1832 / 29 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Truppen zu ersetzen, die zum Einruͤcken in die Legationen Befehl rhalten haben, ohne Ueberraschung vernehmen. In dem Augen⸗ blicke, wo der heilige Vater von diesem unbestreitbaren Souverai⸗ netaͤtsrechte Gebrauch macht, geruht derselbe, seinen irregeleiteten Untertbanen eine Amnestie fuͤr die ungesetzlichen Akte zu versprechen, zu denen sie sich etwa seit dem 15. Juli v. J. haben verfuͤhren lassen. Der Unterzeichnete zweifelt nicht, daß dieser neue Akt der Gnade dem heiligen Vater alle Herzen gewinnen, und daß die Voll⸗ iehung seiner Befehle eine unmittelbare und unbedingte Unter⸗ werfung bei allen Klassen der Bevoͤlkerung finden wird. 8 Fuͤr den Fall aber, daß die Truppen in ihrem durchaus friedlichen Auftrage und bei Vollziehung der Befehle ihres Souverains straf⸗ baren Widerstand faͤnden, und daß einige Aufruͤhrer einen seinem

112 und zugleich als absolute Nothwendigkeit betrachtet. Diese Ansicht uͤber eine ernste Verwickelung, der es eben so sehr im Interesse der Voͤlker wie in dem der Souveraine Zeit ist ein Ziel zu setzen, wird von dem bestimmten Willen Sr. Kaiserl. Majestaͤt und der uͤbrigen Maͤchte begleitet, im vollkommenen Einverstaͤnd⸗ niß mit einander allen Maßregeln, die der heilige Stuhl anordnen duͤrfte, um das Gelingen eines so legitimen Unternehmens, wie die Wiederherstellung seiner Gewalt in den vier Legationen, herbeizufuͤhren,

ihren Beistand zu leihen. Das zwischen dem Kajserl. Kabinette und de⸗

nen seiner erhabenen Verbuͤndeten bestehende gute Vernehmen sichert die Erfuͤllung der Wuͤnsche, die der Unterzeichnete Ew. Eminenz zu den Fuͤßen des heiligen Vaters niederzulegen bittet. Der Unter⸗ zeichnete ergreift diese Gelegenbeit, um Ew. ninenz die Versiche⸗ rungen seiner Hochachtung zu erneuern. b

1829) und in der Land⸗Irren⸗Anstalt auf 10,193 Rthl.⸗ Sgr. 3 Pf. (247 Rthl. 7 Sgr. 3 Pf. weniger als im Jahr 1829) belaufen. Der Abschluß des Vermögens⸗Zustandes 1 Kurmärk. Land⸗Armen⸗Fonds am 3lsten Dez. 1830 ergit 22,309 Rthl. 15 Sgr. 4 Pf. Kapital⸗Vermögen und 5551 Rmh

in Natural-Beständen. 8 *K

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der Residenzsladt Berlin waren erkc. genes. gestorb. Beftan bis zum 26. Jan. Mittags 2270 845 1425 .

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Zwecke nach eben so unsinnigen als in seinen Folgen unheilvollen Buͤrgerkrieg zu beginnen wagen soll⸗en, traͤgt der Unterzeichnete kein Bedenken, zu erklaͤren, daß diese Personen als die gefaͤbrlichsten Feinde des allgemeinen Friedens von der Franzoͤsischen Regierung betrachtet werden wuͤrden, die, ihrer so oft ausgesprochenen Politik uͤber die Unabhaͤngigkeit und Integritaͤt der Staaten des heiligen Stuhles getreu, zur Sicherstellung derselben noͤthigenfalls alle ihr zu Gebote stehende Mittel aufbieten wuͤrde. Das zwischen der Re⸗ gierung des Koͤnigs und denen seiner erhabenen Verbuͤndeten beste⸗ ende gute Einverstaͤndniß leistet Gewaͤbr fuͤr die Erfuͤllung der Wuͤnsche, welche der Unterzeichnete Eure Eminenz zu den Fuͤßen Sr. Heiligkeit niederzulegen bittet. Der Botschafter ergreift diese Gelegenheit, u. s f. B Saint⸗Aulaire. Antwort des Grafen v. Luͤtzon, Kaiserl. Oesterreichi⸗ schen Botschafters beim heiligen Stuhle. Rom, 12. Januar 1832. Die offiztelle Note, welche Se. Eminenz, der Kardinal⸗Staats⸗ Secretair, an den unterzeichneten Botschafter Sr. Majestaͤt des Katsers von Oesterreich unterm 10ten d. M. gerichtet hat, enthaͤlt die Mittheilung der Beschluͤsse, welche Se. Heiligkeit in Ihrer Weisheit gefaßt hat, um die Paͤpstliche Autoritaͤt in den vier Lega⸗ tionen wiederberzustellen, so wie der Maßregeln, welche angeordnet worden sind, um moͤglichst schnell zu dem vorge eckten Ziele zu gelangen. Der Unterzeichnete erlaubt sich, diese Mittheilung als die Ergaͤnzung derjenigen zu betrachten, die den Gegenstand der confidentiellen Note Sr. Eminenz des Kardinal⸗Staats-Secretairs vom 25. Juni r. J. bildete, und sieht in ihr zugleich eine Appellation an die Sou⸗ veraine, welche dem heiligen Vater noch juͤngst auf die unzweideu⸗ tigste Weise den hohen Werth bewiesen, den sie sowohl auf die un⸗ versehrte Aufrechterhaltung der Unabhaͤngigkeit des Papstes, als auf die Unverletzlichkeit seiner zeitlichen Herrschaft uͤber die Totalitaͤt seiner Staaten legen. Diese Auseinandersetzung erinnert an das, was der beilige Vater in seiner vaterlichen Fuͤrsorge fuͤr das Wohl seiner Unterthanen zu dem Zwecke gethan, in dem Gerichts⸗, Ver⸗ waltungs⸗ und Finanz⸗Wesen der Regierung seiner Staaten eine Verrvollkommnung herbeizufuͤhren, Arbeiten, welche Se. Heiligkeit seit Ihrer Throndesteigung beschaͤftigten, und mit denen Sie sich es vorbehalt, in der Folge noch diejenigen Veraͤnderungen und Erwei⸗ terungen vorzunehmen, welche durch die Erfahrung und durch die Kenntniß der wahren Beduͤrfnisse Ihrer Voͤlker gerechtfertigt oder erheischt werden duͤrften.

