Seldftmord keinen Glauben schenken wollte.
nicht aufhören wilt, er selbst zu seyn, nur im Sinne seiner dis⸗ derigen Ansichten und seiner Partei regieren. Die Unterzeichner hHer Protestation können, wenn sie dem Geiste derselben treu blei⸗ in wollen, nicht Minister seyn; werden sie demselben untren,
werden sie aus Anführern einer Partei supernumeraire Kan⸗ Rduten in der entgegengesetzten Partei; da sie in diesem Falle er mur noch sich selbst repräsentiren, so hat der Hof alsdann unch kein Interesse mehr, zu wünschen, daß sie Minister seyen.“
Ein Provinzial⸗Blatt (der Propagateur du Pas de rlais) behauptet, die von dem Grafen Montalivet in der
Seputirten⸗ Kammer gehaltene Rede, in welcher das vielbespro⸗ hene Wort „Unterthan“ vorkam, sey von Herrn Villemain ahgefaßt gewesen. veee
Dem Temps zufolge, haben seit der Juli⸗Revolution 137 MNitglieder der Deputirten⸗Kammer den Orden der Ehren⸗Legion echalten, und zwar 5 Mitglieder das Großkreu, 7 das Comman⸗ deur⸗Kreuz, 13 das Großoffizier⸗ und 15 das Offizier⸗Kreuz.
Hr. Hennequin replieirte gestern vor dem Tribunale erster Instanz, als Anwalt der Fürsten v. Rohan, in dem Prozesse
über das Testament des Herzogs v. Bourbon, dem Advokaten der Gegenpartei und entwickelte aufs neue alle für die Ermor⸗ ung dieses Prinzen sprechende Thatsachen. Der Gerichtshof erschob die Sache bis über acht Tage, um den auf das Testa⸗ ment bezüglichen Theil der Rede des Hrn. Hennequin zu ver⸗ nehmen.
. Der General⸗Lieutenant Tiburtius Sebastiani hat statt des General⸗Ljeutenants Grafen Barrois das Kommando der in Lille konzeutrirten Diviston der Nord⸗Armee übernommen.
Der General⸗Lieutenant Berthezene, welcher in dem Kom⸗ mando der Afrikanischen Armee durch den General Savary ab⸗ elöst worden, ist von Algier in Marseille angekommen.
Der Gazette des Tribunauyx zufolge, wäre die Nach⸗ richt von der Verhaftung des verschwundenen Schatz⸗ Lassirers Heßuer ungegründet, und wären alle Nachforschungen nach ihm bis jetzt fruchtlos geblieben. 1
Man hat hier Nachrichten von den drei Redacteuren des Avenir, den Abbe's Lamennais, Lacordaire und dem Grafen von Montalembert, welche bekanntlich nach Rom gereist sind, um sich vor dem Papste wegen der Grundsätze zu rechtfertigen, nach de⸗ nen ste dieses Blatt redigirt haben; sie waren in Rom angekom⸗ men, hatten aber noch keine Audienz beim Papste gehabt, sondern waren vorerst nur von dem Kardinal Albani empfangen worden.
Von der Uebersetzung der Werke Plato's durch den Profes⸗ sor Cousin ist der 6te 1 7te Band erschienen. Der 8te und
9te Band sind unter der Presse.
Hr. das an Ca hehd, der ehemalige Präfekt des Rhone⸗ Departements, liegt gegenwärtig in Metz gefährlich krank.
Gestern wurde in der hiestgen Wohnung der Gräfin v. La⸗ rochejacquelein von dem Königl. Prokurator und einem Instruc⸗ tionsrichter zur Untersuchung der Papiere der Gräfin geschritten.
Der Assisenhof des Departements der beiden Sôvres hat vier widerspenstige Militairpflichtige, welche sich zu den von Diot befehligten Banden der Chouans in den Bezirken von Parthe⸗ nay und Bressuire gesellt hatten, zum Tode verurtheilt. Die⸗ selbe Strafe ist von den Assisen des Departements der Vendẽée mber den Anführer einer solchen Bande, Namens Gaboriau, verhängt worden
Die Journale „Tribune“, „Quotidienne“ und „Opinion sind gestern von der Polizei in Beschlag genommen worden.
Großbritanien und Irland. 3½ London, 14. Dez. Gestern ertheilte der König dem Her⸗ zog von Devonshire Baron Ompteda, Hannöverischen Minister, in Brighton Aludienz. 18 i. wurde ein vierstündiger Kabinets⸗Rath im auswärtigen Amte gehalten. Nach demselben hatte Fürst Talleyrand eine Zusammenkunft mit Viscount Palmerston.
Der Courier widerspricht zwar dem Gerüchte, daß zwischen dem Fürsten Talleyrand und dem Lord Palmerston ein ernstlicher Wortwechsel stattgefunden, doch fügt er hinzu, daß der Französi⸗ sche Botschafter, in Gemäßheit der von seinem Hof erhaltenen Zefehle, sich geweigert habe, ein Protokoll zur Schleifung ge⸗ wisser Festungen, ohne vorher mit seiner Regierung fernere Com⸗ municationen darüber gehabt zu haben, zu unterzeichnen. We⸗ der von der einen noch von der anderen Seite sey es jedoch da⸗ bei zu heftigen Aeußerungen gekommen. Der erste Legations⸗ Secretair des Fürsten Talleyrand sey vielmehr nach Paris abge⸗ reist und habe die üder diesen Punkt von den anderen Mitglie⸗ dern der Konferenz abgegebenen Gutachten mitgenommen; es stände daher zu hoffen, daß deean nterbaülcias n zu einem be⸗
friedigenden Resultate führen würden. . . Der Oesterreichische Botschafter, Fürst Esterhazy, der bereits vom Könige und von der Königin Abschied genommen hatte und im Laufe dieser Woche nach dem Kontinent adreisen woll⸗ te, wird noch einige Tage hier verweilen, und zwar, wie man vernimmt, wegen der Verlängerung des Termins zur Auswechse⸗ lung der Ratificationen. b tng erst — Blätter vom 13ten drachten die am 4. d. er⸗ theilte Antwort der Konferenz auf die Note und Denkschrift der Nieederländischen Bevollmächtigten vom 14. Dez. (Die Staats⸗ Zeitung hat jenes Aktenstück ebenfalls schon am 13ten d. in Nr. 14. ihres Blattes mitgetheilt.)
Der Herzog von Wellington ist so weit wieder hergestellt, daß er gestern in Begleitung der Grafen von Roßlyn und Bathurst eine Stunde lang in freter Luft spazieren ging.
