1832 / 28 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Jan 1832 18:00:01 GMT) scan diff

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Alssisenhof verurtheilte den Angeklagten zu zweijährigem Gefäng⸗ niß und einer Geldbuße von 150 Fr. b DDie öffentlichen Hiurichtungen werden künftig nicht mehr auf dem Greve⸗Platze, sondern auf einem Platze bei der Bar⸗ rière Saint⸗Jacques, auf dem neuen Boulevard, also noch in⸗ nerhalb der Stadtmauern, stattfinden.

8 Der Neuschateler Rebellen⸗Chef, A. Bourquin, befindet sich gegenwärtig in Troyes, wo er vor der Hand bleiben zu wol⸗ len scheint.

Der Redacteur der Opinion, Blondeau, der auf einen blo⸗ ßen Vorladungs⸗Befehl zwölf Stunden lang gefangen gehalten worden ist, ohne verhört zu werden, hat gegen diese Willkür ine Klage eingereicht, da er, dem Gesetze gemäß, sogleich vor den

Instructionsrichter hätte geführt werden müssen. .

Paris, 21. Jan. In der gestrigen Sitzung der Pairs⸗ Kammer führte der Vice⸗Prasident Baron Séguter den Vorsitz. Es wurden zunächst drei Kommisstonen zur Prüfung der Tages zuvor eingebrachten drei Gesetz⸗Entwürfe ernannt. Diejenige, die sich mit dem Gesetze wegen Errichtung von Militair⸗Ehrengerich⸗ ten beschäftigen soll, besteht aus dem Marschall Jourdan, dem Herzog v. Broglie, dem Admiral Duperré, dem Grafen von Cessac, dem Grafen Dode de la Brunerie, dem Herzog v. La⸗ force und dem General Grafen von Amdrugeac. An der Ta⸗ gesordnung war die Berathung über den Gesetz⸗Entwurf wegen des Avancements bei der Armee. Das Amendement, welches am vorigen Tage der Graf von Anthouard bei dem 3ten Arti⸗ kel in Vorschlag gebracht hatte (s. oben Pairs⸗Kammer) wurde verworfen und dagegen ein anderes der Kommisston, das von jenem nur in der Abfassung abwich, angenommen. Der 4te Artikel ward nach einer sehr lebhaften Debatte noch einmal an die Kommisston verwiesen. Die De⸗ putirten⸗Kammer setzte gestern ihre Berathungen über das Budget fort. Der zunächst eingeschriebene Redner war Hr. Poux, welcher wider das Budget stimmte. Ihm folgte auf der Rednerbühne Hr. Falguerolles, der sehr weitläuftige Betrachtungen über den Tilgungs⸗Fonds, die schwebende Schuld und das Börsenspiel anstellte und in der inneren Verwaltung noch mehrere namhafte Verbesserungen für möglich hielt. Hr. Salverte richtete an die Minister verschiedene Fragen über die Lage des Schatzes nach dem Verschwinden des Hrn. Keßner. Er verlangte Auskunft darüber, warum nicht ein Verhafts⸗Be⸗ fehl gegen diesen Beamten erlassen worden sey; zugleich wünschte er zu wissen, ob derselbe eine Caution gestellt habe oder nicht. Der Redner durchlief demnächst die Etats der verschiedenen Ministerien. Bei dem des Kultus glaubte er, daß sich manche Erspar⸗ niß durch die Verminderung der Pfarren einführen lassen würde. Im Laufe seiner Betrachtungen über das Budget des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten äußerte er die Meinung, daß die Achtung, deren ein Staat genieße, sich nicht nach den mehr oder minder hohen Gehalten seiner Gesandten richte; im 18ten Jahr⸗ hundert habe es einen Monarchen gegeben, dessen Gesandten gar schlecht bezahlt gewesen wären, vor dem aber nichtsdestowe⸗ niger ganz Europa gezittert habe; dieser Monarch sey Friedrich der Große gewesen. Hr. von Salverte fragte im ferneren Ver⸗ laufe seiner Rede, wann endlich das große Drama, das die Lon⸗ doner Konferenz spiele, sein Ende erreichen werde. Nach einigen Bemerkungen des Hrn. v. Rémusat zu Gunsten des Budgets, ließ sich Hr. v. Trach wegen eines persönlichen Faktums ver⸗ nehmen. Ihm folgte auf der Rednerbühne Hr. Laffitte, wel⸗ cher sich gleichfalls durch den Vortrag des Hrn. von Rémusat verletzt fühlte. Um 4 Uhr ergriff noch Hr. Larabit das Wort, um seine Meinung gegen das Budget abzugeben. Man glaubte, daß noch in dieser Sitzung die allgemeine Berathung geschlossen werden würde. Man hatte erwartet, daß die Pairs⸗Kammer sich in ihrer vorgestrigen Sitzung mit dem Gesetze, wodurch die Jahresfeier des 21. Januars abgeschafft werden soll, beschäftigen würde. Das Ministerium hatte sogar selbst auf indirekte Weise einen Versuch gemacht, um die Entscheidung dieser wichtigen Angele⸗ genheit zu beschleunigen. Leider ist derselbe ohne Erfolg geblie⸗ den, so daß man bei der heutigen Wiederkehr jener Feier nicht bloß hier, sondern auch in der Provinz neuen Umuhen entgegen⸗ sieht. Die Polizei ist schon seit einigen Tagen auf den Beinen, um jeden Versuch der Karlisten oder Republikaner zu Störun⸗ geun zu hintertreiben. Es ist dem Ministerium nicht unbe⸗ annt, daß die Ersteren in manchen Departements, nament⸗ lich in den südlichen, noch zahlreiche Anhänger haben, und mian ist daher auf Umuhen umsomehr gefaßt, als, so lange das betreffende Gesetz nicht abgeschafft ist, es jedem Geistlichen freisteht, das Testament Ludwigs XVI. von der Kanzel herab ungehindert vorzulesen und alle die Feierlichkeiten zu begehen, die an dem Todestage dieses Monarchen unter der vorigen Re⸗ gierung üblich waren.

Der Präsident des Minister⸗Rathes giebt am nächsten Mon⸗ tage, 23sten, einen großen Ball, dem, wie man vernimmt, auch der Kaiser Dom Pedro beiwohnen wird. Herr Laffitte hat ei⸗ nen solchen an demselben Tage auch bei sich veranstaltet, so daß die Deputirten von der Oppositions⸗Partel diesem letzteren wahr⸗

scheinlich den Vorzug geben werden. Die Unterzeichner der be⸗ kannten Protestation hatten, so sagt man, schon im voraus den Entschluß gefaßt, dem Feste des Herrn Pörier nicht beizuwohnen.

