1831 / 355 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Neuester Spiegel,

ein Taschenbuch fuͤr Deutschlands edle Toͤchter, zur Befoörderung des haͤuslichen und ehelichen Gluͤcks,

von

Dr. Karl Gutmann

Auch unter dem Titel: IECP11q1'' zr Theil. Geh. 1832. 1 Thl. Inhalt: Ein Spiegel fuͤr Maͤdchen, oder Ely⸗ sium; eine Allegorie, als Einleitung. Das Maͤd⸗ chen, wie es Viele giebt. Das Maͤdchen, wie es seyn soll und seyn kann. Ueber Sanftmuth, Empfindsamkeit, und Empfindelei Gevpruͤfte Re⸗ sultate uͤber Schoͤnbeit. Vom Putze des Frauen⸗ zimmers. Reinlichkeit. Wirthlichkeit des Frauen zimmers. Die Religion der Frau Sittsam⸗ keit des Frauenzimmers. Der gute Ruf des weib lichen Geschlechts Vom Tanze, besonders von dem Walzer. Bemerkungen und Rathschlaͤge. Wahre Liebe. Ueber den Umgang des Frauenzim⸗ mers mit Maͤnnern. Ueber die Wahl eines Gat⸗ ten. Ueber weibliche Bildung. Lektuͤre, Musik, Gesang Die Liebe und Ehe in Ruͤcksicht auf Befoörderung menschlichen Gluͤcks. Der Zweck der Ehe. Eine Ehe ohne Liebe ist entehrend. Selbst⸗ täuschungen in der Liebe. Ehestandsfaͤhigkeit in Hinsicht des Koͤrvers und in moralischer Ruͤcksicht. Fst ein langer Brautstand rathsam? Moralische Erfordernisse einer Gattin. Was ist das Maͤdchen von dem Manne, der um sie wirbt, zu fordern be⸗ rechtigt? Ueber Affektation und Ziererei. Ueber das Ehrgefuͤhl Ueber weibliche Erziehung Die weiblichen Beschaͤftigungen. Ueber die Freund⸗ schaft und uͤber Frauenzimmer ⸗Freundschaften. Die Verschwiegenheit Die gesellschaftlichen Spiele. Geist ist vorzuͤglicher, als Schoͤnheit. Der Putz Sokrates Rath an die junge Aspasia. Theoris letzte Stunden bei ihrer Mutter Elpinice. Das Fest der haͤuslichen Eintracht, und das Fest der reinen ehelichen Liebe Der Zustand des weiblichen Ge⸗ schlechts unter den verschiedenen Voͤlkern. Ist Schoͤnheit ein Gluͤck? Lob und Tadel Der Ehestand Die beobachtende Mutter unter ihren Kindern Die See e und das Clavier: ein Gleich⸗ niß. Mutterfrenden. Delikatesse in Hinsicht seiner Leiden Ueber die Uesachen und Folgen der uͤblen Laune. Einige Paradoxen der Liebe. Der Tod, ein Schlaf Ueber ehelos gebliebene Frauenzimmer. Ueber Ehelosigkeit. Ursachen, warum manches Maͤdchen wider Erwarten, unverheirathet bleibt nebst Warnung. Einiges uͤber die Unauf⸗ lösbarkeit der Ehe. Ist der Ehestand ein Wehe⸗ stand? Muß die Liebe in der Ehe erkalten, ja sterben? Gemeinschaftliche Pflichten beider Ehe⸗ gatten. Heiligkeit und Unverletzlichkeit der Ehe. Ueber die Herrschaft in der Ehe Ueber die Eifer⸗ sucht in der Ehe. Wichtige Rathschlaͤge und War⸗ nungen fuͤr angehende Ehegatten. Werth einer Hausfrau in den altesten Zeiten Die Frau ist die Gehuͤlfin des Mannes. Was darf das Maͤdchen thun, um sich Liebe zu erwerben? Der Ehrgeiz Wie ziecht eine Frau ihren Mann von Neuem an sich Die wahre Liebe. Erfahrungen, Rath schlaͤge und Warnungen fuͤr junge Gattinnen. Die Matrone an eine junge Empfindsame 1 Preis des Spiegels 1r und 2r Band 1 Thl. 2

ꝛc.

5sgr.

Lunden Nr 19, wird in diesen Tagen erscheinen, wor⸗ auf ich hiermit vorlaͤufig aufmerksam mache:

Die Behandlung der asiatischen Cholera. durch Anwendung der Kälte physiolo- gisch begründet, und nach Krfahrungen um Krankenbette dargestellt, von dem Me di- einal-Rath und Dirigenten des hS

Hospital« No. 4, Dr. Casper. circa 10 bie 12 ¾ sgr.

Die Naucksche Buchhandlung, Hausvoigteiplatz Nre1, empfiehlt sich zum bevorstehenden Weihnachts⸗ feste mit einer großen Auswahl Kinderschriften, Land⸗ eharten, Taschenbuͤcher und mit den saͤmmtlichen Werken der besten deurschen Schriftsteller. 3

Fuͤr Eltern, welche ihren Kindern ein vorzuͤg⸗

lich nuͤtzliches Geschenk machen wollen, em pfiehlt sie: 8 8.

J. H. Campe, saͤmmtliche Kinder⸗ und Jugend⸗ schriften. Neue Gesammtausgabe der letzten Hand. 37 Baͤndchen mit 50 Kupfern und 5 Karten. Preis

11 Thl., sauber in Leinen gebunden 16 Thl. Der Besitz dieses Werkes, welches bisher noch

von keinem andern uͤbertroffen worden, macht viele

der uͤbrigen Kinderschriften entbehrlich, da dasselbe in seinen ersten Baͤndchen fuͤr das zarteste Kindes⸗ alter, und so fort fuͤr Kinder reiferen Alters, und in seinen letzten Baͤndchen fuͤr Erwachsene bearbeitet ist.

Als musicalische Weihnac htsgesehenke empfehlt die Schlesingersche Buch- Dund Muesik- haudlung, unter den Linden No. 34, nachstehende klas- zische Opern im Klavier-Ausznge:

Gluck. Iphygenia in Tauris, vollst. Kl.-Az 5 Thl.. Dessen Armide vollst. Kl.-Az. 7 Thl. Des. ven Orpheus und Euridice vollst. Kl.-Az 5 Thl. Sacchini: Oedip. in Colonno- vollst. Kl.-Az. 5 Thl. Sammilich mit deutsch- und französischen, Texte. Gratry: Richard Löwenherz, 3 Thl. 10 sg1

. 8 In der Buchhandlung von Ferd.

