“ 8*
Elbinger do.
. 4 16“ 8
eheuren Aushebungen für die Armee rme entrissen.
.* 2 9 86
In der Residenzstadt Berlin waren
erkr. genes. bis zum 19. Jan. Mittags 2266 836
Hinzugek. b. z. 20. Jan. Mittags 1 2
gestorb. Bestand
1421
2
“]; Bis zum 20. Jan. Mittags Summa 2267 835 Hierunter sind vom Militair 35 18
Die Kranken befinden sich im Hospital.
1421 17
und bie Marine zu viel
8 8
Berliner Börs
e
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 r. Engl. Anl. 22 Pr. E Obl. 30 Kurm. Obl. m. I. C. eum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. önigsbg. do.
Ostpr. Pfandbrf. Pomm. Pfandbrf.
Schlesische do.
Holl. vollw. Duk. Neue dito. Friedrichsd'or .. Disconto
Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Groschs. Pos. do.
eISeerXnnne
Bekanntmachung. Da auf die Amortisation der nachstehend naͤher be zeichneten Westpreutz. Pfandbriefe, als:
“]
Die Pfand⸗ briefe
sind Pfand⸗ briefes, 88 80 (Thl. 2u8
Be⸗
Benennung Nr. trag
des
Nr.
des des
Guts.
Depar⸗ tements
Den Verlag der Eesammtausgabe von Hegel's
V 75 verdor⸗ ben
desgl.
Schnei⸗ 18 demuͤhl
Brom⸗ 46 berg 1
Kaufmann Werk⸗ meister zu Brom⸗ “
Depositorium des Land⸗ u. Stadt⸗ gerichts zu Grau⸗ den;z
. Bauerautsbesitzer
Gottfried Pruß
zu Wettschuetz a.
d. O.
Pie⸗ trunke Kacz⸗ kowo
Marien⸗ werder
Litt⸗ 64
desgl. schen
unterzeichneten General⸗Landschafts⸗Direktion, oder den Landschafts⸗Direktionen zu Bromberg, Schneide⸗ muͤhl, Marienwerder und Danzia, oder auch dem Land⸗ schafts⸗Agenten Ebers zu Berlin in den naͤchsten Zins⸗ jahlungs⸗Terminen anzuzeigen, und zu bescheinigen, widrigenfalls nach Ablauf der gesetzlichen Frist die Amor⸗ tisation der gedachten Pfandbriefe eingeleitet werden wird. Marienwerder, den 24. Dezember 1831.
Koͤnigl. Westpreuß. General⸗Landschafts⸗
Direktion.
EECq16161 Zum anderweitigen Verkaufe des auf 14749 Thl. landschaftlich abgeschaͤtzten, der Landschaft adjudicirten, im Strasburger Kreise belegenen adel. Guts Kruszyn, haben wir einen nochmaligen oͤffentlichen Licitations⸗ Termin auf
den 9. Maͤrz 1832, Nachmittags 4 Uhr, auf dem hiesigen Landschaftshause angesetzt, zu welchem wir Kauflustige mit der Versicherung einladen, daß sobald ein annehmbares Gebot verlautbart worden, auf Nachgebote weiter keine Ruͤcksicht genommen werden soll. Marienwerder, den 22 November 1831. Koͤnigl. Provinzial⸗Landschafts⸗Direktion.
Bekanntmachung.
Zum Verkaufe der im Bromberger Departement und Cour. (3 Fl. 36 Kr. Rhein.) dessen Schubiner, Kreise belegenen auf 204,011 Thl. sterieichnungen werden
18 sar. 7 pf. gewuͤrdigten, der Westpreuß. Landschaft gehoͤrigen Allodial⸗Herrschaft Schubin, haben wir einen Licitations⸗Termin auf
erleichternden Bedingungen geschehen kann. Die Taxe kann taͤglich in nnserer Registratur, ein Extrakt der⸗ selben bei dem Westpreuß. General⸗Landschafts⸗Agen⸗ ten, Herrn J. H. Ebers in Berlin, eingesehen werden. Broͤmberg, den 7. Januar 1832. — Koͤnigl. Westpreuß. Landschafts⸗Direktion
Extractus Proclamatizs.
Alle diejenigen, welche an den Nachlaß des verstor⸗ benen, Erbmuͤllers, Hauswirths und Schulzen Groth zu Kluͤ, insbesondere auch an die dazu gehoͤrige Erb⸗ windmuͤhle und das eigenthuͤmliche Wohnhaus daselbst, Forderungen und Anspruüͤche zu haben vermeinen, muͤs⸗ sen solche b 1
am 10. April, Morgens 10 Uhr, auf hiesiger Amtsgerichtsstube sub poena präclusi et perpetui zilentij pro omni comminata anmelden und sofort justificiren.
Neustadt, vs 9e 88 e;.
um Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinschen Amts⸗ 5 868 Allerhoͤchst Verordnete. steogesarsstvxexetexsüeheesceedis zeraz kaasaveh
Literarische Anzeigen.
Werken hat die unterzeichnete Buchhandlung uͤbernom⸗
Kur- u. Neum. do.
Rkst. C. d. K.- u. N. Z. Sch. d. K.- u. N.
V
wollen. —
losophie. —
Prof. Dr. v.
Rechtslehre als
4. Aesthetik. Hotho.
IIIte Abtheilung. Hegel's vermi Herausgeber: Herr Hofeath Dr. Foͤrster. 8 ch werden etwa bis 3 Baͤnden von ungefaͤhr 30 Boaen erscheinen, und zwar theils aus der Klasse der fchon gedruckten, theils aus der der ungedruckten Schriften: die erste Liefe⸗ ru vird zur Ostermesse 1832 ausgegeben werden Se v namztlsche rei Abtheilungen verbindlich machen, wird das Alpha⸗ 28 Bogen der gewoͤhnlichen Ausgabe nicht hoͤ⸗[der Menschen durch die Thaler Preuß. Cour. (2 Fl 42 Kr. Rhein.) Bei einzelnen Abtheilungen wird der Sub⸗ seriptions⸗Preis fuͤr 24 Bogen au
ten. Jaͤhrlich
rung wird
bet oder 24 her als zu 1 ½ berechnet.
erbeten.