Zu dem letzten Balle in den Tutllerieen soll auch die Ba⸗

ronesse v. Feuchères eingeladen gewesen seyn, jedoch Anstand ge⸗ nommen haben, der Einladung Folge zu geben.

Der Marquis v. Rezende und mehrere andere vornehme Portugiesen wollen am nächsten Dienstag (24sten) diese Haupt⸗ stadt verlassen. Der Kaiser selbst wird am Mittwoch die Reise nach Belle⸗Isle antreten, um von dort aus mit seinem Geschwa⸗

der unter Segel zu gehen.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Das Parlament war am 17ten Jan. zum ersten Male nach den Weihnachten wieder versammelt, doch ist an diesem Tage in beiden Häusern nichts Wichtiges zur Sprache gekommen. Im Oberhause kamen die Lords bloß pro Forma zusammen, und da kein Ge⸗ schäft an der Tages⸗Ordnung war, gingen sie, nachdem stie ei⸗ nige Bittschriften entgegengenommen hatten, wieder aus einander. Der Herzog von Wellington, von seiner Krankheit genesen, war ebeufalls erschienen und wurde von mehreren Pairs auf eine theilnehmende Weise begrüßt. Im Unterhause kün⸗ digte Herr Croker an, daß er auf die Vorlegung gewisser Nach⸗ weise in Bezug auf die Reform⸗Bill antragen werde, was zu einer kurzen Debatte darüber Anlaß gab. Der Lord⸗Advo⸗ kat zeigte an, daß er am nächsten Donnerstage die Reform⸗ Bill für Schottland einbringen werde. Das Haus ging sodann in einen Geldbewilligungs⸗Ausschuß über und deliberirte liber

75,000 Pfund bewilligt. Herr Warburton trug auf die zweite Lesung der von ihm eingebrachten Bill zur Erleich⸗ terung des anatomischen Studiums an; da jedoch in diesem Augenblicke keine 40 Mitglieder mehr anwesend waren, so konnte ein Beschluß darüber nicht stattfinden, und das Haus vertagte sich bereits um 8 Uhr Abends. Im Verlaufe der Sitzung hatte auch Lord Asßley erklärt, daß er nicht gesonnen sey, seine streitig ge⸗ machte Wahl für Dorsetshire zu behaupten, wiewohl er von der Rechtmäßigkeit derselben vollkommen überzeugt sey. Da er jedoch die großen Ausgaben scheue, die ihm aus der nöthigen Beweis⸗ führung noch entstehen möchten, so räume er seinem Mitbewer⸗ ber (Hrn. Ponsonby) das Feld. Hr. Hume nahm hiervon An⸗ laß, auf die Nothwendigkeit einer Reform, durch welche die Kost⸗ spieligkeit der Waͤhlen beseitigt werde, hinzuweisen, und selbst Sir Charles Wetherell erklärte, daß er, wiewohl kein Freund der Reform⸗Bill, doch jeder Maßregel, wodurch die Wahlen min⸗ der kostspielig gemacht werdelt, seinen Beifall zollen würde.

Oberhaus. Sitzung vom 19. Jan. In beiden Häusern hatte am Tage vorher (Mittwochs) keine Sitzung statt⸗ gefunden. Am 19ten erhob sich Graf v. Aberdeen und sagte:

„Es wird dem Hause noch erinnerlich seyn, daß Se. Majestaͤt in der huldvollen Thron⸗Rede, mit der die gegenwaͤrtige Session eroͤffnet wurde, uns benachrichtigten, daß die fuͤnf Maͤchte mit den Koͤnigen von Holland und Belgien einen Traktat abgeschlossen haͤt⸗ ten, von welchem, sobald er ratifizirt waͤre, eine Abschrift auf die Tafel Eurer Herrlichkeiten gelegt werden wuͤrde. Am 15. Novem⸗ ber wurde jener Vertrag unterzeichnet, und der 15. Januar war als Termin zur Auswechselung der Ratificationen angesetzt worden. Da die Ratification jedoch noch nicht stattgefunden, hat die Re⸗ gierung vorgeschlagen, den Termin zur Erlangung derselben zu verlaͤngern. Was mich betrifft, so freue ich mich, daß der Traktat noch nicht zu seinem endlichen Abschlusse gekommen, denn ich sehe ihn als einen Akt an, der in mancherlei Hinsichten nicht bloß hoͤchst unpolitisch, sondern auch mit auffallender Ungerechtigkeit verbunden ist. (Hoͤrt, boͤrt!) Es that mir ungemein leid, den Gegenstand nicht schon vor der Westefhag des Hauses hier zur Sprache ge⸗ bracht zu haben; jetzt bin ich jedoch getroͤstet, da ich finde, daß E. Herrlichteiken immer noch Zeit haben, Ihre Meinung daruͤber zu erkennen zu geben. Demnach zeige ich auch an, daß ich von heuteuüͤber acht Tage einen Antrag in Bezug auf die⸗ sen Gegenstand machen werde.“

Lord Strangford lenkte demnächst die Aufmerksamkeit des Hauses auf einen anderen in der Thronrede berührten Punke⸗, nämlich auf den Vertrag, der mit Frankreich in Bezug auf den Sklavenhandel abgeschlossen worden sey. Das Parlament, sagte er, sey bereits am 6. Dez. zusammengetreten wozu eigentlich schon damals, das wisse er nicht; denn Geschäfte habe es nicht abgemacht, es sey mithin wohl nur darum geschehen, weil die periodische Presse und die politischen Unionen es so verlangt hät⸗ ten gleichwohl sey jedoch auch der fragliche Vertrag dem Hause noch nicht vorgelegt worden, und man müsse den Ver⸗ dacht hegen, daß in dieser Beziehung ebenfalls etwas vorgefal⸗ len sey, was die Vorlegung verhindere. Er wundere sich übri⸗ gens, daß man sich mit Frankreich auf neue Verbindlichkei⸗ ten eingelassen, bevor es Anstalten gemacht, die aͤlteren zu erfüllen. Er zweifle überhaupt, ob diese Macht jemals geneigt seyn würde, irgend einen Vertrag zur Ausführung bringen zu 1n den die Unterthanen „doch nein! (unterbrach sich der Redner) die Bürger“ des Königs der Franzosen dahin auslegen könn⸗ ten, daß er die maritimen und Handels⸗Interessen Frankreichs verletze. Den Berreis liefere die Nichtbeachtung des zur Unge⸗ bühr so genannten Reciprocitäts⸗Vertrages. Wie sehr aber Großbritanien hierunter leide, würde aus den amtlichen Nach⸗ weisen hervorgehen, auf deren Vorlegung er mit Nächstem an⸗ tragen werde. Lord Ellenborough verlangte zu wissen, ob die versprochene Benachrichtigung hinsichtlich des Streites der Brttischen Faktorei in Canton mit der Chinesischen Regierung dem Hause nicht bald zu Theil werden würde? Marquis von Lansdowne antwortete in Abwesenheit des Grafen Grey, daß dies so bald als möglich geschehen werde.

