1831 / 334 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ehaltenen Jubelfeter gespendet wurden. In diese S fun Verheirathung mit dem Fräulein v. Tucher, 88 jetzt hinterlassenen Wittwe. Die Ehe, durch Neitung ges 8 sen, war während ihrer zwanzigjährigen Fnanxs ehg 8 ns tiefsten und innigsten Verhältnisses, durch keine Hiecng a 1* durch den Tod unterbrochen. Die Ruhe, we che nun zehr durch die Begebenheiten der Restauration Wetash, schien 99 philosophischen Denken einen neuen Nahrungsf off zu s. währen, und was disher sich Hegel nur Fe gestalter hatte, mußte nun in objektiven sich allmälig ent asen⸗ den Bildungen hervorgehen. So erschien der 8 ü8. tendste Theil der Philosophie, die Logik, die nicht bloß aus der Formen des subjektiven Denkens bestand, sondern mit diesem Namen auch die Metaphyssk umfaßte. Ader der größere Schwung, den sich Hegel nunmehr philosophisch gegeben hatte, a.getg chen Verhältnisse, in die ihn sein Schulleben brachte, der Drang, das mef Gehegte jett auch in Schülern wiederleben und nen aufgehen zu lassen, machte ihm Nürnberg zu einem weniger an⸗ gemessenen Aufenthalte. Die Erinnerung an frühere bedeutende Universitäts⸗Ereignisse,

die Hoffnung, daß es jetzt möglich sey, der Philosophie eine neue Gestaltung und Ausbreitung zu geben, ließen ihn

mehr als je an das akademische Leben zurückdenken, und in dieser Stimmung traf ihn im

Jahre 1816 ein erdentlicher Professor nach Heidelberg. Hier beginnen die 5 it⸗ 88 81 Blüthezeit seiner philosophisch⸗akademischen Laufbahn; ein Kreis junger er F. en sa

fbah ihn, ein Gefühl der Tiefe und Gediegeuheit, die aus seiner noch wenig faßlichen Darstellung hervorleuchten, bemächtigt sich sogar derer, die ihn noch nicht begriffen haben, und der bis jetzt nur eingeweihten Männern bekannte Name wird den Fiesem ziniversttäts⸗Orte aus ein allgemeiner und Deutscher. Wie an⸗ genehm aber auch dieses Beginnen war, wie traulich und beleh⸗ rend der Umgang mit Daub, Creuzer und dem noch nicht so streitfüchtigen würdigen Voß, wie schön die Natur, der diese noch jugendliche Phüosophie entstieg, es war ihm ein größerer Schauplatz vorbehalren, wo seine Lehre sich allmälig ganz ent⸗ fatten und ausarbeiten, Schüler treiben, zu höchster Ausbildung edeihen und endlich eine Europäische Aierkennung finden sollte. Rachdem Hegel im Jahre 1817 in der ersten Ausgabe seiner Enchelopädie den ganzen Umfang der philosophischen Wissenschaft bezeichnet hatte, war es die erste That des hohen Staatsmannes, dem die Aunssicht über unsere wissenschaftliche Bildung übertra⸗ en worden, den nun groößten Philosophen für die Universität Berlin zu gewinnen und dieser dadurch einen Ruhm und einen dessen sie sich in dreizehnjährigem Besitz erfreuen auf den größeren Staat und den größeren Wir⸗ kungskreis begierig, nahm, trotz allen Bemühungen Badischer Seits, ihn zurückzubehalten, den Ruf an und kam so im Herbste 1818 nach Berlin, wo er ein Jahr lang noch in Gemeinschaft mit Solger, dann aber zwölf Jahre lang allein und späterhin erst von den zu Lehrern gebildeten Schülern unterstützt, seine Philo⸗ sophie verbreitete und ihr durch Umfang und Gehalt eine Euro⸗ paͤische Wirksamkeit verschaffte. Hier in Berlin hat er in Ver⸗ bindung mit gleichgesinnten und ihn unterstützenden Freunden, immer reicher werdend an Schülern und Verehrern, im Genusse mancher ihm früher versagten Freude, eine zweite kräftigere Ju⸗ gend durchgemacht. In neun Vorlesungen entwickelte er zu ver⸗ schiedenenmalen, immer umarbeitend und klarer gestaltend, sämmt⸗ liche Seiten der Philosophie. Die Logik und Metaphysik, die Natur, die Psychologie und das Recht, die Geschichte, Kunst, Religion und Geschichte der Philosophie gingen eben so aus ein⸗ ander hervor, wie sie in seiner unendlichen, allumfassenden Ge⸗ lehrsamkeit, eine Grundlage philosophisch zu verarbeitenden Stos⸗ ses sanden. Als Schriftsteller reich und thätig, erschienen hier die Rechtsphilosophie, zwei Ausgaben der immer mehr umgear⸗ veiteten und an Inhalt gewinnenden Encyclopädie, eine noch zuletzt vollendete zweite Ausgabe des ersten Theiles der Logik, endlich aber verschiedene Aufsätze und Recenstonen, wodurch er die von ihm mitgegründeten Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik stets berei⸗ cherte und auffrischte. Sein akademischer Vortrag ermaugelte jener Behendigkeit, Gewandtheit und Darstellungsfähigkeit, die gerin⸗ gere Männer sich oft zu eigen machen, und die an ihnen zu lo⸗ ben sind; wer sich aber von der Tiefe und dem Kern hatte er⸗ greifen lassen, die unter der Haut jener Auseinandersetzung ver⸗ borgen lagen und sich immer durchrangen, war durch die An⸗ schaulichkeit, die er jedem Gegenstande zu geben wußte, durch die Energie augenblicklicher Hervorbringung wie in einen magischen Kreis versetzt, dem er sich näher und inniger anschließen mußte, um sich wieder davon befreien zu können. In seinem persönli⸗ chen Umzang und in seinen geselligen Kreisen trat die Wissen⸗ schaft zurück; er liebte es nicht, mit ihr eine exoterische Buhlerei zu treiben, sie blieb in den Vorlesungen und in dem Studier⸗ zimmer. Wer ihn, von kleinen menschlichen Interessen ergriffen, froh und scherzend im heiteren Kreise sah, hätte aus der Einsach⸗ heit des Benehmens wohl kaum die großen Thaten und Schick⸗ sale ahnen können, die diesen Mann in der Gedankenwelt her⸗ vorgehoben hatten. Seinen Umgang sah man ihn, namentlich in Berlin, mehr mit unbefangenen Personen, als mit denen des gelehrten Standes nehmen. Das ihm zu Theil gewordene Rek⸗ torat verwaltete er mit besonderer Rechtlichkeit und Gründlichkeit und erwarb ihm die freundschaftliche Theilnahme derer, die, frü⸗ her mit ihm noch in keiner Berührung, ihm feindlich gegenüber⸗ stehen zu müssen geglaubt hatten. Im letzten Jahre seines Le⸗ bens ward auch höchsten Ortes die Wohlthätigkeit seines überall sich verbreitenden Einflusses durch Verleihung des Rothen Adler⸗ Ordeus dritter Klasse anerkannt. Auch fremde Nationen hatten sich endlich an seine Werke und an seinen Namen gemacht. Die Franzosen ergriff namentlich seine Philosophie der Geschichte. Cousin, Chateaubriand, Lerminier, Michelet, so wie zuletzt die Simonisten, kannten, studirten ihn, zogen ihn aus; die Engländer kauften seine Schriften, um sie in ihre Bibliothek zu setzen; sogar bis in bie neue Welt drang sein Name und die Kunde seiner Bedeutung. Hegel starb am 14. Nov. am Todes⸗ tage Lelbnitzens; er liegt neben Fichte, seinem großen Vorgänger. Bald wird ein von Schülern und Freunden errichtetes Denkmal seine Stätte zieren. Aber Ersatz bieten für ihn kann Niemand. Kant sah Fichte in seinem Alter, Fichte erlebte die jugendliche Schärse Schelliugs, Schelling fand Hegel neben ihm herange⸗ wachsen und überlebt ihn jetzt, zwanzig Jahre von der Philoso⸗ phie zurückgezogen. Hegel hinterläßt eine Menge geistreicher Schüler, aber keinen Nachfolger. Denn die Philosophie hat fürs Erste ihren Kreislauf vollendet; ihr Weiterschreiten ist nur als gedankenvolle Bearbeitung des Stoffes nach der Art und Me⸗ thode anzunehmen, die der unersetzlich Verblichene eben so scharf als klar bezeichnet und angegeben hat. G— s.

