1831 / 339 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Orten besinden sich keine Kranke mehr, so daß die Cholera im

Lande ganz aufgehört zu haben scheint.

Die hochachtbaren Frauen, welche sich dem unterzeichneten Ver⸗ eine angeschlossen haben, um einen wesentlichen Theil der Sorge fuͤr die Pflege und Erziehung der Waisen zu uͤbernehmen, haben be⸗ schlossen, zum Besten dieser Letzteren die Erzeugnisse ihres Fhemn sget. zes in den Tagen vom 15ten zum 29sten d. M. zu einer noch naͤhber zu bestimmenden Tageszeit zum Verkaufe auszustellen. Das mitunterzeichnete Mitglied des Vereins, Praͤsident Rust, wird zu diesem Zweck ein Lokal in seiner Wohnung, Franzoͤsische Straße Nr. 42 im ersten Stock, einrichten und den Kaͤufern oͤffnen. Im wohlbegruͤndeten Vertrauen auf den wohlthaͤtigen Sinn unserer Mitbuͤrgerinnen, laden wir Frauen und Jungfrauen, die unser Vor⸗ haben zu unterstuͤtzen bereit sind, freundlich ein, zu dem milden Zweck mitzuwirken, indem wir sie auffordern, zum Besten unserer Pflegbefohlenen die beabsichtigte Ausstellung durch ihre kunstreichen Arveiten zu zieren. Eben so ergeht an die geehrten Kuͤnstler, wel⸗ che unserem Frauen⸗Verein Beitraͤge zu dieser Ausstellung zugesagt haben, und an die Gelechrten und Dichter, welche das am Schlusse der Ausstellung zu versteigernde Stammbuch durch ihren Geist und ihre Handschrift schmuͤcken wollen, die ergebenste Aufforderung, die zugesagten Beitraͤge bis zum 13ten d. M. abzuliefern. Frau Witt⸗ we Auguste Baudouin, Niederlagsstraße Nr. 4, wird alle diese Spen⸗ den in unserem Namen dankbar empfangen.

Berlin, den 3. Dezember 1831. Der Verein zur Unterstuͤtzung und Erziebung der in Folge der Cholera verwaisten Kinder.

v. Auerswald, Major. Blesson, Major und Stadtverordneter. Bode, Justizrath. Friebe, Banquier. Keibel, Stadtrath. Knoblauch, Stadtrath. Klein, Stadtrath. Dr. Kluge, Geh⸗ Med. Ratb. Kunowsky, Justizrath. Marchand, Justizrath. Joseyh Mendelsohn, Banquier. Odebrecht, Justiz⸗Beamter. Jaalzem, Geh. Ober⸗Finanz⸗Rath. Roß, Propst. Rust, Praͤsident.

Schulze, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rath. Dr. Wagner, Professor.

——

M. Vrf [2enn]

umrerarvearF-seUANʒUIAAKnv. 3 8 St.-Schuld-Sch. 94 93 ½ [Ostpr. Plandhrf. 99 Pr. Engl. Anl. 18 100 ½ 100 Pomm. Pfandbr. 105 ½ Pr. Engl. Anl. 22 (100 ½ [Kur- u. Neum. do. 105 ½ Pr. Engl. Obl. 30 88 ½ 88 [Schlesische do. Kurm. Ob. m. l. C. 93 [Rkst. C. d. K.- u. N. Nmk. Int. Sch. dt. 93 Z.-Sch. d. K.- u. N. 59 En Snö. 96 88 . öniguabg. do. 93.

bimge a9. 394˙JIoIl. vollw. Duk. Danz. do. in Th. 35 Neue dito. Friedrichsd'or.

Söe; Pfandh. 97¾⅔ 9 Grosshz. Pos. do. 98 ½ Disconto ...

EnnnSnne

EE8. Amsterdam, 30. November.

Niederl. wirkl. Schuld 40 2. Ausgesetzte do. 3 ½. E“ Russ.

Gproc. Anl. von 42 Mill. 87 ½¼. Oesterr. 5proc. Metall. 82 ½. (von 18 ¾ ½) 91 ½, do. (von 1831) 84. Neap. Falc. 72 ½.

v.

Hamburg. 3. Dezember. Oesterr. 5proc. Metall. 86 Br., 85 ½ G. Aproc. Bank-Actien 1127. Russ. Engl. Anl. 94 Br. 93 ½ G. 85 Br., 85 ½ G. Dän. 62 ½ Br., 62 ½ G. Poln. 112 Br., 111 G. London, 28 November. 3proc. Cons. 83 ½ Bras. 44. Dän. 66 ½. Niederl. 41. Port. 49 ¼.

77 Br., 76 ½ C. HHoll. v. 1831:

ist Königliche Schauspiele. Dienstag, 6. Dez. Im Opernhause: Michel Angelo, Sing⸗ spiel in 1 Akt; Musik von N. Isouard. (Neu einstudirt.) Hier⸗ auf: Ottavio Pinelli, Ballet in 3 Abtheilungen. (Dlle. The⸗ rese Elsler: Giuletta; Dlle. Fanny Elsler: Amalie.)

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

3 Königstädtisches Theater. Dienstag, 6. Dez. Der Bernsteinring, oder: Die Ver⸗ mählung an der Ostsee, Zauber⸗Oper in 3 Akten.

vqq NACHSCHRIFT.

