1831 / 347 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den Beispteles hinstellen, auf we im Allgemeinen behandelt sind, so fuͤhren wir aus dem vierten Bande ein solches Gebild, das keines der unwichtigsten in dem Ganzen ist, hier kuͤrzlich vor. Die Rede ist von den Unterhand⸗ lungen, welche zu Anfange des Jahres 1797 zwischen dem Oester⸗ reichischen Kabinet und dem Franzoͤsischen Heerfuͤhrer in Italien zum Behuf eines zu bewirkenden Friedens gepflogen wurden Die

Oesterreichische Kriegsmacht, unter Wurmser und Alvinzy, war

durch Bonaparte's uͤberraschende Schlaͤge zertruͤmmert, und Oester⸗

reichs Deutsche Laͤnder schienen dem feindlichen Einbruche von je⸗

ner Seite rettungslos offen; die noch uͤbrigen sehr geschwaͤchten Truppen waren entmuthigt, die Ordnung aufgeloͤst, dem entschlos⸗ senen Sieger wußte man keinen Widerstand mehr, und seinem dro⸗ henden Nahen erzitterte selbst Wien In dieser Bedraͤngniß schien nur ein schleuniger Frieden dem groͤßten Unheile noch wehren zu oͤnnen, und der Freiherr von Thuqut, an der Spitze der auswaͤr⸗ tigen Angelegenheiten, saͤumte nicht, diese Nothwendigkeit vorzu⸗ stellen und die von ihr gebotenen Schritte einzuleiten. aocber der Weg der Unterhandlungen eifrig gewaͤhlt und befolgt wurde, wollte man auf die letzte Zuflucht neuer Waffen⸗Entschei⸗ dungen keinesweges verzichten und ordnete sten und durchgreifendsten Ruͤstungen an. 8 (Schluß folgt.)

Gartenbau⸗Verein.

In der 102ten Versammlung des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues am 4. Dec. c. wurden vorgetragen; die von dem Hrn. Rath Koeler, Secretair der Landwirthschafts⸗Gesellschaft in Celle, eingesandten Nachrichten uͤber die erfolgreiche Wirksamkeit dieser Gesellschaft⸗ die insbesondere durch zahlreiche Belohnungen und

Praͤmien in Gelde und Medaillen fuͤr praktische Leistungen, wie durch unentgeltliche Vertheilung ansehnlicher Quantitaͤteu von Saͤ⸗ mereien, Geboͤlzen und Obstbaͤumen, zu großen Anpflanzungen sich vortheilhaft kund giebt; die Mittheilungen des Erfurter Gewerbe⸗

1„ 0„ 4 6 b 4 4 9 2 2 oz 5 2 19 3 8 „8 8 8 2 ; Vereins uͤber die dortige Anzucht des Vendeer Riesenkohls, wie der Zweck hat, fuͤr das suͤdwestliche Deutschland einen Vereinigung z⸗

rauhen Schwarzwurz 8 Symphitum. asperrimum) als Futterkraut⸗ und uͤber die gelungene Bereitung von Opium aus dort ge⸗ dautem Mobn, unter Einsendung von Proben des Produktes

und der daruͤber im Druck erschienenen chemischen Untersuchung im Vergleiche mit orientalischem Opium, von dem dortigen Apotheker Herrn Bilz, wonach das erstere Produkt dem letzteren zwar uͤberall

gleich gestellt wird, jedoch durch die wiederholten Versuche die Ue⸗

berzeugung erlangt ist, daß ohne den Trieb des Privat⸗Interesse und

die Benutzung aller Vortheile, besonders in Bezug auf das Geschaͤft des Einsammelns des Opiums, kein guͤnstiges Resultat in oͤkonomi⸗ scher Hinsicht erlangt werden kann; Bemerkungen des Herrn Kom⸗

nal⸗Raths Professor Klug uͤber die seit dem vorigen Jahre hier

und in der Umgegend beobachteten Verheerungen des Weinstockes durch die in Roͤsels Insekten⸗Belustigungen (ister Theil, Ate Samm-

ung) beschrievene Nactua typica L., unter Beifuͤgung einer natur⸗

18 8 eise hter die Begebenbeiten

Waͤhrend

zugleich die schleunig⸗

elungen und Anleitung zu dessen Vertilgung; Nachrichten des

St. Fohanniter⸗Ritters Herrn von Bredow auf Wagnitz uͤber die angestellten Kultur⸗Versuche mit verschiedenen durch den Verein mitgetheilten Saͤmereien, worunter insbesondere einige auf Torfbo⸗ hen gezogene Kartoffelarten durch ungewoͤhnliche Groͤße sich aus⸗