Wie es heißt, hat der Lord⸗Kanzler dem Lord Milton die Patrie angetragen, und hat solcher dieselbe unter verschiedenen Gründen abgelehnt. Hauptsächlich soll er im Unterhause zu blei⸗ ben wünschen, 1 0.n ihm vorgeschlagene Aenderung in den
esetzen durchzuführen. “ sagt: „Man sah gestern mit großer Ungeduld dem Erscheinen der Hofzeitung entgegen, weil man über einen Gegenstand Mittheilung erwartete, dem man, obgleich jetzt wenig davon gesprochen wird, mit großer Besorgniß entgegensteht — nämlich der Creirung von Pairs. Wir hegen keinen Zweifel, daß Alles, wie es muß, vor sich gehen wird. Die Pairs werden ohne Zweifel zeitig genug ernaunt werden.
Der Globe meldet, daß Lord Ashley nicht beabsichtige, seine Wahl für die Grafschaft Dorset zu vertheidigen, und daß demzufolge Herr Ponsonby als Mitglied für Dorset erklärt wer⸗
9. — e- aee Untersuchung des in Bristol niedergesetzten Kriegsge⸗ richts ist auf eine plötzliche und traurige Weise beendigt worden. Nachdem der Oberst⸗Lieutenant Brereton am 12ten noch vor Gericht gestanden hatte, verbreitete sich am 13ten Morgens das Gerücht, daß er seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht habe. — Der Gerichtshof versammelte sich indeß an diesem Tage wie gewöhnlich, und die Masse der Zuhörer war eben so groß, als an
biac,
die Mitglieder des Gerichts ihre Plätze ein. Der Präsident er⸗ dob sich und sagte: „Meine Herren, Sie haben wahrscheinlich von dem höchst traurigen Gerüchte gehört, welches in Bezug auf den Gefangenen, Oberst⸗Lieutenant Brereton, im Umlauf ist — ein Gerücht, das, wie ich aus seinem Nichterscheinen zu dieser Stunde schließen muß, leider nur zu wahr ist. Ich habe den Distrikts⸗Wundarzt und einen Offizier abgesandt, um an Ort und Stelle Erkundigungen einzuziehen. Wenn es Ihnen gefällt, m. H., so wollen wir den Bericht dieser Personen abwarten.“ — Nach ungefähr fünf Minuten trat der abgesandte Offtzier, Major Mackworth, in den Saal, und der Präsident fragte: „Sind Sie, Major Mackworth, meinen Befehlen zufolge, im Hause des Oberst⸗Lieutenants Brereton gewesen 2% Major Mack⸗ worth: „Ja.“ — Fr. „Haben Sie den Oberst⸗Lieutenant gese⸗ hen?“ Antw. „Ja.“ — Fr. „Ledend oder todt?“ — Antw. „Todt.“ — Der Prästdent erklärte, tief erschüttert, daß unter diesen traurigen Umständen die Sitzungen bis nach Eingang hö⸗ herer Befehle aufgeschoben werden müßten. Sir Charles Dal⸗ der bei den Verhandlungen das Amt eines General⸗An⸗ walts versehen hatte, erbat sich vom Präsidenten die Erlaubniß, noch einige Worte an die Versammlung richten zu dürfen, und te: .. sag „Wenn das tragische Ereigniß, welches so eben dem Gerichts⸗ hofe mitgetheilt worden, fuͤr Sie, m. H., eine Quelle der Betruͤb⸗ niß geworden ist, wie tief muß derjenige erschuͤttert seyn, dem die
Ihnen, daß ich mich in einem Zustand der Betruͤbniß und der Ver⸗ wirrung erhoben habe, wie ich solchen in meinem ganzen Leben nicht empfand. (Hier wurde Sir Charles durch seine innere Aufregung gezwungen, eine Pause zu machen.) Aber ich habe einen Trost — ich erklaͤrte in meiner Eroͤffnungs⸗Rede, daß mich kein anderes Ge⸗ fuͤhl als das der groͤßten Unparteilichkeit gegen den Gefangenen beseelt, und ich wiederhole jetzt diese Behauptung so feierlich, als ob ich vor Gottes Thron staͤnde. Ich kannte und sah den Oberst⸗ Lieutenant Brereton nicht vor dem 17. Nov, als ich beauftragt wurde, die naͤheren Umstaͤnde des Bristoler Aufruhrs zu untersuchen. Ich erlaube mir, hinzuzufuͤgen, daß ich 97 ausdruͤcklichen Befehl meines Koͤnigs hierher köomme. Ich trage die Waffen meines Mo⸗ narchen; ich habe die Ehre, ihm zu dienen, und wenn Oberst⸗Lieu⸗ tenant Brereton mein Kamerad und mein Freund gewesen waͤre, so haͤtte ich dieselbe Pflicht gegen den ungluͤcklichen Gefangenen, der jetzt nicht mehr am Leben ist, erfuͤllen muͤssen“ 1
Der Präsident ertheilte dem Sir Charles Dalbiac das Zeugniß, daß ein Verfahren dieser Art nicht mit weniger Bit⸗ terkeit und mit mehr schonender Rücksicht hätte geleitet werden können, als es von ihm geschehen sey, und hob demnächst die Sitzung auf. 8 ·
Ueber die näheren Umstände des Todes des Oberst⸗ieute⸗ nants Brereton enthält die Times Nachstehendes: „Der Oberst Brereton kam am 12ten d. gegen 11 Uhr Abends auf seinem Landhause, ungefähr eine halbe Stunde von Bristol gelegen, mit seinem Begleiter an. Seine Dienerschaft bemerkte in sei⸗ nem Benehmen durchaus nichts Besonderes oder Auffallendes. Er begab sich gleich nach 12 Uhr in sein Schlafzimmer; aber er muß noch eine beträchtliche Zeit aufgeblieben seyn; denn man fand auf semem Tische noch ein Schreiben, worin er die Grün⸗ de, die ihn zu der verzweiflungsvollen That verleiteten, ausfühe⸗ lich auseinandergesetzt hatte. Seine Pistolen waren wie gewöhnlich auf einen Tisch vor seinem Bette gelegt worden. Gegen 3 Uhr Morgens hörte der Portier einen Schuß fallen, er machte Lärm im Hause, der Kammerdiener eilte sogleich in das Schlafzim⸗ mer des Obersten und fand seinen unglücklichen Herrn in sei⸗ nem Blute schwimmend und ohne die geringste Spur von Le⸗ ben. Die Kugel war auf der linken Seite eingedrungen und mitten durchs Herz gegangen; die Pistole lag am Boden. v Man sagt, daß in dem nachgelassenen schriftlichen Bericht ein besonderer Umstand als unmittelbare Ursache semer That ange⸗ geben wird. Er war Wittwer und hinterläßt zwei Töchter. — Der Oberst Brereton genoß eines ausgezeichneten Rufes. Er war 52 Jahr alt und diente 33 Jahre in der Armee. Bei den unseligen Umständen, welche zu einer Untersuchung seines Betragens führten, hat sein Charakter als Offizier durch seine Gutmüthigkeit als Mensch gelitten. Den großen militairischen Grundsatz der Entschlossenheit verleugnend, das Blutvergießen schonend und genöthigt, sich den Instructionen von Magistratsper⸗ sonen zu fügen, die eifrig hesorgt waren, die Verantwortlichkeit stren⸗ er Maßregeln ganz auf seine Schultern zu schieben, entwik⸗ belte er weder die nöthige Umsicht, noch handelte er mit der Schnelligkeit, die durch die Dringlichkeit der Umstände noth⸗
wendig gemacht worden war.“ “ Niederlaunde. Aus dem Haag, 16. Jan. Vorgestern Mittags um halb 1 Uhr traf hier ein Courier aus St. Petersburg ein, welcher die Reise in 10 Tagen gemacht hatte und Depeschen für den Engii⸗ schen Botschafter Sir Ch. Bagot mitbrachte. Noch am selbigen Abend wurde dieser Courier üder Brüssel und Ostende nach Eng⸗ land weiter befördert. b
In Holländischen Blättern liest man: „Es heißt, daß die Verlängerung des Termins zur Einsendung der Ratifi⸗ cationen des Traktats vom 16. Nov. einzig und allein friedlie⸗ benden Zwecken beigemessen werden muß. Man schmeichelt sich, daß die Zwischenzeit bis zum 31. Januur zur Erwägung neuer Arrangements benutzt werden wird.“ 88
An der Amsterdamer Börse waren die Course der Fonds heute weichend. Der König hat, wie man vernimmt, dei der neuen freiwilligen Anleihe mit 2 Millionen Gulden substribirt.
