“ 11“
vom Cap. Cuneo d'⸗Ornano kommandirten Brigg „le Ge⸗ e hans unterstützt wurde. Am 18ten d. rückten ö“ ungehindert in Kalamata ein und stellten die Ordnung erz hei⸗ der her.“ — Ein zweites von denselben Blättern ht 9 8 tes Schreiben aus Kalamata vom 28. Sept. hützalt Losgen⸗ des: „Im Golf von Koron hat sich die bei Poros h““ Zerstörungs⸗Scene im Kleinen erneuert. Der Russis 6 8 9 ral wollte sich einer aus 6 kleinen Fahrzeugen 7 5 driotischen Flottille bemächtigen; die Hydrioten a v 8 sich zu ergeben, ihre Schiffe in den Grund zu senken ode ⸗ elben in Brand zu siecken. 1 eine ’ und eine Brigg wurden E“ eine Brigg ist verbrannt und eine Goelette in 88 Grun ge⸗ senkt; fünf Barken ohne Verdeck entkamen durch Rudern und nah⸗ men bei der Brigg „le Génie“ den Schutz der dreifarbigen Flagge in Anspruch, der ihnen auch bewilligt ward. Der Capitain Euneo d'Ornano hat bei dieser Gelegenheit viel Festigkeit und feinen bleibt einstweilen militairisch besetzt.
Takt gezeigt. Kalamata . — s- 8 Man Kansssch über die Vorgänge in Morea nicht länger täu⸗
schen; es handelt sich
vort nicht um einen partiellen Aufstand, . hNe. 7 sondern um eine Revolution.“
“
Zerlin, 30. Okt. Aus Liegnitz wird berichtet: In
nvft, Geldber rrei is der Neu⸗ Straupitz, Geldberg⸗Hainauschen Kreises, ist nunmehr der 9 bau des evangelischen Schul⸗ und Küsterhauses auf Kosten der Schul⸗ und Kirchen⸗Gemeinden und mit Beihülfe des Patroci⸗ mums zweckmäßig ausgeführt und dadurch ein großes Bedürfniß erledigt worden. — Die Erben des Bauerauszügler Löbel zu Neu⸗ dorf, Liegnitzschen Kreises, haben nach dem mündlichen Auftrage des Letzteren der dortigen 18 zwei Hypotheken⸗Kapitale, zu⸗ ammen 200 Rthlr., überwiesen. . v b Der Königsberger Zeitung zusolge, bestätigt es sich nicht nur, daß in dem nördlichen Theile von Polen längs der Preußischen Gränze, namentlich in der Gegend von Cho⸗ rzellen und Mlawa, das Rindvieh an der bösartigen Löserdlürre oder Rinder⸗Pest in Menge umkommt, sondern, daß diese gefahr⸗ volle und überaus ansteckende Krankheit auch schon diesseits der Preußischen Gränze verschleppt sey, und daß sie namentlich die Viehheerden der im Ortelsburgschen Kreise belegenen Stadt Willenberg und einiger benachbarten ländlichen Ortschaften schon ergriffen habe.
88 * 8 Cholerg. in der Residenzstadt Berlin waren 8 erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 29. Okt. Mittags 1864 574 1184 106 Hinzugek. dis zum 30. Okt. Mittags 27 10 “
Bis zum 30. Okt. Mittags Summa 1891 584 1199 108 Hierunter sind vom Militair 23 11 11 1 Aus dem weiteren Verwaltungs⸗Be⸗ zirk von Berlin bis zum 25. Okt. 34 1ömn Regierungs⸗Bezirk Potsdam. In Potsdam waren erkr. genes. gestorb. Bestand. dis zum 26. Okt. 28 7 19 2 bis zum 29. ⸗ 2 1 1
1 Summa 30. 22 Darunter Militair 1 2 8 Krankheitsfaͤlle an der Cholera sind in der Woche vor dem 22. Okt. bemerkt worden: Ober⸗Barnimscher Kreis; lde und Leuenberg. 8 CA1A“ Kreis; in Stützkow und Felchow. Ost⸗Havelländischer Kreis, in Spvandau und Ko⸗ lonie Tiefwerder (seit dem 19. d. M. keine Erkrankungen mehr). Kreis Teltow⸗Storkow, in Rieplos und g dagen (in Köpenick ist der letzte Kranke am 17ten d. M. estorben). 8 . Sehe ngher Kreis, in Mittenwalde und Röddelin. greis Westpriegnitz, in Berge vor Havelberg u. Toppel. Im Ganzen sind bis jetzt in dem Regierungs⸗Bezirk erkrankt genesen gestorben Bestand 709 235 448 26 In Breslau sind erkrankt genesen gestorben vom 22. bis zum 26. Okt. 11141 36 85 Ueberxhaupt 62 118 Darunter Militair 11 2 In Stettin waren erkr. genes. ge dis zum 26. Oktober 315 hinzugekommen am 27. 4 99. 8 5 Summa 328 Magdedurg snd erkrankt genesen gestorden Bestand 52 194 54 60 60 Summa 351 6 60 Darumter Militair . 6
*
Hinzugek. 5
in Wrietzen, Lichter⸗
Bestand
In der Stadt
bis zum 26. Oktober .. hinzugek. am 27. Oktober. W.