Der Unterzeichnete hat es sich zur Pflicht emacht, seinem er⸗ habenen Hofe uͤber alle auf Befehl Sr. Heiligkeit erlassene Akte Bericht zu erstatten, deren Mittheilung, welche er zu beantworten die Ehre hat, in seinen Augen den Werth einer neuen Sanction

unnd eines neuen Unterpfandes fuͤr den unerschuͤtterlichen Willen des heiligen Vaters hat, die Institutionen, durch welche dieser die verschiedenen Epochen seiner Regierung bezeichnet und denen Europa

eben so aufrichtigen als lebhaften Beifall gezollt hat, zu befestigen. Se. Maj. der Katser und Konig wuͤnscht, als ergebener Sohn der Kirche, dem Papste dazu Glüͤck und giebt sich als Nachbar der Roͤ⸗ mischen Staaten der Hoffnung hin, daß die Zukunft Gregor XVI. einen reichlichen Ersatz fuͤr die Bekuͤmmernisse gewaͤhren wird, die ibm im ersten Jahre seiner Regierung zu Theil wurden. Seine Heitser. wird diesen Ersatz in der Dankbarkeit Ihrer Unterthanen und in dem Eifer fünden, womit dieselben, zu einem richtigeren Be⸗ wußtseyn gelangt, Jhren wohlwollenden Absichten entsprechen werden. Die Art, wie Se. Eminenz der Kardinal⸗Staats⸗Secretair in sei⸗ ner Note vom 10. Januar die beklagenswerthen Verirrungen eines Theils der Einwohner von Bologna und der Romagna beruͤhrt, und mehr noch, als das die großmuͤthige Absicht des heiligen Vaters⸗ den Frregeleiteten, die an den seit dem 15. Juli v. J. vorge⸗ fallenen politischen Ereignissen Theil genommen, Gnade angedeihen zu lassen, legt dem Unterzeichneten das tiefste Stillschweigen uͤber Akte strafbaren Ungehorsams und offenbaren Aufruhrs auf, welche er sich zu seinem Bedauern genöthigt sah, seiner Regierung als Beeinträaͤchtigungen und Verletzungen der unverjaͤhrbaren Rechte des Thrones anzuzeigen. Nachdem die Mittel der Milde, Gnade und Ueberredung vergeblich erschoͤpft, wird der Kaiserliche Hof es nicht nur ohne Ueberraschung, sondern mit Vergnuͤgen sehen, wenn der heilige Vater von seinem unbestreitbaren Souverainetaͤts⸗ Rechte Gebrauch macht, und giebt sich gern der Hoffnung hin, daß die von dem Herzen des heiligen Vaters ausgehenden Wuͤnsche Gehoͤr finden, und daß der durchaus friedliche Marsch der apstlichen Truppen durch die noͤrdlichen Provinzen des Kirchen⸗ aates nur das Resultat haben werde, was Se. Heiligkeit zu er⸗ warten berechtigt ist, naͤmlich eine sofortige und unbed ngte Unterwerfung von Seiten aller Einwohner⸗Klassen. Dieser erste Akt der dem Souverain schuldigen Achtung, Subordination und des Gehorsams wird von Sr. Maj. dem daiser und Koͤnige, so wie von den erhabenen Hoͤfen, mit denen Hoͤchstdieselben sich uͤber diesen Gegenstand durch ihren Botschafter in Paris mit eben so viel Vertrauen als Offenherzigkeit verstaͤndigt haben, als eine Pflicht

Hinzugek. b. z. 27. Jan. Mittags WE“ 2

Bis zum 27. Jan. Mittags Summa 2271 845 1425 Hierunter sind vom Militair 35 18 12 Die erkrankte Person findet sich in der Heil⸗Anstalt

(Die Antwort⸗Schreiben der Gesandten von Preußen und Rußland, so wie auch ein Manifest des Kardinal⸗ Staats⸗Se⸗ cretairs an die Einwohner der Legationen, werden wir morgen mit⸗ theilen.)

Bologna, 14. Jan. Der Prolegat der Stadt und Pro⸗ . vinz Bologna, Graf Camillo Grassi, hat unterm 11ten d. eine Bekanntmachung erlassen, folgenden wesentlichen Inhalts: „Der Deon 27. Ja nar 18923 Prolegat hatte mittelst Bekanntmachung vom 2. Dez. v. J. die 6 ———; 8 von der Regierung promulgirte neue Reform 185 gerichtlichen Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cou Verfahrens suspendirt und das Organisations⸗System und die mit 20. Nov. v. J. in Wirksamkeit getretene G 2 öen. bn

ij ogirt. er Prolegat 4 8 stpr. Plandhrf. 2 bis auf neue souveraine Verfügungen prorogi Der Proleg 94 18 FePte L“ 89 1 —, 101 X [Kur- u. Neum. do. 4 105 ½ 105 4

tritte des Hrn. Laffitte noch eben so nachdruͤcklich als fruͤher aufrecht er⸗ halten worden. Was die noch unbeendigten Unterhandlungen be⸗ treffe, so muͤsse er daruͤber vorlaͤusig noch Stillschweigen beobach⸗ ten; indessen koͤnne er schon jetzt versichern, daß fortwaͤhrend die vollkommenste Einigkeit zwischen den großen Maͤchten herrsche, und daß Alle von den friedlichsten Gesinnungen beseelt waͤren; der Termin zur Ratificirung des Vertrages vom 15. Nov. wegen Ausgleichung der Hollaͤndisch⸗Belgischen Angelegenheit sey zwar bis zum 31. Jan. ausgesetzt worden, indessen habe man allen Grund, zu hoffen, daß die diesfaͤlligen ‚Unterhandlungen sich in einer den Interessen des Landes, der Wuͤrde Frankreichs und der Pacification von Europa entsprechenden Weise endigen wuͤrden; diefer Augenblick sey wahr⸗ scheinlich nicht mehr fern; bis daß aber nicht alle Schwierigkeiten beseitigt worden, koͤnne die Entwaffnung der Armee nicht stattfinden. Am Schlusse seines Vortrages beschwerte sich der Minister noch uͤber die Mittel, deren die Opposition sich bediene, um die offentliche Meinung irre zu leiten und ihr unaufhoͤrlich eine bessere Existenz außerhalb der Bedingungen der Repraͤsentativ⸗Regierung vorzuspie⸗ geln. Die Oppositions⸗Partei, fuͤgte er hinzu, wuͤrde, wenn sie durch die Anwendung jener Mittel jemals an das Staatsruder ge⸗ langte, sich nur zu bald uͤberzeugen, daß es unmoͤglich sey, zu re⸗ gieren, sobald man von dem Gesichtspunkte ausgehe, daß eine Re⸗ volution nicht geschlossen, sondern verfolgt werden muͤsse⸗