Frankfurt a. M., 2. Dez. Aus Lyon sind hier mit der gewöhnlichen Peost und auf direktem Wege Nachrichten bis zum 27sten Abends eingegangen. Es herrschte bei dem Ab⸗ gange der Post vollkommene Ruhe; doch waren die Arbeiter im⸗ mer noch Meister der Stadt. Die Theater waren am 27sten wieder geöffnet worden; auch wurden schon wieder einige Waa⸗ ren⸗Versendungen gemacht. Man sah der Ankunft des Herzogs von Orleans auf den 28sten oder 29sten entgegen. Aus Pa⸗ ris vernimmt man, daß am 28sten Abendès dort die Herren Gautier und Casenove als Deputirte der Stadt Lyon eingetrof⸗ fen sind und sofort eine Audienz bei dem Präsidenten des Mi⸗ nister⸗Raths hatten.

Paris, 29. Nov. 5proc. Rente sin cour. 94. 90. 3 pro sin cour. 68. 40. 5proc. Neapol. fin cour. 81. 20. 5 proc. Span. Rente perp. 56 ¾. 1

Redacteur John. Mitredacteur Cottel. err eMWaeenen— r v.

Russ. 99 ¾.

Gedruckt bei A. W. Hayn

Bekanntmachungen.

Irg. 18es1889 5 K d i k Eitg b 0. h W1

Machdem uͤber das saͤmmtliche Vermoͤgen des am 15. Januar 1830 verstorbenen Grafen Victor von Szotdrski, auf den Antrag der Beneficial⸗Erben, der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eröͤffnet worden, so werden alle unbekannten Glaͤubiger der Nachlaß⸗Masse und von den im Hypotheken⸗Buche eingetragenen, dem Wohnorte nach nicht bekannten: LA“

¹) der Gutspaͤchter Daniel Marquardt, ) die v. Czarnecka, u“ ') die v. Magnuskischen Erben, 4) der v. Raczynskikh, 88* 11 3 5) der Heüch ehae en 1“ 'h) der Raczynskischen Erben, 1 b““ 9 der Gro Marschal⸗ Casimir von Raczynski oder dessen Erben, ) die Cecilia, verehel v. Swinerska, jetzt deren Kinder, 8 8 9 die von Tomaszewskischen Erben, 10) der Kammerherr Joseph v. Kosielski, 11) die Valentin und Honorata, geb. v. Guzowska, sschen Eheleute, ““ 12) der Wladislaus v. Wielewichski,. 1 13) die Gebruͤder Anton und Franz v. Jerzvkowski⸗ 8 14) der Alexander Chlebowski, 1“ 15) der S. I. J1 6) die Jobann Radkeschen Erben, 19) die Joseph und Francisca Tylewskischen Eheleute, 18) die Ludowica, geb. Labojenska, verwittwete Skotnicka, 8 19) der Raphael Kobytecki, 20) der Vincent v. Pradzynski, 21) der Tadeus Szyszeynski, 22) der Ignatz v. Sosnowski, 23) der Adalbert Zbijewski,

v. Hodoreski⸗

24) der Kaufmann Leopold Toͤplitz⸗ 25) der Ignatz Pradzynski, 26) der Wovciech Zbijewski, 27) der Tribunals⸗Richter E 28) der Alexander Grogamski, 29) der Wolff Traube, 30) der Daniel Michalski, 31) die Geschwister Michalski, 88 32) die Celejowskischen Eheleute, 33) die Budziattyschen Eheleute, 34) der Leon Moszkiewiez, 35) die Praxeda Sieroszewes 36) der Augustin Jazikowski, 317) der Jacob Lochmann, G 38) der Stanislaus v. Paretewtki, 39) die Constantia Parezewska, 70) der Salomon Seelig Karo, 41) der Mathias Lyszkowski⸗ 12) die Ariela Paulina, verehel. Leon 41348) die Nikorowiezsche Familie, 47,0) die Constantia, verehel. Stanislaut v. P EIEE1“ hu8“]

8 1

Poptawska,

48) der Joseph Ronca,“ 77) der Janatz Chrzanowski, und 418) die Joseph und Franciska, geb. v.

schen Eheleute,

hierdurch aufgefordert, in dem auf den b

13. bis incl. 18. Februar 1832, Vormittags um 9 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Grafen von Posadowski in unserm Partheien⸗Zimmer hierselbst, anberaum⸗ ten Liquidations⸗Termine zu erscheinen, den Betrag und die Art ihrer Forderungen umstandlich anzuzeigen, die Dokumente, Brief⸗ schaften und sonstigen Beweismittel daruͤber, in Originale oder in beglaubter Abschrift vorzulegen, ferner sich uͤber die Beibehaltung des Justiz⸗Kommissarii Douglas, als Interins⸗Kurator und des

Justiz⸗Kommissarii Fiedler, als Interims⸗Contradictor, oder die

anderweit zu bestellenden Kuratoren und den Contradictor, so wie

uͤber die denselben zuzubilligenden Renumerationen zu erklaͤren und zu einigen. Die im Termine ausbleibenden und bis zu demselben ihre Anspruche nicht anmeldenden Glaͤubiger, werden aller ihrer etwanigen Vorrechte fuͤr verlustig erklaͤrt, und mit ihren Forderun⸗ en nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden

Plaubiger von der Masse noch uͤbrig bleibt, verwiesen werden.

Denjenigen Glaͤubigern, welche den Termin in Person wahr⸗ zunehmen verhindert werden, bringen wir die Justiz⸗Kommissarien

Salbach, Mittelstaͤdt, Storck und Lauber, in Vorschlag, von denen

sie sich einen zu erwaͤhlen, und denselben mit Information und

Vollmacht zu versehen haben. ;

Uebrigens wird noch bemerkt, daß zu der Nachlaß⸗Masse die errschaften Czacz, Tomysl, Kluczewo, Wilkowo, Gora, Czempin, zegocin, Runowo und die Guͤter Siekowo und Ziemin, nebst den

Szeliska, v. Biatkowski⸗

im Koͤnigreiche Polen belegenen Guͤtern Oszczeklin, Dabrowo öEE“

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Gorzuchy und Grzymiszew gehoͤren. Fraustadt, den 29. August 1831.

