.. “ stät das von der Kammer nommene 887 üiber den außerordentlichen Kredit von 18 überreichten. hnsa g. Oberst Bory de St. Vincent überreichte dem Könige in der vorgestrigen Peivat⸗Lludienz den Prospektus zu seinem gro⸗ ten Werke über die wissenschaftliche Expedition nach Morea, wel⸗ che dekanntlich auf Befehl der Regierung umter Leitung des Obersten unternommen wurde. 1 1 8 Der Min ster des Handels und der öffentlichen Bauten hat den von mannigfachen Unglücksfällen heimgesuchten Depar⸗ tements des Indre, der Haiden, der Loire, des Pas⸗de⸗Calais, d'8 Pruy⸗de⸗Dome, des Ober⸗Rheins und der Saoͤne und Loire Geld⸗Unterstüͤtzungen im Gesammtbetrage von 34,850 Fr. bewil⸗ ligt. Derselbe Minister hat den Bau einer Hängebrucke über die Saone zu Neuville, im Departement des Rhöne, geneh⸗ migt, wofür die Kosten auf 250,000 Fr. veranschlagt sind. Der Präsident des Englischen Handels⸗Bureaus, Herr Pau⸗ let Thompson, ist von London hier angekommen. 8 Die Tribune hatte vor einigen Tagen die neueste Bro⸗ schüre des Bicomte von Chateaubriand gegen die Augriffe der France⸗Rouvelle zu vertheidigen versucht. Herr von Chateau⸗ briand hat hierauf an den Redacteur des ersteen Blattes folgen⸗ des Schreiben gerichtet: „Ich habe so eben einen Artikel Ihres Blattes gelesen, worin Sie meine Vertheidigung gegen die Angrüffe eines ministeriellen Blattes gütigst übernommen ha⸗ ven, und beeile mich, Ihnen meinen aufrichtigsten Dank da⸗ für zu sagen. Alle Manner von Unabhängigkeit und Ehre be⸗
gegnen sich jetzt in
in ihrer vorgesttigen Sitzung ange⸗ Mil⸗
einem und demselben vaterlandischen Interesse, wenn nicht m einer und derselben politischen Meinung. habe die Ehre, mit ausgezeichneter Hochachtung zu seyn u. s. w. Chateaubriand.“ 8 Der Temps bemerkt in seinem heutigen Bulletin: „Ge⸗ flern Abend hatte das Ministerium 66 bis 68 Stimmen für das Pairs⸗Gesetz, die Liste der zu ernennenden neuen Pairs ist in Folge dessen auf 40 vermindert. Seit vorgestern sind also 3 bis 4 Summen gewonnen worden. — Das Schreiben des Hrn. v. Cha⸗ teaubriand an die Tribune hat ein schmerzliches Gefühl in uns erregt. Wie kamm ein so hoch gestelltes Bewußtseyn sich mit legitimen Gesinnungen an ein anerkanntes Organ der republikanischen An⸗ sichten wenden und die mit Lilien bestreute Wiege unter den Schutz der Straßen⸗Freiheit stellen wollen! — Der König wird nicht reisen; der Hauptvorwand scheint der schlechte Zustand der Wege und die Schwierigkeit zu seyn, die Truppen in dieser Jah⸗ reszeit zu vereinigen. Manche wollen andere Gründe angeben. Nach ihnen hinge die Reise mit der Prorogation der Kammern züsammen; der Präsident des Minister⸗Raths wollte den König begleiten und ihn nicht dem Kriegs⸗Minister überlassen. In 18. sem Augenblick ist Alles bedeutungsvoll. Man will nicht zu Be⸗ forgnissen Anlaß geben, und ohne Hofmann zu seyn, ohne in einen Kollegen Mißtrauen zu setzen, mag ein Minister dennoch den König nicht gern unter dem Einflusse fremder Ansichten lassen. Da die Kammer nicht prorogirt wurde nd Herr Perier also den König nicht begleiten konnte, so fand sichs, daß die Wege schlecht und die Truppen uicht vorbereitet seyen. Im Innern beginnt das Vertrauen neu auf⸗ uleben und der Gewerbfleiß wieder zu gedeihen. Die Fonds stei 8 .Welch' wunderbares Land ist Frankreich! en; vor einem Monate hätte man die Erde nur mit dem Fuße zu stampfen drauchen, um eine Million Sol⸗ ten hervorzurufen, während das Land jetzt, auf eine, friedliche Zahn geteitet, unzählige Privat⸗Unternehmungen in Gang
dringen wird.“ 1 Der auf der Disponibilitäts⸗Liste befindliche General Or⸗ Nationalgarde von Lyon
donneau ist zum Oberbefehlshaber der nannt worden. 8 —
In der Stadt Sartene, auf Korsika, wäre am 23. Okt. die
zffentliche Ruhe durch den Privathaß zweier dortiger Familien beinahe ernstlich gestört worden, wenn nicht die Energie des dort residirenden Unter⸗Präfekten und die bewaffnete Macht die Aus⸗ fahrung der Rachepläne beider Familien gegen einander verhin⸗ dert hätten, deren Haß bereits im September v. J. blutige Sece⸗ mu herbeiführte. Der Unter⸗Präfekt äußert in seiner Procla⸗ mation an die Einwohner der Stadt sein Bedauern darüber, daß bei allem Streben der Französischen Regierung, die Korsen mit den civilisirten Völkern zu asstmiliren, dennoch sich Vorfälle ereigneten, welche zu beweisen schienen, daß die Einwohner von Korsika unfähig wären, die Wohlthaten der Civilisation zu ge⸗ nießen. e
Der von der Gazette de France gegen den Constitutionnel anhängig gemachte Diffamations⸗Prozeß wurde gestern von dem Zuchtpolizei⸗Gerichte auf den Antrag des Anwalds des letzteren Blattes, Herrn Philipp Dupin, abermals auf acht Tage aus gesetzt.
Der Cassationshof verwarf gestern das Appellationsgesuch zweier der Chouannerie überführter Individuen, Namens Gi⸗ roin und Guegnault, welche von dem Assisenhofe des Departe⸗
ments der beiden Sèvres zum Tode verurtheilt worden sind.
Die Königl. medizinische Akademie hierselbst hat einen amt⸗
lichen Bericht uüͤber die Cholera herausgegeben.