Glanz zu geben, durste. Hegel,

ich Iörs

3 8

Schüler aller Fakultäten sammelt

1752 3 b In der Residenzstadt Berlin waren 3 erkr. genes. gestorb. Bestand dis zum 29. Nov. Mittags 2215 786 1395 34 Hinzugek. bis zum 30. Nov. Mittags 2 2 1 Bis zum 30. Nov. Mittags Summa 2217 786 1396 35 Hierunter sind vom Militair 35 17 17 In ihren Wohnungen werden behandelt 11 Persomen, in den

Hospitälern 24. 8 Seit dem in Berlin sind: erkr. gest. genes.

oche 64 36 8 Woche/ 163 107 23 zten Woche, 336 162 36 iten Woche, 217 153 79 5ten Woche, 249 195 87 6ten Woche, 251 157 83 :ten Woche, 271 164 87 Sten Woche, vom 19. bis 25 Okt.... 239 148 113 gten Woche, vom 26. Okt. bis 1. Nov. 135 104 84 10ten Woche, vom 2. bis 8. Mov. 141 84 82 liten Woche, vom 9. bis 15. Nov... 64 49 50 12ten Woche, vom 16. bis 22. Noo. 688 29 9 13ten Woche, vom 23. bis 29. Mod 1111 Summa 2215 1395 786 erkrankt genesen gestorben Bestand 1258 472 661 125 12 5 110 Amaxr,AiAiHENAAAA8 489 666 110 20 14 2 Bestand

Erscheinen der Cholera

vom 31. Aug. bis 6. Sept. vom 7. bis 13. Sept... vom 14. bis 20. Sept... vom 21. bis 27. Sept... vom 28. Sept. bis 4. Okt. vom 5. bis 11. Okt... vom 12. bis 18. Okt...

in der in der in der in der in der in der in der in der in der

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In Breslau waren bis zum 23. Nov. 8 bis zum 26. Nov. 7