Brüssel, 15. Jan. In der gestrigen (bereits kurz erwähn⸗ ten) Sitzung der Repräsentanten⸗Kammer entwickelte Herr F. von Merodes seinen Vorschlag, den Mitgliedern, welche, ohne Urlaub erhalten zu haben, den Sitzungen nicht beiwohnten, die ihnen zustehende Gratification für die Dauer ihrer Abwesen⸗ heit zu entziehen. Die Frage, ob dieser Vorschlag in Ueberle⸗ gung zu nehmen sey, wurde mit bedeutender eecfe eregzet verworfen. Die darauf folgende Berathung über den Gesetz⸗ Entwurf in Betreff der Bergwerke wurde durch Herrn Osy un⸗ terbrochen, der sich folgendermaßen äußerte: „ Wir haben vor⸗ estern in dem Moniteur einen Artikel über die Ratification des
riedens⸗Traktates von Seiten Oesterreichs gelesen z, ich wünsche
zu wissen, ob dieser Artikel offiziell ist, und was lüberhaupt die Regierung für Hoffnungen in Bezug auf die Ratificationen Oesterreichs, Preußens und Rußlands hat. In einem an⸗ deren Blatte, welches ziemlich gut über unsere diplomatischen Angelegenheiten unterrichtet zu seyn scheint, liest man, daß die Ratification bis zum 30. Jan, verschoben worden sey. Ich glaube, m. H., daß Sie es im Interesse des Publikums für wünschenswerth erachten werden, von dem Minister der auswär⸗ tigen Angelegenheiten eine Erklärung darüber zu erhalten, ob diese Nachricht offiziell ist’“ Der Minister er üärte, daß er so eben mit einem der Kammer abzustattenden Bericht beschäftigt sey, und denselben noch im Laufe der heutigen Sitzung würde
” “
ü nan allgemein dem Gerüchte von einem den früheren Tagen, da ma g 2uze. nen
vorlegen können. Hierauf wurde die Berathung über oben er⸗
8 bertragen worden war, die Anklage zu leiten? Ich betheure . 1 Fücht acftiag 1 2 fort: „Da die Bevollmaͤchtigten der Konferenz wuͤnschten,
wähnten Gesetz⸗Entwurf fortgesetzt. Die Kommission hatte Pdelleute wohnten derselben bei. Die Lustbarkeit dauerte bis einstweilige Vertagung desselben in Antrag gebracht, und es . Uhr Morgens. ßen sich verschiedene Redner für und gegen diesen Vorschle Nachrichten aus Lemberg vom 11. Dez. zufolge welche vernehmen. Gleich nach 3 Uhr trat der Minister der ausbie Warschauer Zeitung mittheilt, sind die Unteroffiziere wärtigen Angelegenheiten wieder in den Saal, besit ind Gemeinen der Polnischen Insurgenten⸗Armee, die unter sleih Ee 19. Nov. v. J. hatze baführng “ v e und Kaminski in die Ehre, Ihnen den Traktat vom 15ten desselben Monats mit . allcgn Königl Mla⸗ “ 2.S S8 theilen, durch welchen die in Konfecens vepras.n0, *8 wieder in ihre Heimath zurückgekehrt. Auch de Untaafft fuͤnf Maͤchte, unter den in den 24 Artikeln vom 15. Okt. fest eic, und Gemeinen des Dwernickischen Corps sind schon vo Fnj sind sch n
ten Bedingungen, die Unabhaͤngigkeit Belgiens und den 2 — sind welchen Belgien erwaͤhlt bE jeser Traktat soll,; Herrmannstadt in 8 ihnen einstweilen ihr Aufent⸗ aufgebrochen,
ner am Schlusse ausgesprochenen Bestimmung zufolge, bis zu 15. Jan. ratificirt werden. Umstaͤnde, welche uͤbrigens nlcht Art sind, in die Gesinnungen der Maͤchte Zweifel zu setzen, bet eine Verzoͤgerung veranlaßt. Die Hollaͤndische Regierung, die weigert, dem Vertrage vom 15 Oet. bei utreten, hat unterm 14. 8. der Konferenz eine sehr ausfuͤhrliche Denkschrift uͤberreicht, won sie jeden der 24 Artikel eroͤörtert; diese Denkschrift, welt durch die oͤffentlichen Blaͤtter bekannt gemacht worden ist, dem gegenwaͤrtigen Berichte bei. Die Hollaͤndische Regierung
altsort angewiesen war, and zurückzueilen.