Durch das Maaß von hoͤchstens 4 bis 5 Baͤnden, welche jaͤhrlich geliefert werden duͤrften, und den 21. April d. J., Vormittags um 10 uhr, sallmaͤhlige Entrichtung des Preises wird das Publi⸗ im hiesigen Landschafts⸗Hause anberaumt, zu welchem scum in den Stand gefetzt werden, wir Kauflustige mit dem Bemerken einladen, daß vor zur Anschaffung dieser Gesammtausgabe, oder deren der Zulassung zum Gebote eine Caution von 6000 Thl. einzelnen Abtheilungen zu gelangen. Vorausbezahlung baar oder in Preuß. Pfandbriefen oder Staatspapieren wird nicht gefordert, deponirt werden muß, und daß der Verkauf unter sehr gewissenhafte Erfuͤllung der von den Subscribenten
zeichnung eingegangenen Verbindlich⸗
dur keit erwartet.
Berlin, am 1. Januar 1832.
In allen Buchhandlungen, Berlin in der Feheh schen Buchhandlung, Hartmann, ist zu haben:
praktischer Reitunterricht, oder Anweisung: in kurzer Zeit, ohne fremde Anlei⸗ ferdekenner und guter Reiter zu werden. Zum Selbstunterrich mit einer Kupfertafel, b „Kruͤger. Diese, fuͤr jeden Reiter empfehlenswerthe Schrift enthaͤlt Belehrungen uͤber die Schoͤnheiten und Maͤn⸗ Pferdes, nebst den beim Kauf zu beobachten⸗ den Regeln. — Vom Kennzeichen des Alters des Pfer⸗ Vom Zaum und Sattel. — Vom Auf⸗ und — Vom Sitz zu Pferde. — Vom Schritt, Carriere. — Von der Volte. — Von d Strafen. — Allgemeine praktische
Neuer
tung, ein
gel eines
des. — Absitzen. Trabe, Galopp, den Huͤlfen un Regeln. —
Ernst'sche Buchhandlung in Quedlinburg. 4“
8
ihre Unter
Allgemeiner Anzei
men. Sie wird mehr als je bemuͤht sein, den erwor⸗ benen Ruf guter und correcter Drucke auch bei diesem Unternehmen sich zu bewahren. Das Format der Aus⸗ gabe wird gr. Octav seyn, und der Druck mit neuen Decker'schen Typen auf schehen. Fuͤr Bibliotheken und Liebhaber von exemplaren werden wir eine Ausgabe auf Velin⸗Schreib⸗ vapier veranstalten, jedoch nur in so vielen Abdruͤcken, als bestellt werden, daher alle Exemplare wuͤnschen, baldigst Das Ganze wird aus etwa 14 bis 16 Baͤn⸗ den bestehen und in Ite Abtheilung: Werke, naͤmlich: 1. Phaͤnomenologie des Geistes. Fichteschen und Schellingischen Philosophische Aufsaͤtze aus dem Kriti⸗ schen Journal der Philosophie. 2. Encyklopaͤdie der 3. Grundlinien der 4. Wissenschaft der Es haben sich der Herausgabe der Phaͤnomenologie ꝛc. err Geh Ob Reg. Rath neyklopaͤdie und der Wissen Henning, der sophie des Rechts Herr Prof. Dr. Gans unterzogen, und zwar so, daß ju der E Hegel's angetragen worden ist, so werden die erwanigen unde⸗ Vorlesungen uͤber Logik, Philosophie der Natu kannten Inhaber der gedachten Pfandbriefe hierdurch schologie und Anthropologie; aufgesordert, ihr Besitz⸗ oder Eigenthums⸗Rechts der linien des Re
8
*
Nicht-Amtliche Cours-Notizen.
n Berlin, 20. Januar. (Ende der Börse.) „Oest. 5 8 Met. 89 ¾. 49 do. 79 ⅛. B.-Actien 800. Russ. Engl. 99 ½. Poln. Pfbr. —. do. Part. 58 ¾ Nied. wirkl. Sch. 41. do. 6 9 Anl. 91 ⅞. Neap. Engl. 83 ½. do. Falc. 74 ½. ““ 1u“
8 “ *
88
Paris, 13. Janncx. 8* 5 8 Rente 95. 60. 39 do. 65. 60. 59 Neap. 76. 70. 5
3 Span. Rente perp. 52 ⅞. 5 8 Röm. Anl. 74. 5 ½ Belg. Anl. 73.
Ff Königliche Schauspiele. Sonnabend, 21. Jan. Im Schauspielhause. Zum ersten⸗ male wiederholt: Des Malers Meisterstück, Lustspiel in 2 Abthei⸗ lungen, von Fr. v. Weißenthurn. Hierauf: Das erste Debut, Lustspiel in 3 Abtheilungen. -
Montag, 23. Jan. Im Schauspielhause, zum erstenmale: Die Kirmeß, komische Oper in 1 Akt, von E. Devrient; Mustk von W. Taubert. Vorher: Der Mann meiner Frau, Luftspiel in 3 Abtheilungen. “ “
8 *Königstädtisches Theater.
Sonnabend, 21. Jan. Der Hofmeister in tausend Aeng⸗ sten, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Gustav, oder: Die Minen⸗ gräber in Schweden, historisches Schauspiel in 5 Alten.
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NAACHSCHRIFrT.
Paris, 14. Jan. Am Schlusse der gestrigen Sitzung der Pairs⸗Kammer ging der Gesetz⸗Entwurf über die Verbannung der vorigen Dynastie mit 91 gegen 40 Stimmen durch. Da
“
chts, Heael's Vorlesungen uͤber die meist ausfuͤhrliche Zusaͤtze und Anmer— kungen gegeben werden.
IIte Abtheilung: Hegel's Vorlesungen, naͤmlich: 1. Philosophie der Religion. — Beweise vom Da⸗ seyn Gottes. EE1 oesch Philosophie der Geschichte. 2Beeseegbr Ga 198; eh „Geschichte der Philosophie. Herausgeber: Herr Professor Dr. Michel 8 9
der Berichterstatter, Herzog von Broglie, darauf bestand, Karl X.