Großbritanien und Irland.
vondon, 4. Nov. Hiesige Blätter theilen eine hier cirku⸗ sirende Liste der vom Staate mit Sinekuren oder Aemtern ver⸗ sehenen Pairs mit, die gegen die Reform⸗Bill gestimmt haben. Zmächst sind die Bischöfe genannt, und zwar der Erzbischof von Fanterburh mit 70,000 Pfd. jährlicher Einkünfte, Bischof von Llandaff mit 13,540, von Winchester mit 40,000, von Lincoln mit 18,000, von Rochester mit 37,000, von Gioucester mit 18,000, von Bristol mit 15,000, von Bath mit 17,330, von Exeter mit 16,000, von Lichtfield mit 22,590, von Salisbury mit 24,000, von Orsord mit 13,000, Erzbischof von Tuam mit 20,000, Bi⸗ schof von Bangor mit 15,000, von St. Asaph mit 15,000, v. Cork mit 6400, v. Peterborough mit 4654, v. Durham mit 91,000, von Carlisle mit 48,310, von Leighlin mit 10,000, von Cloyne mit 7600 und von Kenyon mit 6274 Pfd. Es folgen nun die Herzoge, und zwar von Cumberland mit 40,000 Psd., von Gloucester mit 40,000, von Marlborough mit 8000, von Northumbderland mit 30,000, von Buckingham mit 19,816, von Wellington mit 73,531, von Beaufort mit 48,600, von Leeds mit 14,000, von Rutland mit 3500, von Dorset mit 40,000, von Nemcastle mit 10,700 und von Manchester mit 20,000 Pfd. Hiernächst folgen die Namen und Einkünfte von 11 Marquis, unter denen F von 60, 30, 20 und 10 Tausend Psd. beziehen. 2 it Einschluß endlich der Grafen, Viscounts und Barone, beziehen sämmtliche anti⸗reformistische Pairs 2,161,869 Pfd. vom Staate. Die Stadt Sunderland,
chen ist, befindet sich ungefähr 50 (Deuts von London in der Grafschaft Durham, zwischen der Grafschaft Morthumberland, welche letztere
““ 8 g; 11 “ v“
182* 3
in welcher die Cholera ausgebro⸗ e) Meilen nördlich Yerkshire und bekanntlich an
1682
Schottland gränzt. Der Ort zählt über 12000 Einwohner und hat einen Hafen für kleine leicht beladene Schiffe, der bei der Mündung des Wear in das Meer gelegen ist.
Am 27sten v. M. fand in Dublin ein großes Gastmahl statt, welches eine dortige Wohlthaätigkeits⸗Gesellschaft veranstaltet hatte. Herr O'Connell führte dabei den Vorsitz. Er brachte den Toast aus: „Das Land, worin wir leben“, und hielt dazu eine Rede, die im Wesentlichen folgendermaßen lautete: „Es ist nur zu klar, daß das Volk dieses Landes bis zu diesem Augenblick noch keine Verwaltung gesehen, ja nicht einmal von einer Ver⸗ waltung gelesen hat, die Irland um seiner selbst willen regiect hatte. Die Whig⸗Regierung ist nunmehr 12 Monate im Amte und hat bis jetzt nichts für Irland gethan. Sie hat viel ver⸗ sprochen, aber nichts gehalten, und nur diesem Lande zum Nach⸗ theil gehandelt. Sie hat die Neomanry bewaffnet und den Par⸗ teigeist von neuem angefacht. Ich will so viele andere Gegen⸗ stände gar nicht berühren und will unter Einer Bedingung nicht allein vergessen, sondern auch vergeben; wenn ste nämlich Irland Gutes erzeigt. Sie entwaffne die Veomanry, sie ersticke den Parteigeist und entziehe den Corporationen ihre Privilegien. Sie verspre che nicht nur ein Gesetz über die große Jury, sondern setze es auch ins Werk; sie vernichte die Feinde des Volks und ermuthige seine Freunde. Die gegenwärtige Verwaltung hat eine große Schuld an Irland abzutragen; denn die Repräsentanten des Ir⸗ ländischen Volks haben diese Verwaltung untersttitzt. Sie bildet sich vielleicht ein, daß, weil wir uns still verhalten, wir der In⸗ teressen des Landes nicht mehr gedenken. Dies ist aber nicht der Fall. Es giebt 40, 50 oder vielleicht 60 Irländische Mit⸗ glieder, die in ihren 1b 1 b ches Irland zugefügt worden, und die entschlossen sind, ihm Ge⸗ rechtigkeit zu verschaffen.“ Herr O'Connell brachte später noch den Toast aus: „die Freiheit der Presse.“ Er bemerkte, daß wohl Niemand mehr als er seibst den Angriffen der Presse aus⸗ gesetzt gewesen sey, und dies wäre der beste Beweis, daß die Freiheit derselben auf der einen Seite nicht so nachtheilig sey, als dieselbe in so vieler Beziehung von dem größten Nutzen wäre.
Die Yeomanry⸗Kavallerie, theilungen der Grafschaft York, hate —
eputation gesandt, welche ihm im Namen des Corps sagen soll, daß, obgleich die politischen Memungen des größten Theils desselben von den seinigen abweichen, es doch das Be⸗ tragen eines Theils der Doncaster Truppen und deren Aeuße⸗ rungen gegen ihn mißbilligte. Die Deputation soll ferner dem Lord versichern, daß das Corps fortwährend das großte Vertrauen in ihn setze und seinen Besehlen auch fernerweitig pünktlich gehorchen werde.
aus einer der südwestlichen Ab⸗ an den Lord Wharneliffe eine
Niederlande.
Aus dem Haag, 8. November. Courant sagt: „Wie man vernimmt, Depeschen von Seiten unsrer Regierung, genen 24 Artikel, nach London gesandt. mit Sicherheit bekannt.“
Die Königl. Prinzen werden, dem Vernehmen nach, bis zum 18. d. M. aus dem Hauptquartiere hier eintreffen, um an diesem Tage im Kreise der Königl. Familie das Geburtsfest Ihrer Maj. der Königin zu fetern.
Die Anlegung des verschanzten Lagers vor Nymwegen be⸗ schränkt sich vorläufig nur darauf, daß einige Schanzen aufge⸗ worfen werden, welche die außerhalb der Festung gelegenen Ver⸗ schanzungen mit einander in Verbindung und in besseren Verthei⸗ digungsstand setzen. 88
Wahrend in der vorigen Woche das Englische Geschwader in der Nähe von Vließingen kreuzte, erließ der Vice⸗Admiral Gobius in Betracht der schwachen Garnison dieser Festung einen Aufruf an die dasige Bürgerschaft, worin dieselbe aufgefordert wurde, im Fall der Noth das Geschütz auf den Waäͤllen bedienen zu helfen oder die Wachen an den Thoren und Magazinen zu beziehen. Dieser Aufruf fand das bereitwilligste Gehör, und eine ansehnliche Zahl von Bürgern hatte sich bereits freiwillig gemeldet. Die aus der See nach Pließingen zurückgekehrte Kor⸗ vette „Heldin“ hat den Auftrag bekommen, nach dem Texel zu segeln; dagegen ist das Dampfboot „Curaçao“ von Antwerpen auf der Rhede von Vließingen angelangt.