Aus dem gestrigen Blatte der hiesigen Cholera⸗Zeitung haben wir ersehen, daß von Seiten des Publikums, oder doch eines Theils desselben, der Wunsch gehegt wird, von saͤmmtlichen mit der Cholera befallenen Ortschaften des Preußischen Staats fort⸗ laufend in Kenntniß gesetzt zu werden. — Jederzeit gern bereit, den Wänschen des Pudlikums nach Möglichkeit zu entsprechen, daben wir (wie sich aus dem vorstehenden Artikel ergiebt) die Einteitunz getroffen, auch die von der Cholera ergriffenen Dorf⸗ schaften, nach den deshald hier eingehenden Meldungen — wie solches früher dereits geschehen — spezielnt anzuführen, und wer⸗
den in einem der nächsten Blätter der Staats⸗Zeitung auch das
rückständige Verzeichniß der gedachten Dorsschaften, von dem Zenrunkte ab, wo die diesfallige Mittheilung unterblieben ist, In Hamdurg sind vom 26. dis 28. Okt. Mittags 39 Per⸗ onen an der Cholera erkrankt, 17 genesen und 26 gestorben. Seit dem Ausbruch der Krankheit sind üderhaupt 520 Personen davon befallen worden und von ihnen 82 genesen, 274 aber ge⸗
siorben; 164 befanden sich noch in Arztlicher Behandlung. Folgendes ist, nach den neuesten Wiener Blättern, der der⸗ malige Stand der Cholera in dasiger Stadt und den Vorstädten.
erkrankt, genesen, gestorben, Vom 21. bis 25. Okt. sind 56 31 31
2* 909 2„
4 . 6
8
Eine Mistik und ein Kanonier⸗Boot
16238
In den sämmtlichen von der Cholera befallenen Kreisen Galliziens sind, den neuesten Meldungen zufolge, überhaupt in 1132 Ortschaften 254,434 Personen erkrankt, 157,530 genesen
d 95,533 gestorben. 1b 88 In ö“ sind seit dem Ausbruch der Krankheit (9.
September) bis zum 18. Oktober überhaupt 1012 Individuen erkrankt, 807 genesen und 169 gestorben; 36 waren an diesem Tage noch in arztlicher Pflege. 8
9eJn 8 Stadt Sean n und deren Vorstädten sind vom 21sten September bis 18ten Oktober erkrankt 206, genesen 45, gestorben 101, in ärztlicher Behandlung blieben 60.
Nachstehendes sind die Verfügungen, welche die Englische
Regierung unterm 20. Okt. in Bezug auf die Cholera an⸗ eordnet hat: 8 8 E“ der aͤußeren Vorsicht, um die Einschleppung der Cholera durch eine strenge Quarantaine zu verhindern, haben sich bis jetzt als bewaͤhrt erwiesen. Da sich aber die Seuche den benachbarten Kuͤsten naͤhert, so ist nicht allein die Nothwendigkeit einer vermehrten Wachsamkeit augenfaͤllig, sondern es ist auch mit der gewoͤhnlichen Vorsicht uͤbereinstimmend, daß das Land vor der moͤglichen Verbreitung eines so furchtbaren Uebels beschuͤtzt werde. Um die Einschleppung dieser, Krank⸗ heit zu verhindern, ist nicht allein die thaͤtigste Metioireüng zu den Maaßregeln der, Regierung von Seiten der Lokal⸗ Behoͤrden laͤngs der Kuͤste, sondern auch die Beobachtung der aͤußersten Vorsicht von Seiten der Einwohner, die diese Theile des Landes bewohnen, durchaus nothwendig. Die von der Regierung angeordneten Quarantaine⸗ Maaßregeln sind, wie ht Zuversicht gehofft wird, hinreichend, um der Einschleppung der Krankbheit auf dem regelmaͤßigen Verkehr und Handelswege mit dem Kontinente vorzubeugen; aber gegen den heimlichen und Schleich⸗ handel⸗Verkehr konnen sie nicht schuͤtzen. — Auf solchen heimlichen Wegen kann diese fuͤrchterliche Krankheit, trotz aller Quarantaine⸗ Anstalten und trotz der aͤußersten
I11
Vorsicht Seitens der Regierung, in das vereinigte Koͤnigreich eingefuͤhrt werden; und es ist einleuch⸗ tend, daß diese Gefahr nur durch die thaͤtigsten Anstrengungen aller Personen von irgend einem Einfluß auf die Unterdruͤckung des Schleichhandels vermieden werden kann. Die Magistrats⸗Personen, die Geistlichkeit und alle an der Kuͤste wohnende Personen werden sich hoffentlich bemuͤhen, der Bevoͤlkerung ihrer verschiedenen Distrikte die Gefahr vorzustellen, der sie sich durch einen unerlaubten Verkehr mit Personen, welche vom Kontinent kommen, aussetzen. — Um alle andere Gegenstaͤnde zu eroͤrtern, welche dazu dienen koͤnnen, die Einschleppung der Krankheit zu verhindern, oder die noͤthigen An⸗ stalten bei ihrem etwanigen Ausbruch in diesem Lande vorzuberei⸗ ten, wird jeder Stadt und jedem Dorfe anempfohlen, eine Lokal⸗ Gesundheits-Kommission, bestehend aus der obersten und einigen anderen Magistrats⸗Personen, dem Geistlichen des Kirchspiels, zwei oder mehreren Aerzten und drei oder mehreren der angesehensten Einwohner, einzurichten und durch einen der Medizinal⸗Beamten mit der Gesundheits⸗Behoͤrde in London korrespondiren zu lassen. Jede große Stadt soll in Bezirke getheilt werden und jeder Bezirk eine besondere Kommission von 2 oder 3 Mitgliedern haben, welche uͤber den Gesundheits- Zustand des Bezirks wachen und mit der Ge⸗ sundheits⸗Behoͤrde in Verbindung stehen muͤssen. Als das wirksamste Mittel, um die Verbreitung irgend einer Pest zu verhindern, hat sich