1831 / 305 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1—

8 Allerhoͤchsten Kenntniß gekommen, daß viele derselben, welche diesen Aufforderungen nicht sogleich Folge geleistet und sich uͤber ihr Aus⸗ bleiben nicht gerechtfertigt haben, den Wunsch hegen, sich wieder a- ihre Heimath zu verfuͤgen. Se. Majestaͤt, stets geneigt, gegen Frre⸗ geleitete, die zu ihrer Pflicht zuruͤckkehren,

EE1““ 9—

die Strenge . aus Allerhoͤchster Gnade zu mildern, haben denselben mittelst veeh hoͤchster Entschließung vom 9. Oktober 1831 die Nogfebgin, e Oesterreichischen Staaten unter folgenden Bestimmungen zu gestat⸗ ten geruht: 1) Hat jeder Ruͤckkehrende binnen einem Ke; von dem Tage, an welchem diese Kundmachung das erstemal ’e Lemberger Zeitung erscheint, naͤmlich vom 19. Oktober 6 Jahres an gerechnet, entweder persoͤnlich seinen kanftige Wohnort dem Vorsteher des Kreises anzuzeigen oder vinnen eben dieser Frist bei demselben auf verlaͤßliche Art auszuweisen, daß es ihm bis dahin unmoͤglich war, zuruͤckzukehren. 2) Gegen dieie⸗ nigen, welche dieser Anordnung Genuͤge leisten, hat jedes weitere Straf⸗Verfahren, so wie die Vollzichung der bereits gefaͤllten Straf⸗ Erkenntnisse wegen Auswanderung, jedoch mit Vorbehalt der daraus fuͤr dritte Personen bereits erwachlenen Rechte, zu unterobleiben. Das in Folge eines solchen Erkenntnisses zum Staats⸗Schatze eingezogene Vermoͤgen wird von dem Tage der ausgewiesenen Ruͤckkehr zuruͤch gestellt. 3) Gegen dielenigen hingegen, welche der im ersten Aobsatze enthaltenen Fähnchetn binnen dem festgesetzten Zeitraume nicht nachkommen, haben die bessehenden Gesetze ihre volle Anwendung zu erhalten. 4) Eben so sind die in Kaiserl. Koͤnigl. Militair⸗ oder Civil⸗Diensten gestandenen Individuen, die, ohne noch die Entlassung aus den Kaiserl. Koͤnigl. Diensten erhalten zu haben, dieselben verlassen haben und ohne erhaltene Erlaubniß nach Polen ausgewandert und in Folge der erlassenen Aufforderung nicht zuruͤckgekehrt sind, gesetzmaͤßig zu behandeln und haben folglich auf die im 2ten Punkte bemerkte Nachsicht keinen Anspruch. 2 Den zuruͤckgekehrten Individuen wird fuͤr die Dauer von zwei Jahren die Verbindlichkeit auferlegt, zur Veraͤnderung ihres Aufenthaltsorts vorlaͤufig die Bewilligung des Guberniums mittelst des Kreisamtes nachzusuchen. Im Falle der Unterlassung dieser Anzeige wird das Gubernium eine den Umstaͤnden angemessene Ahndung verfuͤgen. Welches hiermit in Folge hohen Hof⸗Kanzlei⸗Dekrets vom 10ten d., Zahl 23,045, zur allgemeinen Kenntniß gebracht wird.

Lemberg, den 15. Oktober 1831. August Longin Fuͤrst v. Lobkowitz, Landes⸗G Aloys Ritter v. Stutterheim, Hofrath. Aloys Thuͤrmann, Gubernial⸗Rath.“

Schweiz. u.““

Luzern, 22. Okt. In der 58sten Sitzung der Tagsatzung wurde eine Verminderung der Truppen im Kanton Basel be⸗ schlossen. Das eidgenössische Truppen⸗Corps daselbst soll. bis

Nauf weitere Verfügung aus 2 Bataillonen Infanterie, 2 Soi⸗

pagnieen Scharfschützen und einer halben Compagnie Kavailerie

bestehen. Die verschiedenen Corps, welche seit mehreren Wo⸗ chen die eidgenössische Besatzung in Basel bilden, werden nach Alnerkennung treu geleisteter Dienste abgelöst werden und in ühre

des Gesetzes

leur.

Berlin, 1. Nov. In Magdeburg hat sich ein Frauen⸗ Verein zum Besten der durch die Cholera verwaisten Kinder gebildet. 8 1“

Gestern Nachmittags entstand hier, auf dem in der Thier⸗ garten⸗Straße Nr. 5 belegenen Grundstück, in zwei mit Holz, Torf, Heu und Stroh gefüillten Scheunen Feuer, durch welches belde Gebäude zerstört wurden.

6 *

Cholkera. 8

In der Residenzstadt Berlin warem

erkr. genes. gestorb. Bestand

bis zum 31. Okt. Mittags 1907 1213 106 Hinzugek. bis zum 1. Nov. Mittags 18 1 13 Bis zum 1. Nov. Mittags Summa 1925 b Hierunter sind vom Militeir 25 1

In Berlin werden in ihren Wohnungen behandelt 84 Per⸗

sonen, in den Hospitälern 22.