Summa 1265 darunter Militair 36 In Oppeln sind erkrankt genesen gestorben dis zum 19. November... 30 1S6“ In Marienwerder sind erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 19. November 8 2 3 Unsbrüche der Cholera sind demerke: 8 8 Regierungs⸗Bezirk Magdeburg. Erster Jerichowsche Kreis, in Parchen, am 1. Novem⸗ ber. Kreis Wolmirstedt, in Gersdorf, am 21 Nov. K. reis Stendal, in Bittkau und Polt, bis zum 16. Nov. Regierungs⸗Bezirk Stettin. Saatziger Kreis, in der Stadt Stargard, am Regierungs⸗Bezirk Koͤslin. In Lauenburg ist die Cholera wiederum ausgebrochen. Regierungs⸗Bezirk Breslau. Kreis Reichenbach, in Ernsdorf, am 26. Nov. Steinau, in Georgendorf, am 21. Nov. Regierungs⸗Bezirk Liegnitz. Seit dem 12. Nov. sind nirgends Cholerafaͤlle vorgekommen; von 34 uüͤberhaupt Erkrankten sind 27 gestorben und 7 genesen. Regierungs⸗Bezirk Oppeln. Kreis Ratibor, E“ Troem und Klein Hoschuͤtz, bis zum 16. Nov. Saf. Regierungs⸗Bezirk Koͤnigsberg. Kreis Preußisch Eylau, in Althoff, am 18. Nov.

18. Nov.

Kreis

Kreis

Labiau, in Kadgienen, am 19. Nov. Kreis Allenstein, in Kellaren, Alt Wartenburg und Deuthen, bis zum 20. Nov. Kreis Osterode, in Groß Grieben und Ganshorn, bis zum 11. Nov. Kreis Mohrungen, in Gudnick, Koscheinen,

Kuppen und Tabern, bis zum 16. Nov. Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen.

Kreis Angerburg, in Haarszen, am 16. Nov. Kreiz Sensburg, in Potschendorf, Zimoren, Sorquitten um Macharra, bis zum 15. Nov. Kreis Darkehmen, in Lau⸗ ningken, Gurren, Groß⸗Beynuhnen und Neu⸗Saus⸗ koyen bis zum 23. November.

—.f—

In Ham burg sind vom 26. bis 28. Nov. 5 Personen er⸗ krankt, 5 genesen und 2 gestorben.

Nachrichten aus Dorpat zufolge, soll die Cholera daselbft noch immer einen sehr milden Charakter haben; in den ersten 12 Tagen bis zum 1. November waren mnur 34 Personen erkrankt und von diesen 19 gestorden. Die Vorlesungen an der dortigen Universttät sind nicht unterbrochen worden.

In Wien sind erkrankt

20 11

genes. 20 . 7 - . 19 11 2 Beim Militair ist in diesen 3 Tagen keine Veränderung in Bezug auf Cholera vorgefallen. Die Preßburger Zeitung vom 22. Nov. meldet: „Na⸗ dem zeither gegebenen Ausweise über den Krankheits⸗Zustan Preßburgs seit dem 9. Sept. d. J., verblieben am 6ten d. M im Ganzen mir noch 2 Brechruhr⸗Kranke in ärztlicher Behand lung. Beide wurden in dem für Arme errichteten Hülfs⸗Spua behandelt, aus welchem sie am solgenden Tage, dem 7ten, al genesen entlassen werden konnten. Seeit dieser Zeit hat di Krankheit in ihrem epidemischen Verlaufe ganz aufgehört, umn die noch an einzelnen Tagen vorgekommenen wenigen Erkranu kungs-Fälle in der unbemittelten Volksklasse fallen allein d sporadischen Brechruhr anheim, weshalb am 19ten d. M. da für die unbemittelten Cholera⸗Krankten errichtete Hülfs⸗Spit auch geschossen worden ist.“ . In Sunderland erkrankten in den drei Tagen vom 18 bis 20. Nov., den amtlichen Listen zufolge, an Diarrhoe 26 an gewöhnlicher Cholera 19 und an bösartiger 13 Personen. E starben 11, worunter 2 an Diarrhoe, 1 an gewöhnlicher und an bösartiger Cholera. Noch immer wird über die Ungenaui keit der Angaben Klage geführt; Dr. Daun, der von der R gierung mit Emsendung der Berichte beauftragt ist, hat Müh von seinen Kollegen in Sunderland eine richtige Angabe zu e halten, und es heißt, daß bereits von Seiten der Französische Regierung angedeutet worden, sie würde, wenn man in Eng land fortfahre, die Cholera⸗Fälle zu verheimlichen, ihren U terthanen alle Communication mit diesem Lande untersage Der Courier droht auch damit, daß die Regierung, falls de Angaben nicht gewissenhafter stattfänden, strengere Maaßrege anordnen würde, um den wahren Stand der rankheit kenne

gestork, vom 21. zum 22. Nov. vom Civilstande 9 52 2 8 2 2 2

—2* 2

zu lernen.

Preise n fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten 3 Durchschnitte in

der vier Haupt-Getreide-Arten Marktstaͤdten im Monat Oktober Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

1831, na

rvaHiveRxsFraaeaE.

Gerste

mmanneAngaümmrnern Namen der Städte. Weizen V Roggen

Namen der Städte.

