Wiederholung desselben Vergehens zu einjährigem Gefängniß und
als eine Verbesserung ihres materiellen Wohlseyns. Es mußte
die Naturalisirung der einwandernden
Der Papst hat eine drohende Bulle gegen den hiestgen schismatischen Abbé Chatel erlassen, der sich den Stifter der so⸗ genannten Französisch⸗katholischen Kirche nennt, die Messe in Französischer Sprache liest, die Ohren⸗Beichte abgeschafft hat und die Unfehlbarkeit des Papstes leugnet.
Der Globe meldet, das Haupt der St. Simonianischen Lehre, Vater Enfantin, habe seine Söhne Bouffard und Hoart nach den südlichen Provinzen mit dem Auftrage geschickt, die verschiedenen Saint⸗Simonianischen Kirchen zu besuchen. Zwei andere Mitglieder wären beauftragt, die östlichen Provinzen zu durchreisen. .
ccge Apostolischer General⸗Vikar hat sich nach Algier ein⸗ geschifft.
Heute wird sich der Kassationshof mit dem Appellations⸗ Gesuche des Redakteurs der Tridune, Herrn Marrast, von dem Urtheile des Assisenhofes beschäftigen, wodurch derselbe wegen
Diffamation des Herrn C. Périer und des Marschall Soult zu sechsmonatlichem Gefängniß und einer Geldbuße von 3000 Fr. verurtheilt wurde. Herr Dupin d. Aelt. wird als General Pro⸗ kurator in dieser Sache das Wort nehmen. Der verantwortliche Geschäftsführer jenes Blattes, Herr Bascans, wurde gestern von dem hiesigen Asslsenhofe wegen Aufreizung zu Haß und Verach⸗ tung gegen die Regierung zu dreimonatlichem Gefängniß und einer Geldbuße von 1000 Fr. verurtheilt.
Der ALlssisenhof des Departements der Ober⸗Garonne hat in seiner Sitzung vom 9ten d. M. gegen den Redacteur der Gaͤzette du Languedoc, eines der vorigen Dynastie ergebenen Blattes, eine dreifache Verurtheilung ausgesprochen; derselbe wurde 1) wegen Beleidigung der Person des Königs zu halb⸗ jährigem Gefängniß und einer Geldstrafe von 1000 Fr., 2) wegen
1000 Fr. Geldbuße und 3) wegen Diffamation des Unter⸗Prä⸗ fekten von Saint⸗Gaudens zu dreimonatlicher Haft und einer Geldstrafe von 500 Fr. kondemnirt.
In der Kriegsschule zu Saint⸗Cyr ist eine kleine Meuterei
aͤausgebrochen; die Zöglinge widersetzten sich in Masse der Voll⸗ zZiehung des Reglements der Anstalt, das ihnen nicht militairisch genug erschien, verkannten die Autorität ihres Direktors und verwehrten ihm den Eintritt in ihre Säle. Vorgestern Abend sind eilf Zöglinge von der Gendarmerie hierher gebracht worden, um vor den Kriegs⸗Minister gestellt zu werden.
Das Journal „les Communes“ oder „le Courrier des Elec⸗ teurs“ ist mit der „Revolution“ vereinigt worden.
Briefen aus Barrelona vom 3ten d. M. zufolge, sind dort zwei Personen wegen eines beabsichtigten Mord⸗Anschlags auf den General⸗Capitain von Catalonten, Grafen von Espana, verhaftet worden.
— — Paris, 16. Dez. Die Lyoner Vorgänge haben, obgleich sie keine bestimmte politische Farbe an sich tragen, dennoch die Gährung vermehrt, die sich seit der letzten Revolution in den
niederen Volks⸗Klassen bemerklich macht. Diese letzteren, die an den Ereignissen des Juli einen so wesentlichen Antheil genom⸗
en, versprachen sich davon nicht sowohl politische Rechte, auf welche selbst die Mittelklasse, wie es die Lauheit der Wähler im Alllgemeinen beweist, nur einen sehr mittelmäßigen Werth legt,
aber der neuen Regierung bei dem besten Willen um so schwie⸗ riger seyn, diese Erwartungen zu erfüllen, als zu der eingetrete⸗ nen Stockung in Handel und Gewerbe sich noch die Nothwen⸗ digkeit gesellte, zur Bestreitung der erforderlichen außerordentlichen Ausgaben neue Hülfsquellen zu schaffen, unter denen denn die Erhebung der Personal⸗ und Mobiliar⸗Steuer nach der sogenann⸗ ten Quotität die ärmere Klasse, die bisher von dieser Auf⸗ lage ziemlich verschont geblieben war, hart betraf. Zwar hatte daneben die Regierung nichts verabsäumt, um durch öffentliche Bauten die brodtlosen Arbeiter zu beschäftigen; aber es konnte dessenungeachtet nicht ausbleiben, daß die verschiedenen politischen Parteien die Stimmung dieser letzteren für ihre Pri⸗ vatzwecke auszubeuten suchten und sich zu diesem Behufe, und um Vertrauen bei ihnen zu erwecken, um die Wette zu deren Adrokaten aufwarfen. So ist nun die Frage über die Verbesse⸗ rung der Lage der arbeitenden Klassen, zu deren Aufregung übri⸗ gens die St. Simonisten seit einiger Zeit das Ihrige beitragen, der Tummelplatz aller Parteien geworden. Lluch die Deputirten⸗ Kammer ist davon nicht verschont geblieben, wie solches die ver⸗ schiedenen, in den Bureaus bei Gelegenheit des Budgets aufge⸗ stellten Ansichten über die zweckmäßigste Vertheilung der Auf⸗ lagen beweisen. Hier arbeitet man nämlich dahin, die Ausgaben auf das äußerste zu beschränken, einen Theil des Tilgungs⸗Fonds einzu⸗ ziehen, die im vorigen Jahre votirten 30 pCt. als Jusatz zu der Grund⸗ Steuer provisorisch fortbestehen zu lassen und dagegen die vor⸗ züiguich auf der ärmeren Klasse lastende Salz⸗ und Getränk⸗ Steuer, so wie auch die Personal⸗ und Mobiliar⸗Steuer, wesent⸗ lich zu ermäßigen. Diesem Allem widersetzt sich das Ministe⸗ rium, das, ohne geradezu den unteren Klassen eine Erleichterung verweigern zu wollen, doch weder den Kredit der Rente durch eine theilweise Einziehung des Tilgungs⸗Fonds schwächen, noch das Grund⸗Eigenthum ferner mit jenen 30 Zusatz⸗Centimen be⸗ lasten, noch auf diejenigen indirekten Steuern verzichten will, die, wie die Salz⸗ und die Getränk⸗Steuer, zu den einträglichsten gehören, und deren Abschaffung die ganze Oekonomie des Einnahme ⸗Budgets verändern würde. Wie endlich die⸗ ser Kampf so entgegengesetzter Finanz⸗Theorieen ausfallen werde, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit voraussehen; der Widerstand aber, den das Ministerium schon jetzt bei den Vorposten⸗Gefechten über