Seit dem Erscheinen der

Cholera in Berlin sind: erkr. gest. vom 31. Aug. bis 6. Sept. 64 36 vom 7, bis 13. Sept. 163 107 vom 14. bis 20. Sept. 336 162 pomm Il. bs 27 Sept.. 183 vom 28. Sept. bis 4. Okt. 195 vom 6. bls 11. Okt. .. 157 vom 12. bis 18. Okt... 164 vomt 19. bies 25 Okt... 148 104

genes. Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche

in der der in der in der der der der der der

*† 1

Berliner Börse. Den 1. November 1831.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preu/*. Cbu [L2IIEN

Zf. Erief eld.]

94 ¾

99 ½

neEEE St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Ob m. l. C. Nmk. Int. Sch. dt. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandb. Grofsbz. Pos. do. 2 n Wechsel-Cours.

Amsterdam...

dito

Ostpr. Plandbrf. 99 Pomm. Pfandbr. 105 ½⅔ 99 [Kur- u. Neum. do. 105 89 ¾ Schlesische do. 106 Rkst C d. K.-u. N. FZ.-Sch. d. K.- u. N. 95 93 93 35 ½ 97

60 ½

IIoll. vollw. Duk 18 Neue dito

IFriedrichsd'or. 13

HDisconto 3

EE EEEEaaen

2

¹ 1

.250 Fl. 250 FlI 2 Mt.

Hamburg 300 MUk. Kurz dito 300 Mk. [2 Mi.

London 3 Mt. 6 271 2 Mt.

2 Rt.

8 Tage

2 Mt.

3 Woch.

97 wurz

104 104 ½

99 103 ¼

Wien in 2

Kugsburg

Breslau

Eeipzig 1

Frankfurt a. M. W2Z. ““ Warschau.

100 Thl. 109 Thl. 150 F!

190 Rhl.

600 Fl.

vom 26. Okt. bis 1. Nov. Summa 1925 1226 Reiegierungs⸗Bezirk Potsdam. In de 32 nitäts:D üähat n Sp d und in der Stadt In dem Sanitäts⸗Bezirk von Spandau und in d al selbst vat die Cholera seit dem 20. Okt. aufgehört, eben so in den Dörfern Rieplos und Spreenhagen des Teltow⸗ Storkowschen Krei Regierun Bezirk Breslau. en Breslau st mwden beiden Tagen vom 26. bis 28. kt. 64 Personen er kt, 29 genesen und 40 gestorben. Regierung Zezirk Danzig: b erkrankt genesen gestorben 1447 391 1056 883 534

593

Landkreis in 70 Ortschaften Elbinger Kreis in 14 Ortschaften... 288 Neuftädter Kreis in 58 Ortschaften. 448

42 Mill. 85 ¼. d. (von 1831) 81 ½.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 27. Oktober. virkl. Schuld 39 ½. Kanz-Biltets 15 ½. 6 pr. Oesterr. 5proc. Metafl. 50 ¾

11““ Niederl.

Koöonigliche Schauspiele. Mittwoch, 2. Nov. (Erster Akt.) Mustk von Auber.

lungen, vom Königl. Balletmeister Titus.

Im Schanspielhause: 1) Une faute, drame vaudeville? 2 actes, par Scribe. 2) La premièêre représentation de: médecin malgrélui, comédie en3 actes et en prose, par Moliàn

Königstädtisches Theater. Mittwoch, 2. Nov.

187 * 147232 154 ¾ 1549 153 [15 ⁄%

. Anl. Russ. (von 18 ¾⅔½ &

Im Opernhause: Der Liebestram Hierauf, zum erstemmale w derholt: Venus und Adonis, anakreontisches Ballet in 2 Abthe

Zum erstenmale wiederholt: Raphn

veric t um

11“

5 EEW11““ 5 5 v1111““

Allgemeine

C

Amtliche Nachrichte Kronik des Tages.

1“ xse Se. Königliche Majestät haben den Landrath, Grafen von porff⸗Schmising zu Warendorf, in gleicher Eigenschaft in Keeis Münster zu versetzen geryklhlhlttt. b 1I1I11“ Durchgereist: Der Königl. Französische Kabinets⸗Courier lliot, von Paris kommend, nach St. Petersburg. Ftt 1 uA *

8

—————

mesrere enneren anmarg eehgwewvab wn, geeeeeenee

Pairs⸗Kammer. Am 25. Oktober fand in dieser kammer wieder eine öffentliche Sitzung statt; dieselbe dauerte doch nur eine Stunde. Zunächst bestieg der Marschall Mac⸗ onald die Rednerbühne, um einige in der letzteren Sitzung von dem Kriegs⸗Minister gemachte Mittheilungen in Bezug auf je in den hundert Tagen dekorirten Ehren⸗KLegionsritter zu be⸗ ihtigen; wenn, äußerte er, der Minister erklärt habe, daß aus ner Zeit nur noch eine einzige Ordens⸗Verleihung zu bestätigen p, so habe er dabei nur die gegenwärtig aktiven Militairs im uge gehabt; die Zahl aller übrigen noch nicht anerkannten Or⸗ ens⸗Verleihungen delaufe sich auf 2510. Hierauf ergriff der han els⸗Minister das Wort, um der Versammlung den von der ideren Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurf wegen er 18 Millionen zur Beschäftigung der arbeitenden Klassen vor⸗ legen. Nachdem eine Kommission zur Prüfung desselben er⸗ annt worden, wollte der General Guilleminot dee Kammer ei⸗