73 *8, 8* 6772

65

Königsberg .. . 1 Memel

Tilstt

Insterburg Rastenburg ... . 53„22 Neidenburg 67 Hanzig .... 711 Elbing 729*9 Konitz.. 90 Graudenz

b236 JJZE1ö1““ Bromberg

Fraustadt

Machitsch . . .. Kempem. .

Berlin

Brandenburg eeheö“ Frankfurt a. d. O. Landsberg a. d. W. .. Stettin

Stralsund

Kolberg

Stolpe

Breslau . . . . Grünberg..

Glogau

Liegnitz.

Görlitz

Hirschberg ... 1 Pchweidwitz . .. . .. Neiße Vebbschettee .....16

bb50⸗

“*“

G Königliche Schauspiele. Donnerstag, 1. Dez. mhau Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Schiller.

neu eingerichtet von E. Ranpach.

en 3 nctes et en prose, par Molière. zentation de: La favorite. vaudeville en 2

Königstädtisches Theater.

Si Akten. Hierauf: Der letzte April, dramatische

Akt. Zum Beschluß: Glückskind und Unglücksvogel, 1 Akt, von L. Angely.

Magdeburg .... W

Düsseldorf ... Ferefeld.

Halberstadt Nordhausemn. Z Halle Torgau. Münster Minden.. 111““ 77,12. Paderbormn. .... .. öö Dortmund 86 86 52 99 ½*½,

561 6

77.2

Elberfeld..

95 95

5

Loe““ 98,½ Malmedy 105

Trier. 80 Saarbrück 96 1*, Kreuznach 83 1

Im Opernhause: Wallenfteins Tod,

Für die Bühne

Im Schauspielhause: 1) Le médecin malgré lui. comédie 2) La première repré- actes, par Seribe.

8

Donnerstag, 1. Dez. Herr und Sklave, Melodrama in Kleinigkeit in 1 Lustspiel in

EAEE“ ö1111““ . Amsterdam, 25. November.

Niederl. wirkl. Schuld 39 ½. Ausgesectzte do. 1.

Auswärtige Börsen.

I1“

18 ½ 918. erp. 48 *

Kanz-Billets 15 —e. Gproc. Anl. von 42 Mill. 86. Oesterr. 5provc. Metall. 83 ½ Russ. (von

GEweööbö ve“; ö

Durchschnitts⸗Preise der 11 Preußischen Städte 5 Posenschen Städte 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Städte.. 719*2 9 Schlesischen Städte 649, 7 Sächsischen Städte 62 41 Westsal. Städte. 81 9, 13 Rheinischen Städte 90 02

70 12 222 912

——; ——

NACHSCIIRIFT. Paris, 24. Nov. Der von den Oppositions⸗Mitgliedern ab saßte Entwurf zu einer Adresse an den König in Bezug auf

letzte Parrs⸗Promotion, ist gestern in den Bureaus der Depu ten⸗Kammer mit 227 Stimmen gegen 133 verworsen word so daß die Vorlesung desselben in öffentlicher Sitzung nicht st finden wird. Die heutigen Zeitungen geben jetzt diesen Entw (Wir werden morgen einen Auszug daraus mittheilen.) Moniteur meldet, daß die Regierung durch den Telegrap von Unruhen ernster Art, die in Lyon von den dortigen Sei Arbeitern angestiftet worden, benachrichtigt worden sey.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 95. 60. cour. 95. 60. 3proc. pr. compt. 69. 20. fin cour. 69. 25. 5p. Neap. 81. 50. 5proc. Span. perp. 58 ¼. 8

Frankfurt a. M., 27. Nov. Oesterr. 5proc. Metall. 4Aproc. 7691. G. 2 ½ proc. 45 ⅛. 1 proc. 20 ½. B. Bank⸗Actien 13 Partial⸗Obl.

Redaeteur John. Mitredacteur Cottel. N Gedruckt bei A. W. Hayn.

Strafgesetzbuches. cauld war der Meinung, sicationen bei weitem nicht genügten. uns eine unüberlegtere und unvollständigere Arbeit vorgelegt wor⸗ den. be an die Kommisston, damit diese denselden erganze.

11. mer unvollzählig sey 2511, her, nachdem noch Hr. v. Portalis sich wider und Hr. Fiot

126 ½. G. Loose zu 100 Fl. 176. Poln. Loose 57 ¼. 1%

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Nronik des Aages.

Seine Majestät der König haben dem Pfarrer Seehau⸗ zen zu Kötzschau, im Regierungs⸗Bezirk Merseburg, den Rothen leler⸗Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Die im Saale der Köͤniglichen Akademie der Künste aus⸗ estellten Gemalde und Kunst⸗Arbeiten, zu welchen noch einige euere gekommen, bleiden eröffnet, täglich von 11—3 Uhr, bis Nittwoch den 7ien Dezember c.

Dr. G. Schadow, Direktor.