mählung an der Ostsee, Zauber⸗Oper in 3

zeichnen: einige Bemerkungen des Geh. expedirenden Secretairs

Herrn Fanninger in Lichtenberg uͤber die Kultur der Weber⸗

¹

16 8 8 8 8 6

karden Ul)ipsacus Jonum L.), in Bezug auf die Saarbruͤck aus uns empfohlene Methode des Ausschneidens der Herzkarden zur Erlangung einer vollkommeneren Ausbildung der uͤbrigen Karden, deren Anwendung jedoch dem genannten Hrn. Cultivateur weder das gewuͤnschte Resultat gewaͤhrt hat, noch in oͤkonomtscher Hinsicht von ihm empfohlen werden konnte; Bemerkungen des Hofgaͤrtners Herrn Voß uͤber die Abhaltung und Vertilgung der Erdflͤhe ( hrysomeda v„levacen saltatoria), wozu derselbe die Anwendung von Nicoüiana rustieoa L. füuͤr vorzuͤglicher haͤlt, als den von anderen empfohlenen Absud von Esdragun (Artemisia dranungulus L.), oder das auch sonst geruͤhmte Begießen der zu bepflanzenden Ra⸗ batten mit Fluß⸗ oder Regenwasser, in welchem man Horn⸗ späane mehrere Tage lang weichen laͤßt; Betrachtungen uͤber die Ausartung der groͤßeren und schoͤneren Arten der Persischen Melonen,

Mediz

rischen Verhaͤltnisse akklimatisiren koͤnne, und welche nichk.

igt w spiel in 1 Akt: merzien⸗ und Admiralitaͤts⸗Raths Hoené in Danzig und des Herrn Predigers Benecke in Schoͤnerlinde uͤber die Vertilgung des Nacht⸗

frosischmetterlings (Phalaena brumata), von dem der Herr Geheime Mediztnal⸗Rath Professor Lichtenstein aufgespannte Exemplare uͤber⸗

gab; näaͤhere Mittheilungen des hiesigen Kunst⸗ und Handelsgaͤrtners Hern Fuhrmann nebst angehaͤngten Bemerkungen des Hrn. Geh Medizi⸗

- 8n unt; historisches Trauerspiel in 5 Abtheilungen. etreuen Abbildung dieses Insektes in seinen verschiedenen Verwan⸗ storisch 7 g

unter dem Himmelsstriche von England, von dem Praͤfidenten der

Londoner Gartenbau⸗Gesellschaft, Herrn Knight, mit Hinblick auf

die Melonenzucht in Deutschland und in den suͤdlichen und westli⸗ chen Laͤndern des Europaͤischen Kontinents Ferner wurden be

sprochen: die durch des Herrn Geheimen Staats⸗Ministers v. Schuck⸗ mann Excellenz dem Vereine mitgetheilten interessanten Abhandlun-— gen uͤber den in Frankreich angeregten, fuͤr das dortige Klima als

aͤusfuͤhrbar geschilderten Anbau des Zuckerrohrs, der Baumwollen⸗ staude und des Kaffeebaums, aus denen von Seiten des Geheimen Raths Prof. Link besonders diejenigen Bemerkungen des Ver⸗ als beachtenswerth herausgehoben wurden, die darauf hindeu⸗ welche Pflanzenarten man mit Ruͤcksicht auf die iün⸗ gegangen waren noch: von Herrn Hofrath Franz, Secretair der Oekonomischen Gesellschaft in Dresden, seine dem Vereine dedicirte Schrift: „Ueber das zweckmaͤßige Begießen und Waͤssern in Gaͤrten, Gewaͤchshaͤusern und im Freien. Meißen und Pesth. 1832. 8" von der oͤkonomisch⸗patriotischen Societaͤt zu Jauer, das neueste Heft ihrer Verhandlungen und Arbeiten, und von den Herren Friedrich Ludwig Finckh, Professor in Urach, und G. Fr Ebner, Blumist in Sturtgart, die von ihnen herausgegebene Zeit⸗ schrift „der Blumen⸗Gaͤrtner. 1ster Jahrgang 1830% welche zum

fassers ten,

punkt fuͤr Garten- und Blumenfreunde zu bdilden, zum Austausche von Erfahrungen sowohl, als von Pflanzen und Saͤmereien. Von dem Kunstgaͤrtner Herrn Limprecht war zur Stelle gebracht ein aus⸗ gezeichnetes reich bluͤhendes Exemplar von Cawellia alba fl. pl., das als Ehrengabe verloost wurde. b

—————V— .2 eg

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 14. Dez. Im Opernhause Michel Angelo, Sing⸗ Musisk von N. Isouard. Hietauf: Die neue Ama⸗ zone, Feen⸗Ballet in 3 Abtheilungen, von Ph. Taglioni. (Dlle. Therese und Dlle. Fanny Elsler werden hierin tanzen.)

Im Schanspielhause: 1) La première représentation de: L'oubli. vandeville nouveau en 1 gcte. 2) La premieère repré- sentation de la reprise de: La Quarantaine, vaudeville en 1 acte. par Scribe. 3) La seconde représentation de: Monsieur Cagnard, folie du jour en 1 acte.

Donnerstag, 15. Dez Im Schauspielhaͤuse: König Enzio,

a 1 Der Bernsteinring, oder: Die Ver⸗ lkten.

Donnerstag, 15. Dez. Zum erstenmale: Des Muüllers Töch⸗ ter, romantisches Schauspiel in 4 Akten, nebst einem Vorspiele, nach der Novelle, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

Königstädtisches The Mittwoch, 14. Dez,

Obliz. 12819

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Amtl.

Den 13. Dezember 1831. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.

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Zl. Sirie/ (7e7.;

Zf. Hrief. 095

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St.-Schuld-Sch. 4 94 93 ½ Pr. Pngl. n. 228 00)2 Pr. Engl. Ohl. 30/ 4 88 ¾ Kurm. Obl. m. l. C. 4 93 Nenm. Int. Sch do. 93 95

erl. Stadt-Obl. 94

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Grossh7. Pos. do.