die Bewilligung der drei Steuer⸗Zwölftheile erfährt, wo es die Verwerfung des Berryer⸗ schen Antrages, den verlangten Kredit auf 313 Millionen herab⸗ zusetzen, nur mit einer sehr schwachen Majorttät durchzusetzen vermochte, deutet auf eine noch hitzigere Debatte bei der Bera⸗ thung über das Budget selbst und über die Hauptfragen, die sich an dasselbe knüpfen. Die Entscheidung dürfte davon abhängen, ob das Interesse des Grundbesitzes und der Renten⸗Speculation, das in der Deputirten⸗Kammer sehr mächtig ist, den Sieg da⸗ von tragen, oder ob die Besorgniß, daß man die unteren Klassen durch die Verwerfung der auf ihre Erleichterung abzielenden An⸗ träge allzu sehr reizen möchte, einen Theil der schwankenden Deputir⸗ ten im Augenbicke der Entscheidung zu den Fahnen der Opposition her⸗ überführen wird? Der erstere Fall ist, meiner Meinung nach, der wahr⸗ scheinlichere, und es früge sich alsdann nur noch, welchen Eindruck er auf die arbeitende Klasse hervorbringen wird. Unterdessen bewei⸗ sen die neuerlichen Vorgänge in der Deputirten⸗Kammer, die sogar wieder zu einem Duelle führten, daß die gereizte Stim⸗ mung der Parteien noch fortdauert. Auch im Theater der Variétés fand dieser Tage bei Keffctuog. des Stücks: „die Gräben der Tuilerieen,“ ein tumultuarischer Auftritt statt, der die Hartnäckig⸗ keit beweist, womit die Parteien jedes vermeintliche Seg⸗ der Regierung auszubeuten suchen. — Der Lafayettische Antrag auf
darüber in meinem nächsten Schreiben. S Großbritanien und Irland. “
London, 16. Dez. Dem Standart zufolge, hat am vorigen Sonnabend, bevor also noch die neue Reform⸗Bill in das Unterhaus kam, abermals zwischen dem Grasen Grey und dem Lord⸗Kanzler einerseits und dem Grafen Harrowby, Lord Wharncliffe und Marquis von Chandos andererseits, eine Kon⸗ serenz stattgefunden.
Die Times giebt nunmehr den vollftändigen (9—10 ihrer Kolumnen ausfüllenden) Text der neuen Reform⸗Bill und fügt Folgendes hinzu: „Es dürfte unsern Lesern nicht uninteressant seyn, in einer summarischen Uebersicht die Veränderungen, welche mit der neuen Bill im Vergleich zu der früheren vorgenommen worden sind, vor Augen zu haben. Es sind folgende: 1) Das Schema A enthält dieselbe Anzahl von Burgflecken, aber nicht ganz dieselben Orte, wie früher. Die Anzahl beläuft sich auf 56; aber 5, welche früher auf Schema A standen, sind auf Schema B, und 5, weiche auf Schema B standen, auf Schema A übertragen worden. 2) Die Zahl der Burgflecken auf Schema B ist von 41, wie ste in der letzten Bill war, auf 30 verringert worden. Folgende Burgflecken, welche vormals auf Schema B standen, befinden sich jetzt nicht mehr darauf: Aldborough, Amersham, Bodmin, Bridport, Buckingham, Chip⸗ penham, Cockermouth, Dorchester, Evesham, East⸗Geinstead, Guildford, Honiton, Huntingdon, Lymington, Maldon, Marl⸗ borough, Great⸗Marlow, Okehampton, Richmond, Sal⸗ tash, Sudbury, Thetford und Wallingsord. Davon sind Aldborough, Amersham, East⸗Grinsthead, Okehampton und Saltash auf Schema A übertragen worden; die übdrigen behal⸗ ten natürlich nur 2 Mitglieder. Beide Schemata sind in Folge der Veränderung des Grundsatzes umgestaltet worden. Anstatt daß früher in beiden Listen 97 Plätze nach Maaßgabe ihrer Be⸗ völkerung aufgenommen worden waren, befinden ssch jetzt 86 auf denselben, und zwar die, welche in Bezug auf die Zahl ihrer Häuser und den Betrag ihrer direkten Abgaben als die unbedeu⸗ tendsten ermittelt wurden. 3) Schema D ist ebenfalls durch eine Hinzufügung von 12 Mitgliedern, welche die durch die neue Bill offen gelassenen 23 Stellen ergänzen, bedeutend anders gestaltet worden. 4) Durch diese Veränderungen wird England jetzt 500 Repräsentanten haben, anstatt daß es deren bei der früheren Bill nur 477 hatte. 4) Wir brauchen nicht zu bemerken, daß Sche⸗ ma C durch die 12 Städte vergrößert worden ist, welche bei Schema D ausgefallen sind. 6) Die frühere Bill bestimmte, daß Kommissa⸗ rien ernannt werden sollten, um nach Annahme der Bill die Gränzen der Burgflecken in Schema B festzustellen. Bei der gegenwär⸗ tigen Maaßregel macht der Bericht jener Kommissarien, der be⸗ reits fertig seyn muß, bevor die Bill in den Ausschuß geht, ei⸗ nen Theil der Bill selbst aus. 7) Die Freisassen der Städte und Burgflecken, welche in sich selbst Grafschaften sind, behalten
jetzt ihr Wahlrecht ungestört. In der letzten Bill waren sie auf ihre resp. Städte beschränkt und der Bedingung des Hausbestz⸗ zes unterworfen. Die Freisassen behalten das Wahlrecht auch nach dem Ableben des gegenwärtigen Besitzers, wenn das Frei⸗ sassenthum einen jährlichen Rentewerth von 10 Pfund hat. 8) Die Klansel, welche einem Pächter, der 50 Pfund Pacht bezahlt, das Wahlrecht giebt, und die in der vo⸗ rigen Bill auf den Antrag des Marquis von Chandos beseitigt wurde, ist jetzt wieder hergestellt worden. 9) Jedes Haus von einem jährlichen Werthe von 10 Pfund, was es auch immer an Abgaben bezahlen mag, giebt dem Besitzer das Wahl⸗
recht, vorausgesetzt, daß es gehörig einregistrirt worden ist, daß der Besitzer sich bereits 12 Monate vor einem noch festzusetzen⸗
den Tage im Besitz desselben befunden hat, und daß er seine Armen⸗Taxe und seine direkten Abgaben bis zu einer gewissen Zeit vor der Wahl richtig bezahlt hat. — Der einzige Unter⸗ schied, welcher außerdem noch zwischen den beiden Bills besteht, ist der, daß früher die Privilegien der Freisassen nach dem Tode derselben aufhören sollten, jetzt aber in dieser Beziehung Alles auf dem alten Fuß bleibt.“