Zeitungs⸗Nach Auslan

16161656 Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 23. Novem⸗ her. Vor der Eröffnung dieser Sitzung herrschte in dem Saale ine ungemeine Bewegung. Man erfuhr allmälig, daß von den eun Bureaus der Kammer acht die von den Oppositions⸗Mit⸗ liedern beabsichtigte Adresse an den Kömsg verworfen hätten, daß onach die öffentliche Vorlesung dersetben nicht stattfinden würde. Siehe weiter unten den Artikel Paris.) Hr. Bailliot töffnete um Uhr die Sitzung mit einem Berichte über das igene Ausgabe⸗Budget der Kammer. Er bemierkte im Wesent⸗ ichen, daß zwar durch die Herabsetzung der Gehalte des Präsi⸗ enten und der Quasteren eine Ersparniß von 38,430 Fr. erzielt orden sey, datz diese Summe aber durch anderweitige Mehr⸗ usgaben, namentlich an Druckkosten für den Sténographe und en Momiteur, völlig absorbirt werde, so daß noch ein Defizit von twa 72,000 Fr. bleibe. Zur Deckung dieser Summe trug der Be⸗ schterstatter schließlich auf die Bewilligung eines nachträglichen Zu⸗ chusses an. Hierauf wurde die Tages zuvor begonnene Berathung der den Gesetz⸗Entwurf wegen Modisicnung des Strafgesetzbuches eder aufgenommen. Hr. Vatont ließ sich zu Gunsten des⸗ elben vernehmen, indem er sich zugieich einige Verbesserungs⸗ orschläge vordehielt. Die Herren Vernard (Var) und Teu⸗ on stimmten dagegen für eine allgemeine Umschmelzung des Auch der Graf Gaöëtan v. Larochefou⸗ daß die in Antrag gebrachten Modi⸗ Noch nie, äußerte er, ist

richten.

Er verlangte sonach eine nochmalige Ueberweisung des Ent⸗ Herr

BSirey äußerte sich ziemlich in demselbhen Sinne. Sechs andere

Redner, die sich noch hatten einschreiben lassen, verzichteten auf das Wort.

Man verlangte hierauf von mehreren Seiten, daß ie Berathung geschlossen werde. Der Präsident demerkte in⸗ wischen, daß dies gegen den Gebrauch strete, sobald die Kam⸗ Die Fortsetzung der Diskussion wurde da⸗

ür den Entwurf hatten vernehmen lassen, auf den folgenden Tag

Paris, 24. Nov. Vorgestern begaben sich der König und e Königin nach Seyres und nahmen die dortige Porzellan⸗ Nanufaktuc in Augenschein. em Königl. Würtembergischen Gesandten, Grafen v. Mülinen, ine Privat⸗Audienz. Gestern praͤsidirten Se. Majestät in einem Kinister⸗Rathe.

Der Kaitserl. Oesterreichische Botschafter, Graf v. Appony, ab vorgestern Abend emen glänzenden Ball, den der Herzeg on Orleans mit seiner Gegenwart beehrte.

Die öffentliche Vorlesung des von den Opposttions⸗Mitglie⸗ ern abgefaßten Entwurfs emer Adresse an den König in Be⸗ üg auf die Köntglichen Verorenungen vom 19ten d. M. ist nur on einem einzigen Bureau der Deputirten⸗Kammer, nämlich em 9ten, mit 23 gegen 19 Stimmen genehmigt worden; die brigen 8 Bureaus haben dawider gestinnnt. Rechnet man alle timmen zusammen, so waren 133 für und 227 wider die esung. Nachdem diese letztere sonach vervorfen werden, geben je öffentlichen Blätter den gedachten Adreß⸗Entwurf. Derselbe utete also:

„Sire! Unsere Gesetze haben gewollt, daß fuͤr den Fall, wo un⸗ r gewichtigen Umstaͤnden die Kammern das Beduͤrfniß fuͤhlten, ihre esorgnisse oder Wunsche auszudruͤcken, ihnen ein direkter Weg er⸗ finet wuͤrde, auf dem sie mit dem Throne in eine ehrfurchtsvolle zerbindung treten koͤnnten. Nachdem die Deputirten⸗Kammer durch ie Verordnungen vom 19. Nov. in eine dieser Nothwendigkeiten, ie kein Stillschweigen gestattet, gerathen ist, erfuͤllt sie eine Pflicht, dem sie Ewr. Maj. ihre Ueverraäschung und ihren Schmerz zu er⸗ nnen giebt. Wird durch die eine jener Verordnungen, die unter en gegenwaͤrtigen Umstaͤnden neue Pairs creirt, nicht die Charte on 1830 wesentlich verletzt? Jede Promotion war, seit die eputirten⸗Kammer, auf einen foͤrmlichen Antrag der Krone, as ihr durch den 68sten Artikel der Cbarte eschaͤft erfuͤllt hat, untersagt, namentlich außerhalb der von der ahl⸗Kammer fuͤr nothwendig erachteten Bedingungen und Buͤrg⸗ haften. Die Minister haben sich uͤber diese Regeln in einem Au⸗ enblicke hinweggesetzt, wo das Prinzip der Erblichkeit unter dem eifallrufe Frankreichs einem feierlichen und fast einmuͤthigen Vo⸗ im erliegt, und wo sie, selbst fuͤr die Abschaffung gesinnt, diese ichtsdestoweniger aufs neue in die unabsetzbare Kammer verpflan⸗ n, indem sie zur Pairie einen Unmuͤndigen berufen, der, eben we⸗ en seines Alters, weder Sitz noch Stimme in der Kammer haben nd sonach keine andere Anspruͤche geltend machen kann, als das Frivilegium seiner Geburt oder die Verdienste seines Vaters. Durch ine andere Verordnung haben die Minister gleichfalls die verfassungs⸗ naͤßigen Rechte der Kammern anerkannt. Allerdings konnten sie Ewr. Maj. den Rath ertheilen, einer Ihnen vorgelegten Resolution die Koͤnigl. estaͤtigung zu verweigern; aber die Pflicht gebot ihnen, dabei die

gebieterisch vor - lichen Formen zu beohachten; wo⸗ sch vorgeschriebenen gesetz 1öt z Reesee

—.