Register uͤber die beiden ersten Theile der roͤmischen Geschichte von B. G. Niebuhr. 15 sgr.

Predigten von Dr. Fr. Schleiermacher. öte Sammlung. Auch unter dem Titel: Predigten in Bezug auf die Feier der Uebergabe der Augsburgischen Konfession. 1 Thl. 5 sgar.

Ueber die specifische Behandlung der Cholera. Eine, auf die Natur der Krankheit gegruͤndete, in der Er⸗ fahrung sich vorzuͤglich bestaͤtigende Heil⸗ methode. Vom Dr. Moritz Schlesinger 122 sgr.

Zum bevorstehenden 1 Weihnachts- und Neujahrsfeste empfiehlt sich der Unterzeichnete mit einem ausge⸗ waͤhlten Lager von gebundenen Werken aus allen Faͤchern, vorzuͤglich schoͤnwissenschaftlichen Inhalts, Taschenbuͤchern, Kalendern fuͤr 1832. Kinderschriften fuͤr jedes Alter, Vorschriften, Zeichnenbuͤchern, Land⸗ karten, Spielen, Stick und Strickmustern, Kupfer⸗ stichen, Steindruͤcken; so wie mit einer Auswahl der vorzuͤglichsten Weihnachts⸗ und Neujahrswuͤnsche und Musikalien jeder Gattung. Uebrigens sind auch alle, von anderen Handlungen angekuͤndigten Buͤcher Musikalien u. s. w. bei mir zu denselben Preisen zu haben. Alle, in meinen Handlungen gekanften Arti⸗ kel werden, im Fall es die Abnchmer wuͤnschen, auch wieder zuruͤckgenommen und umgetauscht. C. F. Kecht in Berlin, Bruͤderstraße Nr. 24.

und in Wrietzen a. d. O., am Markt.

Die Stadt⸗Aachener Zeitung erscheint auch im Jahre 1832 in groß Folio, auf weißem Papier mit drei Spalten auf jeder Seite. Die Reichhaltigkeit des Inhalts, welchen diese Zei⸗ tung bei ihrem groͤßern Umfange liefern kann; die Schnelligkeit, mit welcher dieselbe die Nachrichten aus England, Frankreich, Belgien und Holland vor allen andern Deutschen Blaͤttern mittheilt; so wie die Korrespondenz⸗Artikel, welche sie, und zwar nur aus den zuverlaͤssigsten Quellen schoͤpft, haben ihr ei⸗ nen durch ganz Deutschland ausgedehnten Kreis von

Sorgfalt, welche die Verleger nicht aufhoͤren wer⸗ den, auf ihr Unternehmen zu verwenden, gewiß noch ferner zunehmen wird. Wir erlauben uns, die Stadt⸗ Aachener Zeitung besonders allen Redaktionen, Kasi⸗ nos ꝛc. bestens zu empfehlen.

Diese Zeitung erscheint taͤglich (ausgenommen Sonntags), und kostet 1 Thl. 15 sar vierteljaͤhrlich Auswaͤrtige wollen sich an das naͤchste Postamt wen⸗ den, wo diese Zeitung fuͤr 1 Thl. 26 sgr. 3 pf durch die ganze Preußische Monarchie per Trimester zu haben ist.

Das 3te Heft des in unserem Verlage erscheinenden: Magazins fuͤr die gerichtliche 11X“

8 1 von

8

Wildbeig, Großherzogl. Mecklenb. Strel. Ober⸗Medicinal⸗Rathe, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften,

ist bereits an alle Buchhandlungen versandt. Das vierte Heft ist bereits unter der Presse, und wird die

+

Ver endung desselben im Januar k J. statt finden

8 W. Natorff & Comp., Heiligegeiststraße Nr. 23, Koͤnigsstr. Ecke

In meinem Verlage erschien so eben:

Auüfgaben fuͤr Schachspieler nebst Aufloͤsun⸗ gen, als Fortsetzung des Taschenbuchs fuͤr Schach⸗ freunde, verfaßt von Julius Mendheim. Mit einem Anhange, die erste Correspondenz⸗Partie des Berliner und Breslauer Schach⸗Klubs enthaltend Preis broch. 15 sgr. Auf Velinpap. und cart. 20 sgr Dieresr. Subseribentenwollenihre Exem⸗ plare bei mir in Empfang nehmen lassen.

T. Trautwein. Breitestraße Nr. 8.

iX“ ganz in Leder gebunden und im Futteral das Exemp. fein 1 Thl., empfehle ich als ein passendes Geschenk fuͤr Kinder. Eduard Brandenburg. Ober⸗Wallstraße Nr. 6.

So ehben ist erschienen und durch alle guten Buch⸗

handlungen in Pommern zu beziehen:

Der vollstaͤndige Seeretair fuͤr die Provinz Pommern; oder praktisch⸗theoret sche Anleitung zur Abfassung aller Arten schriftlicher Aufsäͤtze nebst bei⸗ gefuͤgten Mustern, Beispielen und Schematen, mit be⸗

der Provinz Pommern. Preis 1 Thl.

Und als Anhang hierzu: Fremdwoͤrterbuch, ent⸗ haltend die Verdeutschung und Erkläaͤrung der im ge⸗ woͤhnlichen Leben und der Kunstsprache vorkommen⸗ den fremden Autdruͤcke. 21e mit den juristischen Ausdruͤcken vermehrte Auflage. Preis 15 sar. Ausfuͤhrliche Anzeigen vom reichem In⸗ halte dieser Werke, werden in den bedeu tendsten pommerschen Buchhandlungen un⸗

Meyerbeer: Emma v. Roxburgo, vollst. KI.-A⸗2 mit deutsch. und italien. Text 6 Thl Spontini: Olim- pia, vollst, Kl.-Az. 10 Thl. Dessen Nurmahal, 9 Thl. Dessen Vestalin, 5 Thl. 22 sgr. 6 pf. Des- sen Lalla Rukh, 3 Thl. Webers Oberon, vollst. Kl.-Az. 6 Thl. 15 sgr. Derselbe im leichtern K!L.-Az. 5 Thl. 20 sgr. Dessen Silvana, vollst. KI.-Az. 6 Thl. 15 sgr. Dessen Freischütz, 6 Thl. 15 sgr. Des- sen Preciosa 1 Thl. 22 ½ sgr. Bach: Passion in Partitur. 18 Thl., vollst Kl.-Az. 7 Thl. 15 sgr. Aulser diesen, wie bekanut, ein vorzügliches Lager aller Gat- nungen von Musikalien, welche im In- und Auslande elschienen siud.