35 ½ Neue 96 ¾ Kriedrich 98½ [Disconto

Ostpr. Pfandhrf. 4

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I.IHI. vollw. Duk.

eum. do. 4 4 K.- u. N. K.- u. N.

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Cours.

'50 ..300 Ak .300 Mk. 1 LStl . 300 Fr 109T

100 Thl.

100 Thl. . 150 FI

... 109 Rbl. 600 Fl.

Amsterdam dito

lamburg. diio London DPariss ““ 8 83D5 Augsburg Breslau Frankfurt a. Petersburg BXN. Warschau

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch Kurz

1

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18

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Aus wärtige

Niederl wirkl. 42 Mill. 87 ¼. Oesterr. 5proc. Metall. 85. do. von 1851) 84 ½.

——

London, 3 à1 Cons. aul Rechnung 83 ½.

50. Russ. 99 ¾.

Dän

2 Proc.

ort.

35 ¾. Wien., 7. Dezember

5proc. Metall. 87 ⅛. 4proc. 7712 Bank-Actien 11577.

NEUESTE BERSEN 2 9

London, 5. De Niederl. 42 ¾. Russ. 100 ½

66 ½. ¹. 87 ½. Aproc. 78 2r. 78. Actien 1383. 1380.

2 ½proc. 45 ½.

Poln, Loose 57 ½. 57 ½.

1Sen.

Amsterdam, 8. Dezember. Schuld 40 ½. Kanz-Billets 15 ½.

bprovs

4 ril. wn

Russ. (von 18 ¾⅔ ½, 9 7

Dezember

66 ½ Griech. 23

Loose zu 100 Fl. 177 ¼ Pean.

Loose zu

Bekanntmachung. P T 0 C 1a m a. Demnach bei Einem WohlEdlen Rathe der Kaiser⸗ Stadt Riga der hiesige Kaufmann J. F. Zeyse,

Abwesenheit von hier, seiner Handlung voraestanden

haͤbenden Bevollmaͤchtigten, zur groͤßern Vorsicht, um

Nachgabe eines praclamatis ad convocandos creditores seiner, unter der bisherigen Firma von Friedrich Zeyse fortbetehenden Handlung nachgesucht, diesem Petito auch deferirt, und Impetraus zum Erhalt der Ausfer tigung an Ein Edies Vogteiliches Gericht verwiesen orden; als werden von Einem Edlen Voigteilichen

ichte Alle und Jede, welche aus irgend einem Grunde

So eben

11““ 1 2 7 *& 82 2 96 +% 8 2 4* fsßr 81 S„ Allgemeiner Anzeiger fuͤr die sie vnd Haͤmorrhoiden. Eine sehr nuͤtzliche Schrift fuͤr diejenigen, welche an diesen Uebein leiden. Svo. 1830. Brosch. 11 ½ sar.

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eben in der Hinrichsschen B in Leipzig erschienen und zu haben bei

% 8 FPgny Preußi

8

in Magdeburg das Jahr 1832. 10 sar.

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zu verlaͤngern, 8vo.] harmsos gewidmet. 12 ½ sgr

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Ankuͤndigung: Einladung zur Sub ceiption auf eine neu Juristische Zeitung

fuͤr die Koͤniglich Preuhßischen Staaten, velche vom 1. Januar 1852 ab in Berlin, (bei Eduar Brandenburg, Ober⸗Wallstraße Nr. 6), erscheint und durch alle resp. Postaͤmter und Buch handlungen zierteljaͤhrlich fuͤr 1 Thl. zu beziehen ist. Da dieß Zeitung alle neuen Gesetze und. Verordnungen, Abham⸗ lungen üͤber alle einzelnen Zweige der Jurisprudenz un Lammeral⸗Wissenschaff, so wie auch die Personal⸗Verän derungen bei den Behoͤrden enthalten wird, und außer, dem von den geachtesten Preuß. Juristen bearbeitet wird o duͤrfte diese Zeitung gewiß nicht ohne Interesse fi

und Anfoörderungen an gedachte, unter der bis⸗

3 on Friebdrich Zeyse sortbestehende Hand lung zu vermeinen, desmittels sub poena prae- usi et perpetui eilentii angewiesen, sich mit selbigen Beibringung gehdriger Betege binnen sechs Mo⸗

en a dato, spâtestens bis zum 7. Mai 1832, entwe⸗

in Verson oder durch rechtsguͤltige Bevollmaͤchtiate

ei Einem Edlen Vogteilichen Gerichte zu melden, unter der ausdruͤcksichen Verwarnung, daß sie nach Ablauf sothaner praͤciusivischer Meldungsfrist durchaus nicht weiter mit ihren erwanigen Anspruͤchen gehoͤrt und admitrirt werden sollen. 1 Riyg Rathhaus, den 7. November 1831. ET“

Jud. Praet. Imp. Civ. Rig. Secrs.

Kunst-Anzeige.

Die früher angekündigte öffentliche Ausstellung derer zu verloosenden Kunstgegenstäunde dauert einige Wo- ehen hindurch Sonntag, Montag, Dienstag und Mittwoch von 11 Uhr an.