Nach Hrn. C. Périer besies Hr. Laffitte zu dessen Wider⸗ legung die Rednerbühne*). Kaum hatte dieser seinen Vortrag be⸗ endigt, als von allen Seiten der Schluß der Debatte verlangt wurde. Zwar widersetzte sich demselben der Baron Bignon mit dem Bemerken, daß, da Hr. C. Perier Fragen berührt habe, die bisher noch nicht zur Sprache gebracht worden wären und mithin eine Antwort nothwendig machten, die Kammer bes⸗ ser thue, den Gegenstand gleich jetzt zu erledigen, als ihn bei der Berathung über das Budget des auswärtigen Ministeriums aufs neue anzuregen. Der Präsident des Conseils bevor wortete indessen sogleich, daß, wenn jene Fragen sich etwa über die gegenwärtigen Unterhandlungen erstrecken sollten, er die ge⸗ wünschten Aufschlüsse unmöglich geben könne. Die Debatte wurde sonach mit schwacher Stimmen ⸗Mehtheit geschlossen. Montag wollte der Berichterstatter sein Rẽsumẽé machen.

Paris, 21. Jan. Die Mitglieder des Längen⸗Bureaus machten gestern dem Könige und der Königin ihre Aufwartunz.

Der Deputirte Herr Dupont v. d. Eure ift in dem Dorfe Rouges⸗Periers, welches er während der Abwesenheit der Kam⸗ mern bdewohnt, zum Maire ernannt worden. Der Herzog von Broglie und der Deputirte Bioche sind in den Ortschaften Cham⸗ bray⸗Broglie und Thibouville aufs neue zu Masres ernannt

worden. Gestern fertigte der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter in Folge verschiedener Konferenzen mit dem Prästdenten des Mi⸗ nister⸗Raths, so wie mit den Gesandten von Preußen und Ruß⸗ land, einen Courier nach Wien ab.

Der heutige Tag ist hier ohne alle Ruhe verflossen.

Die Gazette de France, die Quotidienne und der Courrier de l'Europe zeigen an, daß sie morgen nicht erscheinen würden, weil ihre Druckereien, wegen der Trauerfeier des 21. Januar, heut geschlossen wären. Das Lyoner Tribunal hat, auf den Antrag des Advokaten Sauzet erklärt, daß am 21. Januar keine Sitzung stattfinden würde. Auch die Bank hat alle heute fällige Wechsel bereits gestern präsentiren lassen; einige Kauf⸗ leute haben sich aber, obgleich das Geld bei ihnen schon bereit lag, geweigert, die Wechsel zu honoriren, weil der heutige Tag kein Feiertag mehr sey.

Der Ami de la Religion meldet, der Herzog v. Bor⸗ deaux werde am 2. Februar zum ersten Male zur Kommunion

gehen. Gestern trug der Advokat Hennequin vor dem hiesigen Tri⸗

bunale erster Instanz in einer länger als fünf Stunden dauern⸗ den Rede den letzten Theil seines Plaidoyers zu Gunsten der Fürsten von Rohan vor, welche bekanntlich auf die Kasstrung des Testaments des Herzogs von Bourdon angetragen haben; er verlangte abermals eine gerichtliche Untersuchung über die von seinen Klienten in Bezug genommenen Umstände, durch welche bewiesen werden sollte, daß das Testament dem verstorde⸗ nen Prinzen durch Erbschleicherei, Ueberredung und sogar durch Gewaltthätigkeiten der Baronesse von Feucheres abgedrungen worden sey. Ueber acht Tage werden die Advokaten des Her⸗ zogs von Aumale und der Frau von Feuchères, Philipp Dupim und Lavauvx, repliciren, und wird sodann der Prozeß für die Konklustonen des Königl. Anwalts, Herrn Didelot, auf vierzehn Tage verschoben werden. 8

Hr. Brousse, einer der Deputirten des Departements des Aude, ist vorgestern hierselbst mit Tode abgegangen.

Der wahre Betrag des Defekts des Central⸗Kasstrers Keß⸗ ner wird erst am 15. Februar festgestellt werden können, welches der letzte Termin für die National⸗Anleihe ist. Nur diesen Fonds scheint der Defekt zu treffen, da alle übrige Bücher in der besten Ordnung befunden worden sind. Die von den Blät⸗ tern angegebene Summe von 4 Millionen scheint aber jedenfalls nach den Erklärungen, die Herc Keßner vor seiner Abreise aus gegeben, so wie nach denen seiner Familie, zu hoch zu sehn.

Der Besitzer eines Lese⸗Kabinets, Namens Imbert, wurde gestern vor den Instructionsrichter geladen, weil er eine kor fis zurte Nummer der Carricature in seinem Lesezimmer an die Wand gehangen hatte.

Einer neuen Verordnung des Polizei⸗Präfekten zufolge, soll es künftig Niemanden erlaubt seyn, auf öffentlicher Straße ei⸗ nen Waarenkram auszulegen oder irgend eis Gewerbe zu treiben, wenn er nicht die polizeiliche Erlaubniß dazu besitzt, die indessen nur für einige Punkte der Stadt ertheilt werden soll, wo die Circulation dadurch nicht gehindert wird.

-“) Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes behalten wir uns eine ausfahennät Mittheilung sowohl aus der Rede des Herrn Cafimte Périer, als aus der Antwort des Herrn Laffttte vor.