Abends bewilligten Se. Majestät

gen Ausstandes annehmen. tigen S 8 weil, wie sie behaupteten, das Ardeitslohn so meecrig sey,

gegen sie es vorgezogen haben, eine Resolution, die nur nach der reiflichsten Erorterung angenommen worden war, unbcantwogtet zu lassen. Ja noch mehr, sie haben nicht Anstand genommen, eine von den Kammern dem Gesetze vorbehaltene Materie durch eine Ver⸗ ordnung zu entscheiden und dadurch ein unverletzliches Recht, das mit dem fuͤr die Verthridigung des Vaterlandes vergossenen Blute erkauft wurde, in ein einfaches ministerielles Zugestäͤndniß zu ver⸗ wandeln Endlich haben die Minister, mit Hintansetzung einer zwie⸗ fachen Proposition, die sie selbst gemacht haben, und wovon die eine bereits von der Deputirten⸗Kammer bestaͤtigt worden ist, mittelst zweier Verordnungen den Mißbrauch der Ehren⸗Grade in der Armee fortgepflanzt. Durch diese verschiedenen Handlungen, Sire, koͤnn⸗ ten die Minister leicht, indem sie die gerechte Empfindlichkeit der Kammeen reizen, jene Einigkeit aufs Spiel setzen, die seit dem denkwuͤrdigen Regierungs⸗Antritte Ewr. Majestät so gluͤcklich zwi⸗ schen den drei Staatsgewalten bestanden hat. Im Vertrauen jedoch auf die Weisheit eines Fuͤrsten, der seine Krone dem schoͤnsten aller Anspruͤche verdankt, bringen Frankreichs Deputirte bei Ibhnen, Stre, ihre Klagen an, indem sie hoffen, daß die Minister in die Bahn der Verfassung, von der sie abgewichen hn, zuruͤckkehren werden.“

Unter den Rednern, die für diesen Arreß⸗Entwurf gespro⸗ chen haben, nennt man die Herren Enouf, Audry⸗de⸗Puyraveau, Laurence, Corcelles, v. Tracy und Demargay; unter den Geg⸗ nern desselben die Herren Viennet, Madier⸗de⸗Montjau, J. Le⸗ feéhvre, Odier, André (vom Ober⸗Rhein), Barthe, Cunin⸗Gri⸗ daine und Duvergier⸗de⸗Hauranne. Gleich nach der Verwerfung des Entwurfes wurde von den Vertherdigern desselben der Vor⸗ schlag gemacht, eine mit ihrer Unterschrift versehene Protestation zu erlassen; indessen wurde dieser Antrag von der Mehrzahl nicht gebilligt. Hr. C. Périer verfügte sich nach der Aufhebung der Sitzung nach dem Palais⸗Royal, um den König von dem Re⸗ sultate derselben sofort in Kenntniß zu setzen.

Im Moniteur lies't man folgenden (einem Theile unserer

Leser bereits durch die gestrige Nachschrift der Staats⸗Zeitung

bekannten) Artikel: „Die Regierung hat durch eine telegraphische Depesche die Nachricht erhalten, daß in Lyon ernsthafte, durch die Beschwerden der Seiden⸗lrbeiter veranlaßte, Unruhen stattge⸗ sunden haben. Da der Zustand der Atmosphäre fernere telegra⸗ phische Mittheilungen verhinberte und noch kein Courier angekom⸗ men ist, so sind die näheren Umstände dieses Ereignisses noch un⸗ bekannt.“ (Vergl. das Privat⸗Schreiben aus Paris und den Artikel Straßburg.)

Herr Berryer wiro in einigen Tagen von hier nach Angers

abreisen, um die dort erscheinende Gazette d'Anjou in drei Pro⸗

zessen, die von der Regierung gegen dieselbe anhängig gemacht worden sind, zu vertheidigen.

Das Einlaufen von vier aus Sunderland kommenden Fahr⸗ zeugen in den Hasen von Grevelingen hatte beunruhigende Ge⸗ rüchte übder den öffentlichen Gesundheits⸗Zustand der letzteren Stadt veranlaßt, die sich indessen als volikkommen ungegründet ergeben haben. Eine telegraphische Depesche aus Grevelingen vom 21sten d. M. meldet, daß zwei von den aus Sunderland gekommenen Schiffen am 17ten nach neuntägiger Quarantaine freie Praktika erhaiten haben, und daß die Mannschaft derselben vollkommen gesund ist. Die beiden anderen noch in Quaran⸗ h befindlichen Fahrzeuge hatten ebenfalls keinen Kranken am Bord.