den einen als brauchbar zum Kriegsdienste, den anderen aber gleichsam nur als ein Invaliden⸗Corps betrachten wollte, man dadurch nur den kriegerischen Geist in ihr ersticken, die Eifersucht rege machen und zahllose Zwistigkeiten herbeiführen würde. Hr. Barbet bekämpfte gleichfalls die Proposition des Generals La⸗ marque, die, meinte er, nur dazu dienen solle, in einer anderen Form abermals dem Kriegs⸗Systeme die Oberhand zu verschaffen. Hr. Larabit dagegen trat zur Vertheidigung derselben auf. Der Kriegs⸗Minister wies zunachst auf die bedeutenden und völlig überflüssigen Ausgaben hin, die die Mobilmachung der National⸗ Garde verursachen würde; durch das Rekrutirungs⸗Gesetz, bemerkte er, könne man sich übrigens immer für unvorhergesehene Fälle eine Reserve von 500,000 Mann verschaffen; er wolle sich der For⸗ mation mobiler National⸗Garden nicht für immer widersetzen, glaube aber, daß jetzt nicht der Zeitpunkt dazu sey. Der Mar⸗ schall Clausel erinnerte den Kriegs⸗Minister daran, daß, wenn er nach der Schlacht bei Waterloo eine gute Reserve gehabt hätte, er vielleicht eine neue Schlacht hätte liefern und Frank⸗ reich dadurch retten können; er besorge ähnliches Unheil, wenn es wieder zum Kriege käme; die füemden Mächte würden mit 800,000 Mann gegen die Französische Gränze vorrücken können, und Frankreich hätte nur 400,000 Mann ihnen gegenüber zu stellen. Als der Redner bei diesen Worten durch Zeichen des Mißfallens unterbrochen wurde, erklärte er, daß er seine Mei⸗ nung, d. h. die Meinung eines Offiziers ausspreche, der dem Staate 40 Jahre diene. Man irre sich gewaltig, fügte er hin⸗ zu, wenn man glaube, daß eine Reserve von 500,000 Mann sich binnen 2 Monaten herstellen lasse; der Kriegs⸗Minister selbst habe mehr als 6 Monate gebraucht, um die Armee bloß um 200,000 Mann zu vermehren; in Friedenszeiten müsse man sich zum Kriege rüsten, und er unterstütze sonach den Antrag des Generals Lamarque. Herr Thiers ließ sich hierauf sehr aus⸗ sührlich über den Gegenstand der Debatte vernehmen. Er sey nicht Militair, äußerte er, indessen handie es sich hier auch nicht

sagt man uns, sey fo gut als abgemacht. Befragen Sie indessen die Minister vertraulich um ihre Meinung, so werden sie Ihnen antworten, daß sie den Thron Leopolds keinesweges als fest gegründet betrachten; daß Belgien von der Holländischen Partei bearbeitet wird, und daß diese die Hoffnung nicht auf⸗

giebt, den Prinzen von Oranien auf dem Throne jenes Landes

zu sehen. Ich meinerseits halte mich überzeugt, daß eine solche Ulmwälzung unvermeidlich ist.“ Der Graf Sebastiani trat zur Widerlegung des vorigen Redners auf. Wenn, meinte er unter Anderem, Herr Mauguin die Truppen, die die verschiede⸗ nen Europäischen Staaten gegen Frankreich ins Feld stellen könn ten, auf 1,300,000 Mann berechne, so habe er dabei nicht so wohl die Of⸗ als die Defensiv⸗Kräfte dieser Staaten im Auge gehabt. Es leide gar keinen Zweifel, daß die gegenwärtige Macht Frankreichs hinlänglich sey, um eine etwanige fremde In vaston zurückzuweisen. Ueber die Holländisch⸗Belgische Angele⸗ genheit äußerte der Minister sich folgendermaßen: „Hr. Mauguin beruft sich darauf, daß das in London unterzeichnete Abkommen von den betheiligten Parteien selbst noch nicht angenommen wor⸗ den und daß, selbst wenn dies geschehen, ein Krieg immer noch möglich sey. Wenn man bloß über das Mögliche argumentiren will, so hat man Recht; so lange es noch verschiedene Nationen giebt, wird auch die Möglichkeit eines Krieges vorhanden seyn; aber nicht über das Mögliche, sondern nur über das Wahrschein-⸗ liche soll man Berechnungen anstellen. Wäre es nun wahr, (wie der vorige Redner solches behauptet), daß die Unabhängig⸗ keit Belgiens bedrohter als je wäre, so müßte ein Vertrag, der bloß in der Absicht geschlossen worden ist, ein Land in den gro⸗ ßen Europäischen Staatenbund aufzunehmen, für dieses Land selbst ein Element der Schwäche seyn. Den Belgiern soll ein Umwälzung zu Gunsten des Haurses Oranien drohen. Nach dem Inhalte jenes von allen Mächten unterzeichneten und verbürgten raktates soll aber gerade dieses Haus auf seine Ansprüche auf

Marienburger Kreis in 19⸗Ortschaften 244 72 67 Karthauser Kreis in 7 Ortschaften. 69

Stargardter Kreis in 19 Ortschaften. 501 119

Belgien verzichten, dessen Unabhängigkeit zugleich dadurch befe⸗ stigt wird.“ Nachdem der Graf Sebastiani noch darauf hinge⸗ wiesen hatte, wie umangemessen es bei der gegenwärtigen Lage der Dinge seyn würde, die Proposition des Generals Lamarque zu berücksichtigen, trat Hr. Cabet zu Gunsten derselben auf, worauf die Berathung geschlossen wurde. Zuerst ward über den Antrag des Hrn. Delaborde, daß man die Proposttion des Ge⸗ nerals Lamarque bis nach dem Rekrutirungs⸗Gesetze vertage, ab:

Heimath zurückkehren. In Bern ist nunmehr die neue Verfassung ins Leben ge⸗ treten, die bisherige Regierung hat ihr Amt niedergelegt und die neue solches begonnen. In einer von ersterer deshalb unterm Losten d. erlassenen Proclamation heißt es: „Die neue Verfas⸗ suna, unter welcher unser Vaterland hinführo leben soll, ist ein⸗ geführt! Möge dieselbe Euren Wünschen entsprechen, möchte sle

Euer Aller Glück und Wohlstand, die Ehre des Bernerschen

Zambular, Melodrama mit Gesang in 3 Akten, nach dem Fra zosischen des Théaulon, frei bearbeitet von Friecrich Genée; Nuf vom Kapellmeister Gläser. NAACHSCEHIRIFT. Paris, 26. Okt. Der Messager des Chambres det: „Ein großes Verbrechen ist in Griechenland begangen wo

ige Aufschlüsse über sein Betragen in Konstantinopel geben. Der Präsident machte ihm indessen bemerklich, daß dies regle⸗ entswidrig sey, indem er (Guilleminot) eine förmliche Pcopo⸗ tion dieserhalb auf das Bureau der Kammer niederlegen üsse. Letzterer erklärte sich hierzu bereit, worauf die Kam⸗ ger in einen geheimen Ausschuß zusammentrat, um sich mit hrem besonderen Budget zu beschäftigen. Während die öf⸗

um eine Kriegs⸗Frage, sondern um eine Frage der Politik imd Sta⸗ tistik, worüber jeder Deputirte sein Urtheil abgeben könne. Das Gesetz über die National⸗Garde enthalte die Bestimmung, daß in au⸗ ßerordentlichen Fällen mobile Kolonnen, als eine Reserve für das stehende Heer, organisirt werden könnten. Der General Lamarque wolle nun aber bei seiner Proposttion offenbar die Ausnahme zur Regel machen, d. h. er wolle schon jetzt, in gewöhnlichen Zeiten,

Berenter Kreis in 4 Ortschaften in den Kontumaz⸗Anstalten.. 13

Summa 4868 1619 3195.

Namens desördern! Wir treten abd unter die Mitte Unserer Mitbürger, mit gleicher Treue für Unser Vaterland, mit gieicher Ergebenheit an dasselbe, wie Wir sie⸗ während Unserer Verwal⸗ tung hegten. Was Wir gethan, darüber wird der Zustand des Landes, werden die Ergebnisse Unserer Haushaltung Zettgniß reden.“ 8 1 8 Iaalle Der König hat sich in Begleitung sei⸗

8

Ne

apel, 15. Okt.

nes Bruders, des Grafen von Lecte, nach dem Principato cite⸗

riore begeben, um den Manövers der dort in einem Lager ver⸗ sammesten Truppen beizuwohnen.

Die Kardinäle de Gregorio und Weld sind in den letzten Tagen hier angekommen. Rom, 20. Okt. Den neuesten Nachrichten aus Ankona zufolge, ist der Englische Botschafter bei der hohen Pforte, Sir Robert Gordon, von Konstantinopel im dortigen Hafen angekom⸗ men. Am 13ten d. M. ist in Ankona, dem Päpstlichen Edikte gemäß, das Provinzial⸗Conseil, das erste im Kirchenstaate, eröff⸗ let worden.

8

Bekanntmachungen. AvRt

Von dem Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichte von Sachsen zu Naum⸗ bura ist das, im Ziegcenruͤcker Kreise belegene, den Gebruͤdern Adler zugehoͤrige Mannlehn⸗Rittergut Woͤhlsdorf, obern und untern Theils, sammt Ranis, das Drittel genannt, welches nach der gerichtlich aufnenommenen Taxe auf 48939 Thl. 23 sgr. 1 pf. abgeschaͤtzt wor⸗ den ist, auf den Antrag des Fuͤrstl. Schwarzburgschen Kanzlers, Prasidenten und Geheimeraths von Ketelhodt zu Rudolstadt sub hasta gestellt, und es sind die Bietungs⸗Termine vor dem Ober⸗ Landesgerichts⸗Rathe Herrn Jungmeister, als Deputirten, auf

de - 1 den 4. November 1831,

und den 10. Februar 1832, angesetzt worden.

Es werden daher diejenigen Kauflustigen, welche annehmliche Zahlung zu leisten vermoͤgen, aufgefordert, sich sratestens in dem letzten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wobei ihnen bekannt gemacht wird, daß auf die nach Ablauf des letzten Termins etwa einkommenden Gebote nicht weiter geachtet werden soll.

Die Verkaufs⸗Taxe kann in der hiesigen Registrotur eingese⸗ hen werden. 1

Naumburg, den 4 Maͤrz 1831.

Konigl. Preußisches Ober⸗Landesgericht von Sachsen. FK b Batzdbr6 heeeeeee 8

Proclam a ne H kx

hora 10

hora 10, 6

9

Die dem Muͤhlenmeister Seyffarth erbpachtsweise zugehoͤrige,

ebst dazu gehoͤrigen Gebaͤuden und Laͤndereien, ist Schuldenhaber üͤb hasta gestellt, und stehen die Bietungs⸗Termine auf 8 den 7. Novyem bet 8., 1““ I“ von denen der letzte peremptorisch ist, in hiesiger Gerichtsstube an. Bietungslustige werden zu diesen Terminen mit dem Bemer⸗

Meile von hier an der Eilang belegene, sogenannre Neoue Muͤhle

und

ken eingeladen, daß die Taxe 7521 Thl. 24 sgr. betraͤgt, und taͤg⸗

lich in unserer Registratur zur Einsicht bereit liegt. Reppen, den 29. August 1831. Koͤnigl. Preuß. Stadtgericht. 1“ Aschenborn.