Bei G. Re imer, Wilhelmsstraße Nr. 73, sind fol⸗ gende Neuigkeiten erschienen: Karten und Pläne zur allgemeinen Erdkunde, heraus- gegeben von C. Ritter und F. A. C'Etzel. 3⸗ Heit. 1 Thl. 10 sgr. Der Preis für den ganzen Atlas von Africa, der mit diesem Heste geschlossen iet, ist 3 Thl 25 sgr. Portrait des Professors Carl Ritter, mit einem

entgeldlich ausgegeben. (In Berlin sogleich vorraͤthia bei L. Hold, Koͤnigs⸗

straße Nr. 62, neben der Post)

8

Erschienen wown de“ 1 Geschichte der europaͤischen Staaten, heraus⸗ gegeben von Heeren und Ukert, die 6. Liefer⸗ enthaltend: Boettigers, (Prof. in Erlangen) Gesch. von Sach⸗ sen, 2. und letzter Theil. van Kampen, (Prof. in Amsterdam), Gesch. d. Nie⸗ derlande, 1. Theil. Die naͤchsten im kuͤnftigen Jahre erscheinenden Lie⸗ ferungen werden enthalten: Pfister, Geschichte der Teutschen, 4. nnd letz⸗ ter Theil. Heijer (Prof. in Upsala) Geschichte von Schwe⸗ den. 2. Theil. 1“ Lembke, Gesch. von Spanien, 2 Cheil. . van Kampen, Geschichte der Niederlande, 2 und letzter Theil

Lesern verschafft, deren Zahl sich bei der eifrigen oft als möglich, bald in kurzen Erzaͤhlungen und

ebenfalls vor allem Anderen das Zeitgemaͤße ganz

sonderer Beruͤcksichtigung auf die

sirgend Jemand fuͤr seinen Gebrauch beim Ankauf eines

4

Die fuͤnf bereits erschienenen Lieferungen enthalten: pfister, Geschichte der Teutschen, 1. bis 3 Theil Leo, Geschichte von Italien, 5 Theile. Vollstaͤndig. Stentzel, Gesch. von Preußen. 1 Theil. LFembke, Gesch. von Spanien. 1 Theil. Hoettiger, Gesch. von Sachsen. 1 Theil.

Friedrich Perrhes von Hamburg.

Im Nov. 1831. In Berlin in der Buchhandlung von Duncker und Humblot, Franzoͤsischestraße Nr. 20 a., ziu haben

7

In der Buchhandlung von Duncker und Hum⸗ blot, Franzoͤsische Nr. 20a, ist unentgeldlich zu haben: EEEEEöPp

einer G e . Auswahl vorzuͤglicher Werke, welche sich zu Weihnachtsgeschenken eignen.

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Freunde einer geist- und gemuͤthreichen Unter⸗

und Theaterdirectionen.

1832 die Zeitschrift: q --t, Blaͤtter fuͤr Unterhaltung, Zeitgeschichte, Literatur, Kunst und Theater, ihren dritten Jah eslauf beginnen Wenn sich der Planet schon dis jetzt wegen der ihm eigenthuͤmlichen Lebensfrische, Kraft und Entschiedenheit eben sowohl,⸗ als wegen seiner unverletzten Wuͤrde und großen Reich⸗ baltigkeit auf das Vortheilhafteste auszeichnete und einer großen Beliebtheit bei dem Publico erfreute, so wird beides, nach den getroffenen Veranstaltungen, fuͤr die Zukunft noch mehr zu hoffen sein. Seine Hauptsorge wird „unser Planet“ mit darauf rich ten, daß das allgemein verbreitete Interesse an den Bewegungen und Begebenheiten unserer Zeit nicht unbefriedigt bleibe In den vier der Unterhaltung ausschließlich gewidmeten Blaͤttern wird er dies, so

Novellen ausgezeichneter Schriftsteller wie Schefer, Kruse, Kind, Storch, v. Luͤdemann, Fr Laun, Mey⸗ nert, G. v. Deuern u. a. m., bald in Gedichten, Anel doten, Raͤthseln, Reflexionen kosmopolitischen, humo⸗ ristischen und satyrischen Inhaltes, bald versteckt und bald offen, ganz nach dem Muster der besten Fran⸗ zoͤsischen Journalisten, zu bewerkstelligen suchen. Die „Reisezeitung“ aber und das ununterbrochen fort gesetzte „Neueste Leben und Treiben auf un⸗ sferem Planeten“ sollen gleichsam lebende Bilder vorhalten, die uͤber die neuesten und wichtigsten inne⸗ ren und aͤußeren Verhaͤltnisse der bedeutendsten Staͤdte in und außer Deutschland die treueste und ausfuͤhr⸗ lichste Auskunft geben.

In dem „Kunst⸗ und Literaturblatte“ soll

besondere und schnelle Beachtung durch ein kurzes, tief erfassendes, von Parteigeist und Lieblofigkeit freies Urtheil erfahren. Uebrigens wird nur das Bessere aus Literatur und Kunst besprochen und nach diesem Gesetze werden auch die Erscheinungen im Auslande nicht unbemerkt gelassen werden.

Das sechste und letzte Blatt „unseres Plane⸗ ten“: „die Theaterzeitung,“ wird es sich mit allem Fleiße angelegen sein lassen, frei zu bleiben von allem Gewoͤhnlichen, und sich jeden hoͤheren Anspruch zu erfuͤllen strebend, zu einer allgemeinen und allge⸗ mein⸗unentbehrlichen Theaterzeitung fuͤr ganz Deutschland zu bilden. Das Band zwischen der Deutschen und Franzoͤsischen Buͤhne wird aber dabei keinesweges uͤbersehen werden und Theaterneuigkeiten aus Paris sollen immer zur Genuͤge vorhanden sein Es koͤnnen mir zur Ausfuͤhrung dieses umfangrei chen Unternehmens die erforderlichen Kraͤfte nie feh⸗ len, da mir von Neuem mehre der besten Schrift⸗ steller und Dichter, Gelehrten und Kunstrichter ihre regste Theilnahme, so wie bedeutende und angesehene Maͤnner ihre Mitwirkung durch sorgfaͤltige Corre⸗ spondenznachrichten versprochen und zugesichert haben Ich koͤnnte noch Vieles zur Charakterisirung und Belobung meines Unternehmens hinzusetzen; doch moͤge die Belobungswuͤrdigkeit desselben von den verehrten Publico durch eigene Anschauung und Pruͤfung erkannt werden. Es ist naͤmlich durch mich die Veranstaltung getroffen worden, daß in allen bedeutenden Buchhanoͤlungen Deutschlands, nicht nur Probeblaͤtter zum dritten Jahrgange „unseres Planeten,;“ (die unter andern auch den Anfang einer vortrefflichen Novelle L. Schefers: Die Oster nacht 2r Theil, bringen, deren erster Theil in einem fruͤheren Jahrgange des Taschenbuchs ;. geselligem Vergnuͤgen dem Herrn Verfasser den Ruf erwer ben half, den er jetzt als Novellendichter allseitig ge⸗ nießt) vorgelegt werden, sondern auch der ganze zweite Jahrgang desselben zu gefaͤlliger Ansicht bereit

C H. F. Hartmann in Leipzig. Bestellungen nimmt darauf an T. Trautwein, in Berlin Breitestraße Nr. 8.

