Gegenden ein Ende zu machen; auch Handel und Ge⸗ werbfleiß würden dabei gewinnen; man solle daher die arbeitende Klasse hauptsächlich mit dem Straßenbau beschäftigen; da dies letztere durch das vorliegende Gesetz beabsichtigt werde, so könne er nur für die Annahme desselben stimmen. Hr. Comte glaubte gerade umgekehrt, daß dieses Gesetz seinem Prinzipe nach völlig mangelhaft sey, und daß es bei seiner Anwendung dem beabsich⸗ tigten Zwecke keinesweges entsprechen werde; die Minister hätten dies aus Erfahrung wissen sollen; schon im vorigen Jahre seh ein Kredit bewilligt worden, um die brodlosen Arbeiter in Paris zu beschäftigen; dies habe aber nur die Folge gehabt, daß sofort eine Masse von Arbeitern aus den Provinzen der Hauptstadt zu⸗ geströmt wären und daß die Regierung dadurch nur noch verlegener als zuvor geworden sey; man habe sich endlich genöthigt gesehen, die Arbeiten einzustellen und den frem⸗ den Arbeitern, um nur ihrer los zu werden, die Mittel an die Hand zu geben, nach ihrer Heimath zurück zu kehren. Aber nicht bloß in ökonomischer, sondern auch in politischer Hin⸗ sicht scheine der vorgelegte Gesetz⸗Entwurf ihm mangelhaft, und er könne sich seiner Seits unmöglich dazu verstehen, den Mini⸗ stern eine Summe von 18 Millionen zu bewilligen, um solche nach eigener Willkühr zu vertheilen,
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Der Handels⸗Miniser
suchte die Ansicht zu bekämpfen, insofern nachtheilig sey, als es eine Armen⸗Taxe einführe;
daß das Prinzip des Gesetzes 8 9 direkte oder indirekte Weise eine 2. ie Regierung kenne zu gut die Mißbräuche, die in einem Nachbarlande aus einer e Armen⸗Taxe entsprungen wären, als daß sie jemals daran den⸗ ken könnte, eine solche in Frankreich einzuführen; aber die Han⸗ dels⸗Krise, woran Frankreich leide, und die hoffentlich nicht mehr von langer Dauer seyn werde, mache es dringend nothwen⸗ dig, daß der Staat jener zahllosen Menge von Arbei⸗ tern zu Hülfe komme, die früher in Privat⸗Unterneh⸗ mungen beschäftigt gewesen, jetzt aber außer Brod wäͤ⸗ ren. „Man behauptet“, äußerte der Minister am Schlusse seines Vortrazes, „daß die Reaterung sich durch die beabsichtigte Maaßregel eine arbeitende Klasse selbst schaffe, die sie werde er⸗ nähren müilsssen, und daß sie sich sonach im nächsten Jahre in der Nothwendigkeit besinden merde, zu diesem Behufe neue Hülfsmittel von der Kammer zu verlangen. Dies ist indeß eine Frage, die gar nicht hierher gehört; es ist nicht davon die Rede, die Zahl der Arbeiter zu vermehren, sondern nur diejenigen un⸗ ter ihnen zu unterstützen, denen es an Beschäftigung fehlt, und die man doch unmöglich Hungers sterben lassen kann. Man be⸗ hauptet ferner, daß, insofern man die beschlossene Bahn betrete, das Volk jedesmal, wenn es ihm an Arbeit fehle, der Regie⸗ rung drohen und einen Aufruhr vorbereiten werde, um sich die benöthigte Unterstützung zu verschaffen. Die Regierung wird aber den öffentlichen Frieden aufrecht zu erhalten und den Ge⸗ setzen Achtung zu verschaffen wissen; dadurch wird sie das Ver⸗ trauen wiederherstellen, und wenn dieses erst zurückgekehrt ist, wird auch der Gewerdfleiß neu wieder aufblühen.