Aun der Astatischen Cholera sind vom Tage des Alusbruchs dis zum 60sten Tage ihrer Dauer von 1000 Einwohnern gestorben: in Lemberg. 55 ½ Personen, genzuer 55, 50 eEVEZA1“ 36,42

18 18,67 13 12,92

.“ 11, 15

Berlimn E116“ 5 4, “3 amburg und Breslau waren am 20sten Tage et⸗ vom 1000, in Magdeburg aber schon 4 vom 1000 Uim 24sten stieg das Verhaͤltniß am letztgenann⸗

Petersburg Konigsberg 1 Eloing 1

EIVZBI“

29 2 89 XJgNa 2 —98

ten Oct schon auf 5, in den beiden ersten aber noch nicht bis 3. Die Zunahme der Sterblschkeit stellt sich also in ihnen ungefähr

der von Stettin, in Magdeburg aber der von Königs⸗ berg gleich.

lgemeiner An

4 88

1 8 8 1. 27 . 5 98 8 08 7

zeiger fuͤr die Preußi

zeiger für die H

Von dem Magistrate der Kaiserl. Koͤnigl. Haupt⸗ und Residenz⸗

stabt Wien wird durch gegenmwaͤrtiges Ediet hierdurch bekannt ge⸗ cht:

nüche haben alle jene, welche an die Verlassenschaft des am 15. Dezemder 1830 mit Testament verstorbenen Herrn Karl Wil⸗ heim Knecht, Kaiserl. Koͤnigl. Hofraths und Staatsraths⸗Kgnz⸗ lei-Direktors, als Erben einen Anspruch zu machen gedenken, denselben so gewiß binnen einem Jahr sechs Wochen und drei Tänen hierorts gehoͤrtg anzumelden, widrigens nach Verlauf dieser Zeit das Verlaufs⸗Abhandlungs⸗Geschaͤft zwischen den⸗ jenigen, welche sich angemelder, und gehoͤrig aus gewiesen haben, und der Ordnung nach auegemacht und das Vermoͤgen jenen aus den sich Ancemeldeten eingeanrwortet werden wuͤrde, denen es nach dem Gesetze mit Ruͤcksicht auf das bestehende Testament gebuͤhrt.

Wien, den 13. Iunni 1831. Buͤrgermeister.

Literarische Anzeig en. In der Buͤschlerschen Buchhandlung schienen und in allen Puchhandlungen zu erhalten, in F. Duͤmmler, Linden Nr. 19: 8 Appeollonius von Perga, Bücher de sectione spatii, wiederherge- stellt von W. A. Dicsterweg. Mit 5 Sterutafeln. gr. Svo.

CGorpus librorum Symbolicorum qui in Eecelesia Reformatorum auctorit. pablicam obtinnerunt. Nov. collect. institnit, Disser- tationem bistor. et Etterar. subinnxit et indiçes rerum, verbo- rum adjecit. J. Chr. G. Augusti. 8vo. maj. 3 ½ Thl.

Die IIlarnlehre des Hippobrates, in ilnem wahren Werthe be- hauptet, von Dr. F. Bäbrensn. gr. 8vo. 3 ½ Thl.

Elberfeld und seine buͤrgerliche Verfassung von dem funfzehnten Jahrbunderte bis auf die jetzige Zeit. Mit einer Ansicht von Elberfeld. Vom Ober⸗Buͤrgermeister Bruͤning. gr. 8vo. 1 Thl S

Leierfoden fuͤr den Unterricht in der Formen⸗, Groͤßen⸗ und raͤum⸗ lichen Verbindungslehre. Fuͤr Schuͤler, welche an mathema⸗ tischen Gegenstaͤnden denken lernen wollen. Von Dr. F. A. W. Diesterweg. 2te Aufl. mit 1 Steintofel. Thl.

Anweisung fuͤr den Gebrauch desselben. Mit 3 Steintafeln. gr. Zvo. 1 Thl.

Praktisches Rechenbuch fuͤr Elementar⸗ V -. F. A. W. Diesterwe

in Elberfeld sind er⸗ Berlin bei

und hoͤhere Burgerschulen. Heuse

coup. gour. 75. 95. b Frankfur; a. M., 29. Okt. Oesterr. 5proc. Metall. 841

84 Act. 1306. 1303. Part.⸗Obl. 125 ¼. 125 ½. Loose zu 100 Fl. 171

den; der Graf Capodistrias ist, telegraphischen Nachrichten an Toulon zufolge, in Nauplia als Opser eines schändlichen Meuche mords gefallen.“ In der Deputirten⸗Kammer wurde geste die Diskussion über den Antrag des Generals Lamarque, wegg Mobilmachung der National⸗Gasde, fortgesetzt, und schließlich Frage: ob derselbe in Betracht zu ziehen sey? mit sehr giofß Majorität verneinend entschieden.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 92. 5. 92. 10. 3 proc. fin cour. 63. 85. 5proc. Neapol. 7 5proc. Span. Rente perp. 51 ½.

2

. Aproe 75. 74 ½ 22 proc, 4 41, 1 ptos 20 1. G.

2l1.