Der Courier sagt bei Gelegenheit obiger Mittheilung: „Wir wünschen, daß die Times uns gesagt hätte, was sie von der Veränderung in Bezug auf die Freisassen denkt. Die Morning⸗Chroniecle stimmt mit uns in der Ansicht über⸗ ein, daß es auf keinen Fall eine Verbesserung der früheren Bill ist; die Times aber giebt gar keine Meinung darlder ab. Uns scheint es eine Art von Konzession, die man den anti⸗reformi⸗ stischen Pairs gemacht hat, welche der Meinung gewesen seyn mögen, daß, wenn die erblichen Rechte der Freisassen angegriffen würden, auch die Erblichkeit der Pairs nicht mehr sicher seyn möchte. Es ist vermuthlich der furchtsame Gedanke gewesen, daß, wenn der Geist der Neuerung sich in einem Fall als nütz⸗ lich und zweckmäßig erwiesen hätte, man denselben auch auf ei⸗ nen anderen in Anwendung zu bringen geneigt seyn möchte; und deshalb mögen sie geglaubt haben, daß erbliche Schuhflicker eben so nothwendig seyen, als erbliche Pairs. Die anti⸗reformistischen Lords haben in dieser Angelegenheit höchst thöricht gehandelt; denn sie müßten doch einsehen, daß, wenn in einem reformirten Parlamente die Veränderung in Bezug auf die Freisassen als schädlich anerkannt würde, man keinen Anstand nehmen würde, dieselbe abzuschaffen, und die Freude, welche sie jetzt über die Aufrechthaltung der Ecblichkeit der indirekt legislativen Rechte der Freisassen empfinden, würde ihnen dann wenig genützt haben. Wer, außer den Rotunda⸗Vagabunden, die sie selbst ermuntert haben, hat jemals daran gedacht, die gefährliche Lehre von der Nicht⸗Erblichkeit der Pairie laut werden zu lassen.“
Der Herzog von Wellington soll sich zwar in der Besserung
befinden, ist jedoch so angegriffen, daß er sich erst nach Neujahr e. Marle vnd vbe os Kabeck e sesete marden
im Stande sehen wird, den Sitzungen des Oberhauses beizu⸗ wohnen, weshalb auch sein angezeigter Antrag auf die Belgi⸗ schen Angelegenheiten vorgestern Abend bis nach den Ferien aus⸗ gesetzt wurde. Dagegen ist der Herzog von Newcastle genesen und wird nächstens wieder öffentlich 1
Es ist ein Armee⸗Befehl ergangen, daß alle auf Urlaub von ihren auswärts garnisonirenden Regimentern abwesende Offi⸗ ziere zu denselben zurückkehren sollen, vornehmlich nach Indien, wo man Bewegungen von Seiten der inländischen Fürsten zu besorgen scheint. . 1
Eine Deputation der Seidenarbeiter von Bethnal⸗green und Coventry ist hier bei Lord Auckland, Prästdenten des Handels⸗ Amts erschienen; man ist nicht ohne Besorgniß vor Umuhen unter denselben.
Es ist ein Prospektus zu einer im Oktober 1832 in Dur⸗ ham zu eröffnenden Universttät erschienen.
Bekanntlich war das Dampfboot „Lord Blayney“ mit 200 Matrosen, die zu Liverpool angeworben wurden, von da nach Belle⸗Isle abgegangen. Die Agenten Dom Pedro's hatten den
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Polen ist gestern in den ö11I111““
Tra tschiffen gebraucht werden, um Port
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Seeleuten 1he ee sie sollten bloß zum Dienste auf Britischen
“
ter aus Rio⸗Janeiro nach Europa abzuholen; kaum aber wan man aus dem Irländischen Kanal, als die Offiziere die Täur schung aufgaben und geradezu erklärten, es gehe nach Bell⸗Isle⸗ Nun wurden die Matrosen unruhig; und als ein Sturm das Schiff nach Milford⸗Haven verschlug, ging die ganze Mannschast mit Sack und Pack ans Land und erklärte, ste wolle nur unten Alt⸗Englands Flagge dienen. In Milford verkauften sie alle ihre Habseligkeiten und wollen nun über Land nach Liverpool zurüch Die Behörden haben einen Theil der Zollbeamten dort landen lassen, um die Ruhe zu erhalten. Dom Pedro's Agenten wur, den vor Gericht examinirt; es ergab sich aber, daß die Britischen Beamten Jenen durch die Finger gesehen hatten. —
Der Précurseur widerspricht der vom Courier mitge⸗ theilten Nachricht, daß der Marschall Bourmont in Spanien gelandet seh, um daselbst eine rohalistische Legion zu bilden welche einen Versuch machen sollte, eine Contre: Revolution in Frankreich zu Stande zu bringen. „Der Marschall“, sagt je⸗ nes Blatt, welches als das ofsizielle Organ der Kartistischen Partei angesehen werden kann, „besindet sich fortwährend im Nizza und denkt nicht daran, sich nach Spanien zu begeben.“
In der Gegend von Bath hat sich, wie der Courler berich⸗ tet, folgendes seltsame Phanomen ereignet. Ein Tagelöhner ging am vergangenen Donnerstag, den 8ien d. M., früh um halb 6 Uhr nach Landsdown an seine Arbeit; es war noch ganz finster; aber plotzlich wurde es heller lichter Tag; er schaute auf und sah den Himmel eine Minnte lang von einem flimmernden feurigen Schein er⸗ glänzen; dann wurde es wieder eben so finster, als vorher. Ep schien ihm, als wären Flammen aus dem Firmament hervorge⸗ brochen. Zwischen Fome und Maiden⸗Bradley wurde dasselbe Meteor von einem Weymouther Fuhrmann beobachtet, zu Midford von dem Zoll⸗Einnehmer, dem es die Gestalt einer Glocke und die Höhe eines Mannes zu haben schien; eine Vier⸗ telmeile weiter wurde es von zwei Männern gesehen, welche Füße, wie die eines Menschen, an demselden bemerkt haben woß len. Die Frau des Zolleinnehmers, welche noch im Bett lag, sah das Zimmer 8 ch von einem hellen Glanz erleuchtet. Zu Brislington fuhr es bei einem Kärrner mit dem Geräusch eintz Wagenrades vorüber, und man fand das Gras an dieser Stelle versengt. Anderen Personen zu Devizes, Hinton und Milford erschien es in der Gestalt eines Theekessels, eines Mannes, einet großen Feuers; Einige wollen es auf die Erde herunterfahren und sich wieder erheben, Andere an ihnen vorbeifahren gesehen häaͤben, wobei sie vor Hitze umkommen zu müssen glaubten. Diet Phänomen wurde auch noch an vielen anderen Orten um die⸗ selbe Zeit beobachtet. 1
Halifaxr⸗Zeitungen vom 21. Nov. melden, daß der Verlust, welchen die Insel St. Vincent durch den Orkan vom 11. August erlitten hat, jetzt desinitiv auf 103,420 Pfs. Sterling abgeschätzt ist.