“ Hr. C. Gi⸗ raud versprach sich von dem Gesetze namentlich für die west⸗ lichen Departements großen Nutzen. Auch die Herren Estan⸗ celin und Virey äußerten sich zu Gunsten desselben. Hr. Odi⸗ lon-Barrot gab seine Meinung in nachstehender Weise ab: „Wenn in Folge irgend einer großen Katastrophe die Geschaͤfte daniederliegen, das Vertrauen verschwunden ist, die Kapitalten inne gehalten werden und das Volk gleichsam immer in der Erwartung irgend eines neuen wichtigen Ereignisses schwebt, so haͤlt es schwer, daß die Regierung diesem Stillstande ahhelfe; sie koͤnnte 50, 60, ja 100 Millionen in dieser Absicht fortwerfen, ohne daß sie ihren Zweck erreichen wuͤrde. Im vorigen Jahre wurden 30 Mill. be⸗ willigt, um dem Handel und Gewerdfleiße neues Leben zu geben; den Erfolg dieser Maaßregel kennen Sie: einige Privat⸗Liquidationen sind dadurch erleichtert worden, aber der Stillstand in den Geschaͤften ist der⸗ selbe geblieben. Dies muß uns veranlassen, vorsichtiger fuͤr die Zu⸗ kunft zu seyn, und zwar um so mehr, als damals, gleichzeitig mit jenen 30 Millionen, eine andere Aufmunterung bewilligt wurde, die, wenn gleich ungleich geringer, als jene, einen weit positiveren Nutzen gestifter hat: ich meine die Einfuͤhrung eines Diskontir⸗ Burcaus. Wo die Regierung selbh als Handeltreibender auftritt, wo sie selbst der Unternehmer oͤffentlicher Bauten ist, da wird in der Regel, wie die Erfahrung uns hinlaͤnglich lehrt, mit sehr vie⸗ lem Gelde sehr wenig geschaffen. Man erinnere sich nur der Ka⸗ nal⸗Bauten unter dem Villeéleschen Ministerium, in die viele Mil⸗ lionen gesteckt wurden, ehe man einmal die Schwierigkeiten und Resultate des Unternehmens gehoͤrig berechnet hatte. Meine Mei⸗ nung in dieser Hinsicht ist aber durch eine neuere Erfahrung, die ich waͤhrend der kurzen Dauer meiner Verwaltung der Hauptstadt gemacht habe, noch verstaͤrkt worden. Das Volk war seinen Gewohnheiten entruͤckt worden; es verließ die Werkstaͤtten, trieb sich auf oͤffentlichem Markte umher und naͤhrte sich mit Hirngespinsten; Jeder glaubte, daß er das Le⸗ ben in vollem Maße genießen koͤnne, auch ohne zu arbeiten. Doch durfte man nicht sofort jene gewaltsamen Mittel anwenden, deren man sich unter anderen Umstaͤnden gegen Herumtreiber und Tage⸗ diebe bedient haben wuͤrde Es gab uͤnter ihnen Maͤnner, die sich waͤhrend der Juli⸗Revolution heldenmuͤthig benommen hatten und Schonung erheischten. Die Stadt errichtete alo oͤffentliche Werk⸗ staͤtten, um die Klasse der Arbeiter zu beschaͤftigen; sie that solches wider ihren Willen und gab dabei bloß dem Drange der Umstaͤnde nach. Die Werkstaͤtten wurden eroͤffnet; bald zeigten sich aber die be⸗ klagenswerthesten Resultate; was aus den Werkstaͤtten hervorging, trug den Stempel des Muͤßiggangs an sich; die Arbeiter waren ohne Aufsicht, sie uͤberließen sich, da es nicht ihr eigenes Interesse galt, allerhand Zerstreuungen, spielten Karten, und Betrug und Gaunerei verdraͤngten bald jede ernstliche Arbeit Kaum hatte sich daher auch der Stuͤrm der Zeit etwas gelegt, so ließ die staͤdtische Verwaltung die Werkstaͤtten wieder