Poln. Loose 57 ¼. 56 .

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

S

Erstes Uebungsbuch, 5te Aufl. Zweites dito, 2te Aufl. 8 sgr. Drittes dilo, 10 sge. Aufloͤsungen der Aufgaben zum praktischen Rechenbuche, fuͤr Ele⸗ mentar- und hoͤhere Buͤrgerschulen. Von Dr. F. A. W. Die⸗ sterweg und P. Heuser. 18 33 Heft. 12 sgr.

8 sgr.

Anzeige, betreffend Die Berliner Cholera⸗Zeitung, unter der Redaction des Mediz.⸗Raths Dr. Casper.

In unterzeichneter Buchhandlung ist so eben die 13te, 144e und 15te Nummer oder des 2ten Monats 1ste, 2te und 3te Nummer der Berliner Cholera Zeitung erschienen, und in allen Buchhand, lungen so wie in dem Koͤnigl. Zeitungs⸗Comtoir fuͤr 20 sgr. zu er⸗ halten. Auch sind noch einige Exemplare des 1sten Monats oder der 1ten bis 12ten Nummer fuͤr 20 sgr. zu bekommen. 1

Diese Zeitung hat sich gleich bei ihcem Erscheinen eines se ausgezeichneten Beifalls des Publikums zu erfreuen gehabt, daß es nichts weiter bedarf, als die Erscheinung der fertigen Nummern anzuzeigen.

Ferd. Duͤmmler, Linden Nr. 19.

So eben ist bei August Ruͤcker in Berlin erschienen, und fuͤr 3 ¾ Thl. durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Schubarth's Elemente der technischen Chemie, zum Gebrauch beim Unterricht im Königl. Gewerb-Institut und den Provin- zial- Gewerbschuleu. 1sren Bandes Ae Abtheil. Mit 6 Kupfer-

tafelu. gr. Svo.

Mit dieser Abtheilung ist der erste Band dieses Werket⸗ welcher die Chemie der unorganischen Koͤrper auf 70 Bogen (La⸗ denpreis 7 ¾ Thl.) umfaßt, vollendet. Der 2te und letzte Vand, welcher die Chemie der organischen Koͤrper vortragen und ein vol⸗ ständiges Sach⸗ und Namen⸗Register Uefern wird, erscheint spaͤte⸗ stens Ostern 1833.

Bei C. H. Jonas, Schloßfreiheir Nr. 9, ist so eben erschienen: Post⸗ und Reisekarte von Preußen, verbunden mit einer Uebersicht aller Schnell⸗ und den bedeutend⸗ sten Fahrpost⸗Verbindungen in Deutschland, in Kupfer gestochen von N. Goldschmedz. 4 ⁄. Sauber illumtnirc. 5 sr.

Dieselbe mit den Portraits der Koͤnigl. Familie, sowie auch deutscher Fuͤrsten als Rand⸗Verzierungen. a 12 ¾ sgr⸗

Rolle,

entlichen Tribunen geräumt wurden, entwarf der Graf Gutllle⸗ inot seine Proposttion und legte sie auf das Bureau des Prä⸗ deaten nieder; sie wird wahrscheinlich in der nächsten Sitzung wickelt werden.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 25. Oktober.

Diese ganze Sitzung wurde noch mit den Berathungen über die proposition des Generals Lamarque wegen Mobilmachung der ational⸗Garde ausgefüullt. Hr. v. Ludre trat zu Gunsten der⸗ lben auf und berief sich dabei auf das Institut der Landwehr n Preußen. Im Vergleich mit diesem Lande, meinte er, müsse tankreich eine mobile National⸗Garde von mindestens 480,000 Nann haben, und Hr. Lamarque verlange deren nur 330,000; an solle doch ja nicht glauben, daß das System der Landweh⸗ n dem Handel und Gewerbfleiße nachtheilig sey; in Preußen ige sich nirgends eine Spur hiervon; vielmehr habe keine Nation in

kuropa seit dem Frieden von 1815 in jeder Beziehung mehr

ortschritte gemacht, als Preußen; die bedeutende politische die dieser Staat bei einer Einwohnerzahl von nur 2,000,000 Scelen spiele, und wonach derselbe hinsichtlich sei⸗ es Einflusses allen großen Mächten von Europa zur Seite the, verdanke er lediglich seinen militairischen Einrichtungen. ach einigen Betrachtungen über das Institut der Landwehr

Preußen fuhr der Redner also fort: „Unsere National⸗ Garde ist in ibrer gegenwärtigen Organisation zur Bewahrung er Ruhe im Innern ganz gut, für die Vertheidigung des Lan⸗ es reicht sie aber nicht aus. Um dem verbündeten Europa zu diderstehen, müssen wir mindestens 7 800,000 Mann unter den affen haben, und Jedermann wird mir einräumen, daß die eßhafte National⸗Garde nicht im Stande wäre, sich mit alten trieggewohnten Truppen zu messen. Ein Beispiel für diese An⸗ sicht bieiet uns die gegenwärtige Lage der Belgier. Dieses jetzt b sehr gedemüthigte Volk hatte sich, es ist kaum ein Jahr her, don der glänzendsten Seite gezeigt, wogegen jetzt seine Freiwilli⸗

gen und seine Bürgergarden einem wohl organisirten Heere kaum irgend einen Widerstand leisten konnten.