- Preuzß. Laun

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arezewska, geb. Mo⸗

ö 1.“

E 82 1 fuͤr die— E111A4“ sowohl in Schlesien als in der Mark Brandenburg, im Preise von 10,000 Thl., 15,000 Thl., 20,000 Thl. bis 40,000 Thl., weiset zum Verkauf nach das

Anfrage⸗ und Adreß⸗Bureau zu Breslau im alten Rathhause.

Literarische Anzeigen.

So eben erschien und ist in allen Buchhandlungen zu haben: Mittheilangen über die Cholera - Epidemie zu St.

Petersburg im Sommer 1831, von praktischen Aerzten da-

selbst herausgegeben und redigirt von Dr. Lichteustädt

und Dr. Seydlitz, St. Petersburg bei J. Brieff und Berliu

bei T. Trautwein, Breite Strasse No. 8. Preis der ersten

beiden Abtheilungen 1 Thl.

Der Werth dieser, aus praktischen Erfahrungen hervorgegan- genen Berichte der Petersburger Aerzte, überwiegt bei weitem den grösseren Theil aller, über die Cholera erschienenen und mehren- theils nur auf Hypotbesen beruhenden Schriften, daher sie in der Literatur dieser Krankheit eine bleibende Stelle einnehmen werden.

In demselben Verlage wird bianen Kurzem ebenfalls erscheinen:

Wylie, Sir James, (Kaiserl Russ. Leibarzt) offizielle Be- richte an Se. Kaiserl. Majestät über die, in den Mili- tair-Hospitälern gegen dic in St. Petersburg epidemisch herr- schende Cholera morbus angewandten Heilmethoden, nebst praktischen Bemerkungen über die Natur dieser Seuche und Befund von Leichenöffaungen.

So eben ist bei mir erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin in der Stuhrschen, zu Elbing bei Hartmann zu er⸗

alten: ö“ 1 Beschreibung der Erdober⸗ Eine Vorschule . Erdkunde. Gr. 8vo. 5 ½¼ Bogen 5 sgr.

flaͤche. auf gutem Druckpapier.

Diese Schrift kann als eine Einleitung und Vorschule zu jeder andern Geographie benutzt werden. Der Preis ist so billig wie möoͤglich gesetzt, um aber die Einfuͤhrung in Schulen zu er⸗ leichtern, bewillige ich auf 25 Exemplare drei, auf 50 Exemplare acht Freiexemplare, welche Vortheile von jeder Buchhandlung in Ansoruch genommen werden koͤnnen.

Leipzig, im November 1831.

(Karl von),

F. A. Brockhaus.

An van der Velde's Verehrer und Freunde. Von der schoͤnen und aͤußerst wohlfeilen Taschenausgabe von C. F. van der Velde’s Rammre chebeiften, in 27 Baͤnden, sind so eben die Theile 14 dis 20 erschienen, und durch alle solide Buchhandlungen zu bekommen. Bis zur naͤchsten Ostermesse werden die uͤbrigen 7 Theile ganz bestimmt erscheinen und damit das ganze Werk geschlossen seyn. Bis dahin wollen wir nun auch noch einen sehr geringen Preis von 8 Thl. fuͤr alle 27 Baͤnde gelten lassen. Der nachherige Laden⸗ preis aber wird unabaͤnderlich 12 Thl. betragen. Von der Prachtausgabe in 24 Baͤnden gr. 8vo. sind noch Exem⸗ plare zu 21 Thl. im Praͤnumerations⸗Preise zu bekommen. Arnoldische Buchhandlung in Dresden nnd Leipzig.

Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3), und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen.

Bei Schaarschmidt & Volckmar in Leipzig ist erschienen, und in allen Huchhandlungen, (in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23), zu haben:

Rutilii Lupi, P., de figuris sententar. et elocution. Ilib. duo. Recens. et annotat. adj. D. Ruhnkenius. Accedunt Aquilae Romani et Julii Rufiaiani de eodem argumento libri. Denuo edidit multisque accessiou. locup. C. H. Frotscher. à 1 Thl.

15 sgr.

Bei G. Bethge, Spittelbruͤcke Nr. 2 und 3, ist erschienen: GBuschmann, E., die Conjugation des franzoͤsischen Verbums. Preis broch. 5 sgr. 3 Nie ist die sranz. Conjugation, dieser wichtigste und schwerste Theil der Grammatik, auf eine so wuͤrdige Weise dargestellt, nie ist sie so leicht gemacht worden, als gerade in dieser Arbeit, durch deren Mittheilung der in den Sprachen und ihrer Methodik tief bewanderte Hr. Verfasser den allgemeinen Dank verdient. Hier findet man nicht jene Masse von Formen dem Gedaͤchtniß aufge⸗ büͤrdet, eine kurze Lehre fuͤhrt zur Kenntniß aller 4 Conjugationen, wenige, sehr geschickt erfundene Regeln und eine leichte Tabelle mit so wenigen Formen, wie noch nie gesehen worden, zur Kennt⸗ niß der unregelmaͤßigen Verba, die bei den bisherigen Massen Nie⸗ mand lernen konnte und die bei den Meisten eine schwache Parthie ihrer franz. Sprachkenntniß bilden. Das Buch ist ein Kleinod fuͤr Jeden der franzoͤsisch lernt, lehrt, gelernt hat, es ist eine unent⸗ behrliche Beigabe zu jeder Grammatik.

dreußischen St

So eben erschien, und ist in der Buchhandlung Duncker und Humblot, Franzoͤsische Straße Nr. 20 a., zu haben: Palis ou le livre des cent-et-un. Tome premier, in 18mo. Bruxelles, 1831.