immer bewaͤhrt: die Kranken unverzuͤglich von den Gesunden zu trennen; es ist von der aͤußersten Wichtigkeit, daß die sich etwa ereignenden Cholera⸗Faͤlle so schnell als moͤglich angezeigt werden. Die Verheimlichung der Krankheit wuͤrde nicht allein die Sicher⸗ heit des Ganzen gefaͤhrden, sondern auch den Patienten des einzigen Mittels zu seiner Wiederherstellung berauben. — Um die Trennung der Kranken von den Gesunden zu bewerkstelligen, wuͤrde es sehr zweckmaͤßig seyn, daß ein oder zwei Haͤuser in jeder Stadt so ein⸗ gerichtet werden, um Cholera⸗Kranke, deren Familien darein willi⸗ gen, aufzunehmen. Im Fall aber solche Kranke in ihrem Hause blieben, wuͤrde es passend seyn, an demselben eine Tafel mit dem Worte „krank“ anzuhaͤngen, um anzuzeigen, daß sich dasselbe in Quarantaine befindet; und selbst wenn der Kranke fortgebracht und das Haus gereinigt worden ist, so sollte man das Wort: „Vor⸗ sicht“ anschlagen, wodurch die Verdaͤchtigkeit des Hauses angedeu⸗ tet wuͤrde, und den Bewohnern eines solchen Hauses sollte es nicht erlaubt seyn, auszugchen oder mit anderen Leuten in Beruͤhrung zu kommen, bis die Lokal⸗Behoͤrde es fuͤr I““ erachtete, das Zeichen fortzunehmen.“ (Fortsetzung folgt.) 1 895 8
Kur der Cholera zu Wien 11““
Die Redaction hat schon früher mehrere Mittheilungen, welche zur Berichtigung der Ansichten über die Cholera und zur allgemeinen Beruhigung deigetragen haben, aufgenommen. Der⸗ selden werden die neuesten von der Donau zu uns herüber ge⸗ kommenen Nachrichten um so lieber überantwortet, als solche auf diesem Wege am schleunigsten zur Kenntniß vaterländi⸗ scher Aerzte gelangen. Von einigen der in Wien angewen⸗ deten Mittel habe auch ich mit mehreren hiesigen Aerz⸗ ten günstige Wirkungen beobachtet, namentlich gilt dies von frühzeitig gebrauchten kräftigen Brechmitteln aus reiner Ipecacuanha und von angemessenen Buut⸗Entziehungen; andere daselbst mit großem Nutzen in Gebrauch gezogene haben hier noch wenig oder gar keinen Eingang gefunden. Keinesweges erwarte man in diesen Zeilen eine ausführliche therapeutische Erörterung. Unter Vorbehalt, meine eigenen Erfahrungen anderweitig nieder⸗ zulegen, theile ich ohne irgend eine Zuthat nur mit, was mir mein verehrter Freund, der K. K. Rath Herr Dr. v. Reider, wel⸗ cher als Primair⸗Arzt in Wiens Cholera⸗Lazarethen beschäftiget ist, aphoristisch schreibt: Als die schlimmsten und hartnäckigsten Falle zeigen sich zu Wien die bei durch Uebermaß geistiger Ge⸗ tränke üderreizten Menschen herbeigeführten, dann jene, welche ans mehrtägigen vernachlässigten Diarrhoeen hervorgehen, beson⸗ ders wenn letztere mit geistigen und gewürzhaften Dingen behan⸗ delt wurden. Von allen reizenden Mitteln sind keine gute Wirkungen gesehen worden. Opium wirkte in allen Stadien doͤchst nachtheilig. Am besten dewährte sich bis jetzt im Sta⸗ dimm der Vorboten ein Brechmittel aus lpecacuanha. Auch wirkte dieselbe in vielen Fällen mit wunderbar gutem Erfolg, später, in refracta Dosi angewendet, indem man einen Skru⸗ vel mit 6 Unzen Wasser ausgoß und hiervon alle 2 Stunden 2 Ehloöffel voll reichte. Besonders nützlich waren bei großem Durste Eispillen und Eiswasser in kleinen oöft wiederholten Gaben; dei vollblütigen Subjekten Reibung der kalten von heftigen rämpfen ergriffenen Extremitäten mit Eis, bei großer Beängstigung und Herzklopfen in Eiswasser getauchte Kompressen auf die Gegend des Herzens, eben so dei heftigem Schwindel und Kopfschmerz auf die Stirn angewen⸗ det. Nach Wiederbeginnen der Reaction gaben der Aderlaß, während heftiger Beklemmungen der Brust Blutegel Huülfe. Gegen die oft zurückdleibende mit specisischen Entleerungen ver⸗ dundene Diarrhoe waren Mineral⸗Säuren mit Salep-Decoct, besonders das Elix. acid. IHoll. und das Acid. phosphor., so V wie konzentrirte Abkochungen der Arnica, von vortrefflicher Wir⸗ kung. Hülfreich erschienen schleimichte Klistire ohne Opium. Warme Getränke wurden in der Höhe der Krankheit, wo trocke⸗ ner Durst zugegen ist, gar nicht mehr angewendet. Auch ist das Opium gänzlich bei Seite gesetzt. C. v. Gräfe.
3co““
des Zustandes der Civil⸗Waisenhaus⸗Stiftung ,
die Städte Berlin, Potsdam und den Regierungs⸗Bezirk, am 1. An Kapital⸗Beitraͤgen sind eingegangen: 1) ein Gnaden⸗Geschenk Sr. Majestädt ddes Konigs, bei Gelegenheit der Verr maͤhlung Sr Koͤnigl. Hoheit des
Prinzen Albrecht . 500 Rthlr.
2) an einzelnen Beitraͤgen 185
3) von dem Gesang-⸗Verein zu Potsdam 87
4) fuͤr das zum Besten der Stiftung herausgegebene Werk „Geschichte des Grafen von Schwarzenberg. . 218 ⸗
Potsdam Schlusse des Jahres 18 9
““
1 1 Iü8t as taas
— Sgr. —
eean 2
3 14 ⸗ 9
Ib
Summa 818 Rthlr. 24 Sgr. 11
Der im Jahre 1826 gestiftete abgesonderte Prediger⸗Toͤchter betrug am Schlusse des 191 Rthlr. 5 Sgr.