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spielung werden daselbst ausgegeben, das Eutrée von

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für sämmfliche Stadt-Armen zu Holz bestimmt.

Obgleich in den Ausstellungs-Stunden des Lichtes wegen, die Vorfenster nicht besetzt seyn werden, so leidet das Geschäft den- zoch keine Unterbrechung, vielmehr bei Gelegenheit

er Weihnschten meine wohlbekannten Vorräthe guter,

erthvoller Blätter uvud andre Kuustartikel, welche viel zu bedeutend sind, um sie namentlich anzuführen

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Welcher Gebildete naͤhme nicht gerade in der gegen⸗

gr. Svo

kandes den reasten Antheil, und wer koͤnnte uns dar⸗

und Staͤdte⸗Ordnungen, die erforderlichen Eigen⸗ schaften fuͤr Wahlmänner und Volksvertreter die Staatswirthschaft in Hinsicht auf Ackerbau,

Der 2te Band wird im Herbste nachgeliefert. Bei G. Eichler, hinter der Universität, No. 4, ist zu haben: Die barmherzigen Schwestern, in Bezut auf Armen und Krankenpflege nebst einem Bericht über das Bürgerhospital iu Coblenz, erläutern- den Beilagen und 3 Steindrücken. Coblenz 1831. Preis 2 Thl

Dieses Werk eines ungenaunufen Verfassers, der jedoch 1

maud wird es ohne Rührung und Freude leseu. Der gesaminte Ertrag ist der Armenschule

eius 2n Coblenz gewidmet.

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diziuisch-chirurgischen Journalistik. gr. 8vo. (22 So gen) geh. 1 Thl. 10 fgr. Dr. C F. Kleinert Reportorium V. Jahrgang 7. Heft. Dr. F. J. Behrend Repertorium der Jourpalistik des Auslandes. August, Juli bis December. 6 Hefte à 8 9 Bogen. gr. 8vo. 3 Thl.

(In Berlin in der Enslinschen Buchhandlung Breite Straße Nr. 23, zu haben). *

aͤnde in constitution⸗ Ritter und Pro⸗

waͤrtigen Zeit an dem Verfassungswerke seines Vater⸗

uͤber wohl besser belehren als Poͤlitz’ Im 1sten Bande ist die Staatsbegruͤndung und Staatsverfas⸗ sung; im 2ten wird die Staatsregierung und Staatsverwaltung und darin die Gemeinde⸗

Zewerbfleiß, Handel, Innungen, Messen, Steuern. Polizei ꝛc. klar und bestimmt darzestellt.

Banhof

dem deutschen Publikum als einer der ersten Humo- risten bekanut ist, gehört unstreitig zu den merkwür- digsten Erzeugnissen uanserer neueren Literatur und Nie-

nert allgemeinen Repertorium der gesammten me-

in Berlin (Jaͤgerstraße Nr. 37): Fra

gen und Antworten uͤber den Garnison⸗ und Felddienst fuͤr den Soldaren der Koͤnigl. Preuß. In⸗ fanterie, 3te Auflage. 5 sgr. 8 Lami, H., Mixpickel und Mengemus, 28 Heft Mit 18 Vignetten. 25 sgar.

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sung des Methodenbuches von C. C. G. Zerrenner. v.

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des

Lieder voan W.

Verlage. Berlin, im December 1831.

angewachsenen Soͤhnen und Toͤchtern kein zweckmaͤßi⸗ geres Buch in die Haͤnde geben. .

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Amtliche Nachrichten. 11A161““

Se. Mäajestät der König haben dem Commandeur des 1sten usaren⸗Regiments (sten Leib⸗Husaren⸗Regiments) Obersten eiherrn von Canitz und Dallwitz, den Militair⸗Verdienst⸗ —rden mit Eichenlaub zu verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem an Allerhöchst Ihrem ofe akkreditirt gewesenen Kurfürstl. Hessenschen Geschaftsträger, Najor von Wilkens⸗Hohenau, den St. Johanniter⸗Orden

verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben dem Füstlier Zwicklinsky, om 2ten Garde⸗Regiment zu Fuß, das Allgemeine Ehrenzeichen

verleihen geruht. 1

Se. Königliche Majestät haben Allerhöchst geruht, den bis⸗ rigen Staats⸗Prokurator Aldert von Ron zum Landgerichts⸗ kath in Düsseldorf, den Staats⸗Prokurator dei dem Rheinischen ppellations⸗Gerichtshofe, Johann Benedikt von Olfers, m Ober⸗Prokurator bei dem Landgericht zu Koblenz, und den zherigen Assessor bei dem Landgerichte zu Köln, Karl Albert eopold Rothe, zum Prokurator bei dem dortigen Appella⸗ ons⸗Gerichtshofe zu ernennen.

Se. Majestät der König haben den Kaufmann Peter Ju⸗ us Kall in Friedrichshafen (sonst Fladstrand) zum Konsul aselbst zu ernennen geruht.