Unterhaus. Sitzung vom 19. Jan. Auf eine die gegenwärtige Bevölkerung Irlands betreffende Frage des Herrn Leader erklärte zunächst Herr Stanley, daß zwar die amtlichen Listen noch nicht zur Vorlegung bereit seyen, doch könne er aus einer anderen Quelle dle Mittheilung machen, daß sich die jetzige Irländische Bevölkerung auf 7,734,000 Seelen belaufe und mithin seit dem J. 1821 eine Vermehrung von ungefähr 13 ¾ pCt. darbiete. Demnächst trug Herr Stanley, als Secretair für Irland, auf Erlaubniß an, die Reform⸗Bill für Irland einbringen zu dürfen. Er zeigte in seinem Vortrage den gegenwärtigen Zustand Irlands mit Be⸗ zug auf seine parlamentarische Vertretung und entwickelte die neue Maßregel, in Folge deren allen Mängeln in dieser Hinsicht abgeholfen werden solle. Demnach soll das Land von jetzt ab hundert und fünf Vertreter (statt der bis⸗ herigen 100) erhalten. In den Grafschaften soll das Stimm⸗ recht solchen Gutspächtern ertheilt werden, die eine Pachtung von min⸗ destens 20 Pfd. Sterl. auf mindestens 14 Jahre besitzen. Diese und die Freisassen, wie solche in diesem Augenblicke dazu berech⸗ tigt sind, sollen die Wählerschaft in den Grafschaften ausmachen. In den Städten (Burgflecken) sollen alle Haushaltsbesitzer, die eine Miethe von mindestens 10 Pfd. entrichten, das Wahlrecht erhalten; da es jedoch oft schwierig seyn möchte, den Werth solcher vom Hausbesitzer selbst bewohnten Häuser in Irland zu ermitteln, so sollen diejenigen, die als Wähler berufen werden, nachwetsen, daß sle während des letzten Halbsahres die städtischen Erleuchtungs⸗ und Pflaster⸗Abgaben richtig bezahlt haben. Hin⸗ sichtlich der sogenannten „Freemen“ (Freileute) bestehe ein we⸗ sentlicher Unterschied zwischen der Englischen und der Irländi⸗ schen Reform⸗Bill, indem diese Leute nämlich in England so⸗ wohl für sich als für ihre Nachkommen ihr Recht behielten; in Irland jedoch solle dieses Recht, da es auf dem Systeme der Ausschließung ruhe, mit dem gegenwärtigen Inhaber erlöschen. Wollte man auch in Irland dieses Recht ver⸗ ewigen, so würde eine Kaste rein protestantischer Wähler, die vor ihren katholischen Mitbrüdern bevorzugt seyn wür⸗ den, immwerwährend fortdauern. Nach dieser Entwicke⸗ lung der Maßregel wurde dem Herrn Stanley die Erlaubniß zur Einbringung der Bill ertheilt. Gleiche Erlaubniß erhielt der Lord⸗Advokat zur Einbringung der Reform⸗Bill für Schott⸗ land. Hr. Shiel kündigte demnächst an, daß er im Ausschusse der Englischen Reform⸗Bill darauf antragen werde, den 56 Burgflecken, welche, dem Schema A zufolge, ihr Wahlrecht ganz verlieren sollen, auch noch die 5 Orte: Petersfield, Medhurst, Rye, Wareham und Woodstock hinzuzufügen. Das Haus ver⸗ tagte sich um halb 12 Uhr.

Oberhaus. Sitzung vom 20. Jan. Der Vis⸗ count Goderich legte dem Hause den Vertrag mit Frankreich in Bezug auf den Sklavenhandel vor und bemerkte, daß die Ratification desselben erst am 19ten Dez. eingegangen sey, wes⸗

die bereits vielfältig zur Sprache gekommenen Kosten zum Aus⸗ bau von Buckingham⸗House. Es wurden zu diesem Behuf

halb er dieses Dokument nicht vor den Ferien auf die Tafel

habe niederlegen können. Nachdem der Marquis von Land azzilitatrdienst in Portugal so verhaßt machten, abgeschafft wer⸗ downe eine Bittschrift zur Verbesserung des Zustandes dnen. Als das Schiff, welches uns diese Zeitungen mitgebracht anatomischen Schulen und eine andere zu Gunsten der Reform it, von Terceira absegelte, befanden sich die dortigen Einwoh⸗ eingebracht hatte, vertagte sich das Haus. t'in dem Zustande 8 Faeen . und sahen 5 Er⸗

Unterhaus. Sitzung vom 20. Jan. Lord J. Ru pig der Expedition mit den besten Hoffnungen entgegen. ie auf machte den Antrag, 82 da⸗ Haus der 1e..eaa— ner Insel Truppen 1 sich 79 10,000 Mann mäß, in einen Ausschuß über die Reformbill verwandeln mog laufen.“ Der Courier sagt 8 er denselben Gegenstand: Eine vorläufige Frage des Lord Milton, ob es in einer Klau. Wir haben, trotz der Behauptung des Gegentheils von Seiten sel der Bill gemeint sey, daß die Pächter, welche jährlich 50 Phller Anhänger Dom Miguels, Grund, zu glauben, daß die Expe⸗ Pacht bezahlen, das Wahlrecht besitzen sollen, indem sich ürestition gegen Portugal weit besser beschaffen ist, als sie wünschen, diesen Punkt einige Bedenken im Publikum erhoben hätten, nund daß Dom in ein oder zwei Tagen in Belle⸗Jsle seyn wiederte Lord Russel bejahend, und zwar, meinte er, werde deplrd, um das Ober W“ —2 See⸗ und Landmacht durch der vom Marquis von Chandos angekündigte Antrag gan übernehmen. Pes jetzt in Belle⸗Isle liegende Geschwader überflüssig. Sir R. Heron bemerkte darauf, daß, wenn kein anden vird von dort nach Terceira gehen, wo es sich wahrscheinlich Mitglied es thue, er auf die Auslassung dieser Klausel antragen würd, üue Zeit lang süheFlten wied, da man Vorkehrungen ; Ueber die Frage, ob sich das Haus in einen Ausschuß verwandehlhat, die Streitkräfte noch um 3000 Mann zu vermehren.