Die Regierung hatte am 29. v. M. einen Rapport vom Gen. Chassé erhalten, daß einige der neuesten durch die Bel⸗ gier angelegten Werke die Sicherheit der Citadelle, so wie deren Verbindung mit der Schelde, ernstlich bedrohten, und unter diesen Umständen neue Verhaltungsbefehle verlangt. Es wurde ihm sogleich die Antwort zugefertigt, daß, sobald derselbe die Fortsetzung der Werke bis zu dem Punkte vorgerlickt gewahren sollte, auf dem sie die Citadelle in Gefahr brächten, er den Belgischen Kommandanten alsogleich zu benachrichtigen habe: „vier Stunden Zeit seyen ihm vergönnt, um solche wieder zu zerstören; im Fall jedoch solches nicht geschähe, würde er solches durch seine Kanonen bewerkstelligen.“ Der Briefwechstl, welcher bereits über diesen Gegenstand zwischen dem Prinzen von Oranien und Gen. Chassé stattgehabt hat, ward der Kon⸗ ferenz in London mitgetheilt.
Die Nederlandsche Gedachten, welche bekanntlich un⸗ ter ministeriellem Einflusse stehen, enthalten sehr scharfe Bemer⸗ kungen wider die 24 Artikel der Londoner Konferenz, und das Advertentieblad, welches sonst mit jenem Blatte wenig übet⸗ einstimmt, gesteht, es könne nicht glauben, daß diese Bemerkun⸗
Die Haarlemsche sind letzten Donnerstag betreffend die vorgeschla⸗ Vom Inhalte ist nichts
gen irgendwo in Niederland, und selbst nicht bei Vorurtheils⸗
freien außer Landes, Widerspruch finden würden. „Es kommt uns jetzt auch so vor“, sagt es, „als ob die Befehle des Lon⸗ doner Konzgresses von keinem unabhängigen Fürsten als ein Trak⸗ tat freiwillig unterzeichnet werden könnten.“ Es werden sodann die vermeinten Ungerechtigkeiten gegen Holland in dem Traktate im Einzelnen nachgewiesen, und dann werd nochmals betheuert, der König werde denselben nie unterzeichnen. „Der König“, heißt es weiter, „kann sich der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten enthalten und kann die vorgeschlagenen Anordnungen der That nach zur Ausführung bringen, wie sie sind, und so lange die Belgier ihnen genau nachkommen; nicht aber wird er durch Unterzeichnung aner⸗ kennen, daß man das Recht gehabt, ihn einer gleichen Behand⸗ lung, wie die Belgier, welche die Traktaten geschändet und die Ruhe Europa's gestört haben, zu unterziehen, oder daß die vor⸗ geschlagenen Bestimmungen billig seyen. Unglücklicherweise hat indessen auch von unserer Seite einige Ueberspannung statt⸗ gefunden. Daß die Belgier nach der Trennung die Hälfte un⸗ serer alten Schuld tragen sollten, war eine Forderung, die nicht gutgeheißen werden kann, wie sehr sie auch wegen der Uebertrei⸗ bungen unserer Gegenpartei Entschuldigung verdient. Man suchte sene Forderung dadurch zu bessern, daß man ihnen die freie Fahrt nach unseren Kolonien zugestehen wollte, und fiel in seine eigenen Schlingen. Nun bezahlen sie dloß ihre eigenen Schulden und eine fieine Hälfte der gemeinschaftlich gemachten und hoben nun die
Herzen des Unrechts sich bewußt sind, wel⸗
Binnengewässern und die Durchfahn ist England bedeutend mehr ge⸗ ihnen in unseren Kolonien de⸗
freie Fahrt auf unseren durch unser Gebiet. Hieran legen, als daß die Belgier vor günstigt würden.“
Man hatte die Hoffnung geäußert, daß den Generalstaaten mit einem neuen Zollgesetze auch die Aufhebung unserer großen, eigentlich bloß den Belgiern zu Gefallen gestifteten, Handelt⸗ Entrepots vorgeschlagen werden und auf diese Weise eine gang neue Epoche für unseren Handel entstehen würde. Es wird aher die Unwahrscheinlichkeit dawider angeführt wegen der unge⸗ heuren Kosten, welche diese Anstalten verursacht haben, und der großen Kapitalien, welche darin stecken, so daß die Actien da⸗ von leicht von 85 auf 10 pCt. fallen konnten.
Antwerpen, 7. Nov. In Folge der Durchstiche, welche die Holländer an den Deichen gemacht hatten, hat das Wasser bei der Toͤte de Flandres das Fort, welches sich jenseits der Gen⸗ ter Chaussee defindet, dermaßen minirt, daß es seit mehrerm Tagen, aus Besorzniß, daß es einstürzen möchte, verlassen wor⸗ den ist.
Der Kriegs⸗Minister hat gestern die Truppen der Garnison, so wie die Bürgergarde des 2ten und 3ten Aufgebots und de Bürgergarde zu Pferde, die Revue passtren lassen.