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und ommandeur der 9ten Divisson, von Grolmann, von Glogau.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische Staatsrath und Kam⸗ erherr, Fürst Trudetzkoj, nach Wien. 8 1

Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Sigis⸗

nd, als Courier von St. Petersburg kommend, nach Wien. a. 1 und, ¹ 3 gan die Bureaus verwiesen worden, wurde die Diskussion über das

Strafgesetzduch wieder aufgenommen; am folzenden Tage sollte

EaEEIII

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 6. Dezember. Zu nfang dieser Sitzung trug der Herzog von Choiseul auf die mnahme des Gesetz⸗Entwurfes an, wodurch ein Zuschuß von 00,000 Fr. zu der Unterstützungs⸗Summe von 1 Million für je Ausländer, die sich in Folge politischer Ereignisse nach Frank⸗ eich geflüchtet haben, bewilligt werden soll. —, Nach ihm stattete er Baron Mounier einen zweiten Bericht über den verlang⸗ en Kredit von 600,000 Fr. für die Pensionairs der ehemaligen vil⸗Liste ab und stimmte gleichfalls für die Annahme des be⸗ reffenden Gesetz⸗Entwurfes. Auf den Vorschlag des Herzogs on Choiseul und des Marquis von Dreux⸗Brezé beschloß die ersammlung, sich mit beiden Gesetzen sofort zu beschäftigen. Das erstere wurde darauf ohne irgend eine Berathung mit 75 egen 6 Stimmen, das zweite aber einstimmig angenommen. im Schlusse der Sitzung erfolgte noch die Aufnahme und Ver⸗ idigung des neu ernannten Pairs, Vice⸗Admirals Grafen Eme⸗ jau. Der Präsident bemerkte hiernächst, eigentlich sey noch in Bittschriften⸗Bericht an der Tagesordnung; derselbe müsse iideß verschoben werden, da der Berichterstatter, Herzog Decazes, nit einer anderweitigen sehr dringenden Arbeit (dem Berichte ber das Pairs⸗Gesetz) beschäftigt sey. Die Versammlung bil⸗ bete sich sonach gegen 3 Uhr zu einem geheimen Ausschuß, um hre Berathungen über das eigene Budget der Kammer fort⸗ zusetzen.

Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 6. Dez. erlas Hr. Portalis (wie bereits gestern erwähnt) eine Pro⸗ position folgenden Inbalts: „Das Gesetz vom 19. Jan. 1816 vegen der allgemeinen Trauer am 21. Jan. wird, als im Wider⸗ bruche mit der Charte von 1830, hiermit aufgehoben.“ Auf den Wunsch der Versammlung entwickelte Hr. Portalis sofort iesen Antrag, indem er in wenigen Worten bemerkte, daß über die Verurtheilung Ludwigs XVI. und über die Kompetenz seiner Richter nech viel hin und der gestritten werden würde, daß es ndessen gewiß Niemanden gäbe, der nicht den Tag, an welchem essen Koͤnigliches Haupt siel, zu den traurigsten in Frankreichs Geschichte zählte. Nicht aber, um das schmerzliche Andenken enes Jahres⸗Tages dem Lande ins Gedachtniß zurückzurufen, ih das Gesetz vom Jahre 1816 erlassen worden, sondern um den Richtern einen feierlichen Vorwurf über ihr damaliges Be⸗ nehmen zu machen; doch haͤtten diese Letzteren ein Spezial⸗Mandat vom Volke gehabt, und wenn man hiernach annähme, daß ein Jeder von ihnen bei dem Urtheilsspruche nach seiner innigsten Ueber⸗ zeugung gestimmt habe, so müßten auch Alle in dem Gesetze, das die Unverletzlichkeit der Jury verbürge, Schutz finden. Was er im Uebrigen zu thun vorschlage, habe das Volk bereits gethan; denn als bei der letzten Revolution das durch das Gesetz vom Iahre 1816 angeordnete Sühn⸗Denkmal noch nicht beendigt ge⸗ wesen, habe das Volk die dreifarbige Fahne auf demselben auf⸗ gepflanzt und an den 4 Seiten des Marmors die Worte einge⸗ graben: Zum Andenken der Charte. Aus demselben Grunde trage er jetzt auch auf die Abschaffung des gedachten Gesetzes an. Nach⸗ dem die Versammlung beschlossen hatte, den Antrag in Erwä⸗ zung zu ziehen, theilte Hr. Portalis folgende zweite Proposition mit: „Das Gesetz vom 18. Nov. 1814 wegen der gezwunge⸗ nen Feier der Sonn⸗ und gesttage wird, als im Widerspruche mit der Charte von 1830,hiermit aufgehoben.“ Mehrere Deputirte verlangten, daß Herr Portalis seine Proposttion erst nach dem Budget ent⸗ wickele. Dieser Vorschlag wurde indeß verworfen und die Ent⸗ wickelung auf den nächsten Sonnabend angesetzt. Hr. Amil⸗ hau berichtete hierauf über die Proposition des Vicomte v. Cor⸗ menin wegen Abschoffung des Gesetzes vom 11. Sept. 1807, in Betreff der Penstontrung der höheren Staatsbeamten, und er⸗