ollte, lie unäch EFroker v z ist nicht unwahrscheinlich, daß zuvörderst ein Angriff dega h6 8 ' vch Henr . 8 mf Madeira gemacht werden wird, indeß ist dies nur eine Muth⸗

0. 1 ie Anhänger Dom Miguels gehen so weit, zu be⸗ recht entzogen werden sollte, noch so unvollständig seyen, daß tazung Die Anhä 6“ nicht passend seyn würde, wenn das Haus mit 6 1 oöütons aupten, daß der 8F. GG IG“ 6“ nen Aufklärungen über die Details der Bill entschiede. Lon

8 ; vollsvnenböchst wahrscheinlich eine bloße Erfindung; wenn aber Rußland Russel gestand zwar, daß die Listen noch nicht ganz vollstände ücha⸗ gesonnen wäre, zu Gunsten Dom Miguels einzuschreiten,

wären; diesem Uebelstande aber würde zu der Zeit, wo man n 1 z6 f sp wüßten wir kaum, wie Frankreich oder Großbritanien, ausge⸗ 113“ E1“ keyn.. 1— auf allgemeine Grundsätze hin, dies verhindern könn⸗ Lobert Peel erklärte, daß, da die Minister selbst die Unvole „— Das Hof⸗Journal sagt: „Dom Pedro sollte ge⸗ ständigkeit der dem Hause zur Richtschnur dienenden Dokument en. in Belle⸗Isle eintreffen, um den Oberbefehl zu übernehmen sich der b im Ausschusse widersetzen werde. J. hauf das Schlimmste gefaßt seyn zu können, hat Dom Pedro G T bhaen hurch ein Testament über sein Privat⸗Vermögen auf eine förm⸗ Abstimmung wurde durch 152 gegen 99, also mit einer Mii enZecfegrrefag⸗ aber er zweifelt nicht im Geringsten an einem heit von 53 Stimmen beschlossen, daß sich das Haus unverjig zlü b6e Uekeeennten Blatte liest man: „Durch die un⸗ 11 E 8 .“ Fehh h veene glückliche Wendung, welche die Unterhandlungen in Bezug auf 8 lib 9 Fegeg; seinen Sit, nd düe Beratzm⸗ Belgien und Holland genommen haben, ist die Abreise des Für⸗ d daß die Zahl 8 mien Esterhazy noch länger verzögert worden. Er hatte alle Vor⸗ man das Wahlrecht ent Fe wolle, nicht d ghpe F ehrungen getroffen, um heute von London abreisen zu können; stellt würden, da sich F. Laufe d Deh tt 8 fesgeabee der Empfang sehr wichtiger Depeschen von seinem Hofe hat diese Zahl ermäͤßigt vesnen müsfe I purzen hn neuerdings veranlaßt, seine Abreise so lange aufzuschieben, dehhs 1 Lord 3. Rufsell und einer Gegenbemerkuasaüerwas Entscheidendes über diesen Gegenstand bekannt seyn e ir Robert Peel, der darzulegen suchte, wie bei ( vird. 1p likc 1 Der Marquis von Abercorn, der eben großjährig geworden nahme der Zahl 56 eine offenbare Willkür mu Erunde lig und in Besitz eines bedeutenden Vermögens kömmt, wird, wie

1 JT lad S; 1 8 s heißt, am künftigen Montag seinen Sitz im Oberhause ein⸗ des Sir Rier ieeeet die Bnn nehmen. Die politischen Grundsätze dieses jungen Edelmannes flecken auf Schema K, da die erforderlichen Auftlärungen nar sollen Ftit⸗ dehes eeee e tetse⸗, des Gfafen von Aber⸗ gelten, bis zum Montag zu verschieben, Genüge gethan me 8 Fimes macht 9 Bezug auf die in das Unterhaus der Ausschuß aufgehoben. Am Schlusse der Sitzung wurde m ko hisäe Irländische Reform⸗Bill bemerklich, daß zwar die 8 Irländsche Reform⸗Mll zum erstenmale verlesen, worauf s Lenahl von 105 Vertretern den Irländern ungenügend scheine, “” Montag vertagte. weil Irland jetzt nahe an 8 Millionen Einwohner zähle; daß je⸗

„London, 21. Jan. Vor einigen Tagen ertheilte der doch, wenn bloß die Einwohnerzahl als Norm diente, Irland nig dem Contre⸗Admiral Rodd in Brighton eine Audienz. D nicht bloß, wie es O'Connell verlange, 125, sondern insofern Königin ist von ihrer leichten Unpäßlichkeit noch immer nich es den dritten Theil aller Einwohner des Vereimigten Königreichs ganz wiederhergestellt und mußte neuerdings das Zimmer hüta) besitze, 225 Vertreter haben müßte. Nicht die Zahl der Emwoh⸗

Viscount Melbourne gab am 18ten d. sämmtlichen Kah ner aber, sondern das Verhältniß der Abgaben allein müsse als nets⸗Ministern ein Diner in seinem Hotel in Southstreet. Richtschnur dienen, wenn es darauf ankomme, die Zahl der Ver⸗ Im Courier liest man: „Gestern war im West⸗Ende z treter zu vertheilen. Stadt das Gerücht im Umlauf, daß der König den Entschlh Obgleich die Emancipation der Juden in der vorigen Sesston gefaßt habe, keine neue Pairs zum Behufe der Durchbringu nicht durchgegangen ist, so scheinen doch mehrere, theils von der der Reformbill zu creiren, und man fügte hinzu, daß ein edetz Regierung, theils von den städtischen Behörden vorgenommene Herzog, der in der letzten Sesston für die Bäll gestimmt, enlunz Ernennungen zu beweisen, daß dieselbe nicht lange ausbleiben habe, daß er und viele andere Reform⸗Pairs gegen die Mi⸗] verde. Hr. M. L. Goldsmid hat die Stelle eines der amtlichen regel stimmen würden, wenn man einen solchen Schritt thät, Kuratoren nach dem neuen Bankerott⸗Gesetze mit 800 Pfd. Ge⸗ um dleselbe in ihrer gegenwärtigen Gestalt durch das Oberhaus halt erhalten. Hr. Silva in Jamaica ist zu dem wichtigen zu bringen. Man sagte ferner, daß eine Spaltung im Kabing Posten eines Provost⸗Marshal erhoben worden. entstanden sey, und daß drei Mitglieder desselben entschlossen wi— Vorgestern Morgen wurde der Oberst⸗Lieutenant Brereton ren, ihre Entlassung einzureichen, stehen sollte, Sr. Majestät die Creirung einer großen Anzah Pairs zu empfehlen. Wir freuen uns, im Stande zu sehy, diesem Gerücht aus zuverlässiger Quelle widersprechen zu können, Keine Spaltung irgend einer Art findet im Kabinette statt; und obgleih es völlig wahr ist, daß man Anstand nimmt, Pairs zu ereiren, um di Bill mit allen ihren Klauseln durchzubringen und dadurch im voraus zu erklären, daß keine, wenigstens keine wirksame, Dlh kussion im Oberhause stattfinden soll, so hat doch eine erlaucht Person in ihrem Entschlusse, alle constitutionelle Mittel aufzm bieten, um jene segensreiche Maßregel durchzubringen, niemal geschwankt. Wir können, ohne Besorgniß vor einem Widersprut, versichern, daß der König auf keine Vorstellung, die ihm vol Seiten der Gegner der Bill gemacht worden ist, eine Antwon⸗ ertheilt hat, die zu dem Glaubden berechtigte, daß er nicht se sehnlichst wie der eifrigste Reformist den Erfolg jener gre⸗ ßen Reform - Grundsätze, auf welche die Bill zegrüng ist, zu befördern wünsche; und wir können versichern, dae es keinen constitutionnellen Weg giebt, den die Minift nicht zu jenem Zweck empfehlen, und bei dem sie nich der Einwilligung des Königs gewiß seyn könnten.“ Die Mor ning⸗Post dagegen behauptet, daß der König nicht allein sit weigere, eine bedeutende Pairs⸗Creirung zu genehmigen, sondem daß auch, im Fall diese Genehmigung erlangt würde, keine hir reichende Anzahl vermögender und ehrenwerther Personen gefur⸗ den werden dürfte, die die Pairie unter den gegenwärtigen Um⸗ Fähaes annehmen wollten. estern gingen aus dem auswärtigen Amte Devpeschen Sir Charles Bagot nach dem Haag 888 an den Vistom Granville nach Paris ab.