Fonds fuͤr verwe
Jahres
Der von dem hiesigen Gesang Verein zum Zweck der Stiftn
eines Stipendiums gegruͤndete Fonds betrug am Ende des Jah
1830 1447 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. Neu aufgenommen wurden zu Ostern: 1) Wilhelm Preußer, Sohn des verstorbenen
Wund⸗Ar
Preußer am großen Friedrichs⸗Waisenhause zu Berlin, 1
cher Mitglied der Stiftung war, und 2) Loͤhe, Sohn des
orbenen Hofraths Loͤhe im
schon vor mehreren Jahren auswaͤrtigen Departement.
Uebrigens erhielten 1 Pflegling und 8 Maͤdchen aus den h
teln der Stiftung Erziehungsgelder von 40 bis 50 die Stiftung 26 1 Kommunal⸗-Beamten und Geistlichen gesorgt hat.
Bis jetzt ist die Aufnahme eines Kindes
Rthlr., so uͤberhaupt fuͤr 26 verwaiste Kinder von Staats⸗
eines verstorbenen 9
gliedes der Stiftung noch nie vergeblich nachgesucht worden.
IxENEMeE
Zustand des Vermoͤgens der Stiftung am Schlusse des Jahres 1830.
Summ
aEAR;Haser
Die Einnahme hat fuͤr 1830 betragen:
an Kapital⸗Beitraͤgen
⸗ fortlaufenden Beiträgen
⸗Miethe, Pachten und Zinsen. . . ⸗Zinsen von dem Vermoͤgen der Zoͤglinge
vom Jahre 1829 Summa der Einnahme ..
Dagegen betrug die Ausgabe: fuͤr Unterhaltung der Grundstuͤcke: Rtl. Sar Pf. a) an Kommunal-⸗Lasten. 8 30 29 6 b) ⸗ Feuerkassen⸗Beitraͤgen u. Ein⸗
quartirungs⸗Kosten c) ⸗ Bau⸗ u. Reparatur⸗Kosten 241
an Zinsen 1
Behufs der Geschaͤfts⸗ u. Kassen⸗Verwaltung.
Erziehungs⸗ u. Unterrichts⸗Kosten der Zoͤglinge:
2) fuͤr Schul⸗ u. Privat⸗Unterricht,
Buͤcher, Besoldung des Leh⸗ Rtl Sgr.Pf. vers u. s w. .. 495 19
b
3
d)
4 Bekleidung 4 Bekoͤstigung 2 Heizung 8 ⸗ e) Reinigung der Waͤsche ... 121 10 ⸗ f) an Erleuchtungs⸗Kosten . .... 2 29 3 zur Anschaffung und Erhaltung des Inventars zur Erziehung u. Verpflegung zweier Zoͤglinge außerhalb der Anstalt.. . zur Unterhaltung verwaister Maͤdchen zu extraordinairen Ausgaben an bezahlten Passiv⸗Kapitalien Summa der Ausgaben.. Die Einnahme betrug . ..
Bleibt Bestand am Schlusse des Jahres 1830.
Dieser war vorhanden: 1) an zinsbar belegten Kapitalien 2) ⸗ Staatsvpavpieren 3) baar
Hierzu der Bestand
30 29 8 4 10
I111“
Rthlr. Sgr. Pf. 24,446 15,800 .
betragen. 3975
Jahres 1830 um 1493 Rthlr. 3 Sgr
Potsdam, den 14. Oktober 1831. Das Civil⸗Waisen⸗Amt.
1,002 22 7 Nr2ε⁵νσ--μσσα‧ ³b
819 4 1,403 2 2,222 2) ¹
16
182 264 134
4,990 46,239
Nach dem Verwaltungs⸗Etat fuͤr 1831 wird die Einn
Rthlr. 15¾
Das Kavital Vermoͤgen der Stiftung hat sich im Lau
6 Pf. ve
apgraan d “
Auswärtige Amsterdam, 25. Oktober. Niederl. wirkl Schuld 38 %⁄. Kanz-Billets 14 . 42 Mill. 84 ½. Oesterr. 5proc. Metall. 81. Russ. do. (von 1831) 81 ½.
Hamburg, 28. Oktober.
Börsen.
Gproc. An
(von 18
Oesterr. 5proc. Metall. S3 ¾, 4proc. 74 ⁄. Bank-Actien 1055,
Engl. Anl. 92.
Wien. 25. Oktober. 5proc. Metall. 83 ½ 4proc. 73 ¾ 2 ⅜Qproc. 43. 1 zu 100 Fl. 169. Part.-Obl. 124
Russ. Anl. Hamb. Cert. 86. Poln. 114 ½. Daän.
roc. 19 ½.
Bank-Actien 1069 ½3
Königliche Schauspiel Montag, 31. Okt. Im Schauspielhause.
e.
Auf Beg
Die Lichtensteiner, dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen
einem Vorspiele, von Bahrdt.
2 2 2 „ „f — “” Königstädtisches Theater. Lindane, oder: Der Pantoffeln
Montag, 31. Okt. im Feenreiche.
Sr gn
NEUESTE BERSEN-NACHRICHTEI”
Paris, 24. Okt. 5proc. sin cour. 63. 70. 5proc. Neapol. fin cour. Span. Rente perp. 50 ¾
Frankfurt a. M., 27. Okt. 84 ½. 4proc 74 fr. 74 1. 28 roc. 44 ½¼. Act. 1299. 1296. Part.⸗Obl. 125 ½. 124 ⁄½. G. Poln. Loose 57 ½. 56 ⅞.
Iproc. Loose
—Bgng—
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
Gedruckt bei A.