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. ĩ»2

Fingerzeig fuͤr das Publikum. Unter der Fluth der erschienenen Schriften uͤber die Cholera, welche wohl Manchem, sowohl Aerzten als Laien, die Wahl schwer machen duͤrfte, wird ein Fin⸗ gerzeig fuͤr das Publikum: welches das zweckmaͤßigste, brauchbarste und namentlich fuͤr Haus⸗ und Familien⸗ vaͤter belehrendste Werk uͤber diese fuͤrchterliche Krank⸗ heit sei, nicht am unrechten Orte sein. Wenn also

Werkes in Zweifel sein sollte, dem raͤth ein praktischer Arzt folgendes sich anzuschaffen: . Die bewaͤhrtesten und auf Autoritaͤten ge⸗ gruͤndeten Heilmethoden und Arznei⸗ Vorschriften uͤber die Cholera ꝛc. Von Dr. A. P. Wilhelmi. Mit cinem Vorworte von Dr. L. Cerutti, Professor der Mediecin und praktischem Arzte in Leipzig

Schreiber dieses hat sich das Werk selbst vor einiger Zeit angeschafft und gefunden, daß das Lob, welches Hr. Prof. Dr. Cerutti (ein bewaͤhrter und competen⸗ ter Richter) demselben in der Vorrede zollt, voͤllig in der Wahrheit begruͤndet ist.

Wilhelmi's Werk enthaͤlt alle Erfahrungen und Ent⸗ deckungen praktischer Aerzte uͤber die Cholera bis auf die neuesten Zeiten, so zusammengestellt, daß sie eine vortreffliche Uebersicht gewaͤhren; sodann ist das Capitel⸗

Demnaͤchst wird folgen die Geschichte Rußlands,

Simile se iner Handschrift. 1 Th!

Frankreichs und Großbritaniens.

I“ 1“

Krankheit sehr ausfuͤhrlich

uͤber die Diaͤt (das Verhalten) vor, bei und nach der

Haltung, fuͤr Literaturkundige, Kuͤnstler, Schauspieler

In meinem Verlage wird mit dem neuen Jahre

staͤndig auch bewaͤhrte Vorsichtmaßregeln, wi⸗ die Anwendung des Chlors, der Raͤucherungen sonstige Luftreinigungsnmittel angegeben.

Wer sich also das Wilhelmische Werk (c 1 Thl. 15 sgr. oder 2 Fl 45 Kr. Rheinl) anf kann fuͤglich jedes andere uͤber diesen Gega

entbehren. 1 Dr. E. E. Man Trautwein,

In Berlin zu haben bei T. e 8.

ö

MNeue Zeitschrift fuͤr 1832. Fuͤr das Jahr 1832 erscheinen: 2 * 20Q Leipziger Lesesru ch gesammelt in den besten literar schen Fru⸗ zaan

kauf ausgestellt in Leirzig durch Herrn C. H F.) mann, als Commissio air.

Gelehrsemkeit, Geschmack und Belesenheit de dacteurs lossen nichts Gewoͤhnliches, sondern em Außergewoͤhnliches und Gurtes von diesen woͤch in zwei aanzen Bocen in groß Oerav fuͤr dene bill aen Preis von 4 Thl. oder 7 Fl. 12 &.. Rheig) au kommenden Blattern erwarten Mt rolst cerheit laͤßt es si b behandten, daß sie ä nliche

und bald allgeme nen Betfall sich verdient hahen

den. Dahin soll wenigsten das Bestreben des

eurs gerichtet sein. Bll Buchhandiungen un

Postaͤmter nehmen Bestellungen auf die Leipz ge. sruͤchte an und liefern Probeblätter.

In Berlin nimmt darauf Bestellung on T Trautwein Breite Sraß. M.

In der Stuhrschen Buchhandlung in Bat zu haben (auch durch Hartmann in Elbing Erzaͤhlungen von W. Nebelitz. Entht Entfuͤhrungen, die Freunde, die Freier, der M hafte und der Schwede, letztere aus der 3e dreißigjaͤhren Krieges. Brochirt 1½¼ Thl. Jedidia Zeitschrift fuͤr Religion, Moral, gik, Geschichte und orientalische Literatur⸗ ausgegeben von F Heinemann, Dr Phil⸗ 1- Heft.

Von dieser Zeitschrift erscheint vierteliahtt Heft von 10 Bogen, auf weißem gr Svo Pavie einem sanbern Umschlage. Zwei Hefte machen Band, welcher mit Haupttitel, Ditelvignette und gister versehen, der Jahrgang außerdem nuch dem Bildnisse eines beruͤhmt gewordenen M. geziert wird. Der Preis des Jahrganges w Heften ist 5 Thl. Preuß. Courant. Das zweit erscheint noch in diesem Jahre, das dritte und Heft aber bis Ostern 1832. Leipzig, im Dezember 1832.

8 Wollbrm

In unserm Verlage ist so eben erschienen! allen Buchhandlungen zu haben (in Berlin bae Kecht, Bruͤderstraße Nr. 24, und in Wreietze Taschenbuch fuͤr Verlobte, und allen Begriff sind es zu werden. Fuͤr Det lands edle Soͤhne und Toͤchter. Vom A. Spiegels. Geb. 25 sgr.