Die Wojewodschafts⸗Kommission von Kalisch hat folgende Bekanntmachung erlassen:
„Auf amtlichem Wege ist die Nachricht Folge Beschlusses Sr. Majzestaͤt das Kadetten⸗Corps in Kalisch auf⸗ choben werden soll, und zwar in folgender Weise: 1) Die auf Staatskosten erzogenen Kadetten werden theilweise in das Moskauer, 2 . e- beilweise in das St. Petersburger Kadetten⸗Corps versetzt. 2) Die⸗ dadurch der Konferenz eine Gelegenheit dar, die seit dem Mam enigen Kadetten aber, welche in diesem Corps als Pensionnaires November 1830 in London begonnenen Unterhandlungen in ihn scindlich waren, koͤnnen zuruͤckgenommen werden. Die Wojewod⸗ Zusammenhange auseinanderzusetzen und das Resultat dersechgschafts⸗Kommission fordert daher die Eltern und Vormunder der zu rechtfertigen. Diese Arbeit konnte erst am 4. Januar beenhnter Nr. 2. erwaͤhnten jungen Leute auf, werden. Die Rote und die Denkschrift der Konferenz von diese zung anzufertigen, ob sie ihre Soͤhne oder Muͤndel zuruͤcknehmen Tage gehoͤren zu den merkwuͤrdigsten Aktenstuͤcken unserer Zeit⸗“ pollen oder deren Versetzung in die Kadetten⸗Corps des Russischen Hr. von Meulenaere verlas diese beiden Dokumente und fuͤhr das eeichs wuͤnschen, und sich unverzuͤglich dieserhalb bei dem Mili⸗ gchtigten schten, daß egir⸗Chef der Wojewodschaft Kalisch zu melden.“ kesp. Hoͤfe, die Hollandische Regierung und das Europäͤtsche ngs, In Folge eines Reskripts die Mitgliedes der provisorischen kum von ö und Skhge d ee agec kegierung für die inneren Angelegenheiten des Königsreichs, bevor die Belgische Frage definitiv geloͤst wuͤrde, melt grafen Strogonoff, ist die für eine Zeit lang unterbrochen ge⸗
um wieder in ihr Vater⸗
Fren lanp. 11“
1 Jan. Die Königsberger eitun⸗ emthaͤlt er Königsb erg, 15. Jan., N fehender. 3 ber Pe aftchan
b
435 Berlin, 21
s Jan. ͤnger in Uebereinstimmung u sie sich am 11. Jan. und verlaͤngerten, in Uebereinst 8 besene Zufuhr von Getreide aus Rußland nach Polen von jetzt Nr. 54 verzeichnet, welches folgendermaßen lautet: d 1 0. Dezember v. J. wird die Ausfuhr jeder Art von Getreide, erklaͤrte der Bevollmaͤchtigte Sr. Großbritanischen Majestaͤt, ze herste und Hafer, stattfindet, so daß selbst die Einfuhr dieser bei⸗ gekommen seyen, ihm die gegruͤndete Hoffnung zu dem baldigen be. Durchlaucht der Feldmarschall Paskewitsch den Kriegs⸗Gou⸗ Jahreszeit unterworfen waͤren, wuͤnschenswerth, den zum N Hoͤfen — ihren zu gestatten, weil sich in vielen Gegenden des König⸗ ben, den in Rede stehenden Austausch gleichzeitig mit den an 1 sj 9 9 ge wilde Thiere sehr vermehrt haben und es nöthig wird, Jagd oben ausgesprochene Hoffnung des Bevollmaͤchtigten Sr. Gi war nachgelassen, dagegen aber ist in einigen Gegenden unter der Ratificationen legten, und da sie sogar ermaͤchtigt warg men bei. — Der Bevollmaͤchtigte Frankreichs erklaͤrte seinerfe Frankfurt a. M., 18. Jannar. Unter der Ueberschrift: den Austausch der Ratificationen um 14 Tage zu verschieben, 1 itung vom Freitag den 13. Jan, l. J. heißt es unter der Rubrik koͤnnte, vorbehalten muͤsse. — Da der Vorschlag der Verschefe muß bezweifelt werden, daß diese Nachricht von Schluͤchtern worden war, so kam man uͤberein, denselben dem Belgischen Milt g daselbst noch keinen Augenblick gestoͤrt ward; man kann des⸗ (gez.) Esterhazy, Wessemberg; Talleyrand; Palmerfupn in der umgegend ausgebrochenen Unruhen durch ihr Betragen des Koͤnigs der Belgier von Ihren Excellenzen den Bevollmät ng, der schwere Druck der Zeiten nicht durch Anarchie, sondern theilt worden ist, in Folge dessen die an dem Traktate vom! dacteur gedachter Zeitung fuͤr die Zukunft reche dringend zu em⸗ Termin zum Austausch der Ratificationen bis zum 31. Jan.] Luxemburg, 14. Jan. Im hiesigen Journale liest erlaͤngerung willigen zu wollen. besagte gerung gen 3 gesetzt haben, schweben dort in der Luft, wie ein Vogel auf „Meine Herren“, fuhr der Minister fort, „die Regierung — b age ihre Leichtgläubigkeit benutzt und ihnen aufgebunden, daß. reichenden Grund gefunden, um sich uͤber die Zukunft des Lante n genommen und so lange als Geiseln behalten werden sollten, tigt werden wird“ schüürte auch Jeder sein Bündel und machte sich eilends auf 4 ½ Uhr aufgehoben wurde. chten ihr Heil in der Flucht. Aber, o unnütze Vorsicht! Kein Herr Steven, Redacteur des in Gent erscheinenden Mif mer zurüick, Ihr Herren, und fürchtet nichts; es verlohnt sich kerei war mit Wache umgeben, während die Polizei Nachst n Folge eingetretenen Thauwetters schwollen die beiden nig?“ in Beschlag genommen worden. erschwemmt waren. An mehreren Orten ist dadurch ein be⸗ am Jahresschlusse nach altem Styl, war bei dem Kriegs⸗GCeh ariser Blätter melden: „Die Uneinigkeit unter den r. Durchlaucht dem Fürsten Paskewitsch von Warsteaf Parteie Offiziere Sr. Durchlauch Fürsten P sch ainoten, Rumelioten und den Inse ⸗Bewohnern, hat den d des Tedeums Salven aus dem auf der Terrasse aufgepflu venj hü Seee n getheilt, deren eine, unter der Leitung von Kolokotroni, Zimmer des Schlosses, äußerst geschmackvoll dekorirt, wansg., ; 3 ööu1“ Frankreich haben sich geweigert, ihn anzuerkennen, und der ie Einkehr“, vom Grafen Skarbek, durch die Schuff „D hr“, f . ch gwzenösmein zu werden. Der Englische Botschafter bei ranzo Lufispi hierauf wurde von den Französischen Schauspielern das Lust ther etwas zu beschwichtigen."erd Leitung dieses Kapellmeisters, von dem Orchester des Natione 21. als zwanzig Tafeln eingerichtet war. Damen, Beamte,