Stunde (es war bereits 5 Uhr) ihre eilten jetzt, dieselben wieder einzunehmen. „In einem Augenblicke“, aͤußerte Hr. C. Périer nach einer kur⸗ zen Einleitung, „wo es sich um die materiellen Interessen des Lan⸗ des handelt, koͤnnten wir uns, nach den vielen Erklaͤrungen, die wir bereits bei anderen Gelegenheiten gegeben haben, jeder politischen Auseinandersetzung fuͤr uͤberhoben halten. Wenn indessen das Sy⸗ stem der Regierung fortwaͤhrend als die Haupt-Ursache der Uebel, woran das Land leidet, bezeichnet wird, so muͤffen wir wohl noch zum letztenmale unsere Gedanken und Handlungen vor Ihnen ent⸗ wickeln. Gestatten Sie mir zunaͤchst eine ganz einfache Bemerkung. Eine politische Revolution ist bewirkt worden; anstatt sie aber durch die Vergangenbeit zu erklaͤren, will man ihr nur eine Zukunft bereiten; anstatt in ihr eine Wirkung zu erblicken, will man in ihr nur eine Ursache sehen. Was haben wir denn nun aber seit 16 Jahren gewollt? Nichts Anderes, als die Repraͤsentativ⸗Regie⸗ rung in ihrer ganzen Aufrichtigkeit, d. h. freie Waͤhler, eine unab⸗ haͤngige Majoritaͤt, ein verantwortliches Ministerium. Nichts An⸗ deres wollte auch das Land. Nachdem wir durch die Juli⸗Revolu⸗ tion das Gut, das man uns rauben wollte, wieder erkungen, hatte diese Revolution selbst auch ihr Ziel erreicht. Wonach man seit 16 Jahren getrachtet, das hatte man am 7. August erlangt. Dies, m. H., war der erste Gedanke des Systems, das wir seitdem zu befesti⸗ gen uns bemuͤht haben. Wir verlangten eine Verfassung, sie wurde uns vorenthalten; wir eroberten sie, und dieser Sieg ist schoͤn ge⸗ nug, um bei demselben stillzustehen. (Stimme zur Linken: „Sie sind auf halbem Wege stehen geblieben!) Auch Frankreich wollte, wir sind dessen uͤberzeugt, nicht weiter vorgeben, denn es war nicht seine Ab⸗ sicht, die Revolutlon von neuem zu beginnen, sondern die vor 40 Jahren begonnene zu beschließen. Kaum waren indessen einige Mo⸗ nate seit den Juli⸗Ereignissen verflossen, als sich in der National⸗ Partei eine Spaltung offenbarte. Wahrend wir uns im Innern an die neu verjuͤngte Charte hielten, weckten Andere den Gedanken an eine konstituirende Gewalt, an die Einfuͤhrung von Generalstaaten, an eine allgemeine Volkswahl. Waͤhrend wir nach außen hin durch eine ruͤhmliche Maͤßigung unserer Revolution Achtung zu verschaf⸗ fen suchten, trachteten Andere dahin, alle fruͤhere Vertraͤge zu ver⸗ nichten und einen Universal⸗Krieg herbeizufuͤhren. Hieraus entstan⸗ den allmaͤlig die beiden sogenannten Parteien der Bewegung und des Widerstandes. Man hielt es endlich fuͤr angemeffen, das Land selbst 7, Richter zwischen beiden zu machen und eine neue Deputirten⸗Wahl zu veranlassen. In dieser Voraussetzung uͤbernahmen wir das Staatsruder und haben seitdem unsere innere und aͤußere Politik, die ich, meinerseits, nicht die Politik des Widerstandes, sondern die der Erhaltung nennen moͤchte, stets unumwunden dargelegt. Wir versprachen, bis daß das Urtheil des Landes erfolge, die bestehenden Gesetze und Traktate aufrecht zu erhalten, die schwer verletzte Nuhe im Innern wieder herzustellen, und bei dem bevorstehenden Wahlgeschäfte die Wahlfreiheit zu sichern. Als dieses Geschaͤft selbst herannahte, verhielten wir uns voͤllig passiv, und die Verificirung der Vollmachten im Schoße die⸗ ser Fast er hat den Beweis geliefert, daß die Wahlen von 1831 die loyalsten waren, die noch jemals stattgefunden hatten. Die Majoritaͤt entschied sich nach einer 14taͤgigen Berathung uͤber die Adresse zu unseren Gunsten und lieh uns spyaͤterhin, bei all' den Angriffen, denen wir uns in dieser Kam⸗ mer ausgesetzt saben, ihren Beistand. Sollte es uns un⸗ ter solchen Umstaͤnden nicht gestattet seyn, die Benennung ministeriell, die man unserem Systeme beilegt, zuruͤckzuweisen und es als ein nationales zu bezeichnen? (Beifall in den Centris; Zeichen der Verneinung in den Reihen der Opposition. Herr Ba⸗ voux: „Sagen Sie quasi⸗national!“) Sollte es uns nicht er⸗ laubt seyn, sage ich, dieses System als das einzig nationale zu verkuͤndigen?“ Mehrere Oppositions⸗Stimmen: Sagen Sie anti⸗ national! Beide Centra erhoben sich hier von ihren Plaͤtzen und riefen: Das System der Regierung sey wirklich den Wuͤnschen der Nation gemaͤß! Herr C. Perier wiederholte zum drittenmale seine Phrase, indem er hinzufuͤgte, das System sey von den gesetzli⸗ chen Volks⸗Repraͤsentanten angenommen und unterstuͤtzt worden. Mehrere Stimmen zur Linken: „Was verstehen Sie unter gesetzli⸗ chen Repraͤsentanten?“ Herr C Périer: „Das Prinzip der Rede⸗ freiheit, m. H., ehren Sie in diesem Augenblicke nicht.“ Herr Odilon⸗Barrot: „Das Prinzip der Majoritaͤten ist eine gesetz⸗ liche Fiction.“ Herr C. Perier: „Die gesetzlichen Fictionen, Hr. O. Barrot, dienen aber dem Lande zum Gesetze, und Sie ha⸗ ben geschworen, dasselbe aufrecht zu erhalten.“ O. Bavrot: „Erinnern Sie sich noch der Zeit, mein Herr Prasident des Con⸗ seils, wo Sie einen Aufruf an 30 Mill. Buͤrger außerhalb dieser Kammer erließen?“ Hr. C. Péerier (mit Eifer): „Als wir uns im Jahre 1824 gegen die Tyrannei der Majoritaͤt erhoben, waren unserer in diesem Saale nur 6; wir hatten aber außerhalb desselben 30 Millionen fuͤr uns. Nur durch Betrug und durch das doppelte Votum hatten unsere Gegner sich in dieser Kammer Eingang ver⸗ schafft. Ist dagegen die jetzige Majoritaͤt nicht das Resultat einer freien Wahl und eines von Ihnen selbst votirten Gesetzes? Wagen Sie es, zu behaupten, daß diese Majoritaͤt das Land 69 nicht repraͤsentire? (Tumultuarische Zeichen der Verneinung din ich! Jetzt heiße es: Der Staat sind wir, der König zuͤr linken und rechten Seite.) Gut! Wenn Sie das Resul⸗ und die beiden Kammern. „Da nun“, fügte der Redner hinzu, tat der Wahlen anfechten, so setzen Sie sich selbst in Wider⸗ „unsere Regierung repräsentativ ist, so ist es die Nation, die spruch mit dem von Ihnen votirten Gesetze. (Stimmen zur Lin⸗ durch unsere Hände ausgieht. Unsere Aufgabe besteht sonach ken: Nicht wir baben dieses Gesetz gemacht: von der Kammer. des nicht darin, der Verwaltung ihre Forderungen streitig zu machen, doppelten Votums ist es ausgegangen!) Wenn Sie so urtheilen, . g. lhre Fvrderunge ig so stellen Sie sich außerhalb jeder gesetzlich n und parlamentarischen sondern zu untersuchen, ob dieselben wirklich nüttzlich und nothwendig Diskussion. Ich wiederhole, daß das jetzige System von dem Lande sind. Das Interesse der Steuerpfl'chtigen streitet keinesweges mit dem gebilligt wird, da seine Repraͤsentanten sich zu Gunsten desselben Interesse des Staates; zu ihrem eigenen Besten zahlen sie die Abgaben;