Der ruͤhmlichst bekannte Hr. Verf. sagt Vorrede: „Wenn es wahr ist, daß haͤusliches die einzige Art ist, gluͤcklich zu sein, wenn nm⸗ dem guten Menschenherzen die ganze Fuͤlle des fuͤhlbar machen, und zum Vollgenuß darreichen und nur durch seine wohlthaͤtige Waͤrme der? zu seiner reinen, edlen Menschheit reift, dang es gewiß jedem Menschenfreunde willkommm diese eigentliche Menschenbestimmung recht kennen. 8 Dieses in seiner Art einzige Werkchen, koͤnne wohl mit Recht als angenehmes Weihnachtsg empfehlen.

Von demselben Verf. Belehrendes Tas buch fuͤr Kinder von 10 bis 14 Jahre zweckmaͤßigen Ausfuͤllung der von

Schule freien Stunden. 1832. Geb. 1

H. Voglersche Buchhandlung in P

In Kommission bei G. P. Aderholz in! ist erschienen und in der Stuhrschen Buchha in Berlin Schloßplatz Nr. 2, zu haben: Rursisch⸗Polnisches Kriegsspiel. Ein neues Gesellschaftsspiel fuͤr Jung und Alt. Gewiß eine angenehme Gabe fuͤr Jung u— zur Verkuͤrzung der langen Winterabende. Das gearbeitete Tableaur fuͤhrt die denkwuͤrdigsten Polnischen Aufstande betheiligten Personen in getroffenen Portraits auf, als: Kaiser Nikolaus fuͤrst Konstantin, Diebitsch, Paskewitsch, Chl Skrzynecky, Dwernicky, die Graͤfin Plater u ner die vornehmsten Schlachten und Gefechte bei Ostrolenka, Bialolenka, Grochow, Dohg Siedlze, die Todesfaͤlle des Großfuͤrsten Kon und des Feldmarschalls Diebitsch, einer kleinerer Scenen, wie die Abbildnug der N. juͤdischen National⸗Garde, der Krakusen, Kos Ueberfaͤlle und Feldlaͤger nebst dem Mittelstuͤ ches die Uebergabe von Warschau darstellt.

An alle Buchhandlungen wurde versendet, i lin an C. F. Plahn Jaͤgerstraße Nr. 37): Jagemann, c. F. von, Die Anforderungend an den Stand der Civilrichter. gr. 8vo. broch. Eine Schrift, welche wir wegen der Wichtizt Gegenstandes, wegen der Freistnnigkeit verbunde Maͤßigung, womit der Verfasser die jetzigen! maͤngel beleuchtet und Vorschlaͤge zu deren W rung gemacht hat, und wegen der nleuchtend haltvollen Darstellungsweise nicht allein den lichen Juristen, sondern uͤberhaupt allen Gebil dem Streben der Zeit nach Verbesserung Bo deten, mit Recht empfehlen koͤnnen. Frankfurt a M, im Oetober 1831.

Joh. Christ. Hermannsche Buchhan

„Das Dresdner Augusteum v. Becker, Homery bein, Beldnisse Sr. Mejestaͤt des Koͤnias geig v. Kruͤger erste Abdr, 41 der vorzaglichsten. P zus der Voissereschen Sammlung, Marie Kron Ternitten A m. sind zu sehr billigen Preisih,

behandelt; eben so voll⸗

gerstraße Nr. 44 kei Friedlander zu haben.

In- und Auslandes von Dr Carl Greif, zunshexemes

xisttrende Unternehmungen weit hinter sich zurdal

sicherten.

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gemeine

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Berlin, Freitag den 23sten Dezember

Amtliche Nachrichten. I3I3I 3

Ihre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin recht sind aus dem Haag hier wieder eingetroffen.

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8 X y.“ 8 Odessa, 2. Dez. Vorgestern wurde in der hiesigen Kathe⸗ drale für den verewigten Prästdenten von Griechenland, Grafen Capodistrias, auf den Wunsch seiner Freunde und Aller, welche sein Andenken ehren, ein feierliches Todtenamt gehalten. Se. Eminenz der ehemalige Metropolit von Adrianopel, Gerassim, verrichtete dasselbe, indem ihm mehrere Mitglieder der Russtschen nd Griechischen Geistlichkeit hiesiger Stadt asststirten, und hielt dem erlauchten Verstorbenen eine Leichenrede, welche nächstens i Griechischer, Russischer und Französischer Sprache im Druck scheinen wird. Das hiesige Journal fügt diesem Bericht hinzu: „Der Graf Capodistrias gehörte nicht ausschließlich seinem Lande; Rußland hat gerechte Ansprüche auf ihn; denn in dessen Dienst entwickelte er die edlen Eigenschaften, welche ihm den Rang eines der ersten Staatsmänner seines Jahrhunderts zu⸗ Europa und die Menschheit werden seinen Namen in ihren Annalen aufzeichnen. Die Geschichte unserer Zeit wird hre Blätter mit demselben schmücken und sorgfältig die Begeb⸗ nisse eines so schönen, durch einen ruhmvollen Tod gekrönten Le⸗ bens sammeln.“ 8

Warschau, 18. Dez. Heute wird hier das Namensfest Sr. Maj. des Kaisers und Königs feierlich begangen. Ge. Ex⸗ ellenz der Kriegs⸗Gouverneur, Graf Witt, hat für den Abend ine glänzende Soirée im Brühlschen Palais veranstaltet.

Im Namen Sr. Majestät macht die provisorische Regierung des Königreichs Polen Folgendes bekannt: „Da Sr. Majestät dem Kaiser von dem Oberbefehlshaber der aktiven Armee, Ge⸗ neral⸗Feldmarschall Fürsten von Warschau Grafen Paskewitsch don Eriwan, vorgestellt worden, daß das Bataillon des 6. Li⸗ ien⸗Infanterie⸗Regiments der Polnischen Armee, welches am 17. September d. J. in Krakau die Waffen streckte, sich gänz⸗ ich der Gnade des Monarchen unterworfen hat, so haben Aller⸗ höchstdieselben huldvollst geruht, dem genannten Bataillon voll⸗ ständige Verzeihung zu ertheilen und alles Vergangene der Ver⸗ gessenheit zu übergeben.“

Unterm 11ten November hat die provisorische Regierung des Königreichs Polen folgende Verordnung erlassen: „Um die Mißhelligkeiten zu beseitigen, welche in den Verhältnissen zwi⸗ schen Privatpersonen aus den Eingulden⸗Bankbillets, die wäh⸗ rend der Revolution in Umlauf gebracht wurden, entstehen könn⸗ ten, hat die Regierung es für nöthig erachtet, daß die besagten Billets außer Cours gesetzt werden. Deshalb hat sie beschlossen, daß vom 1sten Juni 1832 an diese Billets von den Regierungs⸗ Kassen nicht mehr angenommen werden sollen, und daß die Bank dieselben nur noch dis zum 1sten Dezember 1832 aus⸗ wechseln soll.“

Schon seit zwei Wochen erhält die Polnische Bank bedeu⸗ tende Zufuhren von Reis aus dem Auslande, den dieselbe, wie es heißt, durch öffentliche Licitation in ganzen Tonnen und Säcken, jedoch nicht unter 200 Pfund, veraäͤußern will.