Diese Ausgabe, welche mit Bewilligung des Pariser Verle⸗ gers veranstaltet in, wird aus 10 Vol. bestehen, deren jeder 1 Thl. kostet. Bei Empfang des ersten Bandes sind die vier folgenden vorauszubezahlen.

Im Verlage der Schlesingerschen Buch⸗ und Mustkhand⸗ lung, unter den Linden Nr. 34, in erschienen:

„Paris ou le livre des cent-et-un. Vol. I,“

auf feinem Velinpap. Preis 25 sgr. Die Fortsetzung wird kurz nach dem Erscheinen in Paris geliefert. Chateaubriand, nouvelle proposition relative au bannissement de Charles X et de sa famille, in gr. 8vo. Preis 10 sar.

Ersteres gehoͤrt zu den interessantesten und unterhaltendsten Buͤchern der neuesten Franzoͤsischen Literatur, wie sich dieses von 101 der geachtesten und beruͤhmtesten Schriftstellern erwarten laͤßt. Papier, Druck, Correktheit und Billigkeit des Preises wird diese ö“ Andern den Vorzug geben. 1“ 8

Bei Schaarschmidt & Volckmar in Leipzig ist erschienen, und in allen Buchhandlungen, (in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23), zu haben:

Legis, Dr. G. Th., Handbuch der altdeutschen und nordischen Goͤtterlehre. 8vo. Preis 20 sgr.

4 18 1 .Sexeee ““ Aug. Ruͤcker in Berlin hat von der Maurerschen Buch⸗ handlung daselbst nachbenannte Werke mit dem Verlagsrecht kaͤuf⸗ lich an sich gebracht, und sind solche daher in der Folge nur von ihm zu beziehen, und fuͤr die beigesetzten Preise durch alle Buch⸗ handlungen zu erhalten: 8 b Dorn, praktische Anleitung zur Bierbrauerei und Branntwein⸗ brennerei. Herr, kurzer Inbegriff des Wissenswuͤrdigsten aus der Natur⸗ lehre. 80. Mit 5 Kupfern. 1 Chl. 10 sgr. Moritz allgemeiner deutscher Briefsteller. Rohlwes allgemeines Vieharzeneibuch. 8vo. 25 sar. 88 Sch 1 13, Aufgaben zur Einuͤbung der latein. Grammatik. Svo. 10 sgr.

Ven Rohlwes Vieharzeneibuch hat derselbe sogleich die 14te, und von Schulz Aufaaben die 5te Auflage veranstaltet, welche jetzt die Presse verlassen haben. Dorn Anleitung und Moritz Briefsteller, welche verariffen sind, werden von ihm in gaͤnzlich umgearbeiteten, beziehungsweise in der 3ten und 10ten, Ostern k. J. geliefert. v

- 1“ zu Weihnachtsgeschenken können wir unter vielen an- dern vortrefflichen neueren Kupfersüchen ganz besonders auch nachstehende empfehlen, nämlich: Maria mit dem Christus- Kinde auf dem Schoosse, welches den kleinen Johan- nes küfst: nach dem Gemälde des Vincenzio von San Gi- mignano in der Dresdner Gallerie, gestochen von G. Gara- vaglia 8 Thl. Der Kreuztragende Christus nach Calisto da Lodi, gestochen von P. Anderloni 3 Thl. 10 sgr. Maria mit dem Christuskinde und Johannes, nach Fr. Fran- cia, gestochen von N. Lecomte 5 Thl. 20 ssr. Bildnifs der Jobanna von Arragonien, Vice- KüSuigin von Sicilien, nach Raphael gestochen von Leroux 4 Thl. 20 sgr. Sie eind, 40 wie eine grosse Anzahl anderer Blätter, auch eingerahmt vorräthig. Schenk und Gerstäcker, Linden No. 27.

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Woohlfeiles Weihnachtsgeschenk fuͤr Reiche.

Dictionnaire des sciences naturelles, 60 vol, de Texte, 61 Ca- hiers de Planches coloriées et 25 Cahiers de Portraits, Paris, 1816 1830, complett und unaufgeschnitten, wovon der Praͤnum.⸗Preis 445 Thl., ist fuͤr 280 Thl. in der Buchhandlung, Charlottenstraße Nr. 25, zu erhalten. ö“

Bei Justus Perthes in Gotha ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3), so wie in dessen Hand⸗ lungen zu Posen, Bromberg und Gnesen, zu haben:

Chr. Ferd. Schulze’'s historischer Bildersaal, oder Denkwuͤrdigkeiten aus der neuern Geschichte. V. Band, 3 Theil, mit 10 Kpfrn. nach Heideloff. Subseriptions⸗ Preis fuͤr die bessere Ausgabe auf Schreibpap. 3 ½ Thl., fuͤr die Ausgabe auf Druckpapier 2 ¾ Thl.

Dr. K. G. Bretschneiders Heinrich und Antonio, oder die Proselyten der roͤmischen und der evangelischen Kirche. Vierte vermehrte Auflage. à Thl.

339. Berlin, Mittwoch den

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Nachrichten.

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Amtliche

KFrontit

ecker zum Rath bei dem Ober⸗Landesgericht zu Frankfurt a. d. O. Allergnädigst zu ernennen geruht.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Ge⸗

neral⸗Inspecteur des Militair⸗Unterrichts⸗ und Bildungswesens der Armee Freiherr von Valentini, nach Schlesien.

ngs-Nachrichten.

Ii eüklandd.