Vier ähnliche Gesetz⸗Entwürf

klärte, daß die betreffende Kommission einmüthig für die An⸗ nahme derselben stimme. Die Berathung über diesen Gegen⸗ stand wurde ebenfalls auf den nächsten Sonnabend anberaumt. An der Tagesordnung war jetzt die Fortsetzung der Berathun⸗ gen über die in dem Strafgesetzbuche vorzunehmende Reform, namentlich über den 27sten Artikel, wodurch der S9ste des Straf⸗Codex modificirt werden soll, und der Tages zu⸗ vor noch einmal an die Kommission verwiesen worden war. Derselbe handelt von den nicht zur Ausführung ge⸗ kommenen Komplotten gegen das Leben des Königs oder der Mitglieder seiner Familie, welche Komplotte nach Um⸗ ständen durch mehrjährige oder lebenslängliche Festungsstrafe geahndet werden sollen. Herr Bavoux verlangte, daß man unter die Mitglieder der Koͤnigl. Familie allein den Thronerben zähle, für alle übrige aber die betreffende Strafe um einen Grad ermäßige. Dieser Antrag fand indessen keine Unterstüz⸗ zung. Die Debatte, die an sich kein erhebliches Interesse bot, wurde bald darauf von dem Handels⸗Minister unterbrochen, elcher der Versammlung einen neuen Gesetz⸗Entwurf vorlegte, wodurch nachträglich auf das diesjährige Budget ein Kredit von 1 Million zur Aufmunterung des Wall⸗ und Stockfisch⸗Fanges verlangt wird, so daß die für diesen Erwerbzweig bewilligte Ge⸗ sammt⸗Summe sich auf 4,600,000 Fr. belaufen würde. Außerdem brachte der Mmister noch 8 Gesetz⸗Entwürfe ein, wodurch die Departe⸗ ments des Puy⸗de⸗Doöme, der Haiden, des Kanals, des Morbihan, der Meurthe, der niederen Phrenäen, des Oberrheins und des Wasgau's zur Eröffnung einer Anleihe oder zur Ausschreibung einer außer⸗

der Einwohner auf gewaltsame Weise verkannt hatte, ein anderer aber so tapfer zu vertheidigen wußte, Achtung zu verschaffen. Dies sind die Gesinnungen, welche mich beseelen. Ich bin nicht gekom⸗ men, um Schuldige aufzusuchen, das ist die Pflicht der Justiz,

sondern als Friedensstifter, und um irre geleiteten Franzosen ins

Gedaͤchtniß zuruͤckzurufen, was ihre Pflichten und, ich wage es zu sagen, was zugleich ihre wahrhaften Interessen von ihnen erhei⸗ schen. Diese Aufgabe ist heute erfuͤllt, und ich beginne eine andere, meinem Herzen weit suͤßere; die naͤmlich, den arbeitenden Klassen der Stadt Lyon, mit denen mich auf das eifrigste zu beschaͤfti⸗ gen der Koͤnig, mein Vater, mir anbefohlen hat, alle nur moͤgli che Unterstuͤtzungen zu Theil werden zu lassen. Moͤge ihnen die furchtbare Lehre, welche sie vor Augen haben, begreiflich machen, daß sie nur in dem Schutze der Gesetze ihr Heil finden koͤnnen. Durch eine aufrichtige Reue, durch eine unbedingte Unterwerfung kann mich die Einwohnerschaft dieser gewerbfleißigen Stadt in den Stand setzen, ihr zu zeigen, daß mich nicht allein die Gesinnungen eines guten Franzosen, eines seinem Lande und unseren Institutio⸗ nen aufrichtig ergebenen Buͤrgers, sondern auch die eines guten Lyonesers beleben.“

Außerdem beantwortete der Herzog von Orleans in demsel⸗ ben Simne noch die Reden des Erzbischofs, des Königl. Gerichts⸗ hofes, des Tribunals erster Instanz, des Handels⸗Tribunals, der Handelskammer und des Maire der Rothkreuz⸗Vorstadt.

Der Moniteur bemerkt in Bezug auf den gestern von dem Temps nach einem Provinzialblatte (dem Courrier de l'Ain) gegebenen Artikel über die angebliche Absetzung eines Batail⸗ lons⸗Chefs durch den Herzog von Orleans, daß jenes Blatt sich der in diesem Artitel befindlichen Declamationen füglich

ordentlichen Steuer Behufs der Beschäftigung der arbeitenden Klasse mit Straßen⸗ und sonstigen Bauten ermächtigt werden

sollen, um des Zuschusses theilhaftig zu werden, den die Regie⸗ rung für denselben Zweck und zu demselben Betrage hergiebt.

e hetreffen die Städte Montauban, Elbeuf, Nantes und Castres. Nachdem diese 13 Gesetz Entwürfe

sie fortgesetzt werden. Zu Anfang dieser Sitzung (vom 7ten) verlas Herr Salverte eine Proposition des Inhalts, daß, mit Ausnahme der beiden Fälle der Auflösung der Kammer oder des Ablaufs der Legislatur, alle Gesetz⸗Entwürfe, die im Laufe einer Session nicht von den drei Staatsgewalten bestätigt worden, in der nächsten Session in der Lage wieder aufgenommen werden sollten, worin sie sich am Schlusse der vorigen befunden. Die Versammlung beschloß einmüthig, diesen Antrag in Erwägung zu ziehen.

Paris, 7. Dez. Die Commandeure und das Ossizier⸗ Corps des kürzlich hier eingetroffenen 12ten, 16ten und 25sten Linien⸗Infanterie⸗, so wie des 1sten Karabinier⸗Regiments wur⸗ den gestern Vormittag durch den General Pajol dem Könige vor⸗ gestellt; sie statteten demnächst dem Marschall Grafen Lobau einen Besuch ab.