Die Brücke zwischen Warschau und Praga wurde gestern wieder hergestellt, und um 3 Uhr Nachmittags hatte die Passage über dieselbe wieder begonnen.

Die Warschauer Zeitung macht die Bemerkung, daß in Polen, Litthauen und Gallizien mehr Israeliten, als Christen an der Cholera gestorben seyen.

Die Temperatur ist hier noch immer sehr mild wischen 3 6 Grad Wärme.

Fraukiei .

Pairs⸗Kammer. In der Sitzung vom 14. Denz. egte der Finanz⸗Minister den Tages zuvor von der Depu⸗ tirten⸗Kammer angenommenen Gesetz⸗Entwurf wegen der pro⸗ visorischen Forterhebung der Steuern bis zum 1. April vor. Bei der Dringlichkeit des Gegenstandes wurde sofort zur Prü⸗ fung desselben eine aus den Herzögen v. Cadore und v. Bassano, den Grafen v. Montesquiou, v. Chabrol und Clement⸗de⸗Ris, und dem Baron Mounier bestehende Kommission ernannt. Nachdem auch noch eine zweite Kommission mit der Untersu⸗ chung des Rechnungsabschlusses von 1829 beauftragt worden, wurden 11 Gesetz⸗Entwürfe, wodurch eben so viel Departements zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer, Behufs der Verbesserung der Landstraßen, ermächtigt werden, ohne irgend eine Debatte mit 90 gegen 3 Stimmen angenommen. Am Schlusse der Sitzung berichtete noch der Graf v. Bastard über 4, andere Gesetz⸗Entwürfe von örtlichem Interesse und stimmte für die Annahme derselben.

„Deputirten⸗Kammer. Die Sitzung vom 14. Dez. eröffnete Hr. Kératry mit einem Berichte über die Proposition des Hrn. Portalis wegen Abschaffung der Jahresfeier des 21. Januar. Er äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen:

und wechselt

„Es giebt eine traurige Wahrheit, die der menschliche Stolz um-⸗

sonst zu bestreiten suchen wuͤrde, naͤmlich diejenige, daß das Leben der Voͤlker, wie das der Einzelnen, Verirrungen und periodischen Anfaͤllen unterworfen ist, in denen sie gegen ihre eigene Natur zu handeln scheinen. Koͤnnen sie aber wohl mit Recht fuͤr die Thaten verantwortlich gemacht werden, die sie in diesem ee. Zu⸗ stande begehen, und muͤßte man nicht vielmehr, um den Ursachen derselben auf den Grund zu kommen, hoͤher hinaufsteigen? Wuͤrde man nicht in einer Reihefolge von fruͤheren Umstaͤnden den Keim L1I1“ I .“

solcher bellagenzmerther Katastrophen ünven? Eine dieser Kataskropgen V Kommission in Antrag gebrachten Abfassung, wonach es den

war, wie Sic wissen, m. H., der Tod eines ßuͤrsten, der, wenn er in einem anderenZeitalter, vielleicht gar in unseren Tagen, auf dem Throne gesessen haͤtte, aller Wahrscheinlichkeit nach, zu der Zahl der guten Koöͤ⸗ nige, die Frankreich besessen, gezaͤhlt worden waͤre.

emacht hat, so hat sie ihm andererseits auch viele Tugenden zuer⸗

annt, die sich mit unserer gegenwaͤrtigen Regierungsform gar wohl vertragen haͤtten. Der Streich, unter dem sein Koͤnigliches Haupt siel, widerhallt noch jetzt in ganz Europa. Die Folgen des⸗ selben waren unserem Lande selbst verderblich, denn bald sahen die besten Buͤrger ihre Namen in die Proscriptionslisten eintragen; so wahr ist es, daß es fuͤr die Voͤlker, wie fuͤr die Koͤnige, immer ge⸗ faͤhrlich ist, sich gegenseitig in einen Kampf auf Tod und Leben einzulassen. Es liegt in der Majestaͤt des Thrones, wie in der Ma⸗ jestät des Volkes, etwas Heiliges, das einen blutigen Streit zwi⸗ schen beiden nie ungeahndet laͤßt; wer von ihnen auch in dem Kampfe unterliegen mag, immer muß der Andere noch lange die Strafe da⸗ fuͤr tragen, daß er seine Hand mit Blut befleckte. Es ist nicht meine Sache, hier die That zu rechtfertigen oder zu verdammen, die zu der Gedaͤchtnißfeier des 21. Jonuar Anlaß gab; diese Auf⸗ gabe wuͤrde fuͤr mich zu schwierig seyn. Als der aͤltere Zweig der Bourbonen zum zweitenmale den Thron Frankreichs bestieg, glaubte er diese Feier durch ein besonderes Gesetz einfuͤhren zu muͤssen. That er wohl daran, und muͤssen wir dieses Gesetz auch nach der letzten Revolution noch ehren; Dies sind die beiden Fragen, die ich hier kurz untersuchen will. Es war um so unangemessener, anz Frankreich zu einer Suͤhne des 21. Januar zu berufen, als iejenigen, die ihm diese Schmach auflegten, neuerdings nichts ge⸗ tban hatten, um dem Blutvergießen Einhalt zu thun. Das Land fuͤhlte sich dadurch tief verletzt, und dies konnte nicht anders seyn, da uͤberdies noch das Gesetz, nach seiner ganzen Fassung, den Cha⸗ rakter jener erniedrigenden Bedingungen an sich trug, die der Sie⸗ er dem Besiegten aufzulegen pflegt. Wem aber gebuͤhrte der Sieg? Zun aͤchst den Elementen, dem ganzen verbuͤndeten Europa. Der Zte Artikel besagte ausdruͤcklich, daß zur Abbuͤßung des Verbrechens des 21ͤsten Januars 1793 im Namen und auf Kosten der Nation an einem naͤher zu bestimmenden Orte ein Denkmal er⸗ richtet werden solle, und der 4te Artikel verfuͤgte dasselbe, im Namen und auf Kosten der Nation, zum Andenken Lud⸗ wig's XVII., der Koͤnigin und der Madame Elisabeth. Dieselbe beleidigende Formel, im Namen und auf Kosten der Nation, wur⸗ de spaͤterhin bei der Einsetzung einer Versoͤhnungs⸗Feier fuͤr einen jungen Prinzen wiederholt, an dessen Tode die Nation gewiß un⸗ schuldig war. Es ist moͤglich, daß man im Jahre 1816 bei der Wahl jener Worte nicht das Volk absichtlich demuͤthigen wollte; nichtsdestoweniger machte die gewaͤhlte Form einen hoͤchst schmerz⸗ lichen Eindruck auf alle Gemuͤther. aebrigens, m. H, sind wir 3