König zu nennen, ber Großslegelbewahrer ihm aber durchau nur den Titel Ex⸗König geben wollte, so gerieth der Gre Bastard, um der Versammlung aus der Verlegenheit helfen, auf den Gedanken, ihn weder König noch En König, sondern bloß Karl X., dagegen auch den ehemaligen Kaiser nur Napoleon zu nennen. Dieser Vorschlag fan Beifall, und wurde, sammt den übrigen Amendements de Kommission, angenommen. Der Gesetz⸗Entwurf muß jetzt nog einmal an die Deputirten⸗Kammer gebracht werden. — dieser letztern Kammer wurde gestern, im ferneren Verlaufe Berathungen über die Civilliste, das Amendement des He Salverte (siehe oben den Artikel Paris vom 14ten), des 9. halts, daß dem Könige nach wie vor die freie Verfügung über sen Privat⸗Besitzungen zustehen solle, angenommen. Dagegen wurdeg Schlusse der Sitzung der von der Kommisston herrührende lehe und wichtige Artikel des Gesetz⸗Entwurfs, wonach der Kö nicht verbunden seyn sollte, die bis zum 1. Jan. d. J. zu vi erhobenen Summen herauszugeben, verworfen. Die Benm thung über diesen Punkt ist noch nicht beendigt.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 96. 55. fi cour. 96. 60. 3prec. pr. compt. 66. 55. fin cour. 66. 6 öproc. Neap. sin cour. 78. 5proc. Span. Rente perp. z14 öproc. Röm. Anleihe 75. 5proc. Belg. Anleihe 74 ¼.
Frankfurt a. M., 17. Jan. Oesterr. 5proc. Metall. 86 ½ 862e. 4proc. 76 ¾. 7629⁄1. 2 ½ proc. 45. 1 proc. 20 ½. B. Ban Actien 1383. 1380. Partial⸗Oblig. 1214. B. Lsoose zu 100] 180. G. Poln. Loose 57 †¾. 57:⁸. “
“
Mitredacteur Cottel.
Redacteur John.
ger fuͤr die Preuß
Wallstraße Nr. 6, sind folgende Luthers saͤmmtliche Werke,
. Schleiermachers christl.
gutem weißen Druckpapier ge⸗ 4 ½ Thl.
Pracht⸗ 4 Tyl.
diejenigen, welche solche 1 ihre Bestellung machen en großes Bibelwerk m. K.
hl. folgende drei Abtheilungen getheilt Hegel's bereits gedruckte mit Holzschnitten. — Differenz des Systems der Phi⸗
philosophischen Wissenschaften. Philosophie des Rechts. Logik.
Dr. Joh. Schulze, der Varsovrie. chaft der Logik Herr rundlinien der Philo⸗
Geh. 15 sar.
Encyklopaͤdie,
r, Psy⸗ und zu den Grund⸗
Nr. 1, ist erschienen:
Herausgeber: Herr Professor Dr. Herausgeber: Herr
1. Abtheilung. Geistige Entwickelung punkt in der Natur. Kunst und Wissenschaft, auf 2. Abtheilung. außerung. —
et. Herausgeber: Herr Professor Dr.
schte Schrif—
zwei Lieferungen, jede zu 2
die Wissenschaft, die Bildung. metalle. — Der Staat als
alter. Preis 20 sgr.
2 Thaler Preuß. festgesetzt — Alle un⸗ bis Ende Maͤrz 1832
lage der Unterzeichneten, welche sich bereits Theilnahme erfreut.
durch die
auf bequeme Weise
2
wogegen die Verlagshandlung die gesetzliches und nie uͤbereiltes
Duncker und Humblot. stischer Unterwuͤrfigkeit und von au
gellosigkeit, mit
Gute anerkennen und
Schloßplatz Nr. 2, findet.
Elbing bei
vat⸗Corresponden; t fuͤr Reitlustige, herausgegeben von Adolph Broch. 15 sgr.
Uebersicht und Wichtigsten was
wuͤrdigt wuͤrde.
hat die Deutsche Stellung, unter, men, und wir duͤrfen als
8 gen ist,
— õ—-—ęÿÿx —
ischen Staaten. Bei Eduard Brandenburg in Werke billig zu haben:
18 Bde, gr. 8vo. 8 Thl. Glauben, 2 Halbfrzbde.
Schulbibeln, ganz in Leder und Futteral 3 1 Thl. Schleufsners Lex gr.-lat in n. Text.
Hooght Biblia hebraica, schoͤn gebunden. .in 19 Quartbdn.
Verschiedene seltene Bibeln von 1 — 300 Jahr alt
Bei Leopold Michelsen in Leipzig erschien so eben, und ist in Berlin bei Cosmar & (Schlofsplatz —- und Breitestrassen-Ecke No. in allen Buchhandluangen Deutschlands zu haben:
Mémoires officiels sur la Pologne. Précis des Négociations entre le Maréchal
Paskiewitsch et le Commandant en Chef de l’'armée polonaise, après l1'Cvacuation de
Par un témoin oculaire.
Diese interessante Schrift wird, da sie nur stuͤcke enthaͤlt, einen bleibenden Werth unter den historischen Werken einnehmen, und allen Freunden der polnischen Angelegenheiten, besonders uͤber die letztern Ereignisse interessante Aufschluͤsse geben.
In der Nauckschen Buchhandlung, Hausvoigteiplatz Die Maschine ist nothwendig,
von Ludwig Hoffmann.
Eine Schrift folgenden Inhalts: 8
Bestimmung des Menschen. — des Menschen durch dessen Stand⸗ — Anweisung des Menschen auf Veredelung des Geistes.