Dom Pedro wird, wie es heißt, verlassen.

Der Herzog von Orleans wird schon morgen und der Kriegs⸗ Minister am künftigen Freitag in Paris zurückerwartet.

Der Präfekt des Rhone⸗Departements, Hr. Dumvlart, hat Besehl erhalten, sich unverzüglich nach Paris zu begeben.

Der Moniteur theilt nunmehr die Rede mit, welche der Maire von Lyon bei dem Einzuge des Herzogs von Orleans hielt. Sie lautet folgendermaßen:

„Gnaͤdiger Herr! Es ist kaum ein sem naͤmlichen Orte bei

in wenigen Tagen Paris

Jahr her, daß sich an die⸗ Ihrer Ankunft der laute Ruf des Jubels und der Liebe von allen Seiten vernehmen ließ. Unsere Gesinnun⸗ gen baben sich seitdem nicht im Geringsten geaͤndert; und dennoch druͤckt sich Traurigkeit auf unseren Gesichtern aus, und Betruͤbniß lastet auf unseren Herzen. Welcher Unterschted, großer Gott! Eure Koͤnigliche Hoheit besuchten damals eine Stadt, in Unschuld strah⸗ lend und frei von jedem Fehle. Eure Koͤnigliche Hoheit bewillig⸗ ten ihr die suͤßeste aller Belohnungen. Heute fuͤhrt ein Wohl⸗ wollen ohne Beispiel Sie in eine schuldige Stadt, und wir koͤnnen Ihnen nichts darbringen, als Thraͤnen der Reue und die Huldi⸗ gung einer tiefgefuͤhlten Dankbarkeit. Wir werden Eure Koͤnigl. Hoh. nicht zu Festlichkeiten fuͤhren, da solche bei uns nicht begangen werden koͤnnen. Sie werden jene National⸗Garde nicht bewundern einst unser Stolz. Sie ist aufgeldst: und die Groͤße dieser Strafe wird dadurch noch vermehrt, daß hier Niemand die Anwendung derselben zu tadeln wagt. Moͤge indeß Eure K. H. den Behoͤrden dieser Stadt erlauben, in dieser Sache nicht den Fehltritt in seinem gan⸗ zen Umfange auf sich allein zu nehmen. Es ist wahr, daß ein Theil der Einwohner die Gesetze auf gewaltsame Weise verletzt, daß ein anderer dieselben nicht zu vertheidigen gewußt, aber ein dritter Theil zur Aufrechthaltung derselben sein Blut reichlich „und nur zu unnuͤtz vergossen hat. Es ist wahr, daß eine irregefuͤhrte Menge durch ihre Ünerfahrenheit zu den groͤbsten Attentaten verlei⸗ tet worden ist; aber bald hat sie einen Abscheu davor empfunden; sie hat das Beduͤrfniß der Ordnung gefuͤhlt, und diese aus freiem Antriebe wiederbergestellt Die Thatsachen, gnaͤdiger Herr, wer⸗ den laut sprechen; die wahrhaft Schuldigen werden an den Tag kommen und wir naͤhren die Hoffnung, daß sie sich anderswo, als unter uns, finden werden.“ Der Herzog erwiederte: „Herr Maire! Ich kann Ihnen nicht schildern, wie tief mein Herz betruͤbt ist, indem ich heute die zweite Start des Koͤnigreichs betrete, die der Schauplatz und das Opfer so blutiger Unordnungen und so strafbarer Ausschweifungen gewesen ist. Ich erinnere mich, wie vor einem Jahre die Einwohnerschaft von Lyon die Gesinnun⸗ gen der lebhaftesten Liebe zur Ordnung und der Anhaͤnglichkeit an die Institutionen und die durch die Juli Revolution in Frankreich gegruͤndete Regierung ausdruͤckte. Es war diese Erinnerung, es war die Hoffnung, daß jene Gesinnungen noch nicht er⸗ oͤscht seyn wuͤrden, es waren die Bande, welche mich stets an die Stadt Lyon fesseln werden, die mich bestimmten, bet der ersten Nachricht von den Unordnungen Alles zu verlas⸗ sen, um dem bedauernswuͤrdigen Vergießen Franzoͤsischen Blutes Einhalt zu thun. Auch habe ich, in Uebereinstimmung mit dem beruͤhmten Marschall, welcher mich begleitet, nach allen meinen Kraͤften dazu beitragen wollen, die gesetzliche Ordnung da,

1 8 vee. , in ihrer en Ausdehnung wo sie zu existiren aufgehoͤrt hatte, in ihrer ganzen Ausdehn 8 wicgerberzu ellen, und dem Ansehen der Gesetze, welches ein Theil