Nach Briefen aus Pernambuco vom 28. Okt., sind in Folge der neuesten Unruhen zu Rio Janelro 1500 — 2000 Pec⸗ sonen daselbst verhaftet worden.
NMiedeilahde
Aus dem Haag, 18. Dez. In Folge der beim Devparte⸗ ment für die inneren Angelegenheiten stattgesundenen Verände⸗ rungen ist Hr. van Vollenhoven, bisheriger Admimstrator des Innern, der National⸗Industrie und der Schuttereien zum Ge⸗ neral⸗Secretair jenes Departements ernannt worden.
Der General⸗Lieutenant Meyer, Befehlshaber der 3ten In⸗
82
kommen.
Man schlägt die Zahl der, jetzt im aktiven Dienst stehen⸗ den Nordbrabanter Buͤrgergarden auf 6500 Mann an, die aus zwei Bataillonen aus den Städten und sechs vom platten Lande bestehen, und haben sich die Dienstpflichtigen durchgehends musterhaft gestellt. Zwet Compagnieen derselben werden nach Leeuwarden in Friesland geschickt, zur Ablösung von dortigen nach dem Helder bestimmten Bürgergarden.
Da die Belgier in Hasselt die von Herzogenbusch nach
Mastricht bestimmten Waaren anhalten, so hat General Dibetz in Mastricht auch die Durchfuhr Belgischer Erzeugnisse durch diese Festung verboten. Demnach müssen Steinkohlen oberhalb Mastrichts ausgeschifft und auf Wagen nach Ruremonde und Venlo gebracht werden. Die Folge hiervon ist, daß die dort herum wohnenden Leute die Alleen, Schlagbäume u. s. v. niederhauen, um sich Feuerung zu verschaffen. — — Amsterdam, 17. Dez. Die hoͤheren Course, welche hier im Laufe dieser Woche von London und Paris eingingen, uͤbten auf hiesiger Boͤrse einen guͤnstigen Einfluß auf fast alle Staatspa⸗ ptere aus; fuͤr Hollaͤndische wirkliche Schuld gehen noch fortwaͤh⸗ rend Auftraͤge aus England ein, wodurch dieses Effekt in den letz⸗ ten Tagen ziemlich fest auf 40 ¾ pCt. stehen bleibt. Man hat auch hier einen Versuch gemacht, von der neuen Paͤpstlichen Anleihe bei dem Hause Rothschild, einige Obligationen anzubringen, doch es scheint, daß sich noch wenig Nehmer gefunden haben. Das Dis⸗ konto erhaͤlt sich niedrig und Geld wird gegenwaͤrtig in Leihungen und Prolongationen zu 5 Ct. ausgeboten. — Der gestrige Getrei⸗ demarkt zeichnete sich wieder nicht durch lebhaften Umsatz aus. Al⸗ ter Weizen wurde durch Verbraucher zu den letzten Preisen abge⸗ nommen; neuer rother und weißer konnten dagegen nur niedrigert Preise holen. Preußischer Noggen kömmt noch stets selten vor und wird auf feste Preise gehalten; getrockneter aber wuͤrde nur zu nie⸗ drigeren Coursen anzubringen gewesen seyn. In Gerste fiel wenig vor und mit Hafer war es flau. Folgende Preise sind bezahlt: fuͤr 120pfpnd alten hunten Polnischen Weizen 328 Fl.; 124pfuͤnd. ge⸗ ringen dito 325 Fl.; 126pfuͤnd alten melirten Koͤnigsberger 330 Fl.; 120 pfüỹnd. alten Rostocker 340 Fl.; 128. 130pfůuͤnd. neuen Rhein Weizen 310. 315. Fl. Fuͤr 118pfuͤnd. Archangel Roggen bei einzelnen Lasten 184 Fl.: 79. 90fuͤnd. feinen Hafer 100.120 Fl.
Antwerpen, 17. Dez. Seit gestern sind die Rheden von Auf ersterer befinden sich jetzt statt 3Z, 10 Kanonierböte, und heute ist noch das Dampfschiff „Curagao“ hinzugekommen; auf letzterer, wo sich nur ein Kanonierboot befand, liegen jetzt deren 3. —
Der Russische Konsul hierselbst, Hr. Agie, hat seit dem 12ten d. M. das Russische Wappen wieder über seiner Thür be⸗ festigen lassen.
Brüssel, 17. Dez. Nachdem in der gestrigen Sitzung der Repräsentanten⸗Kammer der Gesetz⸗Entwurf über die Waffen⸗Ausfuhr angenommen worden war, legte der Finanz⸗ Minister ein Gesetz vor, wodurch der Austausch der Empfang⸗ scheine der Anleihe von 12 Millionen gegen die Obligationen, der eigentlich am 31. Dez. d. J. bewerkstelligt seyn sollte, bis zum 31. Jan. k. J. freigestellt wird. Der Austausch der Em⸗ pfangscheine der Obligationen der Anleihe von 10 Millionen ge⸗ gen entsprechende Obligationen soll alsdann am 1. Febr. begin⸗ nen. Der Entwurf wurde zum Druck verordnet.
Gestern wurde in der Kirche St. Gudule das Te deum zur Feier des Gedurtstages des Königes und des Friedens⸗Traktates gehalten.