Nothwendigkeit der rohen Kraft⸗ ö Die Maschine fuͤhrt andere Naturkraͤfte als thaͤtig ein. — Groͤßere Produktion und tion. — Nachtheile einzelner Fabrikherrn und Arbeiter bei Einfuͤhrung vollkommenerer Maschinen — Manu⸗ fakturen. — Erweiterung der Gewerbe durch die Ma⸗ schine. — Gewerbefreiheit. — Handelssperren. — Die Maschine befoͤrdert allge mein den Wohlstand, die Kunst, — Einfluß der Muͤnz⸗ — Producent und Consument. — Papiergeld. — Aenderung der geistigen Rangordnung Maschine. — Goldener Zeit⸗
Ankuͤndigung
Deutsche National-Zeitung aus Braunschweig und Hannover. Unter diesem Titel erscheint seit dem September d. J. unter der Redaction des Dr. Hermes, im Ver. eine neue politische Zeitung, der ehrendsten Anerkennung und
Immer allgemeiner politische Bildung unter allen Classen deutscher Staatsbuͤrger zu verbreiten, deutsche Nationalitaͤt immer mehr zu beleben, festes, aber streno Fortschreiten zum Bes⸗ sern zu foͤrdern, ist das deutlich auegesprochene Stre⸗ ben der Redaction. Dieses Ziel sters im Auge behal⸗ tend, wird die Deutsche Nationalzeitung, ihrer rein⸗ deutfchen Tendenz treu, gleichweit entfernt von knech⸗ fwieglerischer Zuͤ⸗ Freimuth, aber auch mit Maͤßigung ihre Ueberzeugung aussprechen, und unbefangen das das Schlechte ruͤgen, wo sie es
Den eigentlich politischen Nachrichten, welche durch Benutzung aller besseren deutschen und auslaͤndischen Journale, in Verbindung mit einer ausgebreiteten Pri⸗ u sehr schnell gegeben werden koͤnnen, geht an der Spitze jeder Nummer eine raisonnirende
1eee des Neuesten und der Tag gebracht hat, in der Art der laeding articles der besseren englischen Journale, voran. Kein Vorfall von allgemeinem, von europaͤischem In⸗ teresse, soll voruͤbergehen, der hier nicht seinen Ursa⸗ chen, seiner Bedeutung und. seinen Folgen nach, ge⸗ Durch diese raisonnirenden Auffaͤtze, durch streng gehaltene Farbe und Einheit des Planes, National⸗Zeitung eine selbstaͤndige unter, den deutschen Zeitungen eingenom⸗ Beleg, daß ihr dieses gelun⸗ uns wohl auf das uUrtheil eines so competen⸗
“
Berlin, Ober⸗ten Richters, wie der hochgeachtete Poͤlitz, bezieh der in seinen Jahrbuͤchern fuͤr Staatskunst, Janvuarze 1832, unter andern die Ueberzeugung ausspricht, „¹ die Deutsche National⸗Zeitung fuͤr den deutschen Ke den das werden wird, was die Augsburger Allgemein Zeitung fuͤr den deutschen Suͤden ist.“
In Bezug auf das Naͤhere des Planes erlauben n uns, auf die umfassendere Ankuͤndigung und Probennn mer zu verweisen, welche durch alle loͤbl. Postaͤmg und Buchhandlungen gratis zu beziehen ist. Das Ble erscheiint taͤglich, mit Ausnahme der Sonntage, in g Folio⸗Format, in deutlichem Drucke, auf feinen U linpap., und kostet hier quartaliter nur 1 Thl. 10 99
Wir glauben alle Freunde einer freisinnigen und sel saändig⸗deutschen Politik auf dieses Unternehmen ahg merksam machen, und es threr Beachtung und Then nahme empfehlen zu duͤrfen.
Braunschweig, im December 1831
Friedrich Vieweg und Sohn.
Uonlängst sind erschienen und versandt: Neues Jahrbuch der Chemie und Ph ysih 8. eine wissenschaftliche Zeitschrift des pharmaceul- schen Instituts zu Halle, herausgegeben von Dr. R W. Schweigger-Seidel. Bd. III. Heft 3 u, O mit einer Kupfertafel. (1831 Heft 11 u. 12) enthalten Heft 11. — Zur Elektricitäts -Lehre: Fechm über die Wirkungsabnahme galvanischer Ketten! 249 — 274. — Zur Mineralogie: 1) Breithaupt übe settige, der Krystallisation fähige, Mineralien S. Nh= 281. 2) Derselbe über den Serpentin S. 281 284. — Schwefel- und Stickstoff- Verbindungen:! Gaultier de Claubry über die bei der Schye felsäure-Bereitung sich bildende krystallinische Var bindung S. 284 — 306. Nachschrift von D ufloss 306 — 311. 2) Mitscherlich über die Hy drate de Schwefelsäure S. 312 — 316 3) Derselbe über d- unterschwelelige Säure S. 317 — 319. 4) Du mas ibe das Knallgold S. 320 — 338. — Chlor - und Jod-Ve bindungen: 1) Mitscherlich über die chlorieh- Säure S. 338 — 342. 2) Derselbe über die jodich Säure 342 — 343. 3) Duflos über Prüfung des Chlo kalks und des Braunsteins S. 346 — 351. — Resul physik alisch-mathematischer Abhandlungen: 1) Pois von über den Grundzustand der Körper S. 352 357. Zusatz von Fechner S. 357 — 362. — Plaü wirkung: 1) Chemische Bemerkungen von Doeberei ner über Platinmohr, Essig- und Ameisensäune Erzeugung, ätherische Lampen- und künstliche Ben- steinsäure S. 363 — 370. 2) Böttcher über Phatk schwamm und die dessen Zündkraft vernichtende Wir kung des Ammoniakgases S. 370 — 374. Nachschte- ben von Schweigger S. 375 — 382. — Vermisch Notizen und Corresspondenz - Nachrichten: 1) HAl. dat über Eisen- und Zinkoxydkrystalle auf nassen Wege S. 382 — 383. 