Herr Magendie ist im Auftrage der Regierung nach Eng⸗

land abgereist, um in Sunderland die Cholera zu beobachten. Der in Bordeaux verhaftete junge Graf v. Latour⸗du⸗Pin ist am 17ten d. unter Gendarmerie⸗Bedeckung in Bourbon⸗Ven⸗ dée angekommen und sogleich von dem Instructions⸗Richter ver⸗ hört worden. Herr Gutzot hat mehrere Petitionen der Leiuwand⸗Fabrikan⸗

ten der Normandse und der Bretagne gegen den Gebrauch der Baumwolle bei den für die Armee zu liefernden Kleidungsstoffen

auf das Bureau der Deputirten⸗Kammer niedergelegt. Der Redacteur des in eimeinen Pamphleten erscheinenden Journals „Mayeux“, Herr Mugney, war von dem hiesigen Zucht⸗

polizet⸗Gerichte wegen Nichtleistung der gesetzlichen Cantion zu

achttägigem Gefängniß und einer Geldbuße von 100 Fr. verur⸗ theilt worden; er sowohl als der Königl. Anwalt hatten gegen dieses Urtheil appellirt, das nummehr von dem Konigl. Gerichts⸗ hbofe bis zu einmonatlichem Gefängniß und einer Gelestrafe von 600 Fr. geschärft worden ist.

Herr Durrone, der dritt halb Jabre in Griechenland gelebt hat und bis zum Juli vorigen Jahres Privat⸗Secretair des Prãͤ⸗ sidenten Capodistrias war, wird mehrere Beuchstücke seiner Kor⸗ respondenz mit dem Grafen herausgeben.

Parisz, 24. Nov, Ihnen heute etwa noch melden könnte, verschwinden vor denen, welche heute Morgen aus Lyon über die dortigen Vorfalle hier eingegangen sind. Die zweite tadt Frankreichs ist der Schau⸗

platz von Unruhen gewesen, welche nicht die Form eines bloßen Straßenaufeuh’s, sondern des offenen, dewaffneten und mächti⸗ Bekanntlich hereschte ünter den dor⸗ nommen

Seidenarbeite n schon seit längerer Zeit eimge Gährung,

dam t nicht die nothwendigsten Bedü fnisse bestreiten könnten;

vor kur,em war nach langen Unterhandlungen zw schen den Fa⸗ vorbehaltene

brik⸗Besttzern und den Aos⸗eordneten der Seidena beiter ein Taͤ⸗ rif für das Arbeitslohn festgestellt worden, der indessen so hoch war, daß mehrere Fabrikherren, nur Verlust fur ihr Geschäft vorautsehend, ganz aufhören ließen, zu arbeiten. Die hierdurch herbeigeführte Brodlosigkeit einer großen Anzahl von Arbeitern, welche bettelnd auf den Straßen von Lyon umhergingen, und die furchtbare Aussicht auf den Winter haben am 21sten d. M. eine Katastrophe bewirkt, deren nähere Umstände heute hier be⸗ kannt geworden sind. Der 20ste, ein Sonntag, verfloß in unge⸗ störter Ruhe. Die Stadt hatte vielmehr ein festliches Ansehen, da eine große Revue der Lyoner National⸗ Garde stattfand, bei welcher der neu ernannte Oberst und Oberst⸗Lieutenant in die Legion aufgenommen wurden; auf die Musterung folgte ein glän⸗ zendes Banquet. Am nächsten Tage gewährte die Stadt einen Anblick von ganz anderer Art; eine Menge brodloser Seiden⸗

Von beiden Seiten wurde Feuer gegeben;

Alle übrige Nachrichten, die ich

daß ste

Irland, geschwächt durch

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Arbeiter aus der Rothkreuz⸗Vorstadt zogen vor die Wohnnngen mehrerer Fabrk⸗Besitzer, welche seit der Erhöhung des Tariss ihre Webestühle still stehen ließen, und verlangten Arbeit, die ihnen, wie es heißt, auf unfecundliche Weise verweige t wurde; es bildeten sich in Folge dessen vor diesen Wohnungen starke Volks⸗Auf⸗ läufe; die Nat onalgarde und die Lmientruppen wurden unter die Woffen gerufen und suchten die Volkshaufen zu zerstreuen, welche Widerstand leisteten. Die fast ganz aus Arbeitern beste⸗ hende Nationalgarde der Rothkreuz⸗Vorstadt, des Schauplatzes 8 dieser Ereignisse, trat bewaffnet auf die Seite der Aufrührer. iden einer der ersten Seiden-Fabrikanten Lyons, Hr. Schirmer, wurde von einer Kugel in die Stirn getrossen und blieb todt auf dem Platze; einem anderen, Hen. Bareau, wurde das Bein zerschmettert, 8 und noch viele Andere wurden mehr oder weniger schwer ver⸗ wundet. Der Präfekt des Rhone⸗Departements, Hr. Bouvier⸗ Dumolard, und der Oberbefehlshaber der Naticnalgarde, General Ordonneau, die mit den Meuterern unterhandeln wellten, wurden gefangen von ihnen zurückgehalten. Das 66ste Linien⸗Regiment und ein Dragoner⸗Regiment, welche für diesen Augenblick die ganze Garnison Lyons dilden, haben die Behorden bei ihren Bemu⸗ hungen für die Wiederherstellung der Ordnung kräftig unterftützt. Die Regierung hat Nachrichten aus Lyon bis zum 22. Mor⸗ gens 1 Uhr erhalten; das 66ste Regiment war über den Rhone⸗ Quai die Rothkreuz⸗Vorstadt umgangen, hatte die Volkshaufen, welche diese inne hatten, auseinandergetrieben und den Prafek⸗ ten, so wie den General, befreit. Um 2 Uhr wurde an der heutigen Börse durch öffentlichen Anschlag ven dem Ministerium bekannt gemacht, daß die Lyoner Umruhen durchaus keinen poli⸗ tischen Charakter hätten; diese Anzeige veranlaßte ein Steigen der Rente, was indessen nur einige Minuten anhielt.