b 1b zaden; erklaͤren Wie sehr mußte es uns daher nicht wundern, als wir am unsere einzige Sor e muß dahin gerichtet seyn, die Steuern gleich mã⸗ vorigen Mittwoch die traurigsten Prophezeiungen uͤber die Folgen fig zu vertheilen, damit die öffentlichen Ausgaben mit den Peivat⸗

dieses Systems und uͤber eine bevorstebende furchtbare Katastrophe Ausgahen im Verhälta isse stehen. Die Steuern sind ein gut

von dieser Rednerbuͤhne herab vernahmen. Und ich kann nicht glau⸗ angelegte: Gelo, denn der Besteuerte erkauft sich dafur unschätz⸗ ben, daß man unter dem Worte Katastrophe eine bloße Ministe⸗ bare Güter: die öffentliche Sicherheit, die Freiheit, die Größe

Amtliche Ra ch r i ch ten Plätze verlassen hatten,

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs⸗ prästdenten Heuer zu Gumbinnen zum Duektor bel der Ober⸗ Rechnungs⸗Kammer zu ernennen und das Patent für denselben Allerhöchstseldst zu vollzichen geruht.

Des Kömgs Maj stat haben den bei dem Ober⸗Landesge⸗

icht zu Magdeburg angestellten Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Sy⸗ nansky auf sein Ansuchen an das Ober⸗Landesgericht zu Kö⸗ igsderg zu versetzen geruht. .

Se. Königliche Majestät haben den bisherigen Kammerge⸗ richts⸗Assessor Solms zum Justizrath bei dem hiesigen Stadt⸗ gerichte zu ernennen geruht. 8 Se. Königliche Mäajestät haben geruht, den Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Assessor Fürstenthal zum Justizrath bei dem Fürsten⸗ gumsgerichte zu Neisse zu ernennen.

vn. .

Nr.

E1613“

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Aul. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. O0. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsbg. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbr. Urcl Pos. do. Nicht-Amtliche Cours-Notizen. Berlin, 27. Januar. (Ende der Börze

„Oest. 5 9 Met. 89 ⅛. 4 9 do. 79 ¾. B.-Actien 896. Russ. Eugv9 A u s - and.

Poln. Pfbr. S3 ⅜., do. Part. 59 ¼. Nied. wirkl. Sch. 40 ½. do. 6 8 Anl. 9438 b 8

893 8 Frankreich.

Neap. Engl. 83 ¼. do. Falc. 74. 1 11.“ ““ Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 20. Januar.

Nachtrag zum gestrigen Artikel Paris vom 21sten.) Der Handels⸗Minister eröffnete diese Sitzung mit der Vorlegung ines neuen Gesetz⸗Entwurfes, wonach im Departement der Marne ein sechster Kommunal⸗Bezirk mit der Hauptstadt Sé⸗ zanne gebildet werden soll. Die Zahl der Wähler dieses De⸗ partements (6) wird durch diese neue Einrichtung nicht ver⸗ nehrt, da die Bezirke Sézanne und Epernay zusammen einen Deputirten wählen sollen. Herr Voyer d'Argenson verlas hierauf eine neue Proposttion des Inhalts, daß die Regierung ünftig nicht mehr ermächtigt seyn solle, Konzessionen zur Aus⸗ beutung von Bergwerken zu ertheilen, und daß die bereits er⸗ heilten einer Revisson unterworfen werden sollen. Nachdem die Entwickelung dieses Antrages auf den 28. Jan. angesetzt wor⸗ den, wurde die Berathung über das Budget wieder aufgenommen. err Salverte ußerte sich im Laufe seiner Rede mit einiger Bitterkeit über das Betragen der Pairs⸗Kammer in neuerer Zeit. „Man wirft“, bemerkte er, „den Mitgliedern der Opposstion beständig ur, daß sie dieselbe Sprache wie die Karlisten führten. Als aber in der vorigen Session Hr. Baude seine Proposition wegen Verbannung ter vorigen Dynastie einbrachte, waren etwa wir es, die durch Saumseligkeit und durch ein Amendement, das erst am Tage vor dem Schlusse erfolgte, die Annahme jener Proposition un⸗ möglich machten? Als mein ehrenwerther Freund, Hr. v. Bric⸗ queville, in der diesjährigen Session aufs neue damit hervortrat, waren nicht wir es, die den Antrag am eifrigsten unterstützten? Und doch wird Niemand behaupten mögen, daß die Karlisten diesem Antrage eben sehr gewogen wären. Und nachdem nun der⸗ selb, in dieser Kammer angenommen worden, wer hat ihn jetzt auf eine so seltsame Weise verändert? (Beifall in den Reihen der Opposttion.) Wer hat eine Bestimmung hinzugefügt, wo⸗ hnach der Staat den Mitgliedern der vorigen Dynastie ihre Güter für baares Geld abkaufen soll, um sie in den Stand zu setzen, neue Unruhen in den südlichen und westlichen Provinzen anzustiften? Gewiß war es nicht die Opposition. Bedenken Sie ferner, was morgen für ein Tag ist. Sie wollten durch ein weises und Aproc. 76 ½. 76 ⅔. 2 ½ proc. 45. 1proc. 20 †¼. B. Ban gemäßigtes Gesetz der Rückkehr der Feier des 21. Jan. vorbeu⸗ Actien 1382. 1380. Part.⸗Obl. 122. 121 ½. Loose zu 100 8% gen. War es etwa die Opposttion, die aus Liebe zu den Karli⸗ 180. B. Poln. Loose 58. 573. sten das Erscheinen jenes Gesetzes so lange verzögert hat, daß die 4 Feier morgen auf allen Punkten Fraukreichs vor sich gehen und