5 n Bevollmäaͤchtigten, den zur Ratification festgesete - ““ hae 18 feggees auf der ganzen westlichen Gränze Rußlands wieder gestattet. „„„Nachdem die Bevollmaͤchtigten Oesterreichs, Frankrei Peizen ausgenommen, ins Ausland verboten, weil in mehreren obgleich die Nachrichten, welche ihm von den Gesandten Sr. T n Getreidegattungen bis Ende April zollfrei gestattet ist. treffen der Ratifientionen jener Hoͤfe gaͤben, so erscheine es . ineur von Warschau ermächtigt habe, Personen, die durch ihre tausch der besagten Ratificationen festgesetzten Termin bis zumg ren Hoͤfen bewerkstelligen zu koͤnnen. Diec Bevollmaͤchtige gen dieselben zu machen. britanischen Majestaͤt theilten, da sie außerdem wuͤßten, me n Pferden und Schafen ein Sterben ausgebrochen. diesen Wunsch auszudruͤcken, so traͤten sie dem Vorschlage, i daß er, in Folge des Geistes der Versohnlichkeit, der ihn seit ic oeffentliche Rüge“, enthält das hiesige Journal Folgendes: naͤhme, daß er sich aber bei diesem Akt die Befehle, welche ulda, 12. Jan.: „„Nachrichten aus Schluͤchtern zufolge, stand bung des Termines zum Austausch der Natificationen dis zmn⸗ nach Fulda gelangt sey, indem bekanntlich in Schluͤchtern ein vollmäaͤchtigten mitzutheilen, der eingeführt wurde und die vahgh diese Nachricht nur als die gehafstgste Läge ansehen Sie Buͤlow; Lieven.““ tgethan, daß Aufreizungen zu strafwuͤrdigen Handlungen bei ihr tigten Oesterreichs, Frankreichs, Großbritaniens, Preußens oß auf gesetzlichem Wege gemildert werden kann. — Groͤßere Nov. 1831 Theil nehmenden Hoͤfe, aus Gruͤnden, welche in blen, damit Ehre und guter Ruf nicht so leichthin perunglimpft verschieben, erklart derselbe im Namen Sr. Majestaͤt des Koͤn an: „Die Beamten der Belgischen Regierung, die sich sest London, 11. Januar 1832. 4 Zweige, der immer bereit ist, davonzufliegen, sobald sich in den Beweggruͤnden des Protokolls und selbst in der Kuͤrze Januar, g der Nacht vom 10ten zum 11ten Januar ein Ausfall aus aͤnzlich beruhigt zu fuͤhlen. Sie werden ohne Zweifel diefe 1. 6 die nach dem Scharmützel bei Ettelbrück gefangen genom⸗ Man verlangte von allen Seiten den Druck und die N. d. nach Mersch, das außerhalb des Feftungs⸗Rayons Der General Goblet ist vorgestern Abend in Brüssel anffgt. kensch fragte nach ihnen oder bekümmerte sich um sie. Sie ger de Gand, ist gestern Abend um 6 Uhr verhaftet und in cht der Mühe, die letzte Viertelstunde Eurer amtlichen Existenz schungen darin anstellte. Das letzte Blatt dieser Zeitung inen Fllisse Alzette und Petrusse oberhalb Luxemburg so an, Polen. utender Schaden angerichtet worden. verneur Grafen Witt eine glänzende Soirée. Am folgenden 19 p ückwünsche zum Beginn des neuen Jahres dar. Bei dch⸗ — nd heeheeee hea ühes Jah hüthsten Grad erreicht. Briefen aus Nauplia vom 21. Dez. litz. es Abends hatte der Feldmarschall mehrere hus un “ 9 sch 9 Grafen Augustin Capodistrias zum Prästdenten erheben woll⸗ 6 und glänzend erleuchtet. Im großen Ball⸗S 1 Im groß ssische Refident folgte ihrem Beispiel. Beim Abgange der ieler beider Polnischer Theater dargestellt; dann feolzgte G . sp “ b 71 forte, Sir Stratford⸗Canning, war in Nauplia an⸗ „Der Landmann aus der Picardie“, dargestellt; Duverturen n Theaters ausgeführt, füllten die Zwischen⸗Akte aus. Cehh tairs verschiedenen Ranges, die fremden Konsuln und viele
Termin bis zum 31. Jan Dieser Entschluß ist in dem Protn — 8 Durch eine Verordnung der provisorischen Regierung vom Großbritaniens, Preußens und Rußlands sich versammelt hatt 1 gegenden des Königreichs Polen großer Mangel, besonders an bei den an dem Traktat vom 15 Nov. Theil nehmenden Hoͤfen Das Municipalitäts⸗Amt von Warschau macht bekannt, daß doch, bei den Schwierigkeiten, denen die Verbindungen in die · — nsterhafte Aufführung bekannt sind, den Besitz von Jagdge⸗ Jan. zu verlaͤngern, um den entferntesten Hoͤfen die Mittel zu⸗ ichs, wo große Waldungen besindlich sind, die Wölfe und an⸗ Oesterreichs, Preußens und Nußlands erklaͤrten, daß, da sie An vielen Orten, wo die Rinderpest herrschte, hat diese chen Werth alle Hoͤfe auf die Gleichzeitigkeit des Austausch Termin zum Austausch bis zum 31. Jan. zu verlaͤngern, voll Deutschland. ersten Zusammentritt der Konferenz geleitet habe, den Vorschl „Schluͤchtern, 15. Jan. In Nr. 12 und 13 der Fuldaer bis zu dem festgesetzten Termin von seiner Regierung erhalt s Zollhaus daselbst heute Morgen in lichten Flammen.““ *) 31. Jan. von allen gegenwaͤrtigen Bevollmaͤchtigten angenommcgpllbaus noch nie existirt hat und die öffentliche Ruhe und Ord⸗ gende Erklaͤrung abgab. herschaft Schluͤchterns hat im Sept. v. F. und bis jetzt bei Nachdem dem unterzeichneten Bevollmachtigten Sr. Mgse Eingang fünden werden, und daß, nach ihrer festen Ueberzeu⸗ Rußlands ein am 11. Jan. 1832 unterzeichnetes Protokoll mitg orsicht bei der Aufnahme solcher gehaͤssigen Luͤgen waͤre dem Hrn. sagtem Protokolle ausgefuͤhrt worden, uͤbereingekommen sind, eerden, Der Stadt⸗Magistrat zu Schkuchterne der Belgier, dem Inhalt jenes Protokolles beitreten und in giger Zeit wiederum in ( Röe h (Gez.) Sylvain van de Weyer.““ ber s mindeste Geräusch erhebt. Ein Spaßmacher hat dieser neuen Aufschuübes, so wie in den Aktenstuͤcken vom 4. Festung geschehen würde, bei welchem die Herren alle gefan⸗ icht theilen, welche, wir hoffen es, durch die Ereignisse gerechtfe en Leute in Freiheit gesetzt wären. Kaum hörten sie dies, theilung des Berichts, welches genehmigt und die Sitzung ! Postmeister, Bürgermeister, Notare, Huissiers, kurzum Alle, kommen; er war Ueberbringer des 54sten Protokolls. igen bloß den Schreck und die Reisekosten davon. Kehrt nur Gefängniß nach der Citadelle abgeführt worden. Seine Dme beunruhigen.“ wegen eines Artikels, betitelt: „Haben wir einen legstimen t selbst die Vorstädte der Festung am 11ten d. Abends ganz Warschau, 17. Jauur. Am Abend des 12. d. M., 1 Griechenland. ten die Beamten aller Departements, die Generale 1 — Iö 4 chiedenen Parteien in Griechenland „ namentlich unter den 3 Schloß⸗Kapelle abgehaltenen Gottesdienst ertönten we “ — geh st olge, ist die National⸗Versammlung in Argos in zwei Par⸗ dert Personen, Herren und Damen, zu sich eingeladen. Veitgae. eälrh 2 was ihr aber nicht gelang. Die Residenten von England wurde auf dem neu eingerichteten Theater das Lusssy 1 E ’ eren Nachrichten waren die Parteien nahe daran, in Argos mehrere Gesänge und die Aufführung einer ländlichen Hochze 9 5 säng 85 v. vommen, und man hoffte, es werde ihm gelingen, die Ge⸗ Symphonieen des Polnischen Komponisten Kurpinski, unter h Mitternacht begann die Soirée, zu der ein Gedeck von 2 wohl in der Residenz ansässige, als aus der Provinz angelan der Staatz⸗Zettuns.