2) Herberger über das 509 ecm und die Weidenuntersäure S. 383 — 384. Hefi 12 (mit einer Kupfertafe]1) — Zur Elebtrie tätslehre: Ohm über den innera Zusammenhang ¹- mannig faltigen Eigenthümlichkeiten galvanischer Fe ten S. 385 — 436. — Resultate physikalisch - inath matischer Abhandlungen. (Fortsetzung): 2) Pois*0¹ über das Princip der Gleichheit des Drucks nach len Richtungen S. 437 — 442. 3) Derselbe über b¹ Fortpflanzung der Bewegung in elastischen fewv Körpern S. 442 — 444. — Zur Mineralogie und Ky stallographie: 1) Neumann über das Gevsetz d¹ Stellung in Krystall- Zwilliagen S. 444 — 456. Nadh schrisft von Weiss S. 456 — 459. 2) Nöggerwl über natürliche Naphtaline oder Scherérit im Wese walde S. 459 — 462. Nachschrift von Dannenber ger S. 462 — 464. — Vermischte Notizen: 1) Bect ꝛchtungen von Doebereiner. (Hierzu die Kupfe tafel) S. 464 — 487. 1) Entzündung des Kvallgas durch Platinmohr (Fig. 1.) 464. II. Technische 49 wendung der Stosskraft des explodirenden Knallguc 465. III. lridmohr und dessen ansgezeichnete Züud krast 465. IV. Doebereiner's portatives Iridfeues zeug und Wasserstoffgas -Reservoir, und dessen Ide von einer chemischen Windbüchse (Fig 2. u. 3) 46 — V. No bili's elektrochemische Farbenfiguren (Fig.4 472. VI. Sauerstoffäther in alten Weinen 463. M Ammoniak in den Weinen 475. VIII. Merkwürdig Ammoniakbildung 476. IX. Eotdeckung und Bestim mung kleiner Mengen von Salpetersäure 478. X. Uebe- Chlorbereitung aus Kochsalz und Braunstein XI. Verhalten der Magnesia zu Kobalt - und Manzar oxydulsalzen 482. XII. Ueber das ächte Cajepmt 484. 2) Bache über Erhöhung der Entzündlicht- des Phosphors S. 487 — 488. Halle, am 12. December 1831. WEE1“ Anto elbele. 8 8 n und G
2 Halbfrzbd. 3 Thl.
Krause, 1), so wie
Akten⸗
Consum⸗
8—
halten?
meine
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Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Der bisherige Advokat Auton Victor Zeuzius ist zum nwalt beim Landgerichte zu Trier bestellt worden.
Se. Durchl. der Statthalter des Großherzogthums Posen, lirst Anton Radziwill, ist von Teplitz hier eingetroffen.
Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der en Infanterie⸗Brigade, von Uttenhoven, von Magdeburg.
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Zeitungs⸗Nachrichten.
Frankreich.
Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 13. Jan. Nachdem in eser Sitzung noch der Graf v. Tournon, der Graf von la gillegontier und der Herzog von Maillé wider den Gesetz⸗ ntwurf wegen der Verbannung der vorigen Dynastie aufgetre⸗ nwaren, faßte der Berichterstatter, Herzog v. Broglie, die Berathung zusammen. Er wies zunächst die Beschuldigung zu⸗ ück, daß die Kommission durch ihre Amendements den Geist es Gesetz⸗Entwurfes habe entstellen wollen; die Kommission alte vielmnehr diesen Entwurf für nützlich und verständig und abe ihn bloß vervollkommnet. Ueber die von derselben bean⸗ agte Aenderung des Wortes Ex⸗König in König äußerte er Berichterstatter sich folgendermaßen: „Die Benennung Er⸗ önig ist ungebräuchlich und unzulässig. Der Kaiser Dom hedro befindet sich in Paris ganz in derselben Lage, wie Karl X Holyrood; er ist abgesetzt worden und hat abdicirt. Gleich⸗ ohl führt er noch immer den Kaiser⸗Titel. Um konsequent zu yn, haben wir daher auch Napoleon denselben Titel zurück⸗
hegeben, und hierin nur gethan, was wir längst gewünscht hatten.
dun will man aber in dem Ausdrucke: der König Karl X, ine contrerevolutionnaire Tendenz erblicken. Ist denn aber die Kommission der Pairs⸗Kammer die erste, die Karl X den eönigs⸗Titel erhalten will? Wied er nicht eben so in dem Ein— ange zur jetzigen Charte, so wie in dem Artikel genannt, der die on ihm kreirten 76 Pairs abschafft? Findet derselbe Titel sich scht dreimal in dem Gesetz⸗Enrwurfe wegen der Liquidirung der emaligen Civilliste? Nichtsdestoweniger verlangte gestern der Proßstegelbewahrer, daß wir den Ausdruck Ex⸗König beibehal⸗
sen sollten, und meinte, daß, da ihn die Kommisston bereits im