erstattete dem EEöböbe mit der 1 die Sache dem heiligen Vater vor Augen zu legen; allein Se. Hei⸗ I1“ 1 ligkeit 18. in Erwägung, daß durch das neue Gerichts⸗Regle⸗ 8 8b bE“ 106 ment das Schicksal seiner Unterthanen verbessert wird, die 93 Provinzen der der Hauptstadt bewilligten Wohlthaten theil⸗ 95 ½ haftig gemacht, diese Anordnungen vom Auslande belobt und 94 8 bewundert und in den Provinzen angenommen und vollzogen iloll. vollw. Duk. worden sind, durch das Staatssekretariat den Prolegaten be⸗ 35 Neue auftragt, den Unterthanen seine Beschlüsse bekannt zu machen, 97 or .. in deren Befolgung der Prolegat Folgendes verordnet: 1) Vom isconto 12ten Januar dieses Jahres an werden in der Stadt und in der Provinz Bologna die vom Staatssekretariat unterm 5. und V 31. Oktober und 5. und 15. November 1831 erlassenen, bereits bekannt gemachten, Edikte und Gerichts⸗Reglements aufs nene zur vollständigen Beobachtung vorgeschrieben. 2) Mit ‚dem nämlichen Tage werden die neuen, durch oben angeführte Edikte und Reglements eingesetzten, Civil- und Krimi⸗ 1 nal⸗Gerichte reakrivirt und die Ernennung der Richter und aller London. 2t. Jemner.. übriger Diener und Beamten, die vom Prolegaten nach höhe⸗ 38% Cons. 81 ⅞. Bras. 44 v. Dän. 64 ¾. Mex. 35. Port. 48 ¼, Russ. 999 rer Ermächtigung vom 17. Nov. 1831 vorgenommen worden sind, als vollkommen gültig und wirksam erklärt. 3) Nachdem aee 8 zufolge früherer Anordnung der Sitz des Appellations⸗Gerichts Köni gl ich Sch g u Eree für die vier Provinzen von Bologna nach Ferrara verlegt wor⸗ F. Sonnabend, 28. Jan. Im Schauspielhause: Die Lichte den ist, so verspricht der Prolegat seine e Fncne Gemälde in 5 Abtheilungen, nebst einem Vm Ve lppellations⸗Gerichtes so bald als zele von Bahrdt. gen Vater, daß der Sitz des Appellati chtes so ba Im Opernhause: Die Kitmeß, N.

2 1 7„ 29 Jan möglich wieder nach Bologna zurückoerlegt werde.“ Sonntag, 29. Jan. 188 8 glsch 2 2 in 1 Akt, von E. Devrient; Musik von W. Tanbert. Hicrauf

Die Fee und der Ritter, großes Zauber⸗Ballet m 3 Abtheilun gen, von 2l. Vestris, für die hiesige Königl. Bühne neu einge richtet und in Scene gesetzt von Therese und Fanny Elsler. I. Musik ist von verschiedenen Komponisten. (Dle. Fanny Elzler Fee Viviane. Dlle. Therese Elsler: Prinzessin Iseult.)

Im Schauspielhause: Das Blatt hat sich gewendet, Lus spiel in 5 Abrheilungen, von Schröder. Hierauf: Der Sp sege des Tausendschön, Burleske in 1 Akt, von C. Blum.

Montag, 30. Jan. Im Schauspielhause: Die Laune del Verliebten, Schaäferspiel in 1 Akt. Hierauf: Dominique, Lus spiel in 3 Abtheilungen.

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 28. Jan. Bayard, der Ritter ohne Furcht iu ohne Tadel, historisches Schauspiel in 5 Akten, von Kotzebue. Sonntag, 29. Jan. Das Donauweidchen (Zweiter Theilh Hierauf: Sieben Mädchen in Umform, Vaudeville in 1 Alt.

Paris, 21. Jan. 5proc. Rente sin cour. 95. 50. Jpro sin cour. 65. 45. 5 proc. Neap. sin cour. 76. 30. 5proc. Span Rente perp. 53. 5proc. Belg. Anleihe 73 ½

Frankfurt a. M., 24. Jan. Oesterr. 5proc. Metall. 8619 86.

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98 ½

Zeitungs⸗Nachrichten.