eingegangen, daß in U
eine schriftliche Erklaͤ⸗
Offiziere des vormaligen Gielgudschen Corps, welche sich der Gnade Sr. Maj. des Kaisers von Rußla nd unterworfen und die von Aller⸗
höstdemselben diesem Corps huldreichst bewilligte Amnestie dank⸗
Vaterlande angekommen. vernements war der bei weitem denen es an eigenen Mitteln zur Ausführung der Reise fehlte, der erforderliche Vorspann und das bisher bezogene Gehalt bis an die Gränze bewilliget und der Oberst v. Preußer, welcher den Rück⸗ marsch der Unteroffiz iere und Gemeinen des gedachten Corps geleitet hatte, beauftragt worden, den Uebergang dieser Offiziere über die Gränze bei Neidenburg zu bewerkstelligen. Russischer Seits ge⸗ schah die Uebernahme sämmtlicher zurückkehrender Polen auf der ganzen Linie von Thorn bis Neidenburg durch den General⸗ Major Baron von Seddeler und für den Punkt von Neiden⸗ burg speziell durch den Rittmeister von Wogak. — Nach den von dem Obersten v. Preußer über das ihm aufgetragene Geschäft eingegangenen Meldungen war Russischer Seits die Veranstal⸗ tung getroffen, daß der für die gedachten Offiziere erforderliche Vorspann auf der Gränze bereit stand und selbige daher ihre Reise ohne Aufenthalt und ohne die mindeste Weitläuftigkeit sort⸗ setzen konnten, auch ward Kaiserlich Russischer Seits jedem dieser Offiziere, welcher nicht aus eigenen Mitteln die Ko⸗
sten der Rückkehr nach der Heimath zu bestreiten vermochte,
täglich ein Silberrubel ausgezahlt, um für seine Bedürfnisse sor⸗ gen zu können. — Insbesondere aber hat der Oberst v. Preußer die pflichtmäßige Anzeige gemacht, daß die Kaiserl. Russischen Behörden, und namentlich der General⸗Major v. Seddeler, so wie auch der Rittmeister v. Wogak, die gedachten Polnischen
haben, daß in dieser Hinsicht nichts zu wünschen übrig blieb
und Jeder von ihnen mit frohem sorgniß für seine nächste Zukunft befreit, die Heimkehr zu den Seinigen antrat. Binnen kurzem werden auch die Offiziere des Rybinskischen Corps, weiche ihre Begnadigung bei Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland nachgesucht und in Rücksicht auf die statt⸗ gefundene Vermittelung des Preußischen Gouvernements eine spe⸗ zielle Amnestie erhalten haben, in ähnlicher Art nach ihrem Vaterlande zurlickkehren. Die zu diesem Corps gehörigen Offi⸗ ziere des vormaligen Polnischen Garde⸗Jäter⸗Regiments haben auf den Grund einer ihnen vorzugsweise ertheilten Amnestie be⸗ reits den Anfang gemacht; sie wurden am 13ten d. M. in Nei⸗ deuburg erwartet und ihnen in Rücksicht der gegen ihren recht⸗ mäßigen Monarchen bewiesenen Anhänglichkeit, von Seiten der Kussischen Behörden ein ausgezeichneter Empfang bereitet. — Diejenigen von den auf das diesseitige Gebiet übergetretenen Polnischen Ossizieren endlich, deren Bewußtseyn ihnen die Rückkehr nach dem Vaterlande nicht mehr gestattet, und die sich deshalb gedrun⸗ gen fühlen, eine Zuflucht in anderen Staaten zu suchen, sind, bis auf wenige einzelne, wegen Kraukheit oder nothwendiger Rechnungs⸗ legung einstweilen noch zurückgebliebene Individuen, gleichfalls dahin abgegangen, wohin ihr selbstbereitetes Schicksal sie führt. Da auch hier die bei weitem größte Mehrzahl die nothwendigen Mittel zum Fortkommen entbehrte, so hat die Milde unseres gnädigen Königs und Herren auch diefen Offizieren den erforder⸗ lichen Vorspamn und den bisher bezogenen Sold bis zur Gränze des Preußischen Staates bewilligt, und ist ihre Abreise in ver⸗ schiedenen Abtheilungen angeordnet worden, welche von ein⸗ zelnen Preußischen Offizieren gefüihrt werden, um die Un⸗ terbringung in den Nachtquartieren, so wie die bewilligten Transportmittel, ordnungsmaßig zu bewirken und herbei zu schafften. — Die Angabe, daß die Fortschafung dieser In⸗ divrduen auf Kosten der Französtschen sonach ohne allen Grund. Möchten diese verbürgten An⸗ gaben dazu dienen können, denjenigen, welche sich darin ge⸗ fallen, falsche und übertriebene Nachrichten über diese Angele⸗ genheiten zu verbreiten, sofern es noch möglich ist, das für ihr Seelenheil sehr wohlthätige Gefühl einer tiefen Beschämung zu bereiten. Jedenfalls wird jeder Unbefangene daraus die Ueber⸗ zeugung gewinnen, daß die menschenfreundliche Güte unseres er⸗ habenen Monarchen sich gegen diese Fremdlinge aufs neue glän⸗ zend bewährt hat, so wie auch, daß die mit der Vollziehung der Befehle ihres Kaisers beaustragten Russischen Offiziere und Be⸗ amten ganz in dem Sinne der von ihrem Monarchen ausge⸗ sprochenen Worte des Friedens und des Vergessens und Verge⸗ bens handeln und sich durch Allerhöchstdessen edles Beispiel zur Nacheiferung in diesem Geiste der Milde angeregt fühlen.“
— Die Zahl der kleinen Einlagen in die Sparkasse zu Halle hat sich in dem Rechnungsjahre vom 1. Juli 18 ¾⅔2 auf eine er⸗ freuliche Art vermehrt, so daß 1696 Scheine ooer ein Kapital von 53,957 Rthlr. bei der gedachten Kasse belegt sind. — Die Nützlichkeit und zweckmäßige Einrichtung der auch in Herzberg seit einigen Jahren bestehenden Sparkasse macht, daß dieselbe sich eines großen Zutrauens zu erfreuen hat, und betragen die 2t anvertrauten Einlagen jetzt schon 32,764 Rthlr. 10 Sgr. 5 Pf.