schließen, fest entschlossen, sie nie wieder oͤff⸗ nen zu lassen. Ich wiederhole es: ist das Vertrauen gelaͤhmt, und sind die Kapitalien verschwunden, so kann die Regierung diese Lage der Dinge nicht aͤndern; wenn aber guͤnstige Zusicherungen das Ver⸗ trauen neu beleben, wenn Nachrichten vom Auslande zu dem Glau⸗ ben berechtigen, daß der Friede erhalten und befestigt werden wird, wenn die Fonds steigen und die Privat⸗Unternehmungen wieder ei⸗ nigen Aufschwung gewinnen, so bleibt nur eins zu thun uͤbrig; daß man naͤmlich die Verwaltung moͤglichst vereinfache, dem Handel und Gewerbfleiße moöglichst wenig Hindernisse in den Weg lege und dabei nicht bloße Orts⸗Interessen, sondern das allgemeine Interesse des Landes ins Auge fasse. Nach diesen wenigen Betrachtungen bleibt mir nur noch zu bemerken uͤbrig, daß es meine Absicht nicht ist, gegen den vorgelegten Entwurf zu sprechen; doch gestehe ich, daß ich minder nachsichtig gegen die fuͤr u nvorher gesehene Faͤlle verlangten 5 Millionen bin. Es ist mir nicht recht klar, was die Minister darunter meinen. Wir werden noch lange genug beisammen bleiben, daß die Regierung immer, falls un⸗ vorhergesehene Beduͤrfnisse wirklich eintreten sollten, einen nach⸗ traͤglichen Kredit von uns verlangen kann. Aber 5 Millionen zu unbestimmten Zwecken zu bewilligen, scheint mir nicht gerathen.“
Der Handels⸗Minister bestieg nach Hrn. Odilon⸗Barrot noch einmal die Rednerbühne, um einige von diesem aufgestellte Behauptungen zu widerlegen; namentlich war er der Meinung, daß die im vorigen Jahre bewilligten 30 Mill. doch wohl nicht so ganz weggeworfen gewesen wären, als der vorige Redner es meine; auch glaubte er, daß der Grundsatz, die Regierung dürfe nie selbst als Entrepreneur auftreten, sich nicht unbedingt anfstellen lasse; was die von Hrn. Odilon⸗Barrot verlangte Vereinfachung des Geschäftsganges betreffe, so werde er (der Minister) in we⸗ nigen Tagen entweder der Deputirten⸗ oder der Pairs⸗Kammer einen Gesetz⸗Entwurf vorlegen, wodurch die Exmittirung von Grundbesitzern, wo das allgemeine Beste solches erheische, er⸗ leichtert werden solle. Noch bleibe ihm üdrig, einige Worte über die verlangten 56 Mill, für unverhergesehene Fälle zu sagen; ob⸗
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gleich die Lage des Landes sich mit jedem Tage bessere, so könne das Ministerium sich doch nicht für die allgemeine Aufrechthal⸗ rung der öffentlichen Ruhe verbürgen, wenn die Kammer ihm nicht einige Fonds für diesen Zweck zur Disposttion stelle; er stehe dafür ein, daß selbige nur auf eine nützliche Weise ver⸗ wendet werden würden. Hr. Salverte bekämpfte den Gesetz⸗ Entwurf nur wegen der Bestimmung, die dem Minister des Ju⸗ nern 5 Millionen zu nicht specificirten Zwecken überweist. Herr Gauguier schlug vor, die Regierung zur Eröffnung einer An⸗ leihe von 300 Mill. in 5proc. Renten zu ermächtigen, wovon er 100 Mill. zum Straßenbau, 100 Mill. zur Unterstützung des Handelsstandes, 75 Millionen zur Vollendung mehrerer in Paris im Bau begriffener Gebäude und 25 Mill. zur Eröffnung eines Diskontir⸗Bureaus in der Hauptstadt verwendet wissen wollte. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. Delpont trar der Königl. Com⸗ missair, Hr. C. Dupin, zur Vertheidigung des Gesetz⸗Entwu fes auf. Der Handels⸗Minister ergriff sodann zum drittenmale das Wort, um die von Herrn Voyer d'Argenson wiederholt auf⸗ gestellte Behauptung, daß jener Entwurf einer Armen⸗Taxe gleiche, zurückzuweisen. Der Graf v. Lameth kam noch ein⸗ mal auf die im vorigen Jahre bewilligten 30 Millionen zur Un⸗ terstützung des Handelsstandes zurück und gab den Wunsch zu erkennen, daß öffentlich über die Verwendung dieser Summe Rechnung gelegt werden möge. Herr B. Délessert bemerkte, daß diese Rechnung bereits in dem Finanz⸗Budget niedergelegt sey; es wären dem Handelsstande 27 Millionen dargeliehen wor⸗ den, wovon kaum ein Drittel verloren gehen würde. Der Be⸗ richterstatter, Herr Cunin⸗Gridaine, faßte hierauf die allge⸗ meine Berathung zusammen; die Diskusston über die einzelnen Artikel wurde bis auf den folgenden Tag verschoben.
Paris, 20. Okt. Der heutige Moniteur enthält auf Anlaß der Nachricht von der Feststellung der Grundlagen des ö zwischen Belgien und Holland folgenden
rtikel:
„Die letzten aus London eingegangenen Nachrichten uͤber die Belgische Angelegenheit haben in Paris einen Eindruck gemacht, der beweist, welchen Werth die wahrhafte öͤffentliche Meinung auf die Aufrechthaltung des Friedens legt. Andererseits hat die Ruhe, welche bei den wichtigen Debatten uͤber die Konstituirung einer der vu Gewalten herrschte, die Achtung Aller fuͤr die Buͤrg⸗ chaften der Charte und fuͤr die Unabhaͤngigkeit einer unter den Auspizien eines aus der Revolution von 1830 hervorgegangenen Gesetzes gewaͤhlten Kammer kund gegeben. Diese mit einander zusammenhaͤngenden That⸗ sachen werden den ernsten Gemuͤthern Stoff zum Nachdenken geben. Solche befriedigende und so vielen Verkuͤndigungen widersprechende Resultate gewaͤhren große Hoffnungen fuͤr die Zukunft. Erinnern wir uns, ohne weiter zuruͤckzugehen, der Besorgnisse, die man, daran glaubend oder nicht, noch vor sechs Wochen uͤber die Lage der in⸗ neren und auswaͤrtigen Verhaͤltnisse zu verbreiten suchte. Die Ver⸗ dessen, was geschehen ist, mit dem, was man verkuͤndigt
atte, gewaͤhrt von Zeit zu Zeit nuͤtzliche Belehrung. In ihr liegt eine strenge Zurechtweisung fuͤr die Parteien, so wie die ein⸗ fachste Rechtfertigung der Rägiefung. denn es giebt keine bered⸗ tere Widerlegung, als die Ereignisse. Die durch viele Taͤu⸗ schungen belehrten Interessen halten sich jetzt in der Politik nur an die Erfahrung; die Theorieen und die Prophezeiun⸗ gen, die so Manchen betrogen haben, sind im Kredit gesunken. Das eingetretene Gefuͤhl der Sicherheit hat bereits seine Wirkung auf die Geschaͤfte erstreckt. Der Geist der Anarchie ist verschwunden und mit ihm die periodischen Unruhen, welche den Gewerbfleiß, Handel und Kredit laͤhmten. Je ruhiger die Meinungen werden, desto lebhafter ruͤhren sich die positiven Interessen. In allen Thei⸗ len des Landes beginnen die Geschaͤfte wieder aufzuleben. Der Bo⸗ den hat unter den Fuͤßen der treuen Armee und der wackeren Natio⸗ nal⸗Garde, welche die Ruhe