Einem Gerüchte zufolge, sollen die Holländer die Deicht bei Zwyndrecht durchstechen, welches von neuem große Verhet⸗ rungen amichten würde. 8 8
Der 4. Nov. war ein höchst trauriger Tag für die Einwoh⸗ ner von Stabroeck. Zwischen 3 und 4 Uhr Morgens richtett die Fluth, welche durch einen fürchterlichen Nordwest⸗Wind gege den Damm getrieben wurde, große Verwüstungen an und durchbrach denselben an mehreren Stellen. Aber die nächste Fluth, um 5 Uhr Abends, verbreitete noch mehr Schrecken und Bestürzung. In weniger als einer Viertelstunde stand das Waß⸗ ser in allen Häusern des unteren Dorfes 4 bis 5 Fuß hoch, Der größte Theil der Bewohner mußte sich mit seinem Vich durch Schwimmen retten. Das Wasser ist noch fortwähren im Steigen. b 1
Brüssel, 7. Nov. In der heutigen Sitzung beschäftigten sich die Repräsentanten mit dem Gesetz⸗Entwurf, weicha die außerordentlichen Kredite für das 4te Trimester 1881 festsetzt. Der Bericht, welchen Hr. de Theux darüber im Na⸗ men der Central⸗Section schon am ö5ten d. abstattete, hebt frt gende Hauptpunkte hervor: „Die Civilliste ergiebt einen Ueber schuß von 55,555 Gulden 56 C. Die Kommisston schlägt daher vor, zu diesem Ueberschuß 194,444 Gulden 44 C. hinzuzufügen, um die Summe von 250,000 Gulden zu vervollständigen, ohme indeß dadurch einer definitiven Festsetzung, zu welcher ein besow⸗ deres Gesetz erforderlich ist, vorzugreifen. Der Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten hat einen Ueberschuß von 45,719 Gu⸗ den. Es wird hinreichend, diesem die Summe von 9781 Gu⸗ den hinzuzufügen, worauf die Kommission anträgt, nachdem se die Bemerkungen des Ministers vernommen hat. Die Enr⸗ schädigung für die Repräsentation wird für das letzte Vier⸗ teljahr gestrichen. Von den drei Divissons⸗Chefs ist nur eintt beibehalten; sein Gehalt beträgt 2500 Gulden. Die Kommis⸗ sion glaubt, dasselbe auf 2000 Gulden herabsetzen zu müssen. Von den Bureau⸗Chefs ist ebenfalls nur ein einziger beibehalten. Dieser hat ein Gehalt von 1800 Gulden, welches in Betracht seiner bedentenden Beschäftigung nicht zu reduciren ist. Die Zahl der Kabinets⸗Couriere scheint der Kommission übertrieben; sie wird von dem Augenblick an ermäßigt werden, wo di g. troffenen Arrangements solches erlauben. Was die Kosten de diplomatischen Agenten anbetrifft, so bezieht sich die Kommisssten auf die Verfügung des Könizs vom 22. Sept. d. J. Das Ge⸗ halt des Geschäftsträgers in Nord⸗Amerika, welches auf dem Budget für das letzte Vierteljahr mit 2,500 Gulden angesett worden ist, reducirt die Kommission anf 400 Gulden. Die am⸗ gesetzten Summen für Geschäftsträger in Dännemark, beim Deutschen Bunde und in den Hansee⸗Städten sind gestrichm worden. Diejenigen Summen, welche für die Geschaftsträgn bei den Hösen von Oesterreich, Preußen, Rom, Rußland und Schweden verlangt werden, können von der im Art. 3. dah Budgets erwähnten Summe genommen werden, welche für die Kostm zur Notificirung der Thron⸗Besteigung und anderer außerordentlicha Sendungen bestimmt war. Diese auf 25,000 Gulden angeschlageme Summe wird, mit Einschluß der bereits verausgabten 7000 Fh, auf 20,000 Fl. reducirt. Für die Gesandten am Englischen und Französtschen Hofe bewilligt die Kommisston die verlangten Sum⸗ men, ist aber der Meinung, daß das Gehalt des Gesandten in Frankreich für das künftige Jahr auf 20,000 Fl. und das de Secretairs auf 4000 Fl., so wie für den Gesandten in Englamd auf 30,000 Fl. und für seinen Secretair auf 6000 Fl., festgesen werden müsse. Für die Konsuln wird nichts bewilligt. — De Kammer stimmte heute nach kurzer Erörterung den Ansichten der Kommission bei und nahm den Gesetz⸗Entwurf mit 53 Stim⸗ men gegen 3 an.
Die Emancipation enthält folgenden, an die Französssce Nord⸗Armee gerichteten Tages⸗Befehl des Marschalls Gérard:
Im Hauptquartier Maubeuge, am 5. November 1881 „Der Ober⸗Befehlshaber hatte die Hoffnung, die Armee Sr. M⸗⸗ jestaͤt dem Koͤnige der Franzosen vorfuͤhren zu koͤnnen. Die Armte wird sein Bedauern theilen, indem sie die Beweggruͤnde vernimmt welche die fuͤr die ersten Tage des Novembers angesetzte Revyle verhindern. Er glaubt, das Bedauern, welches der Koͤnig selbst dar⸗ uͤber empfindet, nicht besser zur allgemeinen Kenntniß bringen jiü koͤnnen, als wenn er das Schreiben, welches er so eben empfangen hat, dem Heere mittheilt.“
„„Paris, 3. Nov. 1831. Mein lieber Marschall, es war Men Vorsatz, der Armee einen Besuch abzustatten, bevor die Truppen i ihre resp. Garnisonen zuruͤckkehren. Es draͤngte Mich, sie zu sehim und ihnen wegen des ehrenvollen Betragens Gluͤck zu wuͤnschen, welches sie an den Tag gelegt haben, als die Invaston der Hollin⸗ dischen Armee Mich bestimmte, sie zum Beistand Belgiens marschiren zu lassen. Aber die vorgeruͤckte Jahreszeit veranla Mich, Meinen Vorsatz aufzugeben, aus Furcht, daß die Bewegungen, welche die Truppen zu machen haben wuͤrden, um sich zu vereinl⸗ gen, bei dem gegenwaͤrtigen Zustande der Wege und Verbindungen, zu anstrengend seyn duͤrften. Ich empfinde nichtsdestoweniger ein lebhaftes Bedauern daruͤber und ersuche Sie, dies den Truppen vol Meiner Seite zu erkennen zu geben. Ich kann Mich bei der Ar⸗ mee keines besseren Bolmet schebs bedienen, als Ihrer, lieber Mat⸗ schall, der Sie benahe in denselben Gegenden Mein Waffengefaͤhrte waren, bevor die edle Laufbahn, welche Sie mit so vielem Erfolg zuruͤckgelegt haben, Sie zum Kommando uͤber das Heer fuͤhrte. Sie werden daher der Armee sagen, daß sie der Erwartung Frankreiche und der Meinigen entsprochen hat, und daß, obgleich sie nicht Gelegen⸗ heit gehabt, neue Siege zu der langen Reihe derer hinzuzufuͤgen, welche unseren Fahnen so viel Ruhm verliehen haben, sie doch dem Vater⸗ lande hinlaͤngliche Beweise davon gegeben hat, was sie gethan haben wuͤrde, wenn sie fuͤr dasselbe haͤtte kaͤmpfen muͤssen. Sie werden ihr sagen, daß ihr Patriotismus, ihr unermuͤdlicher Eifer, ihre Mannszucht, Geduld und Maͤßigung dem Ruhm der Franzosischen Armeen einen neuen Glan verkiehen haben, und daß Ich M dessen doppelt erfreut habe, be wei Meiner 829 in ihren Ret shee Prvesten getheilt und sic einige Ansprche auf ihr Zutraßtttn
7
Weine zu erheben.