Nmlbland. 8

Berlin, 27. Jan. Nach einer im heutigen Amtsblatte enthalte⸗ nen Uebersicht der Verwaltung des Kurmärkischen Landarmen⸗We⸗ sens für das Jahr 1830 sind 1) in das Landarmenhaus zu Strausberg, zu den aus dem Jahre 1829 verbliebenen 456 Detinirten, deren 886 eingeliefert worden, worunter 807 Corrigenden, 18 Blödstn⸗ nize, 21 andere Pfleglinge und 40 Kinder; die Gesammttahl der in der Anstalt befindlichen Individuen war sonach 1342; davon sind im gedachten Jahre 74 gestorben, 2 entwichen (je⸗ doch wieder eingebracht), 67 als Ausländer über die Grenie ge⸗ wiesen, 272 nach ihrem Angehörigkeits⸗Orte entlassen, 378 Hand⸗ werker auf die Wanderschaft entlassen, 23 in Dienst, in die Lehre ꝛc. untergebracht, und 24 nach andern Anstalten versetzt worden. Die Arbeitsfähigen unter den Detinirten sind, nach Maßgabe ih⸗ rer Verhältnisse theils in den Werkstätten der Anstalt, theils in anderer Weise nützlich beschäftigt. In Vergleich mit den früheren Jahren haben sich die Einbringungen im Jahre 1830 nicht unbedeutend vermehrt (gegen 1829 um 168). 2) Im Invalidenhause zu Strausberg befanden sich Ende 1829 237 Personen; im Laufe des Jahres 1830 sind deren 3 hinzugekommen. Die Verpflegungsgelder, welche an Individuen, die im Invalidenhause nicht unterhalten worden, zu zahlen waren, be⸗ trugen im Jahre 1830: 7448 Rthlr. 15 Sgr. 9 Pf. (355 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. weniger als im Jahre 1829). 3) In der Land⸗Irren⸗Anstalt zu Neu⸗Ruppin verblieben am Jahresschlusse 1829: 136 Indivoiduen, hinzugekommen sind deren 28; dagegen sind 4 als geheilt ent⸗ lassen, 26 gestorben und 2 nach anderen Anstalten gebracht wor⸗ den. Die Unterhaltungskosten haben sich in dem Land⸗ Armen⸗ und Invaliden⸗Hause zu Strausberg auf 29,636 Rehl.

27 Sgr. 8 Pf. (498 Rthl. 29 Sgr. 9 Pf. mehr als im Jahre A. W. Hayn.

Stöcrung der öffentlichen

zu abermaligen Unruhen Anlaß geben kann?“ Unter den vielen Fragen, die der Redner dem Ministerium stellte, war auch die, warum mehrere der in Paris anwesenden vornehmen Polen, na⸗ mentlich Herr Niemojowoski, genöthigt würden, die Hauptstadt zu Herr v. Rémusat meinte, daß, aus den Berathun⸗ gen zu schließen, die bisher über das Budget gepflogen wor⸗ den, es fast das Ansehen gewinne, als ob die Kammer und das Ministerium nur dazu da wären, um sich gegen⸗ seitig zu bewachen; die Zeiten wären indessen längst vorüder, wo die Regeerungen nur in ihrem eigenen Interesse und nicht in dem des allgemeinen Besten Subsidien von dem Volke ver⸗ langt bätten. Ludwig XIV. habe noch sagen können: Der Staat

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

er.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

11I maͤßig auszeichnet durch passende Kuͤrze, treffende Aus⸗- Dr Busch in Berlin, von Dr. Fr. Lud. Meißner mit bedeutenden Ergaͤnzungen aus der Basler Hun eka n ntmachung. wahl der Stellen aus 1Fng. Commentatoren 8 in Leipzig. Vierter Jahrgang auf 1831. Preis⸗ schrift, das liebliche bPervigilium Veneris in zm . Bekanntmachung. stete Hinweisung auf die theologische Praxis. Gelehr⸗ 6 Thl. 20 sgr. Kdiolo matisch⸗zuverlaͤssigen Abdrucke der beiden Parst Die der Westpreuß. Landschaft gehoͤrigen, im Schu samkeit, Kunst der Auslegung und ristlicher Sinn Von diesem, namentlich fuͤr praktische Aerzte, aͤu-Codices und einer darauf begruͤndeten Berichtigung. biner Kreise belegenen Guͤter Barcin, Zlottowo, Mlo⸗erscheinen in diesem Buche in so seltenem Verein, daß ßerst zweckmaͤßigen Repertorium des Wssenswuͤrdig⸗ Zu haben in der docin und Wolica sollen im Wege der oͤffentlichen Li⸗jeder gebildete Theologe um so weniger sich den Genuß sten aus der medizinisch⸗chirurgischen Praxis, und den Niecolaischen Buchhandlung in Berlin, zitation wieder verkauft werden. Hierzu haben wir versagen wird, dasselbe anzuschaffen, da gerade der be⸗ Erfahrungen ausgezeichneter Aerzte, hat der vierte (Bruͤder Straße Nr. 13), Stettin und Elbin⸗ die unten bezeichneten Termine in unserm Geschaͤfts⸗ [handelte Gegenstand zu denen gehoͤrt, worin sich die Jahrgang begonnen, von dem bereits 7 Hefte geliefert 4 1 Lokale anberaumt, mu welchen wir Kauflustige mit der Lehre des Kreuzes am meisten in ihrer unendlichen sworden sind. Das 11te und 12te Heft des 3ten Jahr⸗ Nachricht einladen, daß fuͤr jedes Gut die dabei be⸗Erhabenheit und Tiefe der Welt offenbart. j aangs von 1830, eine vollstaͤndige Uebersicht der neue⸗ merkte Summe entweder baar oder in Pfandbriefen 8 sten mediz. Literatur und deren Kritik, bearbeitet von oder Staats⸗Papieren als Kaution deponirt werden muß. Herrn Rath Dr. Unger, enthaltend, ist nun auch fer⸗ 1. Barcin. Taxe 43,245 Thl. Kaution 2000 Thl. tig. Das Register des Jahrgangs 1829, 4 Bog Termin, den 27. April d. J. tark, ist ebenfalls erschienen und wird fuͤr 10 sgr den 2. Zlottowo. Taxe 35,493 Thl. Kaution 2000 Thl. Abonnenten dieses Jahrgangs nachgeliefert. Termin, den 27. April d. J. Dieses verdienstliche Werk, was keinen voruͤberge⸗ 3 Mlodocin. Taxe 23,510 Thl. Kaution 1500 Thl. henden, sondern einen bleibenden Werth hat, wird je⸗ b 1' Termin, den 28 April d. J. der Bibliothek eines praktischen Arztes zur wahren], Zum Besten der Anstalten gegen die Cholera ist 4 olica. 5

Bei Bechtold und Hartje in Berlin, Iige straße Nr. 27a., ist vorraͤthig: Répertoire du Théatre français; 17 Toms ou 24 Part. Vel.-Pap. geh. Bruxelles, J.! Jonker. Preis 15 Thl.