Rente fin cour.
92. 75. 50.
“
F 303.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Unter dem 16ten d. M. ist über die Aufhebung der bisher n den östlichen Gränzen der Monarchie bestandenen Kontumaz⸗ Instalten gegen das Ausland nachstehende Verfügung an die be⸗ effenden Ober⸗Prasidien erlassen worden:
Nachdem die Astatische Cholera, auf ihrem Vorschreiten nach esten, jetzt beinahe den ganzen östlichen Theil der Monarchie griffen, dagegen in den östlich angränzenden Russischen und inem Theile der Polnischen Provinzen größtentheils aufgehört at, und nachdem auch die militatrischen Sperr⸗Cordons an den pranzen der eben gedachten Provinzen eingezogen sind, wird die zeibehaltung der, nach §. 2. der Bekanntmachung vom 12ten M. (Nr. 254 der Staats⸗Zeitumg), an den äußeren Landes⸗ bränzen bisher noch bestandenen Kontumaz⸗Anstalten für die us dem Auslande kommenden Personen, Fuhrwerke ꝛc. ꝛc. auf inem Theil der Gränze jetzt überflüssig. Um daher den Gränz⸗ Perkehr mit dem Auslande von allen in sanitäts⸗ polizeilicher Kucklicht aufgelegten Fesseln zu befreien und dabei doch die Mit⸗ el in den Händen zu behalten, für den möglichen Fall des Wie⸗ erausbruchs der Krankheit im Auslande, nachdem sie in den sllichen Provinzen der Monarchie aufgehört haben sollte, jene nitäts⸗polizeilichen Maaßregeln sogleich wieder in Wirksamkeit weten lassen zu können, wird hiermit Nachstehendes angeordnet: 1) Die jenseits der Weichsel an der Russischen und Polni⸗
schen Gränze von Nimmersatt bis zum rechten Weichsel⸗ ifer bisher bestandenen Gränz⸗Kontumaz⸗Anstalten wer⸗ den sosort aufgelöst, und wird das Königl. Ober⸗Präst⸗ dium der Provinz Preußen diese Auflösung in Aussfüh⸗ rung bringen.
Die diesseits der Weichsel an der Gränze der Provinzen Posen und Schlesten gegen Polen und Oesterreich bisher bestandenen Kontumaz⸗Anstalten zu Strzalkowo, Podczamze, Landsberg und Groß⸗Chelm werden gleichfalls eingehen, im Verhältniß, wie sich die Krankheit jenseits der Gränze verliert, und bleibt es den Königl. Oberpräsidien der Pro⸗ vingen Posen und Schlesten uberlassen, nach Befinden der Umstände ihre Luflösung anzuordnen und durch die öffentlichen Blätter zur Kenntniß des Publikums zu brin⸗ gen. Bis dies geschehen ist, bleiben diese Kontumaz⸗ Austalten in ihrer bisherigen Wirksamkeit.
Auf der sub 1 bezeichneten Gränzstrecke wird daher der
freie Gränzverkehr über die Haupt⸗ und Nebenzoll⸗Aemter, wie er vor Errichtung der Kontumaz⸗Anstalten bestand, so⸗ sort auf der sub 2 bezeichneten Gränzstrecke in der Maaß⸗ gabe wieder hergestellt werden, als dies von den betreffen⸗ den Ober⸗Präsidien bekannt gemacht werden wird. Die nach Aufhebung der Kontumaz⸗Anstalten über die Gränze eingehenden Personen müssen sich jedoch genügend darüber ausweisen, daß sie aus gesunden Orten und Ge⸗ genden kommen, oder daß sie wenigstens in den letzten sunf Tagen ihrer Reise sich an gesunden Orten aufgehalten haben. Es bedarf hierzu der früher vorgeschriebenen Form der Gesundheits⸗Atteste nicht mehr, sondern es genügt, werm der gewöhnliche Paß des Reisenden — den er jedenfalls bei sich führen und welcher sein Signalement und den Gesumdheits⸗Zustand des Abgangs⸗Orts enthalten muß — täglich visirt und bei dem Visa von der Orts⸗Sanitäts⸗ Kommisston oder, wo deren keine besteht, von der Orts⸗ Polizei⸗Behörde bescheinigt wird, daß kein Cholera⸗Kranker im Orte ist.
5) Für den Fall des Wiederausbruchs der Krankheit im Aus⸗ lande, nach ihrem Aufhören in den östlichen Provinzen des Staats, werden anderweitige Vorschriften zu ihrer Zeit wieder wegen des Gränz⸗Verkehrs erlassen werden.
Berlin, den 16. Oktober 1831.
Der Chef der zur Abwehrung der Cholera niedergesetzten FIFmmediat⸗Kommission,
Abgereist: Der Fürst Nikolaus Trub ier nach St. Petersburg. “
1“
Zeitungs⸗Nachrich vq111313“
Rußland. 8 St. Petersburg, 22. Okt. Folgendes Allerhöchste Ma⸗ ifest ist hier erschienen: „Von Gottes Gnaden Wir Nikolaus der Erste, Kaiser und elbstherrscher aller Reussen ꝛc. ꝛc. ꝛc., thun kund allen Unseren getreuen Umnterthanen: Der Krieg ist zu Ende, den der Verrath atzündet hatte, das Volk des Konigreichs Polen befreit von der gewalt der Empörer, und die schwachen Ueberreste ihrer Rotten, hbie bis ans Ende in ihrer Verblendung beharren, von allen Sei⸗ en von unseren tapferen Truppen gedrängt, haben sich in die Gränzen Unserer Nachbarstaaten entfernt und dort die Waffen jedergelegt. on diesem wahrhaft trostreichen Triumphe in Kenntniß setzen, urch welchen Ruhe und Ordnung wiederhergestellt werden, wen⸗
8
tzkoj, als Cou⸗
tten wir Uns, so wie bei dem Beginn dieses für Unser Herz so
Oesterr. 5proc. Metal
20 ½. G. zu 100 Fl.