N
ugiesische Regimen⸗
Namur
“
vom 16ten d.: „Morgen wird
Man schreibt aus
fang des neuen Jahres sich auf kurze Zeit nach Italien begeben,
fanterie⸗Diviston zu Felde, ist vorgestern in Amsterdam ange⸗
has erste Aufgebot der Bürgergarde unserer Provinz aufgelöst verden. Eine Versügung des Kriegs⸗Ministers vom 14ten d. gt, daß die Bürgergarde von Namur sogleich, und zwar für mmer, aufgelöst werden solle.“ n
HDeutschland.*)
München, 18. Dez. (Nürnberger Korrespondent.) dem Vernehmen nach, wird Se. Majestät der König mit An⸗
1u“
m des für Seine Gesundheit so zuträglichen dortigen Küma's u genießen. — Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Hildegarde sefindet sich fortwährend auf dem Wege der Besserung. — Die erlängerung der Stände⸗Versammlung bis zum 20sten d. M. oll ihren hauptsächlichsten Grund darin gehabt haben, daß die Kegierung beabsichtige, den Entwurf des Kriminal⸗Prozesses noch sur Vorlage zu bringen. Der Tag, an welchem der Landtags⸗ bschied publizirt werden wird, scheint noch nicht bestimmt i seyn. sehn, iel, 20. Dez. Seine Hoheit der Kurprinz und Mit⸗ ggent haben den provisorischen Vorstand des Kriegs⸗Ministeriums, Heneral⸗Major von Hesderg, zum Keiegs⸗Minister ernannt. Man meldet aus Hanau vom 13. Dez.: „Kaum erfuhr je hiesige Bürgerschaft, daß Se. Königl. Hoheit der Kurfürst, on seiner Reise nach Baden⸗Baden zurückgekommen, einstwei⸗ u in Frankfurt verweile, so sendete sie an Höchstdenselden eine eputation, welche unter Anderem dem geliebten Landesvater den Punsch vortrug, unsere Stadt mit seiner Gegenwart zu beglük⸗ n. Dieser Bitte hat zwar sofort nicht Statt gegeben werden innen; allein wir haben Hoffnung, daß gegen das Frühjahr der kurfürst wieder zu Philippsruhe seine Residenz aufschlagen dürfte.“
In der gestrigen Sitzung der Stände⸗Versammlung übergab
er Landtags⸗Kommissar und provisorische Vorstand des Mint⸗ eriums des Innern, Herr Regierungsrath Eggena, folgende tklärung: “ 1
„Die hochansehnliche Staͤnde⸗Versammlung hat von der Staats⸗ kegierung eine spezialisirte Darstellung des Thatbestandes begehrt insichtlich der am Abende des 7ten d. M. erfolgten Verlesung der ufruhr⸗Akte und der hierauf eingeschrittenen militatrischen Macht. Die Staats⸗Regierung erkennt sehr wohl, wie wesentlich sie löst dabei betheiligt sey, daß die Behoͤrden von der ihnen zur Auf⸗ chthaltung der oͤffentlichen Ordnung anvertrauten Gewalt nur einen chtigen Gebrauch machen. Deshalb hat man bei dem fraglichen porfalle aus eigenem Antriche sich beeilt, im administrativen Wege bn dem Benehmen der Behoͤrden und der Befolgung der ge⸗ zlichen Vorschriften sich nach allen Richtungen hin thunlichst zu rgewissern. Von diesen Thatumstaͤnden ist auf solchem Wege be⸗ its Kenntniß erlangt worden; doch fehlt noch eine vollstaͤndige ebersicht ihrer Zeitfolge und ihres inneren Zusammenhanges. Auch d die Angaben der Behorden selbst nicht allenthalben im Ein⸗ uge erschienen. Die daher mit Ruͤcksicht auf die Bestimmung 3 §. 47 des Staatsdienst⸗Gesetzes angeordneten disciplinari⸗ en Voruntersuchungen haben einen raschen Fortgang. Gleich⸗ itig sind die Gerichte von den betreffenden Ministerien auf⸗ sordert worden, auf alle Weise die Untersuchung zu be⸗ hleunigen und namentlich bis zu deren Schlusse das mit kselben beauftragte Gerichts⸗Personal von anderen Geschaͤf⸗ n, so weit es noͤthig, zu entbinden, nicht minder die etwa Fforderliche Aushuͤlfe, dem §. 4 des Gesetzes vom 1. Juli d. J. maͤß, alsbald zu beschaffen. — Da die genaueste Ermittelung des nzen Vorganges nebst seinen Veranlassungen und Folgen den Ge⸗ nstand dieser gerichtlichen Forschungen und Vernehmungen aus⸗ cht, so hat jene administrative Untersuchung nur das Material gerichtlichen Untersuchung zu sammeln, und es darf der letzteren f keine Weise vorgegriffen oder ihr Erfolg durch voreiliges Ver⸗ ütbaren des Untersuchungsstoffes vereitelt werden. Wie viel die
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1 98 4 9 1ö1““ Maj. und dem Staate geleistet, zum Senator Großkreuz des Sct. Georgs⸗Ordens ernannt.
Modena, 10. Dezember. Der Herzog hat mittelst Hand⸗ schreibens vom gestrigen Tage den Kammerherrn und Staatsrath, Grasen Riccini, statt des Marchese Coccapari, der seine Entlassung genommen hat, zum Minister und Gouverneur von Modena ernannt.
Florenz, 13. Dez. Die neuesten Nachrichten aus Pisa über die Krankheit Ihrer Kaiserl. Hoh. der regierenden Frau Großherzogin lauten sehr beruhigend; seit dem 10ten d. ist in dem Husten und in dem Fieber eine bedeutende Linderung ein⸗ getreten.
Rom, 10. Dez. Se. Heiligkeit hat mittelst eines Brevés dem Marchese von Stacpool wegen seiner Verdienste um die Re⸗ ligion, für sich und seine Nachkommen den Titel eines Herzogs mit allen daran haftenden Ehren und Privilegien ertheilt.
Der Päpstliche Vikar, Kardinal Zurla, hat durch eine Be⸗ kanntmachung vom 6ien d. die Gläubigen der Hauptstadt auf⸗ gefordert, sich in diesen Zeiten der öffentlichen Noth an die Mut⸗ ter Gottes mit ihren Gebeten zu wenden, damit diese den wohl⸗ thätigen Absschten Sr. Heiligkeit Gelingen schenke. Zu diesem Behufe werden vom 11ten bis zum 15ten d. die wunderthätigen Marienbilder in den hiesigen Kirchen ausgestellt seyn.
Am 30sten v. M. wurden in dem Palaste Monteritorio un⸗ ter freiem Zutritt des Publikums diejenigen Nummern der kon⸗ solidirten elten und neuen Staats⸗Rente, welche im nächsten Jahre getilgt werden sollen, durch das Loos gezogen.