porigen Jahre habe passiren lassen, kein Grund vorhanden sen, ch jetzt demselben zu widersetzen. Wir sind nicht dieser Mei⸗ ung. Es gieht Zeiten, wo man nachgiebig und duldsam, an⸗ ere, wo man streng und gewissenhaft seyn muß. Wir leben nicht nehr im Jahre 1830. Das inoralische Uebel der Gesellschaft hat seit⸗ em in solchem Maße zugenommen, der Geist des Desorganistrens eigt sich überall so deutlich, die revolutionnaire Sprache hat sich » ganz der Organe der öffentlichen Meinung bemeistert, doß es nöthiger als je ist, seine Achtung vor der Königlichen Würde iberall und bei jeder Gelegenheit zu offenbaren. Deshalb sind ir heute strenge gegen einen Ausdruck, den wir vor einem Jahre ubeachtet ließen, und gerade der Umstand, daß ein Ministerium, die das jetzige, das von allen Ehrenmännern geachtet wird, asselbe Wort, dessen das vorige Ministerium sich ohne alles Be⸗ enken bediente, verwirft, muß uns veranlassen, mehr als je auf inserer Hut zu seyn. Aber noch ein anderer allgemeinerer Geund, äapllich die Lage dieser Kammer selbst, spricht für diese Ansicht. Sie haben kürzlich ein großes Opfer gebracht, nicht der öffentlichen Meinung (dieses Wort wäre schlecht gewählt), ondern einein gewaltigen Vorurtheile, einer fixen Idee, iner gewissen Monomanie des Landes. „Hierdurch haben Sie sich das Recht erworben, sich hiuführo über jeden Verdacht zu erheden, jede Verleumdung zu verschmähen; man muß Ihnen auf Ihr Wort glauben, daß das, was Sie thun, nur in dem In⸗ eresse des Landes geschieht. Ihre Ehre ist dabei im Spiele; das Schicksal Frankreichs hängt vielleicht davon ab. Wenn ich daher nicht den Karakter des Herrn Großsiegelbewahrers so genau kennte, so müßte ich behaupten, daß er noch heute wie vor 44 Tagen zu uns spricht, und von uns verlangt, daß wir in allen Dingen, ste seyen groß oder klein, nachgeben sollen. Dies ist aber nicht meine Meinung; ich glaube vielmehr, daß wir in keiner Sache mehr nachgeben dürfen, daß wir mit unsern Hpfern die äußerste Gränze erreicht haben, und daß wir jetzt nur noch stlindlich darauf bedacht seyn müssen, den Wagen des Staats aufdem abschüsstgen Wege, auf welchem er seit 15 Monaten dahinrollt, zurückzuhalten. Dies ist unsre gebieterische Pflicht. Will die Pairs⸗ Kammer sich derselben nicht von ganzer Seele weihen, so ist es besser, ste dankt gänzlich ab. Die Kommission beharrt dabei, daß der unschickliche Ausdruck Ex⸗König in dem Gesetz⸗Entwurfe gesticchen werde.“ Der Großsiegelbewahrer demerkte in dieser Beziehung, man müsse das Schicklichkeits⸗Gefühl nicht zu weit und bis zu einer Höhe treiben, wo vielleicht nicht Jeder⸗ mann es mehr zu würdigen verstehe; die Regierung sey eben so besorgt, wie der vorige Redner, über die beklagenswerthen Fort⸗ schritte, die der Geist der Anarchie seit einiger Zeit gemacht abe; wenn indessen das Vertrauen der Regierung erschüttert worden, so sey, er müsse es gerxade heraus sagen, nicht bloß die
chnische Sprache der Feinde der Revolution daran Schuld; viel⸗
mehr habe oft manche höchst zierliche Rede jenes Vertrauen beeinträchtigt. „Wie oft“, bemerkte der Minister, „hören wir nicht noch jetzt der vorigen Regierung eine Lobrede Wie schonend spricht man nicht von den Ministerien, der Dynastie der älteren Bourbonen hinter einander das Staatsruder führten? Findet man nicht sogar, daß das ette zu entschuldigen war? Sagt man uns nicht, daß Karl X. die besten Absichten hatte, daß seine Verwaltung gut und nützlich
das Kand wa Wer h tte Fesc also Unrecht
die unter
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Frankreich? In dieser schwierigen Lage, worin die Verwaltung sich befindet, sollen wir nun dem Lande und der anderen Kam⸗ mer eine Schicklichkeits⸗Lehre geben und statt Ex⸗König sagen der König Karl X. Wir zweifeln, daß diese Lehre recht ver⸗ standen werden würde, und bestehen also darauf, daß jener Aus⸗ druck beibehalten werde.“ Als es hierauf zur Abstimmung kom⸗ men sollte, trug der Graf v. Bastard, um beide Theile zufrte⸗ den zu stellen, darauf an, weder Ex⸗König, noch König, sondern bloß Karl X. zu sagen und auch, der Konse quenz wegen, Na⸗ poleon den Kaiser⸗Titelzu entziehen. Zwar bemerkte der Marquis von Dreux⸗Brézé, daß die Absichten der Kommission dadurch nicht erreicht werden würden, da diese ohne Zwetfel bloß aus Achtung vor der Majestät des Königs jenen Titel habe beibehalten wol⸗ len. Der Herzog von Broglie erwiederte aber, dies sey kei⸗ nesweges der Fall; die Kommisston wolle bloß, daß der unschick⸗ liche Ausdruck Ex⸗König wegfalle; ob und was man an dessen Stelle setzen wolle, sey ihr völlig gleichgültig. Der Antrag des Grafen von Bastard wurde hierauf angenommen, so daß in dem sten Artikel der ehemalige Kaiser und der vorige König kurzweg Napoleon und Karl X. geuannt werden. Die übrigen Artikel gingen ohne Weiteres mit den von der Kommission in Antrag ge⸗ brachten Amendements (s. Nr. 18. der Staats⸗Zeitung), der 3te mit einer Lenderung in der Abfassung durch. Der ganze Ge⸗ setz⸗Entwurf wurde zuletzt mit 91 gegen 40 Stimmen ange⸗ nommen.