uns von der höchsten Wichtigkeit ist, eine Miliz zu organistren, die denen der übrigen Europäischen Staaten entspreche. So aange wir dies nicht thun, werden unsere Nachbarn uns im⸗ ner überlegen sehn, einmal, weil wir in Kriegszeiten nur

ine geringere Macht als sie aufstellen können, und zwei⸗

ens, weil wir in Friedenszeiten ein bedeutendes stehendes Heer, das unsere Finanzen verschungt, unterhalten müssen, waͤh⸗ end die übrigen Staaten Ersparnisse machen können.“ Heer Chedeaux widersetzte sich der Mobilmachung der National⸗ Garde, da durchaus keine Aussicht zum Kriege vorhanden sey; s sey endlich einmal Zeit, daß man das Feld beunruhigender Theorieen verlasse, um sich mit den Interessen des Landes zu be⸗ chäftigen, die bisher nur allzusehr vernachlässigt worden wären. Der Graf Delaborde suchte die Behauptung zu widerlegen, die Mobilmachung der National⸗Garde die fremden Kabi⸗ ette besorgt machen möchte; es handle sich hier von einer blo⸗ hen Vertheidigungs⸗Maaßregel, deren Annahme allein es möglich nache, das stehende Heer zu vermindern. Hr. C. Dupin hob dagegen die Nachtheile hervor, die sich seiner Ansicht nach aus jener Maaßregel ergeben würden; abgesehen von diesen Nachthei⸗ len aber, fügte er hinzu, halte er die Mobilmachung der National⸗ arde unter den gegenwärtigen Umständen für völlig überflüssig; die National⸗Garde sey bei einem etwanigen Kriege schon nach ihrer gegenwärtigen Organisation vortrefflich dazu geeignet, den Gar⸗ nisondienst zu versehen, während das stehende Heer den Gränzen zueilen könne; dagegen glaube er, daß, wenn man mitten im bleden die Natienei⸗ Garde in zwei Theile Wes üth

11.

Ich glaube, daß es für

die seßhafte National⸗Garde in detaschirte Corps formiren; einem solchen Antrage könne er aber nicht das Wort reden; wenn Hr. Lamarque eine bloße Zählung, eine Organisation auf dem Pa⸗ piere verlange, so bestehe eine solche schon; wolle er dagegen, daß man die Bürger ihrem Heerde entrücke, um ste in Compagnieen⸗ Bataillone und Regimenter einzustellen, so lege er dem Lande ganz überflüssiger Weise nur eine neue Last auf. Der Red⸗ ner stellte hierauf sehr ausgedehnte Betrachtungen über das System der Landwehren an, das er für Frankreich nicht ge⸗ eignet hielt. Er bemühte sich sodann, zu beweisen, daß an einen Friedensbruch nicht zu denken sey; gesetzt aber auch, es käme zu einer Coalition gegen Frankreich, so würde, wie er aus sehr guter Quelle wisse, das gesammte verbündete Europa nicht mehr als 400,000 Mann stellen können, und von diesen würden, wie jeder Militair wisse, nur höchstens drei Vier⸗ tel bis zum Schlachtfelde gelangen; Frankreich habe nun aber 400,000 Mann unter den Waffen oder, nach Abrechnung der Gendarmerie, des Veteranen⸗Corps und der Diviston in Algier, etwa 300,000; überdies zähle es 300,000 bewaffnete National⸗ Garden, wovon 100,000 bei dem ersten Zeichen marschiren könn⸗ ten; ferner hätten sich bereits über 100,000 Freiwillige bei dem Kriegs⸗Minister gemeldet, wovon man sofort irregulaire Corps bilden könne. Es frage sich nun, ob man mit diesen Kräft

nicht einem feindlichen Heere von 300,000 Mann würde die Spitze bieten können. Nach dieser Berechnung, deren Richtig⸗ keit von mehreren Seiten in Zweifel gezogen wurde, schloß Herr Thiers mit einer Lobrede auf die letzte Revolution. Hr. Mauguin meinte, die Minister hätten nach gerade die Kammer an ihre Sprache gewöhnt; nie besteige einer von ihnen die Rednerbühne, ohne die Gewißheit auszusprechen, daß der Friede erhalten werden würde; auch jetzt schmeichle man sich wieder damit; indessen möchte es wohl rathsam seyn, daß das Ministerium mit seinem Sieges⸗ gesange so lange schweige, bis die von der Londoner Konferenz beschlossenen 24 Artikel von beiden Parteien angenommen wä⸗ ren; wenn dieses Letztere aber auch geschähe, was mindestens zwei⸗ felhaft sey, so müsse man, um sich für den Frieden verbürgen zu können, immer noch die Folgen des unterzeichneten Traktates ab⸗ warten. Der Reduer beleuchtete hierauf die von Hrn. Thiers aufgestellte Berechnung, wodurch man offenbar nur die öffentliche Meinung hintergehen wolle; denn eben so wenig, wie Frankreich eine Armee von 400,000 Mann auf den Beinen hade, eben so wenig hätten die fremden Mächte nur über ein Heer von 400,000 Mann zu disponi⸗ ren; die wahre Truppen⸗Zahl, die diese Mächte Frankreich gegenüber