W. H 9)
etrübenden Kampfes, gemeinschaftlich mit Euch zu dem, der als enker der Schicksale der Reiche und Völker so sichtbar Unsere erechte Sache gesegnet hat. Unser erstes Gefühl, das erste pfer des Preises und Dankes, steige zu Seinem Thron em⸗ or. Er hatte in seinem unerforschlichen Rathschlusse bestimmt, ius neuen schweren Prüfungen zu unterwerfen; allein inmitten erselben schenkte er Uns auch neue Merkmale seiner Gnade, zeigte
die Festigkeit der Macht Rußlands und bedeckte Unsere getreuen
Cruppen, diese unüberwindliche Vormauer des Vaterlandes, mit
Indem Wir Euch, Unsere getreuen Unterthanen,
neuem Glanze des Ruhmes. Unsere tapferen Krieger rechtfertig⸗ ten Unser Zutrauen. Verherrlicht durch 111 Ufern des Euphrat, auf den Gipfeln des Balkans und Taurus und in Rumeliens Ebenen, wußten sie in diesem denkwürdigen über sieben Monate ununterbrochen fortwährenden Feldzuge, noch sich selbst zu übertreffen. Sie verachteten jede Gefahr, ertrugen unglaubliche Mühen und Entbehrungen, kämpften mit den Hin⸗ dernissen der Natur selbst und dem verzweifelten Widerstande der Feinde, die nicht Gut noch Blut des von ihnen zu Freveln ver⸗ leiteten Volkes schonten, und krönten die Reihe ihrer glänzenden Fortschritte würdig mit der Unterwerfung Warschaus, wo der Feind nicht minder über die großherzige Standhaftigkeit des Sie⸗ gers, als über dessen Berücksichtigung des Lebens und Eigenthumes der Bestegten, betroffen war. Dock, diese Mäßigung im Siege, diese Uneigennützigkeit und Menschenliebe haben auch das ganze Ver⸗ fahren Unserer Krieger im Königreiche Polen gestempelt. Eingedenk Unserer Worte, haben sie, mitten unter dem Blutvergießen, sich bestrebt, die Schrecknisse dieses Bürgerkrieges zu mildern, über⸗ all der fallenden Verirrten geschont und Allen, die zur Pflicht zurückkehrten, die Bruderarme geöffnet. — Russen! — Unter dem Beistande der himmlischen Vorsehung werden Wir das von Unseren tapferen Truppen Begonnene vollenden. Die Zeit und Unsere Sorge werden den Saamen des ÜUnfriedens vertilgen, der so lange die beiden stammverwandten Völker entzweit hielt. In Unseren Rußland wiedergegebenen Unterthanen des Königreiches Polen werdet Ihr auch nur Glieder Einer mit Euch gemeinsa⸗ men großen Familie erblicken. Nicht durch das Dräuen der Rache, sondern durch das Beispiel der Treue, durch Großmuth und Vergessen der Kränkungen, werdet Ihr das Gelingen der von Un⸗ vorgeschriebenen Maaßregeln zur engsten dauerhaftesten Anschließung jenes Landes an die übrigen Gebiete Unseres Rei⸗ ches befördern, und so möge dieser unzertrennliche Staatenbund zu Unserem Troste und zum Ruhme Rußlands stets von dem Gefühle der Liebe zu Einem Beherrscher, der nämlichen untheil⸗ baren Bedürfnisse und Interessen und des gemeinsamen, durch keine Zwietracht zu erschüͤtternden Glückes bewahrt und erhalten werden. — Gegeben in St. Petersburg am 6. (18.) Oktober im Ein Tausend acht hundert ein und dreißigsten Jahre nach der Geburt des Heilandes, Unserer Regierung im sechsten. fuzterz) Mikolaus..
Am 18ten d. M. wurde, auf Veranlassung der Einnahme Warschaus und der glücklichen Beilegung der Unruhen in Po⸗ len, auf dem Marsfelde ein feierliches „Herr Gort Dich loben wir!“ in Anwesenheit Sr. Maj. des Katsers gesungen. Die Kaiserl. Garde, die Militairschulen und die Truppen, welche in der Residenz stehen, waren in Schlachtordnung auf dem Platze aufgestellt, in dessen Mitte sich ein Altar auf einem Gerüste und über demselben ein Zelt erhob. Se. Maj. der Kaiser tra⸗ fen um Mittagszeit ein, und nachdem Allerhöchstsse die Reihen der Truppen gemustert hatten, begaben Sie sich auf die Estra⸗ de, woselbst der hochwürdigste Metropolit, der mit der ganzen Geistlichkeit aus der Kapelle des Ingenteur⸗Corps in Prozes⸗ son anlangte, den Gottesdienst vollzog, welchem die Glie⸗ der des Reichsrathes, die Minister, die Senatoren und das diplomatische Corps beiwohnten. Bei Anstimmung der Dank⸗ Hymne wurden die Kanonen der Artillerie auf dem Platze so⸗ wohl als die der Festung gelöst. Das Glockengeläute sämmtli⸗ cher Kirchen währte den ganzen Taa. — Ihre Majestät die Kaiserin, Höchstwelche gleichfalls die Truppen⸗Reihen zu passiren geruhten, verfügten sich darauf, der kalten Witterung wegen, in die Kapelle des Ingenieur⸗Corps, wo das Hof⸗Personal ver⸗ sammelt war und gleichfalls ein Te Deum gesungen wurde. Nach der Ceremonie erhoben sich Ihre Majestät mit Ihrem Gefolge nach dem Marsfelde, um die Truppen unter dem höchsteigenen Kommando Sr. Majestät des Kaisers defiliren zu sehen. Diese interessante Feierlichkeit, von dem heitersten Himmel begünstigt, hatte eine zahllose Menge Zuschauer herbeigelockt, deren freudige Ausrufungen sich mit dem Hurrah unserer braven Soldaten und den kriegerischen Tönen der Feldmusik vermischten.