Straßburg, 25. Nov. Der Niederrheinische Courier enthält nachstehendes Schreiben aus Lyon, vom 2lsten d. M.:

„Lyon ist in vollem Aufstande; alle Läden sind geschlossen; die ganze National⸗Garde ist auf den Beinen. Die Seiden Arbeiter und andere, 40,000 Mann stark, sind aufgestanden und drohen, in die Stadt einzurücken, um sie zu plundern und m Brand zu stecken. Linien⸗Truppen und National⸗Garde wollten sich widersetzen, wurden ader zurückgetrieben, und bereits zählt man beiderseits 40 bis 50 Todte und mehr als noch einmal so viel Verwundete.“

„Weiber und Kinder der Arbeiter brechen in der Rothkreuz Vorstadt das Pflaster auf und werfen die Steine nach de Belagerern. Ein Posten Linientruppen wurde mit Stockschlägen iberwältigt. Greuliche Auftritte haben stattgehabt.“

„General und Präfekt, welche die Ordnung wieder herstellen wollten, wurden von den Arbeitern gefangen und sind noch jetzt in ihrer Gewalt, ohne daß man ihnen zu Hülfe kommen könnte, denn die Insurgenten haben sich verbarrikadirt. Man fürchtet sehr, daß sie diese Nacht in den Rhone geworfen werden.“ 8

„Vorzüglich auf den General ist man erbittert, der ver⸗ sprochen hatte, die Linientruppen würden nicht feuern. Dessen ungeachtet hat eine Voltigeurs⸗Compagnie auf die Arbeiter ge schossen und 3 Mann getödtet; nun stieg die Wuth auf höchste.“

„Der größte Theil der National⸗Garde der Rothkreuz⸗Vor⸗ stadt, der aus Arbeitern besteht, hält zu den Insurgenten. Schon den ganzen Tag wird Lärm geschlagen. Diese Nacht erwartet man noch greulichere Auftritte; und erhalt nicht die

Besatzung, die nur aus einem unvollständigen Regiment un emer Dragoner⸗Schwadron besteht, Verstärkung, die aus Macor

und Grenoble erwartet wird, so ist zu befürchten, daß die In⸗ surgenten Meister werden.“ (Vergl. den Schluß des vorstehen⸗ den Privat⸗Schreibens aus Paris.)

Großbritanien und Irland.

London, 22. Nov. Hiesige Blätter bemerken, Se. Majestät hätten sich niemals wohler befunden, als bei Ihrer ge⸗ strigen Anwesenheit in der Hauptstadt. 1

„Dem Vernehmen nach“, heißt es im heutigen Blatte de Courier, „wird die Regierung heute die Verfügung erlassen, daß eines der angehaltenen Schiffe, welche Dom Pedro gehöoören, wieder freigegeben werden soll.“

Der Globe enthält ein Schreiben aus Dublin vom 19ten d. M., worin es unter Anderem heißt: „Heute wird die erste oöf⸗ fentliche Versammlung der Irlän ischen politischen Union in dem Gebäude der Korn⸗Boörse stattfinden. Schon das Lokal der Versammlung giebt zu mannigfachen Betrachtungen Anlaß. Hie war es, wo die katholische Association, durch die bloße Darle gung einer moralischen Energie und ohne einen einzigen Tropfe

Blutes zu vergießen, dee religiöse Freiheit der J ländischen Ka

thollken zu Stande brachte. Die ganze Eiurichtung der ka

tholischen Association in Bezug auf ihre Gesetze und Anordnun⸗ gen wird heute für die politische Union vorseschlagen und ange⸗ werden. Kein Gesetz wird verletzt und die poltitsche Umon ganz nach legalen Giundsätzen geleitet werden. Sie weicht von der katholischen Association nur darin ab, daß letztere, obgleich fur religiöse Duldsamkeit streitend, doch von Vielen we⸗ gen abweichender Grundsätze angefochten wurde. Die politische Union dagegen erhebt sich auf der dreiten Geundlage der Natio⸗ nal⸗Freiheit und wied eine dtr furchtbarsten Amalgamirungen 8 öffentlichen Meinung seyn, die sich jemals gegen eme tyrannische Herrschaft erhoben hat.“

In seinem Aufrufe zur Bildung der politischen Nat onal Union Irlands sagt Herr O'Connell unter Anderem: „Em Grund, weshalb ein National⸗Verein in Irland wünschenswerth scheint, ist auch, weil es Nationa!⸗Vereine in England und Schott⸗ land giebt. Die Uebel, welche Icland drücken, sind noch ärger, als jene, worüber diese beiden Länder sich beklagen. England hat wenigstens seine Gesetzgebung bei sich zu Haus, und die öf⸗ fentliche Meinung übt ihren Einfluß auf die Mitglieder dieser Gesetzgebung. Schottland nimmt Theil an diesem Vortheil; nur Spaltung der Meinungen, hat bisher

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