— Am 6. Jan. d. J. starb zu G utenberg bei Halle ein 108jähriger Greis, Namens Schröter; er hatte früher im Preu⸗ hischen Heere gedient und den Jlährigen Krieg mitgemacht.
9
3 erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 20. Jan. Mittags 2267 838 1421 8 Hinzugek. b. z. 21. Jan. Mittags 1 2
Bis zum 21. Jan. Mittags Summa 22690 830 1733
Hierunter sind vom Militair 35 18 17 Die Kranken befinden sich im Hospital. In Halle waren erkrankt genesen gestorben Bestand
bis zum 16. Januar 63 6 33 27 hinzugekomm. am 11. 20 18 3
Summa 122 1 Militair 1
Darunter
bar angenommen haben, sind nunmehr größtentheils in ihrem Von Seiten des Preußischen Gou⸗ größten Mehrzahl der Offiziere,
Offiziere auf eine so freundliche und humane Weise empfangen selben Tage Muthe, und von jeglicher Be⸗
fälligen Bestimmungen ferner gestattet, so lange die Krankheit nucht sich 8S auf 20 Stunden der Gränze genähert hat. — Neuen und ungebrauchten Waaren, so wie Briefen und Geldern, ist der Eingang über die bestimmten Haupt⸗Eingangs⸗Punkte 8 ohne Kontumaz gestattet, jedoch mit Ausnahme 1) der aus an⸗ gesteckten Gegenden unmittelbar zu Wasser ankommenden Waaren, welche nur nach vorgängiger äußerer Desinfection zugelassen werden sollen, und 2) der temporair zur Ein⸗ und Durchfuhr verbotenen Gegenstände, als: gebrauchte Betten, dergl. Kleiduengs⸗ stücke, Lumpen, Menschenhaare und Abfälle bei der Woll⸗ Manufaktur.
Eine zweite Königl. Baiersche Verfügung besagt: „Im All⸗ gemeinen als angesteckt oder der Ansteckung verdächtig sind der⸗ malen zu betrachten: die sämmtlichen jenseits der Elbe gelegenen Gegenden, mit Ausnahme des betreffenden Königl. Sächstschen Gebiets, dann diesseits der Elbe die Koͤnigl. Preußischen Regie⸗ rungs⸗Bezirke Magdeburg und Merseburg, die Anhaltischen Län⸗ der, ferner Boͤhmen, Oesterreich und Salzburg.“ — Die Sperre gegen die an die nördliche Gränze des Ober⸗ und Unter⸗Mainkreises
wird aufgehoden und auf die Kontrolle des Eingangs über die errichteten Kontumaz⸗Anstalten beschräukt; letztere treten dis auf Weiteres außer Thätigkeit und dienen nur als Reinigungs⸗Anstal⸗ ten für Effekten, die der Reinigung bedürfen.“ .
Durch eine dritte Königl. Baiersche Verfüzung ist bestimmt, daß an dem Beobachtungs⸗Cordon gegen Ober⸗ Defterreich und Salzburg die früher angeordnete Anwendung der Waffengewalt außer Wirkung treten soll.
Am 12. Jan. erkrankten in Neweastle 14 Personen; es starben 6 und genasen 16. In Gateshead erkrankten an dern⸗ 2 Personen; es starben 2 und genasen 2. An erste⸗ rem Orte blieben noch 87, an letzterem 28 Personen unter ärzt⸗ licher Behandlung. — Die General⸗Gesundheits⸗Behörde in London hat unterm 4. Jan. eine Bekanntmachung erlassen, wor⸗ in sie, nach Zusammenstellung aller gesammelter Erfahrungen, folgende Bestimmungen in Bezug auf Quarantaine⸗Maßregeln aufzustellen für zweckmäßig erachtet: Erstens. Das Maximum der Sanitäts⸗Beschränkungen oder Observations⸗Quarantatine für ein gesundes Individuum, welches aber für verdächtig gehalten
wird, den noch nicht entwickelten Keim der spasmodischen Cholera
in sich zu tragen, braucht die Zeit von 10 Tagen nicht zu über⸗ steigen. Zweitens. Die Trennung eines an der Cholera er⸗ krankt Gewesenen von den Gesunden braucht die Zeit von 20 Tagen nicht zu übersteigen. Drittens. Da eine mehrere Tage anhaltende Diarrhoe oft das erste Symptom der Cholera ist, so sollen Personen, die von angesteckten Orten kommen und selbst mur im geringsten Grade an der Diarrhoe leiden, nicht vor dem 8ten Tage nach dem völligen Aufhören derselben zugelassen wer⸗
den. Viertens. Die Kleider, Betten, Effekten und Schlaf⸗ stelen aller Personen, die am Bord von Schiffen sind, welche von infizirten Häfen kommen, sollen 3 Tage lang nach ihrer Ankunft gelüftet und gereinigt werden, wenn auch die Reise schon länger als die gewöhnliche Quarantamezeit gedauert hat. Fünftens. Die längste Zeit zum Lüften und Reinigen auch der giftsaugendsten Waaren ist 15 Tage. — Dieser Bekannt⸗ machung ist unter Anderem auch ein Bericht des Dr. Becker in Berlin zum Grunde gelegt worden.