diesem Augenblicke keinesweges Willens, dem Lande zu gebieten, daß

es seine Klagen uͤber ein Ereigniß einstelle, das auch wir aufrichtig bedauert haben; wir wollen nicht das ruͤhrende Monument in der Straße Anjou umstuͤrzen, nicht das bescheidenere Grabmal in Vincennes vernichten. Unsere Absicht ist bloß, dem Andenken an ein Ereig⸗ niß, das der Geschichte angehoͤrt, den Charakter einer oͤffentlichen Feier zu benehmen; wir wollen, daß, wie Jedermann ungehindert seinem Glauben anhaͤngen kann, Jedermann auch nach Gefallen dem Ungluͤcke seinen Tribut zolle. Gewiß kommt es Niemanden von uns in den Sinn, das heilige Gebiet des Gewissens in irgend einer Weise zu verletzen. Wollte man uns einwenden, daß auch unsere uͤberseeischen Nachbaren noch immer ihren 16. Febr. 1649 als einen Tag der Trauer begehen, so wuͤrden wir erwiedern, daß

sie sich zu dieser Gedaͤchtnißfeier frei bekannt haben, daß diese Feier

nicht unter denselben Verhaͤltnissen, wie bei uns, eingesetzt worden ist, und daß uͤberhaupt zwischen beiden Voͤlkern nicht eine so ge⸗ naue Aehnlichkeit besteht, daß hier wie dort dasselbe Verfahren beobachtet werden muͤßte Hierzu kommt noch, daß, wenn das Gesetz, auf dessen Abschaffung wir antragen, bereits eine fast zweihundertjaͤhrige Dauer haͤtte, wir die wahrscheinlich nicht verlangen wuͤrden. Auch haben wir in Erwäͤ⸗ gung gezogen, daß dieses Gesetz gegenwaͤrtig in seiner Anwendung um so ungerechter seyn wuͤrde, als es, dem Geiste der Erklaͤrung von Saint⸗Ouen und der Charte zuwider, dem Versprechen der Vergessenheit, unter dessen Buͤrgschaft die zweimalige Wiederher⸗ stellung der Monarchie stattfand, zuwiderlaͤuft. Aus allen diesen Gruͤnden, m. H., schlaͤgt die Kommission, die mich zu ihrem Be⸗ richterstatter gewaͤhlt hat, Ihnen die Annahme der von Herrn Por⸗ talis in Vorschlag gebrachten Maaßregel vor, indem sie dieselbe je⸗ doch auf den ersten Artikel des Gesetzes vom Jahre 1816 beschraͤnkt, da die uͤbrigen Artikel dieses Gesetzes bereits der That nach in Ausfuͤhrung gekommen sind; sie traͤgt daher amendementsweise auf folgende Abfassung an: „Das Gesetz vom 19. Jan. 1816 wird hier⸗ mit, insoweit es die Gedaͤchtnißfeier des 21. Januar 1793 betrifft, aufgehoben.“

Nach einer unerheblichen Debatte beschloß die Versammlung, sich mit diesem Gegenstande in ihrer Sitzung vom 17ten zu be⸗ schäftigen. Zugleich wurde bestimmt, daß gleich auf die Bera⸗ thung über das Avancement bei der Marine diejenige über das Gesetz wegen der Errichtung von Entrepots folgen solle. Der Handels⸗Minister legte hiernächst abermals 18 neue Gesetz⸗Entwürfe vor, wodurch die Departements der Ardennen, der Aube, der Charente, der Drome, des Eure und Loir, des Finisterre, des Gard, der oberen Garonne, des Lot und der Ga⸗ ronne, der Lozeère, der Mayenne, der Mosel, der Oise, der Ost⸗Pyre⸗ näen, der Sarthe, der beiden Sevres, der Somme und der Yonne (um des auf sie fallenden Antheils bei der Repartition der 3 ½˖ Mill. zur Beschäftigung der arbeitenden Klasse zu genießen) zur Ausschrei⸗

bung außerordentlicher Steuern von gleichem Betrage ermächtigt

werden. Durch 2 andere Gesetz⸗Entwürfe sollen in den Depar⸗ tements des Puy⸗de⸗Doôme, der Loire und der oberen Loire ver⸗ schiedene Territorial⸗Circumsecriptionen vorgenommen werden. An der Tagesordnung war jetzt die Fortsetzung der Berathungen über den Gesetz⸗Entwurf, wonach die Ehescheidung wieder einge⸗ führt werden soll. Hr. Berryer ließ sich auf Anlaß des 5ten Artikels im Allgemeinen gegen die Ehescheidung vernehmen und berief sich dieserhalb auf die Meinung eines anderen Deputirten, welcher unlängst geäußert hatte, die Ehescheidung sey nicht mehr oder minder zu rechtfertigen, als der Selbstmord, der in ge⸗ wissen Fällen gleichfalls als das einzige Mittel betrachtet werde, sich von einem unerträglichen Uebel zu befreien. Nim⸗ mermehr, fügte er hinzu, könne man doch die Freiheit des Selbstmordes gesetzlich anerkennen. Nachdem der Bericht⸗ erstatter, Hr. Odilon⸗Barrot, diese Ansicht bekämpft hatte, wurde der 5te Artikel des Gesetz⸗Entwurfes in der von der

Obgleich die 21 3 strenge Geschichte ihm eizerseits einige Irrthuͤmer zum Vorwurfe tiren zu laseen, angenommen.