und ihre Liehe erworben haben. — Sie kennen, Mein lieber Mar⸗
chal, alle Gefuͤhle, welche Ich Ihnen widme, und Mei frich⸗
sce Freundschaft für Sie⸗ / und Meine aufrich (gez) Ludwig Philipp.“
„Die Armee wird, wie es ihr Befehlshaber it leb⸗ after Dankvarkeit dieses ehrenwerthe Plabags LCSrheen, 85 8 friedenheit Sr. Majestaͤt empfangen. Sie wird darin die Belohnung r das gute Verhalten, welches sie von unserem Eintritte in Belgien bis zu diesem Augenblick beobachtet hat, finden, und es wird ihr eine Füsgenterung sahe, sich lüsdeL., ihrer . wuͤrdig zu zeigen, wenn
je Befehle und das Interesse des Vater bre Dienste sorben⸗ . 8 8 “ b „(gez) Der Marschall Graf Gérard.“
Die Regierung hat die Erklärung aggegevet, 89 se nicht ermächtigt ist, in diesem Jahre eine Abgabe auf die inländischen 1t Die Weinbauer brauchen also von der letz⸗ ten Ernte keine Abgaben zu entrichten.
Auf die au ihn gerichtete Frage, ob ein Offizier, Unteroffi⸗ jier oder Korporal der Bürger⸗Garde, welcher vor der Bekannt⸗ machung des Gesetzes vom 22. Juni 1831 eingetreten ist, seinen Abschied früher nehmen kann, als dies durch jenes Gesetz festge⸗ stellt worden, hat der Minister des Innern bejahend geantwor⸗ tet, weil kein Gesetz eine ruckwirkende Kraft haben könne.
. Polen. Warschau, 9. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König
hhaben Sr. Excellenz dem General der Kavallerie, Grafen Witt,
Gouverneur der Hauptstadt Warschau, zur Belohnung der großen Verdienste und glänzenden Thaten, wodurch slch derselbe waͤhrend des letzten Krieges auszeichnete, den St. Georgen⸗Orden zweiter Kasse zu verleihen geruht. Schon früher beehrten Se. Kaiserl. Majestät den genannten Gonverneur mit einem anderen Geschenk, bestehend in einem Ehren⸗Säbel mir Brillanten und der In⸗ chrift: „Für Tapferkeit.“
Auch der Beschluß Sr. Majestät des Kaisers und Königs zinsichtlich der zur Garnison der Festung Modlin, die sich der Gnade des Monarchen unterworfen hat, gehörigen Truppen soll, pie die Allgemeine Zeitung melder, nächstens hier dekannt gemacht werden.
Der ehemalige Vice⸗Prästdent der Hauptstadt Warschau, Herr Lubowidzki, ist von Sr. Kaiserl. Königl. Majestät zum Staatsrath ernannt worden.
Die provisorische Regierung des Königreichs Polen hat den außerordentlichen Staatsrath Joseph Tymowski aufgefordert, die Functionen eines stellvertretenden General⸗Secretairs derselben u übernehmen, und den bisherigen Finanz⸗Comnmmissair bei der Wojewodschafts⸗Kommission von Podlachien, Herrn Thaddäus Malawski, zum Finanz⸗Commissair bei der Plozker Wojewod⸗ chafts⸗Kommisston ernannt.
Die Wojewodschafts⸗Kommisston von Plozk hat allen Beam⸗ en derselben wiederholentlich kund gethan, daß, wenn ste nicht innen 40 Tagen an ihren Platz zurückkehren, ihre Stellen mit AUnderen besetzt werden sollen.
Unter den in den letzten Tagen hier angekommenen Perso⸗ nen bestnden sich die Poinischen Generale Graf Vincenz Kra⸗ inskt aus St. Petersburg, Weißenhof aus Krakau und Michael pelczynski aus Lukow, die Russischen Generale Kaissaroff aus Pamosc und Korff aus Siedlece, die Generalinnen Hurko aus Bialystock und Pencherzewska aus Siedlce, die Professoren kesniewski aus Biala und Pusz aus Krakau, der Fürst YXaver donski aus Brzesc, der Graf Heinrich Zabiello aus Gora, der Kohegienrath Sokolgorski aus St. Petersburg, der Hofrath Folkowski aus Brzesc⸗Litewski und die Obersten Niewenglowski, PSuchorzewski, Zagraski, Jelinskoi, Schebitz, Weislock, Szenicz⸗ ow und Glinski, ferner der Staatsrath Lubowidzki aus St. Pe⸗ ersburg, der Staatsrath und Präsident Stanislaus Piwnicki us Kalisch, der Chef der Bank, Herr Niepokoyeczyeki, aus Odessa, er Staatsrath Woznicki aus Plozk, die Gräfinnen Skarbek und Purowska und die Prästdentin Zielinska.
Der General Rüdiger ist von hier ins Krakausche abgereist.
Gestern hat das Wolhynische Leibgarde⸗Infanterie⸗Regi⸗ ent die Hauptstadt verlassen, und heute marschirt das Litthaui⸗ che Leibgarde⸗Infanterie⸗Regiment von hier aus. Beide Regi⸗ enter standen viele Jahre hindurch hier in Garnison.
Am 1sten d. M. ist hier in der Kurstraße ein bedeutender Diebstahl mit seltener Gewandtheit und Verwegenheit begangen orden. Gegen 3 Uhr Morgens nämlich legten mehrere Diebe n das erste Stockwerk eines dort befindlichen Hauses eine Leiter , stiegen durch das Fenster in ein Zimmer, wohin sie aus iner anderen Stube eine brennende Lampe herbeiholten, ver⸗ tlossen dann die Thüren aller übrigen Gemächer und begannen u Diebstahl, obwohl 9 Personen in den anliegenden Zimmern chliefen; sie erbrachen das Schloß des Comtoirs und nahmen inen Beutel mit 500 Preuß. Thalern, 2 goldene Medaillen,
agefähr 500 Poln. Fl. an Werth, desgleichen einige Scheide⸗
ünge und Kassenscheine heraus. Durch das Geräausch wurde rEigenthümer zwar geweckt, ehe er jedoch auf sie losdringen onnte, war das Licht ausgelöscht, und die Diebe ließen sich an hct hierzu befestigten Seil auf die Straße hinunter und ent⸗ amen. Auf den letztverflossenen Freitagsmarkt wurden 1278 Korze; oggen, 180 K. Weizen, 28 K. Erbsen, 548 K. Gerste, 700 K. aser, 167 Fuder Heu, 68 Fuhren Stroh, 234 Fuder Holz, 866 tück Rindvieh, 40 Kälber, 100 Schweine, 419 Hammel, 1600 btück Kleinvieh und 220 Garnicz Butter zum Verkauf gebraucht. Nach dem Cours der hiesigen Börse stehen die Holländischen hukaten 19 Fl. 22 ½ Gr., die Pfandbriefe nedst Coupons 91 Fl. 5 Gr., die Partiali⸗Obligationen 360 Fl., die Russischen Assig⸗ ationen 178 Fl. Der Unterschied zwischen Courant und Bank⸗ llets war vor einigen Tagen noch 2 pCt., jetzt hat er fast un aufgehört. Die Wechsler rechnen sich beim Verstibern der silets 4 pCt. Agio an. Die Bank bewerkstelligt alle ihre Zah⸗ EVWV0.