auf allen Punkten, wo sie bedroht war, mit dem Gewehr im Arm wiederherstellten, neue Festigkeit gewon⸗ nen. Der Einfluß der Staats⸗Gewalten hat die ungesetzlichen Ein⸗ wirkungen, die sich die Herrschaft uͤber die oͤffentliche Meinung strei⸗ tig machten, beseitigt. Die Charte wird alle Hindernisse besiegen. Die auswaͤrtigen Fragen sind ihrer Loͤsung nahe. Italien ruft auf das Ansuchen Frankreichs die Seinigen zuruͤck. Polen, das so manchen Tapferen beweint, trachtet jetzt nur noch dahin, sich von den Unfaͤllen eines allzu ungleichen Kampfes zu erholen. Belgien und Holland werden der Weisheit Europa's eine gegensei⸗ tige Sicherheit verdanken, welche fuͤr die allgemeine Ruhe des Kon⸗ tinents von Wichtigkeit ist, und die, wir haben gegruͤndete Hoffnung dazu, von derjenigen dieser beiden Maͤchte, die uns bereits ihre Un⸗ 28 keit verdankt, als eine neue Wohlthat angenommen werden wird. England iebt uns ein doppeltes belehrendes Beispiel, das eines vielleicht schlecht berechneten Widerstandes einer der gesetzge⸗ benden Gewalten, der in Frankreich keine Nachahmer finden wird, und das der gfwissenhaften Standhaftigkeit seiner Regierung, ein Beispiel, das die unsrige noͤthigenfalls auch gegeben haben wuͤrde. Die Maͤchte endlich, von dem gemeinsamen Gefuͤhle fuͤr die wahren Interessen der Menschheit beseelt, fahren fort, mit philanthropi⸗ scher Eintracht fuͤr die allgemeine Ruhe der Nationen zu wachen. So wird der Frieden uͤber allen Ehrgeiz wie uͤber allen Groll den Sieg davontragen! So werden im Innern und nach außen hin die Versprechungen unserer Regierung in Erfuͤllung gehen! Die allgemeine Entwaffnung wird in Europa vorbereitet; moͤgen also auch die Leidenschaften im Schoße unseres schoͤnen Vaterlandes die Waffen niederlegen. Der gegenwaͤrtige Augenblick ist guͤnstig dazu. Das Land bedarf der Mitwirkung aller Kraͤfte, um in den Augen der uͤbrigen Voͤlker den Sieg der Freiheit durch fortschreitende Ci⸗ vilisation zu rechtfertigen. Beweisen wir der Welt, daß die Frei⸗ heit die Buͤrger besser und die Staaten gluͤcklicher macht. Dies ist eine edle, Frankreichs wuͤrdige und den Nationen nuͤtzliche Propa⸗ ganda. Die Ehre jener gluͤcklichen Resultate, welche der Charte und dem Frieden neue Buͤrgschaften gewaͤhren, gebuͤhrt der be⸗ wundernswerthen National⸗Garde, der patriotischen Armee, der von so guten und aufrichtigen Gesinnungen beseelten Kammer, dem Koͤnige, dessen edle Hingebung fuͤr das oͤffentliche Wohl sich stets unermuͤdet gezeigt hat, und endlich der schnellen und sicheren Einsicht dieser cha ten und geistreichen Nation, die, auf einen Augenblick durch die Taͤuschungen irre gefuͤhrt, welche der sophisti⸗ sche Geist der Parteien ihr unter lockenden Farben vorhielt, bald wieder zur Besinnung kommt, sich Aufklaͤrung verschafft, das Wah e mit bewundernswerthem Takte herausfindet und stets damit schließt, der Vernunft Gehoͤr zu geben.“ B
Der Exr⸗Dey von Algier, Hussein⸗Pascha, ist gestern in ei⸗ nem Postwagen von hier abgereist; er, geht Sen4a0 Niza, um dort ein Haus zu miethen, dos er den Winter über mis set⸗
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