Ueber die Expedition Dom Pedro's enthält die Timt Folgendes: „Wir haben bis jetzt keine zuverlässige Nachrichta darüber, wie weit die Vorbereitungen zu dem Angriff auf Peor tugal vorgeschritten sind. Die Streitmacht der jungen Königll wird sich in Terceira versammeln und von da nach ihrer end⸗ lichen Bestimmung abgehen. Wie es heißt, befindet sich schon eine bedeutende Truppenzahl auf jener Insel, die nur auf Trans⸗ port⸗ und Kriegsschiffe wartet, um die Landung an der Porty giesischen Küste zu bewerkstelligen. Aus einer Reihe offizielle Zeitungen von Terceira ersehen wir, daß die dortige Regentschat schon seit geraumer Zeit im kleineren Maßstabe den Versuch mi denjenigen Gesetzen und Bestimmungen gemacht hat, die, wem die Sache der Königin stegreich ist, späterhin in Portugal ei⸗ geführt werden sollen. Man kann in dieser Beziehung Tercene die Muster⸗Meierei der Portugiestschen Gesetzgebung nennmm

rüher verstorbenen Gattin beerdigt.

Gestern früh ereignete sich auf der Eisenbahn zwischen Bol⸗ ton und Liverpool ein Unfall, der sehr unglückliche Folgen hätte haben können. Der Dampfwagen „Nelson“, welcher zwei Kut⸗ schen mit Passagieren und einen Packwagen zog, traf nämlich bei dickem Nebel mit dem ihm entgegenkommenden Dampfwagen h⸗ zusammen. Der „Nelson“ stürzte, und der dabei be⸗ findliche Ingenieur wurde stark und zwei andere bei der Maschine beschäftigte Arbeiter wurden leichter beschädigt. Die Passagiere sind zum Glück ohne Schaden davongekommen, doch der Dampf⸗ wagen „Nelson“ war so übel zugerichtet, daß er seinen Weg nicht fortsetzen konnte.

Neuerdings ist hier ein Fall der Tod eines Matrosen vorgekommen, durch welchen die allgemeine Besorgniß erregt wurde, daß die Cholera in London ausgebrochen sey. Der Ma⸗ trose war aus Sunderland gekommen und mit allen Anzeichen der gefürchteten Seuche plötzlich gestorben. Es ist jedoch von Seiten der Central⸗Gesundheits⸗Kommission eine Bekanntma⸗ üet glassen worden, in welcher amtlich erklärt wird, daß je⸗ ner Matrose nicht an der Cholera gestorben sey.

Paganini ist von Herrn Monk Mason aufgefordert worden,

Theater zu geben.

An der heutigen Börse eröffneten die Couse der Zproc. Consols zu 82 (ex div.), gingen bald darauf, nach Bekannt⸗ werdung der niedrigeren Französischen Renten⸗Course vom 19ten d., auf 81 ¼ à ¼ zurück und schlossen zu 81 ½.

Niederlande.

Brüssel, 21. Jan. Aus der (bereits gestern erwähnten) Sitzung der Repräsentanten⸗Kammer vom 2êsten d. M. eben wir nachträglich noch die Evörterungen über die Genter Angelegenheiten heraus. Hr. Gendebien fragte den Kriegs⸗ Minister, ob ihm die Verordnung, welche der General Niellon in Gent erlassen habe, mitgetheilt worden sen? Herr von

rouckère erwiederte, daß er von jener Verordnung allerdings, jedoch nur durch ein bloßes Schreiben, in Kenntniß gesetzt wor⸗ den sey. Wenn die Kammer nähere Aufklärung über diesen Gegenstand wünsche, so müsse er bitten, einen Tag dazu zu be⸗

mmen. Er bedürfe ausführlicherer Mittheilungen und erwarte den Bericht des General Niellon; alsdann werde er im Stande seyn, jede nur irgend gewünschte Aufklärung zu geben. Hr. Gen⸗ debien bemerkte dagegen:

„Es scheint mir unumgaͤnglich vothwendia, daß das Ministe⸗ d

n der Kefgeir⸗Zeitugs vond. 11. VPehr f. ir ein, Dei Brium uns augenblicklich die erforderlichen Auftlaͤrungen gebe; denn 8 Zeitung ept. finden wir em. Dee a zaceelt ch hier um einen Akt, der die Constitution verletzt.