De chland. Dresden, 11. Nov. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin ugusta ist von der nach München und Tegernsee unternomme⸗ n Reise gestern wieder hier eingetroffen.
Leipzig, 10. Nov. Vergangene Nachxt endete ein Schlag⸗ iß das irdische Daseyn des ehrwürdigen Geniors der hiesigen tdizinischen Fakultät, Herrn Dr. Christian Gotthold Eschenbach, dentl. Professor der Chemie auf hiesiger Umversttät, in seinem 6. Lebensjahre. Sein Andenken wird unserer Hochschule un⸗ rgeßlich bleiben, auf welcher er 47 Jahre hindurch segensreich d seldst dann noch wirkte, als er in der jüngsten Zeit von der gelmäßigen Verwaltung seiner Professur als Emeritus entbun⸗ nwurde. Im Jahre 1829 ward dem Entschlafenen das sel⸗ lüc zu Theil, sein 50 jähriges Magister⸗Jubiläum zu feiern. vafrchiigteit und wahrer Biedersinn waren die seltenen Tu⸗
en, die ihn seinen teren und füngeren Kollegen, so wie allen men, die itzm näher standen, gleich lieb und werth machten⸗
Lluch nach seinem Tode
Rthlr. Kapital. “
O 8 67
8 Der
„Herr Blacque,
setzung folgendermaßen:
chung der Welt⸗Ereignisse.
Vöͤlker wesentlich einfließt, gestellt.
den moͤge: „Im
Der Chalif schien geneigt,
raschten Juden zum Gestaͤ
samkeit, Ibn Kessir, Imam und Andere verfaßten zu widmete die hohe Pforte te Sorgfalt und
nannte.
Raschid, Subhi, Izzi und ebenheiten der Gegenwart
nen von der eigentlichen Ab Sinn unterlegte. Wiewohl schen angebornen Neigung
den zuvoͤrderst seine Urheber
der Unterthanen der hohen
dem grundlosen Argwohn die bisher durch falsche laßt wurden. Zu diesem
beziehender Ereignisse und und sonstigen Erfordernisse denselben zu verschaffen und
versetzt zu werden pflegte. neue Erfindungen, schoͤne
Kenntniß gebracht werden fuͤr Stadt und Volk gleich und sprechenden Beweis der
dern.
noch gemeinnuͤtziger zu mache den Sprachen kundiger, sehr
senden allgemeinen Nutzens a tungs⸗Bureau“ eingerichtet,
und zwar die politischen von tairwesen aber sich beziehende werden.
*) K wurde vom
2 Palasf des Seriagters. *e„h Pekretaviat das Reis⸗Gfendt.
gaben sich des Ver Gesinnungen kund, da mehrere von ihm gegründete wohlthätige Stiftungen ins Leben traten. Unter anderen gründete er in der Fakultät, welcher er angehörte, eine solche Stiftung von 1600
AEIITE
Ueberzeugt von dem Nutzen der Geschichte, widmeten ibr alle lamitischen sowohl als andere Regierungen von jeher ihre Aufmerk⸗ und die geistreichen
Sunyti,
1 ernannte man in den ersten Zeiten Schechname⸗chon und spaͤter Wakaj⸗miwis Alle im Verlauf von 28 bis 30 Jahren gesammelte Be⸗ gebenheiten wurden, einem alten Gebrauche gemaͤß, durch den Druck oͤffentlich bekannt gemacht, und so entstanden die Werke von Naima,
schuldigung verdient, so mac
in der hierzu versammelten men und beschlossen, durch schnelle oͤffentliche Bekanntmachung aller auf die inneren und aͤußeren Angelegenheiten der hohen Pforte sich
Folge dieser Allerhoͤchsten Entschlie keriats**) eine eigene Druckerei unter dem Namen „Kaiserliches Zei⸗
Zu diesen Mittheilungen sind, herigen amtlichen Wirkungskreise zu treten, der nen Stiftungen, Sarim Efendi, aus dem Ameddschi Kalemi **), und der dem Seriaskeriat zugetheilte Said Beg, Sohn des Oberhofmeisters der Sultanin⸗Mutter, beauftragt und ernannt worden. — Die Zei⸗ tung erscheint in zwei Abtheilungen, deren eine Regierungs⸗Angelegenheiten sich beziehende amtliche Nachrichten enthalten wird; die andere soll die nicht offiziellen und das Ausland betreffenden Artikel, dann Alles, Kuͤnste und Handel Bezug hat, und
ine Stadt und Festung! sechs Tagereisen nord Ehalefen Aüt Wohne zlbütalebs, erobert im
sterreichische Beobachter enthält in seinem neuesten Blatt nächst mehreren schon bekannten Nachrichten aus Konstantinopel vom 10. Okt. auch Folgendes:
ehemasiger Redacteur des Courrier de Smheune, welcher von der Pforte mit der Redaction einer Zeitung in Konstantinopel beauftragt worden, ist von Smyrna, wohin er sich, um einige Vorkehrungen in Bezug auf dieses Unternehmen zu treffen, begeben hatte, wieder in Konstantinopel eingetroffen. Der Prospektus dieser Zeitung, von der im Laufe des November die ersten Nummern erscheinen sollen, ist zu Konstantinopel in Türkischer Sprache im Deuck erschienen und lautet in der Ueber⸗
„Die erhahene Wissenschaft, die man gemeiniglich Geschichte nennt, besteht in der chronologischen Aufzeichnung und Bekanntma⸗
Sie ist gleichsam ein Andenken und
Vermaͤchtniß der Vorwelt an die Nachkommen und gewaͤhrt den mannigfaltigsten Nutzen. Viele Gelehrte haben sogar die Geschichte, insofern sie auf die Gesetze der Stanten und die Verfassungen der
als eine unentbehrliche Wissenschaft dar⸗
3 Der heruͤhmte Safidi, Kommentator des Werkes Lamii, erzaͤhlt folgende wahre Begebenheit, die fuͤr die Unentbehrlicheit des Geschichtstudiums hier einen Platz fin⸗ „Im Jahre 422 der Hegira unter dem Chalifen Kaim aus dem Hause der Abassiden behaupteten einige Juden aus der Stadt Chaiver *), daß ihre Voreltern schon seit Eroberung dieser Stadt von der Entrichtung der Kopfsteuer befreit gewesen waͤren. Um die Wahrheit ihrer Aussagen zu beweisen und ihre eigenen Anspruͤche auf dieselbe Steuerfreiheit zu unterstuͤtzen, wiesen sie ein mit dem verfaͤlschten Namenszuge Ali el Murtaza's versehenes Do⸗ kument vor, unter welchem die ehrwuͤrdigen Gefaͤhrten des Pro⸗ pheten, Saad ben Moaz und Moavia, als Zeugen unterschrieben waren.