St. Petersburg, 26. Nov. Se. Majestät der Kaiser haben den Commandeur der Garde⸗Junkerschule, General⸗Ma⸗ jor Godeyn I., an die Stelle des Kränklichkeits halber aus dem Dienst entlassenen General⸗Majors Uschakoff III., zum Direktor des Moskauer Kadetten⸗Corps, den General⸗Major Baron Schlippenbach dagegen zum Commandeur der erstgenannten Schule, ferner den Chef der Moskauer Polizei, Oberst Muchanoff, von der Kavallerie⸗Suite, zu Ihrem Adjutanten zu ernennen

und dem General⸗Lieutenant Nabokoff I., Chef der Zten Gre⸗

nadier⸗Division, den St. Wladimir⸗Orden 2ter Klasse zu ver⸗ leihen geruht.

Die Nordische Biene enthält ein Schreiben aus Mos⸗ kau über die dortige Manufaktur⸗ und Kunst⸗Ausstellung, worin es unter Anderem heißt:

„Die Ausstellung fuͤllte 6 Saͤle des Palastes. In dem ersten Saal waren auf langen Tafeln an der einen Seite chemische Pro⸗ dukte, Zucker⸗ und Galanterie⸗Waaren aͤusgestellt, an der anderen Porzellan, Fayence, Eisen⸗, Stahl⸗ und kurze Waaren, an den Waͤnden entlang und in den Fenster⸗Bruͤstungen dieselben Artikel nebst Glas⸗ und Kristall⸗Waaren, Uhren, mathematische und chirur⸗ gische Instrumente, Gußwaaren u. s. w. Die Mitte des Saales nahmen Arbeiten des Bildhauers Campioni ein. Baumwollene Stoffe von verschiedenen Arten und gesponnene Baumwollen fuͤllten den zweiten Saal. In dem dritten Saal befanden sich Seiden, Seidenstoffe und Metalle, halbseibene Zeuge, Shawls, Schnupftuͤ⸗ cher, Uniform⸗Gegenstaͤnde, Baͤnder u. s. w. Der Jacquardsche Webstuhl, von den Gebruͤdern Gutschkoff vervollkommnet, war mitten unter diesen reichen Stoffen aufgestellt. Der vierte Saal enthielt Tuche und Wollenwaaren, die Nielsensche Scheermaschine, Proben von fei⸗ nen Sortiments⸗Wollen und Vließe. In den beiden letzten Saͤlen befanden sich Huͤte, Schildpatt⸗Arbeiten, Handschuhe, Tapisserien, Buͤrsten, Tapeten, Gewebe, ein mechanisches Bett von Krause, For⸗ tepiano's, die Herrmannsche Flachs⸗Spinnmaschine, Lederwaaren, kuͤnstliche Blumen u s. w. Die ganze Ausstellung gewaͤhrte einen praͤchtigen Anblick. An 200 Manufakturisten, Fabrikanten, Eigen⸗ thuͤmer von Industrie⸗Anstalten, Kuͤnstler und Gewerbtreibende hat⸗ ten dazu beigesteuert und befanden sich ein Jeder bei seinen Erzeug⸗ nissen. Der Buͤrgermeister der Stadt, die Notabeln, die Mitglieder der Abtheilung des Manufaktur⸗Raths, die Russischen Kaufleute in dem Kostuͤm ihrer Vorfahren, ihre Kinder, Alle harrten mit Ungeduld der Ankunft des Kaisers. In zwei an die Ausstellungs⸗Saͤle angraͤnzenden Zimmern hatte man ebenfalls der Aufmerksamkeit Seiner Magestaͤt wuͤrdige Gegenstaͤnde auf⸗ gestellt, und zwar in dem ersten zwei wahrhaft Raphaelsche Gemaͤlde des Kommerzienraths Luchmanoff, zu Gobelins⸗Mustern bestimmt, und im zweiten eine Reihe von Arbeiten der Architektur⸗Schule des Hof⸗Comtoirs. In dieser Schule werden an 100 Kinder verarmter Edelleute und Beamten zu nuͤtzlichen Mitgliedern der Gesellschaft gebildet. Die Anstalt hat unter der Leitung ihres gegenwaͤrtigen Kurators, des Kammerherrn Lwoff, und des Direktors Mironowsoki, bei aller Beschraͤnktheit der Mittel, einen bewundernswuͤrdigen Auf⸗ schwung erhalten. Die Zeichnungen der Schuͤler und die Modelle der Baukunst, uͤber 400 an der Zahl, zeugten von der trefflichen Methode und dem Eifer der Oberen, so wie von den Fortschritten der Zoͤglinge. Gegen 1 Uhr Nachmittags traten Ihre Kaiserliche Majestaͤten und Se. Kaiserl Hoheit der Großfuͤrst Thronfolger in den er⸗ sten Saal der Manufaktur⸗Ausstellung, nachdem Sie zuvor die in den oben

ö beiden Zimmern aufgestellten Gemaͤlde und Arbeiten in Augen⸗ So tritt ein guter Familienvater in den

chein genommen hatten.

schlichten Unterthanen. Se. Majgestaͤt richteten sich an die, welche Ihn zunaͤchst umgaben, und bezeugten den Wunsch, daß les genau gezeigt wuͤrde.

lassend mit Allen ohne Unterschied. Die Kaiserin war die Huld und

Guͤte selbst, der junge Großfuͤrst bezauberte durch Seinen -

und Sein leutseliges Benehmen. Der Kaiser, welcher daß die Soͤhne des Fabrikanten Titoff eine Reise nach England und Frankreich unternommen hatten, sagte in dieser Bezie⸗