Aus der Uebersichts⸗Tabelle über den Krankenstand der mit der epidemischen Brechruhr befallen gewesenen Kreise Galiziens, nach den bis zum 17ten Dezember 1831 eingelaufenen Rappor⸗ ten, ergiebt sich der Wiener Zeitung zufolge, daß bis dahin
Regierung erfolge, ist
nur noch 2 Ortschaften des Sandecer Kreises von der Krauk⸗ heit befallen waren, in denen sich noch 4 Kranke befanden. Der Krankenstand hatte also im Vergleiche mit der früheren Ueber⸗ sichts⸗Tabelle im Ganzen um 18 abgenommen. Außer dem Sandecer Kreise sind alle lbrigen, so wie die Hauptstadt Lem⸗ berg und das K. K. Militair von der Seuche befreit. Erkrankt waren seit dem Beginn derselden in sämmtlichen Kreisen, in der Hauptstadt Lemberg und im K. K. Militair 259,969, gene⸗
sen 162,226, gestorben 97,739.
Wissenschaftliche und Kunst-Nachrichten.
Ausstellung eines großen Schlachtgemäldes von Herrn Prof. Kolbe.
In den Tagen vom 15. Nov. bis zum 7. Dez. v. J. fand in dem Saale des Akademie⸗Gebaͤudes eine kleine Kunstausstellung statt. Ein so eben von der Hand eines unserer ausgezeichnetsten Kuͤnstler vollendetes Schlachtstuͤck, welches noch vor der großen Ausstellung im naͤchsten Jahre an seine auswaͤrtigen Besitzer uͤbergehen muß, gab die Veranlassung und wurde der Mittelpunkt einer nicht unbe deutenden Ausstellung, deren Ertrag man den Armen bestimmt hatt Nach dem Grundsatz der Koͤnigl. Akademie duͤrfen die hier dargebo tenen Kunstwerke nicht wieder auf der großen Ausstellung erschei nen, ein Umstand, der leider manches treffliche Werk diesmal ver⸗ scheucht hat. Uns aber schien es aus demselben Grunde Pflicht, Nachricht wenigstens von dem Hauptsaͤchlichsten zu ertheilen, denn wir wuͤrden sonst in der heimischen Kunstgeschichte, deren jeden Schritt wir theilnehmend begleiten moͤchten, eine Luͤcke lassen.
In jeder Ruͤcksicht das Hauptstuͤck bleibt die große Schlacht von Kolbe, der Schaͤtzung nach 11 Fuß breit, 8 Fuß hoch. Es ist dargestellt, wie Kaiser Otto der Große am Lech das Volk der Ma⸗ gyaren schlaͤgt. Eine keilfoͤrmige, dichtgeschlossene Schlachtreihe se⸗ hen wir, am Ufer des Flusses entlang, der im Hintergrunde sicht⸗ bar wird, vordringen; an der Spitze dieses Keils erscheint der Kat⸗ ser auf weißem Schlachtroß, in goldener Ruͤstung, umwallt vom Purpurmantel. Zwei ausgebreitete Schlachtpaniere wehen dicht hin⸗ ter ihm und Posaunen schmettern den Schlachtruf gen Himmel. Von diesem Mittelpunkte schaut man perspektivisch die beiden Fron⸗ ten des Keils hinunter, und der Maler hatte bei dieser mit so großem Geschick gewaͤhlten Stellung, welche die Hauptfigur auf das natuͤr⸗ lichste hervorhob, auch noch den Vortheil, daß er einen großen Theil der vordringenden Schlachtordnung klar vor Augen brachte. Zur rechten Seite des Beschauers mehr im Hintergrunde sieht man den Feind in den Fluß gedraͤngt werden, links aber ist der Hauptkampf, und hier scheint die stegreiche Schlachtlinie der Deutschen so eben eine Schwenkung zu machen. In kompakter Masse dringen sie im Gal⸗ lopp an; vor ihnen her auf dieser Seite fliehen in dichtem Gewuͤhl die Feinde. Die Letzteren unsausfuͤhrlich zu zeigen reichte der Raum des Bil⸗ des nicht hin, aber wenige Figuren sind so angebracht, daß die Phantasie des Beschauers das Fehlende leicht ergaͤnzt. Am meisten vermißt man den Feind im mittleren Vorgrunde, hier sind es nur einzelne
Durch Königlich Batersche Verfügung vom 12. Jan. ist die Kontumaz⸗Zeit für Personen, die aus angesteckten oder ver⸗ dächtigen Gegenden, so wie aus Orten und Gegenden, die nicht über 20 Stunden von den angesteckten Orten oder Ge⸗ Fgr. entfernt sind, kommen, auf fünf Tage herabgesetzt, wobei übrigens den fraglichen Personen der Aufenthalt in anerkannt gesunden Gegenden in Abrechnung gebracht wird; doch sind jeden⸗ falls die verpackten Effekten solcher Reisenden einem Desinfec⸗ tions⸗Verfahren zu unterwerfen. An den von der Seuche be⸗
drohten Gränzen bleibt der tägliche Gränz⸗Verkehr nach den dies⸗
zerstreute Krieger, meist zu Fuß. Zwischen zwet gestuͤrzten Rossen und dem Leichnam eines gefallenen Feindes setzt so eben das Roß des Kaisers hinuͤber, aber der Reiter des einen gestuͤrzten Pferdes, der, nach der Richtung zu schließen, die es 88. hat, dicht neben dem Kaiser hergesprengt seyn muͤßte, ist so wen g durch diesen Sturz aus der Fassung gebracht, daß er nichtsdestoweniger dem Kaiser in den Zuͤgel greift und mit einem Dolch auf ihn zustoͤßt: eine Erfindung, die freilich schon an das Unwahrscheinliche streift. Vor dem fuͤrstlichen Heerfuͤhrer, rechts im Vorgrunde, bemerkt noch zwei Bogenschuͤtzen, welche vor des Kaisers Roß ausweiche
und ohne viel zu zielen, noch ihre pfeil abschießen. Auf derselben Seite im aͤäußersten Vorgrunde ist eine Gruppe zweier junge
Weiber angebracht, die, mit ihren Saͤuglingen auf den Armen
anliegenden, zur Zeit als unverdächtig zu behandelnden Länder .
man nur