als ein deutlicher Beweis
ihrem Gesuche zu willfahren, allein sein
erster Staats⸗Secretair Abulkassim schoͤpfte Verdacht und zeigte das Dokument dem damaligen Reichs⸗Historiographen und Prediger von Dieser erklaͤrte es sogleich fuͤr unaͤcht, weil die Eroberung der Festung Chaiber in das fuͤnfte, Moavia's Uebertritt auf die Seite des Propheten aber in das neunte Jahr der Hegirag fiele und Saad schon im fuͤnften J b Durch diese sich widersprechenden Angaben bewies er, daß besagtes Dokument keinen Glauben verdiente, und zwan
ahre dieser Zeitrechnung gestorden sey.
die hierdurch uͤber⸗ udniß, daß sie dasselbe verfaͤlscht haͤtten.
S
Is⸗
und trefflichen Geschichtsschreiber G Ihn Dschewst, Kast Beisawi diesem Ende ihre Werke. Vorzuͤglich diesem Gegenstande immer die groͤß⸗ eigene Reichs⸗Historiographen, die
Wassif. Wenn jedoch die taͤglichen Be⸗ nicht zur Zeit ihres Geschehens oͤffent⸗
ich kund gemacht werden und somit ihre wahren Ursachen verbor⸗ gen bleiben, so pflegen die Menschen, nach dem Sprichwort: „der Mensch ist Feind dessen, was er nicht kennt,“ Allem, dessen Veran⸗ lassung und Zusammenhang sie nicht begreifen, zu widerstreben. Und so geschah es bisher auch, daß das Volk alle innere und auswaͤrti⸗ ge Angelegenheiten, Amts⸗Veraͤnderungen und andere Verfuͤgungen der hohen Pforte, gleichsam als raͤthselhaft betrachtend, ihnen oft ei⸗
sicht der Regierung ganz verschiedenen nun hierin das Volk einer allen Men⸗ solgt und daher gewissermaßen Ent⸗ ht doch dies eitle Gerede den Unwissen⸗ verdaͤchtig und strafwuͤrdig erscheinend
und kann uͤberdies die Gemuͤthsruhe und Richtigkeit der Ansichten
Pforte gefaͤhrden. Es ist demnach der
innigste Wunsch Sr. Hoheit, unseres gnaͤdigen, erhabenen, durch alle treffliche Eigenschaften ausgezeichneten Monarchen und Herrn, auch in diesem Stuͤcke die allgemeine Ruhe zu sichern und sein Volk von
und den bangen Zweifeln zu befreien, Geruͤchte und eitles Gerede veran⸗ Ende wurde vorliegender Gegenstand Konferenz in Berathung genom⸗
durch Angabe ihrer wahren Ursachen dem Volke eine richtige Ansicht von es zugleich vor jener Unruhe zu sichern,
in die es bisher duech willkuͤrliche Auslegungen und falsche Geruͤchte
Da aber nebstdem auch Alles, was auf Kuͤnste, Preise der Lebensmittel und
Waaren und den Handel uͤberhaupt Bezug hat, zur oͤffentlichen
soll, so liefert dieses gemeinnuͤtzige, ersprießliche Unternehmen einen neuen Milde, Gerechtigkeit und weisen Fuͤr⸗
sorge unseres erhabenen Beherrschers und seines ernsten Stre⸗ bens, die allgemeine Wohlfahrt und Zufriedenheit zu befoͤr⸗ 1 In Betracht jedoch, daß es schwierig waͤre, gleichen Nachrichten schriftläch bekannt zu machen, fand man es an⸗ gemessen, einen eigenen Dreuck⸗Verlag zu bestimmen, in welchem eine neue Zeitung in verschiedenen Sprachen erscheinen wird. naͤmlich unser großmuͤthiger und erhabener Monarch nicht nur ein milder und gnäadiger Herrscher gegen seine Unterthanen, sondern auch ein aufrichtiger Freund aller mit der hohen Pforte in friedli⸗ chen Verhaͤltnissen stehender Maͤchte ist, so ist es wuͤnschenswerth, die Herausgabe dieses Blattes durch Beidruckung anderer Sprachen
alle der⸗
Da
n, zu welchem Ende auch ein, der frem⸗ erfahrner Europaer angestellt worden ist.
Dieser Plan wurde Sr Hoheit unserem gnaͤdigen Monarchen unter⸗ legt, der denselben in weiser Beruͤcksichtigung des hieraus erwach⸗
Uergnaͤdigst zu genehmigen geruhte. In zung wurde in der Nähe des Serias⸗ Molla
zu deren Vorsteher der gewesene
von Mekka und dermaliger Reichs⸗Historiograph, Scheikzade Esseid Mehmed Essaad Efendi, ernannt ist.
Ihm werden alle Nachrichten, Seiten der Pforte, die auf das Mili⸗ n vom Seriaskeriat, taͤglich mitgetheilt ohne jedoch aus ihrem bis⸗ Chodscha der klei⸗
alle auf innere
was auf Kultur, Wissenschaften, uͤberhaupt alles Neue und In-
zstlich von Meding. Sie fenc. Jahre der Hestra⸗
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blichenen treffliche teressante liefern.
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und That Unterstützung zu gewähren, hat sich in Breslau besonderer Verein gebildet. “
— Dieses Blatt erscheint woͤchentlich einmal, und um die damit verbundenen Kosten zu decken ist der Preis eines Jahrgangs auf 120 Piaster festgesetzt. — Wer demnach darauf zu praͤnumeriren wuͤnscht, hat diese Summe auf einmal zu erlegen und seinen Namen im Zeitungs⸗Bureau einregistriren zu lassen, wofuͤr er dann durch ein ganzes Jahr ein Exemplar jedes erscheinenden Blattes erhaͤlt.“
Westindien.