der Regentschaft, wodurch die Errichtung eines Corps Nationat

jwilli ; tFist derselbe den Artikeln 18 und 138 der Verfassung, deren einer 5 e. ecn Föelrd vn Hauptzweck es seyn die raͤbrse der Presse sichert und die ier eirecbenas der Censur recht d 98 nigin und die Sache der Charte auf untersagt und der andere alle diesem Grundgesehe zuwiderlaufende EE““ Bürgern zusammer Bestimmungen aufhebt, vollkommen entgegen. Wie hat man sich gesetzt werden, die aller politischen Rechte genießen, und ist t in Gegenwart so deutlich ausgesprochener Gesetze erlauben koͤnnen, seiner Organisation nach der Framöstschen Mational⸗Garde 8 das Erscheinen der Journale, ohne vorhergegangene Erlaubniß der

wenn Graf Grey darauf be 2* in der Stille auf dem Kirchhofe zu Clifton neben seiner

vor seiner Abreise aus England noch einige Konzerte im Königs⸗

u deren Beantwortung man eben keines Aufschubes bedarf bch schaͤtze den General Niellon, ich habe sein schoͤnes Betra⸗ gen waͤhrend der Revolution und an der Spitze der Armee be⸗ wundert; aber bei einer so auffallenden Verletzung der Constitution muß jede andere Ruͤcksicht schwesgen. Wenn man, unter dem Vor⸗ wande, daß eine Stadt sich im elagerungs⸗Zustande befinde, es sich erlauben darf, das Erscheinen eines Journals zu füitersggen⸗ so ist dies weit mehr, als das Wiedereinfuͤhren der Censur. or⸗ en koͤnnte man unter aͤhnlichen Vorwaͤnden die Presse in ganz Aghen mit dem Banne belegen; denn die Regierung kann alle Staͤdte, so gut wie Gent, in den Belagerungs⸗Zustand versetzen. Die Worte der Verfassung liegen vor, und ich glaube nicht, daß sie mit jener seltsamen Maßregel in Einklang zu bringen sind. Ich verlange daher, daß man kategorisch und augenblicklich antworte.“ Der Minister des Innern bestand darauf, das Regle⸗ ment in Ausführung zu bringen, und daß demnach die Kammer einen Tag für jene Erörterungen festsetze. Hiergegen erhob sich 8 von Robaulgx mit großer Heftigkeit und sagte unter An⸗ derem: „Wie kann man von einem Aufschub sprechen, wenn eine Stadt von 80,000 Einwohnern sic außerhalb der Constitution befindet? Leben wir denn in Konstantinopel? In keinem Ferman des Sul⸗ tans wird man eine Maßregel finden, wie die ist, welche der Ge⸗ neral Niellon ergriffen hat. Wenn der Minister Anstand nimmt, dieselbe zu mißbilligen, so ladet er sich die Verantwortlichkeit dafuͤr auf. Es schmachten Leute, dem Gesetze zuwider, in den Gefaͤngnissen. Ich verlange, daß sowohl der Messager de Gand, als die Oran⸗ gisten, wie alle Andere, den Gesetzen unterworfen werden; der entgegengesetzte Weg wuͤrde zu einem Schreckenssystem fuͤhren. Wenn es heute keine Constitution, keine Preßfreiheit fuͤr die Oran⸗ gisten giebt, so wird es morgen keine, weder für die Royalisten, noch fuͤr die Republikaner, mehr geben. Man bedient sich der Orangisten gleich einem Schreckbilde. Um Gerechtigkeit fuͤr Alle verlangen zu koͤnnen, verlange ich heute Freiheit fuͤr die Orangi⸗ sten. Die Kammer muß untersuchen und augenblicklich ihre Miß⸗ billigung ausdruͤcken.“ Nachdem noch der Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten das Wort ergriffen und einen mehrtägigen Auf⸗ schub der vorliegenden Frage verlangt hatte, beschloß die Kammer, erst am künftigen Montag (23sten d. M.) diesen Gegenstand wieder aufzunehmen. 3 Das letzte Schreiben des Hrn. von Gerlache scheint zu fer⸗ neren Erörterungen zwischen ihm und dem Hrn. Gendebien Ver⸗ anlassung gegeben zu haben; denn man liest im heutigen Cour⸗ rier Folgendes: „Ich habe in meinem letzten Schreiben nicht beabsichtigt, die Ehre des Hrn. Alex. Gendebien anzugreifen, den ich, wie ich es in meinem ersten Schreiben bemerkt habe, für einen Mann von Ehre halte, der nur zu leicht der Heftigkeit seines Charakters nachgiebt. (gez.) E. C. v. Gerlache.“ Der General Daine wird, wie es heißt, wieder im aktiven Dienst angestellt werden.

Dänemark.

Kopenhagen, vom 21. Jan. (Hamburger Korre⸗ spondent.) Man vernimmt, daß baldigst eine Art von Nota⸗ beln aus dem Königreiche und den Herzogthümern zusammenbe⸗ rufen werden soll, um die Anträge der Regierung in Betreff der einzuführenden Provinzialstände zu prüfen und darüber ihr allerunterthänigstes Bedenken abzugeben.

Die zur Regulirung des Dänischen Zolltarifs niedergesetzte Kommission hält wöchentlich mehrere Sitzungen und ist in ihren Arbeiten schon sehr weit vorgerückt.

Der Konferenzrath, Ritter Frimann, auch als Dichter be⸗ kannt, ist auf sein Ansuchen seines Amtes als erster Secretair im auswärtigen Departement entlassen.

Deutschland.

Stuttgart, 21. Jan. J. K. H. die Prinzessin So⸗ phie, zweite Tochter Sr. M. des Königs, ist vor zwei Ta⸗ gen von einem Entzündungsfieber befallen worden Die vor⸗ letzte Nacht war jedoch ziemlich ruhig, und gestern Morgens trat eine bedeutende Verminderung des Fiebers ein. Das Bul⸗ letin von heute früh lautet: „J. K. H. haben den gestrigen Tag und die heutige Nacht so gut, als es die Umstände erwarten sassen⸗ Zugebracht, und auch heute früh ist der Zustand befrie⸗ digend.

3 Kassel, 24. Jan. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitre⸗ gent haben geruht, den Geheimenrath von Meyerfeld in Frank⸗ furt a. M. von der Führung der Kurhessischen Stimme in der Deutschen Bundes-Versammlung zu entbinden und anderweit den seitherigen Vorstand des Ministeriums des Innern, Gehei⸗ menrath Franz Hugo Rieß, zum Kurfürstlichen bevollmächtigten Gesandten am Bundestage, dagegen aber das Mitglied des Ge⸗ sammt⸗Staats⸗Ministeriums, Ministerialrath Dr. Karl Eggena, zum provisorischen Vorstande des Ministeriums des Innern zu ernennen.