Abstellung desselben

Ehelenten, die von Tisch und Bett geschieden sind, drei Jahre nach der Bekanntmachung des gegenwärtigen Gesetzes gestattet seyn soll, ihre Trennung m eine foörmliche Ehescheidung konver Ein (gestern erwähnter) Antrag des Hrn. Teste, wonach diese Konverston, insofern die Eheleute 3 Jahre lang von einander getrennt gewesen, sogleich zulässig seyn sollte, so wie ein anderer des Hrn. Mauguin, des In⸗ halts, daß in diesem Falle die Konversion erst 1 Jahr nach der Bekanntmachung des gegenwärtigen Gesetzes statt⸗ finde, wurden verworfen. Dem 6ten und letzten Artikel zu⸗ folge, soll künftig der 277ste Artikel des Civil⸗Gesetzbuches, wel⸗ cher die Tremnung nach gegenseitiger Einwilligung verbietet, so⸗ bald die Ehe 20 Jahre gedauert hat oder die Frau 45 Jahr alt ist, auf diejenigen Anträge keine Anwendung finden, die in die⸗ ser Beziehung innerhalb 6 Monaten nach der Bekanntmachung des gegenwärtigen Gesetzes formirt werden. Nachdem noch ver⸗ schiedene Zusatz⸗Artikel theils verworfen, theils von ihren Ver⸗

gegen 71 Stimmen durch. In der zweiten Wahl⸗Urne fanden sich in Folge eines Versehens 195 weiße und 70 schwarze Ku⸗ geln. Jedenfalls ist das Gesetz angenommen worden; es sollte sofort der Pairs⸗Kammer zugefertigt werden. Am folgendens Tage wollte die Kammer ihre Berathungen über das Lvancement bei der Marine beginnen.

Paris, 15. Dez. Vorgestern ertheilte der König dem Eng⸗ lischen und dem Sicilianischen Botschafter, so wie dem Schwe⸗ dischen und dem Belgischen Gesandten, Privat⸗Audienzen. Ge⸗ stern arbeiteten Se. Majestät mit den Ministern der Finanzen, des Handels und des öffentlichen Unterrichts.

Der Belgische Gesandte hat i den letzten Tagen mehrere Zusammenkünfte mit dem Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten gehabt, bei denen es sich, dem Vernehmen nach, um die projektirte Vermählung einer der Königl. Prinzessinnen mit dem Könige Leopold handelte.

Der Prästdent des Minister⸗Raths und der Kriegs⸗Minister werden, dem Vernehmen nach, morgen oder übermorgen die Mittheilungen der Regierung über die Lyoner Ereignisse in die beiden Kammern bringen.

Der Kriegs⸗Minister hat in einem Schreiben an den Prä⸗ fekten des Departements des Ain, Hrn. von Jussieu, der Natio⸗ nal⸗Garde desselben seine besondere Zufriedenheit mit dem Eifer und der Hingebung bezeugen lassen, die sie bei Gelegenheit der (Lyoner Ereignisse an den Tag gelegt haben.

Der General Lafahette hat gestern eine Proposition auf das Bureau der Deputirten⸗Kammer niedergelegt, worin er dar⸗ auf anträgt, daß man allen nach Frankreich geflüchteten Polen das Bürgerrecht ertheile.

Der Constitutionnel sagt: „Die Arbeiten der mit der Prüfung des Pairsgesetzes beauftragten Kommission sind noch immer in Dunkel gehüllt; inzwischen glaubt man im Palaste Luxemburg, die Kommission werde sich auf eine Auseinander⸗ setzung des Faktischen und auf eine Zusammenfassung der De⸗ batten der Deputirten⸗Kammer beschränken, ohne einen entschie⸗ denen Antrag zu machen. Die Majorität der Pairs⸗Kammer scheint dieses Verfahren zu billigen, indem es jene wichtige Frage ganz und unversehrt läßt.“

Der Moniteur berichtigt heute den Text der gestrigen Verordnung in Betreff der künftigen Civil⸗Verwaltung Algiers dahin, daß unter den Mitgliedern des Verwaltungs⸗Raths auch he Befehlshaber der Schiffs⸗Station eine Stelle einnehmen solle.

Der Courrier frangais wundert sich, daß, da der Moniteur doch gestern eine ausführliche Verordnung über Algier mitge⸗ theilt, derselbe noch immer über die Ernennung des Generals Savary zum Oberbefehlshaber von Algier schweige, während die⸗ ser schon abgereist sehn, um die Truppen zu inspiciren, die sich mit ihm einschiffen sollen. Ein anderes Blatt spricht von dem Plane zu einem Feldzuge, durch den man die Französische Herr⸗ schaft von Oran dis Konstantine befestigen wolle, und fügt sogar hinzu, der Herzog v. Orleans werde an diesem Feldzuge Theil nehmen; ein Theil der fruchtbaren Ebene von Metidja werde durch einen großen Kanal eingeschlossen werden, der von dem Flusse Muzafran (westlich von Algier) beginnen, sich bis zum Aratsch (östlich von der Stadt) erstrecken und zugleich zum Schutz gegen die Kabailen dienen solle.

Aus Algier wird vom 1sten d. M. gemeldet: „In der Umgegend von Bona soll es zwischen Idrahim Bey, der an der Spitze der Gebirgsstämme steht, und dem Bey von Konstantine zu einem Kampfe gekommen seyn, dessen Ausgang noch unbe⸗ kannt ist, da der Ueberbringer dieser Nachricht von dem Platze nach Algier eilte. Der Bey von Konstantine hatte vorher an den Scheik, den Kadi und den Mufti von Bona geschrieben und ihnen den Preis von 3 4000 Piastern angeboten, wenn man ihm Ibrahim Bey ausliefere. Der hiesige Aga hat um seine Entlassung nachgesucht, wie man glaubt, wegen des Ge⸗ rüchts, daß der General Berthézene, den der Aga außerordent⸗ lich verehrt, seinen Posten verlassen werde.“

Dem Temps zufolge, ist der Zustand von Allgier höchst traurig; die Armee, sagt er, sey demoralisirt, der Anbau werde vernachlässigt, und die Araber wären eine halbe Stunde weit von den Mauern der Stadt Herren des Gedbiets.

Der General Marquis von Caraman, welchen das Jour⸗ nal des Débats als einen der ausgezeichnetsten Offiziere der Französischen Armee bezeichnet, hat so eben eine Schrift über das Preußische Militair⸗System herausgegeben, das er, wenigstens zum Theil, auch in Frankreich eingeführt wissen will. -

Mehrere Opposttions⸗Blätter versichern, daß die Kosten für die neuen Anordnungen im Garten der Tutlerieen aus dem Bud⸗ get des Ministeriums des Innern bestritten würden.

Die Polnischen Generale Romarino, Langermann und Sznayde sind gestern hier angekommen.

Als vorgestern Abend im Theatre des Variétés das neue

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fassern zurückgenommen worden, ging das ganze Gesetz mit 194

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