hung: „„Ich sehe die Bildung als unumgaͤnglich fuͤr die Ver⸗

vollkommnung jedes Geschaͤfts an; man reise immerhin ins Ausland, man lerne vom Fremdlinge zum Wohl des Vater⸗ landes, man lerne Gutes, aber kein Boͤses.““ Indem Allerhoͤchst⸗ derselbe sodann Seine Aufmerksamkeit auf die baumwollenen und seidenen Gewebe, deren Zeichnung und Farbendauer wandte, ertheilte Er den Fabrikanten den Rath, besonders in Hinsicht auf den Ge⸗ schmack nach Veredelung zu streben. Dann beschaͤftigten Ihn die Serailtuͤcher des Fabrikanten Tarassenkoß, nach modernen auslaͤndi⸗ schen Mustern verfertigt, hoffentlich ein neuer Gegenstand fuͤr den Handel mit Asten, ferner die Astatischen Waaren uͤberhaupt, beson⸗ ders die Miserizischen und Massloffschen Tuche, welche, nach Auf⸗ hebung der Einfuhr dieses Produktes aus Polen, sich sehr gehoben haben. So wie der transkaukasische Handel durch neue Ver⸗ ordnungen beschirmt ist, versprach der Kaiser auch in die⸗ ser Hinsicht Seinen Schutz. Den zusammengesetzten Mecha⸗ nismus des Jacquardschen Webstuhls erklaͤrte der Monarch selbst allen Umstehenden. Bei Betrachtung der Lukuschinschen Do⸗

sen bemerkte die Kaiserin, daß sie den Stobwasserschen sehr nahe

kaͤmen. Bei Ihrer Ruͤckkehr in den ersten Saal dankten Se. Ma⸗ jestaͤt Allen insgesammt und beriefen noch besonders den Buͤrger⸗

meister von Moskau zu sich, dem Sie auftrugen, den Einwohnern

dieser Hauptstadt fuͤr Alles, was ste Seinen Blicken dargeboten, Dank abzustatten, ihnen aber hesonders Ihr Allerhoͤchstes Wohlwollen fuͤr

Kreis seiner Hausgenossen, wie unser Monarch in die Mitte seiner

daß Ihnen Al⸗ genau g Ueber zwei Stunden brachten die hohen Gaͤste in diesen Saͤlen zu und unterhielten sich heiter und herab-

V das wohlthaͤtige Werk zu bezeugen, das sie am Abend vorher erfuͤllt hatten. Die Buͤrger⸗ und Kaufmannschaft von Moskau hatte naͤm⸗ lich einstimmig 1

Mauern von Warschau gefallenen Krieger, darzubringen“

Fr ani ch. Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 28. Nov. wurden verschiedene Bittschriften⸗Berichte abgestattet. Zu einer nicht uninteressanten Debatte sührte eine Eingabe des Hrn. Gatine, Advokaten am Cassationshofe, und der beiden Farbigen von Martinique, Herren Fabien und Bissette, die darüber Klage führten, daß man den kondemnirten Sklaven auf dieser Kolonie nicht gestatte, auf Cassation ihres Urtheils anzutragen.

Gesetzgebung über diesen Gegenstand eriunere gar sehr an die Zeiten der Barbarei, und namentlich an das im 4ten Jahrhundert zu Ma⸗ con gehaltene Konzilium, wo die Frage aufgeworfen worden sey, ob die Weiber wirklich dem Menschengeschlechte angehörten. Die⸗

mehrere junge und hübsche Engländerinnen befanden. Der Reeo⸗ ner fuhr fort, die Frage sey allerdings zu Gunsten der Frauen entschieden worden, jedoch nur mit schwacher Stimmen⸗Mehrheit, eine Aeußerung, wodurch das Gelächter verdoppelt wurde.

Bittschrift dem Großstegelbewahrer und dem See⸗Minister zustelle. Dieser Antrag, für den auch die Kommission gestimmt hatte, wurde nach einigen Bemerkungen des Hrn. v. Rigny angenom⸗ men. In einer anderen Vorstellung verlangten mehrere ehe⸗

stürmung der Bastille Theil genommen, die ihnen seit 42 Jah⸗ ren verheißene Belohnung. Der Graf v. Lameth und der General Lafayette nahmen sich der Bittsteller mit vieler Wärme an. Der Erstere bemerkte, daß die Zahl der Bastille⸗ stürmer sich gegenwartig nur noch auf 30 belaufe, da in den

ten Minister⸗Rathe zugestellt. Die Versammlung beschäftigte sich

Bestreitung der Druckkosten nachträglich einen Zuschuß von 70,000 Fr., wodurch sich das Budget auf 630,000 Fr. stellt. An der Tagesordnung war die Frasetzung der Berathungen über den Gesetz⸗Entwurf, wodurch verschiedene Bestimmungen des Strafgesetzbuches modificirt werden sollen. Hr. Roger ver⸗ langte, daß man statt der Deportation keine lebenslängliche, sondern nur eine Haft von höchstens 20— 30 Jahren eintreten lasse. Nach einer Debatte, an der außer vier Rednern auch der Großsiegelbewahrer Theil nahm, wurde der ganze Artikel noch einmal an die Kommission verwiesen. Um 5 Uhr war die Versammlung schon nicht mehr zahlreich genug, um die Bera⸗ thung fortzusetzen. Einige Stimmen verlangten darauf den Na⸗ mens⸗Aufruf, während andere bemerkten, daß dies zu Nichts nützen würde, und daß es besser sey, die Petitionsberichte fortzu⸗ setzen. Dies letztere geschah. Hr. Parant brachte eine Ein⸗ gabe der Kolonisten von St. Domingo zum Vortrage, worin diese die Zahlung der letzten vier Fünftheile der Summe der 150 Mill., welche die Republik Haiti als Entschädigung zu zahlen übernommen hat, verlangten. Der Berichterstatter stimmte für die Tagesordnung, indem die Bittsteller nicht sowohl darauf an⸗ trügen, daß die Kammer sich bei der Regierung für eine mög⸗ lichst baldige Abmachung dieser Angelegenheit verwende, sondern sich geradezu als Staatsgläubiger betrachteten, eine Anforde⸗ rung, die völlig unzulässtig sey. Der Marschall Clausel stimmte dafuͤr, daß die Kammer die Petition dem Finanz⸗Minister über⸗ weise und diesen zugleich auffordere, daß er sich näher über die Mittel auslasse, die ehemaligen Kolonisten zu befriedigen. Der Graf Delaborde pflichtete diesem Antrage bei. Hr. Laffitte ließ sich ausführlicher über die Lage der Unterhandlungen mit Haiti vernehmen; er habe alle Ursache, zu glauben, äußerte er, daß der Vertrag, wodurch die Republik sich neuerdings ver⸗ pflichtet habe, jährlich 4 Mill. zu zahlen, in Ausführung kom⸗ men werde. Herr Charamaule trug auf die lleberweisung der Bittschrift an den Minister der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten an. Die Versammlung nahm indessen auf alle diese Au⸗ träge keine Rücksicht und ging zur Tagesordnung über. Die übrigen Bittschriften, die in dieser Sitzung zum Vortrage ka⸗ men, waren von keinem erheblichen Interesse.