stellen könnten, sey 12 1300,000 Mann; der Kriegs⸗Minister

und der Minister der auswärtigen Angelegenheiten wüßten dies auch recht gut; Oesterreich allein könne 400,000 Mann stellen, Preußen 380,000, der Deutsche Bund 100,000, Piemont 60,000, Spanien und Portugal 100,000, Holland 100,000 u. s. w.; es sehe hiernach mit der Berechnung des Hrn. Thiers schlecht aus. „Man beruft sich darauf“, fuhr Hr. Mauguin fort, „daß uns von allen Seiten die friedlichsten Zustcherungen gemacht werden. Wie oft ist dies aber nicht geschehen. Ich will glauben, daß jene Zusicherungen aufrichtig sind; nichtsdestoweniger aber steht ganz Europa Sasen ega. .g- 88 8. Begeisterung, das leich nach unserer Juli⸗Revolution zeigte 7 Schmnerz erfülls mich dieses Geständniß erloschen ist, und man sonach wohl mit Recht behaupten kann, daß die frem⸗ den Mächte bei dem Frieden mehr gewonnen haben, als sie bei einem Kriege hätten gewinnen können. Der Brand hatte sich bereits über einen großen Theil von Europa verbreitet. Dies war der Zeitpunkt nicht, um uͤber das Land, von dem derselbe ausgegangen, herzufallen. Jetzt aber sind Italien und wieder unterworfen. Man 0

dedenke dies wohl, Die H

*

ndisch⸗Belgische Angelegenheit, monianischen Kultus

gestimmt und derselbe verworfen. Sodann entschied die Ver⸗ sammlung mit starker Stimmen⸗Mehrheit, daß diese Proposttion selbst nicht in Erwägung zu ziehen sey.

Paris, 26. Okt. Vorgestern wohnte die Königin mit den Prinzessinnen der Benefiz⸗Vorstellung für die Madame Pasta in der Italiänischen Oper bei.

Dem Echo du Nord zufolge, würde der König währen der Debatten über die Civil⸗Liste eine Reise nach den nördlichen Departements unternehmen, um das Hauptquartier der Rord⸗ Armee und die festen. Plätze der 16ten Militair⸗Division zu besuchen. Die Kommisston für die Civil⸗Liste setzt ihre Arbeiten thätig fort; die Majorität soll dieselbe auf 15, die Minorität aber nur auf 12 Millionen festsetzen wollen. h

Der Kaiser Dom Pedro wird sich, dem Vernehmen nach, in den ersten Tagen des November nach London und später viel⸗ leicht auch nach Terceira begeben.

Der Temps äußert über die Stimmung der Pairs⸗Kam⸗ mer in Betreff des Pairs⸗Gesetzes: „Während die Mächte von allen Seiten Friedens⸗Versicherungen an das Ministerium richten,

scheint die Pairs⸗Kammer sich zu einem ernsthaften Kriege gegen

dasselbe zu rüsten. Sie besteht aus ungefähr 195 Mitgliedern; davon sind 75 theils gegen das Gesetz, theils abwesend, 40 wol⸗ len gar nicht mitstimmen, 25 sind unentschlossen und werden erst im letzten Augenblicke sich entscheiden, 15 sind mit Missto⸗ nen im Auslande beauftragt, 8 werden durch ihre Kränklichkeit von der Pairs⸗Kammer entfernt gehalten, und 30 sind dem Ge⸗ setz⸗Entwurfe günstig. Zu dem auf Misstonen befindlichen und abwesenden gehören die Grafen v. Barante, Belliard, Dejean, Dode, Ricard, Ste. Aulaire, Marquis Maison, zu den durch Krankheit abgehaltenen der Herzog v. Belluno, der Marschall Moncey, Graf v. Trachy, Graf v. Chasseloup u. s. w. Auch nennt man einige Pairs, die sich ganz aus der Kammer zurücka⸗

ziehen würden, unter ihnen den Herzog v. Fitz⸗James und den 8

Marquis v. Dreux⸗Brezé.“ Das Journal des Débats und der Messager des

Chambres bringen, nach einer telegraphischen Depesche aus

Toulon, die (unseren hiesigen Lesern durch die Nachschrift zum gestrigen Blatte der Staats⸗Zeit. bereits bekannte) Nachricht von der in Nauplia erfolgten Ermordung des Prästdenten von Gr echenland, Grafen Capodistrias. Die näheren Umstände die⸗ ses Ereignisses fehlen noch. Lord Lyndhurst (Lord⸗Kanzler des Wellingtonschen Ministe⸗ riums), Sir John Leach (Master of the Rolls) und der Spre⸗ cher des Unterhauses, Hr. Sutton, sind von London hier ange: kommen. 13 Man spricht von einem Gesetz⸗Entwurf über die Theater⸗ Vorstellungen, den das Ministerium nächstens den Kammern vor⸗ legen, und worin unter Anderem die Errichtung städtischer Juryws für die Prüfung der Theaterstücke vorgeschlagen werden würde. Das Drama der Herren Fontan und Dupeuty, „der Pro⸗ zeß eines Marschalls von Frankreich“, dessen Aufführung unter⸗ sagt ist, wird in kurzem im Druck erscheinen. 8 Die vorgestrige Nummer des Courrier de l'Europe und die gestrige der Gazette der France sind von der Po izei in Beschlag genommen worden. Beide Blätter melden, der Polizei⸗Kom⸗ missarius, der diesen Akt vollzogen, habe ihnen die Artikel, durch welche diese Maaßregel hervorgerufen worden, nicht angeben kön⸗ nen; das erstere glaubt, die Veranlassung liege in einem von

822

beiden aufgenommenen Artikel der „Revolution““.

Der Globe meldet, vorgestern seyen in der Salle Taitbout vor einem zahlreichen Publikum 173 Kinder in den Saint⸗Si⸗ eingeweiht und hierauf einer der Redaers

ö“ 8

E

k.

I

2