Am 18ten d. M. ist hierselbst eine von der Staatsregierung eingesetzte obere Kirchenkommission zusammengetreten, bestehend aus dem Generalsuperintendent Dr. Rommel (welcher den Vorsitz führt), den Professoren Bickel und Hupfeld von Marburg, Kon⸗ sistorkalrath und Prof. Wiß von Rinteln, Regierungsrath Schrö⸗ der und Dekan Miünscher hierselbst und Kollaborator Pfarrer Villmar aus Hersfeld, Mitglied der Ständeversammlung. Die⸗ ser oberen Kirchenkommisslon sollen zunächst, in Folge Beschlusses des Ministeriums des Innern vom 17ten d. M., die Akten, welche die Eingaben der Geistlichen aus verschiedenen Theilen des Landes über Verbesserung des Zustandes der protestantischen Kirche ꝛc. und die darüber von den Konsistorien hierselbst, zu Marburg und Hanau erstatteten Berichte enthalten, zugefertigt und ihrem etwaigen Wunsche um Mittheilung weiterer Akten unverzüglich entsprochen werden. Der Haupt⸗Gegenstand, wo⸗ mit die Kommission sich zu beschäftigen hat, ist (der Kasselschen Zeitung zufolge) vor Allem der Gang, welchen die Staatsre⸗ gierung zu nehmen habe, um mit sicherem und fruchtrei⸗ chem Erfolge zu dem Ziele wahrhafter, gedeihlicher Belebung der protestantischen Kirche in Kurhessen zu gelangen; insbe⸗ sondere aber mit Vorschlägen 1) wie die Gesammtheit der Kirche in der Synode zu vertreten sey, so daß nicht bloß Geistliche, sondern auch Laten daran in einem angemessenen Verhältnisse Theil nehmen; 2) welche etwanige besondere Eigenschaften die Waͤhlbarkeit bedingen möchten; 3) welche Glieder der Kirche die Wahlen zu bewirken und 4) nach welchen Abtheilungen und in welchen Formen sie solche vorzunehmen haben möchten; 5) an welchen Ort die Synode zu berufen sey; 6) ob derselben die Wahl und Aufstellung der zu erörternden Gegenstände ganz zu überlassen sey, oder nicht von diesen wenigstens diejenigen aus⸗ zuheben, welche, vorzüglicher Behandlung würdig und bedürftig, jedenfalls nicht zu übergehen seyen, letzteren Falls mit genauer Bezeichnung dieser Gegenflände und mit Entwürfen der Kom⸗ misston zu deshalbigen Proposttionen; 7) über den Geschäfts⸗ gang der Synode; 8) über die fernere Behandlung ihrer Be⸗ schlüsse und Anträge, und 9) die Bestimmung und Aufbringung

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bildet. In der Zeitung vom 25. Nov. befindet sich ein De litair⸗ Behoͤrde, d. untersagen? Wie hat man den Herausgeber

kret über die Rek utirung, wodurch viele Mißbräuche, die der einer Zeitung ins Gefaͤngniß werfen koͤnnen? Dies sind Fragen,

der Kosten derselben. 88

7. 2₰q, nh 4 2 mn F,

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8 EE1“ Das Diario di Roma vom 14. Jan. enthält folgende

(in unserer gestrigen Nachschrift erwähnte) Aktenstücke: Ch les. Feene. Kardinal⸗Staats⸗Secretairs Ber⸗ netti vom 10. Januar an die Repraͤsentanten der vier

Rußland. Nachdem Se. Heiligkeit der Papst diejenigen Einrichtungen fest gestellt, welche seine vaͤterliche Fuͤrsorge fuͤr das Gluͤck seiner ge⸗ liebten Unterthanen ihn in der Absicht hatte beschließen lassen, das Justiz⸗, Verwaltungs⸗ und Finanz⸗Wesen der Regierung seiner taaten zu vervollkommnen; Einrichtungen, welche in der Note des unterzeichneten Kardinal⸗Staats⸗Secretairs vom 25. Juni 1831 angekuͤndigt wurden, mit denen Se. Heiligkeit sich vorbehaͤlt, in Zukunft noch diejenigen Veraͤnderungen vorzunehmen, welche die Erfahrung und die Kenntniß der wabhren Beduͤrfnisse seiner Voͤlker nach der voͤlligen Wiederherstellung der Ord⸗ nung als raͤthlich erscheinen lassen duͤrften, und nach dem nunmehr auch die Reorganisation der regulairen Truppen beendigt ist, sieht die Paͤpstliche Regierung sich im Stande, diesen die Auf⸗ rechterhaltung der Sicherheit und oͤffentlichen Ordnung in den Le⸗ ationen anzuvertrauen, womit in Ermangelung einer solchen Mi⸗ tz zur Zeit des Abmarsches der Kaiserl. Oesterreichischen Truppen aus den genannten Provinzen die Buͤrgergarden beauftragt worden waren. 8s ist jetzt der Zeitpunkt eingetreten, den vielfachen und ernstlichen Uebelstaͤnden, die aus dem letzteren, von der Nothwen⸗ digkeit an die Hand gegebenen Auskunftsmittel entsprungen sind, ein Ziel zu setzen. Se. Heiligkeit hat demgemaͤß beschlossen, den Befehlshabern der in Ferrara, Rimini und der Umgegend befind⸗ lichen Streitkraͤfte Befehl zu ertheilen, mit den unter ihren Befeh⸗ len stehenden Corps in die Staͤdte und Legationen Bologna, Na⸗ venna, Forli und in den gegenwaͤrtig von Linientruppen entbloͤß⸗ ten Theil der Legation von Ferrara einzuruͤcken, um die⸗ selben zu besetzen und deren Garnison zu bilden. Seine Emi⸗ nenz der Kardinal Albani ist mit den Vollmachten eines außerordentlichen Paͤpstlichen Kommissars bekleidet, um diese Bewegung unter seiner Leitung ausfuͤhren zu lassen, um den Ein⸗ wohnern jener Provinzen den Willen ihret Souverains anzukuͤndi⸗ gen, um die Buͤrgergarden, die in ihrer jetzigen Organisation auf⸗ geloͤst werden sollen, die Waffen niederlegen zu lasfen und um alle noͤthige Maßregeln zu treffen, damit der Gehorsam gegen die Ge⸗ setze und die Autoritaͤt der Stgatsbeamten, denen die Vollziehung der souverainen Verfuͤgungen uͤbertragen ist, wieder in Kraft gesetzt und die oͤffentliche Ordnung, welche wesentlich von der Unterwer⸗ fung unter die rechtmaͤßige Regierung abhaͤngt, wiederhergestellt werde. Es ist die Absicht des heiligen Vaters, denjenigen, welche seit dem Abzuge der Oesterreichischen Truppen bis zu dem Augen⸗ blicke, wo die Paͤpstlichen Truppen in diese Provinzen, von denen sie sich bis jetzt entfernt gehalten, einruͤcken werden, sich aus Un⸗ vorsicht haben verfuͤhren lassen, Verzeihung zu gewaͤhren, und er weifelt daher weder an der friedlichen Aufnahme, welche diese Trupven bei den Einwohnern jener Provinzen finden werden, noch an der voͤlligen Unterwerfung der letzteren unter die Autoritat ihres Souverains. Se. Heiligkeit behaͤlt sich vor, in der Folge diejeni⸗ en Anordnungen zu treffen, welche Sie hinsichtlich der Reorgani⸗ der staͤdtischen Garden in denselben Provinzen nach den Um⸗ staͤnden fuͤr angemessen erachten wird. 1b b Inzwischen will Se. Heiligkeit vorher alle diese Beschluͤsse zur Kenntniß der Repraͤsentanten derjenigen Hoͤfe bringen, welche ihr ur Zeit der Revolution in den Paͤpstlichen Staaten unzweideutige beichen ihrer Theilnahme und positive Beweise ihres festen Willens gegeben haben, Se. Heiligkeit im Vollbesitz Ihrer Souverainetaͤt uͤber Ihre saͤmmtlichen Staaten zu erhalten. Der heil. Vater schmeichelt sich, daß dieselben Hoͤfe die obigen von ihm gefaßten Beschluͤsse vollkom⸗ men billigen werden, und hegt das Vertrauen, daß die voͤllige und freiwillige Unterwerfung seiner Unterthanen in den Legationen den Wuͤnschen und der Fuͤrsorge seines vaͤterlichen Herzens entsprechen werde; sollten aber wider alles Erwarten seine Truppen und seine souverainen Beschluͤsse Widerstand finden, so rechnet Se. Heiligkeit auf den Beistand, dessen Sie beduͤrfen moͤchte, um der legitimen Autoritaͤt die Oberhand zu verschaffen. Der unterzeichnete Kardi⸗ nal benutzt diese Ghlcgen beit 8— Erxcellenz die Versicherun⸗ en seiner ausgezeichnetsten Hochachtung zu erneuern.