Paris, 29. Nov.

Regiments.

abgelehnt hat, wird der Marschall Molitor nach Marseille gehen, um dort das Kommando über die 8te Division zu übernehmen.

kündigte Königl. Verordnung, wodurch 1 Groß⸗Offizier, 6 Com⸗ mandeure, 335 Offiziere und 3735 Ritter der Ehren⸗Legion, die sämmtlich in den hundert Tagen vom 20. März bis 7. Juli 1815 ernannt worden sind, in den ihnen damals ertheilten Ordens⸗ graden anerkannt werden.

Die durch die eingetretene Dunkelheit unterbrochene telegra⸗ phische Depesche aus Lyon vom 27sten d., deren der Montteur gestern erwähnte, ist gestern vollständig hier angelangt; nach den

er hoffe, daß die Ordnung sich immer mehr befestigen werde, daß die Läden bereits wieder geöffnet sehen, daß die Theater die⸗ sen Abend ebenfalls aufs neue eröffnet werden sollten, und daß er die vom Könige gemachte ansehnliche Bestellung von Seiden⸗ waaren durch Anschlagzettel habe bekannt machen lassen. Eine zweite vom Lssten datirte telegraphische Depesche, die vom Kriegs⸗ Minister von Trevoux aus an den Präsidenten des Minister⸗ Raths gerichtet ist, meldet die Ankunft des Kronprinzen und des

m beschlossen, dem Kaiser 50,000 Rubel fuͤr die Ver⸗ wundeten, so wie fuͤr die Wittwen und Waisen der unter den

Se. Königl. Majestät haben den Kammergerichts⸗Assessor gend.

Der Graf De⸗ 1 3 4 3 2 laborde unterstützte die Bittschrift und meinte, die gegenwärtige eitig zeigte der Präfekt den Einwohnern an, daß er auf den

ser Vergleich erregte großes Gelächter auf den den Damen vor⸗

behaltenen Tribunen, besonders auf einer derselben, auf der sich leuUn! 4 . 18” 8 88 pfes ihre Absicht gewesen sey, einen gewaltsamen Versuch zur

Hr. Delaborde verlangte schließlich, daß man die betreffende

malige Französische Gardisten, die im Jahre 1789 an der Er⸗

letzten 6 Wochen 2 derselben mit Tode abgegangen wären; jeden⸗ falls würde daher die von ihnen verlangte Belohnung für den Staat ““ nur ein unbedeutendes Opfer seyn. Die Einzabe wurde dem gesamm⸗ Seiten der Wunsch geäußert werde, die Autorität der Gesetze

hierauf mit dem eigenen Budget der Kammer und bewilligte zur

Statt des General Becker, der den ihm gewordenen Auftrag perstes 1 z0 die Kraft und Weisheit der Regierung werden das Uebrige thun.

Worten „fortdauernd dieselbe Ruhe“ fügte der Prafekt hinzu,

Marschalls in letzterer Stadt; der General Roguet befand sich

bereits bei ihnen. Der Prinz und der Marschall hatten eine aus einem Adjunkten des Maires von Lyon und drei an⸗ deren Personen bestehende Deputation empfangen. Die Nachrichten aus den Departements lauten fortdauernd beruhi⸗ In Grenoble, Vienne, Maͤcon, Chaͤlons, Dijon und in dem ganzen Umkreise von 30 40 Stunden um Lyon war di Ruhe keinen Augenblick gestört worden. Am 25sten ließ de Präfekt des Rhoône⸗Departements eine Proclamation anschla gen, wodurch er der Lyoner Bürgerschaft ein von dem Eeneral⸗ Lieutenant Grafen Roguet an ihn gerichtetes, aus Reilleux da⸗ tirtes Schreiden des Inhalts mittheilte, daß er (der General) nichts Feindseliges gegen die Stadt im Schilde führe. Gleich⸗

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Straßen nach Bourgoin und Vienne Befehle ertheilt habe, um die Truppen, die auf die Nachricht von den Lyoner limuhen von diesen Seiten im Anzuge wären, zum Rückmarsch zu ver⸗ anlassen.

Die Sections⸗Chefs der Arbeiter protestiren im Précur⸗ seur de Lyon dagegen, daß es vor dem Ausdruche des Kam⸗

Vollziehung des Tariss zu machen. Dasselbe Blatt be⸗ richtet, der Stadtrath habe nicht, wie es in seiner Nummer vom vorigen Tage derichtet, 150,000 Fr., sondern nur 100,000 Fr. zur Vertheilung unter die Arbeiter votirt; auch solle der Plan zu einer Subscription aufgegeben worden seyn, und wolle man diese durch eine Anleihe der Stadt ersetzen, welche später durch eine auf die wohlhabenden Klassen zu legende Steuer gedeckt werden solle. Der General Roguet, dessen Hauptquartier am 25sten Morgens in Rielleux war, hatte es am Nachmittage ei⸗ was weiter zurlickverlegt; die Verbindung zwischen Lyon und den Truppen war ungehindert und lebhaft.