Durch Tagesbefehl vom 18ten haben Se. Maj. der Kaiser nachstehende Anordnungen zu treffen geruht: Das bisherige Garde⸗Uhlanen⸗Regiment des Cesarewitsch wird den Namen: Garde⸗Ublanen⸗Regiment Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Michael Pawlowitsch führen. Das Karabinier⸗Regiment von Neswish wird dem 1sten Karabinier⸗Regiment und dem Karabi⸗ nier⸗Regiment Feldmarschall Fürst Barclay de Tolly einverleibt; die Garde⸗Infanterie⸗Brigaden werden inskünftige folgenderweise bestehen: Die erste: aus dem Preobrashenschen und Semenow⸗ schen Regimente; die zweite: aus dem Ismailowschen, den Jägern und dem Sappeur⸗ Bataillon der Garde: die dritte: aus dem Moskowischen und den Grenadie⸗ ren; die vierte: aus dem Pawlovschen,
Garde⸗Regiment und dem Grenadier⸗Regiment Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich; die 6te: aus dem Grenadier⸗Regiment Sr. Majestät des Königs von Preußen, dem Wolhynischen Garde⸗Regiment und dem Finnischen Scharfschützen⸗Bataillon der Garde. Die 1ste und 2te Brigade bilden die erste Division; die Ite und Ate die zweite Diviston und die 5te und 6te die dritte Diviston der Garde⸗Infanterie. — Aus Rücksicht auf die ausgezeichneten Verdienste des Ober⸗Befehlshabers der aktiven Armee, Feldmarschalls Fürsten von Warschau, Grasen Paskewitsch Eriwanski, werd dessen Sohn, der Fürst Theodor, als Fähnrich bei dem Infanterie⸗Regiment des Feldmarschalls Fürsten Paske⸗ witsch angestellt. — Der General⸗Adjutant Fürst Schtscherbatow 1. wird zum Chef des Kostromschen Infanterie⸗Regimentes und der General von der Infanterie, Fürst Schachoffskoi I., zum Chef des Jekaterinoßlawschen Grenadier⸗ Regimentes ernannt. — Befördert sind für Auszeichnung in dem Feldzuge wider die Polnischen Rebellen: zum General der Kavallerie der General⸗
dlin), Olschewski, Peterson I., Danilow IJ., Schubert; zu Gene⸗
ral⸗Majors die Obersten: Korssakow I., Wischniakow, Schtscher⸗
batzki, Klupfel, Apraxin, Shadowski I., v. Moller J., Simborski, Smagin, Ovander, Pestel III., Okulow I., Rehbinder III., Te⸗ mirjazew J., Baron Schlippenbach I., Grabbe I., Baron von Tornau, Baron Rönne II., Graf Strogonow II. Zu General⸗ Adjutanten Sr. Maj. des Kaisers sind ernannt: der General⸗ Lieutenant Wlodek, der General⸗Major Baron Dellingshausen und der General von der Kavallerie Baron Creutz. 1 Se. Maj. der Kaiser haben den General⸗Adjutanten, Ge⸗⸗ neral⸗Lieutenant, Prinzen Adam von Würtemberg durch Aller⸗ höchstes Reskript vom 13. (25.) Sept. zum Zeichen Ihrer be⸗ sonderen Erkenntlichkeit für den ausgezeichneten Muth und die exemplarische Tapferkeit, welche derselbe in dem am 27- Februac (11. März) bei der Erstürmung der Stadt Lublin stattgehabten Gefecht wider die Polnischen Rebellen bewiesen hat, zum Ritter des St. Wladimir⸗Ordens zweiter Klasse zu ernennen geruht. Durch Allerhöchsten Ukas haben Se. Majestät die vom Ge⸗ neral⸗Feldmarschall Fursten Paskewitsch von Warschau kraft der 8 ihm verliehenen Macht an einzelne Militairs für deren Muth und Tapferkeit in den Gefechten gegen die Polnischen Empörer erlassenen Ordens⸗Verleihungen bestatigt. 8 b Die hiesige Zeitung bringt in zweien besonderen Bei⸗ lagen ihrer neuesten Blätter die Fortsetzung und den Schluß des (letzthin erwähnten) ausführlichen Berichts des Feldmarschalls Fürsten Paskewitsch üiber die Bestürmung und Unterwerfung von Warschau; es heißt darin: 8 „Mit der Eroberung Warschaus haben wir den Empoͤrern uͤber⸗
haupt 132 Kanonen abgenommen, die uns zum Theil waͤhrend des
Gefechtes, zum Theil in der Stadt und in Praga, in die Haͤnde fielen. Außer einer großen Anzahl verdorbener Flinten erbeuteten wir 5000 Stuͤck, die noch in gutem Zustande sind, und gegen 8000 blanke Waffen verschiedener Gattung, ferner 5000 fertige Ladungen, gegen 2 Millionen Patronen und an hunderttausend Stuͤck verschie⸗ dener Feldgeraͤthe; 150 Faden (Klafter) fertiger Pontons; eine Menge Artillerie⸗Vorraͤthe jeder Gattung; ungeheure Proviant⸗Nie⸗ derlagen, unter denen gegen 10,000 Tschetwert Hafer. Ueberdem fan⸗ den wir in der Stadt ein Arsenal, ein Gießhaus fuͤr die Artillerie, eine Pulvermuͤhle und eine Salpeter⸗Fabrik, mehrere Waffen⸗ und Gewehr⸗Fabriken, in denen uͤber 12,000 Flinten noch in der Arbeit waren; endlich ein Hospital mit 11,000 Patienten, meistens verwun- deten Polen. — Waͤhrend des Gefechtes wurden gegen 3000 der