— Ein (von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes) Schreiben aus Rom vom 4. Dez. enthält Nachstehendes: „Am 20sten v. M. empfing der heilige Vater auf das allerhuldreichste den hiesigen Königl. Preußischen Minister und zu gleicher Zeit den Hrn. v. Martens, Königl. Preußischen Gesandten in Flo⸗ renz; beide Minister waren von ihren Gemahlinnen beglettet. Die Audienz fand im Cassino des Vatikans statt. Dieses zier⸗ liche unter Pius IV. von Michael Angelo ganz aus Marmor erbaute Gebäude war ganz außer Stand gesetzt und ist jetzt neu eingerichtet worden. Es ist eines der schönsten Landhäuser und wird hier seltsam genng mit dem Deutschen Worte „Kaffee⸗ haus“ bezeichnet. — Am 25. Nov. werden vom hiesigen Hofe die Neujahrwünsche oder sogenamten lettere di buone feste an die respektiven Höfe abgeschickt. Nach einer laugen Unter⸗ brechung ging auch diesmal einer nach Portugal an Dom Mi⸗ guel ab. — Zu den interessanten Begebenheiten des Tages ge⸗ hört die Verhaftung des letzten Generals der Franziskauer, wel⸗
dieser Zeit wählt man auf eben so lange einen Vikar⸗General. wechselt das ab. Der General residirt beständig in Italien, der General⸗Vikar, wie jetzt der Fall ist, immer in Spanien.
ßerdem bedeutend durch einen großen Ruf von Frömmigkeit und Gelehrsamkeit. Die Begierde, zu wissen, ob seine Verhaftung eine Folge angeschuldigter Hereste sey, oder ob ihm andere Ver⸗ gehungen zur Last gelegt werden, ist daher sehr groß. Derselbe Kreis von Personen, welcher mit besonders lebhaftem Antheil die⸗ ses Ereigniß betrachtet, ist auch durch die bevorstehende Ankunft des berühmten Abbé de la Mennais sehr angeregt, wel⸗
[cher nach Rom kommen will, um sich und seine Schriften zu
anderer Rücksicht noch interessantere Person hofft man ebenfalls bald hier zu sehen: Rammo⸗ hun Roy. Der Kronprinz von Baiern wird erwartet,
vertheidigen. Eine in
efriedigung einer nicht ganz bedachtsamen Neugierde hierbei scha⸗ n koͤnne, leuchtet gewiß selost dem minder Sachkundigen ein. Ins⸗ ondere aber erachten sich die betheiligten Ministerien keinesweges rufen, den Gerichten, welche in dem vorliegenden Falle nicht nur er die gegen Privatpersonen vorliegenden Anschuldigungen, son⸗ en auch uͤber etwaige Dienstvergehen erkennen werden, spezielle ünstruktorien, wozu die von der Staͤnde⸗Versammlung gestellten agen eine Grundlage abgeben wuͤrden, zu ertheilen, oder die Un⸗ fangenheit irgend einer Behoͤrde durch einen praͤoccupirenden influß zu stoͤren oder auch nur zu verdächtigen. Eben so wenig rf ein Ministerium mittelst offizieller Bekanntmachung von Ver⸗ ltungsvorschriften Vermuthungen aussprechen oder Thatsachen zu ggeriren scheinen, welche vielleicht im Wege der gerichtlichen tersuchung einen ganz anderen Charakter annehmen werden, wie ses bereits sich hinsichtlich einzelner Umstaͤnde ergeben hat. — brigens glaubt die Staats⸗Regierung, im Bewußtseyn einer ge⸗ den und offenen Handlungsweise, welche ohne Neben⸗Ruͤcksicht r das allgemeine Beste bezweckt, mindestens darauf vollen An⸗ üch zu haben, daß hier eine von wechselseitiger Achtung be⸗ sigte wuͤrdige Haltung beobachtet und nicht etwa durch irgend weiteres Ansinnen, welchem man zu genuͤgen sich außer Stande hlen wuͤrde, eine vorhandene Spannung der Gemuͤther genaͤhrt er gar gesteigert werde und augenblicklicher Eintrag geschehe dem sehen der Regierung, uͤber dessen Erhaltung dieselbe mit uner⸗ uͤtterlichem Ernste um so mehr wachen muß und wird, als hier⸗ ch das gedeihliche Fortschreiten der Staats⸗Verwaltung wesent⸗ bedingt erscheint. — Moͤge die Staͤnde⸗Versammlung, gleich em einzelnen an ihrem hohen Berufe Theil nehmenden Mitglie⸗ gern bei jeder Gelegenheit es bethaͤtigen, mit welchem Ver⸗ uen in der Staats-Gewalt der eigentliche Stuͤtzpunkt des ge⸗ insamen Heils geehrt werde, und mit welchem sicheren Takte Volkes erwaͤhlte Vertreter schon jetzt die noch nicht lange eroͤff⸗ e Bahn des constitutionnellen Lebens einzuhalten wissen, wo unliche Kraft und besonnener Wille, dem Vaterlande wahrhaft dauf die Dauer zu dienen, jeder Lockung, vom Ziele des muͤhsa⸗ Tagewerkes abzuirren, beharrlich widerstehen werden!“
Der Herr Landtags⸗Kommissar erklärte ferner in Bezug auf
in der vorigen Sitzung zur Sprache gekommene Kantonni⸗ ng der beiden Husaren⸗Regimenter, welche in der Nähe von assel vom 8ten bis zum 16ten d. M. stattgefunden hat: — aß bei der Staats⸗Regierung darüber keine Beschwerde einge⸗ ungen sey, welche zu einer landständischen Verwendung begrün⸗ e Veranlassung, nach §§. 35 und 99 der Verfassungs⸗Ur⸗ nde, darbieten könne.“ — In derselben Sitzung übergab der ndtags⸗Kommissar den Entwurf des im §. 37 der Verfassungs⸗ kunde vorbehaltenen Gesetzes gegen die Preßvergehen.