So eben ist bei uns erschienen, und durch alle sute Buchhandlungen zu haben: William Scot's amtlicher Bericht über die epidemische Cholera. Herausgegeben, und mit Anmerkungen begleitet von Dr. M. H. Romberg, dirigirendem Arzte des Cholera-Hov pitals No. 1 zu Berlin-. Velin, gr. 8ro. broch. Preis 1 Thl. Berlin, Januar 1832. Stuhreche Buchhandlung.

Bei Orell, Fuͤßli & Comrp. in Zuͤrich ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu finden: Phaedri Fabulae, prima ecl. critica cum var. Codd. Pith. Rem. Dan. Perott. et Ed. prim. Caesaris Germanici Aratea e Codd. Bas. Bern. Eins Freib. Ed. princ. emendata et suppleta. Pervi- üilium Veneris ad Codd. Salm. et Pith. ex- actum ab Io. Casp. Orellio. Svo. maj. 1 Thl. Hsgr. Phaͤdrus Fabeln erscheinen hier nach dem Bergeri⸗ schen Fac-simile zum erstenmale kritisch bearbeitet: des Germanicus Arateg in einer ganz neuen Gestalt,

Ein unentbehrliches Huͤlfsmittel zum Stu⸗ Lite rarische Anzeigen. „[dium der Wissenschaft fuͤr praktische Aerzte.

Bei G. Pethge Epittelbruͤcke Nr. 2. und 3 ist Summarium des Reuesten aus der gesammten Medi⸗

so eben erschienen: G Se lin, unter Mitwirkung der Herren DD. Brand in Lisco, die Parabeln Jesu, exegetisch⸗homiletisch be⸗ Altenburg, Carus, Friedrich und Haͤnel in arbeitet. Preis 1 Thl 15. sar. 4 1 Leipzig, Hille in Dresden, Lippert in Leipzig, Das treffliche Werk, dessen Erscheinen hier ange⸗ Martini in Wurzen, Meuter in Dresden, Oeh⸗ zeisgt wird, schließt sich eng an die Predigten desselden ler in Crimitschau, Pabst in Altenburg, Prof. Ra⸗ Verfassers uͤber die Gleichnisse Jesu (2 Theile) 2 dius in Leipzig und Unger in Wildenfels, bear⸗ und bildet zu denselben den Commentar, der sich gleich⸗] beitet und berausgegeben, in Vereinigung mit Prof.

b Redner, der sich dieses Ausdrucks bediente, gestern erklaͤrt hat, er Termin, den 28. April d. J. u Berlin gj Aug. Leop. Bucher, . ich ni it Bitterkeit uͤber die Verwalt wedh. G i he leben durch T. Trautwein, Professor und Prorector am Gymnastam in Coͤsliwauf den Bänken der Opposttion. Der Redner ließ sich hier⸗ wolle sich nicht mit Bitterkeit uͤber die Verwaltung aͤuße (H Kzͤnigl. Westpreuß. Landschafts⸗Direktion. Fuͤr nächst in eine Prüsung der Budgets der verschiedenen Ministe⸗ Worte; ich hatte bloß die Finanz⸗Partie im Auge!“) Also gegen s unsere aͤußere Politik hegen Sie Bitterkeit?“ (Gelaͤchter.) Nach⸗ vs'gnbfesg⸗ Preis 5 sgr. Cöͤslin, Hendef. 6 der Sitzung vom 18ten gehaltenen Rede. Nach 1s 88 ö1 111““ s Empfehlung fuͤr diese klei uͤrfte gegnun d itte, die eide olitik der Minister noch im Laufe der Sitzung beleuchten p 3 für diese kleine Schrift. duͤtsn zegnung der Herren von Tracyh und Laffitte, etzte Hr. C. Périer seine Rede fort und kam jetzt auf den eigent⸗ plare bei Lesung des Manuseripts bestellt wurden. Allten, ließ Herr L bit sich wider das Budget vernehmen 8 velche ei 1 ich fuͤ übeschuldi X“ 9 1986 ; 8 ichte bei dieser Gelegenheit zu beweisen, daß er nicht bloß in welche einen Beruf fuͤhlen sich fuͤr den genannteng beschuldigte das Ministerium einer absichtlichen Geringschätzung Fsgt G 8 62 politischer die Fußstapfen terziehen, wollen die Guͤte haben gegen Einsendul ar ii : 1 des Berrags die v aote Regijerung mit jedem Tage unpopulairer würde. Nach dem Moniteur eine Rede, die Hr. Laffitte in seiner Eigenschaft als Praͤ⸗ gs dis zu bestellenden Exemplare in Empfuihm bestieg der Prästdent des Minister⸗Raths die Red⸗ sident des Minister⸗Rathes in der Deputirten Kammer gchalten batte. gen an. In Berlin, L. Hold, Koͤnigsstraße Nr.! neben der Post. ** Holb, cah

35 8. 1 1 rial⸗Veraͤnderung verstehe. Es freut mich indessen, daß derselbe Taxe 21,658 Thl. Kaution 1500 Thl Zierde gereichen. C. H. F. Hartmann. seben erschienen; seines Landes.“ Dieser letztere Satz erregte einiges Murren

Bromberg, den 17. Januar 1332. Laffitte von seinem Platze: „Dies war nicht der Sinn meiner Revolutionsfreunde und Revolutionsfeinde tien ein und schloß mit einer Widerlegung der von Herrn Laffitte 188 1— dem Hr Laffitte der Versammlung angekuͤndigt hatte, daß er die

gelten, daß schon vor Erscheinen derse 4 Exen] durch eini 1 · 5 - ühl⸗ s- sch rselben 24 Exe h einige Anspielungen des Herrn von Rémusat verletzt füüt⸗ lichen Gegenstand der Debatte, naͤmlich auf das Budget zu sorechen

ten Zweck des S 8 rri u’ . 1 ; 3 es Sammelns von Subsecribenten zu uf der entlichen Meinung und fand hierin den Grund, warum seines Vorgaͤngers getreten sey, und eitirte zum Beweise dessen nach zu nehmen. Bestellungen nehmen alle Buchhandlun ¹ 8 3 n e9 .

nerbühne. Mehrere Deputirte, die wegen der vorgerückten Das Prinzip der Nicht⸗Einmischung, bemerkte er, sey seit dem Aus⸗