Finnländischen und der Garde⸗Equipage; die fünfte: aus dem Litthauischen
Empoͤrer zu Gefangenen gemacht, unter denen 60 Stabs⸗ und Ober⸗ Offiziere. Weit mehr muͤssen waͤhrend des Sturmes durch den Brand der Gebaͤunde und durch das moͤrderische Feuer unserer zahl⸗ reichen Artillerie umgekommen seyn. Letztere verschoß an den beiden Tagen gegen 29,000 Patronen, worunter 3300 Kartaͤtschen. Außer obiger Zahl der Gefangenen stellten sich von der Polnischen Armee gegen 4000 Mann Soldaten bei uns ein, waͤhrend schon gegen 1200 Ge⸗ nerale und Offiziere die Reihen und den Dienst der Insurgenten verlassen haben. — Bei dem zweitaͤgigen blutigen Gefechte, das dem Falle Warschaus voranging, konnte der Verlust auf unserer Seit 3 nicht unbedeutend seyn. Unter den Todten befinden sich: die Ge⸗ neral⸗Majore van Briegen und Jefimowitsch und 9 Regiments⸗ Commandeurs; Wunden und Quetschungen erhielten 8 Generale, unter diesen der Graf Witt, und 12 Regiments⸗Commandeurs. Die Artillerie verlor an Todten und Verwundeten 40 Stabs⸗- und Ober Offiziere, unter welchen 8 Brigade⸗- und Compagnie⸗Commandeurs gegen 100 Artilleristen wurden getoͤdtet und uͤber 300 verwundet; uͤber 800 Artilleriepferde kamen um, und 8 Pulverkasten flogen in die Luft. Der Gesammt-Verlust der Armee betraͤgt: an Todten 3000 Mann, worunter 63 Offiziere; 7500 wurden verwundet oder trugen Kontu⸗ sionen davon; in dieser Zahl sind 445 Offiziere mit eingerechnet. Ueberhaupt aber belaͤuft sich die Zahl derer, welche aus der Front treten mußten, auf 10,500 Mann, worunter 508 Offiziere. Von Letzteren befindet sich beinahe die Haͤlfte schon bei den Regimentern, und viele sind selbst in die Fronte wieder eingetreten oder werden es naͤchstens thun. Eben so ist zu hoffen, daß auch von den verwun⸗ deten Soldaten viele in kurzer Zeit dem Dienste zuruͤckgegeben seyn werden.“
In der obgedachten Zeitung liest man auch Folgendes „Nachdem in Litthauen die Ruhe völlig wiederhergestellt wor⸗ den ist, sieht die Regierung sich in den Stand gesetzt, an Ort und Stelle eine genauere Kunde über die Vorgänge einzuziehen, wel⸗ che sich in jener Provinz zugetragen haben, während sie leider ein Schauplatz bürgerlicher Unruhen war. Se. Majestät lassen es Sich höchst angelegen seyn, jeden Umstand zu benutzen, der ge⸗ eignet ist, das Betragen derjenigen Personen zu rechtfertigen, deren Namen in jene betrübenden Ereignisse verflochten gewe⸗ sen sind, und haben daher mit Wohlwollen die Zeugnisse auf⸗ genommen, welche zu Gunsten der Grundsätze und des Cha rakters der Gräfin Rönnecker abgelegt worden sind, die durch die in den ersten Augenblicken eingegangenen Rapporte ungerechterweise beschuldigt worden war. Die Ausbrüche der Grausamtkeit, deren zu jener Zeit Erwähnung geschah, haben in der That auf den Gütern der genannten Dame stattgefunden Gezwungen, dabei zugegen zu seyn, hat sie indessen mehr als Ein Opfer den Händen der Mörder zu entreißen das Glück ge⸗ habt. Auf die Bande des Rebdellen Staniewicz fällt die ganze Schmach jener Missethaten. Wenn jetzt noch der Sache gedacht wird, so geschieht dies bloß in der Absicht, einen Umstand in senm wahres Licht zu stellen, welcher der Familie der Frau von Rön⸗ necker ehrenvolle Erinnerungen beut, wie schmerzhaft sle auch übri⸗ gens seyn mögen.“
Am 12ten d. M. fand hierselbst eine öffentliche Sitzung der Kaiserl. Akademie der Künste statt, in welcher der Fürst von Warschau, Graf Paskewitsch von Eriwan, zum Kunstfreunde der Gesellschaft und die Professoren Krüget und Wichmann in Ber⸗ lin, so wie der mit Vollendung des dem hochseligen Kaiser Alexander zu errichtenden Denkmals beauftragte Ober⸗Architek Montferrand, zu Ehren⸗Mitgliedern ernannt wurden.
Frankreich. 8 Paris, 24. Okt. Gestern Vormittag musterte der König im Hofe des Palastes der Tuilerteen und auf dem Carronsel⸗
Lieutenant Rüdiger I.; zu General⸗Lieutenants die General⸗Ma⸗ jors Dawypdow II., Quitnitzki I., Lessowski, Laschkéwitsch, Frisch, Zaborinski I., Palltz für Auszeichnung im Dienste: Stes⸗
on I.; f sel, Liachowitsch (mit Ernennung zum Kommandanten von Me⸗
Platze die vierten Batarllone der Pariser National!⸗Garde, 2 Schwaz⸗ dronen der reitenden National⸗Garde, das iste Linien⸗, das Zte leichte Infanterie⸗ und das 6te Doagoner⸗Regiment Dem Mo⸗
narchen zur Rechten ritt der Kaiser Dom Pedro, zur Linken der
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