In der Fuldaer Zeitung liest man: „Handel und Ge⸗ rbe versprechen sich bel uns große Vortheile von dem Beitritte nrhessens zu dem Preußischen Zoll⸗ und Handelssystem. Wie an erfährt, so hat namentlich die Stadt Bockenheim, ganz in
Nähe von Frankfurt, bereits bei unserer Regierung Schritte
und Walter Scott, der bald in Neapel oder Malta sehn wird, verläßt sicher Italien nicht, ohne die Königin der Welt zu be⸗ grüßen. — Die antiken Götter des Landes scheinen anch noch von Zeit zu Zeit zu spuken. In Tivoli war es vor einigen Ta⸗ gen, als wollte der alte Pluto sich eine neue Proserpina holen. Ein junges Mädchen trocknete Wäsche ungefähr 60 Schritte vom Ufer des Teverone. Plötzlich sinkt der Boden unter ihr ein, und die von der Erde Verschlungene ward nur mit Mühe aus einer ziemlichen Tiefe, betäubt, doch ohne Schaden, an das „rosige Licht“ gezogen. suchen. Die eingestürzte Erde bedeckte eine Grotte, in welcher sich eine antike Wasserleitung besindet, und welche, wieder sorg⸗ fältig und fest verschüttet, keine neue Verwüstungen des schma⸗ len, aber gefährlichen Stromes befürchten läßt.“
Portugal. Der Précurseur, eine in London erscheinende Französtsche
bonen vertheidigt, enthält nachstehendes Schreiben aus Lissabon vom 26. November: „Wir genießen hier, so wie das ganze Kö⸗ nigreich, der vollkommensten Ruhe. Wir bereiten uns mit Freude darauf vor, Dom Pedro und seinen Anhängern, wenn sie sich zeigen sollten, den gehörigen Empfang zu bereiten. Alle Festun⸗ gen besinden sich im besten Zustande und sind vollkommen aus⸗ gerüstet, diejenigen würdig zu begrüßen, die uns, wie man sagt, angreifen wollen. Dom Pedro wird eben so angemessen von
Linien⸗Truppen, 18,000 Königlichen Freiwilligen und 35,000 Mann Milizen besteht. Sie wird durch Dom Miguel in Per⸗ son kommandirt und ist in 4 Corps abgetheilt, welche unter den Befehlen der Marschälle Peso da Regua, Povoes, Sar⸗ mento und des Vicomte von Sta. Martha stehen. Man schreibt uns von London, daß die Kaiserliche Garde Dom Pedro's
Palmella, Saldanha, Villaflor und Stubs angeführt wird, und daß sle hauptsächlich aus solchen Leuten zusammengesetzt ist, die sich dort an den öffentlichen Oertern umhertreiben. — Aus un⸗ serer Hof-Zeitung vom 7ten d. werden Sie ersehen haben, daß wir von dem Embargo unterrichtet sind, das auf die Schiffe ge⸗ legt worden, welche Dom Pedro auf der Themse ausgerüstet hatte; die Englische Regierung hat sich demmnach endlich entschlos⸗ sen, dem Voölkerrechte und den Bestimmungen der bestehenden Traktate gemäß zu handeln. Jene Nachricht wurde hier selbst von den Royalisten auf verschiedene Weise ausgelegt; die Einen sahen es mit Vergnügen, daß das Blutvergießen erspart würde; die Anderen, weniger ängstlich, bedauerten es, daß die Expedi⸗ tion verzögert würde, weil, wie sie sagten, die Gelegenheit verloren ginze, ein für allemal der Sache em Ende zu machen
4 han, um das Privilegium jährlicher Messen gleich dem Groß⸗ zogl. Hessischen Orte Offenbach zu erlangen. 8 Sn Waliw n. *) 8
Parma, 9. Dezember. J. M. die Erzherzog
.
in Marie Louise
den Königl. Sardinischen General der Kavallerie und Mi⸗
ster der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen Sallien della dire, wegen der wichtigen Dienste, die er der Person Ihrer
e⸗ Einen zweiten Artikel Deutschland s. in der Beilage. 1
) Ein zweiter
1““
Artitel Italien belindet sich in der Bei
zu seyn.
und für immer der Drohungen der Emigrirten überhoben Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß ich die Mei⸗ nung der Letzteren theile.
nale einen unerschöpflichen Fonds von Lügen und Verleumdangen gegen unseren erhabenen Monarchen besitzen, so theile ich Ihnen
habe. Sie werden dentlicher als ganze Bande sprechen. In der vom 21. Nov. ist die Ernennung mehrerer Offitiere ent al⸗ ten. Der Eiste auf der Liste ist der Brigadier J. Viegra Zovar
cher jetzt ein Gefangener der Inqnisition ist. Im Orden der Franzis⸗ kaner wird der General jedesmal auf sechs Jahre gewählt; nach So
Das Haupt dieses verbreiteten Ordens ist narürlich eine sehr wichtige Person, und der Gefangene, welcher der Sitte gemäß nach sei⸗ nem Orte der Padre da Capistrano genannt wird, war noch au⸗
Die Regierung ließ die Stelle unter⸗
Zeitung, welche die Interessen des älteren Zweiges der Bour⸗
unserer Armee empfangen werden, welche aus 30,000 Mann
12 — 14,000 Mann stark ist und von den bekannten Generalen
1I1“
von Albuquerque, der sich zu allen Zeiten durch seine monarchi⸗ schen Grundsätze ausgezeichnet hat. Im Jahre 1827 wanderte er mit den Royalisten aus Spanien und vereinigte sich mit dem Marquis von Chaves in dem Augenblick, wo dieser von der In⸗ fantin⸗Regentin zum Gouverneur von Abrantes ernannt wurde. Die Hofzeitung vom 22. Nov. enthält ein merkwürdiges ofsi⸗ zielles Aktenstück, welches die Londoner Journale schwerlich be⸗ kannt machen werden. Nachstehendes nämlich schreibt der Mi⸗ nister des Innern an den Unter⸗Präfekten der Stadt Beja: „„Der König, unser Herr, befiehlt mir, in Berücksichtigung des sowohl in Ihrem als im Namen der Bewohner Ihres Departements gemachten Vorschlages, militairisch und auf eigene Kosten so lange dienen zu wollen, als die militatrische Krisis dauern würde, mit welcher Dom Pedro das Land bedroht, Ih⸗ nen anzuzeigen, daß er Ihre lohalen und treuen Gesinnungen und die edelmüthige Hingebung, welche Sie zur Ehre der Na⸗ tion an den Tag legen, anerkennt und zu würdigen weiß, und
Anstand nehmen wird, Ihnen die Gelegenheit zu verschaffen, Ihre Anhänglichkeit an seine Person und an die geheiligte Sache des Vaterlandes zu bethätigen. Se. Majestät empfiehlt Ihnen,
Ihre Wachsamkeit zu verdoppeln, um in Ihrem Departement Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Im Palast zu Lu⸗
choz, den 30. Juli 1831. (gez.) Graf von Basto.““ 1 ser Brief war geschrieben, als das Gerücht von, der Expedition Dom Pedro's sich in Portugal zu verbreiten anfing. — Die Hof⸗Zeitung vom 25sten enthält die Namen derjenigen Offiziere der Miliz und der Königlichen Freiwilligen, welche eine Kom⸗