Thomas Kardinal Bernetti. Antwort’des Grafen von Saint⸗Aulaire, - Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen, auf obige Cirkular⸗Note.

Rom, 12. Januar 1832. Bei ihrer lebhaften Fuͤrsorge fuͤr den Ruhm des heiligen Stuhls

zosen den, in der von Sr. Eminenz dem Staats⸗Seeretair heute in Bezug genommenen Note vom 25. Juni 1831 angekuͤndigten, legis⸗ lativen Arbeiten mit anhaltendem Interesse 2efalgt Dieselbe hat binter einander Kenntniß genommen von dem Edikte vom 1. Juni,

5. waltungen organisirt, von den Edikten vom 5. und 31. Okto ber und 5. November, welche in die Civil⸗ Juni

ren, endlich von denen vom 11.

Bohut von Maͤnnern stellen, die sich eben so sicht, als durch ihre hohe aesenschaftlich⸗

tellung Wenn einige Theile dieser ungeheuren Arbeit unvollst

einer verstaͤndigen Kritik Aufk. drung verlangt. tikel 247 des neuen Reglements uͤber die Prozeß⸗Ordnun Gerichten ein, „in kuͤrzester Zeit dem Staats⸗Sekretariat alle von ihnen fuͤr noͤthig erachtete Verbesserungen und Verordnungen vor⸗ zulegen.“ So heißt es in einem dem Edikt vom 5. ten Rundschreiben: „daß die Provinzial⸗Conseils Voͤlker auseinandersetzen und ihre eigenen Bemerkungen uͤber die

lige Vater geneigt sey, solchen Gesuchen dieser Conseils, Souverainekaͤt nicht nachtheilig n wuͤrden, Gehoͤr zu leihen.“

Weisheit zur Kenntniß seiner Regierung brachte, konnte er

einfloͤßen zu muͤssen schienen. Die die Administrativ⸗ und Gerichts⸗ Reformen betreffenden Edikte sind nicht einmal bekannt gemacht und an einigen Orten sogar schmaͤhlich zerrissen worden. Pie e⸗

wurde offenbar mißkannt, und es wurden ihnen ihren Instructionen zuwiderlaufende Akte aufgedrungen; die öͤffentlichen Kassen sind verletzt und die Steuer⸗Gelder ihrer Bestimmung entzogen worden. Die Buͤürgergarde, das Grundprinzip ihrer Einsebung vergessend, hat sich in einen gesetzgebenden Koͤrper verwandelt und sich fuͤr berufen gehalten, dem Souverain eine Art von Vertrag vorzuschlagen, von dessen Annahme sie ihren Gebor⸗ sam abhaͤngig machte. Es war die Pflicht des Unterzeichneten, diesen traurigen Zustand einiger Provinzen des beiligen Stuh⸗ les, die sich zu einem wahrhaften Aufstande konflituirt haben, her⸗ vorzuheben. Man wird daher in Frankreich den von Sr. Eminenz dem Staats⸗Seeretair angekuͤndigten Beschluß, die Buͤrgergarden aufzuldsen, um sie nach einem anderen System wieder zu organisi⸗

ren, und dieses zur Aufrechtbaltung der selesgen Ordnung leider unzureichend gewordene Mittel der oͤffentlichen Macht durch Linien⸗

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Hoͤfe von Oesterreich, Frankreich, Preußen und

und fuͤr die Ruhe Italiens ist die Regierung des Köͤnigs der Fran⸗

durch welches der heilige Vater die Verwaltung mehrerer seiner hauptsaͤchlichsten Provinzen Laien anvertraut, von dem Edikte vom Juni, welches im Kirchenstaate Municipal⸗ und Provinzial⸗Ver⸗

3 und Kriminal⸗Ge-

richtspflege so viel wichtige und nuͤtzliche Reformen einfuͤh⸗

und 21. November,

welche ein neues Finanz⸗System begruͤnden, die Einnahmen und Ausgaben der Kontrolle der Oeffentlichkeit unterwerfen und die Interessen der Steuerpflichtigen und der Staatsglaͤubiger unter die Ehr durch ihre Ein- empfehlen.

andig geblie⸗ ben sind und noch zu Veraͤnderungen geeignet erscheinen, so hegt der heilige Vater, darauf bedacht, sein Werk zu vervollkommnen, den Vorsatz, auch hierfuͤr Sorge zu tragen, und hat im voraus von So schaͤrft der Fr. allen

Juli angehaͤng⸗ die Wuͤnsche der

verschiedenen Theile der neuen Reform vorlegen koͤnnten, da der hei⸗ die seiner

setzliche Autoritaͤt der Mandatare des rechtmaͤßigen Souverains

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Indem der Unterzeichnete diese Maßregeln hoher und vaterli⸗

r nicht verschweigen, daß dieselben in den Legationen keinesweges mit der einstimmigen Dankbarkeit aufgenommen worden, den sie