Nordamerikanische Blätter melden aus St. Tho⸗ mas vom 20. September: „Unter den Negern auf der Insel Tortola hat eine Meuterei stattgefunden, deren Folgen sehr un⸗ heilbringend hätten werden können; die Sklaven forderten ihre Freiheit und weigerten sich, in den Pflanzunzen zu arbeiten. Hätte die Vorsehung es nicht gewollt, daß ihre Anschläge ent⸗ deckt wurden, so gäbe es in diesem Augenblick keinen Weißen mehr auf der ganzen Insel. Glücklicherweise gelang es den Ban⸗ den nicht, sich zu vereinigen, um zu gleicher Zeit in die Stadt einzudringen; die Zusammengekommenen sahen, daß ihre Zahl zu klein war, und wurden dadurch eingeschüchtert; man entdeckte, daß ihre Absicht gewesen, an den vier Ecken der Stadt Feuer anzulegen und alle Weißen niederzumetzeln. Die Einwohner sa⸗ hen sich genöthigt, den Schutz unserer Regierung in Anspruch zu nehmen, und es wurde ihnen sogleich eine Dänische Brigg zu Hülfe geschickt. Man sagt, es seyen eine große Anzahl von Ne⸗ gern zu Gefangenen gemacht worden. Unter ihnen befand sich der Neger Rowney, der in die Sache des zu St. Thomas auf gehängten Seeränders Fifer verwickelt war. Er scheint der An⸗ stifter des Aufstandes und das Oberhaupt der Empörer gewesen zu seyn und befindet sich gegenwärtig, an Händen und Füßen in Ketten geschmiedet, am Bord eines Kriegsschiffes, wo er nach⸗ stens den verdienten Lohn für seine verwegenen Unternehmungen empfangen wird.“ 8 EEE “ Der Bostoner Courier enthält ein Schreiben aus Porto⸗ Cabello vom 26. August, worin sich die Nachricht befindet, daß der General Paez nach Unterdrückung des Aufstandes im Osten von Columbien wieder nach Venezuela zurückgekehrt ist. Seine Ankunft wurde durch öffentliche Festlichkeiten und Vergnügungen gefetzert, und man scheint allgemein zu glauben, daß sein einziger Stolz darin bestehe, den Frieden aufrecht zu erhalten und durch alle ihm zu Gevot stehende Mittel den Ackerdau und Gewerbfleiß zu beschützen. Der größte Theil seiner Armee ist entlassen und die Offiziere sind in ihre Heimath zurückgeschickt worden. In ei⸗ nem anderen, von jenem Blatt mitgetheilten Schreiben vom 28. August wird die Ernennung des Doktors Andreas Narvartes zum Minister des Innern und der Justiz, des Generals Karl Sublete zum Minister des Krieges und des Herrn Santos Mi⸗ chelena zum Minister der Finanzen gemeldet. Diese Wahlen lassen hoffen, daß sich Venezuela endlich des Vorzuges erfreuen wird, von einer achtungswerthen und gesetzmaßigen Autorität regtert zu werden. n 1* E11““ e 82 4 1188 Tn e en St erh 1114* Irbhreis vnmnn Berlin, 13. Nov. Nachrichten aus Königsberg zufolge, sind im verwichenen Monat Oktober 38 Schiffe im Hafen von Pillau eingelaufen und 35 von da abgegangen; in Memel sind während dieser Periode 56 Schiffe angekommen und 21 von da abgesegelt. — Eme halbe Meile von Pillau strandete am 17. Okt. das Englische Schiff „Emerwald“; die Mannschaft, mit Ausnah⸗ me eines Individuums, das sich durch das Schiffsboot selbst hel fen wollte und dabei ertrank, ward gerettet. 1.““
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In der Residenzstadt Berlin warm— erkr. genes. gestorb. Bestand
k bis zum 12. Nov. Meittza 52 2b,I 8
Hinzugek. bis zum 13. Nov. Mittags 10 2 6 55
Bis zum 13. Nov. Mittags Summa 2116 712 1349 55 “ Hierunter sind vom Militair 31 14 15 2 “ In ihren Wohnungen werden behandelt 38 Personen, in den Hospitälern 17.
In Breslau sind vom 9. bis 10. Nov. 19 Personen er⸗ ktank 15 genesen un 6 gestorrvenm. gdeburg waren EE11q1m“ “ erkrankt genesen gestorben Bestand bis zum 9. November.
— I*. 1496 166 300 hinzug. am 10. 285 7828 5 F
PETT1116“ 8 1 88 . 86 % 18 16“ . 82 68* 85 Lh 1 Summa 515 175 308 Darunter Militair 43 21 21 1 In Tilsit sind erkrankt, genesen, gestorben, Bestand. bis zum 7. Nov. 349 146 198 5 In Marienwerder sind . erkrankt, genesen, gestorben, Bestand.
bis zum 2. Nov. 29 8 20 1. Alusbruͤche der Cholera sind bemerkt: ““ MNiegierungs⸗Bezirk Marienwerder. Kreis Konitz, in Klonowo am 21. Oktober. II1n“] Kreis Graudenz, in Nichowo am 21. Okt. S Kreis Strasburg, in Zbieczno, Adlich Niewiersz, Koö⸗ nigl. Lissewo, Adlich Lissewo, Skomsk, Sumowo, Su⸗ mowko, Kantilla, Groß Konojad und Swierzyn vom 15. bis 27. Oktober. Kreis Schwetz, in Groß Kommorsk, Warlubien, Bre⸗ sin, Bratwin, Deutsch Czellenzin, Gawronitz, Kru⸗ voeczyn, Franzdorf, Neunhuben, Jungensand und Neu Jaschienftz vom 12. bis 26. Okt. Kreis Stuhm, in Groß Brodsende, Tiefensee, Bruch, Waplitz und Neumark vom 6. bis 17. Okt. Kreis Thorn, in Gursk am 18. Okt. Kreis Flatow, in der Stadt Kro⸗ janke und in Szikorry am 7. Nov. Die Stadte Thorn, Konitz, Neumark, Mewe und au⸗ ßerdem 78 laͤndliche Ortschaften sind vollkommen gesund er⸗ klaͤrt worden. 8
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Im Ganzen waren bis Ende des Monats Okt. angemeldet: rcxcerkrankt genesen gestorben Bestand 7009 2669 3982 358. *
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Um hülfsbedürftigen Waisen und zwar zunächst solchen, deren Aeltern an der Cholera verstorben sind, fürsorgend durch Rath ein
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Aus Kopenhagen vom 5. Nov. wird gemeldet: Zufolge
Allerhöchsten Restripts an den kommandirenden General in den Herzogthümern vom 16ten v. M., ziehen sich setzt die Truppen
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