Deputirten⸗Kammer. Die Sitzung vom 13. Jan. eröffnete Hr. Vatout mit einem Berichte, worin c Annahme von 15 Gesetz⸗Entwürfen von rtlichem Interesse stunmte. — Sodann wurden die Berathungen über die Civil⸗ liste fortgesetzt. Der 18te Artikel lautet folgendermaßen: „Im Falle des Ablebens des Königs soll der ihn überlebenden Königin ein Witthum ausgesetzt werden; dasselbe besteht in einem durch ein Gesetz zu bestimmenden jährlichen und lebenslänglichen Ein⸗ kommen. Der Palast Elysée-Bourbon, sammt dem alsdann darin befindlichen Mobiliare wird ihr zum Wohnsitze angewiesen.“ Jetzt kam die Reihe an die den Prinzen und Prinzessinnen aus⸗ zusetzende Apanage. Hr. Salverte, welcher den Antrag gemacht hatte, jedwede Apanage bis zur Vollhjährigkeit oder Vermäh⸗ lung der Prinzen und Prinzessinnen auszusetzen, meinte, es komme vor Llllem darauf an, ob die Kammer sei⸗ nen Vorschlag, den König in dem Besitze seiner Privat⸗ Domainen zu lassen, annehmen werde oder nicht; thue sie dies, so sey es auch Sache des Monarchen, für die Ausstattung sei⸗ ner Kinder selbst zu sorgen, und nur msofern die eigenen Mittel dazu nicht ausreichten, müsse alsdann das Land mit hinzutre⸗ ten. Daß der Antrag des Herrn Salverte, so wie ein zweiter des Barons Lepelletier d'Aulnay, dem Kronprinzen Ram⸗ bonillet nebst einer Apanage von 500,000 Fr. zu bewilligen, verworfen wurde, ist bereits gestern gemeldet worden. Statt dessen wurde der Artikel der Kommisston mit 174 gegen 168 Stimmen in folgender Abfassung angenommen: „Art. 19. Der Thronerbe erhält aus Staats⸗Fonds eine jährliche Summe von 1 Mill., die bei einer Vermählung desselben auf 2 Mill. er⸗ höht und monatlich pränumerando gezahlt wird.“ — Der L26ste Artikel lautet also: „Art. 20. Die Dotationen der nachgebornen Söhne, so wie der Prinzessinnen Töchter des Königs, sollen späͤterhin durch besondere Gesetze festgesetzt werden.“ — Der folgende Artikel handelt von den Privat⸗Besitzungen des Königs. Die Kommis⸗ skon hatte darauf angetragen, selbige mit den Staats⸗Domainen zu vereinigen, währeno Herr Salverte sle dem Könige nach wie vor zur freien Verfügung lassen wollte. Nach einigen Be⸗ merkungen des Generals Bertrauov über die Unzulässigkeit die⸗ ses Antrages, trat Herr Dupin d. Aelt. zur Vertheidigung des⸗ selben auf. Er ließ sich in eine weitläuftige Untersuchung des alten Französischen Staats⸗Rechts über den Rückfall der Privat⸗ Domainen an den Staat bei dem Regierungs⸗Anteitte eines Dauphins ein und hielt einen solchen unter den obwaltenden Umständen für um so undilliger, als der jetzige König die Güter sei⸗ nes Vaters verschuldet übernommen und allmäͤlig von allen Lasten befreit habe, so daß es in diesem Augenblicke Niemanden, weder in Frantreich noch im Auslande gebe, der sich den Gläubiger des Königs nennen könne. Man könne mit Recht behaupten, fügte der Red⸗ ner hinzu, daß die Orleanssche Dynastie sich gleichsam mit der Französischen Nation identificirt habe, denn nie habe der jetzige König irgend ein Gut außerhalb Frankreich gekauft, oder sein Geld in fremden Fonds angelegt, so daß sein ganzes Vermögen unter dem Schutze der Nation stehe. Die Annahme des Amen⸗ dements des Hru. Salverte habe überdies noch das Gute, daß man sich hinführo nie mehr um die persönlichen Gläubiger des Königs zu kümmern brauche; man müssse ein für allemal den Grundsatz aufstellen, daß der Staat niemals für die Schulden des Königs einstehe. Hr. Mauguin berief sich dagegen auf das zu allen Zeiten der Mouarchie anerkannte Prinzip, daß bei einem Regierungswechsel die Privat⸗ Besitzungen des neuen Königs dem Staate anheimsielen; er verlanzte hier⸗ nach, daß man es auch jetzt eben so halte. Der Umstand, daß Hr. Mauguin sich im Laufe seiner Rede zweimal des Ausdrucks: König von Frankreich bediente, ercegte eini⸗ ges Gelächter. Nach einigen Gegenbemerkungen des Hru. Salverte wurde das Amendement dieses Letzteren angenommen. Es lautet also: „Art. 21. Der König bleibt Befitzer der Gü⸗ ter, die ihm vor seiner Thronbesteigung angehörten; diese Güter, so wie diejenigen, die er im Laufe seiner Regierung noch, sey es durch Kauf oder durch Schenkung, erwerben möchte, bilden seine Privat⸗Domainen.“ — Nachdem auch noch die übrigen minder erheblichen Artikel des Gesetz⸗Entwurfes die Bestätigung der Kammer erhalten hatten, trat Hr. Levraud mit einer Zu⸗ satz⸗Bestimmung des Inhalts auf, daß bei dem Tode des Kö⸗ nigs sein Nachfolger so lange im Genusse der alten Civilliste bleiben soste, bis die neue votirt sey. Dieser Antrag wurde inzwischen fast ein⸗ stimmig verworfen. Ein letzter wichtiger Zusatz-⸗Artikel rührte von der Kommission her; derselbe enthielt die transttorische Bestimmung,
Er oder
ise d köni unden seyn daß diesmal ausnahmsweise der König nicht verbunder sey
.
solle, die bis zum 1. Jan. d. J. zu viel erhobenen Summen herauszugeben. Einen entgegengesetzten Antrag hatte Hr. Cabet gemacht; derselbe verlangte nämlich, daß man das zu viel Erho⸗ bene bei den ersten Zahlungen in Abzug bringe. Hr. Salverte trat diesem Vorschlage bei und hielt die Proposttion der Kom⸗ mission für eine Verletzung der Charte; jede Civilliste beginne mit dem Regierungs⸗Antritte, und gleichwie der „König, wenn er zu wenig erhoben hätte, den leberschuß nachträglich hätte er⸗ halten müssen, eben so müsse er auch jetzt das zu viel Erhobene herausgeben. Der Königl. Comnnissair, Hr. Delaire, bemerkte, daß die Zahlungen an den Koͤnig (monatlich 1½ Mill.) auf den Grund des vor einem Jahre von Hru. Laffitte vorgelegten Gesetz⸗Entwurfs stattgefunden hätten, worin die Civilliste auf 18 Millionen festgestellt gewesen seyh. Der General De⸗ margay bezeichnete diese Zahlungen als offendbare Ver⸗ schleuderungen, indem der Finanz⸗Minister von den Kam⸗ mern provisorische Kredit⸗Bewilligungen hätte verlangen müssen. Als nichtsdestoweniger das obige Amendement des Hrn. Cabet verworfen wurde, erscholl von mehreren Seiten der Ruf: „Dies ist eine augenscheinliche Verletzung der Charte!“
als nach zwei zweifelhaften Abstimmungs⸗Versuchen zu einem geheimen Skrutinium darüber geschritten werden mußte, wurde dasselbe gleichfalls mit einer Majorität von 10 Stimmen (152 gegen 142) verworfen. Der General Stroltz trat jetzt mit ei⸗ nem völlig ähnlichen Antrage, nur in einer anderen Abfassang, hervor, was zu lebhaften Reclamationen von Seiten der Oppo⸗ sitions⸗Partei Anlaß gab. Nach dem Vorschlage der Kommis⸗ ston sollte nämlich die neue Civilliste erst mit dem 1. Januar 1832 in Kraft treten; wogegen Hr. Stroltz sie bereits vom 7. August 1830 ab gelten lassen wollte. Beide Propositionen stimm⸗ ten aber darin überein, daß der König das in dieser Zwischen⸗ zeit zu viel Erhobene nicht herauszugeben verbunden seyn solle.