Gestern Abend ist eine aus den Herren Gautier und Case⸗ nove bestehende Deputation von Lyon hier angekommen und so⸗ fort von dem Prästdenten des Minister⸗Raths empfangen wor⸗ den. Die Abgeordneten bitten um Unterstützung füͤr einen Theil der Einwohnerschaft und melden, daß in der Stadt von allen

wiederhergestellt zu sehen.

Der Moniteur stellt in einem sehr ausführlichen Artikel seine Betrachtungen über die Lyoner Ereignisse an: „Ein be⸗ merkenswerther Umstand“, sagt er darin unter Anderem, „ist die völlige Abwesenheit jedes politischen Gedankens, jedes Par⸗ teizeichens und jedes aufrührerischen Geschreis bei diesen Uord⸗ nungen; inmitten der Ausschweifungen der Leidenschaft war kein Gedanke gegen die bestehende Ordnung der Dinge gerichtet; zuum ersten Mal seit 40 Jahren sind an einem Punkte Frankreichs so heftige Unruhen ohne eine Beimischung von Erbitterung gegen die Regierung ausgebrochen. Es giebt für die neu entstandenen Regierungen Tage der Prüfung, welche Jahrhunderte der Dauer auf⸗ wiegen; nach 15jährigem Bestehen befand sich eine andere Dynastie noch in einer ungewissen Stellung und würde durch eine Krisis dieser Art gestürzt worden seyn; die erwählte Dynastie hingegen wird schon nach einer 15monatlichen Dauer nicht mehr in Frage gestellt, vielmehr erhält ihre Autorität eine neue Sanction durch diese Krists, indem diese der Gesinnung der Nation Gelegenheit giebt, sich energisch an den Tag zu legen. Das ist ein großes Resultat und eine starke Bürgschaft fuͤr das Land, wie für die Institutionen. Besonders werden die Parteien eine ernste Lehre hierin finden. Drei Meinungen haben sich seit der Juli⸗Revo⸗ lution zu wiederholtenmalen begierig gezeigt, Gelegenheiten zur Unordnung zu benutzen; keine von ihnen hat es gewagt, in Lyon aufzutreten. Der Grund davon liegt darin, daß gegen die na⸗ tionale Fahne keine andere mehr Stich halten kann, daß jede dieser Parteien in ihren Theorieen, in ihrem Siege und in ihrem Sturze erprobt worden ist, daß die Revolutionen Niemanden mehr als ein Hülfsmittel erscheinen, und daß Frankreich, nach⸗ dem es die seinige nach 41 Jahren glücklich beendigt, nicht mehr Lust hat, eine neue anzufangen. Eine zweite, in diesen schreckit⸗ chen Vorfällen enthaltene Lehre, die deren Urheber selbst trifft, ist diese, daß Frevelthaten niemals Heilmittel für ein Ungllick sind, und daß das letztere niemals zur Entschuldigung für die ersteren dienen kann. Der größte Theil der Empörer fühlt es schon an seiner Reue; sie sind nach ihrem traurigen Siege ver⸗ legen und wissen nicht, was sie damit anfangen sollen. Lluch haben sie sich bald in zwei Parteien getheilt, deren eine in ihrem Wahnsinn die Erneuerung der Scenen von Bristol träunzte, die andere sich mit Gewissensbissen des Beispiels der Juli⸗Re⸗

volution erinnerte; beide klagten sich gegenseitig an und schickten Vorgestern fand ein sehr zahlreich be⸗ suchter Zirkel in den Tuilerieen statt. Gestern empfing der König das Offizier⸗Corps des aus Versailles angekommenen Karabinier⸗

Patrouillen gegen einander. Dies begegnet allen Factionen nach dem Siege; ste selbst rächen bald an sich die beleidigte Gesell⸗ schaft; durch ihre eigenen Spaltungen richten ste sich, noch ehe die allgemeine Meinung sie richtet. Man lasse sie nur gewäh⸗ ren; das ist ein erstes Mittel zur Wiederherstellung der Ruhe;

Die Aufgabe der Regierung ist, wir fühlen es, ernst, wie das

Der heutige Moniteur enthält die neulich von ihm ange⸗ Ereigniß, worüder Herr zu werden sie Kraft genug hat; daß sie

beweist die Oeffentlichkeit, zu der ste vom ersten Augenblicke an mit völliger Rück⸗ haltslostgkeit ihre Zuflucht nahm, und das Vertrauen in die Nation und in die Gesetze, womit sie das hochherzige Ver⸗ trauen der Kammern erwiederte, welche ihr alle Mittel des Bei⸗ standes und der Kraft antrugen, deren sie bedürfen möchte. Aus Allem, was vor den Kammern und vor dem Lande gesazt wor⸗ den ist, ist kein einziger Umstand hervorgegangen, den man der Regierung zum Vorwurfe machen könnte. In Bezug auf den Tarif hat sie gethan, was sie thun mußte; hätte sie ihn fur ungültig erklärt, so würde man ihr jetzt das geschehene Ungllüick Schuld geben; hätte sie ihn genehmigt, so würde man sse jetzt der Feigheit beschuldigen; ste hat die Frage aus ihrem wahren Gesichtspunkte betrachtet; sie hat den Tarif getadelt, zugleich aber den Behörden die nöthige Schonung anempsohlen, um ihn allmälig in Vergessenheit zu bringen, nicht ihn plötzlich abzu⸗ schaffen. Dieses Verfahren läßt jetzt der Regierung freie Hand.

ihre Aufgabe begriffen hat,

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