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hätte enthalten können, da das Faktum an sich durchaus unge⸗ gründet sey. Der National tadelt die Ausdrücke in der (oben mitge⸗ theilten) Rede des Maire von Lyon sehr, und sagt unter An⸗ derm: „Wie kann ein Mann, der die Ehre hat, Maire von Lyon zu seyn, indem er sich an einen 20jährigen Pinen wendet, der der Stadt Lyvon noch keine anderen Dienste geleistet hat, als daß er den Festlichkeiten beiwohnte, die man ihm zu Ehren vor einem Jahre anordnete, sagen: „„Prinz! ein Wohlwollen ohne Bei⸗ spiel führt Sie in eine schuldige Stadt, und wir haben Ih⸗ nen nur Thränen der Reue darzubringen.““ Menn die Stadt mit Sturm genommen worden wäre, und Hr. Prunelle die Schlüssel überreichen müßte, was könnte er mehr sagen?“

Der Kriegs⸗Minister hat unterm 4ten aus Lyon einen Ta⸗ gesbefehl erlassen, worin er den Linientruppen und den mobili⸗ sirten National⸗Garden der Departements der Saone und Loire, des Ain, der Isere und der Drome im Namen des Her⸗ zogs von Orleans für die Ergebenheit, den Eifer, den trefflichen Geist, die Mannszucht und gute Haltung dankt, die sie bei dem Einzuge des Prinzen und bei der gleich darauf von Sr. K. H. abgehaltenen Musterung bewiesen haben. In einem Beschlusse des Marschalls Soult von demselben Tage werden die Präfekten der obgedachten vier Departements aufgefordert, die fernere Mo⸗ bilmachung der National⸗Garden dieser Departements einzustel⸗ len, mit dem Bemerken, daß diejenigen Bataillone, die bereits auf dem Wege nach Lyon begriffen wären, sofort in ihre Hei⸗ math entlassen werden würden. .

Der Maire der Rothkreuz⸗Vorstadt hat unterm 3. Dezember die Einwohner dieser Vorstadt, welche zur National⸗Garde ge⸗ hörten, aufgefordert, sämmtliche Wassen binnen acht Tagen in der Mairie abzuliefern. Nach Verlauf dieser Zeit soll gerichtlich gegen die Saumseligen verfahren werden.

Privat⸗Berichten vom 4ten zusolge, hatte sich am 3ten Abends in Lyon das Gerücht verbreitet, daß alle Personen, wel⸗ che Mitglieder der Kommisston auf dem Stadthause gewesen, ver⸗ haftet worden wären. Die Stadt wimmelte von Mllitair und National⸗Gardisten; ein Theil der Kavallerie mußte wegen Mangels an Wohnungen und Stallen auf öffentlichem Platze bivouacquiren. Zwei Compagnieen der Lyoner National⸗ Garde sammt einer Batterie, die bei den letzten Unruhen gleich⸗ zeitig mit den Linientruppen die Stadt verließen, hatten gebeten, daß man sie von der Auflösungs⸗Verordnung ausnehme; am Aten wußte man noch nicht, ob dieses Gesuch ihnen bewilligt werden würde. 1

Die traurige Berühmtheit, die sich die Lyoner Arbeiter in neuester Zeit erworben haben, veranlaßt den Lothringischen Courier, einige Notizen über diese Einwohner⸗Klasse zu geben. „Die Lyoner Seiden⸗Arbeiter“, sagt derselbe, „ud in ihrer Stadt allgemein unter dem Namen „Canuts“ bekannt; es ist ein arbeitsames Volk, in dem eine beständige sitzende Lebens⸗ art die Entwickelung des Körpers und des Geistes zu hemmen scheint. Während die übrigen Bewohner dieses Landstrichs im Allgemeinen groß sind, bleiben die Canuts klein; ihre Bewegun⸗ gen sind langsam, ihre Sprache schleppend, ihre Blicke matt und trübe. Ihre einzige Thätigkeit ist in ihren Fingem. Sie be⸗ wohnen hauptsächlich die Rothkreuz⸗ und St. Georgs⸗Vor⸗ stadt, so wie die Mitte der Stadt, weil hier die Quartiere min⸗ der theuer, als in den übrigen Stadtvierteln sind; aus demselben Grunde beziehen sie auch in der Regel die obersten Stockwerke; viele von ihnen haben sogar nur schlecht verschlossene und unge⸗ sunde Dachwohnungen. Das Arbeitslohn, das sie bekommen, hält nicht immer mit dem Preise der Lebeusmittel glei⸗ chen Schritt; der Betrag desselben vermindert sich in dem Maaße, als das rohe Material im Preise steigt; daher sie sich oft in höchst bedrängter Lage befinden. Die Seide wird ihnen von den Fabrikanten vorgewogen und muß, verarbeitet, zu dem⸗ selben Gewichte von ihnen zurückgelzefert werden. Die wohlha⸗ bendsten Canuts haben zwei, zuweilen auch drei Webestühle in einem großen Zimmer, das im Winter durch einen eisernen Ofen erheizt wird. Minder wohlhabende besitzen nur einen Stuhl, und ihnen dient oft ein einziges Gemach statt Arbeits⸗ stube, Schlafstube und Küche. Die Canuts können sich nicht, wie sonst gewöhnlich der Franzos, mit Leichtigkeit ausdrücken, und hieran ist wohl hauptsächlich der Umstand schuld, daß das Schweigen ihnen zur zweiten Natur geworden ist; in den sechs Wochentagen ge⸗

brauchen sie ihre Zunge nicht viel mehr, als ihre Beine, wesha b

1 I Sonntag mit Ungeduld ern ihr Ge⸗ sie auch stets 28 ö 11“ G 8