einer sehr lebhaften Debatte. Der Großsiegelbwahrer pflich⸗
tium des 7ten, sondern das des 9. Aug. annehme. Da die Her⸗ ren Salverte und Mauguin ihr Möglichstes thaten, um den
dent des Minister⸗Rathes veranlaßt, zur Vertheidigung des⸗ selben auszutreten, indem er zugleich erklärte, daß er jede Verant⸗ wortlichkeit für die der Krone gezahlten Summen übernehme. Da Heir Cas. Périer sich darauf berief, daß die Herren Dupont von der Eure und Laffitte zu der Zeit, wo sie Mitglieder des Ministeriums gewesen, jene Zahlungen selbst gebilligt hätten, so fand der Erstere sich dadurch zu der Bemerkung veranlaßt, daß er diese Zahlungen immer nur als Abschlages⸗Zahlungen betrachtet habe, während der Andere der Meinung war, daß die Kammer durch die Bewilligung provisorischer Steuer⸗Zwölftheile jene mo⸗ natlichen Zahlungen von 1 ½ Mill. stillschweigend gutgeheißen habe. Das Resultat der langen Debatte war zuletzt die An⸗ nahme des Amendements des Generals Stroltz. Der ganze GesetzeEntwurf über die Civilliste ging sodann mit 259 gegen 107 NNmnntc.
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Paris, 14. Jan. Vorgestern Nachmittag wurde in der Kapelle der Tuilerieen die Tochter des Kaisers Dom Pedro in Gegenwart der hohen Eltern und Ihrer Königl. Hoheit der ver⸗ witweten Herzogin von Leuchtenberg durch dem Bischof v. Begu⸗ vais, Abbé Guillon, getauft. Der König und die Königin ver⸗ traten Pathenstelle bei der Prinzessin. Demnächst speiste der Kaiser Dom Pedro nebst Familie, so wie die Herzogin von Leuchtenberg, mit dem Könige und der Königl. Familie.
Das Wahl⸗Kollegium in Toulouse hat am 8. d. M. statt des Herrn Chalret⸗Durien, der sich wegen Beförderung zu einem Staats⸗Amte einer neuen Wahl unterwerfen mußte, Herrn Bastide⸗d'Izard mit 212 unter 396 Stimmen zum Deputirten ewählt; der Kandidat der royalistischen Opposition, Herzog von Fitz⸗ Fames, erhielt 176 Stimmen; die übrigen 8 Stimmen zersplitterten sich. Die Gazette de Franece bexeichnet Herrn Bastide als den doktrinären, also den ministeriellen Kandidaten. — In St. Gau⸗ dens ist Herr Amilhau mit 186 unter 205 Stimmen wiederge⸗ wählt worden.
Der Courrier frangais bemerkt: „Die schon von der Deputirten⸗Kammer gemilderte Briecquevillesche Proposttion wird durch den Bericht des Herzogs v. Broglie auf Nichts reducirt; nachdem man an die Stelle des Worts „Verhannt“ das Wort „Ausgeschlossen“ gesetzt, schlägt man jetzt das Wort „Untersagt“ vor. Da nun unser Strafgesetzbuch für die Uebertretung der
„Untersagung“ keine Strafe festsetzt, so folgt daraus, daß Hein⸗
rich V. oder Napoleon II., wenn es ihnen einfiele, ungestraft eine Reise durch Frankreich unternehmen könnten, wobei es der Regierung Ludwig Philipps nur vorbehalten bliebe, sse mehr oder weniger höflich zu bitten, über die Gränze zurückzukehren.“
Der Messager des Chambres wollte gestern aus einigen Aeußerungen des National die Folgerung ziehen, daß dieses Blatt seine frühere Auslegung der Protestation der 164 zurlick⸗ genommen habe, und behauptete, die Auwesenheit der Urheber jener Protestation auf dem letzten Balle in den Tutlerieen beweife offenbar, daß zwischen den Unterzeichnern und dem Königthume des Juli keine undurchdringliche Scheidewand errichtet sey. Der National erwiedert hierauf: „Wir haben nicht gesagt, daß die Unterzeichner der Protestation nicht auf einen Ball bei Hofe gehen würden, wenn man ste dazu einladet, sondern, daß ste nicht Mi⸗ nister seyn würden, daß sie es nicht mehr werden könnten, daß die aus einem Gefühle gerechten Stolzes hervorgegangene Weigerung, sich Unterthanen zu nennen, eine Beleidigung sey, deren Erinnerung sle und das Königthum, welches Unterthanen habden wolle, stets tremmen werde. Wir bleiben bei unserer ersten Behauptung; jene Scheidewand scheint uns keinesweges dadurch aufgehoben zu seyn, daß einige Unterzeichner der Protestation an den Hof⸗Quadrillen Theil ge⸗ nommen haben. Ein Tänzer bringt nur seine Person auf den Ball mit, ein Staatsmann hingegen bringt, wenn er ans Ruder
rtei mi a8 kefpglt, seine Ansichten, seine vr. G mit und kann, wenn er
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Indessen er⸗ ging es dem Amendement der Kommission nicht besser; denn
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In der Sitzung vom 14. Jan. führte dieser Antrag zu
tete demselben bei; nur verlangte er, daß man nicht das Da⸗ 8
Antrag scheitern zu lassen, so fand sich auch noch der Präsi⸗
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