mission bilden, um die Geschenke in Empfang zu nehmen, wele
che mehrere Personen zur Equipirung der Miliz und der Frei⸗ willigen angeboten haben. Sie mögen daraus abnehmen, wie wenig Furcht und welche Verachtung im Gegentheil die Expe⸗-
dition Dom Pedro's uns einflößt.“ G
— Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 2. Dez:
„Die Einfahrt in den Tajo ist durch drei alte und in schlechtem
Zustande besindliche Linienschiffe „Joao VI.“, „Dom Sebastian’’"“”“
und „Donna Maria“ verbarrikadirt worden; die beiden letzteren würden die Erschütterungen des Geschützes, wenn sie genöthigt wären, ihre Batterieen abzufeuern, nicht aushalten können. Die Forts Cascaes, San⸗Julido, Bon⸗Suceso, Belem, der Quai von Todré und der Handelsplatz sind in gutem Vertheidigungs Zustande; auch die andere Seite des Tajo ist mit Kanonen be⸗
setzt, und im Mittelpunkte der Stadt sind das Schloß San⸗Pedro 1 d'Alcantara und einige andere Punkte ebenfalls mit Geschütz
versehen, welches auf die Stadt gerichtet ist. Die ge⸗ zwungene Anleihe ist von der zu diesem Zwecke ernannten Kom⸗ misston vertheilt worden; auf die drei Häuser Baron Ban⸗ deira, Baron Quintela und Graf da Pavoa sind allein 500,000 Fr. gekommen; die ganze Anleihe beträgt 4 Millionen. Aber Niemand will bezahlen, und es fragt sich, ob man zur Gewalt schreiten wird. gemacht, daß alle Personen, welche Maulthiere besitzen, sie bin-⸗
nen 24 Stunden nach dem Zeughause bringen möchten, damit
die Regierung die für den Artillerie⸗Dienst tauglichen darunter aussuche. Täglich wird in der Stadt und in der Umgegend in einem Umkreise von fünf Stunden eine Menge von Menschen, Ochsen und Pferden für die Befestigungs⸗Arbeiten requirirt. Lissabon gewährt im Ganzen den Anblick einer Stadt, die einer baldigen Belagerung entgegensieht.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
MNew⸗York, 9. Nov. In Bezug auf die Prästdenten wahl sagt ein Washingtoner Blatt: „Die einzige zu ent⸗ scheidende Frage wäre nun noch, welcher von diesen beiden Män⸗ nern, Clay oder Wirt, auf die Unterstützung der Amerikanischen Nation die größten Ansprüche hat. Zweifelsehne Henry Clah) — dies ist die Meinung von neun Zehntheilen der National:⸗ Republikaner der Grasschaft Washington. Er steht da als der fäahigste und festeste Freund des Amerikanischen Systems. Er hat von seiner frühesten Kindheit bis auf die letzte Zeit für sein Va terland, für sein ganzes Vaterland gelebt; er ist ohne Grund ver⸗ leumdet und fast bis zum Tode verfolgt worden; auf ihn haben sich, mit seltener Uebereinstimmung, seit General Jackson seine Unfähigkeit entwickelte, Aller Augen gerichtet, als den einzigen Mann unter der Nation, der die erforderlichen Eigenschaften und Talente besitzt, um die herrschende Partei zu stürzen, die Verwirrung aus unseren Berathungen zu entfernen, unseren lei⸗ denden Institutionen einen gesunden Zustand und unserem be⸗ trübten Vaterlande Eintracht und Glück wiederzugeben. Seine Fahigkeiten und Erfahrungen sind glänzend und empfehlend, und die Stütze, welche er in der Zuneigung seiner Landsleute besitzt, ist stark und dauerhaft. Daher sind seine Ansprüche bei weitem bedeutender, als diejenigen des Herrn Wirt, der sich je⸗ doch durch Patriotismus und Talente ebenfalls auszeichnet.“
Der Delaware⸗Advertiser äußert in obiger Beziehung: „Delaware ist fist in seinem Entschluß; eshat sich zu Gunsten Henry Clay's aus Kentucky entschieden, dieses festen und sicheren Freun⸗ des einer Union aller Staaten, eines Tarifs und eines Ameri⸗ kanischen Systems.“
den Staat Georgien und die Cherokesen: „Der Staat Georgien dehnte seine Gerichtsbarkeit vor etwa einem Jahre über das Ge⸗ biet der Indianer aus und lastete mit seinen Gesetzen auf den Stämmen derselben, ohne daß ihnen ein Vertheidigungsmitte übrig blieb. Ungeachtet der Ausdehnung dieses neuen Rechts, welches Georgien sich anmaaßte, glauben wir doch nicht, daß es jemals auf den Besitz des Bodens Anspruch machen wollte, es sey denn vermöge des Rechts der Rückfälligkeit, sobald die Rechtsansprüche der Indianer von der Regierung der Vereinig⸗ ten Staaten vernichtet oder gar deren ganzer Stamm ausgerot⸗ tet würde. Indessen ist es doch ein Recht, welches dieser Staat reklamirt, nämlich das Eigenthum aller Minen, welche jenes Ge⸗ biet in sich faßt. Ein Gesetz Georgiens verbietet daher den In⸗ dianern unter den schärfsten Strafen, in dem ihnen gehori⸗ gen Landstriche nach Gold zu graben. Herr Clahton, ob⸗ gleich ein sehr eifriger Anhänger der Politik Georgtens, erklärte doch, in seiner Eigenschaft als Richter dieses Staats, ein solches Gesetz für null und nichtig und mit der Verfassung im Wider⸗
—
spruch; dieser Erklärung zufolge, ließ er einen Jauͤdianer, den
Da Ihnen wahrscheinlich unsere Hof⸗ zeitung nicht oft vor Augen kommt, und da die Englischen Jon⸗
einige Thatsachen mit, welche ich unserer Hofzeitung entlehnt
man verhaftete, weil er eine auf seinem Grundgeviet befinbliche
Mine ausgebeutet hatte, und den man kraft eines Mandats der Habeascorpus⸗Akte vor ihn führte, auf freien Fuß setzen. Ob⸗
gleich nun die Pflichten einer Magiftratsperson und eines Richters ausdrücklich darin bestehen, die Gesetze auszule⸗ gen, und diejenigen der vollziehenden Gewalt nuc, sie in Ausübung zu bringen, sobald sie gerecht und constitu⸗ tionnell sind, so schrieb doch der Gouverneur Gilmer, weil er mit dem Richter Clayton nicht einerlei Meinung war, an den Oberst Sandford, Chef einer Art von militairischer Polizei, die auf dem Gebiet der Cherokesen angeordnet ist, einen
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daß, im Fall die Umstande es nöthig machen sollten, er feinen
Heute wurde durch Anschlag bekannt
Im hiesigen Courrier liest man Folgendes in Bezug auf